Vorgestern (27.04.) bei Frdbg.-Frömern ein weiterer Wendehals am Rand eines Wirtschaftsweges nahe dem Panthe-Hof.
Gestern (28.04.) „Am Neuenkamp“, östlich von Frdbg.-Bausenhagen, 6 Steinschmätzer. Im Hemmerder Schelk mindestens 2 Baumpieperreviere, 1 Waldlaubsängerrevier und weiterhin nur 1 singender Trauerschnäpper.
Heute in den Hemmerder Wiesen ein erster Kuckuck, 1 Grünschenkel, >3 Bruchwasserläufer und – nach einem Hinweis von Hermann Knüwer – 1 Zwergtaucher auf dem neuen Gewässer. Bemerkenswerte >9 (!) Kiebitzküken im Kerngebiet. Einen gewissen „Aderlass“ scheint es aber trotz allem auch hier schon gegeben zu haben. Die Wache haltenden Altkiebitze sind permanent dabei, potentielle „Kükendiebe“ zu attackieren – so heute eine Rohrweihe, 1 Mäusebussard, 1 Schwarzmilan, 2 Weißstörche und immer wieder Rabenkrähen. Mindestens ein Gelege wird noch bebrütet – neben einem weiteren bei Steinen auf einer „Brutinsel“, die bisher alle Bearbeitungsschritte überstanden hat (hier werden dieser Tage Kartoffeln gelegt).
Bei Steinen-Moskau auf einer frisch gemähten Wiese >36 Wiesenschafstelzen und mindestens 8 Thunbergschafstelzen. Unweit von dieser Stelle, an der Trotzburgstraße, auf einem Zwischenfruchtfeld, das gerade gepflügt wurde, weitere ca. 15 Wiesenschafstelzen und 2 Thunbergschafstelzen.
Im Hemmerder Ostfeld noch ein ratender Gartenrotschwanz (w).
In diesem Jahr sieht man weniger Aurorafalter als sonst gewohnt. Die wechselnden Wetterextreme der zurückliegenden Wochen könnten hierfür ein Grund sein: nachdem die letzte Märzdekade bereits bis 18 °C hervorgebracht hatte (ein erster Aurorafalter flog bereits am 27.03. in unserem Garten), kam dann in den ersten Apriltagen der Winter mit fast 20 cm geschlossener Schneedecke zurück …, (Hemmerder Schelk), 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) Hier döst etwas „Haariges“ in der noch schwachen Morgensonne (UN-Kessebüren) …, 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) … ein völlig entrückter Fuchs scheint noch von besseren Zeiten zu träumen …, 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) … scheinbar widerwillig kehrt er aus dem Reich der Träume in die Wirklichkeit zurück …, 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) … auch den „stalkenden Paparazzo“ nimmt er nur ungläubig zur Kenntnis. Füchse verlassen sich im Zweifel eher auf ihre Nase. Weht der Wind aus der falschen Richtung, sind sie bei unbeweglichen „Objekten“ oft erstmal ratlos, 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) Kiebitzattacke gegen eine überfliegende Rohrweihe (w) in den Hemmerder Wiesen …, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) … auch die Weißstörche sind als Kükenräuber gefürchtet und werden attackiert, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) Zwei von mindestens 8 Thunbergschaftstelzen bei Steinen-Moskau …, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) … dieses sehr dunkelköpfige Exemplar kommt einer Maskenschafselze schon sehr nahe …, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) … diese hätte allerdings im Nacken eine scharf abgesetzte Grenze zum schwarzen Kopf …, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) … trotzdem stiftet die farbliche Variabilität schon Verwirrung. Man beachte bei diesem Exemplar das ausgeprägte Weiß an Kehle und Wangen …, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) … hier ist in der Kopfplatte mehr Grau zu sehen und vor dem Auge ein winziger weißer Fleck (wie aucdh schon bei dem oben gezeigten Vogel), 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) „Albtraum Waschbär“: statt einer erhofften Greifvogelbrut findet man immer öfter – wie im Falle dieses Habichthorstes (Hemmerder Schelk) solche schlafenden „Fellnasen“, vor denen derzeit kaum eine Vogelbrut sicher ist, 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Bei den Heimzugbewegungen ist es dieser Tage bei vielen Arten weiter spannend. Braunkehlchen und Steinschmätzer nähern sich – wenn auch auf niedrigem Niveau – ihrem Durchzugsmaximum: beim Steinschmätzer konnten seit Sonntag (24.04.) zwischen Strickherdicker Feldflur und Wasserhochbehälter (Hemmerder Schelk) 19 Exmpl. gezählt werden, beim Braunkehlchen waren es 8 Exmpl. Auf der Kiebitzwiese (Frdbg.) zeigte sich zwischen >13 Wiesenschafstelzen auch gestern eine Thunbergschafstelze und neben dem von Brigitte & Burkhard Koll gemeldeten Gartenrotschwanz gab es auch in den Hemmerder Wiesen noch ein weiteres Männchen dieser Art als Rastvogel. Ebenda ließ sich gestern (25.04.) die für mich erste Gartengrasmücke hören (und sehen). Es hält sich im NSG auch weiterhin ein Feldschwirl. Spannend machen es im NSG die bis zu 3 Flussregenpfeifer, die ernsthafte Brutabsichten zu haben scheinen.
Highlight war heute ein männlicher Merlin auf einem frisch bestellten Kartoffelacker knapp jenseits der Kreisgrenze östlich von UN-Dreihausen.
Bei den Kiebitzen geht das „Zittern und Zagen“ um die wenigen Bruterfolge weiter: Während in den Hemmerder Wiesen mindestens 3 Paare Junge führen, ist an der B1 bei Siddinghausen auch das zweite markierte Gelege auf einer Brutinsel prädiert worden. Noch gravierender als der Verlust auch des zweiten Geleges ist hier allerdings der Fund eines geschlagenen Altvogels – bzw. der Reste von eben diesem. Auf den sehr ortstreuen Altvögeln, die alljährlich zu uns in den Kr. UN zurückkommen und bis zu 20 Jahre alt werden können, ruhen alle Hoffnungen für die Zukunft. Ohne diese „Stammhalter“ dürften sich auch kaum neue Jungvögel ansiedeln.
Eine erste Gartengrasmücke in den Hemmerder Wiesen zeigt sich auch mal relativ frei in den Höhen einer Bruchweide …, 25.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenda auch noch ein rastender Gartenrotschwanz …, 26.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… gleich zwei Dunkle Wasserläufer ebenfalls im NSG. Der rechte Vogel im Prachtkleid – der linke noch im Schlichtkleid (sein dünner, gerader Schnabel unterscheidet ihn vom ebenfalls anwesenden Grünschenkel) …, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… dieser Futter tragende Gartenbaumläufer am Wirtschaftsweg neben der Amecke ist bereits mit der Jungenaufzucht beschäftigt …, 26.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… hier zeigt die Amecke leider einen besorgniserregenden – im wahrsten Sinn des Wortes – giftgrünen Anblick: die sofort verständigte Feuerwehr berichtete, dass die Untere Wasserbehörde bereits informiert und ein Einsatzfahrzeug vor Ort sei (… Bahnhofsnähe / Hemmerde). Nach meinen Beobachtungen kam die Verunreinigung jedoch gar nicht von dort, sondern von der Rüsche, die aus Osten zufließt. Gut ein Jahr zuvor (hier gemeldet am 09.03.2021) hatten wir schon einmal eine Verunreinigung aus der Rüsche, 23.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Für dieses markierte Kiebitzgelege bei UN-Steinen ist die Welt noch in Ordnung (auch hier sind die Markierungsstäbe übigens mehr als 10 m auseinander!)…, 25.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… Bei UN-Siddinghausen allerdings sind nicht nur zwei Gelege, sondern auch ein Altvogel prädiert worden. Als relativ wahrscheinlicher Urheber sind im Falle der Gelege Rabenvögel – beim Altvogel ein Wanderfalke anzunehmen. In der offenen Feldflur ist der wendige Wanderfalke ausgesprochen erfolgreich bei der Jagd auf fliegende Beute, während etwa Habichte Vögel eher aus der Deckung heraus überraschen und auf dem freien Feld weniger Jagdglück haben, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gibt es in den Filterbecken regen Andrang an den Dreinageröhren durch Uferschwalben, die hier ihre Bruten beginnen wollen …, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)…rastender Flussuferläufer ebenda mit „Beute“, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Auf der „Durchreise“ in Fröndenberg (Kiebitzwiese): männliche Thunbergschafstelze, 25.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Ebenfalls nur „auf der Durchreise“: männlicher Merlin auf einem frisch bestellten Kartoffelacker im Nieselregen – östlich von UN-Dreihausen, 26.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Am frühen Morgen östlich von Frdbg.-Warmen ein Wendehals, der ein interessantes, für mich unbekanntes Verhalten zeigte. Er flog zunächst vom Wegrand auf, wo er vermutlich nach Ameisen gesucht hatte und verschwand in einer angrenzenden, ca. 20 m langen und gut 1 m hohen Hecke. Anfang und Ende der isoliert im Feld liegenden Hecke waren gut zu sehen, sodass ein Abfliegen des Wendehalses aus dieser Hecke auf jeden Fall zu bemerken gewesen wäre. So schien ein Abwarten im Pkw lohnend, um den Vogel vielleicht erneut bei der Ameisensuche vor der Hecke beobachten zu können. Als etliche Minuten verstrichen waren, ohne dass der Wendehals wieder auftauchte, verließ ich das Auto, um das mysteriöse Verschwinden des Vogels aufzuklären. Eine leise Bewegung verriet ihn schließlich: er saß in einer Art Pfahlstellung fast regungslos an einer besonders dichten Stelle der Hecke und ließ mich ohne eine erkennbare Reaktion vorbeigehen und einige Fotos machen. Dann huschte er abwärts und verschwand völlig und unauffindbar, ohne die Hecke verlassen zu haben!
Zwischen Frdbg.-Bentrop und Bausenhagen ein einzelnes Braunkehlchen (m) und ein Gartenrotschwanz (w).
Im Hemmerder Ostfeld ein weiterer Wendehals (ebenfalls vom Wegrand abfliegend – später auch von Hartmut Brecher hier bestätigt), >15 Wiesenpieper, 2 Braunkehlchen, 1 Schwarzkehlchen (m) und ein Nachtigallenpaar.
Abends bei Frdbg.-Frömern 3 rastende Baumpieper an einem Feldrand.
Wendehals bei Frdbg.-Warmen verharrt bewegungslos in einer Art Pfahlstellung …, 23.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… und wird im dichten Astwerk geradezu ein Teil der Hecke, 23.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Männliches Braunkehlchen vor malerischer Blühkulisse einer Hecke bei Frdbg.-Bentrop, 23.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
In den Hemmerder Wiesen kam es heute zum „freudigen Ereignis“: Schlupf der ersten Kiebitzküken! Mindestens 4 weitere Gelege werden noch bebrütet. Ein fünftes im Osten des NSGs (Trotzburgstraße) wurde heute markiert (Gelegeschutz). Vor diesem Hintergrund muss als besorgniserregend angesehen werden, dass weiterhin 8 „Fremdstörche“ im NSG sind, für die Kiebitzküken ein willkommener „Snack“ wären. Weiterhin im NSG erwähnenswert: 11 Kampfläufer, 3 Flussregenpfeifer, 1 Feldschwirl, 1 Löffelente, 1 Silberreiher, >3 Nachtigallen, 1 Rohrweihe (m), 1 Schwarzmilan.
In der Strickherdicker Feldflur heute Morgen unter anderem 1 Brachpieper (!), 5 Steinschmätzer, 1 Braunkehlchen, >20 Wiesenpieper, >3 Wiesenschafstelzen.
Abends auf der Kiebitzwiese (Frdbg.) beachtliche 51 (!) Wiesenschafstelzen und 1 Thunbergschafstelze (m).
Bei den Kiebitzen (Hemmerder Wiesen) ist der erste Nachwuchs geschlüpft. Das Weibchen hudert bei noch kühlen Außentemperaturen die wenige Stunden alten Küken …, 22.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… die „Adebar-Fraktion“ im Hintergrund macht die ersten Ausflüge des Kiebitznachwuchses lebensgefährlich! – Sobald die Störche die „Zwerge“ entdecken, ist es um sie geschehen …, 22.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Dieses als Familienvater bereits einmal gescheiterte Kiebitzmännchen macht hier im lockeren Erdreich keine Tauchversuche, sondern legt nach Gelegeverlust eine neue Nestmulde für ein Ersatzgelege an (UN-Siddinghausen). Solche „Nachgelege“ haben in der Regel weniger Eier und ihre Erfolgsaussichten sind generell ungünstig, weil der Nachwuchs dann in der wärmeren und trockeneren Sommerzeit schlüpft …, 22.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… auf dem zweiten (markierten) Gelege in derselben Ackerfläche wird weiter erfolgreich gebrütet …, 22.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Acht Weißstörche nutzen hier eine Feldbearbeitung südlich der Hemmerder Wiesen, um freigelegtes Kleingetier zu erbeuten. Drei dieser Störche sind beringt – die Ringnummern konnten abgelesen werden und wurden der Vogelwarte in Wilhelmshaven gemeldet, 22.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Männliche Wiesenschafstelze in der Strickherdicker Feldflur, 22.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
In den Hemmerder Wiesen weiterhin unter anderem heute 16 Kampfläufer, 1 männliche Rohrweihe, 2 Nachtigallen, 1 Feldschwirl. Östlich des NSGs, nahe der Trotzburgstraße auf einem aktuell bearbeiteten Feld 9 Weißstörche. Gestern (ergänzend zur Meldung von H. Brecher) 1 Uferschnepfe, 2 Bruchwasserläufer, 18 Kampfläufer, 3 lange kreisende Kraniche, 2 Kormorane (nach NO überhinfliegend).
In der Strickherdicker Feldflur heute unter anderem 4 Steinschmätzer (3:1), >3 Braunkehlchen (3:0), 2 Schwarzkehlchen (Bp), >3 Wiesenpieper.
Im Hemmerder Schelk am Dienstag (19.04.) ein erster Waldlaubsänger und weiterhin nur ein Revier haltender Trauerschnäpper.
Hinter „Nachbars Zaun“ (HAM / Oberwerrierser Mersch) am Ostermontag (18.04.) der für mich erste Kuckuck des Jahres.
Im Orstteil Altenbögge (Bönen) gestern in großer Höhe 3 Wanderfalken laut rufend – offenbar in Revierstreitigkeiten verstrickt.
Es sei auch erwähnt, dass alle potentiell interessanten und von mir kontrollierten Baumpieper-Habitate bisher keinen einzigen Fund erbrachten.
Freud und Leid des Gelegeschutzes bei Kiebitzen (UN-Siddinghausen): hier brütet ein Altvogel auf der ausgesparten Brutinsel (markiert am Ostersonntag – Feldbearbeitung am Dienstagabend, 19.04.). Übrigens: der durch die Telefotografie vermittelte Eindruck der Entfernungen täuscht – die beiden Markierungsstäbe sind mehr als 10 Meter auseinander …, 20.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… zur selben Zeit auf dem selben Feld bahnt sich für ein zweites Gelege Dramatisches an: insgesamt ca. 40 Dohlen, ca. 10 Rabenkrähen und ca. 20 Saatkrähen suchen das frisch bearbeitete Feld nach Fressbarem ab und kommen der Brutinsel immer näher …, , 20.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… auch pausenlos geflogenen Sturzflugattacken der Kiebitze können nicht verhindern, dass das Gelege schließlich „geplündert“ wird, 20.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Drei Kraniche über den Hemmerder Wiesen lange kreisend …, 20.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenda eine Uferschnepfe (im Bild links) – sie wurde gerade von der Nilgansfamilie vertrieben. Scharf rechts neben der Nilgans-Mama sieht man im Hintergrund einen von zwei Bruchwasserläufern, 20.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Bei der Wasservogelzählung am Ostersonntag halten sich noch 4 Waldwasserläufer im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede auf, 17.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Ein erster Waldlaubsänger im Hemmerder Schelk …, 19.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenda weiterhin nur ein einziger Trauerschnäpper (unverpaart), 19.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Der Eindruck dieser „Doublette“ täuscht: es sind weiterhin erst wenige Braunkehlchen bei uns. Hier zwei von 3 Exmpl. in der Strickherdicker Feldflur …, 21.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… bei den Steinschmätzern sieht es nicht besser aus: hier eins von drei Männchen (Strickherdicker Feldflur / Feldvogelschutzfläche) …, 21.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… das weibliche Pendant ebenda, 21.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
In den Hemmerder Wiesen heute gleich drei Heimkehrerarten (teils ebenda auch von H. Knüwer gemeldet / für mich Erstsichtung): 2 Nachtigallen, 1 Dorngrasmücke, 1 Klappergrasmücke (← wie auch schon von A. & K. Matull an der Kiebitzwiese /Frdbg.). Außerdem noch erwähnenswert: 1 Gartenrotschwanz (m) und am zweiten Tag in Folge 1 Grünschenkel.
Westlich von UN-Kessebüren >15 Wiesenschafstelzen. Östlich von UN-Kessebüren 3 Hohltauben auf einem Feld.
Gartenrotschwanz (m) in den Hemmerder Wiesen, 14.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Zwei schlechte Fotos zusammenkopiert mit immerhin einem gewissen Informationsgehalt: rechts eine Dorngrasmücke mit deutlich erkennbaren rostbraunen Flügeln und schwarz gekernten Schirmfedern – links die ähnliche Klappergrasmücke mit hell erdfarbenen Flügeln (Hemmerder Wiesen), 14.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Zwei von insgesamt drei Hohltauben bei UN-Kessebüren, 14.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Heute in der Strickherdicker Feldflur für mich erste Steinschmätzer (2 Exmpl.). 2 weitere Steinschmätzer in den Hemmerder Wiesen auf einem Ackerbohnenfeld (Mitbeobachter: Björn Nikula). Auf der Priorsheide (Frdbg.-Bausenhagen) 2 Gartenrotschwänze (2,0) und im Hemmerder Schelk ein erster Trauerschnäpper.
In der Strickherdicker Feldflur kam es außerdem heute zu einer beachtlichen Ansammlung von 10 (!) paarungswilligen Feldhasen. Weibliche Feldhasen sind bekanntlich in der Lage, über Duftstoffe an gemeinsam aufgesuchten Kotplätzen ihren Eisprung so zu koordinieren, dass alle trächtigen Weibchen später zeitgleich Nachwuchs bekommen, was die Überlebenschancen der Jungtiere erhöht. Zweistellige Gruppenstärken an derartigen Paarungsplätzen sieht man inzwischen eher selten.
Gestern, 11.04., in der Hellkammer (Frdbg.-Bausenhagen) eine männliche Ringdrossel – wie auch schon am 08.04. in einer Hecke südlich Frdbg.-Ostbüren.
Auf einer gepflügten Feldvogelschutzfläche in der Strickherdicker Feldflur einer von 2 Steinschmätzern, 12.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Einer von zwei Gartenrotschwänzen (m) in Frdbg.-Bausenhagen, 12.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Ein erster Trauerschnäpper (m) im Hemmerder Schelk, 12.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Dieser Gartenbaumläufer zeigt sich mal als „Asphaltläufer“ mit Federn für den Nestbau – fragt sich, wem diese auffälligen Federn mal gehörten (Hemmerder Wiesen) …,12.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenda – bei heute erstmals über 20 °C präsentiert sich diese „sonnenanbetende“ Waldeidechse (vorjährig), 12.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Sperbermännchen bei UN-Hemmerde sammelt Nistmaterial, das – ganz im Trend der letzten Jahre – im Horst auf einem Laubbaum (Feldahorn) verbaut wird, 08.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)In seltener Kombination finden sich mal zwei unterschiedliche „Langohren“, die beide für den Osterhasen Pate gestanden haben, auf einem Bild: links Wildkaninchen und rechts Feldhase – beide adult (Thabrauck / Frdbg.), 08.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Auf dem Haarstrang zwischen UN-Hemmerde und Holtum nach der Sichtung von Hermann Knüwer am 02.04. (Frdbg.) heute ein weiteres Blaukehlchen auf einer Gemüsefeldbrache. Dort auch ein Schwarzkehlchenpaar. Möglicherweise zwei weitere Schwarzkehlchenpaare im Hemmerder Ostfeld.
In den Hemmerder Wiesen unter anderem 12 Bekassinen, >1 Waldwasserläufer, 17 Kiebitze (3x brütend), >2 Mönchsgrasmücken, 4 von Osten kommende, dann abstreichende Kraniche, 1 Fischadler (Richtung N ziehend) und ein ebenfalls sehr zügig Richtung N durchsteifender, später Merlin (m). Gestern ebenda ein vorjähriger Wanderfalke (w), der sehr flach von Osten kommend in pfeilschnellem Flug einen ruhenden Kiebitz „ins Visier“ nahm, ihn jedoch verfehlte.
Gestern am Thabrauck (Frdbg.) eine Ringdrossel (m).
Männliche Ringdrossel am Thabrauck (Frdbg.-Strickherdicke), 04.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer) Grünspechtpaar in der Hellkammer (Frdbg.-Bausenhagen), 05.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Männliches Blaukehlchen auf einer Gemüsefeldbrache nahe Holtum …, 05.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… es sucht akribisch die regennasse Vegetation nach Fressbarem ab …, 05.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… und behält dabei die Umgebung skeptisch im Blick …, 05.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… kommt dabei auch mal sehr nah heran…, 05.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Sehr hoch über den Hemmerder Wiesen ein nordwärts ziehender Fischadler …, 05.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… vier späte Kraniche kreisen niedrig über dem NSG …, 05.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… das pfeilschnelle Wanderfalkenweibchen (vorj.) sorgt für Panik …, 04.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… im östlich gelegenen Steinen finden sich gleich vier „Trittbrettfahrer“ an einem Schleiereulenkasten ein, der nicht für sie bestimmt ist …, 05.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… die Rostgänse nutzen sofort eine kurze Abwesenheit des Dohlenpaares, um ihrerseits Ansprüche auf die Bruthöhle geltend zu machen, 05.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Die Wetterkapriolen halten nach Wärmerekorden im März nun im April erneut Rekorde parat – allerdings nun am unteren Ende der Temperaturskala: im sauerländischen Bad Berleburg wurde letzte Nacht mit minus 12,5 °C die niedrigste Tiefsttemperatur eines 3. April in NRW seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. In Frdbg.-Hohenheide sank das Thermometer immerhin auf minus 3,3 °C. – Das bescherte mir trotzdem im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede „meine“ ersten Rauchschwalben (!) – gleich 12 Exmpl. (nachdem Hartmut Peitsch bereits am 28.03. in Bönen 2 Exmpl. sichten konnte). Ebenda zeigte sich für mich auch die erste Mönchsgrasmücke (m). Weiterhin erwähnenswert im Gebiet: 14 Waldwasserläufer, 6 Flussregenpfeifer, 6 Bekassinen, 4 Bergpieper, ~50 Rotdrosseln, 2 Kernbeißer, 2 Löffelenten.
Nach dem „Tag des Kiebitzes“ (gestern) relativierten sich heute die hohen Zahlen vom Vortag wieder etwas: in den Hemmerder Wiesen zeigten sich wieder die seit Wochen anwesenden 17 Kiebitze (3x brütend) und im Rothen Feld nördlich UN-Westhemmerde hielten sich auf 3 Ackerflächen insgesamt 22 Kiebitze auf – hier auch ein Trupp von 15 rastenden Feldlerchen.
In den Hemmerder Wiesen weiterhin ein bemerkenswerter Trupp von >25 Bekassinen, sowie die schon seit Tagen anwesenden 6 Kampfläufer und eine erste Rohrweihe (m). Erfreulich: ein Schwanzmeisenpaar war wieder mit Nistmaterial an der Amecke zu sehen – jedoch offensichtlich nicht das bekannte „Mischpaar“, sondern zwei normal gefärbte des streifenköpfigen „Typs EE“. Vom zeitlichen Ablauf (Nestbaubeginn) passt das Verhalten zum hier gemeldeten Nestverlust des „Mischpaares“. Jedoch ist ganz offensichtlich der hellköpfige Partner des „Typs CE“ nicht mehr dabei und vielleicht bei der Nestzerstörung prädiert worden.
Trotz Schnee und Eis zeigen sich diese beiden Kiebitzmännchen am „Tag des Kiebitzes“ in Balzstimmung mit „Mulde drehen“ (rechter Vogel) und Schauflügen (Hemmerder Wiesen) …, 02.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… wie „bestellt und nicht abgeholt“ wirken ebenda hingegen diese Kampfläufer im Schnee, 02.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… eine arge Herausforderung ist der Wintereinbruch für diesen Hausrotschwanz, der mit vielen Artgenossen in „Gunsträume“ flieht (Tallagen und Flussauen – wie hier: Ruhrtal / Kiebitzwiese) 01.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Kornweihenmännchen nahe Frdbg.-Bausenhagen im Schneegestöber westwärts überhinfliegend, 01.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Viele heimkehrenden Singdrosseln verharren angesichts des Wintereinbruchs bei uns im Zugstau. Dieser Vogel zeigt ein interessantes Verhalten: direkt am Straßenrand nimmt er bei meiner Annäherung mit nach oben gerecktem Schnabel eine Art Pfahlstellung ein – wie man es von Rohrdommeln im Schilf kennt – und bleibt minutenlang regungslos in dieser Haltung, 01.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Trotz weiterhin eisiger Nächte und Schnee im Sauerland und auf dem Haarstrang eine erste Rauchschwalbe im Ruhrtal (Wassergewinnungsgelände / Frdbg.-Langschede) …, 03.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… weitere drei von insgesamt 12 (!) Rauchschwalben ebenda …, 03.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… auch eine erste Mönchsgrasmücke lässt im Wassergwinnungsgelände ihren Gesang hören, 03.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… mehrjähriges Sperbermännchen erwärmt sich in der Vormittagssonne (Frdbg.-Langschede), 03.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Sechs Bekassinen in einem Filterbecken des Wassergewinnungsgeländes, 03.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)In großer Höhe über den Hemmerder Wiesen: eine nach NO durchziehende Rohrweihe (m), 03.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Schleiereule als Verkehrsopfer an der B1 zwischen UN-Westhemmerde und UN-Hemmerde, 03.04.2022 (Handyfoto: Bernhard Glüer)Diese Rupfung auf dem alten Golfplatz „Am Winkelshof“ (Frdbg.) zeigt die Reste einer Waldschnepfe, 03.04.2022 (Handyfoto: Bernhard Glüer)
In den Hemmerder Wiesen heute eine Ringdrossel. Außerdem unter anderem weiterhin 7 Kampfläufer, 6 Bekassinen, einzelne Wiesenpieper (Rufe). Leider fand sich heute das bereits fertiggestellte Schwanzmeisennest von dem mehrfach hier gemeldeten Paar mit einem hellköpfigen Partner zerstört vor (siehe auch https://www.oagkreisunna.de/2022/03/08/froendenberg-unna-kiebitze-schwarzkehlchen-schwanzmeisen-wiesenpieper-rotschenkel-rotmilane-wanderfalke-schleiereulen-grosser-fuchs-wintergoldhaehnchen-u-a-08-03-2022-b-glueer/) .
Im Umfeld von UN-Hemmerde gelang heute der Nachweis eines dritten Schwarzkehlchen-Reviers. Beide Partner hielten sich an selber Stelle auch bereits in der vergangenen Woche auf. Auch dort mindestens 15 Wiesenpieper auf einem Zwischenfruchtfeld.
Ringdrossel in den Büschen an der Amecke / Hemmerder Wiesen …, 30.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… leider „gestattete“ sie nur mäßige Belegfotos und hielt sich immer etwas verdeckt hinter Zweigen, 30.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenda der traurige Rest eines regelrechten „Kunstwerkes“, an dem das Schwanzmeisenpaar wochenlang gearbeitet hatte. Erstaunlich, wieviele Federn aus dem Innern zum Vorschein kamen (unten scheint auch eine Waldohreulenfeder zu sein), 30.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Hermelin nach vollständigem Haarwechsel ins Sommerkleid direkt vor der eigenen Haustür (Frdbg.-Hohenheide), 30.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Der März geht zu Ende und ist schon jetzt mit den meisten Sonnenstunden, dem wenigsten Regen und den höchsten Temperaturen ein neuer Rekordmärz seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Viel zu früh einsetzende Blüte von Obstbäumen und vorgezogene Aktivitäten von Insekten sind einige sichtbare Anzeichen der Ausnahmesituation. Späte Fröste im April können den „Frühstart“ schlagartig ausbremsen und einiges durcheinanderbringen.
Bei den Kiebitzen scheint sich das Wetterdurcheinander ebenfalls auszuwirken: während einige schon seit ca. 1 Woche auf Gelegen sitzen, wirken andere angesichts der Trockenheit eher unentschlossen. Im Unnaer Osten konzentrieren sich die Brutvögel auf zwei Dichtezentren: >8 Paare mit mindestens 3 Gelegen halten sich in den Hemmerder Wiesen auf, während weitere 6 Paare nördlich UN-Westhemmerde im sogenannten Rothen Feld balzen (dort konnten noch keine Gelege entdeckt werden).
Die Hemmerder Wiesen bergen außerdem weiterhin große Rastvogelbestände: heute 9 Kampläufer (gestern und vorgestern sogar jeweils 27 Kampfläufer), gestern zusammen mit dem ansässigen Brutpaar 9 Störche, 2 Flussregenpfeifer, 6 Bekassinen, >1 Waldwasserläufer, 2 Bergpieper. Heute ebenda eine ruhende Kornweihe (m), 4-6 Knäkenten, ~50 Krickenten, >6 Schnatterenten, 5 Graureiher.
Eine weitere Kornweihe (weibchenfarben) südlich von Frdbg.-Ostbüren am 25.03. jagend.
Im Hemmerder Ostfeld heute ein Rebhuhnpaar und ein Schwarzkehlchenpaar. Ein weiteres Revier haltendes Schwarzkehlchenpaar seit Tagen nahe UN-Steinen.
Einer von heute 12 Kiebitzen (hier ein Männchen) auf einer Ackerbrache nördlich von UN-Westhemmerde, 29.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Bei der Felderchenkartierung auf dem Haarstrang zwischen UN und Frdbg. zeigt sich im letzten Märzdrittel noch viel Dynamik: teils werden Zwischenfruchtflächen wie hier südlich von Frdbg.-Ostbüren besiedelt, die gerade jetzt bearbeitet und zum Teil von den Lerchen dann wieder verlassen werden, 23.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Schwarzmilan südlich von Frdbg.-Ostbüren im Tiefflug nach Nahrung Ausschau haltend…, 27.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Ruhende, sich ausgiebig putzende Kornweihe in den Hemmerder Wiesen, 29.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Beringter Weißstorch westlich der Hemmerder Wiesen mit „ELSA-Ring“: A2Y 70 DER (das Kürzel „DER“ steht für Vogelwarte Radolfzell), 29.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Haubentaucherpaar auf der Ruhr bei Frdbg.-Langschede, 27.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Steinkauz sonnenbadend vor seinem Domizil nahe UN-Hemmerde…, 29.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… hier hat sich ein Steinkauz etwas unkonventionell als „Nachmieter“ in einen Schleiereulenkasten bei Frdbg.-Ostbüren einquartiert, 28.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Sehr früher Aurorafalter (m) an Lungenkrautblüten im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) …, 27.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Großer Fuchs saugt hier aus dem „Nektartank“ im Blütenkelch einer voll erblühten Schlehe bei Frdbg.-Ostbüren, 21.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Der Heimzug vieler Zugvögel hat an Fahrt aufgenommen, so dass einerseits etwa die großen Kiebitzrastbestände in den Hemmerder Wiesen nordostwärts verschwunden sind, andererseits aber „unsere eigenen“ Heimkehrer zunehmend an Terrain gewinnen. Singdrosseln oder Zilpzalpe sind inzwischen fast in allen geeigneten Habitaten vertreten, Hausrotschwänze mit für mich ersten Vögeln zu Anfang der Woche sind inzwischen ebenfalls schon vielerorts anzutreffen. Etwas unauffälliger – aber genauso bereichernd: Sommergoldhähnchen mit je mindestens einem singenden Reviervogel am 14.03. im Buschholt (Frdbg.-Frömern) und >1 Exmpl. im Bausenhagener Schelk am 15.03. Am heutigen Tag in den Hemmerder Wiesen nach den gerade genannten „Zwergen“ ein „Gigant“: 1 vermutl. 2jähriger Seeadler (K3). Allein wegen des Alters kann ausgeschlossen werden, dass es sich noch ein weiteres Mal um den mehrfach im Kr. UN gemeldeten, ca. 4jährigen Vogel handelte (siehe auch: https://www.oagkreisunna.de/2022/02/05/schwerte-seeadler-am-02-02-2022-g-umlauf-melder-a-matull/). Weiterhin im NSG neben den schon länger anwesenden Arten erwähnenswert: 2 Knäkenten (2,0), 3 Löffelenten (3,0), 6 Pfeifenten (4,2), >40 Rotdrosseln, >2 Sperber (einer mit erbeuteter Singdrossel), ein „dritter“ Storch neben dem ortsansässigen Brutpaar.
Um 18.15 Uhr des heutigen Abends kam es zu einer beeindruckenden Ansammlung von Rotdrosseln im Bereich des Fröndenberger Golfplatzes: zunächst fiel aus den Baumkronen eines Gehölzes vielstimmiger Gesang auf. Erst als anschließend schubweise der gesamte Schwarm abflog, ließ sich die Menge der Vögel abschätzen: mindestens 450 – evtl. aber sogar ca. 600 (!) Rotdrosseln.
Seeadler in den Hemmerder Wiesen blickt auf potentielle Beute: 22 Blässhühner ballen sich zum Schutz vor der Bedrohung auf auf ca. 2 m² zusammen …, 18.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)… bei dann mehrfach nach selbem Muster wiederholten Beutestößen wiedeholt sich bei den Blässhühnern genauso gleichförmig immer dieselbe Reaktion: jeweils in aufspritzendem Wasser gemeinsames Abtauchen …, 18.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)… alle Jagdversuche bleiben am Ende erfolglos. Der noch sehr dunkle Kopf und auch der noch braune Stoß lassen erkennen, dass der Adler noch relativ jung ist…, 18.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)… schließlich verlässt der erfolglose Jäger das NSG südwärts, 18.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)… gleichzeitig überquert ein anderer – aber erfolgreicher Jäger – den Wirtschaftsweg an der Amecke: Sperberweibchen mit gerade erbeuteter Singdrossel …, 18.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)… ein zweiter (futterneidischer?) Sperber (w) folgt in wenigen Metern Höhe …, 18.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)… ebenfalls erfolgreich bei der Beutesuche: ein erster Hausrotschwanz im NSG mit einer kleinen Raupe…, 15.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)… auch hier geht es wohl um Beutesuche: Hermelin mit fortgeschrittenem Wechsel des weißen Winterfells ins braune Sommerkleid auf dem Amecke-Wirtschaftsweg …, 15.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)… möglicherweise handelt es sich um dasselbe Tier, das an gleicher Stelle schon mehrfach beobachtet worden ist – dann aber jeweils noch reinweiß, 15.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)Zwei weibliche Grünspechte, die sich gar nicht „grün sind“ (Frdbg.-Hohenheide) …, 15.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)… interessanterweise machen sie keinerlei Anstalten, mit dem spitzen Schnabel nacheinander zu hacken, sondern versuchen lediglich immer wieder, die Kontrahentin in die Schnabelspitze zu beißen, 15.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)Sommergoldhähnchen im Bausenhagener Schelk, 15.03.2022, (Foto: Bernhard Glüer)Erster Grasfroschlaich (Fröndenberg) mit insgesamt ca. 250 Ballen, 18.03.2022 (Handyfoto: Bernhard Glüer)
Bei einer Inspizierung einiger Steinkauzreviere in Fröndenberg zeigte sich in den vergangenen Tagen, dass in drei alten Obstwiesen bei den Februarstürmen ausgerechnet die Brutbäume mit je einer Steinkauz-Niströhre umgestürzt waren. Vorgestern kam es dann bei einer Überprüfung einer der verunglückten Brutröhren hinsichtlich einer eventuellen Wiederverwendung zu einer unerwarteten Überraschung: aus dem liegenden Baum flog von dem jetzt kniehoch über dem Boden eingeklemmten Nistkasten ein Steinkauz ab! Schnelle Hilfe war also angesagt. Der 11 Jahre alte „Eigenbaukasten“ erwies sich als noch brauchbar und wurde unmittelbar am Folgetag (gestern, 15.03.) in einem Nachbarbaum wieder aufgehängt. Bei einer heutigen Überprüfung eines weiteren Unglückskastens wurde auch die gestern bereits „recycelte“ Niströhre aus der Ferne per Fernglas nochmal kontrolliert – es saß tatsächlich schon der vermutlich „rechtmäßige Besitzer“ wieder davor und ließ sich von der Morgensonne wärmen!
Insgesamt zeigt sich, dass unsere Steinkäuze nicht nur unter dem Schwund alter Obstwiesen leiden, sondern zunehmend auch auf künstliche Nisthilfen angewiesen sind. Mit denen sind sie offensichtlich auch sehr vertraut, denn vermutlich sind die meisten Steinkäuze selbst einmal in einer künstlichen Niströhre aufgewachsen. Das Naturhöhlenangebot nimmt immer weiter ab und die einst für den Steinkauz so typischen Kopfweiden werden von ihnen inzwischen eher gemieden, weil sich dort immer öfter Waschbären einquartieren.
Vom Sturm geknickter Apfelbaum mit Steinkauzröhre in Frdbg.-Bausenhagen …, 15.03.2022 (Foto: Bernahrd Glüer)… an diesem entwurzelten Birnbaum hielten die Steinkäuze beharrlich fest und beflogen „ihre“ Niströhre auch noch, nachdem sie nur noch wenige Zentimeter über dem Boden war …, 15.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… schnelle Hilfe ist angesagt: die noch intakte Niströhre wird geborgen …, 15.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… und an geeigneter Stelle eines Nachbarbaumes wieder aufgehängt …, 15.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer) Lohn dieses Einsatzes: bereits am Folgetag sitzt der Hauseigentümer wieder vor seiner Behausung in der Sonne, 16.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Angeregt durch eine von der ABU (Soest) für das gesamte „Vogelschutzgebiet Hellwegbörde“ vorgesehene Rebhuhnkartierung wurde auf der letzten OAG-Sitzung, am 15.02.2022, beschlossen, dass man sich auch im Kreis Unna dieser Kartierung anschließt. Der „Löwenanteil“ der Kartierarbeit für das gesamte Gebiet, das sich über die Kreise Unna, Soest und Paderborn erstreckt, wird von der ABU übernommen. Für 16 Kartiergebiete dieser Fläche, die im Kreis Unna liegen, fanden sich 8 interessierte OAG-Beobachter. Aufbauend auf Beobachtungserfahrungen zurückliegender Jahre wurden die 16 Kartiergebiete um drei weitere ergänzt, die nicht im „Vogelschutzgebiet Hellwegbörde“ liegen – wo aber Rebhühner zu erwarten waren. Alle 19 Flächen sind seit dem 03.03. (teils mehrfach) nach den methodischen Vorgaben der „Göttinger Rebhuhnerfassung“ (https://www.rebhuhnschutzprojekt.de/kartierung.html) bearbeitet worden. Die Methode kann als recht zuverlässig bewertet werden, so dass sowohl Rebhuhnfunde gelangen, als auch Negativnachweise in Gebieten, wo einst mal Rebhunvorkommen gewesen waren. Insgesamt zeigte sich, dass alle Vorkommen südlich der A 44 erloschen sind. Die positiven Nachweise gelangen mit 9 rufenden Männchen in einem weitgehend zusammenhängenden Gebiet im Dreieck: UN-Mühlhausen, Frdbg.-Ostbüren, UN-Hemmerde (in der Karte unten als „Kerngebiet“ ausgewiesen). Dieses Ergebnis blieb ein wenig hinter den Erwartungen zurück, da im fraglichen Raum während des Winters insgesamt etwa 25 Rebhühner in mehreren Ketten immer wieder beobachtet werden konnten. Die Auflösung der Winterketten und die einsetzende Revierbildung durch einzelne Hähne scheint offenbar auch mit geringer Abwanderung einher zu gehen.
Es wäre sicher spannend, wenn sich bis Ende März – dem besonders sensiblen Zeitfenster für die Rebhuhnerfassung – auch noch in anderen Teilen des Kreises interessierte Beobachter fänden.
Bei der Rebhuhnerfassung ergaben insgesamt 19 kontrollierte Habitate ausschließlich in der hier als Kernzone markierten Fläche besetzte Reviere mit 9 rufenden Hähnen. Die Kartierflächen Nr. 17, Nr. 18 und Nr. 19 liegen außerhalb des blassgelb unterlegten „Vogelschutzgebietes Hellwegbörde“, März 2022
Die Hemmerder Wiesen erweisen sich nach wie vor als Hotspot des Vogelzuges. Heute und gestern fielen mehrere Trupps Goldregenpfeifer auf, die gemeinsam mit Kiebitzen in den überfluteten Wiesen, bzw. auf umliegenden Feldern rasteten und Nahrung suchten. Gestern mindestens 10 Goldregenpfeifer mit 308 (!) Kiebitzen. Heute mindestens 46 Goldregenpfeifer (6, 31, 9) mit wechselnden Truppstärken an Kiebitzen (>180 Exmpl.) Außerdem weiterhin die vielfach gemeldeten Krickenten, Schnatterenten, Stockenten, Blässhühner, Kanadagänse, Graugänse, Nilgänse, Weißstörche, Graureiher, Silberreiher u.a. – Noch bemerkenswert gestern: erstmals mit mindestens 12 Exmpl. nennenswerte Bekassinenrastbestände und es gelang der Nachweis eines zweiten Schwanzmeisenbrutpaares im Grenzbereich zur Horster Mühle.
Im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) heute 9 Bergfinken in einer Baumgruppe kurz rastend.
Zur heute wieder landesweiten Wasservogelzählung seien hier für das Wassergewinnungsgelände (bei Frdbg.-Langschede) erwähnt: 7 Waldwasserläufer, 3 Gänsesäger (1,2), 5 Haubentaucher, 2 Zwergtaucher, 102 (!) Nilgänse, 2 Tafelenten (m) und noch ein einzelner Bergpieper (vollständige Liste auf ornitho.de).
Zwischen teils dreistelligen Individuenzahlen von Kiebitzen derzeit immer wieder Goldregenpfeifer im Umfeld der Hemmerder Wiesen …, 13.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… einfliegende Goldregenpfeifer über den Hemmerder Wiesen …, 13.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)… bei zahlreich geflogenen Runden kommen sie auch schon mal sehr nah vorbei, 13.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Männliches Schwarzkehlchen nahe der B1 östlich von UN-Hemmerde. Ein weiteres Exemplar (m) bei UN-Steinen, 12.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Die Rotmilane sind weitgehend in ihren Brutrevieren zurück und balzen (Frdbg.-Hohenheide), 13.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Technik und Natur: eine von vier Türkentauben in Frdbg.-Ostbüren hat sich einen Strommast als Rufwarte ausgesucht, 13.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Ein etwas zerzauster, ins Prachtkleid wechselnder Bergpieper im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede, 13.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Jagende Kornweihe über der „Pante-Wiese“ bei Frdbg.-Frömern, 09.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Die als „Imago“ überwinternden Schmetterlingsarten – wie dieser C-Falter auf Winterheide (Bönen-Flierich) – sind dieser Tage überall in den Sonnenstunden bei deutlich zweistelligen Temperaturwerten aktiv, 12.03.2022 (Foto: Bernhard Glüer)