




Seit dem 19.06.2025 hat sich ein Zilpzalp die Eiche in unserem Ardeyer Garten ausgewählt und „erzählt“ uns unermüdlich von seinen Erlebnissen.
Drei junge Buntspechte bemühen sich eigenständig an diversen Tothölzern den täglichen Nahrungsbedarf zu decken.
Konkurrenten wie der Kleiber werden energisch vertrieben. Der Grünspecht bevorzugt an den seit Jahren bekannten Stellen sein Ameisenmenü.
Rotmilane und Mäusebussarde kreisen bei excellenter Thermik über der sommerlichen „Idylle“, unterbrochen von Krähenattacken, die offenbar nur nerven. Sperlings-, Meisen- und Amselbrut scheinen in diesem Jahr zahlenmäßig geringer geworden zu sein.
In der Hecke zwischen der Straße „Grünenbaum“ und Bentrop heute ein jagendes Neuntöterpaar im Traditionsbrutrevier. Wahrscheinlich haben sie Nachwuchs zu versorgen.
Auf der Kiebitzwiese in Fröndenberg konnten wir heute morgen unterhalb vom alten Aussichtshügel an den Schlammufern einen Waldwasserläufer und 2 Flussregenpfeifer beobachten. Wie von H.Knüwer bereits kürzlich vermutet, hat einer der 3 Jungstörche auf der Nisthilfe nicht überlebt. Der Kadaver liegt noch am Rande des Nests. Möglicherweise war der junge Weißstorch schon zu groß/schwer um diesen problemlos von den Eltern aus dem hoch gebauten Nest zu befördern.
Für diesen Zeitpunkt überraschend ist die Beobachtung einer weiblichen Knäkente heute auf der Kiebitzwiese. Außerdem erfreulich: Eine weibliche Schnatterente mit 9 Pulli. Unterhalb vom neuen Aussichtshügel ein männlicher Neuntöter. Ansonsten viel Brutgeschäft bei Kleinvögeln.
In den letzten beiden Tagen wurden nicht nur in Fröndenberg offensichtlich sehr viele Flächen gemäht. Dieses hat an den entsprechenden Örtlichkeiten vor allen Dingen nahrungssuchende Rotmilane, Mäusebussarde, Turmfalken und Graureiher zur Folge. Auf der westlich zur Kiebitzwiese angrenzenden frisch gemähten Grünfläche heute u.a. 9 Weißstörche, ein Schwarzmilan, ein Mäusebussard, 2 Rotmilane und 2 Turmfalken.
In den Rieselfeldern Werne konnte ich heute Morgen endlich den Nachwuchs des dort ansässigen Schwarzkehlchenpaares sehen: 4 Jungvögel flogen dort unter ständiger Bewachung durch das Männchen an einer Zaunreihe hin und her. Im Gebiet außerdem zahlreiche singende Rohrammmern, teilweise Futter tragend. Das immer noch im Gebiet anwesende Kiebitzpaar dürfte mindestens ein flügges Jungtier haben, denn beim Überflug eines Weißstorches, flogen drei Kiebitze auf, von denen ich zwei sicher als Altvögel ansprechen konnte, der dritte Vogel war wohl ein flügger Jungvogel.
Nachtrag von vorherigen Beobachtungen: Am westlichen Rand des kleines Waldgebietes „Vogelsang“ in Werne-Ehringhausen habe ich ein weiteres Neuntöter-Revier gefunden. Am SGV-Heim in Cappenberg konnte ich einen Futter tragenden Grauschnäpper beobachten, der in einem der zahlreichen Nistkästen brütet, dort auf weiterhin ein Gartenrotschwanzmännchen. Außerdem in der Feldflur nördlich der Südkirchener Straße in Werne-Ehringhausen sowie westlich der Ökologiestation in Bergkamen-Rünthe zahlreiche, warnende Wiesenschafstelzen, teilweise bereits mit Nachwuchs.
Im Mühlhausener Hellweg und in einer angrenzenden Straße sind an mehreren Häusern Mauerseglerkästen angebracht. Am Abend des 16.06.2025 konnten mindestens 8 jagende Individuen beobachtet werden. In mindestens 3 Kästen wird gebrütet bzw. gefüttert.
In einem Kasten an einem Privathaus wurde eine Kamera installiert. Nach 2 ausgeflogen Jungvögeln im Jahr 2024 ist in diesem Jahr dort nur ein Jungvogel geschlüpft und nun kurz dem Ausflug in die unbekannte Welt.
In den Hemmerder Wiesen kam es am frühen Morgen immer wieder zu Verfolgungsflügen von vier (!!) gleichzeitig anwesenden Kuckucken. Alle Vögel trugen ein graues Federkleid. Dort auch ein Rotmilan, der am Rande der gemähten Wiesen in einem Baum wohl die Nacht verbracht hatte (gestern ebenda ein Schwarzmilan).
In der Strickherdicker Feldflur ein Neuntöter (M) am Rande einer der beiden Feldvogelschutzflächen und erneut eine jagende Rohrweihe (W).
Eine Nachtexkursion brachte in der Nacht zu Samstag den 14.06. überraschend erfreuliche Ergebnisse. Die Bedingungen waren ideal, mit anfänglich 26°C bis schließlich 15,5°C, einem überwiegend klarem Himmel und nahezu keinem Wind, konnten Rufe schon aus großer Distanz wahrgenommen werden. Von 23:00-5:00 haben wir an insgesamt 30 Stellen gehalten und mit dem Einsatz einer Klangattrappe gezielt Wachtelkönige und Wachteln gesucht. Auch wenn leider kein Wachtelkönig dabei war, waren es immerhin insgesamt 9 (!) rufende Wachteln:
1x östlich Schlückingen, 1x östlich Bausenhagen/Hellkammer, 1x nördlich Bentrop/Grünenbaum (bereits mehrfach auch am Tage hier gehört), 1x westlich Wiehagen, 1x östlich Wickede/Wasserwerke (von meiner Frau Hannah gehört), 1x nördlich Westhemmerde, 1x östlich Hemmerder Wiesen (bereits aus einer Entfernung von 2km gehört!) und 2x Hemmerder Ostfeld.
Außerdem auf unserem Weg noch 12 Sumpfrohrsänger, 2 Gelbspötter, 2 Kuckucke, 1 Feldschwirl, 1 späte Nachtigall, 1 unbestimmter Marder und an 2 Stellen jeweils 1 junger Fuchs auf der Straße.
Im östlichen Bereich der Kiebitzwiese war u.a. ein Neuntöter (M) auf hoher Warte zu sehen. Im selben Bereich, aber auch über der Ruhr und über dem Betriebsgelände der Hammer Wasserwerke ein jagender Baumfalke. Bemerkenswert waren auch mehrere Raupennester des Tagpfauenauges auf Brennesseln am Ruhrdamm sowie ein umherfliegender Schönbär. (10.06.)
Während am 10.06. bei den beiden in diesem Gebiet anwesenden Weißstorchpaaren alles beim Alten zu sein schien (beide Brutpaare anwesend, Jungstörche des Mastpaares wohlauf), muss gegenwärtig vom Verlust eines der drei Jungstörche ausgegangen werden. Der vermutlich nicht mehr lebende Jungvogel befindet sich noch im Nest, bewegte sich heute (13.06.) aber die ganze Zeit nicht, selbst als der zweite Altstorch Futter brachte. Und auch der Kopf des Jungvogels war während der Beobachtungszeit (etwa 1 Std.) nicht zu sehen. Auf die Schwierigkeiten, die die Weißstörche in diesem Jahr mit der Jungenaufzucht haben, wiesen A.&K. Matull bereits hin (s. ihre Meldung – 30.05.-02.06.).
Die zusehends austrocknenden Gewässer legen immer mehr Schlammfluren frei. Dies kommt den Ansprüchen diverser Watvögel entgegen. So hielten sich heute vor dem alten Aussichtshügel der Kiebitzwiese ein Flussregenpfeifer und ein Waldwasserläufer auf. Ein weiterer Waldwasserläufer ging heute am Rande des ebenfalls trockenfallenden Beobachtungsgewässers in den Hemmerder Wiesen der Nahrungssuche nach. Sollte der Wasserstand bei den derzeitigen Temperaturen (heute Mittag über 31 Grad) weiter rapide sinken, dürfte es das hier brütende Zwergtaucherpaar schwer haben, Nachwuchs aufzuziehen.
Bemerkenswert waren heute gleich vier an selbiger Stelle anwesende Silberreiher. War diese Art früher ein reiner Wintergast, nehmen die Sommerbeobachtungen auch im Kreis Unna stetig zu. Mittlerweile kann die Art bei uns ganzjährig beobachtet werden. Jetzt stehen in geeigneten Gebieten nur noch Brutversuche und Bruten aus.
In den Hemmerder Wiesen flogen am 12.06. zeitgleich zwei Rohrweihen (M und W) umher. Verhaltensweisen, die auf eine Paarbindung oder gar auf eine mögliche Brut im weiteren Umfeld hätten hindeuten können, ergaben sich nicht. Das Männchen ist auch recht jung und dürfte sich im vierten Kalenderjahr befinden.
Östlich der Hemmerder Wiesen scheint ein dort ansässiges Steinkauzpaar in diesem Jahr statt in einer vorhandenen Niströhre unter einem Eternitdach gebrütet zu haben. Zumindest einer der beiden Altvögel ist beringt.
Nachfolgend einige aktuelle Beobachtungen aus den Brutgeschehen und verschiedenes in Schwerte und Fröndenberg:
Im NSG Mühlenstrang (Schwerte) am 02.06. u.a. ein fütterndes Rohrammer-Paar sowie 4 Neuntöter (3,1). Auf der Ruhr ein Haubentaucher-Paar mit 2 Pulli.
An der Röllingwiese in Schwerte zu verschiedenen Zeiten wiederholt eine weibliche Rohrweihe und eine Ringelnatter. Ebenda am Samstag (07.06.) die für dieses Jahr persönliche Erstsichtung einer weibliche Schnatterente mit (vierfachen) Nachwuchs. Des weiteren hier neben der erneut erfolgreichen Haubentaucher-Brut (2 Pulli) ein Paar Höckerschwäne mit 6 Pulli sowie ein Zwergtaucher Paar mit 2 Pulli. Am gleichen Vormittag im peitschenden Regen über den Filterbecken im gegenüberliegenden Wasserwerk 2 Baumfalken hintereinander. Kurz darauf aus der gleichen Richtung ein intensiv warnender Flussregenpfeifer.
Auf der Kiebitzwiese in Fröndenberg u.a. ein Gelbspötter mit Nistmaterial, 2 Schwarzmilane sowie 2 Kuckucke. Offensichtlich haben die Höckerschwäne hier ein Junges verloren. Besonders erwähnenswert: morgens aus der Sichlerbucht 2 quiekende Wasserrallen im Duett sowie ein Baumfalke, welcher flach aus Westen einfliegend seinen Weg Richtung Ententeich fortsetzte. Die Weißstörche auf der Nisthilfe scheinen als eines der ganz wenigen Paare in Schwerte und Fröndenberg mit ihren dreifachen Nachwuchs im Nest bis jetzt ein nahezu reibungsloses Brutgeschäft zu durchlaufen, wenngleich sie auch täglich mehrfach gekonnt erfahren und kampferprobt Fremdstörche aus dem Revier vertreiben müssen.
Am Freitag (6.6.) gelang Andreas Hünting auf der Kiebitzwiese eine erfreuliche Beobachtung von einer Ricke mit ihren Kitz.
Im Bereich des Zechenturmes stieg heute ein Wespenbussard auf um in Richtung Osten abzuziehen, (Mitbeobachter: Hermann Knüwer).
Im nördlichen Teil des HRB: 5 Graureiher, >2 Gebirgsstelzen, 1 Mäusebussard und 1 Turmfalke.
Am RRB-Bramey ein kreisender Weißstorch, 1 Gebirgsstelze und 3 Mäusebussarde.
Die Nordostwanderung des Seidensängers hat den Kreis Unna ja bereits 1991 erreicht – damals vorerst der erste und letzte und von Andreas Buchheim und Alfons Pennekamp gut dokumentiert (25. SB Charadrius 1992). Nach langer Pause entwickelt sich die Ausbreitung der Art nach Osten inzwischen geradezu stürmisch – und ist im Kreis Unna 2025 von Hendrik Sallinger, Jürgen Hundorf, Klaus Nowack, Christopher König und anderen mit mindestens 2 (?) Gesangsstandorten in der Lippeaue festgehalten worden.
Am 04.06.2025 würzte am Lippeauen-Rundweg in Lünen an der Rotherbachmündung (Station 2) ein weiterer, kurz singender Seidensänger den diesjährigen Betriebsausflug der Biostation UNDO.
In der Nacht vom 03. auf den 04.06.2025 blieb auch die 2. Kontrolle des Vogelschutzgebiets Hellwegbörde im Kreis zwischen der Wilhelmshöhe in Fröndenberg und Unna-Hemmerde auf die Zielart Wachtelkönig erfolglos. Nachdem am 20.05. bei der ersten Kontrolle noch eine Wachtel am Westrand von Hemmerde gerufen hatte, war auch von dieser Art diesmal nichts zu hören. Wir hatten von 23 bis 3.30 Uhr bis auf einen rufenden Steinkauz bei Hemmerde auch keinen weiteren Kontakt zu Eulen. Immerhin 19 singende Sumpfrohrsänger und 2 Nachtigallen verhinderten aber eine stille Nacht.
Erfreulicherweise rief der bereits von K. Nowack, A. Steinweg und J. Hundorf bei Werne gemeldete Wachtelkönig am Abend des 03.06.2025 anhaltend – neben einer Meldung von D. Niggemann in Alstedde der bislang einzige Nachweis der Art im Kreis.