Autor: bg

Fröndenberg / Unna: Pirol, Grauschnäpper, Baumpieper, Neuntöter, Steinschmätzer, Schwarzkehlchen, Kiebitze (Brutbilanz), Gelbspötter, Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger, Waldkauzbruterfolg u.a., 15.05.2024 (B.Glüer)

Nach der gestrigen Entdeckung von Hartmut Brecher im Hemmerder Schelk konnte heute auch im westlich gelegenen Bausenhagener Schelk ein Pirol ausgemacht werden. Er rief immer wieder aus den Kronen eines Buchenhochwaldes und flog mehrmals in einen benachbarten Borkenkäfer-Fichtenbestand und war auf den kahlen Zweigen schön zu sehen. Dort auch ein Grauschnäpper neben insgesamt mindestens drei weiteren Revier haltenden Grauschnäppern. Außerdem mindestens 1 Baumpieperrevier und auf einer Aufforstungsfläche ein Neuntöterrevier.

In den Hemmerder Wiesen lässt sich nach dem Schlupf des letzten verbliebenen Kiebitzgeleges eine vorsichtige Bilanz der Brutsaison ziehen. Es hat im NSG wohl mindestens 11 Gelege gegeben, wovon 7 auf einer Stoppelbrache – die übrigen in der vernässten Kernzone des Grünlandbereichs angelegt worden waren. Rechnerisch wären nunmehr >44 Küken zu erwarten. Tatsächlich sah man heute 2 relativ große Küken im nassen Grünland und 2 ähnlich große auf der benachbarten Ackerfläche. Selbst wenn noch weitere Küken anzunehmen sind, scheinen die Verluste doch relativ hoch zu sein. „Nebenbei“ sind im NSG derzeit noch je 2 Reviere von Gelbspöttern, Teichrohrsängern, Sumpfrohrsängern, und bis zu 3 Kuckucke erwähnenswert (heute ein gemeinsam durchstreifendes Paar – das Weibchen immer in Bodennähe auf Nestersuche, während das Männchen einige Meter darüber ununterbrochen rief).

Eine Kontrolle von zwei Kiebitzflächen in Bönen vermittelte einen etwas positiveren Eindruck: auf den Maisstoppelflächen im Industriegebiet „Am Mersch“ zeigten sich mindestens 6 (!) ausgewachsene, fast flügge Jungkiebitze. Zwei ähnlich weit entwickelte Jungkiebitze konnten im Bereich Kamener Straße / Speckenstraße auf einer nässebedingten Fehlstelle eines Wintergetreidefeldes angetroffen werden.

Unter dem heimischen Dach (Frdbg.-Hohenheide) fand die erste Waldkauzbrut in einem Schleiereulenkasten ein erstes erfolgreiches Etappen-Ende: 2 Jungvögel flogen vorgestern (13.05.) aus. Bleibt abzuwarten, ob die vertriebenen Schleiereulen vielleicht im Spätsommer auch noch eine Brut zustande bringen können. Die unmittelbar benachbarten Turmfalken in einem weiteren Schleiereulenkasten brüten derweil noch auf 5 Eiern.

Vorjähriges Pirolmännchen in Buchenwipfeln der NABU-Waldparzelle im Bausenhagener Schelk …, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… Standortwechsel in benachbarte „Borkenkäferfichten“ …, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… ohne jede Deckung zeigt er hier das für das zweite Lebensjahr typische Federkleid, das noch nicht so intensiv gelb ist, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Das letzte verbliebene Kiebitzgelege unmittelbar vor dem Schlupf – zwischen Markierungsstäben auf dem Maisstoppelacker in den Hemmerder Wiesen …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
…. der Lohn aller Kiebitzschutzbemühungen: ausgewachsener, fast flügger Jungkiebitz – gemeinsam mit der wachsamen „Mama“ (vorn) im Bönener Gewerbegebiet „Am Mersch“ …, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… noch tragen die Flügel nicht – die Anstrengungen reichen nur für ein paar „Luftsprünge“…, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch diese beiden Jungkiebitze in Bönen-Bramey sind „aus dem Gröbsten raus“. Sie konnten sich in einer nässebedingten „Fehlstelle“ im Wintergetreide entwickeln, was normalerweise ein eher ungeeignetes Habitat ist, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Die kreiseigene Ackerbrache in der Strickherdicker Feldflur (Frdbg.) ist auch in diesem Jahr wieder Brutplatz von Schwarzkehlchen …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… und ebenso wichtiges Rasthabitat für unterschiedlichste Zugvögel wie etwa den Steinschmätzer, der auf dem Frühjahrszug dieses Jahr kaum zu finden war. Hier immerhin einer von insgesamt beachtlichen 9 Exemplaren, 12.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer von mindestens 3 männlichen Kuckucken, die bisher in den Hemmerder Wiesen anzutreffen waren. Hermann Knüwer hatte bereits darauf hingewiesen, dass es sich für die individuelle Wiedererkennung lohnt, auf Gefiederunregelmäßigkeiten zu achten (vgl. seine Meldung vom 01.05.24), 13.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Waldkauznachwuchs im Schleiereulennistkasten unter dem eigenen Dach – am letzten Tag vor dem Ausfliegen …, 12.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… inzwischen – noch etwas unbeholfen – unterwegs in den Bäumen des Gartens …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… erfolgreicher Flug des Geschwisters über mehrere Meter in eine große Erle …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… von dort hat auch die wachsame „Mama“ alles im Blick …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… aber auch das Augenpaar des Brutnachbarn verfolgt hochkonzentriert das Geschehen. Das Turmfalkenmännchen ist zu allem entschlossen, die Waldkäuze vom eigenen Gelege fernzuhalten und fliegt immer wieder heftige Attacken gegen das Waldkauzweibchen …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… das erzeugt soviel Aufregung, dass auch das Turmfalkenweibchen das Gelege velässt und vor dem Eingang in Hab-Acht-Stellung geht, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Nächtliche Schönheit in der Nähe unserer Haustürbeleuchtung: Roseneule (Thyatira batis), 13.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Unna: Erster Kiebitznachwuchs (!), Schwarzkehlchen u.a., 16.04.2024 (B.Glüer)

Von den mindestens 8 bisher erfolgreich verlaufenen Kiebitzbruten der Hemmerder Wiesen hat das erste Gelege heute Küken hervorgebracht! Damit ist für dieses Gelege eine erste „Etappe“ der gefahrvollen Nachwuchsproduktion geschafft. Jetzt gilt es für die noch sehr anfälligen Küken die nächsten Tage zu überstehen. Nach mindestens einer Woche sind sie schon wesentlich mobiler und widerstandsfähiger.

Außerdem im NSG unter anderem eine größere Gruppe von rastenden Waldwasserläufen (>13), 2 Grünschenkeln, 2 Bekassinen, bereits >3 Dorngrasmücken, 1 Grauganspaar mit 6 Jungen, einem ebenfalls Junge führenden Blässhuhnpaar, sowie 2 brütende Kanadagänse. Möglicherweise steht die erfolgreiche Nachwuchsproduktion im Zusammenhang mit einer konsequenten Verfolgung von Bodenprädatoren (insbesondere der Waschbären) in der zurückliegenden Jagdsaison.

Bemerkenswert sind weiterhin im östlichen Umfeld des NSGs 4 (!) Schwarzkehlchenreviere. Mindestens ein fünftes Schwarzkehlchenrevier fand sich im Hemmerder Ostfeld.

„Elternglück“ beim ersten Kiebitzpaar in den Hemmerder Wiesen. Das Weibchen hudert die frisch geschlüpften Küken, die anfangs noch sehr schnell auskühlen. Ein vorwitziger „Dreikäsehoch“ (rechts) macht sich schon davon …, 16.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… in der Nasszone des NSGs sind auch diese Graugänse bereits mit Nachwuchs unterwegs…, 15.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… eines von 4 (!) Revier haltenden Schwarzkehlchenmännchen im östlichen Umfeld des NSGs, 16.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Ringdrosseln, Schwarzkehlchen, Kranich, Flussregenpfeifer, Bruchwasserläufer, Kampfläufer, Waldwasserläufer, Kiebitze u.a., 14.04.2024 (B.Glüer)

In der Strickherdicker Feldflur heute unter anderem 2 männliche Ringdrosseln (Mitbeobachter: Konrad Roggenbuck), sowie das von H. Knüwer bereits gemeldete männliche Schwarzkehlchen. Weiterhin noch keine Steinschmätzer oder Braunkehlchen.

Im Wassergewinnungsgelände bei der DDA-Wasservogelzählung bemerkenswert 5 Waldwasserläufer, ein Paar Flussregenpfeifer balzend.

In den Hemmerder Wiesen unter anderem auch heute >1 Kranich, >7 Kiebitzbruten, 6 Bruchwasserläufer, 1 Grünschenkel, 1 Kampfläufer, 1 Schwarzkehlchen (m), 1 Dorngrasmücke.

Weit weg – doch als solche zu erkennen: eine von zwei männlichen Ringdrosseln in der Strickherdicker Feldflur, 14.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Im Umfeld der Hemmerder Wiesen demonstriert dieser Kranich (wenn auch nicht der oben gemeldete Vogel vom heutigen Tage), dass neben pflanzlicher Kost auch tierische Proteine willkommen sind, 09.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Einige nächtliche Besucher in der zweiten Aprilwoche an unserer Haustürbeleuchtung (oben: Mondfleckspanner, unten: Buchenstreckfuß und Kleiner Gabelschwanz), 09.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Bönen: Steppenkiebitz, 01.-06.04.2024 (Hartmut Brecher, Malte Busch, Gisbert Herber-Busch, Stefan Helmer, Roben Hirschberg, Frederik Holthoff, Hermann Knüwer, Björn Nikula, Hartmut Peitsch, Clemens Rethschulte, Marvin Stahl, Ralf Volmer, Gregor Zosel, Melder: B.Glüer)

Vorweg einige Bemerkungen zu dieser seltenen Ausnahmebeobachtung. Jeder Vogelbeobachter kennt sicher den inneren Konflikt beim Fund ganz besonderer Raritäten zwischen dem Wunsch, die Freude über eine solche Entdeckung sofort zu teilen und sie publik zu machen und dem Bedürfnis, nicht gleichzeitig einen Ansturm auf den seltenen Gast auszulösen, der diesen möglicherweise schnell vertreibt. Hier kam hinzu, dass der Beobachtungsort auf einem Brutfeld von Kiebitzen mit mindestens 4 Brutpaaren und insgesamt bis zu 12 anwesenden Kiebitzen lag. Deren Nester liegen teils im Nahbereich angrenzender Wege und wären durch einen Beobachteransturm ebenfalls gefährdet worden. So wurde dann der Fund nur in kleinem Kreis kommuniziert und kommt jetzt erst nachträglich zur Veröffentlichung. Dass der Vogel erstaunliche 6 Tage vor Ort blieb, spricht für das umsichtige Verhalten aller hier genannten Beobachter. Die Beobachtung aus dem Auto heraus ermöglichte weitgehend störungsfreie Einblicke aus teils weniger als 30 Metern.

Bei der Suche nach Kiebitznestern per Fernglas auf einer Stoppelbrache im Gewerbegebiet „Am Mersch“/Bönen wurde der adulte Steppenkiebitz am 01.04. erstmals entdeckt. Der Fund war sicherlich ein großer Zufall, denn mit der beige-braunen Grundfärbung war der Vogel zwischen den gleichfarbigen Getreidestoppeln fast unsichtbar. Größtenteils verharrte dieser auch völlig bewegungslos und ging nur in größeren Zeitabständen der Nahrungssuche nach. Wegen des meist regnerischen Wetters fanden sich auf dem vernässten Feld reichlich Regenwürmer, die dann schnell zur Sättigung und erneut zu Ruheverhalten mit ausgiebiger Gefiederpflege führten. Gelegentlich kam es zu mehr oder weniger heftigen Attacken gegen den Steppenkiebitz durch die immer wieder balzenden Kiebitze, die ihn dann über das Feld trieben. Das schien ihn jedoch nicht ernsthaft zu stören. Vielmehr wird auch bei anderen Steppenkiebitznachweisen immer wieder erwähnt, dass die Vögel die Gesellschaft von Kiebitzen suchen. In unserem Fall wurde der Vorteil dieses Verhaltens auch immer wieder erkennbar, wenn beim Auftauchen potentieller Prädatoren vor allem die sehr wachsamen Kiebitzmännchen sofort aufstiegen, um diese dann zu attackieren und zu vertreiben.

Für NRW werden in „Seltene Vögel in Nordrhein-Westfalen“, Avifaunistische Kommission Nordrhein-Westfalen (NWO), 2017, seit 1963 bisher 18 Nachweise des Steppenkiebitzes aufgelistet. Davon liegt keiner im Kreis Unna. Für mich persönlich ist es nach einer Beobachtung vor 43 Jahren auf dem „Rothen Feld“ bei UN-Westhemmerde (unveröffentlicht) die zweite Sichtung im Kr. UN. Aktuell gab es durch C. Härting am 28.03. auch im Nachbarkreis Soest (Ahsewiesen) einen Nachweis eines adulten Steppenkiebitzes (vielleicht derselbe Vogel?). Mindestens eine weitere Meldung im mitteleuropäischen Raum gibt es aus Sachsen-Anhalt (Athensleben) vom 29.03. und 06.04.24.

Die Brutheimat des Steppenkiebitzes liegt in den Steppen von Südrussland und Kasachstan. Von dort zieht er zur Überwinterung vor allem nach Pakistan, Indien, dem Sudan und evtl. auch nach Nordwestafrika, so dass sowohl auf dem Frühjahrs- wie auch auf dem Herbstzug immer wieder einzelne Nachweise in Mitteleuropa gelingen. Die Weltpopulation gilt laut AviKom als rapide abnehmend.

Außergewöhnlicher Gast aus den fernen Steppen Südrusslands und Kasachstans in Bönen: Adulter Steppenkiebitz …, 04.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… als Rastplatz hat er sich für mindestens 6 Tage diese nasse Ackerbrache inmitten des Bönener Industriegebietes „Am Mersch“ ausgesucht. Der rote Kreis zeigt seinen Ruheplatz während diese Aufnahme entsteht …, 05.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… die immer wieder vorbeifahrenden Schwerlaster und Pkw scheinen ihn nicht zu stören. So erwies sich auch die Beobachtung aus dem Auto heraus als relativ unproblematisch …, 05.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… mit etws Glück kommt er dem eigenen Auto immer mal relativ nah …, 01.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… und ermöglicht einige Einblicke in sein Verhalten: ähnlich, wie auch unsere Kiebitze, verweilt er bei der Nahrungssuche oft auf einem Bein, während das andere zitternde Trippelbewegungen macht, mit denen offenbar Regenwürmer aufgescheucht werden …, 01.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… dass funktioniert auch immer wieder gut …, 01.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… kurze Flugstrecken werden eigentlich immer unfreiwillig zurückgelegt …, 05.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… wenn nämlich einer der auf dem Feld immer wieder balzenden Kiebitze den Steppenkiebitz als „Störenfried“ empfindet und diesen dann vor sich hertreibt …, 05.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… dann geht es zwar kreuz und quer über das ganze Feld …, 02.04.2024 (Foto: Hermann Knüwer)
… doch die Sorge, dass er ganz entschwindet, erweist sich stets als unbegründet …, 02.04.2024 (Foto: Frederik Holthoff)
… auch direkt neben einem vorbeidonnernden LKW wird wieder ein „ruhiger“ Landeplatz gefunden …, 02.04.2024 (Foto: Hermann Knüwer)
… hier wird auch mal die Flucht vor einem herannahenden Kiebitz zu Fuß angetreten. Dass er dabei dem Fotograf im Auto immer näher kommt, stört offenbar nicht, 05.04.2024 (Foto: Clemens Rethschulte)

Unna / Bönen: Nachtigall, Klappergrasmücke, Rohrweihe, 07.04.2024 (B.Glüer)

Ergänzend zum Beitrag von Achim Pflaume (siehe unten) lässt sich für die Hemmerder Wiesen noch ein frühes Datum anfügen – dort sang heute die erste Nachtigall. Im Bönener Gewerbegebiet „Am Mersch“ außerdem unter anderem eine erste Klappergrasmücke, 2 Fitisse und ein Mischsänger (Zilpzalp x Fitis). Über dem Kiebitzbrutfeld eine von den Kiebitzen heftig attackierte und dann aus dem Gebiet „herauseskortierte“ Rohrweihe (Mitbeobachter: Clemens Rethschulte).

Rohrweihe wird beim Überfliegen des Kiebitzbrutfeldes im Bönener Gewerbegebiet „Am Mersch“ von mindestens 7 Kiebitzmännchen attackiert, 07.04.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Mönchsgrasmücke, Kernbeißer, Saatkrähen, Schwarzkehlchen, Kiebitze, Kampfläufer, Alpenstrandläufer u.a., 29.03.2024 (B.Glüer)

Auch für mich gab es heute (endlich) die ersten Mönchsgrasmücken mit mindestens 2 Gesangsrevieren im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede. Ebenda erfreulich außerdem >6 (!) Kernbeißer, 2 Waldwasserläufer.

Im Unnaer Osten siedeln wieder Saatkrähen an mindestens 2 Standorten: 23 Nester in UN-Lünern und 30 Nester (erstmals) in UN-Stockum.

Intensive Nachsuche (unterstützt von Ute Becker und Hartmut Brecher) nach Schwarzkehlchen ergab im Raum UN-Hemmerde/UN-Westhemmerde beachtliche 7 (!) Reviere. Evtl. sind da noch zwei weitere nahe Unna denkbar. Der Aufwärtstrend dieser Art scheint weiter anzuhalten.

In den Hemmerder Wiesen scheinen inzwischen 3 Kiebitze zu brüten, während unverändert eine relativ hohe Zahl von >35 Altvögeln im NSG ist. Obwohl schon vor mehr als 2 Wochen intensiv gebalzt und an Nestmulden gearbeitet wurde, ist das eine wider Erwarten geringe Zahl. An interessanten Rastvögeln vor Ort heute unter anderem 4 Kampfläufer, 1 Alpenstrandläufer, 7 Löffelenten, 1 Pfeifentente, >70 Krickenten, 7 Silberreiher.

Eine von heute mindestens zwei Mönchsgrasmücken im Wassergewinnungsgelände/Frdbg.-Langschede …, 29.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auch dieser männliche Kernbeißer mit mindestens fünf weiteren Exemplaren, 29.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Weiblicher Habicht im Fröndenberger Westen – hier noch „ausgebootet“ von einem Nilganspaar (vgl. Meldung vom 03.03.2024) sitzt inzwischen trotz des geschilderten Handycaps relativ früh auf einem Gelege in einem Ersatzhorst. Auch auf einem weiteren Habichthorst in Fröndenberg wird bereits gebrütet, 17.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Auch dieses Schwarzkehlchenmännchen zwischen Steinen-Moskau und NSG Horster Mühle hat möglicherweise bereits ein fertiges Nest mit seinem Weibchen, das sich nur noch selten zeigt, 27.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Familienplanung auf Hochtouren auch in dieser Saatkrähenkolonie am Ostrand von UN-Lünern mit 23 Nestern…, 27.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… wie auch in dieser neu gegründeten Kolonie mit 30 Nestern in UN-Stockum …, 27.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Diese Dohle richtet eine Kinderstube in einem Schleiereulenkasten ein (UN-Steinen), 27.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Neben den noch unentschlossenen Kiebitzen in den Hemmerder Wiesen sind die 4 Kampfläufer (links u. Mitte) und der Alpenstrandläufer (rechts) lediglich auf der Durchreise, 29.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna / Kr. SO: erste Rauchschwalben, Rohrweihe, Kornweihe, Flussregenpfeifer, Rotschenkel, Alpenstrandläufer, erste Kiebitzbrut, Schwarzkehlchenreviere, Waldkauzbrut, Schleiereulen, Uhu, Rostgänse u.a., 22.03.2024 (B.Glüer)

Der Heimzug vieler Zugvögel bringt dieser Tage viel Bewegung in die heimische Vogelwelt. Am späten Nachmittag über der Kiebitzwiese (Frdbg.) die für mich ersten Rauchschwalben (2 Exmpl.) und in den Hemmerder Wiesen (meine) erste Rohrweihe (w). Ebenda am Montag (18.03.) neben 2 Alpenstrandläufern, 1 Rotschenkel, ca. einem Dutzend Bekassinen, noch hohe Kiebitzbestände mit annähernd 50 Exmpl. und auch noch >12 Silberreiher (heute nur noch 3 Exmpl.) und noch immer einem knappen Dutzend Blässgänsen (heute inzwischen wohl abgezogen). Gestern dort für mich erste Flussregenpfeifer (5 Exmpl.) und heute dort u. a. 5 Waldwasserläufer.

Das anlaufende Brutgeschäft bringt ebenfalls tägliche Neuerungen: seit dem 20.03. brütet in den Hemmerder Wiesen ein erster Kiebitz. Auch Schwarzkehlchen balzen bereits intensiv (1 Bp in den Hemmerder Wiesen, 1 Bp nahe Steinen-Moskau und ein drittes auf der Büdericher Haar knapp jenseits der Kreisgrenze).

Unter dem eigenen Dach (Frdbg.-Hohenheide) „tobt“ ein erbitterter Konkurrenzkampf um zwei Schleiereulenkästen. Gleich drei sehr ungleiche Paare haben Tatsachen geschaffen: ein Kasten ist von Turmfalken belegt mit häufigen Kopulationen u. Beuteübergaben. Im zweiten Kasten brütet ein Waldkauz auf 3 Eiern – und im selben (!) Kasten hat ein Rostganspaar ein erstes Ei gelegt (knapp 1 m vom Waldkauzgelege entfernt). Außerdem hat auch ein Dohlenpaar Ambitionen und die eigentlichen „Wohnungsbesitzer“ – die seit Jahren heimischen Schleiereulen – melden sich nachts akustisch (zuletzt vorgestern) auch immer wieder. Um die Unruhe auf die Spitze zu treiben, tauchte vorgestern in ca. 200 m Entfernung abends mit ausgiebiger Balzrufreihe ein Uhu auf!

Turmfalkenweibchen hält „Stallwache“ vor der Nisthöhle auf der Ostseite unseres Hauses …, 14.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… auf Baumspitzen der Nachbarschaft kommt es inzwischen zu häufigen Kopulationen …, 21.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… an der Turmfalkennisthöhle haben auch Dohlen Interesse und lauern vom Dach aus auf eine Chance, um einzufliegen …, 13.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… in Sichtweite auf dem Feld „lauern“ diese beiden Aspiranten mit Durchsetzungskraft und zur Übernahme einer Bruthöhle fest entschlossen (rechts mit schwarzem Halsring männliche und links weibliche Rostgans)…, 21.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… das Rostgansweibchen landet an der zweiten Bruthöhle im südlichen Giebel. – Hier sitzen allerdings bereits Waldkäuze auf einem Gelege …, 21.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… eine abendliche Kontrolle zeigt ein schon weit bebrütetes Dreiergelege der Waldkäuze. Interessantes Detail am Rande: über dem Gelege hat ein Großer Fuchs seinen Ruheplatz (roter Pfeil) …, 21.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… im selben Nistkasten auf der gegenüber liegenden Seite ein Ei der Rostgänse! 21.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Hoffentlich entspannter geht es bei den Kiebitzen der Hemmerder Wiesen zu!? – Ein erstes Weibchen brütet…,21.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… gleiche Ambitionen haben dort auch die Schwarzkehlchen. Das Männchen singt immer wieder vor dem Weibchen, obwohl es noch nicht sein voll ausgeprägtres Prachtkleid trägt …, 22.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… dieser männliche Artgenosse hat durch Abstoßen der hellen Federspitzen bereits die typische Schwarzfärbung des Kopfes und singt offenbar oft und gern (erkennbar an der Kotverschmitzung) von dieser Warte auf Goldrutenhalmen nahe Steinen-Moskau, 18.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Diese weibchenfarbene Kornweihe südöstlich UN-Dreihausen wird wohl ebenfalls Richtung Brutheimat verschwinden und den Kr. UN verlassen. Möglicherweise handelt es sich um dasselbe Exemplar, das Hermann Knüwer am 15.03. in der Strickherdicker Feldflur fotografiert hat. Auch auf seinem Foto scheint ein Handschwingenschaden im rechten Flügel erkennbar (vgl. Meldung vom 15.03.), 18.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Unna/Fröndenberg: Rebhuhnzählung im Rahmen des landesweiten DDA-Monitorings, 15.03.2024 (Ute Becker, Hartmut Brecher, Malte Busch, Bernhard Glüer, Alfred Haberschuss, Hermann Knüwer, Falko Prünte, Clemens Rethschulte)

Inzwischen liegen die Ergebnisse der diesjährigen Rebhuhnzählung im Rahmen des landesweiten DDA-Rebhuhnmonitorings vor. Wie schon in zwei Jahren zuvor (2022/23) wurden im Südkreis/UN 18 zuvor festgelegte Untersuchungsstrecken von 8 Beobachtern nach einem standardisierten Verfahren kontrolliert. Die Testgebiete sind so gewählt, dass jeweils Optimalhabitate und damit auch die größtmögliche Rebhuhnverbreitung erfasst werden konnte. Wälder, Siedlungsräume und andere ungeeignete Habitate blieben unberücksichtigt. Dadurch konnte ein relativ vollständiger Überblick über die dortige Rebhuhnpopulation ermittelt werden. Ein Zeitfenster von Ende Februar bis Ende März gilt methodisch für die Erfassung als besonders zielführend, weil sich jetzt die Winterketten auflösen und Paar-Reviere für eventuell spätere Bruten besetzt und von den Hähnen durch Rufen markiert werden. Von den 18 Untersuchungsgebieten erwiesen sich 12 als unbesetzt. In 6 Gebieten fanden sich insgesamt 8 rufende Hähne. Mindestens zweimal wurden Hähne jeweils von einer Henne begleitet. Möglicherweise entscheidet generell das Vorhandensein einer Henne, ob ein Revier dauerhaft gehalten wird. Unverpaarte Hähne scheinen auf Partnersuche immer wieder umherzustreifen. So wurden bei Mehrfachkontrollen einzelne zunächst besetzte Reviere verlassen und andere unbesetzte Reviere später doch mit einem Rufer vorgefunden. Im vergangenen Jahr (2023) hatte es 14 und im Jahr 2022 nur 6 rufende Hähne gegeben. Wieweit und ob später auch erfolgreich gebrütet wird, zeigt sich in der Regel erst im Spätsommer/Herbst.

Rebhuhnpaar (Henne links, Hahn rechts) in Fröndenberg-Ostbüren. Bei zwei Kontrollen 28./29.02. waren diese beiden Vögel vor Ort allein…, 14.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… aktuell ist auch dieser unverpaarte Hahn im selben Revier und sucht relativ aggressiv seine Chance auf eine Familiengründung, 14.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Unna / Bönen / Fröndenberg: Start in die Kiebitzsaison, Kraniche, Schmetterlinge, Steinkäuze u.a., 11.03.2024 (B.Glüer)

Wieder sehen wir mit Bangen und Hoffen – wie auch die jüngsten Meldungen zeigen – auf die anlaufende Kiebitzsaison. Vordergründig betrachtet sind die Startbedingungen zur Zeit ausgesprochen gut! Es ist sehr nass und die bisher ausgemachten Kiebitze haben günstige Brutflächen besiedelt. Hinzu kommt, dass die sehr milde Witterung einen frühen Brutbeginn erwarten lässt, was in der Vergangenheit immer auch gute Bruterfolge gebracht hat. Wenn wegen der Nässe auch die Feldbestellungen zeitlich nach hinten geschoben werden, ergänzt auch dies die Situation positiv. Wie der tatsächliche Bruterfolg dann aber ausfallen wird, muss sich erst zeigen. Erfahrungsgemäß sind bei aller Vorfreude auch wieder viele Gelegeverluste und Kükenprädationen zu erwarten.

In der aktuellen Ausgabe des Vogelbeobachter-Journals „Der Falke“ ist zu dieser Problematik ein ausgesprochen interessanter Erfahrungsbericht zum Wiesenvogelschutz – mit einem besonderen Blick auf den Kiebitz und einen gerade in Schutzgebieten hohen Prädationsdruck. Zentrale Kernaussage ist hier, dass nach vielen Fördermaßnahmen – einschließlich einer Prädatorenbekämpfung – erst großzügige Schutzzäune zu einer Vervielfachung der Bruterfolge geführt haben. Es wurden nicht nur mehr Küken flügge, sondern es siedelten sich innerhalb der Einzäunungen auch immer mehr Brutpaare an, weil diese erkannten, dass sie hier dem Prädationsdruck nicht ausgesetzt waren. Vor allem Waschbären und Füchse werden als problematisch genannt, die in Schutzgebieten schnell lernen, dass hier ein großes und leicht erreichbares Beuteangebot besteht. Flugprädatoren würden durch die Kiebitzmännchen meist erfolgreich abgewehrt, wenn gleichzeitig mehrere Kiebitzpaare mit entsprechend genügend Männchen vorhanden sind.

So werden wir also wohl wieder mit Spannung auf die nächsten Wochen schauen und hoffen, dass aus möglichst vielen Kiebitzgelegen auch möglichst viele Küken schlüpfen und die Flugfähigkeit erreichen. Ein besonderer Hotspot sind derzeit neben den unter anderem nochmal von Hartmut Peitsch genannten Bönener Gebieten die Hemmerder Wiesen mit teilweise fast 30 balzenden Kiebitzen. Gemeinsam mit Rastbeständen (auch nahe dem Steiner Holz), die in den kommenden Tagen wohl noch weiterziehen, heute annähernd 100 Individuen.

Kiebitzmännchen mit mindestens 8 weiteren Artgenossen auf einer Brachfläche im Bönener Gewerbegebiet „Am Mersch“ mit ungewisser Familienplanung, 11.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Westlich des Steiner Holzes, nahe UN-Steinen, rastende Kraniche …, 11.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… der Trupp wuchs schließlich auf 28 Individuen an (2x vorjährig). Offenbar findet sich auch reichlich Fressbares, 11.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Relativ wenig Sorgen bei der Familienplanung machen sich meist Nilgänse, die sich gern in „gemachte Nester“ setzen (wie auch schon von Clemens Rethschulte im Fall eines Kolkrabenhorstes bei Bönen berichtet). – Hier wird in einem Rotmilanhorst bei Frdbg.-Frömern gebrütet …, 10.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
…. und hier wird sogar ein „frisch renovierter“ Habichthorst nach wochenlangem Bau von Nilgänsen „übernommen“ (Fröndenberg), 03.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Ausgesprochen fleißig hingegen ist dieser Nestbauer: Zaunkönigmännchen mit fast fertigem Nest (UN-Hemmerde). Bei Zaunkönigen bauen die Männchen fast allein – das Weibchen übernimmt schließlich und vollendet dann mit Feinarbeiten. Die Männchen bauen in kürzester Zeit bis zu 10 Nester und verpaaren sich unter Umständen dann mit bis zu 3 Weibchen gleichzeitig, 09.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Auch dieses Steinkauzpaar hat sich für einen Brutpaltz in einer Naturhöhle bereits festgelegt (Fröndenberg.) …, 09.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… hingegen dürfte die Wahl der Höhle im Kaminschacht suboptimal sein (Unna), 05.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Die ersten warmen Tage locken als Imago überwinternde Schmetterlinge hervor: Tagpfauenauge und C-Falter (Bönen-Flierich) …, 10.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… sehr erfreulich: am selben Ort zeigten sich auch mindestens 3 (!) Große Füchse. Auch in Frdbg.-Warmen am selben Tag ein Großer Fuchs, 10.03.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna / Bönen: Rebhuhnkartierung, Weißstorch-Paarfindung, beringter Silberreiher, Kiebitze, Steinkauz, Kraniche u.a., 29.02.2024 (B.Glüer)

Bei der abendlichen Rebhuhnkartierung, 28./29.02., konnten bisher in 4 Kartiergebieten um Frdbg.-Ostbüren nur 2 besetzte Reviere (= 2 Paare) ausgemacht werden. Zwei Gebiete waren verwaist. Es zeigt sich, dass die großen Ketten aus den Winterbeobachtungen nicht automatisch auch rechnerisch erwartbare Revierpaarzahlen erbringen (Gesamtzahl der Tiere durch 2 dividieren = Paarzahl?!?). Offenbar verlassen Männchen, die kein Weibchen finden, die Region. Die Zahl der Männchen lag bei den Winterbeobachtungen deutlich über der Zahl der Weibchen. Die geringe Weibchenanzahl scheint demnach die Revierpaarzahl zu begrenzen. Westlich von Frdbg.-Frömern „nebenbei“ lautstarke Steinkauzbalz. Am Abend außerdem deutlicher Kranichzug: bereits ab 17.45 h über Frdbg.-Hohenheide drei Züge (~200 Vögel). Später noch weitere Ketten (nur akustisch wahrnehmbar).

In den Hemmerder Wiesen ist inzwischen der ortsansässige, beringte Weißstorch (AZ77) von seinem „Fröndenberg-Intermezzo“ zurück. Seit heute sitzt er – bzw. es handelt sich um eine „sie“ – mit einem Weißstorchmann wieder auf dem Horst des Hofes Louven (Vorjahresbrutplatz). Der unberingte Partner (am 27.02. auch von Gregor Zosel fotografiert) ist offenbar seit Wochenbeginn im NSG. Siehe auch Meldung von 2022: https://www.oagkreisunna.de/2022/03/02/unna-froendenberg-kiebitze-weissstoerche-blaessgaense-krickenten-nonnengans-rohrammern-uhu-schmetterlinge-u-a-25-02-02-03-2022-b-glueer/. Im NSG weiterhin bereits intensive Kiebitzbalz. Heute vor Ort 62 Individuen, von denen als Durchzugsgäste vermutlich noch etliche das Gebiet verlassen werden.

Der zufällig auf Kornweihenfotos am 18.02.24 entdeckte Silberreiher mit Ablesering (vgl. auch Meldung selben Datums) konnte zwischenzeitlich identifiziert werden und wurde nun vom Beringer mit Herkunftsdaten versehen: er stammt aus Litauen und ist dort am 29.05.2022 als Jungvogel beringt worden. Bereits im vergangenen Winter ist er in unsere Region gekommen und wurde am 11.03.23 von Armin Langer nahe Süddinker/Hamm abgelesen und wenige Wochen später auf der Heimreise, am 23.04.23 in Polen ein weiteres Mal.

Die Salweidenblüte hat in diesem Jahr wegen der ungewöhnlich milden Witterung um mehrere Wochen früher eingesetzt als in anderen Jahren. Möglicherweise fehlen dann diese Nektarspender für Insekten, die erst später aktiv werden, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… auch die Feldhasen setzen in der Familienplanung neue Zeichen. Hier wird bereits die zweite Generation des Jahres auf den Weg gebracht (Steinen-Moskau) …, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… bisher noch „dünn gesät“: Hausrotschwanz im Bönener Industriegebiet „Am Mersch“ …, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… leider generell in diesem Winter kaum anzutreffen: Kernbeißer (m) – hier im Indupark UN/Ost, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
Wie auch von Clemens Rethschulte berichtet, sieht es für die Kiebitze auf dem Vorjahres-Brutfeld östlich des Bönener Industriegebietes besser aus als zuvor befürchtet: hier eines von 5 Männchen neben zunächst 3 Weibchen…, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… es wird schon emsig an Nestmulden gearbeitet, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
Offenbar haben sich nun doch noch die „richtigen“ Partner am vertrauten Brutplatz nahe den Hemmerder Wiesen gefunden (vom Hof Louven aus fotografiert). Links das altbekannte Weibchen (AZ77), das zwischenzeitlich mit einem anderen Partner auf der Kiebitzwiese / Fröndenberg „angebandelt“ hatte, 29.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
Der zufällig auf Kornweihenfotos vom 18.02. entdeckte Silberreiher (Frdbg.-Warmen) konnte einen Tag später abgelesen (PE71) und bei EURING gemeldet werden…, 19.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… inzwischen liegen seine Herkunftsdaten vor: als jetzt zweijähriger Vogel stammt er aus Litauen (Rusne), nordöstlich der russischen Enklave um Kaliningrad und verbringt bereist zum zweiten Mal den Winter bei uns, 29.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Taigabirkenzeisige, Erlenzeisige, Weidenmeise, Kornweihe, Kraniche, Waldschnepfe, Weissstörche, Silberreiher u.a., 18.02.2024 (B.Glüer)

Mit mehr oder weniger ununterbrochenem Regen zeigte sich der heutige Februartag zwar nicht von seiner besten Seite, doch trotzdem hatte er ornithologisch das eine oder andere Highlight zu bieten. Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede zeigten sich in Erlen entlang der Ruhr ein beachtlicher Zeisigschwarm von ~200 Erlenzeisigen, ~30 Taigabirkenzeisigen und >15 Distelfinken bei der Ernte von Erlensamen. Die Wasservogelzählung ebenda brachte nur „bescheidene“ Ergebnisse (siehe ornitho.de).

Im NSG Kiebitzwiese hat sich mindestens seit gestern der Hemmerder-Wiesen-Storch dem hiesigen Revierhalter angeschlossen. Da werden die kommenden Wochen mit der Rückkehr weiterer Störche sicher noch Veränderungen mit sich bringen. Bemerkenswert außerdem die weiterhin hohe Zahl von Schnatterenten mit heute 75 Individuen. Am späten Vormittag noch erwähnenswert ein kleiner Trupp von 25 Kranichen, die zunächst über dem NSG kreisten, dann aber nordwärts weiterzogen. Ein weiteres Highlight ebenda war am Mittwoch, 14.02., zu verzeichnen: an der Ruhr sang ausgiebig eine Weidenmeise. Zuletzt hatte Gregor Zosel vor knapp zwei Jahren, an gleicher Stelle einen Weidenmeisennachweis (13.08.2022). Auch für mich liegt der letzte Weidenmeisennachweis im Kr. UN zwei Jahre zurück (25.01.2022, Hemmerder Wiesen).

Östlich des NSGs erneut die nun schon mehrfach gemeldete männliche Kornweihe. Ebenda mindestens 13 Silberreiher, wovon einer beringt war (leider für eine Ablesung zu weit weg).

Als „Sahnehäubchen“ bei der gestrigen Nistkastenreinigung (mit Alfred Haberschuss, Björn Nikula, Clemens Rethschulte, Hannah & Marvin Stahl) im NSG „Wulmke“ fand sich an einem mit Gehölzen bewachsenen Hang eine vom Boden auffliegende Waldschnepfe.

Bei Regen und schlechtem Fotolicht – ein männlicher Taigabirkenzeisig als „Farbtupfer“ im Grau der Ufergehölze (Wassergewinnungsgelände / Frdbg.-Langschede). Damit präsentiert er unter anderem auch ein arttypisches Merkmal: einen auffälligen Rotanteil in der Gefiederfärbung …, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… in den Erlen sind die vielen Vögel fast nur zu sehen, wenn sie sich mal bewegen. Immer wieder unter ihnen einzelne Taigabirkenzeisige (hier mit rotem Kreis) …, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch gegen den Himmel fallen die Rotanteile im Gefieder auf (hier ist nur ein Taigabirkenzeisig – oben links) …,18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… ein anderes Individuum kopfüber an den Erlensamen…, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… dieser männliche Erlenzeisig tut es ihm gleich …, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… wie auch dieses Erlenzeisigweibchen …, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… unergründlich blieb, warum immer wieder in großer Zahl eine Silberpappel mit ihren Blütenständen aufgesucht wurde. Fruchtstände gibt es hier nicht, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Der seit Jahren im NSG „Hemmerder Wiesen“ brütende Weißstorch mit dem auffälligen Metallring über dem linken Tarsalgelenk sucht Anschluss bei dem Kiebitz-Wiesen-Storch, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Allianz verschiedener Mäusejäger im Fröndenberger Osten: männliche Kornweihe mit Silberreihern …, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… erst bei der Fotobetrachtung fällt die Beringung von einem der insgesamt 13 (!) Silberreiher auf (leider nicht ablesbar) …, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… die Kornweihe ist nur relativ wenig aktiv, weil sie in die Mäusejagd nicht viel Zeit investieren muss …, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… da war sie schon wieder erfolgreich …, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… für den Verzehr sucht sie sich ein ruhiges Plätzchen, 18.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Unna: Weißstorch-Rückkehr, Zilpzalp mit Erstgesang (!), Buchfink (Erstgesang), Kraniche u.a., 13.02.2024 (B.Glüer)

Die weiterhin frühlinghaften Wetterverhältnisse sorgen für neue Erstdaten: in den Hemmerder Wiesen ist offensichtlich einer der ortsansässigen Revierstörche eingetroffen. Er trägt (anders als bei den üblicherweise verwendeten ELSA-Ringen) einen Metallring oberhalb des linken Tarsalgelenkes und hat somit einen gewissen Wiedererkennungswert. Dieser Vogel ist vermutlich nun im 4. Kalenderjahr im NSG und stammt aus dem thüringischen Lauchröden an der Werra, wo er nach Recherche von Hermann Knüwer nestjung im Juni 2017 beringt worden ist (https://www.oagkreisunna.de/2021/09/14/unna-herkunft-des-beringten-weissstorches-in-hemmerde-h-knuewer/). Außerdem im Gebiet einer von mindestens 2 Zilpzalps mit Erstgesang! Vor Ort neben den „üblichen Verdächtigen“ auch 11 Kiebitze.

Im eigenen Garten heute Morgen erneut eine Singdrossel – heute auch diese mit Vollgesang und ebenda auch ein Buchfink mit Erstgesang.

Abends, um 17.33 h über dem Golfplatz „Am Winkelshof“ (Frdbg.) 118 Kraniche nach NO ziehend.

Mit dem auffälligen Metallring, oberhalb des linken Tarsalgelenkes identifizierbar – als vermutlich mehrfacher Brutvogel der Hemmerder Wiesen seit heute wieder zurück im Brutrevier, 13.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… als weiterer „Frühstarter“ dieser Zilpzalp mit Erstgesang (!) ebenda, 13.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Singdrosseln (Erstgesang), Taigabirkenzeisige, Hausrotschwanz, markierte Blässgans, Kraniche, Rebhühner, Steinkäuze u.a., 12.02.2024 (B.Glüer)

Östlich der Kiebitzwiese, im Hammer Wasserwerk, heute erneut Taigabirkenzeisige an Erlensamen in den Ruhrauen. Wegen einer Durchmischung mit Erlenzeisigen und Distelfinken ließ sich keine genaue Zahl ermitteln. Weiterhin im Gelände unter anderem >100 Pfeifenten.

Im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) morgens eine erste Singdrossel. Abends (17.45 h) auf dem benachbarten Golfplatz „Am Winkelshof“ ein weiteres Exemplar mit Gesang. Um 18.14 h ebenda noch ziehende Kraniche (~180 Exmpl. in zwei Trupps).

Gestern, 11.02., im Indupark UN/Ost insgesamt sehr wenige Vögel – aber immerhin ein früher Hausrotschwanz.

Die ungewöhnlich warmen, zweistelligen Temperaturen bringen auch andere Frühlingsboten hervor: ein Zitronenfalter bei UN-Lünern am 10.02. und eine jagende Fledermaus am 08.02. um 18.15 h im Buschholt, nördlich des Golfplatzes.

Männlicher Taigabirkenzeisig im Hammer Wasserwerk im Ufergehölz an der Ruhr. Typisch für diese Art, die in diesem Winter verstärkt bei uns eingeflogen ist, ist unter anderem die bei männlichen Vögeln stärker rot gefärbte Brust und Kehle …, 12.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… derselbe Vogel nochmal von der Seite. Der bei uns inzwischen sehr seltene Alpenbirkenzeisig ist nur schwer vom Taigabirkenzeisig, der in Nord- und Osteuropa beheimatet ist, zu unterscheiden. 12.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Männlicher Hausrotschwanz im Prachtkleid (Indupark UN/Ost), 11.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Am bisher sonnigsten Tag im Februar ein Steinkauz-Paar im Fröndenberger Osten beim Sonnenbad…, 10.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… ein anderes Steinkauz-Paar beim selben „Wellnessprogramm“ vor der Niströhre in Frdbg.-Hohenheide,10.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Auch einige frühe Nachtfalter – wie dieser Schneespanner – sind bereits aktiv, 10.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Wie schon von Clemens Rethschulte berichtet, sondern sich auch bei UN-Hemmerde bereits Rebhuhn-Paare aus den größeren Ketten ab und suchen eigene Reviere (Hemmerder Ostfeld), 08.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Markierte Blässgans (Y 7E) nahe Gut Scheda im Osten von Frdbg.. – Dank an Roben Hirschberg, der die Herkunft recherchierte: beringt am 21.12.2022 in Eemdijk, Bikkerspolder (NL) als junges Männchen des selben Jahres, 08.02.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Kornweihe, Steinkauz, Schwarzkehlchen, Zilpzalpe, Wintergoldhähnchen, Rebhühner, Pfeifenten, Blässgänse u.a., 31.01.2024 (B.Glüer)

Eine heutige Nachsuche ergab, dass weiterhin in mindestens drei Revieren des Unnaer Ostens Schwarzkehlchen überwintern und die zwischenzeitlichen Schnee- und Frostperiode gut überstanden haben (2 Paare im Hemmerder Ostfeld und ein einzelnes Weibchen nahe Steinen-Moskau). Im Hemmerder Ostfeld konnten außerdem nach längerer Unterbrechung vorgestern wieder Rebhühner (nicht sicher zählbar) ausgemacht werden. Nachdem in der Starkfrostphase alle Zwischenfruchtfelder abgemulcht worden waren, hatten sich die Rebhühner an den bis dahin bevorzugten Stellen nicht mehr blicken lassen. Inzwischen sind sie näher an den Ort herangezogen. Auch nahe UN-Lünern am selben Tag wieder die schon vielfach gemeldete 9er Rebhuhnkette.

In den Hemmerder Wiesen halten mehrere Zilpzalpe den „Winter“ erfolgreich aus (heute mindestens 3 Exmpl.).

Im Warmer Löhen (Fröndenberger Osten) gestern erneut eine männliche Kornweihe (siehe auch Meldung von H. Maas).

Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 13°C lassen im Gegenlicht glitzernde Spinnfäden in den Hemmerde Wiesen erahnen, dass die Nahrungsbedingungen für Insekten fressende Kleinvögel nicht ganz schlecht sein können …, 29.01.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… einer von mindestens 3 Zilpzalpen an der Amecke …, 31.01.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… sowie ebenda auch eines von zwei Wintergoldhähnchen …, 31.01.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… östlich des NSGs „erdreistet“ sich dieses Rostganspaar, einen langjährig besetzten Turmfalkenbrutplatz zu okupiern …, 31.01.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… vor diesem Fuchspaar an der Amecke wären die Gänse im Dachgiebel jedenfalls absolut sicher …, 27.01.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… allerdings haben die beiden ohnehin anderes im Sinn: es ist Paarungszeit …, 27.01.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… Minuten später noch ein letzter verstohlener Blick der Fähe aus der Deckung auf den Paparazzo …, 27.01.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… die seit Wochen im NSG immer wieder auftauchenden mehr als 150 Blässgänse (mit Nonnengans) fühlen sich im offenen Gelände ebenfalls ziemlich sicher, 30.01.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Steinkauz nahe Bönen-Lenningsen, 31.01.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Männliche Kornweihe über einer Feldgrasfläche im Warmer Löhen jagend, 30.01.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Teil einer großen Ansammlung von rund 100 Pfeifenten im Hammer Wasserwerk (Frdbg.), die sich dort schon länger aufhalten, 30.01.2024 (Foto: Bernhard Glüer)