Autor: bg

Fröndenberg / Unna: Zwergtaucherbrut, Grauschnäpper, Nachtigall, Kiebitze, Weißstorchnachwuchs, Windenschwärmer u.a., 01.07.2023 (B.Glüer)

Im inzwischen vierten Jahr nacheinander haben Zwergtaucher auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ erfolgreich gebrütet. Auf erneut demselben Folienteich werden derzeit 5 Junge versorgt. Ebenfalls auf dem Golfplatz seit Tagen Revier haltende Grauschnäpper. Warnrufe lassen auf ein Nest oder zu versorgende Junge schließen. Auch in UN-Dreihausen sowie im Hemmerder Ostfeld (Sesekedurchfluss / Bahnlinie) ließen sich Grauschnäpper (je > 1 Exmpl.) finden.

Im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) zeigten sich nach Sonnenuntergang mehrmals seit Wochenbeginn imposante Wanderfalter an Waldgeißblatt-Blüten: Windenschwärmer. Diese zu den schnellsten europäischen Faltern gehörenden Schwärmer erscheinen unregelmäßig bei uns und kommen aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika. Derzeit entwickeln sich an Straßen- und Feldrändern massenhaft Ackerwinden (= wichtigste Nahrungspflanze der Windenschwärmerraupen), so dass im Spätsommer mit den stattlichen Raupen bzw. einer nachfolgenden Faltergeneration gerechnet werden kann. Diese späten Falter pflegen bei geeigneter Witterung noch die Rückwanderung über die Alpen anzutreten.

In den Hemmerder Wiesen machen die dort aufgewachsenen Jungstörche in diesen Tagen ihre ersten Rundflüge (Brutplatz auf dem nahe gelegenen Hof Louven). Ebenda heute auch noch >21 Kiebitze.

Zwergtaucher auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ (Frdbg.) mit Nachwuchs …, 01.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… die „Kids“ scheinen „pappsatt“ zu sein, denn eine gerade vom Altvogel gefangene Grünfroschkaulquappe (hier immer wieder als Hauptfuttertier beobachtet) wird von beiden Jungvögeln mehrfach verschmäht …, 01.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenfalls auf dem Golfplatz: ein Revier haltender Grauschnäpper, 01.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer der imposantesten europäischen Wanderfalter, der mit bis zu 60 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit Hunderte Kilometer zurücklegt und sogar schon auf Island nachgewiesen werden konnte: Windenschwärmer (Agrius concolvuli). Hier leicht abgeflogen nahe einer Lichtquelle an der Wand unserer Garage (Frdbg.-Hohenheide) …, 29.06.2023 (Handyfoto: Bernhard Glüer)
… die in diesem Sommer massenhaft wachsenden Ackerwinden als wichtigste Nahrungspflanzen der Windenschwämerraupen (wie hier an der Hemmerder Dorfstraße) ermöglichen vielleicht hier und da eine Folgegeneration dieses stattlichen Einwanderers …, 29.06.2023 (Handyfoto: Bernhard Glüer)
… nur knapp im Brombeergestrüpp an der Amecke (Hemmerder Wiesen) erwischt – ein anderer Mittelmeer-Einwanderer: Distelfalter. Seine Makellosigkeit lässt vermuten, dass dieses Exmpl. bereits zur frisch geschlüpften Nachfolgegeneration der einwandernden Elterntiere gehört …, 29.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda als heimisches, derzeit jedoch eher seltenes „Urgestein“: einer von zwei Vertretern der Sommergeneration des Landkärtchens …, 30.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… zahlenmäßig nach dem in diesem Jahr regenreichen Frühling im NSG „Hemmerder Wiesen“ deutlich besser aufgestellt: der Laubfrosch (hier zwei diesj. Exmpl.) …, 29.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda als erfreulicher Nachwuchs: diesj. Nachtigall. Anfang Juli verlassen uns diese Gäste als einer der ersten Zugvögel bereits wieder südwärts …, 29.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… mit rekordverdächtiger Jungenzahl (5 !!!) werden auch diese Adebars (Hof Louven) uns Ende des Monats verlassen, 29.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg: Flussregenpfeifer (Bruterfolg), Schwarzstorch, Haubentaucher-Nachwuchs, Grauschnäpper, Großer Schillerfalter, Taubenschwanz u.a., 25./26.06.2023 (B.Glüer)

Heute Morgen erneut im eigenen Garten ein Großer Schillerfalter, der sich für die Hinterlassenschaften des Turmfalkennachwuchses interessierte. Gestern, am späten Nachmittag, im Garten auch ein erster Taubenschwanz. In zurückliegenden Jahren war diese migrationsfreudige Art oft schon sehr viel früher im Kr. UN. Teilweise hatten einzelne Falter die milden Winter bei uns überlebt, so dass es hier und da sogar zu Winterbeobachtungen gekommen war oder zeitige Blütenbesuche am Lerchensporn zu sehen waren. Die sehr frostigen Tage im Januar `23 hatten das offensichtlich verhindert, so dass erst jetzt die Zuwanderung aus Gebieten jenseits der Alpen einsetzt.

Ebenfalls am gestrigen Spätnachmittag der für mich erste und bisher einzige Grauschnäpper der Saison (Golfplatz „Am Winkelshof“). Offenbar haben wir beim Grauschnäpper eine weitere Art, die aus unserer Region allmählich verschwindet.

Morgens gab es gestern im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede eine freudige Überraschung: die bange Erwartung, dass die hier am 18.06. gemeldete Flussregenpfeiferbrut das Unwetter vom letzten Donnerstag nicht überstanden haben könnte, bestätigte sich nicht. Stattdessen kamen mir schon außerhalb des tatsächlich gefluteten (Brut-) Filterbeckens die Regenpfeifereltern mit 4 (!) putzmunteren Küken entgegen. Außer dieser 6köpfigen Familie hielten sich 5 weitere (adulte) Flussregenpfeifer im Gelände auf. Außerdem erwähnenswert: Haubentaucherpaar mit 3 Jungen, 1 Schwarzstorch, 1 überfliegender Habicht, 3 Gebirgsstelzen und mehrere Dutzend Uferschwalben.

Auffällig ist in diesen Tagen weiterhin, dass uns offenbar schon viele der nichtbrütenden Mauersegler verlassen haben.

Flussregenpfeifer im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede – allen Unkenrufen zum Trotz – mit Nachwuchs …, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… man sieht es den Winzlingen kaum an, dass sie noch in eine Walnuss passen würden …, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… insgesamt haben 4 Küken den „Sprung ins Leben“ geschafft. Die Asphaltfläche scheint ihnen bei der Jagd nach Kleintieren besonders zuzusagen …, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier allerdings erscheint ein besonders respektabler „Happen“ auf der Bildfläche, der sehr misstrauisch beäugt wird: ein Weberknecht …, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… der mutigste von den vier „Zwergen“ nimmt zwar die Verfolgung auf, traut sich dann aber doch nicht zuzupacken, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Adulter Schwarzstorch in einem anderen Filterbecken des Wassergewinnungsgeländes…, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… vor Ort auch ein überfliegender adulter Habicht, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Taubenschwanz im eigenen Garten an Blüten des Natternkopfes, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Großer Schillerfalter, Turmfalkenfamilie, Rohrweihe, Kuckuck, Nachtigallen, Kiebitze u.a., 24.06.2023 (B.Glüer)

Hoch motiviert durch die Schillerfalterbeobachtung vom 20.06. ging es heute nochmal zum Hemmerder Schelk, um erneut das Glück einer weiteren Sichtung zu versuchen. Zwar gab es insgesamt an Schmetterlingen heute mehr zu sehen als vor 4 Tagen (es flogen einige Weißlinge, Ochsenaugen, Schornsteinfeger, Admirale, C-Falter), doch ein Schillerfalter war auch an allen bekannten „Premiumplätzen“ des Waldes nicht zu finden. – So war das Staunen dann allerdings umso größer, als nach der Heimkehr im eigenen Garten nicht nur einer, sondern Minuten später gleich ein zweiter Großer Schillerfalter auftauchte („unverhofft kommt oft!“). Beide Falter ließen sich anhand von leichten Flügel-Blessuren gut voneinander unterscheiden und waren auch über lange Zeit gleichzeitig zu sehen. In arttypischer Weise hielten sie sich lange an feuchten Stellen des Bodens auf und interessierten sich außerdem für den „Mief“ aus der Schleiereulenbruthöhle unter dem Dach des Hauses und ebenso für den der Turmfalkenfamilie im wenige Meter entfernten Nachbargiebel. Mindestens 5 junge Falken werden dort dieser Tage flügge.

In den Hemmerder Wiesen heute mindestens 30 Kiebitze (jung und alt waren wegen der zu großen Entfernung nicht zu unterscheiden). Ebenda unter anderem eine Rohrweihe (w), noch mehrere Nachtigallen, 1 Kuckuck (auch noch rufend), ein weiblicher Neuntöter.

Zwar fand sich im Hemmerder Schelk nicht der erhoffte Große Schillerfalter, doch erfreute unter anderem dieses in geringer Entfernung den Weg kreuzende Kitz, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… der gesuchte Große Schillerfalter zeigte sich dann völlig unerwartet zu Hause im eigenen Garten …, , 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… nach ein paar Rundflügen lockte dann offenbar der „Mief“ aus der Schleiereulenbruthöhle unter dem Dach …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… genauso wie Kotspritzer unter der benachbarten Turmfalkenbruthöhle. Große Schillerfalter gehen grundsätzlich gern an Exkremente oder andere übel riechende Substanzen, um dort Mineralien oder anderweitig Nahrhaftes aufzunehmen…, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… hier näherte sich ein zweiter Großer Schillerfalter der Falkennisthöhle …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… dieser lässt sich später netterweise auch noch ebenerdig auf der Terrasse ablichten. Anders als der erste Falter ist dieses Exemplar fast noch makellos …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… die unterschiedlich entwickelten Jungfalken machen teilweise bereits erste Flüge …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… nachdem die Altvögel sich seit Wochen für den Nachwuchs abgemüht haben (hier das Männchen mit Maus)…, 13.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… oder hier das Weibchen, das meist auch die vom Männchen überbrachte Beute an die Jungen verfüttert …, 17.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… nach sehr langem und häufigen Flattern auf der Anflugplattform …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… wird endlich ein Kurzflug in benachbarte Koniferen gewagt …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… einer von zwei weiteren Jungvögeln hat diese „Mutprobe“ schon hinter sich, während mindestens noch zwei Nesthäkchen im Schutz der Bruthöhle sind, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… ein Stockwerk tiefer ist dieses junge Rotkehlchen mit zwei Nestgeschwistern bereits selbstständig, 20.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg: Schmetterlinge, 20.06.2023 (B.Glüer)

In der weiterhin an Schmetterlingen armen Zeit gab es immerhin heute zwei „Schwergewichte“ zu bestaunen: aus eigener Überwinterung schlüpfte ein weiblicher Ligusterschwärmer, der im Spätsommer letzten Jahres als stattliche Raupe von einer Straße im Unnaer Osten gerettet werden konnte und sich später verpuppt hat. Und östlich des Hemmerder Schelks zeigte sich auf der dort verlaufenden Straße ein Großer Schillerfalter, der in Asphaltritzen mineralhaltige Feuchtigkeit aufnahm.

Manchmal kann es sich lohnen, aus dem fahrenden Auto immer auch mal auf die Straße zu schauen …,, 20.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… so wie heute östlich des Hemmerder Schelks. Ein Großer Schillerfalter tupft aus feinen Haarrissen mineralhaltige Feuchtigkeit auf. Die noch völlig makellosen Flügel lassen vermuten, dass er erst kürzlich aus seiner Puppe geschlüpft ist, 20.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch dieser imposandte Bursche (weiblicher Ligusterschwärmer) ist erst Stunden zuvor aus seiner Puppe geschlüpft und verharrt deshalb völlig entspannt auf der Hand…, 20.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… am Abend wird er nach Einbruch der Dunkelheit in die Freiheit entlassen, 20.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Etwas weniger spektakulär, aber trotzdem interessant: Erdeule (Agrotis spec.) im eigenen Garten. Die Eulen der Agrotis-Familie sind wärmeliebend und kommen gern in sandig-trockenen Regionen vor, so dass das Auftreten dieser kleinen Eule möglicherweise als Folge des Klimawandels zu sehen ist, 19.06.2023 (Handyfoto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg: (späte) Flussregenpfeiferbrut, Rebhühner, (fast keine) Schmetterlinge, Mauersegler-Bilanz u.a., 18.06.2023 (B.Glüer)

Im Wassergewinnungsgelände Frdbg.-Langschede heute in einem ungenutzten Filterbecken noch eine späte Brut von Flussregenpfeifern. Ein weiteres nicht brütendes Paar in einem anderen Becken. Die Kiesflächen üben einen großen Reiz auf Flussregenpfeifer aus, werden ihnen jedoch oft auch zum Verhängnis, wenn diese geflutet werden. Außerdem erwähnenswert: Haubentaucher mit inzwischen geschlüpftem Nachwuchs, warnende Wacholderdrosseln (ebenfalls offensichtlich mit Nachwuchs), 2 Nahrung suchende Weißstörche, >14 Graureiher, 2 Gebirgsstelzen, mehrere Dutzend Uferschwalben (teils in den Drainageröhren der Filterbecken und teils in zwischengelagertem Filtersand mit Steilwandabbrüchen brütend).

Auffällig im Gelände – wie auch in anderen Habitaten: es finden sich fast überhaupt keine Schmetterlinge! Heutige „Gesamtausbeute“:  ein einziger Grünaderweißling. Auch südlich der Kreisgrenze, im NSG Abbabach (Wälkesberg) fanden sich als einzige Tagfalter nur 3 Gr. Ochsenaugen. Hierzu kann angemerkt werden, dass in einer Schmetterlings-Chatgruppe auf „facebook“ (bestehend aus >4600 Mitgliedern aus ganz Mitteleuropa) für nahezu den gesamten deutschsprachigen Raum eine ähnlich düstere Bilanz gezogen wird.

Bei der alljährlichen Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche konnten zu Wochenbeginn (13.06.) 18 Brutpaare gezählt werden. Gegenüber 23 Brutpaaren des letzten Jahres am 07.06.22 ein deutlicher Rückgang! Bleibt zu hoffen, dass wegen der auch in diesem Jahr sehr kalten ersten Maihälfte noch späte Bruten nachfolgen. Am eigenen Haus in Frdbg.-Hohenheide werden 8 Bruthöhlen beflogen, wobei nicht klar ist, ob auch jeweils überall gebrütet wird. Insgesamt scheint in Fröndenberg die Situation der Mauersegler noch besser zu sein als in vielen anderen Kommunen, wo vor allem durch energetische Gebäudesanierungen viele Brutplätze unter Dächern und in Fassaden nicht mehr vorhanden sind.

Späte Flussregenpfeiferbrut auf dem Grund eines Filtereckens im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede, wo derzeit fast wüstenähnliche Bedingungen herrschen und die Eier eher gekühlt und vor der Sonne geschützt werden müssen, 18.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Selbst in eigentlich „guten“ Habitaten finden sich fast keine Tagfalter. Ein einziges Gr. Ochsenauge, ein Kl. Perlmuttfalter, ein männlicher Hauhechelbläuling und ein Distelfalter zwischen dem 13. und 17.06.2023 südlich Frdbg.-Ostbüren. Der Bläuling zeigt Flügelmissbildungen. Bleibt zu hoffen, dass die Distelfalter einen nennenswerten Einflug zu uns hinbekommen …, (Fotos: Bernhard Glüer)
Mauersegler sausen noch in größerer Zahl um den Turm der Fröndenberger Stiftskirche …, 18.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Nicht zuletzt profitieren sie wohl vom künstlichen Nistplatzangebot, das im Stadtgebiet von Fröndenberg bei mehr als 158 Nisthöhlen liegt. Allein an diesem Wohn- und Geschäftshaus hat sich seit den 1990er Jahren das Angebot von anfangs 15 Höhlen inzwischen sogar mehr als verdoppelt. Die Hauseigentümer haben in Eigeninitiative die Nistkastenzahl stetig erweitert! 18.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Leider werden den Hochgeschwindigkeitsfliegern immer wieder mal Flugmanöver zum Verhängnis, wenn sie in zu enge Räume zwischen Gebäuden oder bei Auseinandersetzungen um Bruthöhlen zu Boden geraten. Dieser frischtote Mauersegler lag direkt vor unserem Haus. Möglicherweise ist er aus eigener Kraft nicht mehr vom Boden in die Luft gekommen und/oder mit einem Auto kollidiert. In ähnlicher Situation konnte ich einen anderen Vogel am Boden greifen, der bei Kämpfen mit Artgenossen vor Bruthöhlen von Windböen erfasst und in unseren Innenhof verdriftet worden war. 14.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Rebhuhn (m) im Süden von Frdbg.-Ostbüren. Ein dazugehörendes Weibchen ist in der hohen Vegetation gerade nicht zu sehen, 13.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Baumpieper (Bruterfolg), Baumfalke, Kuckuck, Wacholderdrosseln, Flussregenpfeifer, Rohrweihe u.a., 04.06.2023 (B.Glüer)

Im Wassergewinnungsgelände Frdbg.-Langschede heute unter anderem ein Flussregenpfeiferpaar, 1 Baumfalke, 2 Wacholderdrosseln, 1 Kuckuck, 1 brütender Haubentaucher, 2 Schwarzmilane, 1 Rotmilan.

Gestern im Bausenhagener Schelk ein Futter tragender Baumpieper. Ebenda auch ein Neuntöter (m), 1 Rohrweihe (w) niedrig überfliegend.

In UN-Dreihausen ein weiblicher Gartenrotschwanz.

Jagender Baumfalke im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede, 04.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
Futter tragender Baumpieper im Bausenhagener Schelk, 03.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
Weiblicher Gartenrotschwanz in UN-Dreihausen mit Insektenbeute, die direkt verspeist wird, so dass die Hoffnung auf eine zu versorgende Brut sich leider nicht erfüllte, 03.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
Drei Elstern, einige Kleinvögel, ein Rohrweihenpaar und schließlich noch ein Eichelhäher vermitteln teils lautstark den Eindruck großer Aufregung um diesen isoliert stehenden Busch am Ostrand der Hemmerder Wiesen …, 01.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
… weitere Aufnahmen offenbarten schließlich den Grund für die Aufregung: ein Waschbär turnte unbeeindruckt von den Stacheln des Weißdornbusches und dem akustischen „Störfeuer“ der Vogelwelt in den Zweigen herum – möglicherweise auf der Suche nach Vogelnestern …, 01.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
… angesichts der sich im NSG haltenden Arten, die anderswo kaum noch zu finden sind, eine verstörende Tatsache. – Im Bild eine Futter suchende Nachtigall, die offensichtlich Nachwuchs versorgt…, 01.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
… auch der Kuckuck hat im NSG mit bis zu 4 Individuen gleichzeitig einen beachtlichen Verbreitungsschwerpunkt (im Bild ein vorbeifliegendes Männchen), 29.05.2023, Foto: Bernhard Glüer
… ebenfalls schon häufiger im NSG beobachtet: dieses Kuckuck-Weibchen der braunen Morphe. Die Anwesenheit von Weibchen spricht für das Vorhandensein von als Wirtsvögel geeigneten Kleinvögeln, 28.05.2023, Foto: Bernhard Glüer

Unna / Hamm: Dritte Vogelerfassung entlang der ehemaligen Bahntrasse zwischen B 63 bei HAM-Kump und der Hammer Straße bei UN-Königsborn, 18.05.2023 (B.Glüer)

Nach 2020 und 2022 wurde nun zum dritten Mal der gesamte Vogelbestand (alle sichtbaren und hörbaren Arten und Individuen) entlang des als Radweg ausgebauten Bahndammes zwischen HAM-Kump und UN-Königsborn auf einer Strecke von 10,5 km erfasst. Alle Arten von heute mit aktuell ermittelten Individuenzahlen (absteigend nach Häufigkeit) und in Klammern den Zahlen vom 18.05.2022 und dem 23.05. 2020 sind unten gelistet. Bei einzelnen Arten scheint sich über die drei Jahre ein Trend abzuzeichnen. Jedoch können die Zahlen auch durch zufällige Umstände zu erklären sein und sind nicht unbedingt repräsentativ. So unterscheiden sich schon die Wetterverhältnisse relativ deutlich (vor einem Jahr lag die Tagestemperaturspanne von 15,5 °C – 27,8 °C deutlich höher als aktuell mit 3,9 °C – 16,1 °C). Trotzdem fällt allein im Vergleich von Mönchsgrasmücke und Gartengrasmücke ein deutlicher Rückgang der ersten und eine deutliche Zunahme der zweiten Art auf. Ebenso scheint auch die Dorngrasmücke rückläufig zu sein während etwa der Grauschnäpper oder der auch insgesamt vielerorts vermisste Feldsperling in diesem Jahr auf der Teststrecke völlig fehlen. Gezählt wurde zwischen 8.30 Uhr und 13.45 Uhr bei fast wolkenlosem Himmel und leichtem bis frischem Ostwind. Mit diesjährig 50 gefundenen Arten liegt das Ergebnis im Rahmen einer Zufallserfassung nahe an der Vorjahressumme (45 Arten), bzw. am Ergebnis von 2020 (55 Arten).

Die Ergebnisse im Einzelnen – beginnend mit den häufigsten Arten: Mönchsgrasmücke 71 (83, 99), Buchfink 64 (65, 79), Amsel 52 (46, 49), Ringeltaube 48 (31, 46), Rabenkrähe 42 (24, 104), Zilpzalp 33 (31, 52), Saatkrähe 32 (0, 3), Kohlmeise 31 (24, 27), Dohle 28 (7, 19), Star 26 (22, 19), Gartengrasmücke 26 (17, 11), Mehlschwalbe 26 (4, x), Blaumeise 24 (16, 26), Haussperling 23 (11, 7), Rauchschwalbe 22 (5, 10), Rotkehlchen 21 (12, 13), Zaunkönig 18 (19, 26), Dorngrasmücke 11 (15, 24), Nachtigall 10 (17, 9), Mäusebussard 9 (6, 5), Singdrossel 7 (16, 8), Buntspecht 7 (3, 8), Mauersegler 7 (7, 6), Fasan 7 (4, 2), Goldammer 5 (7, 11), Distelfink 5 (2, 2), Heckenbraunelle 5 (4, 4), Gartenbaumläufer 4 (4, 6), Eichelhäher 4 (0, 4), Hohltaube 3 (1, 1), Bachstelze 3 (11, 9), Kiebitz 3 (6, 0), Grünfink 3 (2, 3), Gelbspötter 3 (0, 4), Fitis 3 (0, 3), Hausrotschwanz 2 (1, 0), Elster 2 (5, 3), Grünspecht 2 (0, 1), Wespenbussard 1 (2, 0), Rotmilan 1 (3, 1), Graureiher 1 (2, 1), Kuckuck 1 (3, 1), Klappergrasmücke 1 (1, 1), Weißstorch 1 (2, 1), Stockente 1 (2, 1), Feldlerche 1 (0, 0), Sumpfrohrsänger 1 (0, 3), Sumpfmeise 1 (0, 0), Misteldrossel 1 (0, 1), Schwanzmeise 1 (0, 0).

Zählstrecke (rote Pfeile) zwischen HAM-Kump (Start um 8.30 Uhr) und Zielpunkt an der Hammer Straße bei UN-Königsborn (erreicht um 13.45 Uhr), 18.05.2023

Fröndenberg / Menden (MK) / Unna: Mauerseglerheimkehr, Gelbspötter, Teichrohrsänger, Grünschenkel, Bruchwasserläufer, Thunbergschafstelzen, Waldlaubsänger, Steinschmätzer u.a., 03.05.2023 (B.Glüer)

Gleich vier Mauersegler kehrten am heutigen Vormittag in die Nisthöhlen unter unserem Hausdach (Frdbg.-Hohenheide) zurück. Für mich gehört es immer wieder zu den besonders faszinierenden Phänomenen des Vogelzuges, wenn Mauersegler als Langstreckenzieher nach 9 Monaten Abwesenheit und zig Tausend Flugkilometern, ohne je zu landen, in die Brutheimat zurückkehren und dann zum ersten Mal wieder festen Boden unter den Füßen haben, wenn sie in die Bruthöhlen einfliegen. Um 9.05 Uhr flog ein ankommender Mauersegler mit elegantem Schwung in eine Nisthöhle, wo er und ein bereits darin befindlicher erster Vogel sich sofort mit den arttypischen Swi-Ri-Rufen als Paar verständigten. Bekanntlich duettieren Mauersegler beim Rufen als Paar, wobei ein Partner „Swi“ und der andere ergänzend „Ri“ ruft. Mauersegler sind zwar nicht monogam, finden sich jedoch zu Beginn einer Brutperiode oft in der Vorjahresbruthöhle wieder zusammen, so dass man von einer „Ortsehe“ spricht.

Im Hemmerder Schelk ließ sich heute ein vierter Waldlaubsänger hören.

Gestern bei Steinen-Moskau auf einer frisch gemähten Wiese gemeinsam mit 8 Wiesenschafstelzen auch 6 Thunbergschafstelzen.

Vorgestern, 01.05.23, in den Hemmerder Wiesen unter anderem ein erster Gelbspötter singend. Ebenda auch ein singender Teichrohrsänger. Heute, 03.05., im NSG erneut ein beachtlicher Trupp Limikolen – unter anderem mit 10 Grünschenkeln und ~50 Bruchwasserläufern.

Am „langen Wochenende“ war es offensichtlich zu einem Höhepunkt des Steinschmätzerzuges gekommen. In der Strickherdicker Feldflur bis zu Ackerflächen südlich der Ruhr am Mendener Wälkesberg zeigten sich mehr als 25 Exemplare.

Mauersegler umschwirren seit heute wieder lauf rufend den heimischen Hausgiebel, als wären sie nie weg gewesen, 03.05.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Etwas vorwitzig schaut dieser männliche Haussperling in eine der Mauerseglernisthöhlen. In der Konkurrenz mit den Mauerseglern sollte er jedoch vorsichtig sein – da würde er „den Kürzeren ziehen“, 03.05.2023 (Foto: Bernhard Glüer
Eine von insgesamt 6 Thunbergschafstelzen bei Steinen-Moskau auf einer frisch gemähten Wiese, 02.05.2023 (Foto: Bernhard Glüer
Ein Paar Gartengrasmücken in der bodennahen Vegetation am Ameckeweg in den Hemmerder Wiesen – offenbar auf der Suche nach einem geeigneten Neststandort, 01.05.2023 (Foto: Bernhard Glüer
Drei von insgesamt 11 Steinschmätzern in der Strickherdicker Feldflur auf einer der beiden Feldvogel-Schutzflächen, 30.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer
Weiblicher Nagelfleck unmittelbar nach dem Schlupf aus seiner Puppe. Es ist unschwer zu erraten, wie dieser zu den Nachtpfauenaugen gehörende Falter zu seinem Namen kommt. Zumindest sehen viele Betrachter in den vier Augenflecken auf den Flügeln eine gewissen Ähnlichkeit zu eingeschlagenen Nägeln. Das kleine Bild zeigt die am 03.07. 2022 auf einer Straße aufgelesene Raupe. Der jetzt geschlüpfte Falter wurde in einem Buchenwald südlich der Ruhr, wo diese Art zurzeit vermehrt fliegt, freigelassen, 29.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer

Fröndenberg / Unna: Baumpieper, Trauerschnäpper, Waldlaubsänger, Gartengrasmücke, Fitisse, Kiebitznachwuchs, Dunkler Wasserläufer, Grünschenkel, Bruchwasserläufer, Gartenrotschwänze, Feldschwirl, prädierte Uhubrut u.a., 28.04.2023 (B.Glüer)

Eine Begehung des Hemmerder Schelks ergab heute erfreulicherweise zwei Trauerschnäpperreviere (im vergangenen Jahr nur ein Revier mit einem unverpaarten Männchen ohne Bruterfolg). Außerdem ebenda 3 Revier haltende Waldlaubsänger, eine (für mich) erste Gartengrasmücke (Gesang), 3 Fitisse.

Außerhalb des Waldes, an einem schmalen, westlich gelegenen Feldgehölz, ein singender Baumpieper. Am Vortag gelang bereits ein erster Nachweis im Bausenhagener Schelk (Mitbeobachter: Hermann Knüwer).

In den Hemmerder Wiesen unter anderem 1 Dunkler Wasserläufer, 10 (!) Grünschenkel, >5 Bruchwasserläufer. Auf einem benachbarten Zwischenfruchtfeld mindestens 3 Kiebitzküken, am Ameckeweg 2 Gartenrotschwänze (m), ein singender Feldschwirl.

Eine Kontrolle des traditionellen Uhubrutplatzes in Fröndenberg ergab leider am Vortag ein prädiertes Gelege (Mitbeobachter: Clemens Rethschulte).

Einer von zwei Trauerschnäppern (m) im Hemmerder Schelk. Zeigt leider kein Revierverhalten (ohne Gesang) – nur Durchzügler? 28.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Fitis im südlichen Hemmerder Schelk. In diesem Jahr offenbar nur rar vertreten. So wie dieses Exemplar scheinen nach meinen Beobachtungen auch andere Artgenossen eine Vorliebe für Birken zu haben, 28.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer von mindestens 3 Revier haltenden Waldlaubsängern im Hemmerder Schelk, 28.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Baumpieper gehören weiterhin zu den dramatisch eingebrochenen Arten. Bisher ließen sich nur 2 Gesangsreviere finden (hier nahe dem Hemmerder Schelk), 28.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Durchziehende Gartenrotschwänze sind hier und da rastend im Kr. UN anzutreffen. Dieses Männchen im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede ließ immerhin längere Zeit auch Reviergesang hören, 23.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Nur eine zerbrochene Eischale und einige Mauserfedern des Uhuweibchens zeugen von der prädierten Uhubrut unter dem Wurzelteller einer umgestürzten Fichte, 27.04.2023 (Handyfoto: Bernhard Glüer)

Bönen: Wiedehopf, 21.-23.04.2023, (Beobachter: Stefan Eickelberg / Melder: B.Glüer)

Nach telefonischer Mitteilung von Stefan Eickelberg hielt sich vom 21. – 23.04. am Ortsrand von Bönen-Flierich ein rastender Wiedehopf auf. Er suchte dort auf kurzgeschorenen Flächen vermutlich nach Tipula-Larven. Inzwischen wurde offenbar der Heimzug fortgesetzt. Eine Nachsuche meinerseits am heutigen Vormittag (24.04.) blieb erfolglos. Der Vogel ist ganz offensichtlich relativ vertraut gewesen, da er eine Reihe von Handyfotos aus wenigen Metern Entfernung zugelassen hat.

Wiedehopf in Bönen-Flierich, 23.04.2023 (Handyfoto: Stefan Eickelberg)

Fröndenberg / Unna / Bönen: Rauchschwalben, erste Kiebitzbruten, Flussregenpfeifer, Kampfläufer, Waldwasserläufer, Habichtkopula, Löffelenten u.a., 26.03.2023 (B.Glüer)

Pünktlich zur Uhrenumstellung auf „Sommerzeit“ zeigten sich heute im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede drei erste Rauchschwalben. Außerdem hier erwähnenswert: 7 Waldwasserläufer, 4 Flussregenpfeifer, 2 Paare Haubentaucher ein kopulierendes Habichtpaar, 2 Gebirgsstelzen und 24 Bachstelzen.

Auch bei den Kiebitzen hat die Brutsaison begonnen: von heute 18 adulten Tieren in den Hemmerder Wiesen saßen 3 fest auf je einem Gelege. Im Bönener Industriegebiet brüten mindestens 2 Paare fest. Die 18 Kiebitze der Hemmerder Wiesen könnten mit rechnerisch 9 Paaren die aktuelle Brutpopulation bilden. Noch zu Beginn der Woche hielten sich mehr als 40 Kiebitze im NSG auf, von denen jedoch als Rastvögel alle weitergezogen sind, die anderswo brüten. Ebenda noch erwähnenswert: 6 Löffelenten, >3 Spießenten, >12 Schnatterenten, >3 Pfeifenten, ~50 Krickenten, 2 Kampfläufer, 1 Flussregenpfeifer, 2 Waldwasserläufer, 2 kleinere nicht bestimmbare Limikolen.

Bei Bönen-Bramey ebenfalls 2 Kiebitzpaare.

Auf der Kiebitzwiese in Frdbg. gestern eine bemerkenswerte Ansammlung von 10 Löffelenten (Hinweis von Gregor Zosel: die bisher höchste hier beobachtete Individuenzahl).

Brütender Kiebitz in Bönen. Die frühen Gelege haben die beste Überlebensprognose, 26.03.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Unna: Hemmerder Wiesen geflutet, markierte Graugans, Kiebitze, Schwarzkehlchen, Türkentauben u.a., 24.01.2023 (B.Glüer)

Gestern und auch heute zeigte sich in den Hemmerder Wiesen bei inzwischen maximalem Wasserstand unter vielen Gänsen und Enten auch eine mit Halsmanchette markierte Graugans. Eine Meldung auf dem Portal „www.geese.org“ erbrachte inzwischen ihre Herkunftsdaten: sie ist ein „Er“ und wurde vor knapp 2 Jahren, am 09.06.2021 in Bissendorf (Sonnensee / südl. Niedersachsen) als Jungvogel beringt. Zwischenzeitlich ist sie bereits 12 mal (unter anderem in Hamm) beobachtet und gemeldet worden. Außerdem im NSG auch heute die von Gisbert Herber-Busch gemeldeten 2 Kiebitze, >100 Sturmmöwen, 47 Bachstelzen, ~25 Wiesenpieper, ~90 Stockenten, ~80 Stare, ~35 Wacholderdrosseln.

Gestern, 23.01., in UN-Stockum ein kleiner Trupp mit beachtlichen 14(!) Türkentauben. Im Hemmerder Ostfeld ein Schwarzkehlchenpaar.

Hemmerder Wiesen mit inzwischen wieder viel Wasser und steigenden Zahlen an Wasservögeln …, 23.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)



… unter den Gänsen auch ein verpaarter „Graugansganter“ mit Halsmanchette D684 …, 24.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… seine Herkunft liegt südöstlich von Osnabrück, 24.01.2023
Erfreuliche Türkentaubenansammlung in UN-Stockum mit insgesamt 14 Vögeln (im Bild 7 Exmpl.), 23.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Ein bereits sehr farbenprächtiges, männliches Schwarzkehlchen im Hemmerder Ostfeld. Die Farbenpracht kommt bekanntlich nicht durch einen Gefiederwechsel, sondern durch mechanische Abnutzung der Federspitzen zustande. Je stärker die Abnutzung, desto intensiver tritt das Prachtkleid hervor (Schwarzkehlchen können schon im März zur ersten Brut schreiten), 23.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Waldschnepfe, Merlin, Rebhühner, Feldlerchen, Schwarzkehlchen, Waldwasserläufer, „Wintervögel“, 22.01.2023 (B.Glüer)

Die teils seit einer Woche geschlossene Schneedecke macht vielen Vögeln zunehmend Probleme bei der Nahrungssuche. Trotzdem lohnt ein Blick auf die bei uns ausharrende Vogelwelt (wie auch bei der bundesweiten NABU-Aktion „Stunde der Wintervögel“ Anfang des Monats). Es ergab allerdings eine in den vergangenen Tagen durchgeführte Suche nach Sperlingen in mehreren Dörfern östlich Unnas ein ernüchterndes Bild (siehe Karte). In Frdbg.-Ostbüren, UN-Mühlhausen, UN-Lünern, UN-Hemmerde konnten an 6 „Hotspots“ insgesamt nur ca. 85 Haussperlinge ausgemacht werden (kein einziger Feldsperling!). Interessanterweise hielten sich alle Sperlingstrupps im Umfeld von Tierhaltungen (Hühner, Pferde, Rinder) oder an Vogelfütterungen in Hausgärten auf. Dabei scheint auch die viel zitierte „Schwarmintelligenz“ ein entscheidender Faktor zu sein, denn dieselben Vögel wechseln in einem Zeitfenster von mehreren Stunden innerhalb eines Dorfes oder zwischen Straßenzügen gemeinsam von einer Futterquelle zur nächsten.

Erschreckend war auch die verschwindende Zahl von entdeckten Türkentauben von nur 4 Exmpl. (1x UN-Stockum, 1x Frdbg.-Ostbüren, 2x Frdbg.-Bausenhagen).

Immerhin gelangte bei der NABU-Aktion „Stunde der Wintervögel“ der Haussperling noch vor einem Jahr landesweit mit Ø 6,51 Individuen pro Beobachter in der Häufigkeitsreihenfolge auf den ersten Platz, gefolgt von der Kohlmeise mit 4,53, der Blaumeise mit 3,35, der Amsel mit 3,16 und auf Platz fünf sogar der Feldsperling mit 2,92 Individuen pro Beobachter. Die aktuelle Auswertung für das laufende Jahr liegt noch nicht vor.

An der hauseigenen Vogelfütterung (Frdbg.-Hohenheide) fanden sich heute 13 Vogelarten mit insgesamt 69 Individuen (~20 Haussperlinge, 15 Amseln, 9 Blaumeisen, 4 Kohlmeisen, 2 Sumpfmeisen, 2 Dompfaffe, 2 Goldammern, 4 Buchfinken, 5 Bergfinken, >1 Kleiber, 3 Heckenbraunellen, 1 Rotkehlchen, 1 Ringeltaube).

Bei UN-Westhemmerde auf Wintergetreide ein Schwarm mit 93 Feldlerchen. Bei UN-Steinen weiterhin das schon mehrfach gemeldete Schwarzkehlchenpaar. Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede heute unter anderem mindestens 15 Bergpieper, ca. 20 Wiesenpieper und weiterhin die wohl hier überwinternden 5 Waldwasserläufer, sowie mindestens 7 Bachstelzen.

Zu Beginn der Woche (17.01.) westlich Frdbg.-Ostbüren 9 Rebhühner – vermutlich die von C. Rethschulte mehrfach bei UN-Stockum beobachtete Kette. Ebenda am selben Tag ein jagender Merlin.

Gestern (21.01.) um 17.34 Uhr auf dem alten Golfplatz (Frdbg.) eine an einem Gehölzsaum einfallende Waldschnepfe (kalendarischer Sonnenuntergang: 16.52 Uhr / die sehr heimliche, oft dämmerungsaktive Waldschnepfe wechselt gern nach Sonnenuntergang in niedrigem, recht schnellen Flug ihren Standort).

Haussperlings-Hotspots in Dörfern östlich Unnas (Nr 3 + 4 nahe Freilandhühnern in Kleingärten, Nr. 1, 2 + 6 nahe Viehställen bzw. Futterhäusern, Nr. 5 /Hemmerder Dorrfmitte vermutlich auch nahe Futterhäusern), 17./18.01.2023 (Bernhard Glüer)
Am Wegrand verlorene Futtersilage bietet Haussperlingen noch Fressbares (Frdbg.-Ostbüren), 18.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Auffällig in diesem Winter: viele Futterhäuser in Gärten oder auf Balkonen sind nicht bestückt und ohne Vögel – möglicherweise wegen drastisch gestiegener Preise für Vogelfutter, 18.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Ungewöhnlicher Besuch auf einem teils schneefreien Stallmisthaufen bei UN-Siddinghausen: eine Gebirgsstelze, 22.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Teil eines großen Feldlerchenschwarms bei UN-Westhemmerde (insgesamt 93 Exmpl.), 22.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Nach langer Zeit mal wieder Rebhühner südlich der A 44 (westlich Frdbg.-Ostbüren), 17.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Silagehaufen als Futterspender auch für diesen Fasanen-Gockel und Stare, 17.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
In vielen Ortschaften kaum noch anzutreffen: Türkentaube (hier als Einzelvogel in Frdbg.-Ostbüren), 18.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Im Schnee ausharrendes Schwarzkehlchenpaar (Bildmontage) bei Un-Steinen, 22.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
In winterlicher Kulisse des Wassergewinnungsgeländes bei Frdbg.-Langschede: Graureiher mit Waldwasserläufern und (unscharf im Vordergrund) Bergpieper, 22.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Männlicher Bergfink an der hauseigenen Fütterung (Frdbg.-Hohenheide). Für diese Art ist es eigentlich ungewöhnlich, dass der Futterspender direkt angeflogen wird – meist wird herabgefallenes Futter am Boden gesucht, 22.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Waldschnepfe, Uhu, Kraniche, Waldwasserläufer, Schwarzkehlchen, Bekassinen, Gänsesäger, Blaumeisen, wieder Wasser im NSG Hemmerder Wiesen u.a., 16.01.2023 (B.Glüer)

In den Hemmerder Wiesen stellt sich dieser Tage in Folge starker Regenfälle und in Verbindung mit dem aktuell verschlossenen Wehr in der Amecke wieder eine Wasserlandschaft mit vielgestaltigem Leben ein (nach eigenen Wetteraufzeichnungen/Frdbg.-Hohenheide fielen in 6 Tagen 49 Liter/qm Regen). Gestern (15.01.) und heute sammelte sich erstmals Wasser in der Kernzone des NSGs und lockte bis zu 6 Silberreiher, 16 Graureiher, ~30 Krickenten, >80 Stockenten, 2 Höckerschwäne, mehrere Dutzend Gänse und heute auch mehrere Dutzend nicht bestimmte) Möwen, sowie weitere Arten an.

Gestern Abend am Stromberg (Frdbg.) eine vom Waldboden abfliegende Waldschnepfe und ein hoch überhinfliegender Uhu. Um 17.00 Uhr ein kleiner Trupp von 15 Kranichen bei stürmischen Turbulenzen ostwärts fliegend.

Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede bei der Wasservogelzählung erwähnenswert: 4 Waldwasserläufer, 4 Gänsesäger, beachtliche 101 Blässhühner, 41 Schnatterenten u. a. (vollständige Liste bei „ornitho.de“).

In UN-Dreihausen auf der ehemaligen, staunassen Bodendeponiefläche 2 Bekassinen, 4 Rohrammern und >2 Wiesenpieper.

Im Hemmerder Ostfeld weiterhin ein überwinterndes Schwarzkehlchenpaar.

An der heimischen Ganzjahresvogelfütterung fällt auf, dass die Blaumeise mit regelmäßig um 10 Individuen hier – aber auch anderswo – derzeit zu den häufigsten Vögeln gehört. Bei der „Stunde der Wintervögel“ lag sie bei meiner Zählung in der Häufigkeit nach Haussperling (12 Exmpl.) und Ringeltaube (15 Exmpl.) auf Platz 3! Demgegenüber scheint z. B. der Feldsperling völlig zu verschwinden (auf „ornitho.de“ fanden sich für den Kr. UN in den letzten 3 Monaten nur 3 Meldungen mit insgesamt nur 7 Individuen).

Mit steigendem Wasserpegel in den Hemmerder Wiesen stellt sich auch wieder eine reiche Wasservogelschar ein …, 16.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Vorbeisausende Bekassine an der ebenfalls wieder Wasser führenden (einstigen) Bodendeponiefläche in UN-Dreihausen, 13.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Gut getarnt im trockenen Hochstaudensaum eines Feldrains im Hemmerder Ostfeld: weibliches Schwarzkehlchen, 13.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Ruhender Waldwasserläufer (neben 3 weiteren Artgenossen) bei der Wasservogelzählung im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede …, 15.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auch einer von 2 Silberreihern bei der Stichlingjagd, 15.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Blaumeisen – regelmäßig in großer Zahl an der heimischen Vogelfütterung – aber auch im Gelände derzeit die häufigste Meisenart, 16.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Bönen: Hausrotschwanz, Sperber, Kranich, Uhubalz, Gebirgsstelze, Waldwasserläufer u.a., 10.01.2023 (B.Glüer)

Ergänzend zur Meldung von André Matull (Kiebitzwiese/Frdbg.): unmittelbar gegenüber dem Aussichtshügel zeigte sich neben dem überwinternden (oder früh heimziehenden?!?) Zilpzalp zuvor ein ebenso bemerkenswerter Hausrotschwanz (m/Prachtkleid), der im benachbarten Gewerbegebiet offenbar erfolgreich den bisherigen „Winter“ überdauert.

Abends auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ ein rufendes Uhumännchen.

Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede vorgestern (08.01.) unter anderem 6 Waldwasserläufer, 3 Gänsesäger (2,1), 2 Bergpieper, 1 Gebirgsstelze.

Männlicher Hausrotschwanz im Westicker Gewerbegebiet, gegenüber der Kiebitzwiese überwinternd, 10.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Adultes Sperbermännchen im Windschatten einer großen Mistel an der Trotzburgstraße in Höhe des NSGs Horster Mühle (Bönen-Flierich). Erst am Pc wird sichtbar, dass diesen Windschatten auch ein individuenreicher Mückenschwarm aufgesucht hat…, 10.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… im direkten Vergleich der schon von André Matull gemeldete Sperber auf der Kiebitzwiese (Frdbg.): ebenfalls ein Männchen – doch die sehr braune Grundfärbung des Rückengefieders mit hell gesäumten Deckfedern und noch dunkel quergebänderter Brust weist ihn als vorjährigen Jungvogel aus, 10.01.2023 (Foto: Bernhard Glüer)