Ergänzend zur Meldung von André Matull (Kiebitzwiese/Frdbg.): unmittelbar gegenüber dem Aussichtshügel zeigte sich neben dem überwinternden (oder früh heimziehenden?!?) Zilpzalp zuvor ein ebenso bemerkenswerter Hausrotschwanz (m/Prachtkleid), der im benachbarten Gewerbegebiet offenbar erfolgreich den bisherigen „Winter“ überdauert.
Abends auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ ein rufendes Uhumännchen.
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede vorgestern (08.01.) unter anderem 6 Waldwasserläufer, 3 Gänsesäger (2,1), 2 Bergpieper, 1 Gebirgsstelze.
Bei frühlinghaften Temperaturen und bereits um 11 Minuten späterem Sonnenuntergang finden sich in Flora und Fauna erste Zeichen für die kommende (Brut-) Saison `23. Haselsträucher blühen und einige Vogelarten beginnen mit Balz und Revierbildung. Im traditionellen Fröndenberger Uhurevier ließ das Reviermännchen minutenlange Rufreihen hören. Rings um die beiden Fröndenberger Golfplätze mindestens 3 Revier haltende Waldkauzmännchen rufend. Ebenda in der Dämmerung auch eine am Waldrand niedrig vorbeistreichende Waldschnepfe. Im Buschholt ein rufender Schwarzspecht.
Rings um UN-Hemmerde 4 – jeweils paarweise – überwinternde Schwarzkehlchen (1x im Hemmerder Ostfeld/ bereits auch von Marvin Lebéus auf ornitho.de am 27.12.22 gemeldet und 1x bei Steinen-Moskau).
Am Bausenhagener Schelk in einer aufgeforsteten Brache gestern, am Neujahrstag, beachtliche ~35 Goldammern. Tags zuvor (Silvester) auf einer Brachfläche am Neuenkamp (östl. Frdbg.-Bausenhagen) sogar ein Schwarm von >80 (!) Goldammern mit >35 Bluthänflingen.
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gestern unter anderem 3 Waldwasserläufer, 2 Gänsesäger (1,1), 2 Bergpieper, 4 Bachstelzen.
Bei Frdbg.-Ostbüren ließen sich auch heute wieder die offenbar überwinternden 5 Heidelerchen finden.
Bei UN-Stockum auf einer Ackerbrache erneut ein größerer Hohltaubenschwarm mit 21 Vögeln. Ebenda auch 5 Haustauben.
Auf dem Mühlhauser Berg konnte Ute Becker gestern (17.12.) ein weiteres Mal die hier schon mehrfach gemeldeten 5 Rebhühner ausmachen und eine ebenda jagende, weibchenfarbene Kornweihe, die nordwärts verschwand. Am selben Ort auch heute die 5 Rebhühner, sowie ca. 400 m südlich eine weitere dreiköpfige Gruppe. Ebenda ein ruhender Wanderfalke.
Bei der turnusmäßigen Wasservogelzählung im Wassergewinnungsgelände Frdbg.-Langschede bot sich durch teils zugefrorene Gewässer und Filterbecken zwar ein eher „vogelfeindliches“ Bild, doch fanden sich an einigen offenen Stellen und sogar auf den Eisflächen einige nennenswerten Arten (vollständige Liste auf ornitho.de): 9 Waldwasserläufer, 2 Kiebitze, 18 Pfeifenten, 52 Rostgänse, 1 Bachstelze, 2 Gebirgsstelzen, 2 Eisvögel, 1 Bergpieper, 1 Teichhuhn, 3 Graureiher, 7 Schnatterenten, 3 Krickenten, 8 Reiherenten, 2 Gänsesäger.
Auch heute hielten sich die gestern gemeldeten fünf Heidelerchen weiterhin im Süden von Frdbg.-Ostbüren auf. Eigentlich hatte ich den gestrigen Beobachtungsort nur „der Form halber“ nochmal aufgesucht (aus Zeitmangel erst am Nachmittag) – in der sicheren Erwartung, nichts mehr zu finden. Immerhin sind die fraglichen Feldflächen mehrere Hektar groß und durch Hecken etwas unübersichtlich unterteilt, so dass die Suche nach 5 Heidelerchen der redensartlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleichkam. – Tatsächlich saß jedoch der kleine Trupp fast punktgenau an der Stelle, an der sie auch am Abend zuvor gewesen waren und ließen sich sogar ablichten, bevor ein hartnäckig rüttelnder Turmfalke sie schließlich aufscheuchte. Bleibt abzuwarten, ob es tatsächlich zu einem Überwinterungsversuch kommt und sie vielleicht noch länger bleiben.
Die im Dezember ungewöhnliche Kälte mit den bisher tiefsten Temperaturen des kalendarisch noch nicht begonnenen Winters und dem dritten Eistag in Folge (=jeweils für 24 Stunden durchgängig Temperaturen unter null °C) bringen einige interessante Beobachtungen mit sich: bei einer knapp 4stündigen Wanderung (gestern, 14.12.) um die beiden Fröndenberger Golfplätze fand sich in einem Rotbuchenbestand am Stromberg ein Schwarm von mehreren Hundert (!) Bergfinken bei der Suche nach Bucheckern auf dem Waldboden. Darunter auch ca. 50 Buchfinken. Weiterhin bemerkenswert am Vossackerbach und am Ostholzbach jeweils ein Mittelspecht. Aufmerksamkeit erregten auch eine „einsame“ Tannenmeise, sowie 3 Gimpel, 1x ein und 1x zwei Kernbeißer, >50 Wacholderdrosseln, 2 Misteldrosseln. Die Hoffnung, an geeigneten Stellen auf Waldschnepfen zu treffen, erfüllte sich zwar nicht, doch gab es durch eine mündliche Mitteilung (Klaas Dieckmann) eine Beobachtungsmeldung vom Vortag (13.12.) aus dem Umfeld des Golfplatzes „Am Winkelshof“.
Am heutigen Spätnachmittag eine außergewöhnliche Beobachtung von 5 Heidelerchen (!) auf einer abgeernteten Bio-Gemüsefläche im Süden von Frdbg.-Ostbüren. Heidelerchen sind im Winter in unserer Region normalerweise nicht anzutreffen. – Jedoch konnte im Winter 2013/14 Achim Pflaume ebenfalls bereits einen kleinen Wintertrupp von 3 Heidelerchen zweimal nachweisen (http://archiv.01.oagkreisunna.de/2014/01/18/39754/).
Vorgestern (13.12.) südlich von UN-Stockum ein Trupp von 46 Hohltauben. Ebenda auch mindestens 1 Feldlerche (rufend). Am selben Tag südlich der A44 bei UN-Siddinghausen ein offensichtlich kranker Waschbär, der mehr oder weniger ziellos und vermutlich blind in einer Grünlandfläche herumirrte.
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede unter anderem 5 Waldwasserläufer, 18 Bachstelzen, 1 Bergpieper. 1 Gebirgsstelze, 2 Schwanzmeisen, 1 Silberreiher. ~80 Blässhühner, 1 Sperber, 1 Habicht (w, ad), >300 Erlenzeisige.
Eine systematische Suche nach überwinternden Hausrotschwänzen im Industriegebiet UN-Ost blieb erfolglos. Bemerkenswert waren hier vielleicht 2 Dompfaffe an Birkensamen – derzeit offenbar deutlich seltener anzutreffen als in anderen Jahren.
Bei seichtem, aber kontinuierlich-ganztägigem Schneefall kam es heute erstmals zu einer geschlossenen Schneedecke (Fröndenberg: ca. 10 cm). Noch am gestrigen Abend fanden sich bei Temperaturen nahe Null Grad in den Abendstunden an einem gezielt abgesuchten Eichenstamm (Golfplatz „Am Winkelshof“) immerhin respektable 42 (!) männliche Kleine Frostspanner auf der Suche nach den flügellosen Weibchen (vgl. auch Meldung vom 30.11.22) – heute hingegen kein einziger. Stattdessen beherrschte bei einem abendlichen Rundgang die Schneekulisse mit noch immer leichtem Schneerieseln das Bild. Hier und da erschrak man wegen laut krachender Baumkronen, die unter der Schneelast zerbarsten. Vor allem Eichen stehen infolge der warmen Monate Oktober und November teils noch in vollem Laub, auf dem sich gigantische Schneemengen sammeln.
Es fällt dieser Tage weiterhin auf, mit Blick auf das vergangene Jahr, dass der herbstliche Zug der Waldschnepfe auszufallen scheint. Vor einem Jahr gab es im Zeitraum vom 05.11. – 21.12. beachtliche 7 abendliche Waldschnepfenbegegnungen im Umfeld des Buschholts, bzw. auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ mit insgesamt 9 Individuen – also 2x sogar 2 Exmpl. gleichzeitig – ansonsten jeweils Einzelsichtungen. Im jetzt laufenden Herbst gab es noch keinen einzigen Fund. Möglicherweise eine Folge des trockenen Hitzesommers, der erfahrungsgemäß den Schnepfen schlechte Bruterfolge beschert.
Auch die übrige Vogelwelt erweist sich als recht „überschaubar“. Die von Roben Hirschberg unten vorgestellte Verfahrenstechnik „NocMig“ eröffnet da für die Zukunft vielleicht bessere Erfassungsmöglichkeiten, wenn auch die Nächte als Beobachtungszeitspannen stärker einbezogen werden.
Bei UN-Stockum hält sich weiterhin der mehrfach gemeldete große Distelfinkschwarm mit über 300 Individuen auf (gestern, 04.12.). Darunter auch ~40 Grünfinken und ~50 Buchfinken.
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gestern unter anderem 5 Waldwasserläufer, 5 Bergpieper. ~25 Bachstelzen, 2 Gebirgsstelzen, 2 Silberreiher.
Die Strickherdicker Feldflur zeigte sich heute weitgehend „vogelfrei“. Immerhin offenbarte der Schnee mit guter Weitsicht einen hier noch respektablen Feldhasenbestand mit >14 Exemplaren. Deutschlandweit gilt der Feldhase inzwischen als gefährdet (Rote Liste) mit anhaltend negativer Bestandsprognose. Das Nachbar-Bundesland Hessen erwägt bereits ein Jagdverbot (= ganzjährige Schonzeit).
Auch heute hielt sich der Kranich-Familienverband wieder auf der Kiebitzwiese auf. Es gelangen bei etwas besserem Licht als am Vortag auch bessere Fotos, die ein exaktes Ablesen der Farbkombination ermöglichten. Eine Meldung bei der Kranichmelde-Plattform „iCORA“ wurde eingereicht. Die Farbkombination ermöglicht schon vorab eine Zuordenung zur BRD als Herkunftsland.
Aus meteorologischer Sicht verabschiedet sich der November neblig, regnerisch – „grau in grau“ – mit allen denkbaren Negativ-Klischees. Trotzdem haben die Vogelwelt und sogar die Schmetterlingsfauna noch das eine oder andere Highlight zu bieten. Bei UN-Vinning, südlich UN-Siddinghausen, hält sich seit Tagen rings um einige Hundert Meter Hecken mit diversen Beerenfrüchten ein respektabler Schwarm von 300 – 400 Wacholderdrosseln auf. Unter ihnen sind >50 Rotdrosseln und ebenso viele Stare. Südlich UN-Stockum weiterhin auch der von Clemens Rethschulte bereits gemeldete Stieglitzschwarm an einem Sonnenblumenfeld mit inzwischen mehreren Hundert Vögeln. Darunter sind auch 30 – 40 Grünfinken. Bei längerer Beobachtung offenbart der Finkenschwarm eine interessante Dynamik: zum einen sind alle Vögel äußerst nervös und fliegen in kurzen Abständen immer wieder panisch auf. Gleichzeitig scheint es eine nicht nachvollziehbare Ordnung zu geben, denn aus der Masse der Tiere lösen sich immer wieder Trupps heraus, um in die Umgebung oder umliegende Hecken abzustreichen, während der zentrale Schwarm umgekehrt durch zuströmende Trupps aus unterschiedlicher Richtung zwischenzeitlich ungeahnte Ausmaße annimmt. Vorgestern (Montag) konnte eine erfolgreiche Attacke eines diesj. Wanderfalken beobachtet werden, der einen Einzelvogel aus dem Schwarm trieb und abseits auch erbeutete.
Auf dem Mühlhauser Berg ließen sich heute ein weiteres Mal die von C. Rethschulte gemeldeten 5 Rebhühner bestätigen.
Auf der Fröndenberger Kiebitzwiese am späten Nachmittag eine rastende Kranichfamilie (2x adult, 1x juv.). Der Jungvogel beidseitig farbberingt.
In den frühen Abendstunden zeigen sich nach Einbruch der Dunkelheit derzeit regelmäßig zahllose Frostspanner und machen ihrem Namen alle Ehre, indem sie den niedrigen Temperaturen trotzen und auf Partnersuche gehen. Bekanntlich sind die Weibchen flügellos, während die Männchen an Gehölzen umherfliegen und die Stämme nach emporkletternden Weibchen absuchen. Dabei kommt es teils zu solchen Ansammlungen, dass im Lichte einer Lampe der Eindruck entsteht, es würde schneien.
In der Strickherdicker Feldflur heute eine männliche Schneeammer rastend. Obwohl sie nur ca. 10 m vor meinem Auto saß (an frischem Pferdemist), gelang kein Foto. Sie flog auf und konnte noch sehr lange per Fernglas westwärts abziehend verfolgt werden, jedoch erfüllte sich die Hoffnung auf eine erneute Landung nicht. Ansonsten war die Feldflur fast wie leergefegt. Lediglich noch eine Feldlerche, 4 Wiesenpieper neben einigen Rabenkrähen, 3 Mäusebussarden und 1 Turmfalke zeigten sich.
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede unter anderem erwähnenswert 3 Waldwasserläufer, 1 Gänsesäger (m), ~ 25 Schnatterenten, 1 Silberreiher, ~ 50 Blässhühner, 2 Höckerschwäne, 4 Eisvögel, 11 Bachstelzen, 1 Gebirgsstelze, 3 Bergpieper, ~40 Wacholderdrosseln.
Südlich der B 1 bei UN-Stockum unter anderem 33 Kiebitze rastend. Bei UN-Siddinghausen auf einer Stilllegungsfläche ca. 100 Buchfinken, ~10 Goldammern, ~40 Stieglitze und ~ 35 Wacholderdrosseln.
Kurz nach Sonnenuntergang („blaue Stunde“) mindestens 5 Rebhühner auf einer gedachten Achse von ca. 400 Metern Länge mit teils intensiven (!) Rufen in Höhe von UN-Stockum, zwischzen B1 und A44. Drei Exmpl. waren gut zu sehen – aufgeregt auf Wintergetreide laufend. Rechts und links davon riefen in größerer Entfernung, jeweils in Zwischenfruchtflächen, mindestens zwei weitere Hähne. Offenbar kommt es bereits zur Kettenauflösung und territorialen Auseinandersetzungen.
Der erste deutliche Kälteeinbruch mit – 4,2°C (Frdbg.-Hohenheide) als Tiefsttemperatur der letzten Nacht brachte zwar gestern noch viele Kraniche als „Kälteflüchtlinge“ in den Kr. UN, doch nennenswerter Zuzug anderer Arten aus Nordost war nicht zu verzeichnen. Wie auch schon von Burkhard Koll berichtet, passierten vor allem am späten Vormittag / frühen Nachmittag Hunderte Kraniche, die ich (ans Haus gebunden) größtenteils nur hören konnte, den Haar-Kamm bei Frdbg. in Richtung SW.
Heute im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg-Langschede unter anderem 1 Alpenstrandläufer, 6 Waldwasserläufer, >5 Bergpieper (gegenüber noch 16 Exmpl. vor einer Woche), 2 Gebirgsstelzen, ~12 Bachstelzen, 1 Eisvogel.
Nördlich Frdbg.-Hohenheide ~100 Wacholderdrosseln. In der Strickherdicker Feldflur 25-30 rastende Feldlerchen.
Da der Herbst auch am Ende der ersten Novemberdekade sich noch nicht wirklich einstellen will, zeigen sich offenbar auch viele Vögel bei weitgehend sommerlichem Wetter eher untypisch. Heute über Frdbg.-Hohenheide und über Frdbg.-Warmen jeweils nochmal ein Kranichtrupp westwärts ziehend (14.55 h, bzw. 16.00 h mit insgesamt ~300 Vögeln). In der vergangenen Woche war ein anderer Trupp auch bereits wieder in östlicher Richtung unterwegs. Auch die sonst üblichen Gäste oder Rastvögel sind nur in geringer Zahl anzutreffen: Gestern zum wiederholten Mal ein einzelnes Schwarzkehlchen (m) in der Strickherdicker Feldflur. Am 04.11. ebenfalls ein Einzelvogel (m) im Hemmerder Ostfeld. Am 02.11. ein Schwarzkehlchen-Paar östlich von UN-Hemmerde und ein einzelner Vogel (m) bei UN-Steinen. Zur selben Zeit vor einem Jahr (08.11.2021) konnte man im Hemmerder Ostfeld auf Zwischenfruchtflächen bis zu 8 (!) Schwarzkehlchen zählen (https://www.oagkreisunna.de/2021/11/08/unna-schwarzkehlchen-hausrotschwanz-zilpzalp-silberreiher-sperber-u-a-08-11-2021-b-glueer/). Am 04.11. östlich von Frdbg.-Bausenhagen und im Hemmerder Ostfeld in zwei Trupps mehrere Hundert Feldlerchen rastend. Bei Frdbg.-Ostbüren im Umfeld von Pferdeställen gestern noch 3 Hausrotschwänze. An der Amecke (Hemmerder Wiesen) am selben Tag noch eine weibliche Mönchsgrasmücke. Die sonst in dreistelliger Kopfstärke „üblichen“ Schwärme von Wacholderdrosseln und Rotdrosseln an Beeren tragenden Heckengehölzen fallen deutlich kleiner aus als gewohnt: maximal 40-50 Rotdrosseln und ebenso viele (oder wenige) Wacholderdrosseln in den Hemmerder Wiesen. Gestern ca. 25 Wacholderdrosseln bei UN-Kessebüren an Beeren von Ebereschen. Bemerkenswert, immerhin, im Wassergewinnungsgelände, am 07.11., stattliche 15 Bergpieper.
Manchmal lassen sich spannende Vogelbeobachtungen auch aus dem Fernsehsessel machen (es gab übrigens eine gut gemachte Dokumentation über illegalen Fang bzw. Vergiftung von Greifvögeln etc. unter Mitwirkung des „Komitees gegen Vogelmord“ https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-tod-in-der-wildnis-100.html): vor dem Fenster – draußen im heimischen Garten – fiel ein Vogelschwarm auf, der hinter der Terrasse zum Trinken am Gartenteich landete. Er erwies sich als fast artreiner Birkenzeisigtrupp mit > 20 (evtl. ~35!) Vögeln. Im Schwarm waren noch 4 – 6 Erlenzeisige und 3 Stieglitze.
Nachdem noch am Vortag bei der Zugvogelzählung schon einige Birkenzeisigrufe (ohne Sichtkontakt) nach langer, weitgehender Abwesenheit dieser Art Begeisterung ausgelöst haben, schien mir angesichts der heutigen Beobachtung eine Recherche zur Situation der Birkenzeisige insgesamt interessant. Bei „ornitho.de“ finden sich für Oktober (außer in Norddeutschland) Beobachtungen mit meist nur einstelliger Individuenzahl. In Südschweden (Falsterbo) lassen die dort veröffentlichten Zähldaten allerdings schon aufhorchen: Bis zum 22.10. (gestern) liegen die aktuell ermittelten Migrationszahlen (1590 Exmpl.) um mehr als das Achtfache über dem langjährigen Mittel bis zum selben Datum (189 Exmpl.) – seit 1973. Die Maximalzahl bis ebenfalls zum selben Datum liegt mit 1946 Exmpl. nur wenig über der schon jetzt erreichten Zahl der laufenden Saison. Im vergangenen Jahr (2021) betrug die Gesamtsumme der Zählsaison gerade mal 840 Exmpl. – gegenüber dem Maximalwert aus fast 50 Jahren von 44 343 (!!!) Exmpl. im Jahr 2017. Es ist also damit zu rechnen, dass die kommenden Wochen möglicherweise wieder einen starken Einflug bescheren!
Bei der für heute angesetzten OAG-Zugvogelzählung trafen sich 12 (!) Beobachter, um von der Haarstrangkuppe am Wasserhochbehälter / Hemmerder Schelk die über das ostwestfälische Tiefland herannahenden Zugvögel zu zählen. Von 7.30 Uhr – 11.00 Uhr war mit 37 registrierten Arten die Ausbeute zwar „nicht schlecht“, jedoch blieben die Individuenzahlen hinter den Erwartungen zurück. Wetter: mit 12,3 – 16,2°C für die Jahreszeit zu warm, lückige Bewölkung mit sonnigen Abschnitten, teils steifer Wind aus Süd – Südwest. Bemerkenswert war immerhin die Feldlerche als „Topart des Tages“ mit 1352 Individuen. Weiterhin erfreute der Kiebitz in vier Trupps mit insgesamt 462 Individuen oder (endlich auch mal wieder) Birkenzeisige – wenn auch ungezählt nur rufend. Für Begeisterung sorgten weiterhin eine weit entfernt vorbeiziehende Kornweihe, mehrere Heidelerchen oder mindestens 1 rufender Girlitz. Eher enttäuschend mit weniger als Tausend Individuen war der Buchfink. Ebenso brachte auch die Ringeltaube mit nur 156 Individuen noch keine nennenswerten Massen zustande.