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Fröndenberg / Unna: Waldwasserläufer, Bergpieper, Bachstelzen, Gebirgsstelzen, Stieglitzschwarm, Wanderfalke, (KEINE?) Waldschnepfen, Feldhasen u.a., 05.12.2022 (B.Glüer)

Bei seichtem, aber kontinuierlich-ganztägigem Schneefall kam es heute erstmals zu einer geschlossenen Schneedecke (Fröndenberg: ca. 10 cm). Noch am gestrigen Abend fanden sich bei Temperaturen nahe Null Grad in den Abendstunden an einem gezielt abgesuchten Eichenstamm (Golfplatz „Am Winkelshof“) immerhin respektable 42 (!) männliche Kleine Frostspanner auf der Suche nach den flügellosen Weibchen (vgl. auch Meldung vom 30.11.22) – heute hingegen kein einziger. Stattdessen beherrschte bei einem abendlichen Rundgang die Schneekulisse mit noch immer leichtem Schneerieseln das Bild. Hier und da erschrak man wegen laut krachender Baumkronen, die unter der Schneelast zerbarsten. Vor allem Eichen stehen infolge der warmen Monate Oktober und November teils noch in vollem Laub, auf dem sich gigantische Schneemengen sammeln.

Es fällt dieser Tage weiterhin auf, mit Blick auf das vergangene Jahr, dass der herbstliche Zug der Waldschnepfe auszufallen scheint. Vor einem Jahr gab es im Zeitraum vom 05.11. – 21.12. beachtliche 7 abendliche Waldschnepfenbegegnungen im Umfeld des Buschholts, bzw. auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ mit insgesamt 9 Individuen – also 2x sogar 2 Exmpl. gleichzeitig – ansonsten jeweils Einzelsichtungen. Im jetzt laufenden Herbst gab es noch keinen einzigen Fund. Möglicherweise eine Folge des trockenen Hitzesommers, der erfahrungsgemäß den Schnepfen schlechte Bruterfolge beschert.

Auch die übrige Vogelwelt erweist sich als recht „überschaubar“. Die von Roben Hirschberg unten vorgestellte Verfahrenstechnik „NocMig“ eröffnet da für die Zukunft vielleicht bessere Erfassungsmöglichkeiten, wenn auch die Nächte als Beobachtungszeitspannen stärker einbezogen werden.

Bei UN-Stockum hält sich weiterhin der mehrfach gemeldete große Distelfinkschwarm mit über 300 Individuen auf (gestern, 04.12.). Darunter auch ~40 Grünfinken und ~50 Buchfinken.

Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gestern unter anderem 5 Waldwasserläufer, 5 Bergpieper. ~25 Bachstelzen, 2 Gebirgsstelzen, 2 Silberreiher.

Die Strickherdicker Feldflur zeigte sich heute weitgehend „vogelfrei“. Immerhin offenbarte der Schnee mit guter Weitsicht einen hier noch respektablen Feldhasenbestand mit >14 Exemplaren. Deutschlandweit gilt der Feldhase inzwischen als gefährdet (Rote Liste) mit anhaltend negativer Bestandsprognose. Das Nachbar-Bundesland Hessen erwägt bereits ein Jagdverbot (= ganzjährige Schonzeit).

Drei von insgesamt 9 Feldhasen, die sich im Schneetreiben auf dieser Winterweizenfläche tummeln (Strickherdicker Feldflur)…, 05.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier muss man schon genau hingucken, um den braunen „Hügel“ nicht für einen Erdklumpen zu halten (Strickherdicker Feldflur), 05.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Rehbock „oben ohne“ … – Von hier insgesamt 9 Rehen haben alle Böcke ihr Gehörn bereits abgeworfen (UN-Stockum), 04.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Weiterhin ein beeindruckendes Spektakel bei UN-Stockum: mehrere Hundert Stieglitze …, 02.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… am noch immer reich bestückten Buffet des Sonnenblumenfeldes, 02.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
An der Wand des eigenen Hauses (Frdbg.-Hohenheide) locken jetzt die Früchte des Wilden Weines, 04.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Vier von insgesamt 5 Waldwasserläufern im Wassergewinnungsgelände (Frdbg.-Langschede), 04.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Rabenkrähennest in der Strickherdicker Feldflur – voll mit Platikmüll! – Vor dem Hintergrund der UN-Beschlüsse in Uruguay, wo vor wenigen Tagen 190 Länder der Welt einen verbindlichen Plan der Plastikmüll-Reduzierung ab Ende 2024 angeschoben haben, ein zumindest nachdenklich stimmendes Bild …?! 04.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Männlicher Wanderfalke (ad.) in einem Gittermast mit guter Rund-Um-Sicht nahe der Hönnemündung bei Fröndenberg, 04.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)