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Fröndenberg / Unna / Bönen: Rebhuhnkartierung, Weißstorch-Paarfindung, beringter Silberreiher, Kiebitze, Steinkauz, Kraniche u.a., 29.02.2024 (B.Glüer)

Bei der abendlichen Rebhuhnkartierung, 28./29.02., konnten bisher in 4 Kartiergebieten um Frdbg.-Ostbüren nur 2 besetzte Reviere (= 2 Paare) ausgemacht werden. Zwei Gebiete waren verwaist. Es zeigt sich, dass die großen Ketten aus den Winterbeobachtungen nicht automatisch auch rechnerisch erwartbare Revierpaarzahlen erbringen (Gesamtzahl der Tiere durch 2 dividieren = Paarzahl?!?). Offenbar verlassen Männchen, die kein Weibchen finden, die Region. Die Zahl der Männchen lag bei den Winterbeobachtungen deutlich über der Zahl der Weibchen. Die geringe Weibchenanzahl scheint demnach die Revierpaarzahl zu begrenzen. Westlich von Frdbg.-Frömern „nebenbei“ lautstarke Steinkauzbalz. Am Abend außerdem deutlicher Kranichzug: bereits ab 17.45 h über Frdbg.-Hohenheide drei Züge (~200 Vögel). Später noch weitere Ketten (nur akustisch wahrnehmbar).

In den Hemmerder Wiesen ist inzwischen der ortsansässige, beringte Weißstorch (AZ77) von seinem „Fröndenberg-Intermezzo“ zurück. Seit heute sitzt er – bzw. es handelt sich um eine „sie“ – mit einem Weißstorchmann wieder auf dem Horst des Hofes Louven (Vorjahresbrutplatz). Der unberingte Partner (am 27.02. auch von Gregor Zosel fotografiert) ist offenbar seit Wochenbeginn im NSG. Siehe auch Meldung von 2022: https://www.oagkreisunna.de/2022/03/02/unna-froendenberg-kiebitze-weissstoerche-blaessgaense-krickenten-nonnengans-rohrammern-uhu-schmetterlinge-u-a-25-02-02-03-2022-b-glueer/. Im NSG weiterhin bereits intensive Kiebitzbalz. Heute vor Ort 62 Individuen, von denen als Durchzugsgäste vermutlich noch etliche das Gebiet verlassen werden.

Der zufällig auf Kornweihenfotos am 18.02.24 entdeckte Silberreiher mit Ablesering (vgl. auch Meldung selben Datums) konnte zwischenzeitlich identifiziert werden und wurde nun vom Beringer mit Herkunftsdaten versehen: er stammt aus Litauen und ist dort am 29.05.2022 als Jungvogel beringt worden. Bereits im vergangenen Winter ist er in unsere Region gekommen und wurde am 11.03.23 von Armin Langer nahe Süddinker/Hamm abgelesen und wenige Wochen später auf der Heimreise, am 23.04.23 in Polen ein weiteres Mal.

Die Salweidenblüte hat in diesem Jahr wegen der ungewöhnlich milden Witterung um mehrere Wochen früher eingesetzt als in anderen Jahren. Möglicherweise fehlen dann diese Nektarspender für Insekten, die erst später aktiv werden, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… auch die Feldhasen setzen in der Familienplanung neue Zeichen. Hier wird bereits die zweite Generation des Jahres auf den Weg gebracht (Steinen-Moskau) …, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… bisher noch „dünn gesät“: Hausrotschwanz im Bönener Industriegebiet „Am Mersch“ …, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… leider generell in diesem Winter kaum anzutreffen: Kernbeißer (m) – hier im Indupark UN/Ost, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
Wie auch von Clemens Rethschulte berichtet, sieht es für die Kiebitze auf dem Vorjahres-Brutfeld östlich des Bönener Industriegebietes besser aus als zuvor befürchtet: hier eines von 5 Männchen neben zunächst 3 Weibchen…, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… es wird schon emsig an Nestmulden gearbeitet, 25.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
Offenbar haben sich nun doch noch die „richtigen“ Partner am vertrauten Brutplatz nahe den Hemmerder Wiesen gefunden (vom Hof Louven aus fotografiert). Links das altbekannte Weibchen (AZ77), das zwischenzeitlich mit einem anderen Partner auf der Kiebitzwiese / Fröndenberg „angebandelt“ hatte, 29.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
Der zufällig auf Kornweihenfotos vom 18.02. entdeckte Silberreiher (Frdbg.-Warmen) konnte einen Tag später abgelesen (PE71) und bei EURING gemeldet werden…, 19.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… inzwischen liegen seine Herkunftsdaten vor: als jetzt zweijähriger Vogel stammt er aus Litauen (Rusne), nordöstlich der russischen Enklave um Kaliningrad und verbringt bereist zum zweiten Mal den Winter bei uns, 29.02.2024, (Foto: Bernhard Glüer)