

































Wir kennen die Braunkehlchen nur zur Zugzeit in unserer Gegend. Desto schöner war es für mich/uns, den Urlaub in dem Gebiet zu verbringen, welches eines der größten Brutgebiete des Braunkehlchen in NRW beherbergt. Jeden Morgen bei Sonnenaufgang ging mein erster Spaziergang in die Nuhnewiesen, eine große Wiesen-und Heckenlandschaft. Überall war hier der Gesang der Braunkehlchen zu hören, aber die Luft war auch erfüllt von den Liedern der Wiesenpieper und Feldlerchen. In den Wiesen zirpe der Feldschwirl, aus den Hecken erklangen Strophen von Schwarzkehlchen, Goldammern, Sumpfrohrsänger und 4 Grasmückenarten. Bluthänflinge, Wacholderdrosseln, Rotmilan und Mäusebussarde suchen hier ihre Nahrung. Bei den geschätzen 20 Brutpaaren der Braunkehlchen und auch bei den Schwarzkehlchen wurden die flüggen Jungvögel von den Eltern versorgt. Sicher auch für einen Tagesausflug eine Reise wert, diese „heile“ Welt in der Medebacher Bucht. Bei den Schmetterlingen waren sicherlich das Weißbindige Wiesenvögelchen und der Mähdesüß-Perlmuttfalter die Highlights.

Sonnenaufgang in den Nuhnewiesen bei Hallenberg….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)

Geprägt werden die Nuhnewiesen durch offene Wiesenlandschaften mit lockeren Gebüschgruppen….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)

Von den Zaunpfählen und aus den Gebüschgruppen erklangen die Lieder der Braunkehlchen und Co…..im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)

Weit erstrecken sich die ungemähten Wiesen, die erst nach der Brutzeit der seltenen Braunkehlchen im Juli gemäht werden….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)

Singendes Braunkehlchen auf seiner Singwarte….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)

Einzelne Zaunpfähle in der Landschaft werden bevorzugt zum Gesangsvortrag genutzt….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)

Braunkehlchen auf einer Zaunreihe….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)

Braunkehlchen mit dj. Jungvogel….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)

Überhaupt nicht scheu präsentieren sich die Braunkehlchen links und rechts der Wege….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)

Schwarzkehlchen in einem Gehölz….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)
Wiesenpieper in den Nuhnewiesen….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)

Die Wiesenpieper trugen ihren Gesang teils von Singwarten vor, teils aber auch war ihr typischer Fluggesang zu beobachten….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)

Ein Weißbindiges Wiesenvögelchen am Wegesrand….im Juni 2023 (Foto: Gregor Zosel)














An den beiden Vormittagen konnte ich im Hammer Wasserwerk u.a. folgendes beobachten: 2 Flussregenpfeifer (1 ad. + 1 juv.), 4 Kiebitze, 2 Weißwangengänse, 8 Rostgänse, bis zu 42 Nilgänse (darunter viele dj.), ca. 50 Graugänse, ca. 70 Kanadagänse (auch mit vielen Jungvögel), 2 Zwergtaucher und 1 Haubentaucher auf der Ruhr, 1 Kuckuck, 2 Neuntöter (1:1) warnend, 5 Bluthänflinge, ca. 30 jagende Mauersegler, mind. 100 Mehlschwalben (Hier ist die Kolonie auf ca. 60 besetze Nester herangewachsen). Leider hat das Unwetter von letzter Woche den größten Teil der Uferschwalbenkolonie zerstört! Teilweise sind am Brutsandhügel ganze Wände abgebrochen, teils aber auch die Bruteingänge verschüttet. Nur noch eine Handvoll Nester werden angeflogen. Ob es zu einer Zweitbrut kommt ist fraglich, da ich keine Uferschwalben mit dem neuen Höhlenbau beobachten konnte. Außerdem jagen Rotmilan und Weißstorch auf den gemähten Wiesen.

Adulter Flussregenpfeifer im hammer Wassewrwerk….am 26.06.2023 (Foto: Gregor Zosel)

Diesjähriger Flussregenpfeifer ebenfalls in einem Filterbecken. Ob er hier im Gelände wohl erbrütet wurde?….am 26.06.2023 (Foto: Gregor Zosel)

Kiebitze zwischen den Wasservögeln….am 26.06.2023 (Foto: Gregor Zosel)

Zwei Weißwangengänse inmitten der Kanadagänseschar….am 26.06.2023 (Foto: Gregor Zosel)

Platz ist in der engsten Hütte. Jede Lücke wird in der Mehlschwalbenkolonie für neue Nester genutzt…..am 26.06.2023 (Foto: Gregor Zosel)
Heute Morgen erneut im eigenen Garten ein Großer Schillerfalter, der sich für die Hinterlassenschaften des Turmfalkennachwuchses interessierte. Gestern, am späten Nachmittag, im Garten auch ein erster Taubenschwanz. In zurückliegenden Jahren war diese migrationsfreudige Art oft schon sehr viel früher im Kr. UN. Teilweise hatten einzelne Falter die milden Winter bei uns überlebt, so dass es hier und da sogar zu Winterbeobachtungen gekommen war oder zeitige Blütenbesuche am Lerchensporn zu sehen waren. Die sehr frostigen Tage im Januar `23 hatten das offensichtlich verhindert, so dass erst jetzt die Zuwanderung aus Gebieten jenseits der Alpen einsetzt.
Ebenfalls am gestrigen Spätnachmittag der für mich erste und bisher einzige Grauschnäpper der Saison (Golfplatz „Am Winkelshof“). Offenbar haben wir beim Grauschnäpper eine weitere Art, die aus unserer Region allmählich verschwindet.
Morgens gab es gestern im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede eine freudige Überraschung: die bange Erwartung, dass die hier am 18.06. gemeldete Flussregenpfeiferbrut das Unwetter vom letzten Donnerstag nicht überstanden haben könnte, bestätigte sich nicht. Stattdessen kamen mir schon außerhalb des tatsächlich gefluteten (Brut-) Filterbeckens die Regenpfeifereltern mit 4 (!) putzmunteren Küken entgegen. Außer dieser 6köpfigen Familie hielten sich 5 weitere (adulte) Flussregenpfeifer im Gelände auf. Außerdem erwähnenswert: Haubentaucherpaar mit 3 Jungen, 1 Schwarzstorch, 1 überfliegender Habicht, 3 Gebirgsstelzen und mehrere Dutzend Uferschwalben.
Auffällig ist in diesen Tagen weiterhin, dass uns offenbar schon viele der nichtbrütenden Mauersegler verlassen haben.








Auf einer Nachtexkursion im Kreis Unna (Strecke 73,4km) konnten in der Nacht zu Samstag einige erfreuliche Beobachtungen gemacht werden. Zwischen 22:15 – 04:15 waren die Temperaturen relativ mild, zwischen 15-20°C Grad, es wehte nur ein leichter Wind. Auf der gesamten Strecke keinerlei Wachtelkönige, auch nicht an den zwei bereits bekannten Stellen zwischen Hemmerde und Westhemmerde sowie nördlich der Wilhelmshöhe.
Dafür an selber Stelle zwischen Hemmerde und Westhemmerde 1 Wachtel und östlich des Hemmerder Ostfeldes an der Grenze zum Kreis Soest 1 weitere Wachtel, hier auch 1 rufender Steinkauz.
Nordöstlich der Hemmerder Wiesen 2-3 bettelrufende Waldohreulen und 1 Schleiereule rufend. Südöstlich des Hemmerder Schelks weitere 2 bettelrufende Waldohreulen. Am Backenberg/Fröndenberg Ostbüren noch eine einzelne überfliegende Waldohreule, hier auch 1 ansitzende Schleiereule.
Im Fröndenberger Osten 1 ad. Waldkauzweibchen rufend und überfliegend. Kurz darauf ein zaghaft rufender Jungvogel, vermutlich ein Männchen.
Erfreulich waren neben dem Wasserfrosch-Konzert im NSG Kiebitzwiese und im NSG Hemmerder Wiesen, auch einige wenige Laubfrösche .Auf der gesamten Untersuchungsstrecke nur noch 4 Sumpfrohrsänger zu hören.
Heute am frühen Morgen konnte ich im östlichen Teil der Kiebitzwiese einen Feldschwirl am Flößergraben beim Gesang lauschen. Außerdem notierte ich hier im Gebiet: 1 Kuckuck, 2 Neuntöter (M), 4 Sumpfrohrsänger, 2 Schnatterenten, 1 Schwarzmilan sowie „nur“ noch 7 weißstörche. Bei der Brut auf dem Storchenmast hat es leider einen Rückschlag gegeben. Ich konnte nur noch 3 Jungvögel der ehemaligen 4 ausmachen. Wahrscheinlich ist ein Jungvogel Opfer des Unwetters am Donnerstag geworden. Im Hemmerder Schelk heute am späten Vormittag 1 Waldlaubsänger sowie mindestens 2 Große Schillerfalter auf einem noch nassen Waldweg, wahrscheinlich sogar 3 Falter.

Auf dem Storchenmast auf der Kiebitzwiese sind nur noch 3 Jungvögel zu beobachten…..am 25.06.2023 (Foto: Gregor Zosel)

Schwarzmilan am Südufer der Ruhr in Höhe der Kiebitzwiese….am 25.06.2023 (Foto: Gregor Zosel)

Großer Schillerfalter im Hemmerder Schelk….am 25.06.2023 (Foto: Gregor Zosel)
Hoch motiviert durch die Schillerfalterbeobachtung vom 20.06. ging es heute nochmal zum Hemmerder Schelk, um erneut das Glück einer weiteren Sichtung zu versuchen. Zwar gab es insgesamt an Schmetterlingen heute mehr zu sehen als vor 4 Tagen (es flogen einige Weißlinge, Ochsenaugen, Schornsteinfeger, Admirale, C-Falter), doch ein Schillerfalter war auch an allen bekannten „Premiumplätzen“ des Waldes nicht zu finden. – So war das Staunen dann allerdings umso größer, als nach der Heimkehr im eigenen Garten nicht nur einer, sondern Minuten später gleich ein zweiter Großer Schillerfalter auftauchte („unverhofft kommt oft!“). Beide Falter ließen sich anhand von leichten Flügel-Blessuren gut voneinander unterscheiden und waren auch über lange Zeit gleichzeitig zu sehen. In arttypischer Weise hielten sie sich lange an feuchten Stellen des Bodens auf und interessierten sich außerdem für den „Mief“ aus der Schleiereulenbruthöhle unter dem Dach des Hauses und ebenso für den der Turmfalkenfamilie im wenige Meter entfernten Nachbargiebel. Mindestens 5 junge Falken werden dort dieser Tage flügge.
In den Hemmerder Wiesen heute mindestens 30 Kiebitze (jung und alt waren wegen der zu großen Entfernung nicht zu unterscheiden). Ebenda unter anderem eine Rohrweihe (w), noch mehrere Nachtigallen, 1 Kuckuck (auch noch rufend), ein weiblicher Neuntöter.













Kamen Methler: folgende Arten wurden im Garten registriert und einige auch fotografiert. 2 Hohltauben hinter Garten auf Kartoffelfeld, ebenso 4 Elstern und 2 Rabenkrähen. Im Garten und auf Acker 1 m Fasan balzend, 2,1 Mönchsgrasmücken , 2 Rotkehlchen, 2 Kohlmeisen, 2 Blaumeisen 1 Grünspecht M, 4 Stare, 2 Stieglitze, Nest vermutlich in Birke, 2 Ringeltauben, besetztes Nest im Ilex, 3,1 Amseln, Nester im Efeu, 1 Zilpzalp eifrig singend, auf der Terrasse noch bis zu 7 Haussperlinge.


























In der weiterhin an Schmetterlingen armen Zeit gab es immerhin heute zwei „Schwergewichte“ zu bestaunen: aus eigener Überwinterung schlüpfte ein weiblicher Ligusterschwärmer, der im Spätsommer letzten Jahres als stattliche Raupe von einer Straße im Unnaer Osten gerettet werden konnte und sich später verpuppt hat. Und östlich des Hemmerder Schelks zeigte sich auf der dort verlaufenden Straße ein Großer Schillerfalter, der in Asphaltritzen mineralhaltige Feuchtigkeit aufnahm.














Am Samstagabend „Abendpirsch“ im südlichen Teil zwischen Vogelberg und Segelfluggelände, 20 bis 22 Uhr. Mind. 10 Neuntöter ♂♂ fast alle mit Futter auch wenige ♀♀. Dazu zwei Goldammern, zwei Kernbeißer, viele Singdrosseln, mind. 8 Misteldrosseln (Wiesen teilweise gemäht), ca. 50 Stare, 2 Kernbeißer, eine Schwarzkehlchen-Familie 2 juv., viele Dorngrasmücken, einige Gartengrasmücken, ungezählte Mönche, Grünspecht, Buntspecht, 3 Fasanen, 1 Mäusebussard. 1 Ricke und 1 Bock und eine mir unbekannte interessante Losung auf dem Weg.





Im Wassergewinnungsgelände Frdbg.-Langschede heute in einem ungenutzten Filterbecken noch eine späte Brut von Flussregenpfeifern. Ein weiteres nicht brütendes Paar in einem anderen Becken. Die Kiesflächen üben einen großen Reiz auf Flussregenpfeifer aus, werden ihnen jedoch oft auch zum Verhängnis, wenn diese geflutet werden. Außerdem erwähnenswert: Haubentaucher mit inzwischen geschlüpftem Nachwuchs, warnende Wacholderdrosseln (ebenfalls offensichtlich mit Nachwuchs), 2 Nahrung suchende Weißstörche, >14 Graureiher, 2 Gebirgsstelzen, mehrere Dutzend Uferschwalben (teils in den Drainageröhren der Filterbecken und teils in zwischengelagertem Filtersand mit Steilwandabbrüchen brütend).
Auffällig im Gelände – wie auch in anderen Habitaten: es finden sich fast überhaupt keine Schmetterlinge! Heutige „Gesamtausbeute“: ein einziger Grünaderweißling. Auch südlich der Kreisgrenze, im NSG Abbabach (Wälkesberg) fanden sich als einzige Tagfalter nur 3 Gr. Ochsenaugen. Hierzu kann angemerkt werden, dass in einer Schmetterlings-Chatgruppe auf „facebook“ (bestehend aus >4600 Mitgliedern aus ganz Mitteleuropa) für nahezu den gesamten deutschsprachigen Raum eine ähnlich düstere Bilanz gezogen wird.
Bei der alljährlichen Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche konnten zu Wochenbeginn (13.06.) 18 Brutpaare gezählt werden. Gegenüber 23 Brutpaaren des letzten Jahres am 07.06.22 ein deutlicher Rückgang! Bleibt zu hoffen, dass wegen der auch in diesem Jahr sehr kalten ersten Maihälfte noch späte Bruten nachfolgen. Am eigenen Haus in Frdbg.-Hohenheide werden 8 Bruthöhlen beflogen, wobei nicht klar ist, ob auch jeweils überall gebrütet wird. Insgesamt scheint in Fröndenberg die Situation der Mauersegler noch besser zu sein als in vielen anderen Kommunen, wo vor allem durch energetische Gebäudesanierungen viele Brutplätze unter Dächern und in Fassaden nicht mehr vorhanden sind.







Erst vor einem guten halben Jahr durften wir die Verleihung des Verdienstkreuzes auf Haus Opherdicke feiern – jetzt erreicht uns die traurige Nachricht, dass Manfred Scholz bereits am 13.06.2023 gestorben ist.
Manfred hat die OAG von Beginn an seit über 25 Jahren begleitet und uns in vielen Situationen mit seiner ruhigen und humorvollen Art vor hitzigen Diskussionen bewahrt. An nahezu jedem unserer kreisweiten Kartierungsprojekte beteiligte er sich gemeinsam mit den Lüner Ornithologen. Als Chronist aller Saatkrähen in NRW zeichnete er den Niedergang aber auch den Wiederaufstieg der Art seit 1976 akribisch auf und veröffentlichte dies u.a. auch in unserem Brutvogelatlas und bei der Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna.
Sein besonderer Verdienst im Naturschutz liegt aber sicher darin, als Mitgründer des Arbeitskreises Umwelt und Heimat einen Naturschutzverein aufgebaut und geleitet zu haben, der gleichwohl in der Heimatpflege, im Natur- und Artenschutz aber auch in der politischen Arbeit zu Hause ist und für die Natur- und Kulturschätze unseres Raumes eintritt.
Eine ausführliche Würdigung seines Engagements haben wir anlässlich der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht.
Manfred, mit Dir verlieren wir einen äußerst liebenswerten Menschen, der uns mit einem klaren Kompass oftmals Richtung und Stil vorgegeben hat. Du hast uns beeindruckt.