Eine abschließende Bruterfolgskontrolle im Turm der Fröndenberger Stiftskirche ergab gestern (27.07.), dass von den insgesamt 20 am 27.06. ermittelten Bruten noch 7 nicht abgeschlossen waren. In drei Nisthöhlen waren die Jungvögel kurz vor dem Ausfliegen. In vier anderen saßen noch insgesamt 8 Jungvögel, die frühestens in der zweiten Augusthälfte ausfliegen werden.
In UN-Dreihausen kam es heute Vormittag zu einer Begegnung mit einem weiblichen Wespenbussard. Von NO kommend flog er relativ niedrig sehr geradlinig und ohne sich von der Richtung abbringen zu lassen Richtung Hemmerder Schelk, um im Wald zu verschwinden – vermutlich, um dort nach Wespennestern zu suchen.
In den Hemmerder Wiesen ein diesjähriges Sperberweibchen. Diese Beobachtung lässt zwei Schlussfolgerungen zu: entweder stammt dieser Vogel aus einer sehr früh gestarteten Brut, sodass er bereits allein (jagend?) unterwegs war, oder in unmittelbarer Nähe hat es eine erfolgreiche Brut gegeben, die nicht entdeckt worden ist. Denkbar ist der zweite Fall durchaus, da es in den zurückliegenden Wochen immer wieder Sperberbeobachtungen in den Hemmerder Wiesen gegeben hat.
Wespenbussard im Gegenlicht – sehr zielstrebig mit unbeirrbarem Kurs im Anflug …, 28.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… die etwas diffus und breitflächig wirkende Bänderung der Flügelunterseiten …, 28.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… sowie die nur weich abgedunkelten Handschwingenspitzen kennzeichnen diesen Vogel als weiblich – gut zu erkennen: in beiden Flügeln wird gerade je eine Handschwinge (H2) erneuert …, 28.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… weibliche Wespenbussarde sind sehr viel seltener zu sehen als die Männchen, weil sie während der Jungenaufzucht wochenlang in Horstnähe bleiben und erst gegen Ende der Brutzeit weitere Nahrungsflüge machen – wenn der Appetit der herangewachsenen Jungen zunimmt, 28.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Überhinfliegendes diesjähriges Sperberweibchen in den Hemmerder Wiesen gibt Rätsel auf: sollte es schon selbstständige Jagdflüge machen oder stammt es von einem Brutplatz in unmittelbarer Nähe? 28.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
In der Vogelwelt wird es dieser Tage zwar mit dem Ende der Brutzeit immer ruhiger, doch kommt es in gewisser Weise beim anzutreffenden Artenspektrum mehr und mehr zu einer Zweiteilung: unter die heimischen Brutbestände mischen sich bereits hier und da abziehende Gäste aus anderen Regionen: vorgestern (24.07.) in den Hemmerder Wiesen ein rastender Kuckuck und insgesamt 27(!) Nahrung suchende Hohltauben. Im eigenen Garten am selben Tag ein rufender Kleinspecht. Ein anderer Kleinspecht (rufend) südlich der Seseke in Bönen (zwischen Kleystraße und Kletterpoth). Ebenfalls in den Hemmerder Wiesen am Wochenbeginn (20.07.) ein ausgiebig singender Feldschwirl, dessen Status (Gast / Brutvogel) ungeklärt bleibt. Jedoch durchaus noch mit Brutabsichten scheinen im NSG, bzw. in dessen Randbereich gleich zwei Schwarzkehlchenpaare je ein Revier zu halten. Ein weiteres Schwarzkehlchenrevier wird unverändert im nördlichen Feldvogelschutzgebiet der Strickherdicker Feldflur gehalten (heute ebenda Männchen + Weibchen).
Ein besonderes Highlight heute im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede: ein erster, sehr früher Merlin (weibchenfarbig), der in rasantem Flug Jagd auf einen gemischten Schwalbentrupp machte (Mehlschwalben, Uferschwalben und Rauchschwalben). Im Gelände unter anderem auch 3 Flussuferläufer, 4 Waldwasserläufer, >80 Bachstelzen, 5 Gebirgsstelzen, ~60 Reiherenten, >50 Stockenten, 16 Graureiher, 7 Höckerschwäne, 1 Habicht, ein 4 Küken führender Haubentaucher auf der Ruhr, 1 Eisvogel, >11 Blässhühner.
Ein erfreulicher Fund gelang vorgestern: bei UN-Dreihausen hat es in einem alten Sperberrevier eine erfolgreiche Brut gegeben. Mindestens ein bereits flügger Jungvogel war ausdauernd mit Bettelrufen zu hören. Dieser Fund ist deshalb interessant, weil im selben Revier vor einem Jahr die Brut prädiert worden ist (siehe auch: https://www.oagkreisunna.de/2019/07/02/unna-gepluenderter-sperberhorst-viele-graureiher-erstes-landkaertchen-u-a-02-07-2019-b-glueer/). Das Sperberpaar ist dem Revier trotzdem treu geblieben und war diesmal erfolgreich.
Am Mittwoch (22.07.) zeigte sich ein weiteres Mal zwischen Frdbg.-Bausenhagen und Frdbg.-Hohenheide ein männlicher Wespenbussard, der ebenfalls auch im Vorjahr schon im selben Revier gewesen war. Einen Tag darauf konnte ein frischer Horst gefunden werden, der jedoch keine Spuren einer Brut zeigte. Möglicherweise vom selben Vogel gibt es nur wenige Hundert Meter entfernt einen zweiten frischen Horst, der jedoch ebenfalls keine Spuren einer erfolgreichen Brut zeigt.
Ausgiebig singender Feldschwirl – versteckt im Blätterwald (Hemmerder Wiesen), 20.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Frisch flügger Grauschnäpper in den Bielenbüschen (Frdbg.-Frömern) – im selben Gehölz ca. 400 m entfernt ein weiteres Paar Grauschnäpper, 20.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Einer von drei jungen Neuntötern (vorn) hat gerade von der „Mama“ (hinten) eine erbeutete Wespe bekommen (Frdbg.-Ostbüren), 20.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Bettelrufender Jungsperber bei UN-Dreihausen, 24.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Zur Landung ansetzender Wespenbussard (m) bei Frdbg.-Bausenhagen …, 22.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… möglicherweise hat er ein Wespennest am Boden entdeckt – er wechselt zwischen mehreren Sitzwarten …, 22.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… dieser frisch erbaute Wespenbussardhorst fand sich nur wenige Hundert Meter vom Beobachtungsort (oben) entfernt – zeigt jedoch keine Spuren einer erfolgreichen Brut, 23.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Adulter Flussuferläufer im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede …, 26.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… in Begleitung dieses wohl diesjährigen Vogels, 26.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Familienplanung ist bei Nilgänsen ganzjährig ein Thema – außer dieser stolzen Mama führte mindestens ein weiteres Paar im Gelände noch sehr jungen Nachwuchs, 26.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Regenwetter ist Schneckenwetter (in Frdbg. fielen heute 12 Liter pro m²): diese Weinbergschnecke wagt sich auf einen Wirtschaftsweg (Frdbg.-Langschede) 20.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede heute relativ wenig Vögel. Auch die recht große Uferschwalbenkolonie mit mehreren Dutzend Brutröhren in verschiedenen Filterbecken wirkte etwas „verlassen“ – nur ca. 25 Vögel im Gelände. Höhepunkt des Tages war ein rastender Kuckuck. Außerdem bemerkenswert ca. 40 Reiherenten, ca. 50 Stockenten, 9 Rostgänse, 14 Graureiher, 5 Höckerschwäne, 1 Flussuferläufer, 1 Kernbeißer, > 2 Gebirgsstelzen, ~ 15 Bachstelzen, 1 jagender Baumfalke.
Auch in den Hemmerder Wiesen ein nach Libellen jagender Baumfalke, >4 Turmfalken, >2 Kiebitze, 5 Graureiher, 1 Neuntöter. Gestern im Gebiet ein jagender Habicht, der entlang der Amecke den Gehölzsaum als Deckung nutzte und rasend schnell dicht über dem Boden flog.
Auffällig ist in diesen Tagen auch, dass die Mauersegler sich bereits erkennbar zum Wegzug rüsten, bzw. unsere Region schon verlassen haben. Am Donnerstag, 16.07., war schon intensives Zuggeschehen zu beobachten. Bei einer Radtour durch den Osten des Kreises UN konnten im Luftraum zwischen UN-Hemmerde, Werl-Hilbeck und Bönen-Lenningsen Hunderte Mauersegler beobachtet werden. Die „hauseigene“ Mauerseglerkolonie (Frdbg.-Hohenheide) war mit bis zu 30 ums Haus sausenden Vögeln noch in den letzten Tagen Zentrum emsigen Treibens. Immerhin waren in diesem Jahr von 11 Nisthöhlen unter dem eigenen Dach 9 Brutplätze belegt.
Adulter Kuckuck an einem Gehölzsaum im Wassergewinnungsgelände (Frdbg.-Langschede) …, 19.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… hält aufmerksam Ausschau nach Beute …, 19.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… wo noch Eichenprozessionsspinnerraupen unterwegs sind, dürfte er reichlich satt werden, denn bekanntermaßen fressen Kuckucke diese behaarten Gesellen besonders gern – die Brennhaare stören sie nicht, 19.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)An der heimischen Fütterung vorm Küchenfenster ein nicht alltäglicher Gast: männlicher Kernbeißer, 18.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Auch dieser sich sonnende Besucher unseres Gartens ist nicht oft zu sehen: Großer Fuchs. Trotz der schon leicht beschädigten Flügel handelt es sich um einen „frischen“ Falter der einzigen Generation pro Jahr – für ihn gilt, es über den kommenden Winter ins nächste Jahr zu schaffen, 18.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Mehrere Hundert Meter hoch – gemeinsam mit 4 Mäusebussarden über Frdbg.-Hohenheide kreisend: ein Wespenbussard, 18.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Deutlich niedriger über den Hemmerder Wiesen dieser nach Libellen jagende Baumfalke …, 19.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… die eher bescheidene Beute wird im Flug sofort verspeist …, 19.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… bis zu drei Turmfalken scheinen Spaß daran zu haben, den Baumfalken bei der Libellenjagd zu stören, 19.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Bis lange nach Sonnenuntergang vollführen Mauesgeler über den Häuserdächern (Frdbg.-Hohenheide) immer wieder laut rufend ihre spektakulären Flugspiele …, 13.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… bis zu 30 Vögel kommen dabei zusammen …, 13.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… in den Einfluglöchern der Nisthöhlen erkennt man an den hellen „Gesichtern“ die fast flüggen Jungvögel, die dem Treiben zuschauen. – Die meisten Jungvögel verlassen erstmals nach Einbruch der Dunkelheit für immer ihre Bruthöhle …, 15.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… hier ist es ein Altvogel, der an einer anderen Nisthöhle herausschaut. Die letzten Einflüge in die Nisthöhlen am Abend waren dieser Tage um 22.13 Uhr – bei einem kalendarischen Sonnenuntergang um 21.29 Uhr, 17.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Gestern nördlich von Frdbg.-Hohenheide ein sehr dunkler Wespenbussard Richtung Buschholt fliegend.
Bei UN-Hemmerde gelang nun der Brutnachweis des dortigen Baumfalkenpaares, nachdem wohl im vergangenen Jahr keine Brut zustande gekommen war. Über Steinen-Moskau ein Baumfalke nach Schwalben jagend.
Nördlich UN-Westhemmerde ein rufender Kleinspecht in einer Baumreihe. Ebenda ein diesjähriger Trauerschnäpper und ein singender Gelbspötter (bereits vor zwei Tagen auch in Frdbg.-Frömern, in einer Hecke nahe dem Hof Panthe ein singender Gelbspötter).
In den Hemmerder Wiesen an der Amecke noch immer mindestens zwei Nachtigallen (anhaltend warnend). Am Ende des Weges >3 Neuntöter.
Eine mindestens fünfköpfige Neuntöterfamilie südlich der Bielenbüsche (Frdbg.-Frömern).
Am alten Bahndamm bei Bönen-Lenningsen 2 Grauschnäpper. Auch im Bausenhagener Schelk und in Frdbg.-Hohenheide je ein Grauschnäpper.
Gelbspötter nördlich von UN-Westhemmerde…, 17.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… dort auch ein immer wieder rufender Kleinspecht…, 17.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… immer höher kletternd, bis er schließlich abflog …, 17.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… in derselben Baumgruppe auch ein diesjähriger Trauerschnäpper, 17.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Männlicher Haussperling (Frdbg.-Hohenheide) mit stattlicher – aber auch wehrhafter Beute …, 17.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… einem Grünen Heupferd, das erstmal in handliche Happen zerlegt werden muss, 17.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Grauschnäpper sind deutlich seltener als in vergangenen Jahren – möglicherweise als Folge rückläufiger Fluginsekten (Bönen-Lenningsen), 17.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Herrenlos streunender Hund in den Hemmerder Wiesen, der reihenweise Feldhasen aufstöberte und durchs Gelände scheuchte …, 17.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… gefolgt von diesem „Kollegen“, der nicht ganz so flott unterwegs war aber trotzdem nicht weniger Unruhe verbreitete, 17.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Im Bausenhagener Schelk heute nahe der A 44 im nördlichen Bereich eine Grauschnäpperfamilie mit mindestens 2 flüggen Jungvögeln. Bereits gestern im südlichen Teil des Waldes ein ausdauernd warnender Grauschnäpper in einem abgestorbenen Fichtenbestand. Auch die heutige Familie hielt sich interessanterweise innerhalb eines Buchenaltholzes in einer toten Fichtenparzelle auf. Ebenda auch mindestens 3 Kolkraben und nahe der südlichen Waldspitze 2 singende Baumpieper.
Nördlich UN-Westhemmerde ein jagender Baumfalke. Auf den Galloway-Wiesen (Am Bröhl) ein Schwarzkehlchen-Paar.
In den Hemmerder Wiesen mindestens 2 flügge Neuntöter mit Altvögeln und einem weiteren Männchen (ad) des zweiten Paares im Grenzbereich zur Horster Mühle. Dort auch noch ein singender Gelbspötter und ein einzelner, adulter Kolkrabe. Der junge Weißstorch am Kirchbach scheint heute seinen ersten Flug gemacht zu haben und saß jetzt auf einem Gebäude des nahen Hofes „Louven“. Außerdem an der Amecke noch eine Nachtigall (warnend).
Gestern über UN-Dreihausen ein recht heller westwärts fliegender Wespenbussard (m).
Nach dem „Jungfernflug“: junger Weißstorch auf einem Gebäude des Hofes „Louven“ – noch etwas unsicher, was die „große, weite Welt“ so parat hält …, 10.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Männlicher, relativ heller Wespenbussard überfliegt westwärts, von UN-Dreihausen kommend, den Hemmerder Schelk, 09.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Ein „Blühstreifen“ mal anders: über ca. 250 m Länge hat hier ein Landwirt in einer Wiese bei Frdbg.-Bausenhagen einen mit Blüten der Wiesenflockenblume übersäten Streifen bei der Heumahd stehen gelassen. – Das üppige Insekten- und Kleintierleben lockte auch insgesant 3 Graureiher an, 09.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Nach der gestrigen Beobachtung von H. Knüwer der Strickherdicker Schwarzkehlchen konnte auch in den Hemmerder Wiesen das dort Revier haltenden Paar nach einiger Suche noch angetroffen werden – möglicherweise kommt es auch hier zu einer weiteren Brut. Auch im Hemmerder Ostfeld ließ sich mindestens ein Schwarzkehlchen in einem Weizenfeld des dortigen Traditionsreviers finden.
Auf dem Altenbögger Friedhof in Bönen erneut mindestens 2 besetzte Girlitzreviere mit jeweils singenden Männchen und Weibchen, bzw. flüggen Jungvögeln. Erfreulich mit mindestens 14 Hausrotschwänzen eine recht hohe Anzahl dieser Art (2x Paare mit frisch flüggen und bettelnden Jungvögeln und mehrere bereits selbstständige, diesjährige Jungvögel aus zurückliegenden Bruten). Auffällig auch mehrere Reviere von Distelfinken und Bluthänflingen, sowie 2 bereist selbstständige Grünspechte (diesj) und ein adultes Grünspechtmännchen.
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede sind aus der ersten Brut die dortigen Uferschwalben flügge – mindestens 150 -200 Vögel über den Filterbecken. An einem Gehölzsaum ein adultes Sperbermännchen ruhend.
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede heute die dominierende Vogelart: Uferschwalben – hier einige auf einem Weg ruhend …, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… auch dieses adulte Sperbermännchen gönnt sich eine Ruhepause …, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer) … tiefenentspannt auf einem Bein hockend behält es alles im Blick, während heftiger Wind ihm das Gefieder zerzaust, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer) Ein reichhaltiges Angebot an Samen tragenden Kräutern und Gräsern schafft dem Girlitz ideale Bedingungen (Bönen) …, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… dieser Jungvogel (diesj.) auf dem Altenbögger Friedhof zeugt von mindestens einer erfogreichen Brut …, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… sehr erfolgreich haben offensichtlich auch die Hausrotschwänze in diesem Areal gebrütet – hier zwei frisch flügge Jungvögel …, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… ein anderer, bereits selbstständiger, diesj. Hausrotschwanz nascht an einer für Menschen giftigen Taxusbeere …, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… eine weitere Charakterart des Altenbögger Friedhofs sind sicher auch die Bluthänflinge (hier ein adultes Männchen) …, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… dieser bereits selbstständige, junge Grünspecht (diesj.) „erntet“ an der Zweigspitze Blattläuse …, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… entdeckt dann aber eine vermeintlich bequemere Möglichkeit, den Magen gefüllt zu bekommen …, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… und bettelt entschlossen dieses adulte Männchen an, das möglicherweise sein Vater ist. Der nimmt allerdings bereits eine Drohhaltung ein …, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… und macht dem „Halbstarken“ mit einer Tracht Prügel unmissverständlich klar, dass er sich gefälligst selbst bekümmern soll, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Trotz der Ausschnittvergrößerung muss man genau hinschauen, um das Schwarzkehlchen-Paar zu entdecken (Hemmerder Wiesen). – Auch draußen im Gelände sind sie zur Zeit in der hohen Vegetaion meist schwer zu finden, 05.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Nach wochenlanger weitgehender Trockenheit ließ sich heute an Flora und Fauna beobachten, was der redensartlich „warme Regen“ hier und da bewirken kann. Auf dem Haarstrang / Frdbg.-Hohenheide fielen in 12 Stunden bei 23 °C über 28 Liter Regen pro Quadratmeter. In Frdbg.-Ostbüren schien ein riesiger Starenschwarm von mehreren Tausend Vögeln in regelrechter „Feierlaune“ zu sein. Abwechselnd wurde in Pfützen und Rinnsalen gebadet, auf Grünflächen nach Würmern und Larven gestochert und in einer Kirschbaumallee massenhaft an überreifen Früchten genascht.
In den Hemmerder Wiesen dampfte und triefte es ebenfalls überall vor Nässe, doch schien auch hier die Natur die ungewohnte Feuchtigkeit zu genießen. Auf den gemähten Flächen unter anderem: 18 Kiebitze, 8 Graureiher, 21 Graugänse, 11 Nilgänse, 2 adulte Weißstörche (offenbar nicht das ansässige Brutpaar), 2 Mäusebussarde, 1 Turmfalke, 1 Rotmilan, 5 singende Gartengrasmücken, >2 warnende Nachtigallen, 2 Wiesenschafstelzen, 1 balzrufende Hohltaube, 1 singender Teichrohrsänger mit mindestens 2 bettelnden, frisch ausgeflogenen Jungvögeln, 1 Neuntöter (m), 5 Grauschnäpper (3x juv. und 2x ad.). Gestern ebenda auch ein überfliegender Baumfalke.
Bei den Staren ist Badetag am Straßenrand (Frdbg.-Ostbüren) …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… wohl einige Tausend Artgenossen gingen gleichzeitig unterschiedlichsten Beschäftigungen nach: hier wird eine Mähwiese nach proteinhaltiger Kost abgesucht …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)…. an einer Kirschbaumallee gibt es zwischendurch süße Früchte …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… teilweise ist der Asphalt übersät mit den überreifen Leckereien …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… die großen Früchte können aber nicht am Stück verschluckt werden …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… mit heftigen Dreh- und Schüttelbewegungen werden Stücke herausgerissen …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… und schon kommt der nächste Happen dran …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… am Ende des Tages scheinen sich weitere Schwärme einzufinden …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer) die zahllosen Flügel erzeugen ein weithin hörbares Rauschen …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… mehrere große Bäume scheinen unter der Last tausender einfallender Stare fast zu bersten …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… dabei wirken die laut flötenden und zwitschernden Stare völlig entspannt, als hätten sie sich viel zu erzählen oder den kommenden Tag zu planen …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Diese pitschnasse Dorngrasmücke wirkt da schon eher etwas gestresst, denn sie ist unermüdlich damit beschäftigt, den gerade flüggen Nachwuchs satt zu bekommen …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… die noch sehr unbeholfenen Jungvögel haben es sich dagegen im schützenden Laubdach eingerichtet …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… und betteln ununterbrochen um Futterhappen …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… ganz offensichtlich waren auch die Teichrohrsänger an der Amecke erfolgreich mit einer Brut – dieser Jungvogel heftet sich im dichten Strauchwerk an die Versen des verhalten singenden Vaters…,01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer) … sehr erfreulich: auch Grauschnäpper versorgen Nachwuchs …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… der ebenfalls schon flügge ist und sogar bereits selbst geschickt nach Fluginsekten jagt …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… auch nahe dem Golfplatz haben Grauschnäpper im Buschholt (Frdbg.) am Vorjahresplatz eine Brut …, 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… die hier mit wehrhafter Insektenkost versorgt wird: einer Wespe! 01.07.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Bei der diesjährigen Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche ergab sich heute wieder ein sehr uneinheitliches Bild. Von 20 begonnenen Bruten liegen nur 9 im „normalen“ Zeitfenster, das sich ergibt, wenn mit der Rückkehr ins Brutgebiet Anfang Mai mit der Brut begonnen wird. In 5 Nestern waren noch Eier, wobei zwei Bruten offensichtlich verlassen waren (Eier kalt und kein Altvogel anwesend). Bei 6 Bruten sind die Jungen in einem frühen Entwicklungsstand, sodass von einem Brutbeginn Ende Mai, bzw. erst im Juni ausgegangen werden muss. Somit ergibt sich mit 18 bis dato erfolgreich verlaufenen Bruten eine relativ niedrige Gesamtzahl.
In den Hemmerder Wiesen am gestrigen Abend eine imposante Starenansammlung von mindestens 5 000 Vögeln – bestehend zu einem großen Anteil aus diesjährigen. Die abgemähten Flächen bieten nach der Heuernte wohl einen reich gedeckten Tisch. Ebenda unter anderem auch 6 Kiebitze, 2 Neuntöter (1,1), 6 Graureiher.
Zu Hause, unterm eigenen Dach, hatte sich in den letzten Nächten bei den wieder im vertrauten Nistkasten brütenden Turmfalken Mysteriöses abgespielt: am gestrigen Morgen waren alle fünf Jungvögel nicht mehr im Kasten, obwohl sie noch nicht fliegen konnten. Einen konnte ich einfangen und wieder in den Nistkasten zurücksetzen, ein weiterer flatterte vor mir davon und schaffte es immerhin auf eine Hecke. Ich ließ ihn dort – in der Gewissheit, dass die Altvögel ihn auch dort versorgen. Möglicherweise hatte in der zurückliegenden Nacht ein Uhu bei den Jungfalken Beute gemacht, wobei die Überlebenden sich in die Tiefe gestürzt haben könnten. Die ebenfalls mit fünf Jungen im benachbarten Nistkasten „wohnenden“ Schleiereulen blieben unbeschadet – eventuell deshalb, weil sie stets weit hinten im großen Nistkasten sitzen? – „Happy End“ ist aber auch hier noch nicht garantiert …
Erwähnt werden soll hier auch noch ein besonders erfreulicher Fund (gestern, 26.06.) eines der eindrucksvollsten Tagfalters Mitteleuropas – wenngleich es zu der Beobachtung nicht im Kr. Unna, sondern im sauerländischen Kr. Olpe kam: eines Großen Eisvogels (Limenitis populi). Der Nachweis könnte auch landesweit von Bedeutung sein, da es in NRW nach dem Jahr 2000 wohl nur noch wenige Einzelfunde gibt. Der Große Eisvogel ist nicht nur rein optisch eine prächtige Erscheinung, sondern gehört mit bis zu 8 cm Flügelspannweite auch zu den größten heimischen Tagfaltern überhaupt. Als Euro-sibirischer Falter erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet zwar von Westfrankreich bis nach Japan, doch gehört er wegen seiner Anpassung an winterkalte Regionen zu den sogenannten Klimaverlierern und ist vielerorts bereits sehr selten geworden. Die ansteigenden Temperaturen haben ihn aus den tiefer gelegenen Regionen schon ganz verdrängt, sodass er zunehmend nur noch in höheren Bergregionen vorkommt. Vor 1950 gab es noch Nachweise aus dem Ruhrtal und vor 1900 auch aus Ostwestfalen.
Nestjunge Mauersegler im Turm der Stiftskirche (Frdbg.) lassen auf einen Brutbeginn gegen Ende Mai schließen, 27.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Junger Turmfalke – noch längst nicht flügge … trotzdem war es möglicherweise ein Fehler, ihn wieder zurück in die Bruthöhle zu setzen – er ist inzwischen spurlos verschwunden …, 26.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… dieses etwas weiter entwickelte Nestgeschwister schaffte es immerhin schon allein auf eine Hecke und wird von den Altvögeln dort mit Beute versorgt – von den übrigen Geschwistern fehlt jede Spur, 26.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Ein äußerst seltener Anblick in NRW: ein männlicher Großer Eisvogel (Limenitis populi) im sauerländischen Kr. Olpe …, 26.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… mit rund 80 mm Flügelspannweite eine prächtige Erscheinung …, 26.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… nur die Männchen (kenntlich an den geringen Weißanteilen) kommen gelegentlich auf den Boden, um Mineralien aufzutupfen – ansonsten spielt sich das Leben der großen Falter in den Baumkronen der Mittelgebirgswälder ab, 26.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Die seit Tagen anhaltende Heumahd in den Hemmerder Wiesen lockt unterschiedliche Vogelarten auf die freien Flächen: Highlight des Tages heute ein Großer Brachvogel. Außerdem ebenda unter anderem 7 Kiebitze (davon 3 Ex. diesj.) 2 Rotmilane, 1 Schwarzmilan, 3 Mäusebussarde, 2 Turmfalken, 1 Weißstorch (bevorzugt in der Nähe des mähenden Traktors), >6 Graureiher und noch immer ein rufender Kuckuck. Außerhalb des NSGs zwei kreisende Wespenbussarde (2 x m). Auf Fotos konnte später einer der beiden als der vermutliche Revierinhaber des unweit gefundenen Brutplatzes identifiziert werden. Derselbe Vogel war bereits am 19.05. im Gebiet gesehen und fotografiert worden. Die Rolle des zweiten, sehr dunklen Männchens ist unklar.
Über Steinen-Moskau ein jagender Baumfalke.
Gestern im Wassergewinnungsgelände (Frdbg.-Langschede) unter anderem 5 (!) Waldwasserläufer, 2 Flussregenpfeifer, 1 Gebirgsstelze, 1 Habicht (w), 7 Graureiher. Im Gelände außerdem eine interessante Libellenart: Südlicher Blaupfeil (Orthetrum brunneum). Diese Libelle gilt als sogenannter „Klimagewinner“ und weitet ihr ursprünglich mediterranes Verbreitungsareal ständig weiter nach Norden aus.
Weit weg, auf kurz gemähter Fläche in den Hemmerder Wiesen mit Rabenkrähen und Ringeltaube ein Großer Brachvogel …, 22.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… bei hitzeflimmernder Luft gelangen aus großer Entfernung nur unscharfe Belegfotos, 22.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenfalls im Gelände auch dieser Schwarzmilan …, 22.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… der die frisch gemähten Flächen nach Beute absucht …, 22.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… und dabei auch mal ganz nah vorbeifliegt, 22.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… außerhalb des NSGs ein männlicher Wespenbussard …, 22.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… gemeinsam mit einem deutlich höher kreisenden, sehr dunklen zweiten männlichen Wespenbussard …, 22.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… das erste Männchen vollführt immer wieder mit über dem Rücken zusammengeschlagenen Flügeln den sogenannten „Applaudierflug“ – wohl um dem anderen Männchen zu imponieren oder Revieransprüche zu demonstrieren …, 22.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… auffällige Handschwingenschäden zeigen bei der Fotobearbeitung, dass es sich hier um einen „alten Bekannten“ handelt …, 22.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… die Bildmontage lässt erkennen, dass der heutige Vogel (links) identisch mit einem Männchen ist, das an gleicher Stelle schon am 19.05. fotografiert werden konnte (rechts), 22.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Einer von erstaunlichen fünf Waldwasserläufern im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede…, 21.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Die durchgehend blaue Färbung – auch des Thorax – kennzeichnet den Südlichen Blaupfeil, der oft in kleinsten, kiesigen Gewässern seine Larvenzeit verbringt und als Larve dort sogar Trockenzeiten übersteht, indem er sich in den Untergrund eingräbt – solche Bedingungen sind in den Filterbecken des Wassergewinnungsgeländes gegeben, 21.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
In der Strickherdicker Feldflur ruft weiterhin die von H. Knüwer am Vortag gemeldete Wachtel in einer Feldvogelschutzfläche! – Außerdem dort eine jagende Rohrweihe (w), mindestens 4 singende Feldlerchen und >3 Reviere der Wiesenschafstelzen. Auffallend im Gelände eine relativ große Zahl diverser Schmetterlingsarten: vor allem Kleine Kohlweißlinge, Grünaderweißlinge, einige Kleine Füchse, Admirale und der für mich erste Distelfalter (bahnt sich da wie im Vorjahr ein Einflug dieser Art an?).
In den Hemmerder Wiesen unter anderem noch ein rufender Kuckuck, ein Neuntöter (w), auf den frisch gemähten Flächen 9 Kiebitze (davon 3 diesj.), 7 Graureiher, 1 Weißstorch, 1 Rotmilan, 3 Mäusebussarde, 1 Turmfalke, am Vortag hier auch ein überfliegender Baumfalke.
Jagende Rohrweihe (w) in der Strickherdicker Feldflur – mit frisch vermauserten dunklen Handschwingen (H3-H5) …, 20.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer) … mit plötzlichem Beutestoß …, 20.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… der allerdings erfolglos blieb …, 20.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… im Gelände der für mich erste Distelfalter der Saison auf der namengebenden Pflanze (gibt es vielleicht wieder einen Einflug wie im Vorjahr?) …, 20.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… auffallend viele Weißlinge sind im Gebiet unterwegs …, 20.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… möglicherweise profitieren sie von Hunderten Metern dieser Blühstreifensäume, in denen es nicht nur Nektar-Angebote gibt, sondern mit diversen unscheinbaren Kreuzblütlern auch Futterpflanzen für Raupen …, 20.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… dieser Admiral legt Eier auf Brennesseln ab …, 20.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… hier das Ergebnis im Blütenstand der Großen Brennessel …, 20.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)In den Hemmerder Wiesen ein vorbeifliegender Kuckuck mit interessantem Mauserbild (ein vorjähriger Vogel??) …, 20.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… an der Amecke überquert eine Raupe des prächtigen Braunen Bären (kleines Bild) den Wirtschaftsweg (bereits die zweite Sichtung dieser Woche) …, 20.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… Kleiner Kohlweißling bei der Eiablage an Bitterem Schaumkraut im Amecke-Bachbett, 20.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Bei einer nächtlichen Exkursion im warmen Dauerregen (bei der ich am Schluss selbst zur amphibischen Erscheinung wurde und kaum noch einen trockenen Faden am Körper hatte) konnten im Fröndenberger Westen erfreuliche 39 Feuersalamander gefunden werden. Bleibt die Hoffnung, dass diese Population nicht auch vom tödlichen Pilz „Batrachochytrium salamandrivorans“ ausgelöscht wird – so, wie es in vielen Landesteilen leider bereits passiert ist! (Zur Vermeidung von Pilzinfektionen der Tiere sollten auch anderweitig gefundene Exemplare nicht aufgnommen oder berührt werden!)
Gestern konnte nahe den Bielenbüschen (endlich) ein Neuntöter-Traditionsrevier als wiederbesetzt bestätigt werden. Wenn man bedenkt, dass im laufenden Jahr die erste Beobachtung eines Neuntöters am 04.05. war, stellt sich die Frage, warum dieses Revier so spät besetzt wird. Möglicherweise werden auch gute „Traditionsreviere“ nicht von den „Stammvögeln“ besetzt, sondern werden aufgrund der besonderen Habitatqualität durchaus zwar immer wieder besiedelt, jedoch von unter Umständen wechselnden Individuen. Ebenda auch ein Grauschnäpper-Paar in einem auch vorjährig bewohnten Revier.
Am Südost-Rand des Hemmerder Schelks ein singender Baumpieper.
In den Hemmerder Wiesen gestern unter anderem eine männliche Wiesenweihe, 3 ausgewachsene Jungkiebitze neben 4 Adulten.
Nachzutragen zum letzten Sonntag (14.05.): auf dem Altenbögger Friedhof (Bönen) unter anderem mindestens 5 Girlitze und ein balzfliegendes(!) Sperber-Paar. Am selben Tag über Frdbg.-Hohenheide 3 südwärts überhinfliegende Fichtenkreuzschnäbel.
Grauschnäpper (mit brütendem Partner) im Vorjahresrevier nahe den Bielenbüschen (Frdbg.-Frömern), 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Neuntöter besetzen mit rund sechswöchiger Verspätung Vorjahresrevier nahe den Bielenbüschen (Frdbg.-Frömern), 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Genialität der Evolution: die Raupe des seltenen Kamillemönchs, Cucullia chamomillae, verschwimmt im Blütenmeer von Kamillebeständen zur annähernden Unsichtbarkeit (Frdbg.-Ostbüren), 15.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)In diesen Tagen beginnt für viele Sommerfalter die Hauptflugzeit – südlich von Frdbg.-Ostbüren flogen auf einer blütenreichen Obstwiese unter anderem bereits mehrere Dutzend Große Ochsenaugen …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… auf einem Distelsaum nahe UN-Dreihausen mindestens 5 Kleine Füchse …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… nächtlicher „Beifang“ bei der Amphibientour: der stattliche und ebenfalls nicht mehr häufige Nachschwalbenschwanz oder Holunderspanners (Ourapteryx sambucaria), der etwa die Größe eines Kohlweißlings hat, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Einer der in Fröndenberg (noch!) vorkommenden Feuersalamnder, die wegen der Gefahr der für die Tiere tödlichen Pilzübertragung nicht berührt werden sollten …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… schon zwei Bildbeispiele zeigen, dass das variantenreiche Fleckmuster jedes Tier zu einem unverwechselbaren Individuum macht …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… als „sonnenanbetendes Pendant“: eine männliche Waldeidechse im NSG Hemmerder Wiesen …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… am selben Ort auch dieser „Sonnenanbeter“ und sichtbare Beweis einer erfolgreichen Brut: diesjährige Nachtigall …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… sowie wenige Meter entfernt im selben „Wellness-Programm“ dieser sich sonnende Zilpzalp, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Männlicher Girlitz auf dem Altenbögger Friedhof (Bönen) – nur dort, wo Grünflächen nicht zu monotonen Grasflächen totgepflegt werden, hat diese Art gute Überlebenschancen – hier werden Samen von Reiherschnabel, Hirtentäschelkraut und anderem venascht …, 14.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Zwischen Frdbg.-Hohenheide und Frdbg.-Bausenhagen zwei Wespenbussarde kreisend nach Osten fliegend. Mindestens einer der beiden ist männlich und hat Ähnlichkeiten mit dem vorjährigen Revierhalter aus dem Bausenhagener Schelk. Dort am Abend 2 singende Baumpieper und ein singender Waldlaubsänger.
An der hauseigenen Vogelfütterung schlägt am frühen Nachmittag ein vorjähriges Sperber-Männchen einen diesj. Haussperling.
Zwischen UN-Lünern und UN-Stockum – nördlich der Bahnlinie – ein Rebhuhn-Paar.
In den Hemmerder Wiesen unter anderem 1 singender Teichrohrsänger, 2 Kuckucke, 6 kreisende Mäusebussarde, 1 Rotmilan, 1 Klappergrasmücke, >6 Schwanzmeisen.
Wespenbussarde nördlich Frdbg.-Hohenheide – mindestens der linke Vogel ist männlich, 11.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Heute und gestern gelangen – gemeinsam mit Clemens Rethschulte – zwei Brutnachweise von Wespenbussarden (Unnaer Osten und Bönen). In beiden Fällen konnte aus größerer Entfernung per Fernglas auf den Horsten ein fest brütender Altvogel ausgemacht werden.
In den Hemmerder Wiesen konnten gestern aus zwei verschiedenen Bruten je mindestens 1 Kiebitzküken festgestellt werden: 1 ausgewachsener, evtl. schon flugfähiger Jungvogel und ein nur wenige Tage alter zweiter Vogel, der ganz offensichtlich aus einer sehr späten Nachbrut stammt. Damit kann schon jetzt für das NSG die Saison als erfolgreich gewertet werden, wenngleich die Zahl der Jungen möglicherweise zu gering ist – aber Altvögel mit Nachwuchs kehren gewöhnlich im Folgejahr ins Gebiet zurück. Außerdem im NSG zwei (!) Neuntöter-Paare, mindestens 1 Gelbspötter, mehrere Sumpfrohrsänger (nur noch flüchtig singend), 1 Klappergrasmücke, mehrere, teils Futter tragende Nachtigallen, 1 Kuckuck.
Bemerkenswert zum Hemmerder Schelk: neben dem mehrfach hier gemeldeten Trauerschnäpper-Paar mit inzwischen erfolgreich ausgeflogenen Jungen gibt es mindestens ein weiteres Futter tragendes Paar in einem anderen Nistkasten, bei dem der Bruterfolg jedoch ungewiss ist.
Im Süden von Frdbg.-Ostbüren gestern ein Schwarzkehlchen (m).
Weniger erfreuliche Beobachtungen sind dieser Tage entlang vieler Straßen-, Feld- oder Wegränder zu machen, wo jetzt (wieder) radikal die Säume gemäht werden, obwohl zurzeit dort ein ausgesprochen reichhaltiges Insektenleben anzutreffen ist. Auf vielen Brennesselbeständen sind gerade Raupennester von Tagpfauenaugen & Co zu finden, die massenhaft im Mulchmäher landen. Ein bei UN-Siddinghausen angesprochener städtischer Mitarbeiter auf einem solchen Mulcher berichtete mir von einer merkwürdigen Begründung, die zum Abmähen der Säume selbst entlang von Wirtschaftswegen führte: viele dieser Wege werden im Zuge veränderter Verkehrsgewohnheiten zu „Radwegen“ deklariert, was andere „Verkehrswegesicherungs-Pflichten“ in der Unterhaltung nach sich ziehe. – Mit anderen Worten ein Umwelt schonender stärkerer Fahrradverkehr führt zur zunehmenden Zerstörung von eben derselben. Die Beteuerung, man habe die Mahd aus Rücksicht auf die Insekten bereist „um Wochen“ verschoben, tröstet kaum, weil völlig außer Acht bleibt, dass die Fortpflanzung der Insekten keine Frage von Tagen oder Wochen ist, sondern Monate dauert.
Absolut unauffällig im Äußeren – trotz des stimmgewaltigen und unverwechselbaren Gesangs …, 08.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… Nachtigall in den Hemmerder Wiesen (auf der Suche nach Insektennahrung für den Nachwuchs jetzt hin und wieder völlig frei auf Ansitzposten zu sehen), 08.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer) … ebenda – wenn auch weit weg – auch dieser fast erwachsene, sehr erfreuliche Nachwuchs: Jungkiebitz, 08.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… in direkter Nachbarschaft zu diesem wenige Tage alten Artgenossen, 08.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Fast ausgewachsene Raupen des Tagpfauenauges auf Brennessel-Saum in der Strickherdicker Feldflur …, 07.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… diese beiden Pfauenaugen-Raupen haben bei UN-Siddingahausen den Mulchmäher knapp überlebt – Hunderte weitere an selber Stelle wurden unmittelbar vor ihrer Verpuppung geschreddert, 08.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Am heutigen Vormittag hab ich mal versucht, mir einen Überblick über die Vogelbestände entlang des als Fahrradweg ausgebauten Bahndamms zwischen Hamm-Kump und dem Kreistierheim an der Hammer Straße in Unna (auf einem etwa 10,5 km langen Teilstück) zu verschaffen. Die erfassten Arten geben natürlich nur einen subjektiven Eindruck wieder, da in Abhängigkeit von der jeweiligen Tageszeit – aber auch von Verhaltensweisen wie Brutfürsorge nicht alle Arten gleichermaßen aktiv oder auffällig waren. Fütternde Brutvögel verhalten sich meist heimlicher, während andere in der Hochphase der Balz intensiver singen und mehr Präsenz zeigen etc. – Trotzdem schien es mir interessant, relative Häufigkeiten innerhalb des Artenspektrums in einer Gesamtübersicht annähernd zu ermitteln. Dazu wurde die Strecke, die sich schnurgerade wie ein grünes Band durch die Landschaft zieht und verschiedene Randhabitate streift, zwischen 8.30 Uhr und 13.10 Uhr zu Fuß abgelaufen. Bei bedecktem Himmel und frischem Südwestwind herrschten mit Temperaturen zwischen 12,4°C und 19,6°C relativ gute Kartierbedingungen. Die meisten Individuen wurden akustisch (Gesang, Rufe etc.) erfasst. Da in der Regel nur die Männchen singen, kann die Gesamtindividuenzahl der Vögel natürlich als sehr viel höher angenommen werden.
Der erhoffte Orpheusspötter fand sich leider nicht – aber immerhin 4 Gesangsreviere des Gelbspötters und auch die für mich ersten (und einzigen!) Grauschnäpper mit immerhin ebenfalls 4 Gesangsrevieren. Akustisch dominant und praktisch überall präsent war mit >99 Sängern die Mönchsgrasmücke. Erfreulich auch 9 singende Nachtigallen. An erster Stelle des „Rankings“ stand mit 104 Individuen zwar die Rabenkrähe – allerdings schoss deren Zahl an nur einer einzigen Stelle mit 82 offensichtlichen Nichtbrütern auf einem großen Maisschlag in die Höhe. Als völlig fehlend fielen Sumpfmeise, Kleiber, Hausrotschwanz oder auch die Weidenmeise auf.
Der für die Bestandszählung abgelaufene Trassenabschnitt des alten Bahndamms von Hamm-Kump (Start) bis zur Hammer Straße in Unna, 23.05.2020 ( B. Glüer)
Bei Steinen-Moskau heute ein männlicher Wespenbussard sehr niedrig vorbeifliegend. Offenbar ist bei den Wespenbussarden noch sehr viel Bewegung im Heimzug und in der Revierbesetzung. Das heutige Männchen war relativ braun und war definitiv nicht identisch mit dem Vorjahresmännchen aus dieser Region. Das am 08.05. von Hartmut Brecher über den Hemmerder Wiesen beobachtete sehr helle Männchen ähnelte dagegen stark dem Vorjahresmännchen. Stellt sich die Frage nach dem Verbleib dieses Vogels. Gestern war nahe dem Bausenhagener Schelk noch ein ziehender Trupp mit 5 (!) Wespenbussarden zunächst kreisend, dann Richtung NO fliegend.
Im Umfeld der Hemmerder Wiesen erneut heute und gestern zwei Kuckucke (m) rufend. Bei den Kiebitzen (5 Altvögel) konnte auch ich heute mindestens 1 Küken (!) ausmachen.
Im Hemmerder Ostfeld bemerkenswert: mindestens 8 Revierpaare Wiesenschafstelzen allein entlang des Dörgängers und dem nördlich parallel verlaufenden Reesenufer. An der Feldvogelschutzfläche ein Schwarzkehlchenpaar, 1 Nachtigall und 1 Sumpfrohrsänger.
Ein Kontrollbesuch im Hemmerder Schelk ergab nur ein einziges fütterndes Trauerschnäpperpaar. Es schien immerhin so, dass sie „gut zu tun“ hatten, denn vor allem die Eichen boten massenhaft Eichenwickler-Raupen.
Gemächlich heranschwebender Wespenbussard nahe Steinen-Moskau …, 19.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… der graue Kopf und der sehr breite, dunkel abgesetzte hintere Flügelrand weisen ihn als Männchen aus…, 19.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… sehr auffällig ist eine Verstümmelung der jeweils 6. Handschwinge in beiden Flügeln, die wie eine Verbrennung aussieht – möglicherweise ist er sitzend beschossen worden (rings um das Mittelmeer werden alljährlich nach wie vor Tausende Wespenbussarde auf ihren Zugwegen illegal abgeschossen) …, 19.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… trotzdem wirkt er erstaunlich vertraut und entspannt und überfliegt mich in 10 – 15 m Höhe, 19.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Wiesenschafstelzen-Paar im Hemmerder Ostfeld. Das Weibchen (vorn) sammelt Nistmaterial, 19.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Auch bei den Neuntötern (Hemmerder Wiesen) ist die Paarbildung abgeschlossen – der neue Zaun wird von beiden gern als Ansitz genutzt, 18.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… der fast regelmäßig anwesende Kuckuck (m) verfolgt bekanntlich ein anderes Konzept der Familienplanung – auch Neuntöter gehören dabei zu den gelegentlich parasitierten Bruteltern, 18.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Die Trauerschnäpper im Hemmerder Schelk scheinen in diesem Jahr zumindest keine Nahrungssorgen zu haben – hier das Weibchen mit einer der vielen Eichenwicklerraupen für den wartenden Nachwuchs …, 19.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… auch das Männchen ist im ständigen Einsatz, 19.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)Dieser Steinkauz in Frdbg.-Ostbüren scheint kaum noch „ein Auge zuzumachen“ und ist offensichtlich nicht nur nachts …, 18.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… sondern (wie kürzlich auch schon von Hermann Knüwer bei UN-Lünern beobachtet) auch tagsüber im hellen Sonnenschein auf Beutesuche, um den Nachwuchs satt zubekommen …, 18.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)… dabei bleibt er ungewöhnlich entspannt und duldet nicht nur meine Anwesenheit im Auto (nur wenige Meter entfernt), sondern lässt sogar einen Spaziergänger mit Hund vorbeigehen, der seinerseits allerdings nichts vom ungewöhnlichen „Zaungast“ bemerkt hat, 18.05.2020 (Foto: Bernhard Glüer)