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Fröndenberg / Unna / Bönen: Grauschnäpper, Neuntöter, Wiesenweihe, Girlitze, Sperber, Fichtenkreuzschnäbel, Kiebitze, Baumpieper, Feuersalamander, Schmetterlinge u.a., 18.06.2020 (B.Glüer)

Bei einer nächtlichen Exkursion im warmen Dauerregen (bei der ich am Schluss selbst zur amphibischen Erscheinung wurde und kaum noch einen trockenen Faden am Körper hatte) konnten im Fröndenberger Westen erfreuliche 39 Feuersalamander gefunden werden. Bleibt die Hoffnung, dass diese Population nicht auch vom tödlichen Pilz „Batrachochytrium salamandrivorans“ ausgelöscht wird – so, wie es in vielen Landesteilen leider bereits passiert ist! (Zur Vermeidung von Pilzinfektionen der Tiere sollten auch anderweitig gefundene Exemplare nicht aufgnommen oder berührt werden!)

Gestern konnte nahe den Bielenbüschen (endlich) ein Neuntöter-Traditionsrevier als wiederbesetzt bestätigt werden. Wenn man bedenkt, dass im laufenden Jahr die erste Beobachtung eines Neuntöters am 04.05. war, stellt sich die Frage, warum dieses Revier so spät besetzt wird. Möglicherweise werden auch gute „Traditionsreviere“ nicht von den „Stammvögeln“ besetzt, sondern werden aufgrund der besonderen Habitatqualität durchaus zwar immer wieder besiedelt, jedoch von unter Umständen wechselnden Individuen. Ebenda auch ein Grauschnäpper-Paar in einem auch vorjährig bewohnten Revier.

Am Südost-Rand des Hemmerder Schelks ein singender Baumpieper.

In den Hemmerder Wiesen gestern unter anderem eine männliche Wiesenweihe, 3 ausgewachsene Jungkiebitze neben 4 Adulten.

Nachzutragen zum letzten Sonntag (14.05.): auf dem Altenbögger Friedhof (Bönen) unter anderem mindestens 5 Girlitze und ein balzfliegendes(!) Sperber-Paar. Am selben Tag über Frdbg.-Hohenheide 3 südwärts überhinfliegende Fichtenkreuzschnäbel.

Grauschnäpper (mit brütendem Partner) im Vorjahresrevier nahe den Bielenbüschen (Frdbg.-Frömern), 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Neuntöter besetzen mit rund sechswöchiger Verspätung Vorjahresrevier nahe den Bielenbüschen (Frdbg.-Frömern), 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Genialität der Evolution: die Raupe des seltenen Kamillemönchs, Cucullia chamomillae, verschwimmt im Blütenmeer von Kamillebeständen zur annähernden Unsichtbarkeit (Frdbg.-Ostbüren), 15.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
In diesen Tagen beginnt für viele Sommerfalter die Hauptflugzeit – südlich von Frdbg.-Ostbüren flogen auf einer blütenreichen Obstwiese unter anderem bereits mehrere Dutzend Große Ochsenaugen …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
… auf einem Distelsaum nahe UN-Dreihausen mindestens 5 Kleine Füchse …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
… nächtlicher „Beifang“ bei der Amphibientour: der stattliche und ebenfalls nicht mehr häufige Nachschwalbenschwanz oder Holunderspanners (Ourapteryx sambucaria), der etwa die Größe eines Kohlweißlings hat, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer der in Fröndenberg (noch!) vorkommenden Feuersalamnder, die wegen der Gefahr der für die Tiere tödlichen Pilzübertragung nicht berührt werden sollten …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
… schon zwei Bildbeispiele zeigen, dass das variantenreiche Fleckmuster jedes Tier zu einem unverwechselbaren Individuum macht …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
… als „sonnenanbetendes Pendant“: eine männliche Waldeidechse im NSG Hemmerder Wiesen …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
… am selben Ort auch dieser „Sonnenanbeter“ und sichtbare Beweis einer erfolgreichen Brut: diesjährige Nachtigall …, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
… sowie wenige Meter entfernt im selben „Wellness-Programm“ dieser sich sonnende Zilpzalp, 17.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)
Männlicher Girlitz auf dem Altenbögger Friedhof (Bönen) – nur dort, wo Grünflächen nicht zu monotonen Grasflächen totgepflegt werden, hat diese Art gute Überlebenschancen – hier werden Samen von Reiherschnabel, Hirtentäschelkraut und anderem venascht …, 14.06.2020 (Foto: Bernhard Glüer)