Autor: hk

Fröndenberg / Unna / Bönen: Kornweihe und Neuntöter am 03.06., Kuckuck und Steinkauz am 18.06.2024 (H. Knüwer)

In der Strickherdicker Feldflur Anfang Juni noch eine weibliche Kornweihe mit Mauserlücken. Da die Weihe später nicht mehr gesehen wurde, ist von einem späten Durchzügler auszugehen. Ebenda erneut ein Neuntöter (m) an einer der dortigen Feldvogelschutzflächen.

Heute in den Hemmerder Wiesen u.a. zwei Kuckucke.

Gegenwärtig versorgen Steinkäuze ihren Nachwuchs. Zum Teil sind sie dann auch öfter tagsüber zu sehen. So auch heute ein Altvogel, der von einem Gartenzaun am Südrand von Lenningsen nach Beute Ausschau hielt.

Kornweihe in der Strickherdicker Feldflur am 03.06.24.
Kornweihe in der Strickherdicker Feldflur am 03.06.24. (Foto: H. Knüwer)
Kuckuck in den Hemmerder Wiesen am 18.06.24. Dieser Vogel wurde von einem zweiten Kuckuck verfolgt.
Kuckuck in den Hemmerder Wiesen am 18.06.24. Dieser Vogel wurde von einem zweiten Kuckuck verfolgt. (Foto: H. Knüwer)
Steinkauz an einem Fachwerkhaus. Vom Gartenzaun aus hatte er einen guten Ausblick auf eine abgeweidete Grünlandfläche.
Steinkauz an einem Fachwerkhaus. Vom Gartenzaun aus hatte er einen guten Ausblick auf eine gemähte Grünlandfläche. (Foto: H. Knüwer)
Er interessierte sich aber wohl weniger um die umherfliegenden Fluginsekten.
Er interessierte sich aber wohl weniger für die umherfliegenden Fluginsekten. (Foto: H. Knüwer)
Die weiße Hinterkopfzeichnung verleiht dem Steinkauz ein zweites „Gesicht“. Ob dies eine Schutzanpassung ist, um nicht von hinten angegriffen zu werden, bleibt unklar.
Die weiße Hinterkopfzeichnung verleiht dem Steinkauz ein zweites „Gesicht“. Ob dies eine Schutzanpassung ist, um nicht von hinten angegriffen zu werden, bleibt unklar. (Foto: H. Knüwer)

Unna: weitere erfolgreiche Bruten der Waldohreule (U. Becker, A. Bienengräber, H. Knüwer)

Den von Falko Prünte in der Nacht vom 20. auf den 21. Mai nachgewiesenen Waldohreulenbruten in Bausenhagen (mind. 2 Jungv.) und Lünern (mind. 3 Jungv.) können nun zwei weitere erfolgreiche Bruten hinzugefügt werden. Eine fand in Hemmerde statt (2 flügge Jungv.) [A.B.], die andere in Mühlhausen (3 flügge Jungv.) [U. B.]. Von den drei Jungvögeln in Lünern rufen gegenwärtig noch zwei [H.K]. Auch wenn die nächtlichen Standortlaute der jungen Eulen manchem Anwohner den Schlaf rauben mögen, so sollte uns das Vorkommen dieser nicht gerade häufigen Eulenart doch freuen.

drei junge Waldohreulen in Mühlhausen am 31.05.24
drei junge Waldohreulen in Mühlhausen am 31.05.24 (Foto: U. Becker)
Ein Altvogel hält nahebei Wache.
Ein Altvogel hält nahebei Wache. (Foto: U. Becker)
eine von zwei jungen Waldohreulen in Lünern am 31.05.24
eine von zwei jungen Waldohreulen in Lünern am 31.05.24 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Rebhuhn und Fuchs am 25./28.05.2024 (H. Knüwer)

Ein Rebhuhnpaar hielt sich am Straßenrand unweit des Hemmerder Schelks (südlich des Wasserhochbehälters) auf. Ein entgegenkommender PKW vertrieb leider die Vögel (25.05.). Möglicherweise handelt es sich um dasselbe Paar, das Bernhard Glüer am 16.05. östlich von Bausenhagen gesehen hat (s. seine Meldung vom 19.05.24).

Auf der Kiebitzwiese haben nicht nur die Weißstörche Nachwuchs, sondern auch das dort lebende Fuchspaar. Der Fuchsrüde (oder die Fähe?) lief heute gegen Mittag mit fetter, unbestimmter Beute am alten Aussichtshügel vorbei in Richtung Bau. Später folgte ein vorwitziger Jungfuchs einem der Elterntiere.

Rebhuhnpaar am 25.05.24 südlich vom Hemmerder Schelk
Rebhuhnpaar am 25.05.24 südlich vom Hemmerder Schelk (Foto: H. Knüwer)
Während sich die Henne in die angrenzende höhere Vegetation verdrückte, legte der Hahn einen kurzen Flugsprint hin.
Während sich die Henne in die angrenzende höhere Vegetation verdrückte, legte der Hahn einen kurzen Flugsprint hin. (Foto: H. Knüwer)
Ein Fuchs, der Beute über lange Strecken transportiert, muss Nachwuchs haben... [unscharfe Belegaufnahme, Kiebitzwiese, 28.05.2024]
Ein Fuchs, der Beute über lange Strecken transportiert, muss Nachwuchs haben… [unscharfe Belegaufnahme, Kiebitzwiese, 28.05.2024] (Foto: H. Knüwer)
Das bestätigte sich auch später an selbiger Stelle; ein Sprössling (Pfeil) bei einem der Altfüchse.
Das bestätigte sich auch später an selbiger Stelle; ein Sprössling (Pfeil) bei einem der Altfüchse. (Foto: H. Knüwer)

Unna: Rotschwanz-Hybrid erneut in Lünern am 24.05.2024 (H. Knüwer)

Erneut war am frühen Morgen der Mischgesang eines Garten- x Hausrotschwanz-Hybriden im Zentrum von Lünern zu hören. Äußerlich gleicht der Vogel weitgehend einem Gartenrotschwanz. Wenn es denn derselbe Hybrid ist, der bereits 2022 und 2023 an selbiger Stelle nachzuweisen war (https://www.oagkreisunna.de/2022/05/14/unna-mischsaenger-haus-gartenrotschwanz-am-14-05-2022-h-knuewer/ ; https://www.oagkreisunna.de/2022/06/15/unna-mischsaenger-garten-hausrotschwanz-mit-nachwuchs-am-15-06-2022-h-knuewer/ ; https://www.oagkreisunna.de/2023/04/23/unna-froendenberg-rohrweihe-braunkehlchen-steinschmaetzer-nachtigall-und-rotschwanz-mischsaenger-am-23-04-2023-h-knuewer/), dann wäre das Revier im dritten Jahr in Folge von diesem Vogel besetzt.

Mischsänger Garten- x Hausrotschwanz in Lünern am 24.05.2024
Mischsänger Garten- x Hausrotschwanz in Lünern am 24.05.2024 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Haussperling, Neuntöter und Rauchschwalbe am 05.05.2024 (H. Knüwer)

In der Strickherdicker Feldflur wurde heute wieder ergebnislos nach Steinschmätzern und den längst überfälligen Braunkehlchen Ausschau gehalten.

Im Bereich einer Hecke mit Eichenüberhältern hielten sich immerhin ca. 25 Haussperlinge auf. Eigentlich nichts Besonderes. Interessant war aber ihr Verhalten. Sie sammelten recht eifrig auf dem angrenzenden Wirtschaftsweg Raupen und andere Insekten. Im Wesentlichen handelte es sich wohl um Eichenwickler, die entweder bei starkem Wind aus den Baumkronen herabgefallen oder die sich zur Verpuppung abgeseilt hatten und auf dem Asphalt gelandet waren. Daneben wurden auch viele Wiesenschnaken aufgelesen, die sich vermehrt im Windschatten der Hecke aufhielten. Von diesem Angebot profitierten auch ein Neuntöter sowie 10 dort jagende Rauchschwalben. Da die Haussperlinge oftmals mehrere Insekten gleichzeitig im Schnabel trugen, ist davon auszugehen, dass diese Futterrationen für den Nachwuchs bestimmt waren. Andernfalls hätten sie die Nahrung gleich selbst gefressen. Das nächste Gehöft liegt 700 m vom Beobachtungsort entfernt. Die Beobachtung macht einmal mehr deutlich, wie wichtig eine reichhaltige Insektenfauna ist, nicht nur für Insektenfresser, sondern auch für Körnerfresser. Untersuchungen haben z.B. ergeben, dass die Nestlingsnahrung von Buchfinken zum überwiegenden Teil aus Blattläusen besteht. Für viele weitere Vogelarten ist tierisches Eiweiß ein wichtiger Bestandteil im Speiseplan zur Fortpflanzungszeit.

Haussperling mit Eichenwickler am 05.05.2024
Haussperling mit Eichenwickler am 05.05.2024 (Foto: H. Knüwer)
Auch dieser Haussperling hat sich eine Raupe ergattert. Ob die Dame deshalb einen Freudensprung macht, bleibt ihr Geheimnis.
Auch dieser Haussperling hat eine Raupe ergattert. Ob die Dame deshalb einen Freudensprung macht, bleibt ihr Geheimnis. (Foto: H. Knüwer)
Dieses Männchen bevorzugte Wiesenschnaken (Nephrotoma appendiculata).
Dieses Männchen bevorzugte Wiesenschnaken (Nephrotoma appendiculata). (Foto: H. Knüwer)

Auch dieser Neuntöter profitierte von dem reichhaltigen Nahrungsangebot.
Auch dieser Neuntöter profitierte von dem reichhaltigen Nahrungsangebot. (Foto: H. Knüwer)
Feldlerche in der Strickherdicker Feldflur. Diese Art versorgt ihren Nachwuchs ebenfalls mit tierischer Kost. (H. Knüwer)
Feldlerche in der Strickherdicker Feldflur am 5.5.24. Diese Art versorgt ihren Nachwuchs ebenfalls mit tierischer Kost. (H. Knüwer)

Unna: Bruchwasserläufer, Kampfläufer, Grünschenkel, Teichrohrsänger, Kuckuck u.a.m. am 01.05.2024 (H. Knüwer)

Heute in den Hemmerder Wiesen: Mindestens 30 Bruchwasserläufer, 5-10 Kampfläufer, mind. 1 Grünschenkel, 1 singender Teichrohrsänger, 2 Kuckucke, 4 Nachtigallen und 1 Rohrweihe (m). An der Blänke waren zudem zwei Kiebitzküken unterschiedlichen Alters sowie mindestens zwei kleine Küken eines Paares auf dem nahegelegenen Maisstoppelacker zu sehen.

Wegen starker Schlierenbildung nur eine Belegaufnahme aus den Hemmerder Wiesen: Auf dem Foto sind zehn Bruchwasserläufer (von mind. 30 anwesenden) zu erkennen - 01.05.24
Wegen starker Schlierenbildung nur eine Belegaufnahme aus den Hemmerder Wiesen: Auf dem Foto sind zehn Bruchwasserläufer (von mind. 30 anwesenden) zu erkennen – 01.05.24 (Foto: H. Knüwer)
Kuckuck in den Hemmerder Wiesen am 01.05.24 – Einem der beiden anwesenden Vögel (im Bild derselbe Vogel von links und rechts) fehlen im rechten Flügel einige Armschwingen und auch im Stoß mindestens zwei Steuerfedern. Vielleicht lässt er sich daran wiedererkennen, um festzustellen, wie lange er im Gebiet verbleibt.
Kuckuck in den Hemmerder Wiesen am 01.05.24 – Einem der beiden anwesenden Vögel (im Bild derselbe Vogel von links und rechts) fehlen im rechten Flügel einige Armschwingen und auch im Stoß mindestens zwei Steuerfedern. Vielleicht lässt er sich daran wiedererkennen, um festzustellen, wie lange er im Gebiet verbleibt. (Fotos: H. Knüwer)

Fröndenberg / Unna: Steinschmätzer, Schwarzkehlchen, Schafstelze, Dorngrasmücke und Feldlerche am (28.04.) 30.04.2024 (H. Knüwer)

Der Frühjahrszug des Steinschmätzers scheint erst jetzt in Fahrt zu kommen. Den ersten in diesem Jahr sah ich am 28.04. nördlich Dreihausen. In der Strickherdicker Feldflur – ein traditioneller Rastplatz – war bis dahin kein Schmätzer zu entdecken. Möglicherweise hat die letzte Kaltfront zu einer Verzögerung des Zuggeschehens geführt. Die jetzige Warmfront mit südlichen Winden scheint nun aber vermehrt die Art auch in den Kreis Unna zu treiben. Heute waren auf einer der beiden Feldvogelschutzflächen in der Strickherdicker Feldflur gleich sieben Exemplare zu sehen. Auf derselben Fläche bzw. in deren Randbereichen drei Dorngrasmücken, mindestens drei Schafstelzen, zwei Feldlerchen sowie ein Schwarzkehlchenpaar. Ein weiteres Schwarzkehlchenpaar am 28.04. zwischen Hemmerde und Dreihausen unmittelbar nördlich der A44.

Steinschmätzer (M) in der Strickherdicker Feldflur am 30.04.24
Steinschmätzer (M) in der Strickherdicker Feldflur am 30.04.24 (Foto: H.Knüwer)
Steinschmätzer (W) in der Strickherdicker Feldflur am 30.04.24
Steinschmätzer (W) in der Strickherdicker Feldflur am 30.04.24 (Foto: H.Knüwer)
Drei Arten auf einen Streich – Steinschmätzerweibchen (in der Mitte), umgeben von zwei Steinschmätzermännchen (rechts), einem Schwarzkehlchenmännchen (oben links) und einer Schafstelze (unten links); Strickherdicker Feldflur am 30.04.24
Drei Arten auf einen Streich – Steinschmätzerweibchen (in der Mitte), umgeben von zwei Steinschmätzermännchen (rechts), einem Schwarzkehlchenmännchen (oben links) und einer Schafstelze (unten links); Strickherdicker Feldflur am 30.04.24 (Foto: H. Knüwer)
Schwarzkehlchen (M) in der Strickherdicker Feldflur am 30.04.2024
Schwarzkehlchen (M) in der Strickherdicker Feldflur am 30.04.2024 (Foto: H. Knüwer)
das wahrscheinlich zugehörige Schwarzkehlchenweibchen mal abseits in einem angrenzenden Rapsfeld
das wahrscheinlich zugehörige Schwarzkehlchenweibchen mal abseits in einem angrenzenden Rapsfeld (Foto: H. Knüwer)

Unna: Kranich und Kiebitz am 21.04.2024 (H. Knüwer)

Schon seit geraumer Zeit hält sich ein junger, noch unausgefärbter Kranich im Bereich der Hemmerder Wiesen auf (s.a. das Foto dieses Vogels vom 09.04. von Bernhard Glüer in seiner Meldung am 14.04.24 auf dieser Seite). Ziemlich regelmäßig nutzt der Kranich die Flachwasserbereiche in den Hemmerder Wiesen als Schlafplatz. Auch heute hielt er sich dort auf und startete nach ausgiebigem Putzen um 10 Uhr zu seiner heutigen Tagestour. Am Boden und in der Luft scheint er weder krank, verletzt noch flugbehindert zu sein.

Die gestrigen Regenschauer, mit teils erheblichen Niederschlagsmengen, haben auch den Wasserstand in der Blänke der Hemmerder Wiesen wieder deutlich anschwellen lassen. Eines der dortigen Kiebitzpaare hatte das Nest auf einer winzigen Erderhebung – wie auf einer Warft – errichtet. Nun ist es kurz vor knapp; bei weiter steigendem Wasserstand droht Ungemach. Bleibt zu hoffen, dass das Gelege nicht geflutet wird und die Küken, wenn sie geschlüpft sind, ohne Schwimmübungen festen Boden unter die Füße bekommen.

Einzelner Kranich in den Hemmerder Wiesen am 21.04.24; im Hintergrund sind drei Grünschenkel und vmtl. ein Bruchwasserläufer zu erkennen.
Einzelner Kranich in den Hemmerder Wiesen am 21.04.24; im Hintergrund sind drei Grünschenkel und vmtl. ein Waldwasserläufer zu erkennen. (Foto: H. Knüwer)
Kranich verlässt die Hemmerder Wiesen am Morgen des 21.04.24.
Kranich verlässt die Hemmerder Wiesen am Morgen des 21.04.24. (Foto: H. Knüwer)
Umgeben von Wasser sitzt der Kiebitz auf seinem Nest. Die ausgebreiteten Flügel deuten darauf hin, dass bereits kleine Küken vorhanden sind.
Umgeben von Wasser sitzt der Kiebitz auf seinem Nest. (Foto: H. Knüwer)
Aus einer anderen Perspektive aufgenommen; Kiebitz auf seiner „Warft bei Springflut“.
Aus einer anderen Perspektive aufgenommen; Kiebitz auf seiner „Warft bei Springflut“. (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Kuckuck, Wiesenpieper, Schwarzkehlchen und Weißstorch am 11.04./12.04.2024 (H. Knüwer)

In der Strickherdicker Feldflur hat sich wieder ein Schwarzkehlchenpaar eingefunden. Gestern war allerdings nur das Männchen zu sehen. Vermutlich brütet das Weibchen bereits. Dort auch 10 Wiesenpieper auf einem Stoppelacker.

Am Ruhrufer der Kiebitzwiese heute der für mich in diesem Jahr erste rufende Kuckuck. Zu den beiden anwesenden Weißstorchpaaren gesellte sich ein Fremdstorch, der jedoch sehr bald das Weite suchen musste.

Gegen dieses Brutpaar hatte der Fremdstorch keine Chance und musste abdrehen.
Gegen dieses Brutpaar hatte der Fremdstorch keine Chance und musste abdrehen. (Foto: H. Knüwer)

Unna: Saatkrähen im Stadtgebiet von Unna – 01.04.2024 (H. Knüwer)

In den letzten Tagen durchgeführte Zählungen der Saatkrähen im Stadtgebiet von Unna (teils unter Mitwirkung von H. Maas) ergab einen Gesamtbestand von 429 Paaren. Damit hat der Bestand im Vergleich zum Vorjahr um weitere rund 60 Paare zugelegt. Nach langer Abwesenheit gab es eine erste Ansiedlung im Jahr 2009 mit mindestens 16 Paaren in einem Feldgehölz außerhalb des Siedlungsbereiches (zuerst entdeckt von W. Prünte und G. Zosel – http://archiv.01.oagkreisunna.de/2009/03/13/2766/). Dies war zunächst ein singuläres Ereignis. Die kontinuierliche Neubesiedlung setzte 2012 ein, als ein flügger Jungvogel im Nahbereich von Zurbrüggen durch J. Schlusen und V. Heimel entdeckt worden war (http://archiv.01.oagkreisunna.de/2012/05/28/24483/). Seit dieser Zeit ähnelt die Bestandsentwicklung einer logistischen Wachstumskurve, die in den nächsten Jahren voraussichtlich abflachen wird.

Gegenwärtig verteilen sich die Kolonien auf den Innenbereich von Unna (8 Standorte mit 362 Paaren), Lünern (3 Standorte mit 35 Paaren) und Stockum (4 Standorte mit 32 Paaren).

Alle Kolonien befinden sich innerhalb des Siedlungsbereiches oder zumindest in unmittelbarer Ortsrandlage. Siedelten Saatkrähen früher vornehmlich im Außenbereich, wo sie wegen der Fraßaktivitäten auf Saatflächen verhasst waren und deshalb teils intensiv verfolgt wurden, nimmt nach Verlagerung der Brutstandorte in die Städte/Ortslagen wegen der Lärmbelästigung und Verschmutzung auch hier das Konfliktpotenzial zu. Kaum jemand will sie vor der Haustür haben, lieber sollen sie anderen zur Last fallen. Und dabei hat sich gezeigt, dass keine noch so ausgeklügelte und praktizierte Vergrämungsmethode wirklich von Erfolg gekrönt war.

Die bundesweite positive Bestandsentwicklung dieser geschützten Vogelart, die uns eigentlich freuen sollte, hat sogar die politischen Parteien auf Bundesebene auf den Plan gerufen. 2023 stellte die CDU/CSU-Fraktion einen Antrag unter dem Titel „Bestandsregulierung der Saatkrähe ermöglichen – Belastung für Anwohner verringern – Landwirtschaftliche Aussaat sichern“. Darin ist u.a. von „unkontrolliertem und exponentiellem Anstieg der Saatkrähenpopulation“ die Rede. Über diesen Antrag wurde nach Beschlussempfehlung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft im Bundestag abgestimmt. Die Vorlage fand gegen die Stimmen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP bei Zustimmung der Union und AfD keine Mehrheit (Einzelheiten hier: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw12-de-kormoranmanagement-993268).

Saatkrähen in Lünern am 30.03.2024
Saatkrähen in Lünern am 30.03.2024 (Fotos: H. Knüwer)

Unna / Fröndenberg: Wanderfalke, Waldwasserläufer, Schwarzkehlchen und Kornweihe am 15.03.2024 (H. Knüwer)

In den Hemmerder Wiesen versuchte heute ein Wanderfalke, einen der dortigen Kiebitze zu erbeuten. Bei dem Versuch des vorjährigen Männchens blieb es dann aber auch. [Am Folgetag mischte vermutlich dasselbe Männchen alle anwesenden Wat- und Wasservögel erneut auf.] Im Gebiet u.a. auch zwei einfliegende Waldwasserläufer und ein Schwarzkehlchen (m). Relativ spärlich fielen in diesem Winter die Beobachtungen von Kornweihen in der Strickherdicker Feldflur sowie andernorts aus. Heute dann endlich ein weibchenfarbenes Exemplar, das aus einem Rapsfeld aufstieg und in nordöstlicher Richtung entschwand.

junger Wanderfalke in den Hemmerder Wiesen, 15.03.24
junger Wanderfalke in den Hemmerder Wiesen, 15.03.24 (Foto: H. Knüwer)
Einen Tag später tauchte vermutlich derselbe Falke erneut auf.  Alles, was Flügel hatte, ging in die Luft.
Einen Tag später tauchte vermutlich derselbe Falke erneut auf. Alles, was Flügel hatte, ging in die Luft. (Foto: H. Knüwer)
weibchenfarbene Kornweihe in der Strickherdicker Feldflur, 15.03.24
weibchenfarbene Kornweihe in der Strickherdicker Feldflur, 15.03.24 (Foto: H. Knüwer)

Unna: Kranich und Goldammer am 17.02.2024 (H. Knüwer)

Nachdem Klaus Matull bereits gestern rastende Kraniche in den Hemmerder Wiesen beobachten konnte, waren auch heute am frühen Morgen erneut Kraniche vor Ort zu sehen, die dort mit großer Wahrscheinlichkeit übernachtet haben. Mindestens 60 (bis 70) standen auf einem gemulchten Maisstoppelacker. Im Gebiet neben den nicht gezählten zahlreichen Wasservögeln auch die für mich erste singende Goldammer. Am Abend flog bei völliger Dunkelheit um 20.15 Uhr ein (wohl kleiner) Kranichtrupp rufend über Lünern hinweg Richtung Nordost.

Teil einer in den Hemmerder Wiesen rastenden Kranichtruppe am 17.02.24
Teil einer in den Hemmerder Wiesen rastenden Kranichtruppe am 17.02.24 (Foto: H. Knüwer)
singende Goldammer in den Hemmerder Wiesen am 17.02.24
singende Goldammer in den Hemmerder Wiesen am 17.02.24 (Foto: H. Knüwer)

Unna: Wasserralle am 10.02.2024 (H. Knüwer)

Schon seit längerer Zeit hält sich (mindestens) eine Wasserralle in den Hemmerder Wiesen auf. Sie machte bislang allerdings nur durch gelegentliches Rufen auf sich aufmerksam. Heute gelang endlich mal eine Sichtbeobachtung, wenn auch nur von der Rückseite. Die Ralle flog vom Amecke-Ufer auf und entschwand in einem Binsenfeld.

Wasserralle in den Hemmerder Wiesen am 10.02.24
Wasserralle in den Hemmerder Wiesen am 10.02.24 (Fotos: H. Knüwer)

Fröndenberg / Unna: Rostgans, Saatgans, Blässgans, Wanderfalke, Sperber, Waldohreule, Buchfink und Bergfink – 15.01.-18.01.24 (H. Knüwer)

An der Großen Wand in Fröndenberg waren heute u.a. beachtliche 61(!) Rostgänse, 8 Saatgänse, 1 Wanderfalke, 2 Sperber und ein großer Trupp Buchfinken (ca. 250-300) zu sehen. Diesem Trupp waren auch einige wenige Bergfinken beigemischt. Zwischen Warmer Löhen und Bahnlinie rasteten etwa 35 Blässgänse auf einem Grasacker.

Erfreulich war am vergangenen Montag (15.01.) die Beobachtung einer Waldohreule, die sich um 17.23 Uhr hausnah, mitten in Lünern, in einem Holunderstrauch niederließ. Nach ein paar Minuten entschwand sie. Am Mittwoch (17.01.) gelang eine weitere Beobachtung. Um 17.30 Uhr flog die Eule an fast selbiger Stelle über die Häuser hinweg. Bislang konnten noch keine Balzrufe oder Balzflüge bemerkt werden.

Teil einer Ansammlung von 61 Rostgänsen an der Großen Wand in Fröndenberg am 18.01.24 (
Teil einer Ansammlung von 61 Rostgänsen an der Großen Wand in Fröndenberg am 18.01.24 (Foto: H. Knüwer)
Rostgänse sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Die ersten in Westfalen in den 1990er Jahren nachgewiesenen Bruten dieser eigentlich in Asien beheimateten Vogelart gehen wohl allesamt auf Gefangenschaftsflüchtlinge oder deren Nachkommen zurück. Als Höhlenbrüter nimmt sie gern auch Schleiereulenkästen in Beschlag. Wie die Nilgans verhalten sie sich während der Brutzeit äußerst aggressiv. – Fröndenberg, 18.01.24
Rostgänse sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Die ersten in Westfalen in den 1990er Jahren nachgewiesenen Bruten dieser eigentlich in Asien beheimateten Vogelart gehen wohl allesamt auf Gefangenschaftsflüchtlinge oder deren Nachkommen zurück. Als Höhlenbrüter nimmt sie gern auch Schleiereulenkästen in Beschlag. Wie die Nilgans verhält sich die Art während der Brutzeit äußerst aggressiv. – Fröndenberg, 18.01.24 (Foto: H. Knüwer)
acht Saatgänse auf verschneitem Acker an der Großen Wand am 18.01.24
acht Saatgänse auf verschneitem Acker an der Großen Wand am 18.01.24 (Foto: H. Knüwer)
Junger Wanderfalke (Männchen) jagt im Tiefflug über die offene Ackerfläche hinweg.
Junger Wanderfalke (Männchen) jagt im Tiefflug über die offene Ackerfläche hinweg. (Foto: H. Knüwer)
derselbe Vogel in Frontalansicht, verfolgt von einer Rabenkrähe
derselbe Vogel in Frontalansicht, verfolgt von einer Rabenkrähe (Foto: H. Knüwer)