Autor: hk

Unna: beringte Graugans, Wacholderdrossel, Rotdrossel, Heidelerche, Feldsperling, Rotmilan, Habicht und Sperber am (28.10. -) 01.11.2023 (H. Knüwer, Mitbeobachter heute H. Maas, zeitweise R. Hirschberg)

Die mit gelbem Halsring versehene Graugans „D684“, die im Juni 2021 in Bissendorf (Niedersachsen) markiert worden ist, konnte heute erneut in den Hemmerder Wiesen abgelesen werden. Weitere Ablesungen aus diesem Jahr belegen, dass diese Gans zwischen den Hemmerder Wiesen, Hamm und der Lippeaue in Werne pendelt.

Wie auch in den vergangenen Tagen halten sich gegenwärtig große Trupps Wacholderdrosseln in den Hemmerder Wiesen auf. Geschätzt dürften es bis zu 500 Vögel sein. Darunter befinden sich auch etliche Rotdrosseln. Zusätzlich halten sich große Ringeltaubenschwärme im NSG und seinem Umfeld auf (gelegentlich bis zu etwa 800-1000). Bei diesem Beuteangebot verwundert es nicht, dass sich gleich mehrere Beutegreifer einstellen. Heute waren es ein Wanderfalke, drei Sperber und zwei Habichte (diesj. W, mehrj. M.). Außerdem zogen noch sieben Rotmilane in SW-Richtung.

Gestern dort auch noch 15 ziehende Heidelerchen, heute waren es etwa 20 und fünf Feldsperlinge.

Sowohl zu Beginn des Jahres als auch jetzt wieder im NSG nachgewiesen: Graugans D684.
Sowohl zu Beginn des Jahres als auch jetzt wieder im NSG nachgewiesen: Graugans D684. (Foto: H. Knüwer)
Wie wichtig Früchte tragende Sträucher (u.a. Schwarzdorn, Weißdorn, Hartriegel, Wildrose, Pfaffenhut) sind, zeigen die Massen an Drosseln, die sich hier die Bäuche vollschlagen. Wacholderdrossel in den Hemmerder Wiesen, 28.10.23
Wie wichtig Früchte tragende Sträucher (u.a. Schwarzdorn, Weißdorn, Hartriegel, Wildrose, Pfaffenhut) sind, zeigen die Massen an Drosseln, die sich hier die Bäuche vollschlagen. Wacholderdrossel in den Hemmerder Wiesen, 28.10.23 (Foto: H. Knüwer)
Ausschnitt aus einem riesigen Schwarm Ringeltauben über den Hemmerder Wiesen am 31.10.23
Ausschnitt aus einem riesigen Schwarm Ringeltauben über den Hemmerder Wiesen am 31.10.23 (Foto: H. Knüwer)
Habichtmännchen attackiert Rabenkrähen. Hemmerder Wiesen am 01.11.23
Habichtmännchen attackiert Rabenkrähen. Hemmerder Wiesen am 01.11.23 (Foto: H. Knüwer)
Ein schmuckes Sperbermännchen in den Hemmerder Wiesen am 28.10.23
Ein schmuckes Sperbermännchen in den Hemmerder Wiesen am 28.10.23 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Sumpfohreule am 14.10.2023 (H. Knüwer)

Während der heutigen Zugvogelbeobachtung in der Strickherdicker Feldflur tauchte gegen Mittag eine hoch am Himmel fliegende Sumpfohreule auf. Vermutlich handelte es sich um denselben Vogel, der von Björn Nikula und Bernhard Glüer bereits am 9.10. an selbiger Stelle gesehen worden war. Sie flog etwa zehn Minuten lang über eine Kuppe und interessierte sich offenbar für einen Grünstreifen, schraubte sich anschließend so hoch, dass sie kaum noch zu erkennen war, und entschwand in südlicher Richtung. Wenn es denn die zuvor schon gesehene Sumpfohreule gewesen sein sollte, dann hat sie sich bereits seit mindestens sechs Tagen im Gebiet aufgehalten. Dies unterstreicht einmal mehr die Bedeutung dieser Feldflur auch für durchziehende und rastende Vogelarten innerhalb des Vogelschutzgebietes Hellwegbörde, soweit es den Kreis Unna betrifft. Die letzte auf dieser Seite gemeldete Beobachtung einer Sumpfohreule liegt schon einige Jahre zurück. Rüdiger Sandfort sah eine am 18.03.2019 im Hemmerder Ostfeld (https://www.oagkreisunna.de/2019/03/18/unna-sumpfohreule-am-18-03-2019-ruediger-sandfort/). Auch diese Feldflur ist Bestandteil des Vogelschutzgebietes.

Diese Sumpfohreule wurde wiederholt von Saatkrähen gemobbt.
Diese Sumpfohreule wurde wiederholt von Saatkrähen gemobbt. – Strickherdicker Feldflur, 14.10.2023 (Foto: H. Knüwer)
Die gelbe Iris, die schwärzlich Flügelspitze und die im Wesentlichen auf den Brustbereich beschränkte Strichelung kennzeichnen diese Eule als Sumpfohreule.
Die gelbe Iris, die schwärzlich Flügelspitze und die im Wesentlichen auf den Brustbereich beschränkte Strichelung kennzeichnen diese Eule als Sumpfohreule. (Foto: H. Knüwer)
Trotz des herrschenden Herbstwindes handelt es sich nicht um einen Drachen, der steigen gelassen wurde, sondern um eine sich erleichternde Sumpfohreule.
Trotz der heute passenden Windverhältnisse handelt es sich nicht um einen Drachen, der steigen gelassen wurde, sondern um eine sich erleichternde Sumpfohreule. (Foto: H. Knüwer)
einige Flugsituationen der heute beobachteten Sumpfohreule
einige Flugsituationen der heute beobachteten Sumpfohreule (Fotos: H. Knüwer)

Unna: Sperber mit Beute am 12.10.2023 (H. Knüwer)

Dass Sperberweibchen in der Lage sind, gelegentlich auch mal eine Ringeltaube zu erbeuten, ist nichts Ungewöhnliches. Dass sie aber in der Lage sind, diese schwere Beute auch fliegend zu transportieren, erstaunt doch sehr. Heute sah ich in Lünern ein adultes Sperberweibchen, das mit fast gleich großer Beute das Wohnhaus im leichten Steigflug überquerte. Anschließend saß es dann mit der Beute auf einer Rasenfläche auf der gegenüberliegenden Hausseite. Leider wurde der Vogel durch Passanten aufgeschreckt und kam auch nicht mehr zurück. Die bis auf ein paar Federn unversehrte Ringeltaube brachte 610 g auf die Waage. Zu dieser Jahreszeit sind Ringeltauben mit den angefressenen Fettreserven am schwersten. Geht man mal von einem Durchschnittsgewicht von 270 g für ein Sperberweibchen aus, dann hat dieses Sperberweibchen mehr als das Doppelte des eigenen Körpergewichtes transportiert.  

Ringeltaube, die von einem Sperberweibchen fliegend transportiert wurde. – 12.10.2023
Ringeltaube, die von einem Sperberweibchen fliegend transportiert wurde. – 12.10.2023 (Foto: H. Knüwer)
Die Taube brachte ein Gewicht von über 600 g auf die Waage.
Die Taube brachte ein Gewicht von über 600 g auf die Waage. (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Merlin, Rohrweihe, Kormoran, Ringeltaube, Feldlerche, Wiesenpieper u.a.m. am 08.10.2023 (H. Maas, H. Knüwer)

So langsam scheint der Vogelzug an Fahrt aufzunehmen. Selbst zur Mittagszeit (11.30 – 14.15 Uhr) waren stetig Kleinvogeltrupps in der Strickherdicker Feldflur zu sehen. Besonders erwähnenswert die zahlreich ziehenden und kurzzeitig rastenden Feldlerchen- und Wiesenpiepertrupps, geschätzt waren es insgesamt ca. 600 Feldlerchen und 300 Wiesenpieper. Außerdem u.a. 9 Rauchschwalben, 3 Misteldrosseln, ≥ 1 Bergfink, ≥ 5 Erlenzeisige, ≥ 1 Rohrammer.

Unter den größeren Arten fielen besonders sechs Ringeltaubenschwärme auf mit immerhin ca. 1200 Individuen (300, 150, 100, 2×200, 250), ferner drei Ketten Kormorane (56, 38, 32), zwei Graugänse und 13 unbest. Gänse im Trupp sowie ein Graureiher.

Mit fünf (!) Merlinen, die hoch und in Südwestrichtung zogen (wobei zwei weitere Beobachtungen wegen möglicher Doppelzählungen nicht berücksichtigt sind), einem beringten Wanderfalken (m), einer Rohrweihe (mj. W.), 10-15 Rotmilanen, 5-10 Mäusebussarden und 3-5 Turmfalken war die Luft voller Greifvögel.

weibchenfarbener Merlin über der Strickherdicker Feldflur am 08.10.2023 (Foto: Harald Maas)
weibchenfarbener Merlin über der Strickherdicker Feldflur am 08.10.2023 (Foto: Harald Maas)
nicht diesjährige weibliche Rohrweihe über der Strickherdicker Feldflur am 08.10.2023
nicht diesjährige weibliche Rohrweihe über der Strickherdicker Feldflur am 08.10.2023 (Foto: Harald Maas)
beringter Wanderfalke (älteres Männchen) mit Beute über der Strickherdicker Feldflur am 08.10.2023
beringter Wanderfalke (älteres Männchen) mit Beute über der Strickherdicker Feldflur am 08.10.2023 (Foto: Harald Maas)
Der zuvor gezeigte Wanderfalke versuchte später, einen Kleinvogel (Feldlerche?) zu erbeuten. Wie ein Stein „fiel“ er mit wohlmöglich über 300 km/h vom Himmel. Die einzelnen Szenen sind hier zu sehen.
Der zuvor gezeigte Wanderfalke versuchte später, einen Kleinvogel (Star?) zu erbeuten. Wie ein Stein „fiel“ er mit wohlmöglich über 300 km/h vom Himmel. Die einzelnen Szenen sind hier zu sehen. (Fotos: H. Knüwer)
Der zuvor gezeigte Wanderfalke versuchte später, einen Kleinvogel (Feldlerche?) zu erbeuten. Wie ein Stein „fiel“ er mit wohlmöglich über 300 km/h vom Himmel. Die einzelnen Szenen sind hier zu sehen.
Ringeltaubenschwarm über der Strickherdicker Feldflur am 08.10.2023 (Fotos: H. Knüwer)
Feldlerchen über der Strickherdicker Feldflur am 08.10.2023
Feldlerchen über der Strickherdicker Feldflur am 08.10.2023 (Foto: H. Knüwer)
Wiesenpieper über der Strickherdicker Feldflur am 08.10.2023
Wiesenpieper über der Strickherdicker Feldflur am 08.10.2023 (Foto: Harald Maas)

Fröndenberg: Fischadler, Habicht, Sperber, Rotmilan, (Nachtrag Merlin) u.a.m. am 30.09.2023 (H. Knüwer)

Zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr waren heute an der Großen Wand zu sehen: ein ziehender Fischadler; vier Rotmilane, davon ein Diesjähriger mit Flügelmarke „CA“, vermutlich aus dem Raum Bielefeld (Herkunftsdaten angefragt); ein diesjähriger Habicht; drei ziehende Sperber; mindestens sieben Mäusebussarde und mindestens fünf Turmfalken.

(Nachtrag zum Rotmilan: „CA“ wurde am 01.06. als Nestling einer Dreierbrut in der Nähe von Loßbruch bei Detmold markiert. Er hat bislang Luftlinie 90 km in SW-Richtung zurückgelegt. Bislang gab es keine weitere Ablesung.)

Der Merlin auf der Kiebitzwiese, der erstmalig am 18.09. entdeckt wurde und täglich bei der Libellenjagd zu beobachten war, scheint letztmalig am 26.09. gesehen worden zu sein. Der Falke hat sich also mindestens neun Tage lang im NSG aufgehalten. An zwei Tagen setzte er sich sogar kurzzeitig auf den Beobachtungsstand, auf dem sich zur selben Zeit mehrere Beobachter aufhielten. Diese waren beim Erscheinen des Falken mehr als verdutzt.

flügelmarkierter Rotmilan (Jungvogel) am 30.09.2023
flügelmarkierter Rotmilan (Jungvogel) am 30.09.2023 (Foto: H. Knüwer)
ziehender Fischadler am 30.09.2023
ziehender Fischadler am 30.09.2023 (Foto: H. Knüwer)
Habichtmännchen (Jungvogel) am 30.09.2023
Habichtmännchen (Jungvogel) am 30.09.2023 (Foto: H. Knüwer)
Merlin (Jungvogel) am 25.09.2023 im NSG Kiebitzwiese
Merlin (Jungvogel) am 25.09.2023 im NSG Kiebitzwiese (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Rotmilan mit Schnabelmissbildung am 23.09.2023 (H. Knüwer)

Der abgebildete adulte Rotmilan hielt sich gestern im Bereich der Großen Wand auf. Auffällig ist der ungewöhnlich geformte Schnabel. Ober- und Unterschnabel sind verlängert und verleihen dem Vogel ein merkwürdiges Aussehen. Solche Schnabelmissbildungen gehen meist auf Verletzungen zurück, die dann ein Längenwachstum begünstigen können.

Rotmilan mit deformiertem Schnabel am 23.09.2023
Rotmilan mit deformiertem Schnabel am 23.09.2023 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Merlin, Rotmilan, Sperber, Turmfalke u.a.m. am 20.09.2023 (H. Knüwer)

Fast möchte man meinen, dass der herbstliche Kleinvogelzug im August und September nicht stattgefunden hat. Jedenfalls sah man in den letzten Wochen kaum ziehende Kleinvögel. Vielleicht bringt ja der Oktober nochmal größere Anzahlen? Hingegen sind gegenwärtig relativ viele Greifvögel unterwegs. So waren es heute an der Großen Wand (zwischen 8.00 und 10.00 Uhr) 6 Turmfalken, 3 Rotmilane, 3 Mäusebussarde und 3 Sperber. Gegen Mittag dann ein (für mich erster) Merlin auf der Kiebitzwiese. Wohl in Ermangelung von Kleinvögeln jagte er immer wieder in Baumfalkenmanier hinter Libellen her. Als Ansitze dienten ein trockener Strauch, ein Zaunpfahl oder auch das Betonfundament eines Gittermastes. Irgendwann setzte er sich für kurze Zeit ans Ufer des Beobachtungsgewässers, entledigte sich eines Gewölles, nahm einen Schluck Wasser, um dann seine Libellenjagd fortzusetzen. Nach einer guten Stunde schien er wohl satt zu sein und entschwand. Im selben Gebiet weiterhin zwei standhafte Silberreiher, ein Weißstorch (wohl Altvogel vom Mastpaar), ein Sperber und ein Eisvogel.

Dieser Zaunpfahl war ein beliebter Ansitz für den diesjährigen Merlin auf der Kiebitzwiese.
Dieser Zaunpfahl war ein beliebter Ansitz für den diesjährigen Merlin auf der Kiebitzwiese. (Foto: H. Knüwer)
erneuter Start zur Libellenjagd (Foto: H. Knüwer)
erneuter Start zur Libellenjagd (Foto: H. Knüwer)
Etwas komfortabler ist da schon dieser Betonsockel. (Foto: H. Knüwer)
Etwas komfortabler ist da schon dieser Betonsockel. (Foto: H. Knüwer)
Blitzschnell jagt er über die Grünlandfläche, …
Blitzschnell jagt er über die Grünlandfläche, … (Foto: H. Knüwer)
…schlägt Hacken, …
…schlägt Haken, … (Foto: H. Knüwer)
…nimmt sich auch die Zulaufrinne vor und kehrt, immer erfolgreich, mit einer Libelle im Fang zum Ansitz zurück.
… nimmt sich auch die Zulaufrinne vor und kehrt, immer erfolgreich, … (Foto: H. Knüwer)
... mit einer Libelle im Fang zum Ansitz zurück.
… mit einer Libelle im Fang zum Ansitz zurück. (Foto: H. Knüwer)

Hier hat er gerade eine Libelle im Fang und eine zweite im Visier. (Foto: H. Knüwer)
Hier hat er gerade eine Libelle im Fang und eine zweite im Visier. (Foto: H. Knüwer)
kleine Zwischenrast am Rande des Beobachtungsgewässers (Foto: H. Knüwer)
kleine Zwischenrast am Rande des Beobachtungsgewässers (Foto: H. Knüwer)
diesjähriger Rotmilan an der Großen Wand (Foto: H. Knüwer)
diesjähriger Rotmilan an der Großen Wand (Foto: H. Knüwer)

Unna: Wespenbussard, Rohrweihe, Turmfalke, Rotmilan, Weißstorch u.a.m. am 03.09.2023 (H. Knüwer)

Früh morgens verwehrte im Bereich Vinning/Dreihausen dichter Nebel mit Sichtweite unter 50 m eine Beobachtung des erwarteten Wespenbussardzuges. Beim zweiten Beobachtungsversuch ab 10.45 Uhr, die Sicht hatte sich etwas verbessert, war bereits beim Ankommen der erste ziehende Wespenbussard im Nebel schemenhaft zu erkennen. Und dann folgten Schlag auf Schlag weitere. Insgesamt waren es 42 (!) Wespenbussarde. Nachfolgend die Uhrzeiten und Anzahlen im Detail: 10.45 – 1; 10.58 – 8; 11.00 – 12; 11.03 – 2; 11.07 – 5; 11.25 – 11, 11.37 – 3. Möglicherweise sind einige dieser Vögel dann auch über die Kiebitzwiese hinweggezogen (s. heutige Meldung von K. u. A. Matull). Obwohl die Beobachtung noch bis 14.30 Uhr fortgeführt wurde, gab es nach der letzten Sichtung vor Mittag keinen weiteren Wespenbussard mehr zu sehen. Es schien so, als wenn sich der Zug, vielleicht wegen der Nebelwand (?), aufgestaut haben könnte und dann eine Zugwelle in kurzer Zeit durchgerauscht ist.

Nebenbei konnten noch sechs ziehende Rohrweihen, vier ziehende Sperber, 5-10 Rotmilane, etwa 10 Turmfalken, ungezählte Mäusebussarde, zwei Kiebitze und neun ziehende Weißstörche notiert werden.

der erste gesehene Wespenbussard am heutigen Morgen im dichten Nebel
der erste gesehene Wespenbussard am heutigen Morgen im dichten Nebel (Foto: H. Knüwer)
Es folgten weitere Wespenbussarde in kurzer Abfolge.
Es folgten weitere Wespenbussarde in kurzer Abfolge. (Foto: H. Knüwer)
Elf kreisende Wespenbussarde kurz vor Mittag; der Nebel hatte sich noch immer nicht vollends aufgelöst.
Zehn kreisende Wespenbussarde (von 11) kurz vor Mittag; der Nebel hatte sich noch immer nicht vollends aufgelöst. (Foto: H. Knüwer)
über den Beobachter hinwegfliegende Rohrweihe (Jungvogel) (Foto: H. Knüwer)
über den Beobachter hinwegfliegende Rohrweihe (Jungvogel) (Foto: H. Knüwer)
ziehende Weißstörche am 03.09.23
ziehende Weißstörche am 03.09.23 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg / Unna: Mornellregenpfeifer, Wespenbussard, Rohrweihe, Baumfalke, Weißstorch und Mauersegler am 02.09.2023 (H. Knüwer)

Der heutige Tag begann schon recht vielversprechend mit einem um 8.30 Uhr ziehenden Mornellregenpfeifer über der „Großen Wand“ in Fröndenberg. Durch seine markanten Rufe ließ er sich als solcher eindeutig erkennen. An selbiger Stelle eröffneten dann um 8.45 Uhr die ersten vier Wespenbussarde den heutigen, bis in den Nachmittag anhaltenden Wespenbussardzug. Diese vier hatten wohl im Nahbereich die Nacht verbracht, denn einer startete aus einem Wäldchen und die anderen folgten sehr niedrig. Im Einzelnen waren zu sehen:

Große Wand – 7.40-11.45 Uhr (zeitweilig mit B. Glüer): insgesamt 25 [7, 5, 2×3, 2×2, 3×1]

Vinning/Dreihausen – vormittags (B. Glüer): weitere 16

Vinning/Dreihausen – 13.15-16.15 Uhr: insgesamt 34 [10, 2×6, 3, 2, 7×1], der letzte Vogel wurde um 15.35 Uhr gesehen.

Soweit das Alter und Geschlecht zu erkennen war, machten adulte Männchen die Mehrzahl aus. Diese ziehen überwiegend vor den adulten Weibchen und diese vor den Jungvögeln. In den nächsten Tagen dürfte der Anteil der ziehenden Jungvögel demnach noch ansteigen.

In beiden Beobachtungsbereichen u.a. auch noch bemerkenswert: neun ziehende Rohrweihen und zwei jagende Baumfalken.

Bei Dreihausen schraubten sich 60 Weißstörche im Trupp hoch.

Am späteren Nachmittag noch ein später Mauersegler über Lünern.

Früh am Morgen ziehender, männlicher Wespenbussard, der wohl in einem Wäldchen genächtigt hat. – 02.09.23
Früh am Morgen ziehender, männlicher Wespenbussard, der wohl in einem Wäldchen genächtigt hatte. – 02.09.23 (Foto: H. Knüwer)
Die Variation des Gefieders ist beim Wespenbussard so variabel wie beim Mäusebussard, von ganz hell bis ganz dunkel; hier ein hell geschecktes Männchen.
Die Gefiederausformung ist beim Wespenbussard so variabel wie beim Mäusebussard, von ganz hell bis ganz dunkel; hier ein hell geschecktes Männchen. (Foto: H. Knüwer)
Dieses Weibchen befindet sich – trotz Zug – in der Mauser; die ersten zwei Handschwingen sind neu, die dritte Handschwinge wächst noch. Generell ist die Mauser um diese Jahreszeit bei Weibchen weiter fortgeschritten als bei Männchen.
Dieses Weibchen befindet sich – trotz Zug – in der Mauser; die ersten zwei Handschwingen sind neu, die dritte Handschwinge wächst noch. Generell ist die Mauser um diese Jahreszeit bei Weibchen weiter fortgeschritten als bei Männchen. (Foto: H. Knüwer)
Ein sehr schmucker, heller Jungvogel bei Vinning, dem man die nassen Tage der letzten Tage ansieht. Der noch nasse Boden ließ erst später am Tag Thermik aufkommen. Und so bemühte sich dieser Wespenbussard lange Zeit, um an Höhe zu gewinnen.
Ein sehr schmucker, heller Jungvogel bei Vinning, dem man die nassen Verhältnisse der letzten Tage ansieht. Der am heutigen Vormittag noch nasse Boden ließ erst später am Tag Thermik aufkommen. Und so bemühte sich dieser Wespenbussard lange Zeit, um an Höhe zu gewinnen. (Foto: B. Glüer)
Während viele Weißstörche bereits abgereist sind, zieht es diesen Trupp (Ausschnitt) mit etwa 60 Vögeln jetzt auch in den Süden.
Während viele Weißstörche bereits abgereist sind, zieht es diesen Trupp (Ausschnitt) mit etwa 60 Vögeln jetzt auch in den Süden. (Foto: H. Knüwer)
Mit einem kleinen Zweiglein gibt sich dieser junge Mäusebussard nicht zufrieden. Es muss schon ein Knüppel sein, der durch die Luft getragen wird.
Mit einem kleinen Zweiglein gibt sich dieser junge Mäusebussard nicht zufrieden. Es muss schon ein Knüppel sein, der durch die Luft getragen wird. (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Greifvogelbeobachtungen am 26.08./27.08.2023 (H. Knüwer)

Der Greifvogelzug nimmt allmählich Fahrt auf. Dies war Anlass, im Bereich der „Großen Wand“ in Fröndenberg mal gezielt Ausschau zu halten, zumal jetzt ja auch mit durchziehenden Wespenbussarden zu rechnen ist. Immerhin wurden in Falsterbo (SW-Schweden) bis zum 25.08. bereits über 700 ziehende Wespenbussarde gezählt. An der Großen Wand war lediglich einer zu sehen, der aber kein Zugverhalten zeigte, sondern zum Hemmerder Schelk flog. Möglicherweise wollte er sich dem länger anhaltenden Dauerregen am heutigen Vormittag entziehen (deshalb auch die Zählunterbrechung).

Insgesamt waren (mind.) 60-65 Vögel in neun Arten zu sehen. Dabei zeigten Sperber und auch Rohrweihen gerichtetes Zugverhalten (auf SW- bzw. topographiebedingt W-Kurs). Bei Rotmilan, Mäusebussard und Turmfalke ließ sich die tatsächliche Zahl nicht exakt ermitteln. Die von Osten/Nordosten einfliegenden Vögel könnten die Lücken aufgefüllt haben, die durch nach Westen abziehende Vögel hinterlassen wurden. Insofern sind in nachfolgender Übersicht lediglich Mindestzahlen angegeben. Die reale Anzahl mag bei den zuvor genannten Arten höher anzusetzen sein.

beobachtete Greifvögel im Bereich der Großen Wand in Fröndenberg
beobachtete Greifvögel im Bereich der Großen Wand in Fröndenberg
Häufigster Greifvogel war der Mäusebussard. Wie bei dem abgebildeten Vogel, handelte es sich fast ausschließlich um Jungvögel aus diesem Jahr.
Häufigster Greifvogel war der Mäusebussard. Wie bei dem abgebildeten Vogel handelte es sich fast ausschließlich um Jungvögel aus diesem Jahr. (Foto: H. Knüwer)
Wie kleine Kinder necken sich diese jungen Bussarde, führen Scheinattacken durch, spielen fangen, lassen sich im Aufwind treiben …
Wie kleine Kinder neckten sich diese jungen Bussarde, führten Scheinattacken durch, spielten fangen, ließen sich im Aufwind treiben … (Foto: H. Knüwer)
… oder versuchen sich im Stöckchen abreißen und herumtragen.
… oder versuchten sich im Stöckchen abreißen und herumtragen. (Foto: H. Knüwer)
Auge in Auge mit einem jungen Rotmilan. Dieser hat anstatt schwarzer Schaftstriche,wie sie Altvögel tragen, auf der Unterseite nur helle Flecken.
Auge in Auge mit einem jungen Rotmilan. Dieser hat anstatt schwarzer Schaftstriche, wie sie Altvögel tragen, auf der Unterseite nur helle Flecken. (Foto: H. Knüwer)
Hand- und Armdecken sind deutlich hell gesäumt, ein Merkmal für einen jungen Rotmilan.
Hand- und Armdecken sind deutlich hell gesäumt, ein Merkmal für einen jungen Rotmilan. (Foto: H. Knüwer)
ziehende Rohrweihe an der Großen Wand am 27.08.2023
ziehende Rohrweihe an der Großen Wand am 27.08.2023 (Foto: H. Knüwer)
Im Größenvergleich mit einer Rabenkrähe ist der abgebildete Sperber deutlich kleiner, also ein Männchen (ebenfalls Jungvogel).
Im Größenvergleich mit einer Rabenkrähe ist der abgebildete Sperber deutlich kleiner, also ein Männchen (ebenfalls Jungvogel). (Foto: H. Knüwer)
Nicht oft bekommt man einen Iltis zu Gesicht. Dieses Exemplar querte heute eine Straße am Westrand des Hemmerder Schelks und lief am helllichten Tag etwa 
500 m über einen Acker. Das passte zwei Rotmilanen, einem Mäusebussard und einigen Rabenkrähen gar nicht. Sie stürzten sich immer wieder auf den Marder, ohne allerdings zuzupacken. Der ließ sich dadurch nicht beeindrucken, setzte unvermindert seinen Ausflug fort und verschwand schlussendlich in einem Graben.
Nicht oft bekommt man einen Iltis zu Gesicht. Dieses Exemplar querte heute eine Straße am Westrand des Hemmerder Schelks und lief am helllichten Tag etwa 500 m über einen Acker. Das passte zwei Rotmilanen, einem Mäusebussard und einigen Rabenkrähen gar nicht. Sie stürzten sich immer wieder auf den Marder, ohne allerdings zuzupacken. Der ließ sich dadurch nicht beeindrucken, setzte unvermindert seinen Ausflug fort und verschwand schlussendlich in einem Graben. (Foto: H. Knüwer)

Bönen: Wespenbussard am 19.08.2023 (H. Knüwer)

Ein Wespenbussard (M) flog am Nachmittag südlich von Lenningsen flach über ein abgeerntetes Weizenfeld und landete auf einer Strohreihe. Minutenlang schaute er hin und her, bevor er sich, teils laufend, teils kurze Strecken fliegend, einem Graben näherte, wo er in einem randständigen Brennesselbestand verschwand. Offensichtlich war er auf der Suche nach Wespennestern. Diese können Wespenbussarde auch in dichter und hoher Vegetation auffinden.

Kaum zu entdecken, wenn das knallgelbe Auge nicht so hervorstechen würde. Wespenbussard am 19.08.23
Kaum zu entdecken, wenn das knallgelbe Auge nicht so hervorstechen würde, ein Wespenbussard. – 19.08.23 (Foto: H. Knüwer)
Langsam laufend nähert er sich einem Graben. Das hellere, graue "Gesicht" spricht für ein Männchen
Langsam laufend nähert er sich einem Graben. Das hellere, graue „Gesicht“ spricht für ein Männchen. – 19.08.23 (Foto: H. Knüwer)
Kurze Strecken wurden fliegend zurückgelegt. Auf der Flügelunterseite sind die dunklen Außenränder scharf abgesetzt, so dass es sich tatsächlich um ein Männchen handelt. – 19.08.23 (Foto: H. Knüwer)
Aufmerksam wird erneut die Gegend (nach fliegenden Wespen?) gescannt. – 19.08.23 (Foto: H. Knüwer)
Hier präsentiert sich der Wespenbussardmann nochmal in voller Positur, bevor er in einem Brennesselbestand abtaucht. – 19.08.23 (Foto: H. Knüwer)

Unna: Weißstorch am 16.08.2023 (H. Knüwer)

Am Nachmittag kreisten mindestens 65 Weißstörche minutenlang über den Hemmerder Wiesen. Ihnen gesellten sich sechs weitere hinzu, die sich in den Wiesen neben den beiden ansässigen Brutvögeln aufgehalten hatten. Das Brutpaar folgte ihnen nicht und bleibt dem Gebiet weiterhin treu.

Fast möchte man meinen, die Kraniche seien schon zurück, aber es sind Weißstörche. – Hemmerder Wiesen, 16.08.2023
Fast möchte man meinen, die Kraniche seien schon zurück, aber es sind Weißstörche. – Hemmerder Wiesen, 16.08.2023 (Foto: H. Knüwer)
Kleiner Ausschnitt aus dem ca. 70 Köpfe starken Trupp Weißstörche. – Hemmerder Wiesen, 16.08.2023
Kleiner Ausschnitt aus dem ca. 70 Köpfe starken Trupp Weißstörche. – Hemmerder Wiesen, 16.08.2023 (Foto: H. Knüwer)
Diese noch junge Waldeidechse hat bei der heute schwülwarmen Witterung einen Wellnes-Platz gewählt. – Hemmerder Wiesen, 16.08.23
Diese noch junge Waldeidechse hat bei der heute schwülwarmen Witterung einen Wellness-Platz gewählt. – Hemmerder Wiesen, 16.08.23 (Foto: H. Knüwer)

Unna / Fröndenberg: Weißstorch, Wespenbussard, Rotmilan, Baumfalke, Nachtigall und Neuntöter am 08.08./10.08.2023 (H. Knüwer)

Das angestammte Weißstorch-Brutpaar der Hemmerder Wiesen ist noch immer im Gebiet anwesend, während die Jungstörche bereits abgezogen sind. Früh am heutigen Morgen flog ein Wespenbussard (Weibchen) vom Böschungsrand der Amecke auf und verschwand in Richtung eines nahen Wäldchens. Etwa 30 Minuten später kehrte er zurück und lieferte sich ein Scharmützel mit einem jungen Rotmilan und einer Rabenkrähe. Anschließend flog er geradlinig nach Norden weg. Im Gebiet auch eine Nachtigall und ein Neuntöter (beide nur gehört) sowie insgesamt drei diesjährige Rotmilane. Am 08.08. versuchte ein vorjähriger Baumfalke, eine der über den Wiesen jagenden Schwalben zu erbeuten.

In der Strickherdicker Feldflur waren heute drei junge Neuntöter, mehrere diesjährige Rotmilane und zwei Rohrweihen (vorjähriges Männchen und ein diesjähriger Vogel) zu sehen. Die junge Rohrweihe zeigte keine Bindung zu einem engeren Bereich in der Feldflur, sondern schraubte sich sehr hoch und zog nach Norden ab. Auch gab es keinen Kontakt mit dem heute gesehenen vorjährigen Männchen. Dass es sich um einen Jungvogel gehandelt haben könnte, der in dieser Feldflur (vielleicht in einem der noch immer nicht abgeernteten Weizenfelder) erbrütet worden ist, scheint dem Verhalten nach eher unwahrscheinlich zu sein. Gerichtete Flüge mit Beute des hier oft gesehenen alten (übersommernden) Weibchens konnten in den letzten Monaten ebenso wenig festgestellt werden. Mit Ausnahme von heute gelang auch keine Beobachtung eines Männchens in diesem Gebiet.

Dieser weibliche Wespenbussard befindet sich in der Mauser; die inneren zwei Handschwingen sind neu geschoben, die dritte wächst noch. – Hemmerder Wiesen, 10.08.23
Dieser weibliche Wespenbussard befindet sich in der Mauser; die innerste Handschwinge ist neu geschoben, die zweite und dritte wachsen noch. – Hemmerder Wiesen, 10.08.23 (Foto: H. Knüwer)
Derselbe Vogel wird von einer Rabenkrähe und einem diesjährigen Rotmilan gemobbt. – Hemmerder Wiesen, 10.08.23
Derselbe Vogel wird von einer Rabenkrähe und einem diesjährigen Rotmilan gemobbt. – Hemmerder Wiesen, 10.08.23 (Foto: H. Knüwer)
Bei dieser vorjährigen, männlichen Rohrweihe ist die Mauser bereits weiter fortgeschritten; die braunen Federn stammen noch aus dem Jugendkleid. – Strickherdicker Feldflur, 10.08.23
Bei dieser vorjährigen, männlichen Rohrweihe ist die Mauser bereits weiter fortgeschritten; die braunen Federn stammen noch aus dem Jugendkleid. – Strickherdicker Feldflur, 10.08.23 (Foto: H. Knüwer)
derselbe Vogel aus anderer Perspektive – Strickherdicker Feldflur, 10.08.23
derselbe Vogel aus anderer Perspektive – Strickherdicker Feldflur, 10.08.23 (Foto: H. Knüwer)
Auch dieser Baumfalke befindet sich in der Mauser. Die Unterschwanzdecken sind schwach gefärbt und erst teilweise durch kräftiger gefärbte Deckfedern ersetzt. Außerdem hat der Falke mindestens die vierte Handschwinge erneuert (auf anderen Fotos deutlicher erkennbar), so dass es sich hier um einen jungen (vorjährigen) Baumfalken), also um keinen Brutvogel aus der Gegend handelt.
Auch dieser Baumfalke befindet sich in der Mauser. Die Unterschwanzdecken sind schwach gefärbt und erst teilweise durch kräftiger gefärbte Deckfedern ersetzt. Außerdem hat der Falke mindestens die vierte Handschwinge erneuert (auf anderen Fotos deutlicher erkennbar), so dass es sich hier um einen jungen (vorjährigen) Baumfalken, also um keinen Brutvogel aus der Gegend handelt. – Hemmerder Wiesen, 08.08.23 (Foto: H. Knüwer)

Unna: Weißstorch und Schwarzstorch am 04.08.2023 (H. Knüwer)

Nach Mittag hielten sich in den Hemmerder Wiesen 11 Weißstörche und 2 Schwarzstörche auf. Offenbar bilden sich bei den Weißstörchen bereits Trupps, bevor es auf die große Reise geht. Bei den beiden Schwarzstörchen handelte es sich um einen Alt- und einen diesjährigen Vogel. Nach einiger Zeit startete die Storchenschar, schraubte sich sehr hoch und zog Richtung SW ab.

rastende Weiß- und Schwarzstörche in den Hemmerder Wiesen am 04.08.23
rastende Weiß- und Schwarzstörche in den Hemmerder Wiesen am 04.08.23 (Foto: H. Knüwer)
Weißstörche  ziehen über die Hemmerder Wiesen hinweg.
Weißstörche ziehen über die Hemmerder Wiesen hinweg. (Foto: H. Knüwer)