Über Monate waren in der Strickherdicker Feldflur keine Schwarzkehlchen zu entdecken. Andernorts sah es wohl nicht wesentlich besser aus. Heute waren dann auf einer der beiden Feldvogelschutzflächen ein Männchen und ein Weibchen zu sehen. Ob es sich um Durchzügler oder ein Revierpaar handelt, muss offenbleiben. In der dortigen Feldflur auch mindestens drei singende und einzelne, überhinfliegende Feldlerchen sowie 12 zunächst rastende und dann durch einen Spaziergänger aufgescheuchte und in östlicher Richtung wegfliegende Kiebitze.
Zahlreiche Kiebitze rasteten heute auch in den Hemmerder Wiesen, überschlägig waren es 160-180. Einzelne Männchen waren bereits am Flaggen. Möglicherweise handelte es sich um einen Teil der gestern auf einem Acker „Am Brauck“ rastenden 240 Kiebitze.
Auf dem Storchenest am NSG standen heute (erstmals?) zwei Störche. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass sich der am 17.02. in NSG-Nähe abgelesene und hier seit 2021 brütende weibliche Storch (mit Hiddensee-Ring) am 20.02. auf einem Nest in Werl-Hilbeck mit einem Männchen gepaart hat (Ablesung und Mitt. von Herrn Kiko, Werl; s.a. https://www.youtube.com/watch?v=jYkDb62kpcI). Bereits im vergangenen Jahr hatte dieser Vogel zu Beginn der Brutzeit dem Brutpaar auf der Kiebitzwiese einen kurzen Besuch abgestattet (https://www.oagkreisunna.de/2024/02/21/froendenberg-kiebitzwiese-weissstoerche-und-rastender-kranich-u-a-am-21-02-2024-k-matull/). Spannend wird sein, ob es bei dem einmaligen tête-à-tête in Werl geblieben ist und ob das Weibchen zu seinem alten Brutplatz zurückkehrt.
Heute in den Hemmerder Wiesen auch eine singende Rohrammer und als kleines Bonbon: ein Seidenreiher (Mitbeobachter hier: B. Glüer).
Schwarzkehlchenpaar in der Strickherdicker Feldflur (hier das Männchen) am 25.02.25 (Foto: H. Knüwer)Ausschnitt aus einem großen Kiebitztrupp in den Hemmerder Wiesen am 25.02.25 (Foto: H. Knüwer)Nachdem sich bereits ein Seidenreiher vom 23.10.-02.11.24 in den Röllingwiesen aufgehalten hatte und gleich drei in der Kiebitzwiese am 18.05.24 zu sehen waren (s. https://www.oagkreisunna.de/2024/11/10/schwerte-seidenreiher-und-kranich-rueckblick-23-10-02-11-2024-k-a-matull/), gelang heute ein weiterer und erstmaliger Nachweis für die Hemmerder Wiesen. (Foto: H. Knüwer)Im Vergleich zum Silberreiher wirkt der Seidenreiher wie ein Zwerg. (Foto: H. Knüwer)Der Größenunterschied wird auch deutlich beim Vergleich mit einer Graugans. (Foto: H. Knüwer)Erst bei der Bildbearbeitung entdeckt: zwei sich paarende Krickenten. Leider wird wohl auch dieses Paar neben den übrigen Artgenossen die Hemmerder Wiesen bald verlassen. (Foto: H. Knüwer)
Für den Raum Unna / Unna-Hemmerde sind in letzter Zeit mehrfach ein oder zwei Weißstörche gemeldet worden. Ob es sich dabei um die Brutvögel aus dem NSG Hemmerder Wiesen gehandelt hat, ist nicht bekannt. Heute gelang jedenfalls die Ablesung des mit einem Hiddensee-Ring markierten Storches (Nr. AZ77), der bereits seit 2021 im Nahbereich des NSG alljährlich als Brutvogel anwesend ist. Der Vogel wurde 2017 in Thüringen beringt und befindet sich aktuell im neunten Kalenderjahr.
Heute suchte er zusammen mit zwei Graureihern, einem Silberreiher, zwei Mäusebussarden und vielen Dohlen und Saatkrähen sehr erfolgreich Regenwürmer und das im Sekundentakt. Dabei war der Boden noch immer gefroren und nur die oberste Schicht leicht angetaut. In Ermangelung an Mäusen müssen gegenwärtig viele Vogelarten mit Regenwurmkost auskommen.
Die großen Gänse- und Entenansammlungen in den Hemmerder Wiesen ließen schon seit Langem auf das Auftauchen eines Seeadlers hoffen. Heute war es endlich soweit. Ein wohl weitestgehend ausgefärbter Seeadler saß gegen Mittag auf dem Boden, nicht weit entfernt von der großen Flutmulde. Leider hatte er mich früher entdeckt als ich ihn, so dass nur noch eine halbwegs passable Belegaufnahme des abfliegenden Adlers gelang. Kurz darauf kreiste minutenlang ein einzelner Kranich über dem Gebiet und auf dem weitestgehend noch gefrorenem Flachgewässer waren u.a. etwa 100 Krickenten zu sehen (hier Mitbeobachter B. Glüer).
Dieser Weißstorch brütet seit 2021 im/am NSG Hemmerder Wiesen. Auf diesem und den beiden folgenden Fotos ist gut zu erkennen, dass sich die oberste Hautschicht ablöst und das knallige Rot der Beine zum Vorschein kommt. – 17.02.25 (Foto: H. Knüwer)Er trägt einen Metallring der Vogelwarte Hiddensee mit der Nr. „AZ77“ und ist bereits acht Jahre alt. – 17.02.25 (Foto: H. Knüwer)Im Sekundentakt wurde ein Regenwurm nach dem anderen gefressen. Nicht immer gelang es, den zappelnden Wurm im Ganzen zu verschlucken. Da geht schon mal ein Stück daneben. Immerhin können solche Regenwurmteile regenerieren. – 17.02.25 (Foto: H. Knüwer)Lecker Regenwurm – 17.02.25 (Foto: H. Knüwer)Vom reichlichen Regenwurmangebot profitierte auch dieser Graureiher. – 17.02.25 (Foto: H. Knüwer)Weithin hörbar war das wiederholte Rufen dieses einzelnen Kranichs. – 17.02.25 (Foto: H. Knüwer)Etwa 100 Krickenten saßen dicht gedrängt auf dem Eis. – 17.02.25 (Foto: H. Knüwer)Verfolgt von zwei vorwitzigen Rostgänsen verließ der Seeadler die Hemmerder Wiesen. – 17.02.25 (Foto: H. Knüwer)Heute waren sowohl im Hemmerder Schelk (Foto von dort) zwei Wintergoldhähnchen zu sehen wie auch erneut zwei in den Hemmerder Wiesen. – 17.02.25 (Foto: H. Knüwer)
In der Diepholzer Moorniederung rasten noch immer mehrere Tausend Kraniche, die offenbar den weiteren Zug in den Süden erst gar nicht angetreten haben. Währenddessen hat der Rückzug der Art dieser Tage bereits eingesetzt (s. Meldung auf der AGON-Seite von S. Kolbe und H.-G. Bullenda am 28.01. für DO-Aplerbeck bzw. DO-Berghofen sowie die Meldung auf dieser Seite von B.& B. Koll am 09.02. für Langschede und die heutige Meldung von B. Brecher für den Bereich nördlich Hemmerde). Heute zogen um 15.00 Uhr ca. 40 Kraniche auch über Lünern hinweg in nordöstliche Richtung. Sollte aus Osten in nächster Zeit eine Kaltfront heranziehen, dann müssen die Vögel wohl mit „Gegenverkehr“ rechnen.
In den Hemmerder Wiesen hält sich die Zahl der rastenden Bläss- und Saatgänse seit Wochen auf einem konstant hohen Niveau. Die tagelang vereisten Wasserflächen haben dem keinen Abbruch getan. Gegenwärtig dürften sich mehr als 300 Blässgänse und etwa 80-100 Saatgänse im NSG oder auf Flächen im nahen Umfeld aufhalten. Gelegentlich war darunter auch eine Nonnengans zu sehen (so am 02.02. und 03.02.). Die Zahl der rastenden Bekassinen lässt sich nur schwer abschätzen. Am 04.02. waren es mindestens drei, wahrscheinlich deutlich mehr. Im Gebiet u.a. auch eine im Ufersaum herumwuselnde Wasserralle (03.02.), zwei Wintergoldhähnchen (14.01.) und ein Kernbeißer (04.02.).
Blässgänse mit einzelnen Saatgänsen über den Hemmerder Wiesen am 14.01.25 (Foto: H. Knüwer)Die Landeklappen sind ausgefahren; alles klar für die Landung. – 04.02.25 (Foto: H. Knüwer)Ein (von zwei) Wintergoldhähnchen in den Hemmerder Wiesen am 14.01.25 (Foto: H. Knüwer)Kernbeißer in den Hemmerder Wiesen – vor diesem Schnabel sollte man Respekt haben. – 04.02.25 (Foto: H. Knüwer)
Während in den Feldlandschaften kaum nennenswerte Vogelbestände zu sehen sind, sieht dies in den Hemmerder Wiesen gänzlich anders aus. Die Rastbestände von Gänsen und Enten bewegen sich seit Wochen auf einem bisher nicht dagewesenen hohen Niveau (siehe hierzu auch die Meldungen von Bernhard Glüer vom 17.12. und 22.12.24 sowie die eigene Meldung vom 26.11.24). Da sich (insbesondere) die Gänse nicht allesamt im einsehbaren Bereich und auch nicht immer innerhalb des NSG aufhalten, lassen sich die insgesamt anwesenden Individuen nicht genau zählen. Zudem schwanken die Bestandszahlen auch von Tag zu Tag. Eine Größenordnung von 350-500 Gänsen, die dort aktuell täglich rasten, dürfte der Realität nahekommen.
bisherige (konservativ geschätzte) Höchstbestände in diesem Winter: Graugans 150-200, Nilgans 150-200, Kanadagans 100-150, Blässgans 100-150, Rostgans 50-100 und Saatgans 40-70
Besonders bemerkenswert sind die stark angestiegenen Bestände von Rost- und Nilgans. Aber auch die Saatgans ist in diesem Winter so stark vertreten wie in keinem anderen Winterhalbjahr.
Die aufgeführten Höchstbestände dieses Winters verdeutlichen die enorme Bedeutung des Gebietes für rastende Wasservögel. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass bei einigen Arten etliche Individuen neu hinzukommen, während gleichzeitig andere weiterziehen, so dass mehr Vögel das Gebiet nutzen als gerade anwesend sind.
Mittlerweile halten sich neben den zahlreich vertretenden Stockenten (> 200) etwa 50-140 Krickenten im Gebiet auf, daneben bis zu 35 Pfeifenten, 30 Schnatterenten, 10 Spießenten und bis zu 10 Löffelenten. Es bleibt abzuwarten, was die nächsten Wochen bringen.
Gestern war seit langer Zeit mal wieder 1 Eisvogel an der Amecke zu sehen.
Nachzutragen bleibt noch ein spät wegziehender Rotmilan, der das NSG am 28.11.24 in SW-Richtung überflog.
Erfreulich war heute (08.01.) die Sichtung einer weibchenfarbenen Kornweihe, die über einer Ausgleichsfläche (Brache) nordöstlich von Lünern jagte. Die Art hat sich in diesem Herbst und Winter sehr rar gemacht, möglicherweise eine Folge des geringen Mäuseaufkommens.
Kanadagänse am 04.12.24 in den Hemmerder Wiesen (Foto: H. Knüwer)Nilgänse am 06.01.25 in den Hemmerder Wiesen (Foto: H. Knüwer)Rostgänse mit Nilgänsen am 08.12.24 in den Hemmerder Wiesen (Foto: H. Knüwer)Saat- und Blässgänse am 16.10.24 in den Hemmerder Wiesen (Foto: H. Knüwer)Saat- und Blässgänse am 16.10.24 in den Hemmerder Wiesen (Foto: H. Knüwer)Saatgans am 02.01.25 über den Hemmerder Wiesen (Foto: H. Knüwer)spät wegziehender Rotmilan (Jungvogel) am 28.11.24 über den Hemmerder Wiesen (Foto: H. Knüwer)Kornweihe am 08.01.25 nordöstlich von Lünern (Foto: H. Knüwer)
Nachdem der Wasserstand auch im nördlichen Teil der Hemmerder Wiesen deutlich angestiegen ist, war heute Hochbetrieb bei den Wasservögeln angesagt. U.a. waren zu sehen: mind. 23 Graureiher, 26 Rostgänse, vier Blässgänse (darunter ein Jungvogel), ca. 200 Graugänse, ca. 50 Kanadagänse, viele Nilgänse, daneben sechs Schnatterenten (3:3), fünf Krickenten, acht Spießenten, vier Pfeifenten und drei Höckerschwäne (davon 2 Jungvögel). Vierundvierzig Kiebitze landeten kurz an der hinteren Blänke, zogen dann aber ab. Ein Habicht (diesj. M.) mischte ca. 150 Ringeltauben auf und ein Sperber (diesj. W.) sauste eilig vorbei. Erstaunlicherweise rasteten etwa 20 Feldlerchen auf einer Grünlandfläche, dort auch drei Bachstelzen. Die Szenerie wurde leider jäh unterbrochen, als ein Pferd am Kirchbach entlanggeführt wurde. Die gesamte Wasservogelschar ging in die Luft.
Seit Wochen halten sich im NSG zwanzig Graureiher und mehr im NSG auf. Wo mögen sie wohl gebrütet haben? (Foto: H. Knüwer)Kiebitze setzen zur Landung in den Hemmerder Wiesen an. (Foto: H. Knüwer)Gänseansammlung in den Hemmerder Wiesen am 26.11.24 (Foto: H. Knüwer)Panikartig fliegen alle Graugänse nach einer Störung auf. (Foto: H. Knüwer)Auch diese Blässgänse verlassen nach der unbeabsichtigten Vertreibung das Gebiet. (Foto: H. Knüwer)gleich vier verschiedene Entenarten (Stockenten, Schnatterenten, Pfeifenten, Spießenten) über den Hemmerder Wiesen am 26.11.24 (Foto: H. Knüwer)junges Sperberweibchen im Vorbeiflug (Foto: H. Knüwer)Junger Habicht wird von Rabenkrähen gemobbt. (Foto: H. Knüwer)
Am Brauck in einer Obstwiese gestern ~ 40 Wacholderdrosseln, zwei Misteldrosseln sowie ~ 10 Rotdrosseln, die sich an den letzten Äpfeln gütlich taten.
Heute in der Strickherdicker Feldflur u.a. rastend: 61 Kiebitze (zweimal durch Spaziergänger mit [angeleintem] Hund vertrieben, suchten dann das Weite im Osten), ≥ 400 Stare, ≥ 120 Feldlerchen sowie ≥ 50 Goldammern, 0 Turmfalken und nur 2 Mäusebussarde.
Eine nach der anderen Wacholderdrossel verkostete diesen Apfel. (Foto: H. Knüwer)Rot- und Misteldrossel hielten im selben Baum gebührenden Abstand. (Foto: H. Knüwer)Nach zwei Störungen durch Gassigänger verließen die Kiebitze das Gebiet in östlicher Richtung. (Foto: H. Knüwer)… hier noch, vergesellschaftet mit Staren, auf einem Acker ausharrend (Foto: H. Knüwer)
Die Strickherdicker Feldflur schien gegen Mittag, abgesehen von zahlreichen Rabenkrähen, Saatkrähen, Dohlen und etlichen Ringeltauben, weitgehend vogelfrei zu sein. Ziehende Feldlerchen waren nicht zu sehen, vermutlich eine Folge des nieseligen Wetters mit wolkenverhangenem Himmel. Doch urplötzlich stieg von einem vegetationsfreien Acker ein riesiger Trupp Feldlerchen auf. Sie drehten ein paar Runden, gingen dann aber wieder auf dem Acker nieder. Geschätzt dürften es mehr als 450 Vögel gewesen sein. Sie hatten wohl eine Zugzwischenrast eingelegt. Auf dem Foto, das einen weit weniger als die Hälfte des gesamten Trupps ausmachenden Ausschnitt zeigt, sind allein (ausgezählt) 219 Feldlerchen zu sehen.
Feldlerchen in der Strickherdicker Feldflur am 30.10.24 (Foto: H. Knüwer)
In der Strickherdicker Feldflur am 13.10. bei böigem SW-Wind u.a. 19 vagabundierende Kiebitze, ein nach SW ziehender Merlin (dj.) sowie zwei Schwarzkehlchen im Windschatten einer mit Goldruten bestandenen Brachfläche.
Heute war in dieser Feldflur intensiver Feldlerchenzug festzustellen. Die Gesamtzahl an Feldlerchen dürfte im vierstelligen Bereich gelegen haben. Ein wiederum diesjähriger Merlin versuchte vergeblich, eine Feldlerche aus einem der Schwärme zu erwischen. Im Gegensatz zu der Vielzahl an Feldlerchen zogen vergleichsweise wenige Wiesenpieper (>20-30) und Buchfinken. Bemerkenswert war ein rastender Trupp Goldammern mit geschätzt 40 Individuen, darunter auch mindestens fünf Rohrammern. Neben 34 nach SW ziehenden Kormoranen, tauchten um 10.20 Uhr und 10.24 Uhr am Horizont fünf Züge Kraniche mit insgesamt ca. 550 Vögeln auf. Zunächst hielten sie SW-Kurs, kehrten aber nach einiger Zeit um und verschwanden in nordöstlicher Richtung. Auch gestern war dies über Lünern zu beobachten. Etwa 120 Kraniche schraubten sich gegen 18.00 Uhr hoch und zogen in NNO-Richtung ab. Heute in Lünern zwei Hausrotschwänze.
Kiebitze über der Strickherdicker Feldflur am 13.10.24 (Foto: H. Knüwer)diesjähriger Merlin über der Strickherdicker Feldflur am 13.10.24 (Foto: H. Knüwer)Nach erfolgloser Jagd am 17.10. setzte sich der junge Merlin auf einen Acker … (Foto: H. Knüwer)… und harrte dort etwa 20 Minuten aus. (Foto: H. Knüwer)Auch am 13.10. waren mindestens zwei Rohrammern in der Strickherdicker Feldflur zu sehen. (Foto: H. Knüwer)gleich zwei Schwarzkehlchen nahe beieinander – Strickherdicker Feldflur am 13.10.24 (Foto: H. Knüwer)
Trotz des heutigen goldenen Oktobertages mit besten Zugbedingungen waren erstaunlich wenige Kleinvögel unterwegs. Während eines zweistündigen Aufenthaltes in der Strickherdicker Feldflur gelangen lediglich folgende erwähnenswerte Beobachtungen: Stare ~80, Feldlerchen ~100, Distelfinken ~30 (im Schwarm), nur einzelne Wiesenpieper, Buchfinken und Bachstelzen sowie eine Singdrossel. Dort auch ein ziehender Trupp Kiebitze (16) und ein Schwarm Ringeltauben (~70), ferner ein Silberreiher, ein Sperber, ein vorjähriger Habicht, ein unberingter diesjähriger Wanderfalke, ein Rotmilan und etwa zehn Mäusebussarde.
Heute zogen kaum Feldlerchen. Entweder waren nur wenige im Gebiet oder sie haben sich auf den begrünten Ackerflächen vollgefressen und nicht blickenlassen. (Foto: H. Knüwer)Ausschnitt aus einem Schwarm Distelfinken in der Strickherdicker Feldflur am 11.10.24 (Foto: H. Knüwer)Während gestern (10.10.) noch drei Schwarzkehlchen auf einer der Feldvogelschutzflächen zu sehen waren, ließ sich heute dort keines ausfindig machen. (Foto: H. Knüwer)Dieser diesjährige Habicht hält sich bereits seit geraumer Zeit im Bereich der Strickherdicker Feldflur auf. (Foto: H. Knüwer)Aus einem Hochspannungsmast startend querte dieser junge (unberingte) Wanderfalke die Strickherdicker Feldflur. (Foto: H. Knüwer)Statt mit Regenwürmern füllt dieser adulte Mäusebussard seinen Kropf mit Hasenfleisch. (Foto: H. Knüwer)Zwei diesjährige Mäusebussarde und ein kreisender Rotmilan interessierten sich zwar auch für den Kadaver, wagten sich jedoch nicht heran. (Foto: H. Knüwer)Gesättigt und mit gefülltem Kropf verlässt der Mäusebussard das Büfett. (Foto: H. Knüwer)
Im oben genannten Zeitraum wurden an 45 Tagen vormittags insgesamt 140 Stunden (im Mittel 3 Std./Beobachtungstag; max. 5 Stunden) auf dem Haarstrang verbracht und insbesondere alle gesehenen Greifvögel notiert. Das Interesse galt vor allem dem Zug der Wespenbussarde. Gezählt wurde entweder an der Großen Wand (23-mal) oder am Südostrand des Hemmerder Schelk‘s (22-mal).
Nachfolgend ein kurzer Überblick der erzielten Ergebnisse. Dabei werden die Zahlen für beide Beobachtungsstandorte wegen ihrer räumlichen Nähe zusammengefasst. Im Juli fand 1 Zählung statt, im August 21 und im September 23. Angegeben sind in nachfolgender Tabelle 1. die Anzahl der Tage (von insgesamt 45) mit positiven Nachweisen einer Art, 2. die an einem bestimmten Tag notierte maximale Individuenzahl und 3. die durchschnittliche Anzahl Individuen/Stunde über die gesamte Beobachtungsdauer.
Art
Tage mit Nachweisen (%)
Maximalzahl
Mittlere Anzahl/Std.
Turmfalke
42 (93%)
4 (03.08.)
0,49
Rotmilan
38 (84%)
12 (03.09.)
1,02
Mäusebussard
33 (73%)
11 (14.09.)
0,85
Sperber
26 (58%)
je 5 (15./25.08.,18.09.)
0,4
Rohrweihe
16 (36%)
je 5 (28.08., 03.09.)
0,22
Habicht
13 (29%)
je 2 (15./16./22./25.08./19.09.)
0,13
Wespenbussard
12 (27%)
3 (21.08.)
0,13
Baumfalke
8 (18%)
2 (22.08.)
0,06
Wanderfalke
8 (18%)
2 (03.09.)
0,06
Fischadler
4 (9%)
2 (29.08.)
0,03
Schwarzmilan
3 (7%)
2 (16.08.)
0,03
Kornweihe
1 (2%)
1 (21.09.)
0,01
Insgesamt konnten deutlich weniger Greifvögel beobachtet werden als in den vorausgegangenen Jahren. Dies dürfte sicherlich auch auf die oft ungünstigen Witterungsbedingungen zurückzuführen sein (u.a. zu starke Winde, fehlende Thermik). So fiel der Wespenbussardzug im Beobachtungsgebiet weitgehend aus. Während der Hauptdurchzugszeit dieser Art herrschten oftmals starke Ostwinde. Es könnte also gut sein, dass die Vögel weiter westlich durchgezogen sind. Die deutlich größeren Beobachtungszahlen aus westlicher gelegenen Gebieten unterstützen diese Annahme. Es war wohl auch für Wespenbussarde kein gutes Jahr, zumal es auch nur wenige Wespen gab. Zogen im vergangenen Jahr noch fast 6.000 Wespenbussarde über Falsterbo hinweg, so waren es in diesem Jahr nur annähernd 2.700. Die geringere Zahl ziehender Wespenbussarde macht sich dann natürlich auch bei uns bemerkbar.
Nahrungsmangel (schlechtes Mäusejahr) könnte auch ein Grund sein, weshalb die Zahl der beobachteten Mäusebussarde, Turmfalken und Rohrweihen weit hinter den Erwartungen zurückblieben. Bei den wenigen Turmfalken war jedenfalls auffällig, dass sie selten Mäuse, meist Insekten bzw. Käfer, erbeuteten.
Auffällig war zudem, dass Rotmilane viel öfter gesehen wurden als Mäusebussarde. Das mag damit zusammenhängen, dass die Art mit weniger Thermik auskommt als der Mäusebussard.
Weißstorch: 7 am 29.08., 19 [13,6] am 13.09. – Schwarzstorch: 1 am 03.08. – Brachvogel: 5 am 25.08. – Kiebitz: 30 am 01.09., 13 am 03.09., 29 am 19.09., ca. 200 am 21.09. – Goldregenpfeifer: 1 am 03.09. – Kolkrabe: je 12 am 21./22.08 – Kormoran: 7 am 13.08., 21 [5,6,10] am 28.08., 9 [8,1] am 29.08., 15 am 05.09., 8 am 22.09. und 20 [12,8] am 29.09.
ziehender Fischadler am 06.09.24 (Foto: H. Knüwer)Dieser junge Habicht konnte wiederholt an mehreren Tagen im Gebiet beobachtet werden. (Foto: H. Knüwer)Jäger und Gejagter – Mal ist der Kolkrabe der Verfolgte des jungen Habichts …… und mal umgekehrt [22.08.24]. (Fotos: H. Knüwer)Kräftemessen zwischen Habicht und Rabenkrähe [22.08.24] (Foto: H. Knüwer)diesjähriges Sperbermännchen am 01.09.24 (Foto: H. Knüwer)diesjähriger Wanderfalke am 01.09.24 (Foto: H. Knüwer)diesjähriger Wespenbussard am 14.09.24 (Foto: H. Knüwer)
Am alten Aussichtshügel der Kiebitzwiese waren heute gegen Mittag u.a. zu sehen: 13 Krickenten, eine Spießente (m), zwei Eisvögel, zwei Schwarzkehlchen, mind. zwei Braunkehlchen und ein Schilfrohrsänger (vmtl. der bereits gestern von B. Nikulla, A. Hünting und A.&K. Matull beobachtete und auf dieser Seite gemeldete Vogel).
Krickenten auf der Kiebitzwiese am 23.09.24 (Foto: H. Knüwer)„Köpfchen in das Wasser …“ – Spießente auf der Kiebitzwiese am 23.09.24 (Foto: H. Knüwer)Schilfrohrsänger auf der Kiebitzwiese am 23.09.24 (Foto: H. Knüwer)„Fressen und gefressen werden!“ – Schwarzkehlchen mit Weißling am 23.09.24 (Foto: H. Knüwer)
In den Vormittagsstunden war die für uns erste ziehende Kornweihe dieser Saison südwestlich von Dreihausen zu sehen. Ein Baumfalke jagte, weit entfernt, nicht näher bestimmbare Fluginsekten. Offenbar setzt jetzt auch allmählich der Lerchenzug ein. Einzeln oder in kleinen Trupps zogen etwa 25 über uns hinweg. Ein beachtlich großer Kiebitztrupp (etwa 200) war mit westlichem Kurs unterwegs.
weibchenfarbene Kornweihe am 21.09.24 südwestlich von Dreihausen (Foto: H. Knüwer)
derselbe Vogel aus einer anderen Perspektive (Foto: Harald Maas)
Heute waren am letzten kalendarischen Sommertag noch immer viele ziehende Tagpfauenaugen, wenige ziehende Admirale, aber auch etliche paarungswillige Weißlinge unterwegs. Das Foto zeigt ein Männchen des Kleinen Kohlweißlings (unten), das ein Weibchen derselben Art verfolgt. (Foto: H. Knüwer)
Das Vogelzuggeschehen nimmt immer mehr Fahrt auf. Heute waren in der Zeit von 11.15 bis 13.45 Uhr im Bereich des Hemmerder Schelks u.a. zu sehen: zwei ziehende Fischadler, ein ziehender Wespenbussard (diesjährig), sieben ziehende Weißstörche und zwei Sperber. Außerdem gleich sieben rastende Braunkehlchen auf einer Schwarzbrache, die als Ausgleichsmaßnahme aus Artenschutzgründen dort angelegt worden ist.
Fischadler (adultes Männchen) über dem Hemmerder Schelk am 29.08.24 (Foto: H. Knüwer)drei von sieben Braunkehlchen auf einer Brachfläche am 29.08.24 (Foto: H. Knüwer)Braunkehlchen auf erhöhter Warte – Bei der Insektenwolke dürfte es sich um Ameisen auf ihrem Hochzeitsflug handeln, ein für Braunkehlchen gefundenes Fressen… (Foto: H. Knüwer)Mitten in der Feldflur saugte ein abgeflogener Buchsbaumzünsler Nektar aus Blüten der Waldrebe. (Foto: H. Knüwer)
In der Strickherdicker Feldflur wurde am Vormittag auf einer Grünlandfläche Heu gewendet. Das hatten auch gleich sechs Rotmilane und fünf Mäusebussarde mitbekommen, die kreisend die Fläche nach Fressbarem absuchten. Mit nur zwei Individuen waren in dieser Feldflur für diese Jahreszeit extrem wenige Turmfalken zu sehen. Auch konnte nur eine einzige Schafstelze auf einer Ponyweide entdeckt werden. Wohl das revierhaltende Schwarzkehlchenmännchen, das auf einer der Feldvogelschutzflächen mit seinem Weibchen erfolgreich Jungvögel großgezogen hat, war ebenfalls anwesend. Hochbetrieb herrschte bei den Rauchschwalben, die in großer Zahl (sicherlich mehrere Hundert) auf SW-Kurs unterwegs waren. Unterwegs war auch ein diesjähriger Wespenbussard, der zielstrebig Richtung Afrika überhinzog.
diesjähriger Wespenbussard über der Strickherdicker Feldflur am 26.08.2024 (Foto: H. Knüwer)