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Fröndenberg: Haussperling, Neuntöter und Rauchschwalbe am 05.05.2024 (H. Knüwer)

In der Strickherdicker Feldflur wurde heute wieder ergebnislos nach Steinschmätzern und den längst überfälligen Braunkehlchen Ausschau gehalten.

Im Bereich einer Hecke mit Eichenüberhältern hielten sich immerhin ca. 25 Haussperlinge auf. Eigentlich nichts Besonderes. Interessant war aber ihr Verhalten. Sie sammelten recht eifrig auf dem angrenzenden Wirtschaftsweg Raupen und andere Insekten. Im Wesentlichen handelte es sich wohl um Eichenwickler, die entweder bei starkem Wind aus den Baumkronen herabgefallen oder die sich zur Verpuppung abgeseilt hatten und auf dem Asphalt gelandet waren. Daneben wurden auch viele Wiesenschnaken aufgelesen, die sich vermehrt im Windschatten der Hecke aufhielten. Von diesem Angebot profitierten auch ein Neuntöter sowie 10 dort jagende Rauchschwalben. Da die Haussperlinge oftmals mehrere Insekten gleichzeitig im Schnabel trugen, ist davon auszugehen, dass diese Futterrationen für den Nachwuchs bestimmt waren. Andernfalls hätten sie die Nahrung gleich selbst gefressen. Das nächste Gehöft liegt 700 m vom Beobachtungsort entfernt. Die Beobachtung macht einmal mehr deutlich, wie wichtig eine reichhaltige Insektenfauna ist, nicht nur für Insektenfresser, sondern auch für Körnerfresser. Untersuchungen haben z.B. ergeben, dass die Nestlingsnahrung von Buchfinken zum überwiegenden Teil aus Blattläusen besteht. Für viele weitere Vogelarten ist tierisches Eiweiß ein wichtiger Bestandteil im Speiseplan zur Fortpflanzungszeit.

Haussperling mit Eichenwickler am 05.05.2024
Haussperling mit Eichenwickler am 05.05.2024 (Foto: H. Knüwer)
Auch dieser Haussperling hat sich eine Raupe ergattert. Ob die Dame deshalb einen Freudensprung macht, bleibt ihr Geheimnis.
Auch dieser Haussperling hat eine Raupe ergattert. Ob die Dame deshalb einen Freudensprung macht, bleibt ihr Geheimnis. (Foto: H. Knüwer)
Dieses Männchen bevorzugte Wiesenschnaken (Nephrotoma appendiculata).
Dieses Männchen bevorzugte Wiesenschnaken (Nephrotoma appendiculata). (Foto: H. Knüwer)

Auch dieser Neuntöter profitierte von dem reichhaltigen Nahrungsangebot.
Auch dieser Neuntöter profitierte von dem reichhaltigen Nahrungsangebot. (Foto: H. Knüwer)
Feldlerche in der Strickherdicker Feldflur. Diese Art versorgt ihren Nachwuchs ebenfalls mit tierischer Kost. (H. Knüwer)
Feldlerche in der Strickherdicker Feldflur am 5.5.24. Diese Art versorgt ihren Nachwuchs ebenfalls mit tierischer Kost. (H. Knüwer)