Monate: Juli 2022

Fröndenberg/Wickede/Unna: Sammelmeldung mit Weißstörchen, Rot- und Schwarzmilanen, Rohrweihe, Grauschnäppern, Steinkauz, Silberreiher, Starenschwarm und Wespenbussard am 07.-19.07.2022 (Marvin Lebéus)

Am 07.07. am Grünenbaum/östliche Kreisgrenze zu Soest ein erster beachtlicher Starenschwarm von >700 Vögeln. In den folgenden Tagen nicht mehr anwesend.

Am 09.07. zwischen Bentrop und Gut Scheda ein männlicher Wespenbussard mit einem -vermutlichen- Mäusebussard merkwürdigerweise synchron, nach Osten über die Kreisgrenze nach Wickede fliegend. Hier bei Bentrop auch 3 Rotmilane und 1 Schwarzmilan. Über Fröndenberg-Hohenheide schon beachtliche >50 Mauersegler kreisend, wohl bereits in Zugstimmung wie B. Glüer bereits erwähnte.

Am 16.07. im Hemmerder Ostfeld eine hoch überhinfliegende wf. Rohrweihe. Hier im Getreide auch 1 m Schwarzkehlchen. Am Steiner Holz ebenfalls 2 Schwarzkehlchen (m+w) im Getreide.

Am 18.07. zwischen Bentrop und Bausenhagen ein Familienverband von >3 Grauschnäppern. Hier auch einnmal kurz 1 Steinkauz rufend.

Heute am 19.07. entlang der Ruhrpromenade bei Wickede >10 Weißstörche jagend. Nun hat die „Hitzeblase“ auch Deutschland erreicht. Bei frühabendlichen 38 Grad und keinerlei merklicher Luftzirkulation lässt es sich nur schwer aushalten. Man leidet mit den Geschöpfen die diese Strapazen einfach aushalten müssen förmlich mit. Am NSG Kiebitzwiese noch 2 Silberreiher, 1 Rot- und 1 Schwarzmilan. Bei Fröndenberg-Warmen weitere 3 Rotmilane, die im Moment vor allem durch ihre Rufe auffallen.

Ein Abfrage auf ornitho bezüglich Beobachtungen von Silberreihern im Kreis Unna hat interessante Daten zu Tage gefördert. Das Fenster in der keine Silberreiher anwesend sind, ist dieses Jahr sehr klein. Die letzte Beobachtung in der ersten Jahreshälfte war am 26.05. für Schwerte und am 24.05. für Fröndenberg. Die erste Beobachtung für die zweite Jahreshälfte war der 09.07. für Fröndenberg, ergibt eine „Sommerpause“ von lediglich 43 Tagen, also knapp über 6 Wochen. Noch undurchsichtiger wird es wenn man 2021 betrachtet, hier gab es keine ersichtliche Sommerpause, in jedem Monat gab es Beobachtungen. Dass das keine Seltenheit darstellt sieht man wenn man sich das jahreszeitliche Auftreten im gesamten Bundesgebiet anschaut. Der Anteil reduziert sich in den Sommermonaten merklich, verschwindet aber nie.

Fröndenberg/Unna: Erste Zwischenbilanz nach einem Monat Insektenerfassung im Hemmerder Schelk vom 16.06- 17.07.2022 (Gregor Zosel)

Nun ist es schon ein Monat her, wo ich mit meiner Erfassung der Insektenarten im Waldgebiet „Hemmerder Schelk“ begonnen habe. Das Projekt soll ja, wie angekündigt, ein ganzes Jahr laufen, um alle Jahreszeiten abzudecken. Etwa 15 Begehungen zu unterschiedlichen Tageszeiten habe ich bereits durchgeführt. Dabei konnte ich schon beachtliche 256 Insektenarten bestimmen und, bis auf wenige Ausnahmen, auch mit Fotos belegen. Für mich habe ich Ordner für die unterschiedlichen Insektengruppen angelegt. Die meisten Arten konnte ich bisher bei den Schmetterlingen nachweisen. Hier sind es bei den Tagfaltern bis jetzt 21 Arten, bei den Nachtfaltern 50 Arten. Auch bei den Käfern sind es bereits 60 Arten, angeführt von 11 Bockkäferarten. Bei den Hautflüglern sind es 35 Arten, angeführt von der Gruppe mit Bienen, Hummeln und Faltenwespen mit 18 Arten. Mit beachtlichen 13 Arten führen die Schwebfliegen in der Gruppe der Zweiflüglern (46 Arten insgesamt) an. Bei den Insekten kommen noch 28 Wanzenarten, 5 Heuschreckenarten, 6 Libellenarten, 1 Schabenart, 3 Zikadenarten sowie 1 x sonstige Insekten dazu. Nachweisen neben den Insekten konnte ich außerdem bis jetzt 7 Ameisenarten, 15 Spinnenarten, 2 Schneckenarten sowie 6 Arten bei Asseln, Hundert- und Tausendfüßler. Auch in Zukunft werde ich einzelne Insektenfamilien mit Fotos hier auf der OAG-Seite vorstellen und über den aktuellen Stand des Projektes berichten.

Lünen: Wespenbussard, 17.07.2022 (Volker Heimel)

Am 17.07.22 balzte ein Wespenbussard über dem Schlosspark Schwansbell in Lünen. Ob er in der näheren Umgebung brütet, ist unklar.

Wespenbussard
Wespenbussard über Lünen-Schwansbell, 17.07.2022 Foto: Volker Heimel
Wespenbussard
Wespenbussard über Lünen-Schwansbell, 17.07.2022 Foto: Volker Heimel
Wespenbussard
Wespenbussard über Lünen-Schwansbell, 17.07.2022 Foto: Volker Heimel

Fröndenberg / Unna: Wespenbussarde, Grauschnäpper, Kiebitze, Waldwasserläufer, Nachtigallen, Schmetterlinge, Hornissen-Umzug u.a., 17.07.2022 (B.Glüer)

Für die meisten heimischen Brutvögel ist die „Saison gelaufen“ – nur wenige, spät brütende Spezialisten oder aber Mehrfachbrüter wie etwa die von H. Knüwer beschriebenen Amseln widmen sich noch der Jungenaufzucht. Zu den besonders spezialisierten Spätbrütern gehört der Wespenbussard, der im Unnaer Osten bisher nur mit einem einzigen sicheren Paar nachgewiesen werden konnte. Die ungewöhnlich zahlreich vorhandenen Wespenvölker ermöglichen zudem den Wespenbussarden ein vergleichsweise „bequemes“ Leben und machen diese noch unauffälliger, da sie nach ihrer Vorzugsbeute nicht lange suchen müssen. Andere späte Spezialisten wie Baumfalken fehlen weiterhin mit sicheren Brutnachweisen. Manche Brutvögel verlassen uns auch bereits oder haben uns schon verlassen: noch am 13.07. ließen sich in den Hemmerder Wiesen >2 diesj. Nachtigallen beobachten – danach gelang dort kein Nachweis mehr. Ebenfalls bereits auf dem Wegzug fielen heute im Wassergewinnungsgelände (Frdbg.-Langschede) 14 Kiebitze nach langem, unschlüssigen Kreisen ein. Ebenda erwähnenswert auch 2 rastende Waldwasserläufer.

Im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) heute mindestens 3 Grauschnäpper bei der Jagd nach schwärmenden Ameisen (mindestens 1 Vogel diesj.).

Neben den schwärmenden Ameisen oder vielen Wespen (auch Hornissen) sind es insgesamt die Insekten, die in der heimischen Fauna derzeit das Bild prägen. Viele Falter haben Sommergenerationen hervorgebracht, die meist individuenreicher sind als die Frühjahrsgenerationen. Erste Mauerfüchse fliegen mit einer zweiten Generation oder auch Folgegenerationen der eingewanderten Distelfalter sind unterwegs. Bei Frdbg.-Ostbüren konnten erste Goldene Achten und mindestens auch ein Postillon ausgemacht werden.

Hoch überhinfliegende Kiebitze fallen im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede zum Baden und Trinken in ein Filterbecken ein, 17.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Adulter Grauschnäpper nach der Jagd auf schwärmende Ameisen hat offenbar ein kopulierendes Paar erbeutet…, 17.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch dieser immature Vogel ist bereits sehr erfolgreich und fängt eine Ameisenkönigin nach der anderen bei deren „Hochzeitsflug“, 17.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Diesjährige Nachtigall in den Hemmerder Wiesen (ist mit mindestens noch einem weiteren Jungvogel auch noch am 13.07. im NSG – hat es aber inzwischen verlassen), 11.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Männlicher Wespenbussard im Unnaer Osten, dem die Grabetätigkeiten an Wespennestern im Erdboden am zerzausten Gefieder anzusehen sind. Sein Weibchen im Horst ist auch mit guter Optik aus der Ferne im dichten Baumkronendach nur schwer auszumachen – aber: was zu sehen ist, reicht völlig als Beleg für eine bis dato erfolgreiche Brut, 15.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Erfreuliches aus der Schmetterlingswelt: ein erster Mauerfuchs (m) der Sommergeneration, ein makelloser Distelfalter, der für die Nachfolgegeneration der von weither eingeflogenen Eltern steht, ein erster Postillon (Einwanderer aus der Alpenregion- zeigt nur im Flug die Pracht seiner geöffneten Flügel), sowie eine Goldene Acht (alle Bilder nahe Frdbg.-Ostbüren) …, 16.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch diese Prachtexemplare der heimischen Schmetterlingsfauna (Schwalbenschwanz) fliegen derzeit auf dem Haarstrang bei Fröndenberg, 16.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Dieses Insekten-Bild in der Frühphase der Entstehung eines Hornissennestes offenbart eine kleine Sensation: der erste kleine Wabenteller enthält erkennbar noch nicht einmal Eier – trotzdem sind im Bild schon mehrere Arbeiterinnen zu sehen. In dieser Phase der Entwicklung ist die Königin als Nestbegründerung gewöhnlich noch allein – hier jedoch waren teils 11 (!) Arbeiterinnen gleichzeitig beim Nestbau zu sehen. Ein sichtbares Zeichen, dass ein weniger geeigneter Neststandort zugunsten dieses neuen Standortes (Schleiereulenkasten unterm Dach unseres Hauses) aufgegeben wurde …, 11.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… nur 5 Tage später ist die erste Wabe ernorm gewachsen und an einem dünnen Stiel entsteht unten schon das zweite Wabenstockwerk. Auch die Königin ist nun vor Ort – in allen Zellen sind nämlich frisch gelegte Eier zu erkennen! 16.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… dieser am Boden abgestellte Nistkasten mit zerbrochener Forderwand in ca. 15 Metern Entfernung vom neu bezogenen Domizil war vermutlich als zu kühl und zu klein verlassen worden, 12.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Neben aller „Insektenidylle“ bietet sich derzeit leider vielerorts auch dieses Bild von „Flora-Fauna-Totalschäden“! An Straßen- und Wegrändern oder neben abgeernteten Feldern werden Säume buchstäblich totgepflegt. Hier wurde nicht nur jeder Bewuchs abgemäht (was bei richtiger Durchführung gelegentlich durchaus Sinn macht), sondern mit dem Mulchmäher und dessen spindelförmig angeordneten, rotierenden Messern alles regelrecht zerfetzt. Diese „Saumpflege“ überlebt kaum ein Insekt, das nicht schnell genug wegfliegt. Eier, Puppen oder Larven / Raupen werden zermalmt und das Mulchen führt langfristig zu einer artenarmen „Einheitsvegetation“, 16.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg/Unna: Nachtexkursion im Rahmen der Insektenerfassung im Hemmerder Schelk am 15.07.2022 (Gregor Zosel)

Schon drei Nachtexkursionen habe ich im Rahmen meiner Insektenerfassungsprojekts im Hemmerder Schelk durchgeführt. Neben den farbenprächtigen und seltenen Arten wie Grüne Malveneule, Achateule, Rotes- und Schwarzes Ordensband (siehe Meldung vom 2./3.07.), sind es aber die unauffälligen Nachtfalter, die im Dunkeln meist verborgen bleiben. Viele der Nachtfalter sind auch tagaktiv, sodass man sie auch den ganzen Tag entdecken kann. Hier möchte ich nun nur ein paar der Nachtfalter vorstellen, die ich ausschließlich in der Dunkelheit bei den Nachtexkursionen beobachten konnte.

Nachtaflter
Bogenlinien-Spannereule auch Schlehen-Zünslereule (Herminia grisealis) (Bild oben) und Gelbfleck-Waldschatteneule auch Purpurglanzeule (Euplexia lucipara) (Bild unten)…..am 17.07.2022 (Fotos: Gregor Zosel)
Nachtfalter
Gemüseeule (Lacanobia (Diataraxia) oleracea) (Bild oben) und Getreide-Halmeule (Mesapamea secalis) (Bild unten)…..am 17.07.2022 (Fotos: Gregor Zosel)
Nachtfalter
Hausmutter (Noctua pronuba) (Bild oben) und Janthe-Bandeule (Noctua janthe) oder Janthina-Bandeule (Noctua janthina) (Bild unten). Bei letzterem Falter ist die Art der Bandeule nicht einwandfrei auf Fotos zu unterscheiden…..am 17.07.2022 (Fotos: Gregor Zosel)
Nachtfalter
Laubgehölz-Spannereule (Herminia tarsipennalis) (Bild oben links) und Rotbuchen-Gürtelpuppenspanner (Cyclophora linearia) (Bild oben rechts) sowie Rosen-Federmotte (Cnaemidophorus rhododactyla) (Bild unten)…..am 17.07.2022 (Fotos: Gregor Zosel)
Nachtfalter
Svenssons Pyramideneule (Amphipyra berbera) (Bild oben) und Zweipunkt-Eulenspinner (Ochropacha duplaris) (Bild unten)…..am 17.07.2022 (Fotos: Gregor Zosel)
Nachtfalter
Weißstirn-Weißspanner (Cabera pusaria) (Bild oben) sowie zwei Farbmorphen der Trapezeule (Cosmia trapezina)…..am 17.07.2022 (Fotos: Gregor Zosel)

Unna / Fröndenberg: Weißstorch, Schwarzmilan, Kolkrabe, Rotmilan und Sperber am 13.07./15.07.2022 (H. Knüwer)

In den vergangenen Tagen waren in den Hemmerder Wiesen immer wieder zwei diesjährige Weißstörche zu sehen; so auch heute. Es ist anzunehmen, dass es sich um die Nachkommen des im Nahbereich ansässigen Brutpaares gehandelt hat. Am 13.07. kreisten dann vier Jungstörche über den Hemmerder Wiesen, von denen einer im Gebiet landete, die übrigen zogen nach NO ab. Zu meinem Erstaunen kreisten dann wenig später neun Weißstörche über Steinen, die dann zielgerichtet die Hemmerder Wiesen ansteuerten. Von diesen neun Störchen waren acht diesjährig, was am noch nicht vollständig ausgefärbten Schnabel gut erkennbar war. Offenbar gibt es jetzt schon Zusammenschlüsse junger Störche, bevor es auf den Zug in den Süden geht. Am 13.07. außerdem ein Schwarzmilan über dem Steiner Holz sowie in den Hemmerder Wiesen ein Kolkrabe und ein Rotmilan.

Während der Brutzeit war ein Abschnitt des Weges entlang der Amecke in den Hemmerder Wiesen mit Flatterband wegen einer „störempfindlichen Vogelart“ über mehrere Wochen gesperrt worden. Die Maßnahme diente dem Schutz eines unmittelbar am Weg brütenden Sperberpaares. Eine fortwährende Nutzung des Weges hätte während der Ei-Phase und vor Laubaustrieb unweigerlich zur Aufgabe des Geleges geführt. Da allseits die Absperrung respektiert worden ist, kann jetzt vermeldet werden, dass zwei junge Sperber ausgeflogen sind und jetzt die weite Welt erkunden. Von drei weiteren Sperberpaaren (in Unna u. Fröndenberg) war nur eines ebenfalls erfolgreich mit mindestens 4 Jungvögeln (B. Glüer mdl.).

Wegesperrung in den hemmerder Wiesen zur Brutzeit
Die im April (Foto vom 14.04.22) bis Ende Juni angebrachte Wegesperrung in den Hemmerder Wiesen …
… hat dazu beigetragen, dass eine Sperberbrut erfolgreich verlaufen ist. Im Bild einer der ausgeflogenen Jungvögel am 13.07.22 (Fotos: H. Knüwer)

Fröndenberg/Menden/Wickede: NWO-Sommergänsezählung mit Wasserralle, Flussuferläufer, Waldwasserläufer, Kiebitze, Weißwangengans, Rostgänse, Wasseramseln, Gebirgsstelze und Eisvögel am 13.07.2022 (Gregor Zosel)

Wegen eines Urlaubs habe ich die NWO-Sommergänsezählung einige Tage später machen müssen. So konnte ich in meiner Erfassungsgebiet bei einer „kompletten“ Wasservogelzählung in den einzelnen Teilgebieten folgendes notieren:

Himmelmann Park/ Hönnemündung: 6 Blässrallen (davon 3 dj.), 18 Stockenten (davon 3 Pulli), 7 Reiherenten, 1 Graureiher, 2 Kormorane, 3 Wasseramseln (2 ad. + 1 juv.) sowie 1 Gebirgsstelze.

Hindenburg Hain: 1 Stockente, 2 Reiherenten sowie 5 Blässrallen.

NSG Kiebitzwiese: 1 Wasserralle, 1 Flussuferläufer, 1 Waldwasserläufer, 4 Weißstörche (1 ad.+3 dj.), 8 Reiherenten, 22 Schnatterenten (davon 19 dj. in 3 Familien), 51 Stockenten (davon 25 dj.), 18 Blässrallen (davon 9 dj.), 1 Haubentaucher, 2 Höckerschwäne, 2 Kormorane, 3 Graureiher, 2 Eisvögel (davon 1 Ex. mit Futter für Jungvogel), 5 Neuntöter (M+W +3 juv.) sowie 1 dj. Schwarzmilan.

Hammer Wasserwerk: 1 Flussuferläufer, 2 Waldwasserläufer, 4 Kiebitze, 1 Weißwangengans, 14 Rostgänse (m+W + 12 juv.), 75 Graugänse, 67 Nilgänse (davon 44 dj.), 84 Kanadagänse (davon mind. 13 dj.), 4 Reiherenten, 19 Stockenten (davon 5 dj.), 9 Stockentenhybride, 2 Haubentaucher auf Ruhr, 1 Kormoran, sowie 2 Neuntöter (M+W warnend).

NSG Obergraben westlich Wickede: 2 Weißstörche dj. auf Horst, 13 Stockenten (davon 5 dj.), 4 Stockentenhybride, 11 Reiherenten, 1 Zwergtaucher sowie 2 Eisvögel.

Ruhrabschnitt Stadtgrenze Fröndenberg bis Wickeder Ruhrbrücke: 11 Reiherenten, 5 Stockenten, 1 Nilgans, 6 Blässrallen (davon 1 dj.), 5 Zwergtaucher (davon 1 Pulli), 16 Lachmöwen (davon 3 dj.) sowie 4 Kormorane.

Warmer Löhen: 6 Kanadagänse, 9 Nilgänse, 88 Graugänse (davon mind. 12 dj.) sowie 9 Graureiher.

Flussuferläufer
Flussuferläufer am Ruhrufer im NSG Kiebitzwiese….am 13.07.2022 (Foto: Gregor Zosel)
Weißwangengans
Weißwangengans mitten in der Gänseversammlung im Wasserwerk….am 13.07.2022 (Foto: Gregor Zosel)
Kanadagänse
Bei solch einem durcheinander ist die Zählung nicht einfach….am 13.07.2022 (Foto: Gregor Zosel)
Blässhuhn
Blässhuhnfamilie am Himmelmann Park….am 13.07.2022 (Foto: Gregor Zosel)
Lachmöwe
Lachmöwe über der Wickeder Ruhr….am 13.07.2022 (Foto: Gregor Zosel)
Weißstorch
Die drei Jungstörche des Brutpaares der Kiebitzwiese suchen in den Wiesen und an den Wasserflächen selbstständig nach Nahrung….am 13.07.2022 (Foto: Gregor Zosel)
Weißstorch
…aber wenn die Eltern noch ab und zu ein Leckerchen vorbeibringen, sind sie schnell wieder auf ihrem Nest und verspeisen das Mitgebrachte….am 13.07.2022 (Foto: Gregor Zosel)

Unna: Nestbau Amsel am 11.07. / 12.07.2022 (H. Knüwer)

Ein Amselpaar startet gegenwärtig mit einer zweiten, vielleicht auch schon dritten Brut. Gestern wurde Nistmaterial in eine Eibe vor der eigenen Haustür eingetragen. Während das Weibchen „schuftete“ und das Nest baute, saß das Männchen meist abseits und gab allenfalls Warnrufe von sich. Intensive Bauphasen gab es vormittags und am späten Nachmittag bis zum Einbruch der Dunkelheit. Die Menge des eingetragenen Materials lässt darauf schließen, dass der Nestbau in gut einem Tag abgeschlossen war. Zumindest gab es heute am frühen Morgen keine Nestbauaktivitäten mehr. Praktisch minütlich schleppte das Weibchen Nistmaterial heran. Alles was sich formen lässt, war gut genug. Außer trockenen Halmen, Pflanzenfasern, Wurzeln, Moos, gelegentlich vermengt mit frischem Gras, waren auch Textil- und Plastikfetzen darunter. Moos wurde aus dem Rasen gerupft und Moospolster von einem nahen Wellblechdach gesammelt. Überhaupt waren es immer nur kurze Transportwege. Als „Kitt“ diente feuchte Erde und vermodertes Laub, was aus einer Dachrinne geholt worden war.

Amsel mit unterschiedlichen Nistmaterialien
Amselweibchen mit unterschiedlichen Baumaterialien für das zukünftige Nest (Fotos: H. Knüwer)
Plastik- und Stoffreste dienen diesem Amselweibchen als Nistmaterial.
Sogar Stoffreste und Plastikteile wurden verbaut. (Fotos: H. Knüwer)

Kreis Unna/Europa/Afrika/Asien: Bird Migration Atlas, 11.07.2022

Das Institut für Vogelforschung/Vogelwarte Helgoland, Olaf Geiter, hat den für das Institut tätigen Beringerinnen und Beringern die Fertigstellung des neuen Bird Migration Atlas mitgeteilt:

Vor Kurzem ist nach vielen Jahren Planung und Vorbereitung der Eurasian African Bird Migration Atlas fertig gestellt worden. Er ist über das Internet für alle frei zugänglich ( https://www.migrationatlas.org) und bietet interaktive Karten zu den Ortsbewegungen von 300 Vogelarten sowie ergänzende Texte und Statistiken dazu. Der Atlas basiert vor allem auf den in den europäischen Beringungszentralen vorliegenden Beringungs- und Wiederfunddaten aus 120 Jahren Vogelmarkierung. Für etwa 100 Arten werden diese Informationen durch Track-Daten aus der Movebank animal-tracking database ergänzt. Im Gegensatz zu den gedruckten Ringfundatlanten ist geplant, diesen Atlas regelmäßig mit neuen Daten zu aktualisieren.

Ohne die Mitarbeit von Ihnen, den Beringerinnen und Beringern, wäre ein solches Werk nicht denkbar. Wir danken Ihnen und allen anderen Beringerinnen und Beringern der letzten 120 Jahren für ihre unermüdliche und tatkräftige Mitarbeit. So ist ein großes Gemeinschaftswerk entstanden, an dem viele Personen aus vielen Ländern beteiligt waren. Dies ist ein besonderes Beispiel für erfolgreiche Citizen science im internationalen Rahmen.

Die riesige Menge an Informationen in dem Atlas wird zu einem noch besseren Verständnis von Ökologie und Verhalten unserer Vogelarten führen. Dies ist auch für den Naturschutz im nationalen wie internationalen Rahmen wichtig. Dabei wird im Gegensatz zu den bereits vorliegenden nationalen Ringfundatlanten ein Kontinent übergreifender, großer geografischer Raum umfassend abgedeckt. So kann auch die Bedeutung der verschiedenen Flyways besser verstanden werden.

Das Institut für Vogelforschung mit seiner Markierungszentrale hat in Zusammenarbeit mit EURING und anderen Zentralen einen entscheidenden Anteil an der Konzeption und Realisierung dieses Atlasses. Wir freuen uns daher besonders über das Erscheinen dieses Werkes und hoffen, Sie haben auch Freude daran.

Schauen Sie einfach mal in den Atlas. Es ist auch Ihr Werk.

Lünen: Grünspecht und mehr, 01.07.2022 (Andreas Nickel)

Am 01.07.2022 eine Sichtung von Nachbars Wiese, leider für das vorhandene “Besteck” zu weit entfernt und so blieben von der Grünspecht Sichtung nur dokumentarische Bilder übrig, die stark gecroppt werden mussten. Sichtung am 01.07.2022 vormittags an der Grenze zu Lünen Horstmar. Des weiteren unterwegs 3 Eichelhäher, ein ganze Anzahl von Blau- und Kohlmeisen, einige Rotkelchen, sowie ein über das Haus ziehender Graureiher.

Grünspecht
Grünspecht-Fütterung, Lünen, 01.07.2022 Belegfoto: Andreas Nickel
Grünspecht
Grünspecht-Fütterung, Lünen, 01.07.2022 Belegfoto: Andreas Nickel
Grünspecht
Grünspecht-Fütterung, Lünen, 01.07.2022 Belegfoto: Andreas Nickel
Grünspecht
Grünspecht-Fütterung, Lünen, 01.07.2022 Belegfoto: Andreas Nickel
Grünspecht
Grünspecht-Fütterung, Lünen, 01.07.2022 Belegfoto: Andreas Nickel

Fröndenberg / Unna / Menden-Halingen (Kr. MK): Mauersegler, Wespenbussarde, Habichte, Zwergtaucher, Wasserralle, Grauschnäpper, Schmetterlinge u.a., 09.07.2022 (B.Glüer)

Am Ende der ersten Julidekade verlassen uns bereits viele Mauersegler. Nur Brutpaare, die noch ein Gelege oder Jungvögel betreuen, „halten die Stellung“.  Über dem eigenen Haus mit 8 Brutpaaren (Frdbg.-Hohenheide) vollführten noch gestern mehr als 20 Mauersegler unter lauten „Swi-Ri-Rufen“ spektakuläre Flugspiele. Heute blieb es bereits relativ ruhig. Eine zweite Kontrolle der Mauerseglerkolonie in der Fröndenberger Stiftskirche (gemeinsam mit Hermann Knüwer) ergab nunmehr am 04.07. knapp 4 Wochen nach dem ersten Besuch (am 09.06.) erneut ein „bescheidenes“ Ergebnis. Zwar ist die Brutpaarzahl mit 17 Paaren unverändert, doch in dieser Zahl stecken 4 Gelegeverluste und 4 neu angelegte Gelege. 3 Gelege, die bei der Erstkontrolle am 09.06. kalt waren, waren auch jetzt unbebrütet, sodass hier kaum noch mit Brutferfolg zu rechnen ist. Damit würde schlussendlich die Zahl der erfolgreichen Bruten vermutlich weiter absinken.

Die hier schon mehrfach gemeldete Zwergtaucherbrut auf dem Fröndenberger Golfplatz „Am Winkelshof“ scheint prädiert zu sein – vermutlich durch Waschbären, die auch im Verdacht stehen, hier immer wieder eine angesiedelte Krebspopulation zu dezimieren. Die Altvögel betreuen noch einen einzelnen Jungvogel aus einer früheren Brut, jedoch aus dem Zweitgelege konnten noch keine Jungvögel ausgemacht werden.

Besser sieht es jenseits der Kreisgrenze in den „Schlammteichen Am Wälkesberg“ bei Menden-Halingen (Kr. MK) aus. In Absprache mit dem Ruhrverband konnte nach zwei Jahren Unterbrechung erstmals das Gelände wieder betreten werden. Mindestens 5 (!) Zwergtaucherpaare betreuen hier Nachwuchs unterschiedlichsten Alters. Außerdem ebenda eine quiekende Wasserralle, zahlreiche nicht bestimmbare Rohrsänger (>2 Teichrohrsänger noch mit Gesang, mehrere Familienverbände mit flüggen Jungvögeln). >2 Waldwasserläufer, im Umland 2 überfliegende Wespenbussarde (vermutl. 2x m) sowie flügge Junghabichte mit >1 Altvogel (w), 1 ad. Grauschnäpper.

Sehr spätes Mauseglergelege im Turm der Fröndenberger Stiftskirche. Normalerweise muss eine Mauerseglerbrut bis zum 05.Juni eines Jahres begonnen sein, um vor August – der regulären Wegzugszeit – abgeschlossen werden zu können, 04.07.2022 (Foto: Hermann Knüwer)
Bei dieser Mauerseglerfamilie unter dem eigenen Dach (Frdbg.-Hohenheide) ist alles „im Soll“: drei Jungvögel sind gut befiedert und recht weit entwickelt, 09.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Zwei von mindestens 3 jungen Zwergtauchern neben einem weiteren Junge führenden Paar in einem von mehreren Gewässern der „Schlammteiche Am Wälkesberg“ (Menden-Halingen / Kr. MK). Insgesamt betreuen hier mindestens 5 Paare Nachwuchs …, 08.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda einer von vielen Rohrsängern (nicht bestimmt) in den zahlreichen Röhrichtbeständen des Geländes…, 08.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… in der Nachbarschaft des Geländes zwei kreisende Wespenbussarde (vermutl. beide männlich) …, 08.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… einer der beiden kommt recht nah vorbei …, 08.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… und riskiert einen Blick auf den Paparazzo. Mindestens die 2. Handschwinge ist frisch vermausert, 08.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Derzeit ist vielerorts ein reiches Schmetterlingsleben zu beobachten. Dieser Blütenstand des teils ungeliebten – weil giftigen – Jakobskreuzkrauts beherbergt gleich 6 verschiedene Tagfalterarten (Hemmerder Wiesen): Kl. Fuchs, Tagpfauenauge (unten links ein Eier legendes Weibchen in direkter Nachbarschaft), Landkärtchen, Großes Ochsenauge, Schornsteinfeger, Kl. Kohlweißling, Kl Perlmuttfalter (auf benachbarter Distel). Die Goldene Acht (Bildmitte rechts) zeigte sich bei Frdbg.-Ostbüren, 03.-05.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… im heimischen Garten wird ein größerer Bestand an blühendem Seifenkraut seit Tagen allabendlich nach Sonnenuntergang zum „Buffet“ großer Schwärmer. Hier fliegt ein sehr großer Ligusterschwärmer (fast 10 cm Spannweite) durchs Bild…, 04.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… zu den Gästen gehören unter anderem neben Ligusterschwärmern gleichzeitig bis zu 5 Mittlere Weinschwärmer (rechts oben), Labkrautschwärmer (links unten) und Kiefernschwärmer (rechts unten) 02. – 08.07.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Bönen: Nachtigall, Dorngrasmücke, Rotmilan, Mäusebussard, Neuntöter etc. am 08.07.22 (C. Rethschulte)

Heute am Grenzweg in Bönen: eine Nachtigall, eine Dorngrasmücke, vier Goldammern, eine Singdrossel, ein Zilpzalp, ein Fitis, fünf Mehlschwalben, ein Buntspecht, zwei Mönchsgrasmücken, ca. acht Buchfinken, zwei Singdrosseln, ein Mäusebussard, ein Rotmilan; dazu einige Falter.

Im Bereich des HRB Seseke/Bönen: ein Neuntöter und eine Goldammer.

Nachtigall am Grenzweg (08.07.22, Foto: C.Rethschulte).
Dort auch ein Dorngrasmücke …
.. und ein Fitis (08.07.22, Fotos: C.Rethschulte).
Auch im Bereich des Grenzweges Weges: ein Rotmilan…
… und ein ein mausernder Mäusebussard (08.07.22, Fotos: C. Rethschulte).
Im Bereich des HRB Seseke/Bönen dieser männliche Neuntöter (08.07.22, Foto: C. Rethschulte).
Folgende Schmetterlinge waren im Bereich des Grenzweges zu sehen: Große Ochsenaugen ..
… Tagpfauenaugen …
… und unter den Weißlingen, u.a. dieser Große Kohlweißling (08.07.22, Foto: C. Rethschulte).

Fröndenberg: Jungfernflüge bei den Weißstörchen auf der Kiebitzwiese am 08.07.2022 (K.Matull)

Heute Morgen konnte ich zumindest 2 der 3 Jungstörche auf, neben und über der Kiebitzwiese in Fröndenberg bei ihren Jungfernflügen beobachten. Nachfolgend einige Eindrücke in Bildern:

Das Weibchen des Brutpaars von der Kiebitzwiese auf der Hochspannungsleitung. 08.07.2022 (Foto: Klaus Matull)
Die Stare waren über ihre Präsenz weniger begeistert. 08.07.2022 (Foto: Klaus Matull)
Jungfernflug von Storch Nr.1 noch etwas unrund mit vollausgefahrenen Beinen. 08.07.2022 (Foto: Klaus Matull)
Für die freie Bahn sorgt der Vater persönlich. Der Fremdstorch oben wird jetzt erst recht nicht geduldet. 08.07.2022 (Foto: Klaus Matull)
Unterdessen hat auch der nächste Jungstorch das Nest verlassen. 08.07.2022 (Foto: Klaus Matull)
Der letzte Jungstorch hatte sich zumindest heute noch nicht durchringen können das Nest zu verlassen. 08.07.2022 (Foto: Klaus Matull)
Beide Jungstörchen kehrten aber nach einigen Runden zurück auf das Nest. 08.07.2022 (Foto: Klaus Matull)