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Lünen: Halde Victoria, 03.07.2019 (Volker Heimel)

Die Halde Victoria zählt zu den außergewöhnlichsten, schützenswerten Lebensräumen der Stadt Lünen und des Kreises Unna. Der aus Feinsediment bestehende Boden hat in feuchten Bereichen das einzige echte Niedermoor Lünens hervorgebracht. Nicht unter 10 verschiedene Libellenarten pflanzen sich auf Victoria fort. Die trockenen Bereiche werden bewohnt von den planungsrelevanten Flussregenpfeifern, sowie von den ebenso geschützten Blauflügel-Sandschrecken. Als Charakterpflanze tritt dort der Sommerflieder auf, welcher Schmetterlingsarten wie dem Admiral und dem Tagpfauenauge Nahrung bietet. In den Bereichen des aus Birken bestehenden Primärwaldes, die mehr Deckung bieten, fliegt als weitere Falterart das Waldbrettspiel. Vorkommen des geschützten Nachtkerzen-Schwärmers können wegen des Vorhandenseins von Nachtkerzen und Weidenröschen nicht ausgeschlossen werden.

Dass das Land NRW gerade diesen Bereich für die Realisierung einer forensischen Anlage vorgesehen hat, ist aus artenschutzrechtlicher Perspektive nicht nachvollziehbar. Derzeit präsentiert sich das in Lünen frei werdende Gelände der STEAG als wesentlich geeigneter und nahezu frei von artenschutzrechtlichen Hindernissen.

Eine ausführliche Begutachtung samt Artenliste finden Sie hier.

Selm: Kiebitznachwuchs, 02./03.07.2019 (Lambert Brünemann)

Nachtrag zur Meldung vom 02.07.2019: Die jungen Kiebitze fliegen mit den Alttieren die benachbarten Grünlandflächen ab (hier einige, leider etwas unscharfe Belegfotos). Viele Faktoren mussten erfüllt werden, dass wir hier Erfolg hatten: 2017 hatten wir hier nur 1 Pärchen, das mit Erfolg 2 Junge groß zog. 2018 hatten wir 2 Pärchen, die 5 Junge groß gezogen haben, ein Pärchen hatte doch wirklich 3 Jungtiere. 2019 somit kamen hier Anfang März 9 Kiebitze zurück und fingen gleich an zu brüten. 2 Gelege mit 4 Jungtieren hatten hier überlebt. Leider sind 2 Gelege zerstört worden – diese 2 Pärchen fingen gleich mit der 2. Brut an, diese hatten Erfolg. Und das sind die 3 jungen Kiebitze, die jetzt gerade fliegen können. Des Weiteren habe ich den Teich und die Grünlandfläche mit Wasser geflutet, da freuten sich die Kiebitze, dass es bei der Hitze noch Wasser gab . . .

Kiebitz
Kiebitz auf Grünland in Selm, 02.07.2019 Belegfoto: Lambert Brünemann
Kiebitz
Kiebitz auf Grünland in Selm, 02.07.2019 Belegfoto: Lambert Brünemann
Kiebitz
Kiebitz auf Grünland in Selm, 03.07.2019 Belegfoto: Lambert Brünemann
Kiebitz
Flügger Jungkiebitz auf Grünland in Selm, 03.07.2019 Belegfoto: Lambert Brünemann
Kiebitz
Kiebitz auf Grünland in Selm, 03.07.2019 Belegfoto: Lambert Brünemann

Unna: Gelbspötter, Sumpfrohrsänger, Grauschnäpper, Nachtigallen, Gartengrasmücken, Stare, Wiesenweihe, Sperber, Rotmilan am 05.-06.07.2019 (Marvin Lebéus)

An zwei Nachmittagen in den Hemmerder Wiesen konnte folgendes beobachtet werden: 2 Gelbspötter (kurzer Gesang gefolgt von Verfolgungsflügen), 1 sehr heimlicher Sumpfrohrsänger, 1 sing. Rohrammer, 1 Grauschnäpper der bereits 2-3 flügge Jungvögel versorgt, 1 kurz warnende und dann verhalten sing. Nachtigall gefolgt von einem Jungvogel, 1-2 dj. Grünspechte, allerhand warnende Grasmücken (darunter auch 2 sich kurz zeigende Gartengrasmücken), ein stattlicher Familienverband von ~20 Bluthänflingen, >500 Stare in mehreren Trupps, jeweils 1 durchfliegender Rotmilan, Sperber als auch 1 männliche Wiesenweihe.

Auf den Wiesen neben den Kühen und den satten 18 Graureihern, 1 sehr aufgebrachter Kiebitz. Belästigt von gleich mehreren Rabenkrähen scheinen seine Angriffsflüge keine Wirkung zu zeigen. Was hier genau geschieht ist leider nicht ersichtlich, es liegt aber nahe dass hier ein möglicher Nachwuchs nun Geschichte ist. Als das Spektakel vorbei ist, kommt auch prompt ein Graureiher und inspiziert die Stelle auf mögliche Reste?!

Junge Blaumeise in ihrem ersten Lebensjahr, 06.07.2019 Foto: Marvin Lebéus
Ein weiterer „Sprössling“ sitzt gut getarnt am Boden, ein Grünspecht, 06.07.2019 Foto: Marvin Lebéus
Auch dieser Grauschnäpper ist ein Jungvogel, was die kontrastreiche Strichelung der Brust verrät, 05.07.2019 Foto: Marvin Lebéus
Unverkennbar hingegen die bereits jetzt typische aufrechte Haltung, 05.07.2019 Foto: Marvin Lebéus
Rotmilan segelt langsam vorbei, 06.07.2019 Foto: Marvin Lebéus
Hingegen deutlich schneller war dieser Sperber, 05.07.2019 Foto: Marvin Lebéus
Gleich dem Rattenfänger von Hameln, scheinen die Stare -zumindest auf diesem Foto- der Wiesenweihe hypnotisch zu folgen, 06.07.2019 Foto: Marvin Lebéus

Fröndenberg / Unna: Wespenbussarde, Mauersegler, Gelbspötter, Neuntöter, Starenansammlung, Teichrohrsänger u.a., 06.07.2019 (B.Glüer)

Heute zeigte sich zweimal je ein Wespenbussard zwischen Frdbg.-Ostbüren und Frdbg.-Frömern. Es waren jeweils Männchen – jedoch unterschiedliche Vögel. Vorgestern (04.07.) kreiste einer der beiden (Foto) über dem Golfplatz „Am Winkelshof“ und flog dann Richtung Ruhrtal.

Südlich Frdbg.-Ostbüren, an der Bio-Obstanlage, ein weiteres Neuntöterrevier. Am Abend nahe Frdbg.-Frömern (Panthewiese) eine riesige Ansammlung von Staren (~4000 – 5000 Vögel!). Dort auch ein singender Gelspötter und ~35 Mauersegler über den Feldern.

Bei einer weiteren Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Stiftskirche (Frdbg.) konnte ein Anstieg auf nunmehr 18 Bruten registriert werden. Die jetzt noch begonnenen Bruten können allerdings kaum im üblichen Zeitfenster zu Ende geführt werden, so dass vermutlich bis in den September hinein die Jungen versorgt werden müssen.

In den Hemmerder Wiesen am 04.07. noch ein singender Teichrohrsänger.

Leider weit weg: männlicher Wespenbussard über dem alten Golfplatz (Frdbg.) – vermutlich derselbe Vogel am 06.07. nahe Frdbg.-Ostbüren, 04.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Kopfloser Storch über den Hemmerder Wiesen (des Rätsels Lösung: der Storch hatte angesichts des vorbeifliegenden Partners wohl gute Laune und klapperte ihm einige Male während es Fluges zu), 04.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Zwei junge Mauersgler in Schwegler-Nistschale auf dem Turm der Stiftskirche, 05.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer von drei Kiefernschwärmern an Seifenkrautstauden im eigenen Garten, 23.19 Uhr, 05.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Ein weiterer Neuntöternachweis für Frdbg. im Süden von Ostbütren, 06.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)

Selm: Rebhuhn und Steinkauz am 05.07.2019 (Uwe Norra)

Jetzt gibt es auch auf Selmer Gebiet einen Rebhuhn-Nachweis. Als ich zum Sonnenuntergang mit dem Fahrrad zur Eulensuche am Stadtrand von Selm unterwegs war hörte ich von einer Heuwiese einen rufenden Rebhahn, den ich dann auch entdeckte. Zuverlässig saß auch der Steinkauz wieder auf einem Pfosten an Wiesen entlang der Funne.

weit weg, aber als Rebhuhn zu erkennen, am 05.07.2019 Foto: Uwe Norra

Selm/Olfen: Feldhase, Hohltaube und Rebhuhn am 04.07.2019 (Uwe Norra)

Bei einer abendlichen Fahrt zum Dortmund-Ems-Kanal zwischen Selm-Ternsche und Olfen konnte ich 1 Feldhasen, 2 Rebhühner und 3 Hohltauben entdecken. Das Wiedersehen mit den Rebhühnern war besonders erfreulich, da ich seit Anfang 2018 immer wieder vergeblich hier im Lebensraum Kanalböschung nach dieser Vogelart Ausschau gehalten hatte. Die Fotos entstanden in der Abenddämmerung und dienen lediglich der Dokumentation.

Feldhase am 04.07.2019 Foto: Uwe Norra
Zwei von drei Hohltauben bei der Nahrungssuche am Straßenrand am 04.07.2019 Foto: Uwe Norra
Die beiden Rebhühner am 04.07.2019 Foto: Uwe Norra

Fröndenberg/Wickede: Neuntöter, Wasseramsel, Gebirgsstelzennachwuchs und Eisvögel am 04.07.2019 (Gregor Zosel)

Nach der erfolglosen Suche nach Neuntötern in alten Fröndenberger Traditionsrevieren (Mergelkuhle am Passionsweg; Hecke östlich der Hellkammer sowie Hecke zwischen Widgenhege und der Hohenheide) führte mich mein Weg ein Stückchen weiter zur renaturierten Ruhr in die Nachbargemeinde Wickede. Hier im NSG Ruhraue konnte ich am Ruhrtalfahrradweg zwischen den zwei Wehranlagen u.a. folgendes beobachten: 1 Wasseramsel, mind. 2 Eisvögel, 2 Gebirgsstelzenfamilien mit mind. 1 + 2 flüggen Jungvögel, 3-5 Uferschwalben an der Spundwand am Obergraben am Kraftwerk sowie 2 Neuntöterreviere. Im Traditionsrevier 1 Neuntöterpaar sowie in einer Buschgruppe, die nun die ideale Größe erreicht hat, 1 weiteres Neuntötermännchen.

Neuntöter
Neuntötermännchen in einem neuen Revier am Ruhrtalradweg in Wickede……am 04.07.2019 (Foto: Gregor Zosel)
Neuntöter
Auch das alte Tradiotionsrevier ist wieder besetzt. Neben diesem Männchen ließ sich auch das Weibchen kurz in einem großen Brombeerbestand blicken ……am 04.07.2019 (Foto: Gregor Zosel)
Gartengrasmücke
Ungewohnt für diese Vogelart, sang diese Gartengrasmücke ohne Deckung am Wegesrand ……am 04.07.2019 (Foto: Gregor Zosel)
Gebirgstelze
Beide Gebirgsstelzenpaare an den Wehranlagen haben erfolgreich gebrütet ……am 04.07.2019 (Foto: Gregor Zosel)
Wasseramsel
Endlich konnte ich zumindest eine Wasseramsel mal wieder an diesem Ruhrabschnitt entdecken ……am 04.07.2019 (Foto: Gregor Zosel)
Sechsfleck-Widderchen
In den Ruhrwiesen konnte ich diese beiden Sechsfleck-Widderchen ablichten ……am 04.07.2019 (Foto: Gregor Zosel)
Dickkopffalter
Schwarzkolbige Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola) gehörten heute zu den häufigsten Schmetterlingsarten i m Beobachtungsgebiet ……am 04.07.2019 (Foto: Gregor Zosel)
Grüne Stinkwanze
Eine Blüte weiter saß diese Larve der Grünen Stinkwanze ……am 04.07.2019 (Foto: Gregor Zosel)
Hainschwebfliege
Hainschwebfliege an einer Glockenblume ……am 04.07.2019 (Foto: Gregor Zosel)

Lünen: Neuntöter am 03.07.19 (Th.Prall)

Am Kapellenweg in der Nähe von Hof Busemann konnte ich heute in einer Hecke ein Neuntötermännchen entdecken. Dies ist meine erste Beobachtung eines Neuntöters in diesem Gebiet, seit dem ich hier wohne (13 Jahre). Entsprechend groß war meine Freude.

Unna: Geplünderter Sperberhorst, viele Graureiher, (erstes!?) Landkärtchen u.a., 02.07.2019 (B.Glüer)

Besonderes Highlight des Tages war heute kein Vogel, sondern ein Schmetterling, der seit Monaten für mich auf der „Vermisstenliste“ stand: 1 Landkärtchen (Araschnia levana) der Sommergeneration (Hemmerder Wiesen). Landkärtchen waren noch im vergangenen Jahr ausgesprochen häufig und sind im laufenden Jahr vielerorts völlig verschwunden.

Außerdem in den Hemmerder Wiesen derzeit ungewöhnliche Ansammlungen von Graureihern. Am gestrigen Abend: 27 Ex!

Südlich von Hemmerde gelang heute der Fund eines seit längerem vermuteten Sperberbrutvorkommens – leider verbunden mit dem ernüchternden Befund, dass der Brutplatz möglicherweise innerhalb der letzten 24 Stunden geplündert worden ist. Unter dem gut versteckten Horst lag noch eine frisch geschlagene Singdrossel als Beute, die offensichtlich nicht mehr abgenommen worden ist. In der Liste der „üblichen Verdächtigen“, die als Prädator in Frage kommen, stehen wohl die in Hemmerde jüngst vielfach nachgewiesen Waschbären ganz oben. Dafür spricht auch, dass der Horst in völliger Schieflage nach unten gedrückt war. Gegenüber dem eigentlichen Hauptfressfeind des Sperbers, dem Habicht, war der Horst zu gut versteckt und in einem sehr dichten Fichtengehölz, in das der viel größere Habicht normalerweise nicht hineinfliegt. Die ohnehin bei uns stark rückläufigen Sperber dürften mit den zunehmenden Waschbärbeständen neben dem Rückgang an insektenfressenden Kleinvögeln als Hauptbeute und dem Verschwinden geeigneter Fichtenbestände als Bruthabitate ein weiteres, sehr ernstes Problem haben.

Mein erstes Landkärtchen der Saison – hier: Sommergeneration (Hemmerder Wiesen), 02.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Die zur Insektenrettung viel gepriesenen „Blühstreifen“ können auch mal so wie hier im Bild aussehen (gefunden im Unnaer Osten) …, 02.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
… kosten in diesem Falle nichts, sind höchst effizient, weil standortgerecht – einzige Voraussetzung für ihr Gedeihen: einfach mal stehenlassen! 02.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Im dichten Fichtengehölz schwer zu fotografiern: noch mit Daunenflocken der Jungvögel übersäter und seitlich weggerutschter Sperberhorst nach der Plünderung (UN-Hemmerde) …, 02.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
… eine letzte Beute auf dem Waldboden direkt unter dem Horst wurde nicht mehr gebraucht, 02.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)