Autor: bg

Fröndenberg / Unna / Bönen: Mauerseglerwegzug, Regenbrachvögel, Trauerschnäpper, Grauschnäpper, Nachtigallen, Baumfalken, Feldsperlinge, Zwergtaucher, Flussregenpfeifer, Wiesenweihenbrut u.a., 25.07.2023 (B.Glüer)

Nach zwei Jahren Pause hat es nach 2020 in diesem Sommer wieder eine Wiesenweihenbrut im Kr. UN gegeben. Im Unnaer Osten flogen in diesen Tagen nach erfolgreicher Betreuung des Brutplatzes durch Hubertus Illner und Patrick Hundorf (ABU/Soest) in einem Getreidefeld 4 Junge aus. Aus Schutzgründen wurde mit dieser erfreulichen Nachricht bis zum Flüggewerden der Jungen gewartet.

Bei inzwischen wieder kürzer werdenden Tagen verändert sich einiges in der Vogelwelt. Während die Mauersegler uns größtenteils schon verlassen haben, sind andere Arten noch mit Nachwuchs beschäftigt. Auf dem alten Golfplatz „Am Winkelshof“ (Frdbg.) sind die schon mehrfach gemeldeten 5 Zwergtaucherküken fast ausgewachsen. Auch die Flussregenpfeifer im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede haben den Nachwuchs fast groß. Im westlichen Ruhrtal des Kreises gibt es möglicherweise 2 Baumfalkenbrutpaare. Ebenda heute 4 adulte Vögel am Himmel. Gestern mindestens 1 Baumfalke (rufend) über dem Golfplatz „Am Winkelshof“.

Bei Howi-Hengsen heute für mich die ersten Feldsperlinge `23 (2 Exmpl.). Weitere Highlights dieser Tage: am 21.07. über Frdbg.-Hohenheide 15 westwärts ziehende Regenbrachvögel und einen Tag zuvor, am 20.07., ein rastender Trauerschnäpper auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“. Am selben Tag noch 2 Nachtigallen auf dem Fahrradweg / alte Bahntrasse bei Bönen-Bramey und nahe Bönen-Flierich. Heute ein Grauschnäpper in UN-Nordlünern („Hinter dem Holz“).

Noch in der vergangenen Woche waren die Mauersegler kopfstark an den Fröndenberger Brutplätzen vertreten. Inzwischen sind nur noch einzelne Spätbrüter und Durchzügler bei uns, 20.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Seltene Gäste auf der Durchreise am Himmel über Frdbg.-Hohenheide. Leider nur noch nach dem Überflug von hinten „erwischt“: 15 westwärts ziehende Regenbrachvögel, 21.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
In dieser Individuenstärke ebenfalls schon mit gewissem Seltenheitswert: annähernd 200 Haussperlinge in einem Haferfeld der Strickherdicker Feldflur (ohne einen einzigen Feldsperling!), 23.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Ein „Federknäuel“ der besonderen Art: eine komplette, sich wärmende Flussregenpfeiferfamilie im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede …, 23.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… im Zweifel erbringt erst das Zählen der Beine die Familiengröße: drei fast erwachsene Jungvögel (rechts) mit der flüchtenden „Mama“ (links), 23.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Kurioses und Intererssantes bei der sechsköpfigen Zwergtaucherfamilie auf dem Fröndenberger Golfplatz, die hier ständig die Nähe einer neunköpfigen Stockentenfamilie sucht …, 25.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… offenbar ergibt sich hier eine einseitig profitable Zweckgemeinschaft …, 25.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… das emsige Stochern und Gründeln der Enten in den Tauchpflanzen verbessert wohl deutlich die Unterwasser-Beutejagd der Zwergtaucher. Hier wird eine frisch gefangene, schon vierbeinige Grünfroschkaulquappe übergbeben …, 25.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… fast im Sekundentakt holt sich der Nachwuchs eine Beute nach der anderen ab …, 25.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… lange wird es bis zur Selbstständigkeit nicht mehr dauern …, 25.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Erfreulichen Bruterfolg gab es nach zwei Jahren Unterbrechung bei den Wiesenweihen wieder im Kr. UN. Hier überfliegt das Männchen das Revier …, 15.07.2023 (Foto: Clemens Rethschulte),

… das Weibchen erwies sich als „alte Bekannte“: auf Fotos gelang eine Ringablesung „N7“. Sie war im Jahr 2015 im östlichen Bördegebiet des Haarstranges nestjung beringt worden und hatte somit schon ein respektables Alter mit sicherlich Tausenden Flugkilometern und mehrfachen Saharaüberquerungen …, 17.072023 (Foto: Bernhard Glüer)
… der aktuelle Nachwuchs hat noch etliche Gefahren zu überstehen, um vergleichbar alt zu werden …, 23.07.2023 (Foto: Hermann Knüwer)
… hier endet eine der ersten „Flugstunden“ auf einer stark befahrenen Landstraße …, 23.07.2023 (Foto: Hermann Knüwer)
… alle vier Jungvögel wurden am 13.07. beringt und werden im Idealfall irgendwann auch wieder abgelesen, um ein hoffentlich erfolgreiches Weihenleben widerzuspiegeln, 23.07.2023 (Foto: Hermann Knüwer)

Fröndenberg: Flussregenpfeifernachwuchs (nächster Versuch!), Grauschnäpper (Bruterfolg), 16.07.2023 (B.Glüer)

Bei der vom DDA initiierten Sommer-Wasservogelzählung (heute bundesweit) gab es für mich in meinem Zählgebiet (Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede) vor allem ein Highlight: die meist vom Pech mangelnden Bruterfolges verfolgten Flussregenpfeifer hatten in einem weiteren Anlauf drei halb erwachsene Küken hervorgebracht. Das hier am 25.06. gemeldete Paar mit 4 noch sehr kleinen Küken (vgl. Meldung vom 25./26.06.2023) konnte zwischenzeitlich bei keiner weiteren Kontrolle wiedergefunden werden und hat vermutlich seinen Nachwuchs verloren. Das heute entdeckte Paar ist vom ersten Brutpaar ca. 700 m entfernt und außerdem diesseits der Ruhr, die das Gelände durchschneidet. Außerdem noch 3 weitere adulte Flussregenpfeifer vor Ort. Die vollständige Auflistung der Wasservogelzählung kann bei ornitho.de eingesehen werden.

Abends ein weiteres kleines Highlight: im schon mehrfach gemeldeten Grauschnäpperrevier auf dem Fröndenberger Golfplatz konnte ein fütternder Altvogel mit flüggem Jungvogel beobachtet werden. Ein weiteres Grauschnäpperrevier fand sich im Südwesten des Bausenhagener Schelks (ausdauernd warnender Altvogel).

Eines von drei jungen Flussregenpfeiferküken in einem Filterbecken des Wassergewinnungsgeländes bei Frdbg.-Langschede …, 16.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… einer der beiden wachsamen Altvögel, die alles im Blick behalten …, 16.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… bei diesem „Stretching“ ist am noch zarten Flügelstummel zu erkennen, dass auch dieser Nachwuchs noch lange nicht „aus dem Gröbsten raus“ ist. Immerhin muss das sehr trockene Filterbecken hier nicht mit immer hungrigen Graureihern geteilt werden, für die die Flussregenpfeiferküken ein kurzer „Haps“ wären … 16.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Bönen: Wespenbussard (Brutverdacht), Fichtenkreuzschnabel, Silberreiher, Kl. Feuerfalter, 15.07.2023 (B.Glüer)

Heute kam es vormittags über dem Bausenhagener Schelk zu einer vielversprechenden Beobachtung eines Beute tragenden Wespenbussardmännchens. Da derzeit bei den grundsätzlich spät im Jahr brütenden Wespenbussarden noch relativ kleine Junge versorgt werden, kann ein Männchen, das Beute nicht selbst verzehrt, sondern sie weiträumig wegtransportiert, als nahezu 100 %iger Brutnachweis  gewertet werden. In Verbindung mit der unweit vom heutigen Beobachtungsort gemachten Sichtung eines scheinbar wegziehenden Weibchens vor drei Tagen (vgl. Meldung vom 12.07.) werden beide Beobachtungen in Kombination miteinander besonders interessant – falls nämlich die beiden als Paar zusammengehören. Die Flugrouten beider Vögel ergeben übereinandergelegt in einer Art Kreuzpeilung ein relativ klar umrissenes Areal für einen möglichen Horstplatz.

Gestern über dem eigenen Garten zwei nach NW überhinfliegende Fichtenkreuzschnäbel.

Im NSG Kiebitzwiese gestern die bemerkenswerte Sommerbeobachtung eines Silberreihers.

Beute tragendes Wespenbussardmännchen über dem Bausenhagener Schelk …, 15.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… offenbar sind Wespennester aber noch nicht in ausreichender Zahl und Größe vorhanden …, 15.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… der transportierte „Happen“ erweist sich erst bei der späteren Bildbearbeitung am Pc. als unbekannter Jungvogel …, 15.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… in einer Bildmontage mit dem vor drei Tagen an fast gleicher Stelle beobachteten, sehr ähnlich gefärbten Weibchen lassen sich im direkten Vergleich sehr deutlich die Geschlechtsmerkmale herausarbeiten: weibliche Wespenbussarde wirken auf der Flügelunterseite intensiver längs gebändert. Tatsächlich ist die Zahl der Bänder sowohl im Flügel wie auch im Schwanz bei Männchen wie Weibchen immer gleich. Bei den Männchen sind sie lediglich enger zusammen, so dass zum Flügelhinterrand, bzw. zum Schwanzende immer eine größere ungebänderte Lücke entsteht. Hinzu kommt, dass der hintere Flügelrand bei Männchen immer durch einen sehr scharf abgesetzten dunklen Rand auffällt, während dieser Saum beim Weibchen weicher wirkt, 15.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Männlicher Fichtenkreuzschnabel im Überflug (Frdbg.-Hohenheide), 14.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Erfreuliche Entdeckung in dem weiterhin an Schmetterlingen relativ armen Sommer auf dem Altenbögger Friedhof (Bönen): Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas) – wenn auch schon etwas abgeflogen – für mich Erstbeobachtung in der Saison `23, 14.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Silberreiher im Prachtkleid zwischen Graugänsen auf der Kiebitzwiese (Frdbg.), 14.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Unna: Wespenbussard, Schwarzstorch, Wanderfalke, Kiebitze, Grauschnäpper, Waldwasserläufer u.a., 12.07.2023 (B.Glüer)

Südlich UN-Siddinghausen heute ein streng auf SW-Kurs überhinfliegender weiblicher Wespenbussard. Da mit dem heutigen Datum eventuell zu versorgender Nachwuchs im Horst noch relativ klein sein dürfte, wäre eine weiträumige Entfernung der Weibchen von den Jungen eher die Ausnahme. Wegen des nur für kurzes Kreisen unterbrochenen, sehr geradlinigen Fluges in südwestlicher Richtung schien dieser Vogel möglicherweise nach gescheiterter Brut bereits auf dem Wegzug zu sein.

In den Hemmerder Wiesen heute keine Spur mehr von den späten Kiebitzküken. Noch immer aus der Hecke am Ameckeweg Warnrufe einer Nachtigall. Am neuen Beobachtungsteich im Süden des NSGs neben den „üblichen“ Arten 2 Waldwasserläufer. Außerdem vorgestern (10.07.), das Gebiet überfliegend, ein Schwarzstorch (diesj.) und ein ebenfalls diesjähriger Wanderfalke hoch kreisend.

Am selben Tag abends ein Grauschnäpper im Gewerbegebiet nördlich der Kiebitzwiese (Frdbg.).

(„Quo vadis …?“) – Weiblicher Wespenbussard südlich der A 44 in Höhe von UN-Siddinghausen auf Südwest-Kurs …, 12.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… wird da noch irgendwo eine Brut versorgt oder ist dieses Weibchen schon auf dem Wegzug? Auch der westlich des Beobachtungsgebietes gelegene Bausenhagener Schelk wird mit beibehaltenem Kurs (soweit noch sichtbar) überflogen, 12.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Sehr weit weg – jedoch als noch recht junges Kiebitzküken einer extrem späten Brut in den Hemmerder Wiesen zu erkennen …, 10.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenfalls noch im „Jugendstadium“ – aber bereits selbstständig, das NSG überfliegend: ein diesj. Schwarzstorch …, 10.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch dies ist noch ein „Teeny“ (kenntlich an der Längsstreifung des Brustgefieders) – ein diesjähriger Wanderfalke ebenda über dem NSG kreisend …, 10.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… noch ein bereits selbstständiger „Youngster“ im Bausenhagener Schelk: junges Rotkehlchen, 10.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Wunder der Evolution (finde den Falter!): Mondvogel (Phalera bucephala), Frdbg.-Hohenheide, 11.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Bönen: Girlitze als „Phantomvögel“ (?), 09.07.2023 (B.Glüer)

Eine weitere Überraschung bei den Altenbögger Girlitzen auf dem Bönener Friedhof lässt staunen: nachdem am 04.07. per Foto nachgewiesen werden konnte, dass es dort mindestens zwei Reviermännchen gibt (beide Männchen gleichzeitig im selben Bild, vgl. Meldung vom 07.07.), gelang heute (wieder durch Fotos) der Nachweis, dass es noch ein drittes Männchen am selben Ort gibt. Dieses ist nämlich rechts beringt. Ein Abgleich mit den Bildern vom 04.07. zeigt zweifelsfrei, dass die dort fotografierten Männchen unberingt sind. Auch wenn in der Vergangenheit schon immer wieder mal der Verdacht bestanden hat, dass Sänger des Friedhofs auf verschiedenen Singwarten jeweils auch andere Individuen waren, blieben doch immer Zweifel, dass vielleicht nur immer derselbe Vogel einfach den Singplatz gewechselt hatte. Der jetzt zweifelsfrei belegte Sachverhalt, dass es im konkreten Fall drei verschiedene Reviermännchen gibt, eröffnet Raum für einige Spekulationen.

Zweifellos sind Girlitze bei uns im Bestand dramatisch eingebrochen. Doch ist ihr Nachweis ganz offensichtlich mit einigen Tücken versehen. Am ehesten werden die relativ unauffälligen Vögel über ihren Gesang gefunden. Doch ist man natürlich darauf angewiesen, dass der Reviergesang überhaupt gehört wird, was aus eigener Erfahrung mit zunehmendem Alter des Beobachters schwieriger wird. Der Gesang ist zwar relativ laut, besteht jedoch überwiegend aus hochfrequenten Tönen, die im Alter schlechter wahrgenommen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die stets sehr exponiert gewählten Singwarten (auf Baumspitzen, Gebäuden etc.) gern gewechselt werden, so dass spätestens jetzt die Frage aufkommt, ob es sich jeweils um denselben oder mehrere Sänger handelt.

Girlitze leben bei uns vor allem in Wohn- und Siedlungsbereichen und sind meist nicht sonderlich scheu. Trotzdem werden sie möglicherweise öfter übersehen, bzw. überhört oder – wie hier im Bönener Fall – nur mit großem Aufwand zahlenmäßig korrekt erfasst. Vielleicht ist sogar auch die Geschichte der Altenbögger Girlitze noch nicht zu Ende erzählt (eventuell geht da noch was …?!).

Rechts beringtes Girlitzmännchen erweist sich durch das „Aluminium“ als dritter Reviervogel auf dem Altenbögger Friedhof, 09.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Eines von heute (für mich) mindestens drei Landkärtchen im NSG „Hemmerder Wiesen“, 09.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Bönen / Unna: Mauerseglerkolonie der Fröndenberger Stiftskirche, Girlitze, Grauschnäpper, sehr später Kiebitznachwuchs, Baumpieper, Wespenbussard u.a., 07.07.2023 (B.Glüer)

In den Hemmerder Wiesen heute unter >7 Kiebitzen 2 noch relativ kleine, ca. 10 Tage alte Küken. Eine bemerkenswerte Konstellation, da das späte Datum im fortgeschrittenen Monat Juli nur den Schluss zulässt, dass hier offenbar ein Kiebitzpaar ein „Nach-Nachgelege“ zustande gebracht hat. Das zugrundeliegende Gelege muss wohl erst im Juni auf den Weg gebracht worden sein. Vermutlich sind Erst- und Nachgelege verloren gegangen. In der Kernzone des NSGs weiterhin die siebenköpfige Storchenfamilie vom „Louven-Horst“.

Eine Zweitkontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche ergab heute, dass die Anfangszahl an besetzten Nestern sich von 18 auf immerhin 20 gesteigert hat. Bemerkenswert hier: ein Nest, in dem bei der Erstkontrolle am 13.06. drei Eier bebrütet worden sind, wies heute zwei bebrütete Eier (samt Altvogel) auf. Das bedeutet angesichts der abgelaufenen Zeitspanne (24 Tage bei einer Brutdauer von nur 19 Tagen), dass das Ursprungsgelege von einem konkurrierenden Mauerseglerpaar entfernt worden sein muss. Zwei weitere Nester enthielten noch Eier, so dass auch dort das Ausfliegen des Nachwuchses weit im September liegen wird.

Ähnlich wie Hermann Knüwer im Hemmerder Schelk konnte auch ich heute im Bausenhagener Schelk eine erfolgreiche Baumpieperbrut registrieren (5 Junge + 2 Altvögel). Dort auch zwei Neuntöterreviere mit >2 flüggen Jungvögeln. Ebenda gestern ein weiblicher Wespenbussard überfliegend.

Auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ (Frdbg.) im bereits gemeldeten Revier weiterhin >2 Grauschnäpper.

Auf dem Altenbögger Friedhof (Bönen) gelang am 04.07. der Nachweis von mindestens 2 Girlitzrevieren mit ebenfalls ausgeflogenen Jungvögeln. Ebenda unter anderem auch 3 frischflügge Grünspechte mit männlichem Altvogel und > 3 diesj. Hausrotschwänze.

Oft immer wieder vermutet – hier im Bilddokument belegt: eindeutig zwei Girlitzmännchen auf dem Altenbögger Friedhof in Bönen gemeinsam mit einem diesj. Vogel …, 04.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… der Jungvogel demonstriert ebenda die Wichtigkeit der winzigen Wildkrautflur als Nahrungsressource, 04.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
„Janusköpfiger Grünspecht“ … – Jungvogel mit männlichem Altvogel direkt dahinter (Bönen) …, 04.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auch einer von > 3 jungen, schon selbstständigen Hausrotschwänzen, 04.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Sehr hoch über dem Bausenhagener Schelk südwärts überhinfliegend: weiblicher Wespenbussard, 06.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auf „Borkenkäferlichtung“ flügger Neuntöter mit fütterndem Altvogel …, 07.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… an selber Stelle im „Paterre“ einer von zwei recht frischen Distelfaltern auf namensgebender Distel. Direkt hinter dem Falter ein Trauer-Rosenkäfer, 04.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Zwergtaucherbrut, Grauschnäpper, Nachtigall, Kiebitze, Weißstorchnachwuchs, Windenschwärmer u.a., 01.07.2023 (B.Glüer)

Im inzwischen vierten Jahr nacheinander haben Zwergtaucher auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ erfolgreich gebrütet. Auf erneut demselben Folienteich werden derzeit 5 Junge versorgt. Ebenfalls auf dem Golfplatz seit Tagen Revier haltende Grauschnäpper. Warnrufe lassen auf ein Nest oder zu versorgende Junge schließen. Auch in UN-Dreihausen sowie im Hemmerder Ostfeld (Sesekedurchfluss / Bahnlinie) ließen sich Grauschnäpper (je > 1 Exmpl.) finden.

Im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) zeigten sich nach Sonnenuntergang mehrmals seit Wochenbeginn imposante Wanderfalter an Waldgeißblatt-Blüten: Windenschwärmer. Diese zu den schnellsten europäischen Faltern gehörenden Schwärmer erscheinen unregelmäßig bei uns und kommen aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika. Derzeit entwickeln sich an Straßen- und Feldrändern massenhaft Ackerwinden (= wichtigste Nahrungspflanze der Windenschwärmerraupen), so dass im Spätsommer mit den stattlichen Raupen bzw. einer nachfolgenden Faltergeneration gerechnet werden kann. Diese späten Falter pflegen bei geeigneter Witterung noch die Rückwanderung über die Alpen anzutreten.

In den Hemmerder Wiesen machen die dort aufgewachsenen Jungstörche in diesen Tagen ihre ersten Rundflüge (Brutplatz auf dem nahe gelegenen Hof Louven). Ebenda heute auch noch >21 Kiebitze.

Zwergtaucher auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ (Frdbg.) mit Nachwuchs …, 01.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… die „Kids“ scheinen „pappsatt“ zu sein, denn eine gerade vom Altvogel gefangene Grünfroschkaulquappe (hier immer wieder als Hauptfuttertier beobachtet) wird von beiden Jungvögeln mehrfach verschmäht …, 01.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenfalls auf dem Golfplatz: ein Revier haltender Grauschnäpper, 01.07.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer der imposantesten europäischen Wanderfalter, der mit bis zu 60 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit Hunderte Kilometer zurücklegt und sogar schon auf Island nachgewiesen werden konnte: Windenschwärmer (Agrius concolvuli). Hier leicht abgeflogen nahe einer Lichtquelle an der Wand unserer Garage (Frdbg.-Hohenheide) …, 29.06.2023 (Handyfoto: Bernhard Glüer)
… die in diesem Sommer massenhaft wachsenden Ackerwinden als wichtigste Nahrungspflanzen der Windenschwämerraupen (wie hier an der Hemmerder Dorfstraße) ermöglichen vielleicht hier und da eine Folgegeneration dieses stattlichen Einwanderers …, 29.06.2023 (Handyfoto: Bernhard Glüer)
… nur knapp im Brombeergestrüpp an der Amecke (Hemmerder Wiesen) erwischt – ein anderer Mittelmeer-Einwanderer: Distelfalter. Seine Makellosigkeit lässt vermuten, dass dieses Exmpl. bereits zur frisch geschlüpften Nachfolgegeneration der einwandernden Elterntiere gehört …, 29.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda als heimisches, derzeit jedoch eher seltenes „Urgestein“: einer von zwei Vertretern der Sommergeneration des Landkärtchens …, 30.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… zahlenmäßig nach dem in diesem Jahr regenreichen Frühling im NSG „Hemmerder Wiesen“ deutlich besser aufgestellt: der Laubfrosch (hier zwei diesj. Exmpl.) …, 29.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda als erfreulicher Nachwuchs: diesj. Nachtigall. Anfang Juli verlassen uns diese Gäste als einer der ersten Zugvögel bereits wieder südwärts …, 29.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… mit rekordverdächtiger Jungenzahl (5 !!!) werden auch diese Adebars (Hof Louven) uns Ende des Monats verlassen, 29.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg: Flussregenpfeifer (Bruterfolg), Schwarzstorch, Haubentaucher-Nachwuchs, Grauschnäpper, Großer Schillerfalter, Taubenschwanz u.a., 25./26.06.2023 (B.Glüer)

Heute Morgen erneut im eigenen Garten ein Großer Schillerfalter, der sich für die Hinterlassenschaften des Turmfalkennachwuchses interessierte. Gestern, am späten Nachmittag, im Garten auch ein erster Taubenschwanz. In zurückliegenden Jahren war diese migrationsfreudige Art oft schon sehr viel früher im Kr. UN. Teilweise hatten einzelne Falter die milden Winter bei uns überlebt, so dass es hier und da sogar zu Winterbeobachtungen gekommen war oder zeitige Blütenbesuche am Lerchensporn zu sehen waren. Die sehr frostigen Tage im Januar `23 hatten das offensichtlich verhindert, so dass erst jetzt die Zuwanderung aus Gebieten jenseits der Alpen einsetzt.

Ebenfalls am gestrigen Spätnachmittag der für mich erste und bisher einzige Grauschnäpper der Saison (Golfplatz „Am Winkelshof“). Offenbar haben wir beim Grauschnäpper eine weitere Art, die aus unserer Region allmählich verschwindet.

Morgens gab es gestern im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede eine freudige Überraschung: die bange Erwartung, dass die hier am 18.06. gemeldete Flussregenpfeiferbrut das Unwetter vom letzten Donnerstag nicht überstanden haben könnte, bestätigte sich nicht. Stattdessen kamen mir schon außerhalb des tatsächlich gefluteten (Brut-) Filterbeckens die Regenpfeifereltern mit 4 (!) putzmunteren Küken entgegen. Außer dieser 6köpfigen Familie hielten sich 5 weitere (adulte) Flussregenpfeifer im Gelände auf. Außerdem erwähnenswert: Haubentaucherpaar mit 3 Jungen, 1 Schwarzstorch, 1 überfliegender Habicht, 3 Gebirgsstelzen und mehrere Dutzend Uferschwalben.

Auffällig ist in diesen Tagen weiterhin, dass uns offenbar schon viele der nichtbrütenden Mauersegler verlassen haben.

Flussregenpfeifer im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede – allen Unkenrufen zum Trotz – mit Nachwuchs …, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… man sieht es den Winzlingen kaum an, dass sie noch in eine Walnuss passen würden …, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… insgesamt haben 4 Küken den „Sprung ins Leben“ geschafft. Die Asphaltfläche scheint ihnen bei der Jagd nach Kleintieren besonders zuzusagen …, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier allerdings erscheint ein besonders respektabler „Happen“ auf der Bildfläche, der sehr misstrauisch beäugt wird: ein Weberknecht …, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… der mutigste von den vier „Zwergen“ nimmt zwar die Verfolgung auf, traut sich dann aber doch nicht zuzupacken, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Adulter Schwarzstorch in einem anderen Filterbecken des Wassergewinnungsgeländes…, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… vor Ort auch ein überfliegender adulter Habicht, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Taubenschwanz im eigenen Garten an Blüten des Natternkopfes, 25.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Großer Schillerfalter, Turmfalkenfamilie, Rohrweihe, Kuckuck, Nachtigallen, Kiebitze u.a., 24.06.2023 (B.Glüer)

Hoch motiviert durch die Schillerfalterbeobachtung vom 20.06. ging es heute nochmal zum Hemmerder Schelk, um erneut das Glück einer weiteren Sichtung zu versuchen. Zwar gab es insgesamt an Schmetterlingen heute mehr zu sehen als vor 4 Tagen (es flogen einige Weißlinge, Ochsenaugen, Schornsteinfeger, Admirale, C-Falter), doch ein Schillerfalter war auch an allen bekannten „Premiumplätzen“ des Waldes nicht zu finden. – So war das Staunen dann allerdings umso größer, als nach der Heimkehr im eigenen Garten nicht nur einer, sondern Minuten später gleich ein zweiter Großer Schillerfalter auftauchte („unverhofft kommt oft!“). Beide Falter ließen sich anhand von leichten Flügel-Blessuren gut voneinander unterscheiden und waren auch über lange Zeit gleichzeitig zu sehen. In arttypischer Weise hielten sie sich lange an feuchten Stellen des Bodens auf und interessierten sich außerdem für den „Mief“ aus der Schleiereulenbruthöhle unter dem Dach des Hauses und ebenso für den der Turmfalkenfamilie im wenige Meter entfernten Nachbargiebel. Mindestens 5 junge Falken werden dort dieser Tage flügge.

In den Hemmerder Wiesen heute mindestens 30 Kiebitze (jung und alt waren wegen der zu großen Entfernung nicht zu unterscheiden). Ebenda unter anderem eine Rohrweihe (w), noch mehrere Nachtigallen, 1 Kuckuck (auch noch rufend), ein weiblicher Neuntöter.

Zwar fand sich im Hemmerder Schelk nicht der erhoffte Große Schillerfalter, doch erfreute unter anderem dieses in geringer Entfernung den Weg kreuzende Kitz, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… der gesuchte Große Schillerfalter zeigte sich dann völlig unerwartet zu Hause im eigenen Garten …, , 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… nach ein paar Rundflügen lockte dann offenbar der „Mief“ aus der Schleiereulenbruthöhle unter dem Dach …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… genauso wie Kotspritzer unter der benachbarten Turmfalkenbruthöhle. Große Schillerfalter gehen grundsätzlich gern an Exkremente oder andere übel riechende Substanzen, um dort Mineralien oder anderweitig Nahrhaftes aufzunehmen…, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… hier näherte sich ein zweiter Großer Schillerfalter der Falkennisthöhle …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… dieser lässt sich später netterweise auch noch ebenerdig auf der Terrasse ablichten. Anders als der erste Falter ist dieses Exemplar fast noch makellos …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… die unterschiedlich entwickelten Jungfalken machen teilweise bereits erste Flüge …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… nachdem die Altvögel sich seit Wochen für den Nachwuchs abgemüht haben (hier das Männchen mit Maus)…, 13.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… oder hier das Weibchen, das meist auch die vom Männchen überbrachte Beute an die Jungen verfüttert …, 17.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… nach sehr langem und häufigen Flattern auf der Anflugplattform …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… wird endlich ein Kurzflug in benachbarte Koniferen gewagt …, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… einer von zwei weiteren Jungvögeln hat diese „Mutprobe“ schon hinter sich, während mindestens noch zwei Nesthäkchen im Schutz der Bruthöhle sind, 24.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)
… ein Stockwerk tiefer ist dieses junge Rotkehlchen mit zwei Nestgeschwistern bereits selbstständig, 20.06.2023, (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg: Schmetterlinge, 20.06.2023 (B.Glüer)

In der weiterhin an Schmetterlingen armen Zeit gab es immerhin heute zwei „Schwergewichte“ zu bestaunen: aus eigener Überwinterung schlüpfte ein weiblicher Ligusterschwärmer, der im Spätsommer letzten Jahres als stattliche Raupe von einer Straße im Unnaer Osten gerettet werden konnte und sich später verpuppt hat. Und östlich des Hemmerder Schelks zeigte sich auf der dort verlaufenden Straße ein Großer Schillerfalter, der in Asphaltritzen mineralhaltige Feuchtigkeit aufnahm.

Manchmal kann es sich lohnen, aus dem fahrenden Auto immer auch mal auf die Straße zu schauen …,, 20.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… so wie heute östlich des Hemmerder Schelks. Ein Großer Schillerfalter tupft aus feinen Haarrissen mineralhaltige Feuchtigkeit auf. Die noch völlig makellosen Flügel lassen vermuten, dass er erst kürzlich aus seiner Puppe geschlüpft ist, 20.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch dieser imposandte Bursche (weiblicher Ligusterschwärmer) ist erst Stunden zuvor aus seiner Puppe geschlüpft und verharrt deshalb völlig entspannt auf der Hand…, 20.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… am Abend wird er nach Einbruch der Dunkelheit in die Freiheit entlassen, 20.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Etwas weniger spektakulär, aber trotzdem interessant: Erdeule (Agrotis spec.) im eigenen Garten. Die Eulen der Agrotis-Familie sind wärmeliebend und kommen gern in sandig-trockenen Regionen vor, so dass das Auftreten dieser kleinen Eule möglicherweise als Folge des Klimawandels zu sehen ist, 19.06.2023 (Handyfoto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg: (späte) Flussregenpfeiferbrut, Rebhühner, (fast keine) Schmetterlinge, Mauersegler-Bilanz u.a., 18.06.2023 (B.Glüer)

Im Wassergewinnungsgelände Frdbg.-Langschede heute in einem ungenutzten Filterbecken noch eine späte Brut von Flussregenpfeifern. Ein weiteres nicht brütendes Paar in einem anderen Becken. Die Kiesflächen üben einen großen Reiz auf Flussregenpfeifer aus, werden ihnen jedoch oft auch zum Verhängnis, wenn diese geflutet werden. Außerdem erwähnenswert: Haubentaucher mit inzwischen geschlüpftem Nachwuchs, warnende Wacholderdrosseln (ebenfalls offensichtlich mit Nachwuchs), 2 Nahrung suchende Weißstörche, >14 Graureiher, 2 Gebirgsstelzen, mehrere Dutzend Uferschwalben (teils in den Drainageröhren der Filterbecken und teils in zwischengelagertem Filtersand mit Steilwandabbrüchen brütend).

Auffällig im Gelände – wie auch in anderen Habitaten: es finden sich fast überhaupt keine Schmetterlinge! Heutige „Gesamtausbeute“:  ein einziger Grünaderweißling. Auch südlich der Kreisgrenze, im NSG Abbabach (Wälkesberg) fanden sich als einzige Tagfalter nur 3 Gr. Ochsenaugen. Hierzu kann angemerkt werden, dass in einer Schmetterlings-Chatgruppe auf „facebook“ (bestehend aus >4600 Mitgliedern aus ganz Mitteleuropa) für nahezu den gesamten deutschsprachigen Raum eine ähnlich düstere Bilanz gezogen wird.

Bei der alljährlichen Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche konnten zu Wochenbeginn (13.06.) 18 Brutpaare gezählt werden. Gegenüber 23 Brutpaaren des letzten Jahres am 07.06.22 ein deutlicher Rückgang! Bleibt zu hoffen, dass wegen der auch in diesem Jahr sehr kalten ersten Maihälfte noch späte Bruten nachfolgen. Am eigenen Haus in Frdbg.-Hohenheide werden 8 Bruthöhlen beflogen, wobei nicht klar ist, ob auch jeweils überall gebrütet wird. Insgesamt scheint in Fröndenberg die Situation der Mauersegler noch besser zu sein als in vielen anderen Kommunen, wo vor allem durch energetische Gebäudesanierungen viele Brutplätze unter Dächern und in Fassaden nicht mehr vorhanden sind.

Späte Flussregenpfeiferbrut auf dem Grund eines Filtereckens im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede, wo derzeit fast wüstenähnliche Bedingungen herrschen und die Eier eher gekühlt und vor der Sonne geschützt werden müssen, 18.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Selbst in eigentlich „guten“ Habitaten finden sich fast keine Tagfalter. Ein einziges Gr. Ochsenauge, ein Kl. Perlmuttfalter, ein männlicher Hauhechelbläuling und ein Distelfalter zwischen dem 13. und 17.06.2023 südlich Frdbg.-Ostbüren. Der Bläuling zeigt Flügelmissbildungen. Bleibt zu hoffen, dass die Distelfalter einen nennenswerten Einflug zu uns hinbekommen …, (Fotos: Bernhard Glüer)
Mauersegler sausen noch in größerer Zahl um den Turm der Fröndenberger Stiftskirche …, 18.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Nicht zuletzt profitieren sie wohl vom künstlichen Nistplatzangebot, das im Stadtgebiet von Fröndenberg bei mehr als 158 Nisthöhlen liegt. Allein an diesem Wohn- und Geschäftshaus hat sich seit den 1990er Jahren das Angebot von anfangs 15 Höhlen inzwischen sogar mehr als verdoppelt. Die Hauseigentümer haben in Eigeninitiative die Nistkastenzahl stetig erweitert! 18.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Leider werden den Hochgeschwindigkeitsfliegern immer wieder mal Flugmanöver zum Verhängnis, wenn sie in zu enge Räume zwischen Gebäuden oder bei Auseinandersetzungen um Bruthöhlen zu Boden geraten. Dieser frischtote Mauersegler lag direkt vor unserem Haus. Möglicherweise ist er aus eigener Kraft nicht mehr vom Boden in die Luft gekommen und/oder mit einem Auto kollidiert. In ähnlicher Situation konnte ich einen anderen Vogel am Boden greifen, der bei Kämpfen mit Artgenossen vor Bruthöhlen von Windböen erfasst und in unseren Innenhof verdriftet worden war. 14.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Rebhuhn (m) im Süden von Frdbg.-Ostbüren. Ein dazugehörendes Weibchen ist in der hohen Vegetation gerade nicht zu sehen, 13.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Baumpieper (Bruterfolg), Baumfalke, Kuckuck, Wacholderdrosseln, Flussregenpfeifer, Rohrweihe u.a., 04.06.2023 (B.Glüer)

Im Wassergewinnungsgelände Frdbg.-Langschede heute unter anderem ein Flussregenpfeiferpaar, 1 Baumfalke, 2 Wacholderdrosseln, 1 Kuckuck, 1 brütender Haubentaucher, 2 Schwarzmilane, 1 Rotmilan.

Gestern im Bausenhagener Schelk ein Futter tragender Baumpieper. Ebenda auch ein Neuntöter (m), 1 Rohrweihe (w) niedrig überfliegend.

In UN-Dreihausen ein weiblicher Gartenrotschwanz.

Jagender Baumfalke im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede, 04.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
Futter tragender Baumpieper im Bausenhagener Schelk, 03.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
Weiblicher Gartenrotschwanz in UN-Dreihausen mit Insektenbeute, die direkt verspeist wird, so dass die Hoffnung auf eine zu versorgende Brut sich leider nicht erfüllte, 03.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
Drei Elstern, einige Kleinvögel, ein Rohrweihenpaar und schließlich noch ein Eichelhäher vermitteln teils lautstark den Eindruck großer Aufregung um diesen isoliert stehenden Busch am Ostrand der Hemmerder Wiesen …, 01.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
… weitere Aufnahmen offenbarten schließlich den Grund für die Aufregung: ein Waschbär turnte unbeeindruckt von den Stacheln des Weißdornbusches und dem akustischen „Störfeuer“ der Vogelwelt in den Zweigen herum – möglicherweise auf der Suche nach Vogelnestern …, 01.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
… angesichts der sich im NSG haltenden Arten, die anderswo kaum noch zu finden sind, eine verstörende Tatsache. – Im Bild eine Futter suchende Nachtigall, die offensichtlich Nachwuchs versorgt…, 01.06.2023, Foto: Bernhard Glüer
… auch der Kuckuck hat im NSG mit bis zu 4 Individuen gleichzeitig einen beachtlichen Verbreitungsschwerpunkt (im Bild ein vorbeifliegendes Männchen), 29.05.2023, Foto: Bernhard Glüer
… ebenfalls schon häufiger im NSG beobachtet: dieses Kuckuck-Weibchen der braunen Morphe. Die Anwesenheit von Weibchen spricht für das Vorhandensein von als Wirtsvögel geeigneten Kleinvögeln, 28.05.2023, Foto: Bernhard Glüer

Unna / Hamm: Dritte Vogelerfassung entlang der ehemaligen Bahntrasse zwischen B 63 bei HAM-Kump und der Hammer Straße bei UN-Königsborn, 18.05.2023 (B.Glüer)

Nach 2020 und 2022 wurde nun zum dritten Mal der gesamte Vogelbestand (alle sichtbaren und hörbaren Arten und Individuen) entlang des als Radweg ausgebauten Bahndammes zwischen HAM-Kump und UN-Königsborn auf einer Strecke von 10,5 km erfasst. Alle Arten von heute mit aktuell ermittelten Individuenzahlen (absteigend nach Häufigkeit) und in Klammern den Zahlen vom 18.05.2022 und dem 23.05. 2020 sind unten gelistet. Bei einzelnen Arten scheint sich über die drei Jahre ein Trend abzuzeichnen. Jedoch können die Zahlen auch durch zufällige Umstände zu erklären sein und sind nicht unbedingt repräsentativ. So unterscheiden sich schon die Wetterverhältnisse relativ deutlich (vor einem Jahr lag die Tagestemperaturspanne von 15,5 °C – 27,8 °C deutlich höher als aktuell mit 3,9 °C – 16,1 °C). Trotzdem fällt allein im Vergleich von Mönchsgrasmücke und Gartengrasmücke ein deutlicher Rückgang der ersten und eine deutliche Zunahme der zweiten Art auf. Ebenso scheint auch die Dorngrasmücke rückläufig zu sein während etwa der Grauschnäpper oder der auch insgesamt vielerorts vermisste Feldsperling in diesem Jahr auf der Teststrecke völlig fehlen. Gezählt wurde zwischen 8.30 Uhr und 13.45 Uhr bei fast wolkenlosem Himmel und leichtem bis frischem Ostwind. Mit diesjährig 50 gefundenen Arten liegt das Ergebnis im Rahmen einer Zufallserfassung nahe an der Vorjahressumme (45 Arten), bzw. am Ergebnis von 2020 (55 Arten).

Die Ergebnisse im Einzelnen – beginnend mit den häufigsten Arten: Mönchsgrasmücke 71 (83, 99), Buchfink 64 (65, 79), Amsel 52 (46, 49), Ringeltaube 48 (31, 46), Rabenkrähe 42 (24, 104), Zilpzalp 33 (31, 52), Saatkrähe 32 (0, 3), Kohlmeise 31 (24, 27), Dohle 28 (7, 19), Star 26 (22, 19), Gartengrasmücke 26 (17, 11), Mehlschwalbe 26 (4, x), Blaumeise 24 (16, 26), Haussperling 23 (11, 7), Rauchschwalbe 22 (5, 10), Rotkehlchen 21 (12, 13), Zaunkönig 18 (19, 26), Dorngrasmücke 11 (15, 24), Nachtigall 10 (17, 9), Mäusebussard 9 (6, 5), Singdrossel 7 (16, 8), Buntspecht 7 (3, 8), Mauersegler 7 (7, 6), Fasan 7 (4, 2), Goldammer 5 (7, 11), Distelfink 5 (2, 2), Heckenbraunelle 5 (4, 4), Gartenbaumläufer 4 (4, 6), Eichelhäher 4 (0, 4), Hohltaube 3 (1, 1), Bachstelze 3 (11, 9), Kiebitz 3 (6, 0), Grünfink 3 (2, 3), Gelbspötter 3 (0, 4), Fitis 3 (0, 3), Hausrotschwanz 2 (1, 0), Elster 2 (5, 3), Grünspecht 2 (0, 1), Wespenbussard 1 (2, 0), Rotmilan 1 (3, 1), Graureiher 1 (2, 1), Kuckuck 1 (3, 1), Klappergrasmücke 1 (1, 1), Weißstorch 1 (2, 1), Stockente 1 (2, 1), Feldlerche 1 (0, 0), Sumpfrohrsänger 1 (0, 3), Sumpfmeise 1 (0, 0), Misteldrossel 1 (0, 1), Schwanzmeise 1 (0, 0).

Zählstrecke (rote Pfeile) zwischen HAM-Kump (Start um 8.30 Uhr) und Zielpunkt an der Hammer Straße bei UN-Königsborn (erreicht um 13.45 Uhr), 18.05.2023

Fröndenberg / Menden (MK) / Unna: Mauerseglerheimkehr, Gelbspötter, Teichrohrsänger, Grünschenkel, Bruchwasserläufer, Thunbergschafstelzen, Waldlaubsänger, Steinschmätzer u.a., 03.05.2023 (B.Glüer)

Gleich vier Mauersegler kehrten am heutigen Vormittag in die Nisthöhlen unter unserem Hausdach (Frdbg.-Hohenheide) zurück. Für mich gehört es immer wieder zu den besonders faszinierenden Phänomenen des Vogelzuges, wenn Mauersegler als Langstreckenzieher nach 9 Monaten Abwesenheit und zig Tausend Flugkilometern, ohne je zu landen, in die Brutheimat zurückkehren und dann zum ersten Mal wieder festen Boden unter den Füßen haben, wenn sie in die Bruthöhlen einfliegen. Um 9.05 Uhr flog ein ankommender Mauersegler mit elegantem Schwung in eine Nisthöhle, wo er und ein bereits darin befindlicher erster Vogel sich sofort mit den arttypischen Swi-Ri-Rufen als Paar verständigten. Bekanntlich duettieren Mauersegler beim Rufen als Paar, wobei ein Partner „Swi“ und der andere ergänzend „Ri“ ruft. Mauersegler sind zwar nicht monogam, finden sich jedoch zu Beginn einer Brutperiode oft in der Vorjahresbruthöhle wieder zusammen, so dass man von einer „Ortsehe“ spricht.

Im Hemmerder Schelk ließ sich heute ein vierter Waldlaubsänger hören.

Gestern bei Steinen-Moskau auf einer frisch gemähten Wiese gemeinsam mit 8 Wiesenschafstelzen auch 6 Thunbergschafstelzen.

Vorgestern, 01.05.23, in den Hemmerder Wiesen unter anderem ein erster Gelbspötter singend. Ebenda auch ein singender Teichrohrsänger. Heute, 03.05., im NSG erneut ein beachtlicher Trupp Limikolen – unter anderem mit 10 Grünschenkeln und ~50 Bruchwasserläufern.

Am „langen Wochenende“ war es offensichtlich zu einem Höhepunkt des Steinschmätzerzuges gekommen. In der Strickherdicker Feldflur bis zu Ackerflächen südlich der Ruhr am Mendener Wälkesberg zeigten sich mehr als 25 Exemplare.

Mauersegler umschwirren seit heute wieder lauf rufend den heimischen Hausgiebel, als wären sie nie weg gewesen, 03.05.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Etwas vorwitzig schaut dieser männliche Haussperling in eine der Mauerseglernisthöhlen. In der Konkurrenz mit den Mauerseglern sollte er jedoch vorsichtig sein – da würde er „den Kürzeren ziehen“, 03.05.2023 (Foto: Bernhard Glüer
Eine von insgesamt 6 Thunbergschafstelzen bei Steinen-Moskau auf einer frisch gemähten Wiese, 02.05.2023 (Foto: Bernhard Glüer
Ein Paar Gartengrasmücken in der bodennahen Vegetation am Ameckeweg in den Hemmerder Wiesen – offenbar auf der Suche nach einem geeigneten Neststandort, 01.05.2023 (Foto: Bernhard Glüer
Drei von insgesamt 11 Steinschmätzern in der Strickherdicker Feldflur auf einer der beiden Feldvogel-Schutzflächen, 30.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer
Weiblicher Nagelfleck unmittelbar nach dem Schlupf aus seiner Puppe. Es ist unschwer zu erraten, wie dieser zu den Nachtpfauenaugen gehörende Falter zu seinem Namen kommt. Zumindest sehen viele Betrachter in den vier Augenflecken auf den Flügeln eine gewissen Ähnlichkeit zu eingeschlagenen Nägeln. Das kleine Bild zeigt die am 03.07. 2022 auf einer Straße aufgelesene Raupe. Der jetzt geschlüpfte Falter wurde in einem Buchenwald südlich der Ruhr, wo diese Art zurzeit vermehrt fliegt, freigelassen, 29.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer

Fröndenberg / Unna: Baumpieper, Trauerschnäpper, Waldlaubsänger, Gartengrasmücke, Fitisse, Kiebitznachwuchs, Dunkler Wasserläufer, Grünschenkel, Bruchwasserläufer, Gartenrotschwänze, Feldschwirl, prädierte Uhubrut u.a., 28.04.2023 (B.Glüer)

Eine Begehung des Hemmerder Schelks ergab heute erfreulicherweise zwei Trauerschnäpperreviere (im vergangenen Jahr nur ein Revier mit einem unverpaarten Männchen ohne Bruterfolg). Außerdem ebenda 3 Revier haltende Waldlaubsänger, eine (für mich) erste Gartengrasmücke (Gesang), 3 Fitisse.

Außerhalb des Waldes, an einem schmalen, westlich gelegenen Feldgehölz, ein singender Baumpieper. Am Vortag gelang bereits ein erster Nachweis im Bausenhagener Schelk (Mitbeobachter: Hermann Knüwer).

In den Hemmerder Wiesen unter anderem 1 Dunkler Wasserläufer, 10 (!) Grünschenkel, >5 Bruchwasserläufer. Auf einem benachbarten Zwischenfruchtfeld mindestens 3 Kiebitzküken, am Ameckeweg 2 Gartenrotschwänze (m), ein singender Feldschwirl.

Eine Kontrolle des traditionellen Uhubrutplatzes in Fröndenberg ergab leider am Vortag ein prädiertes Gelege (Mitbeobachter: Clemens Rethschulte).

Einer von zwei Trauerschnäppern (m) im Hemmerder Schelk. Zeigt leider kein Revierverhalten (ohne Gesang) – nur Durchzügler? 28.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Fitis im südlichen Hemmerder Schelk. In diesem Jahr offenbar nur rar vertreten. So wie dieses Exemplar scheinen nach meinen Beobachtungen auch andere Artgenossen eine Vorliebe für Birken zu haben, 28.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer von mindestens 3 Revier haltenden Waldlaubsängern im Hemmerder Schelk, 28.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Baumpieper gehören weiterhin zu den dramatisch eingebrochenen Arten. Bisher ließen sich nur 2 Gesangsreviere finden (hier nahe dem Hemmerder Schelk), 28.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Durchziehende Gartenrotschwänze sind hier und da rastend im Kr. UN anzutreffen. Dieses Männchen im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede ließ immerhin längere Zeit auch Reviergesang hören, 23.04.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Nur eine zerbrochene Eischale und einige Mauserfedern des Uhuweibchens zeugen von der prädierten Uhubrut unter dem Wurzelteller einer umgestürzten Fichte, 27.04.2023 (Handyfoto: Bernhard Glüer)