Der Frühjahrszug des Steinschmätzers scheint erst jetzt in Fahrt zu kommen. Den ersten in diesem Jahr sah ich am 28.04. nördlich Dreihausen. In der Strickherdicker Feldflur – ein traditioneller Rastplatz – war bis dahin kein Schmätzer zu entdecken. Möglicherweise hat die letzte Kaltfront zu einer Verzögerung des Zuggeschehens geführt. Die jetzige Warmfront mit südlichen Winden scheint nun aber vermehrt die Art auch in den Kreis Unna zu treiben. Heute waren auf einer der beiden Feldvogelschutzflächen in der Strickherdicker Feldflur gleich sieben Exemplare zu sehen. Auf derselben Fläche bzw. in deren Randbereichen drei Dorngrasmücken, mindestens drei Schafstelzen, zwei Feldlerchen sowie ein Schwarzkehlchenpaar. Ein weiteres Schwarzkehlchenpaar am 28.04. zwischen Hemmerde und Dreihausen unmittelbar nördlich der A44.
Monate: April 2024
Kreis Unna: Erster Ornithologischer Sammelbericht für den Kreis Unna von Roben Hirschberg
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Roben Hirschberg hat für die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Kreis Unna den allerersten Sammelbericht für den Kreis Unna mit den Daten des Jahres 2023 erstellt. Auf der Grundlage der Ornitho-Daten, der Beobachtungen auf der OAG-Seite und persönlicher Zuschriften hat Roben die Meldungen nach dem Vorbild des Hammer Jahresberichtes vom uns sehr fehlenden Wolfgang Pott in einer übersichtlichen und lesenswerten Form aufbereitet und kommentiert. Damit geht ein lang gehegter Wunsch vieler BeobachterInnen in Erfüllung, die jetzt wesentliche Informationen zur Ornithologie des Kreisgebietes in einem zusammenfassenden Jahresrückblick abrufen können.
Und der Auftakt hat es auch in sich: Neben zwei Erstnachweisen für den Kreis Unna sind sowohl die beobachteten Ausnahmeerscheinungen wie die alarmierenden Rückgänge bei den ehemals häufig verbreiteten Arten ausführlich dokumentiert. Nach der Durchsicht bleibt einzig der Wunsch offen, dass dieser Sammelbericht eine Fortsetzung findet.
Bönen: Mauersegler am 29.04.2024 (H. Peitsch)
Heute sind in unserem Wohngebiet die Mauersegler zurückgekehrt. 6 Ex. waren allerdings erst gegen Abend zu sehen. Mal schauen ob „unsere Segler“ auch schon dabei sind…
Die Hausrotschwänze sind schon länger da und haben ihre Reviere abgesteckt.
Fröndenberg/Kiebitzwiese: Zusammenfassung der Beobachtungen vom 22. bis zum 28.04.2024, Kraniche, Grau-, Kanada- und Nilganspulli, Eisvogel, Höckerschwan u.a. (A. Hünting)
Während sich andern Orts die Watvögel die Klinke in die Hand geben, siehe Hemmeder Wiesen, Ahsewiesen, Disselmersch, ist es an der Kiebitzwiese diesbezüglich bemerkenswert unspektakulär, um nicht zu sagen, gespenstisch still. Die letzte Bekassine wurde von mir am 16. April, der letzte Waldwasserläufer gar am 13.04.2024 gemeldet. Woran mag es wohl liegen, dass die Watvögel in diesem Frühjahr einen Bogen um die Kiebitzwiese fliegen?
Bemerkenswert immerhin die kurze Pause, die drei Kraniche am 22.04. nahe der Sichlerbucht einlegten. Zum Bleiben konnten allerdings auch sie sich nicht durchringen.
Ansonsten sind die Zahl der Individuen und Arten in letzter Zeit recht konstant. Grau-, Kanada- und Nilgänse haben Nachwuchs, ein Höckerschwanenpaar versucht sein Glück im östlichen Teil des Naturschutzgebietes. Schnatter- und Stockenten halten die Stellung und beide Weißstorchpaare gehen weiterhin ihrem Brutgeschäft nach. Heute schien das Brutpaar auf der Nisthilfe unruhig zu sein, mit Vorsicht wurde mit dem Schnabel in der Nistmulde gestochert, immer wieder stand der brütende oder bereits hudernde (?) Altvogel auf. Noch aber war kein sich reckendes Köpfchen zu sehen.
Bei den Kleinvögeln sind die Mönchsgrasmücken mit mindestens 4 Revieren gut vertreten. Eine am 13.04. beobachtete Klappergrasmücke konnte ich heute ebenso wenig beobachten, wie das ebenfalls am 13.04. beobachtete Schwarzkehlchen. Dafür ließ sich heute eine Gartengrasmücke hören und fotografieren. Im östlichen Teil des NSG waren heute auch zwei Rohrammern zu hören und zu sehen.
Positiv möchte ich anmerken, dass der alte Aussichtshügel jetzt auch nach längerem Regen wieder trocken Fußes zu erreichen sein sollte, denn der Bautrupp hat die Zuwegung mit Schotter aufgefüllt. Zudem wurde der Fahrradstand repariert, die Absperrung zum Rambach in Stand gesetzt und zwei neue Ablagebretter am Beobachtungsstand selbst montiert. Vielen Dank dafür! Dass die Arbeit nicht ausgeht, dafür sorgen leider immer wieder einige Flachpfeifen. Vermutlich von gestern auf heute wurde gezündelt, eines der transportablen Podeste fand sich angesengt. Offenbar haben die „Helden“ zunächst ihr Mütchen gekühlt und dann mit der Pappe des mitgebrachten Sixpacks und einigen vom Apfelbaum gebrochenen Ästen ein Feuer(chen) entzündet. Zum Glück ist nicht mehr passiert, wohl auch, weil frisches Holz halt nicht gut brennt.
Selm-Cappenberg: Gartenrotschwänze, Trauerschnäpper usw. am 27.04.2024 (A. Steinweg)
Lünen: Graureiher im April 2024 (A. Pflaume)
In Lünen hat sich in den letzten 10 Jahren eine Graureiher-Kolonie entwickelt. In 2023 war sie bis auf 38 Brutpaare angestiegen. Auch in diesem Jahr kamen die Reiher wieder und es herrschte ziemlicher Betrieb. Am 5. April fiel mir zum ersten mal auf, dass keine Reiher mehr zu sehen waren. Merhrere spätere Kontrollen ergaben, dass die Kolonie verlassen ist. Es gibt keinerlei Spuren mehr, nicht einmal mehr Kotspritzer. Warum verlassen Reiher eine Kolonie vollständig, obwohl sie in diesem Jahr zunächst anwesend waren? Gab es entsprechende Beobachtungen auch schon einmal von anderen Kolonien, und was waren die möglichen Ursachen?
Bönen: Kiebitze am 25.04.2024 (H. Peitsch)
Auf dem Feld an der Kamener-Str. / Kleystr. haben wohl 2 Kiebitz-Paare Nachwuchs, das dritte Paar scheint abgezogen. Erstaunlich ist, dass mindestens 3 Küken eine Feldbearbeitung überlebt haben. Vielleicht hat der Landwirt bewusst rücksichtsvoll gearbeitet.?
Unna: Wiesenweihen u.a. am 25.04.2024 (Hartmut Brecher)
Heute morgen konnte ich nördlich des Hemmerder Bahnhofes eine männliche Wiesenweihe und heute Mittag eine beutesuchende weibliche Wiesenweihe zwischen Unna-Hemmerde und Siddinghausen beobachten. An letztgenannter Stelle zudem noch 4 Rotmilane, mindestens 6 Mäusebussarde, eine Schafstelze und eine Feldlerche.
Fröndenberg: Wendehals, 24.04.24 (Brigitte und Burkhard Koll)
Um es gleich vorweg zu sagen: Wir waren völlig aus dem Häuschen, als wir gegen 13:00 Uhr in unserem Garten (Fröndenberg-Ardey) zum allersten Mal einen Wendehals zu Gesicht bekamen. Sicherheitshalber haben wir uns die Beobachtung kompetent von Gregor Zosel bestätigen lassen. Dass wir nur ein Handyfoto anbieten können, schmälert unsere Begeisterung nicht.
Bönen: Landkärtchen, Waldbrettspiel, C-Falter, Tagpfauenauge, Aurorafalter, Schwanzmeise am 23.04.2024 (C. Rethschulte)
Rieselfelder Werne am 23.04.2024 (A. Steinweg)
1 Kuckuck, 1 Rohrweihe (m) jagend, 4 Uferschwalben, 1 Turmfalke (m), 2 Stieglitze, 1 Dorngrasmücke, 2 Löffelenten (m), 1 Weißstorch
Rieselfelder Werne am 23.04.2024 (Klaus Nowack)
Beobachtungsliste von heute aus den Rieselfeldern:
X Rauchschwalben, 8 Wiesenschafstelzen ,3 Bachstelzen ,min.15 Mehlschwalben ,8 Mauersegler, 22 Lachmöwen, 6 Rohrammern, 4 Braunkehlchen, 36 Graugänse,1Blässgans, 19 Kanadagänse, 12 Nilgänse, 3 Knäkenten,4 Nachtigallen, 1 Kuckuck , 3 Silberreiher, 15 Krickenten, 6 Schnatterenten, 2 Reiherenten, 1 m Löffelente, 48 Stare,1 Grünspecht, 4 Zilzalps, 1 Singdrossel, x Blässhühner, min. 12Bekassinen. 2 Mönchgrasmücken.
Lünen: Maikäfer, 21.04.2024 (A. Pflaume)
Zwar sind die Maikäfer in diesem Jahr wegen der früh einsetzenden hohen Temperaturen schon sehr früh unterwegs. Das hat aber auch seine Kehrseite: So sah es nach der kalten Nacht heute morgen auf meiner Terrasse aus. Allerdings sind die Tiere nicht tot. Sie werden sich wieder erholen.
Bönen: Fitis etc. am 21.04.2024 (C. Rethschulte)
Unna: Kranich und Kiebitz am 21.04.2024 (H. Knüwer)
Schon seit geraumer Zeit hält sich ein junger, noch unausgefärbter Kranich im Bereich der Hemmerder Wiesen auf (s.a. das Foto dieses Vogels vom 09.04. von Bernhard Glüer in seiner Meldung am 14.04.24 auf dieser Seite). Ziemlich regelmäßig nutzt der Kranich die Flachwasserbereiche in den Hemmerder Wiesen als Schlafplatz. Auch heute hielt er sich dort auf und startete nach ausgiebigem Putzen um 10 Uhr zu seiner heutigen Tagestour. Am Boden und in der Luft scheint er weder krank, verletzt noch flugbehindert zu sein.
Die gestrigen Regenschauer, mit teils erheblichen Niederschlagsmengen, haben auch den Wasserstand in der Blänke der Hemmerder Wiesen wieder deutlich anschwellen lassen. Eines der dortigen Kiebitzpaare hatte das Nest auf einer winzigen Erderhebung – wie auf einer Warft – errichtet. Nun ist es kurz vor knapp; bei weiter steigendem Wasserstand droht Ungemach. Bleibt zu hoffen, dass das Gelege nicht geflutet wird und die Küken, wenn sie geschlüpft sind, ohne Schwimmübungen festen Boden unter die Füße bekommen.