Monate: April 2022

Fröndenberg / Unna: Wendehals, Kuckuck, Thunbergschafstelzen, Waldlaubsänger, Baumpieper, Trauerschnäpper, Steinschmätzer, Gartenrotschwanz, Kiebitze, Zwergtaucher, Grünschenkel, Bruchwasserläufer, Rohrweihe u.a., 29.04.2022 (B.Glüer)

Vorgestern (27.04.) bei Frdbg.-Frömern ein weiterer Wendehals am Rand eines Wirtschaftsweges nahe dem Panthe-Hof.

Gestern (28.04.) „Am Neuenkamp“, östlich von Frdbg.-Bausenhagen, 6 Steinschmätzer. Im Hemmerder Schelk mindestens 2 Baumpieperreviere, 1 Waldlaubsängerrevier und weiterhin nur 1 singender Trauerschnäpper.

Heute in den Hemmerder Wiesen ein erster Kuckuck, 1 Grünschenkel, >3 Bruchwasserläufer und – nach einem Hinweis von Hermann Knüwer – 1 Zwergtaucher auf dem neuen Gewässer. Bemerkenswerte >9 (!) Kiebitzküken im Kerngebiet. Einen gewissen „Aderlass“ scheint es aber trotz allem auch hier schon gegeben zu haben. Die Wache haltenden Altkiebitze sind permanent dabei, potentielle „Kükendiebe“ zu attackieren – so heute eine Rohrweihe, 1 Mäusebussard, 1 Schwarzmilan, 2 Weißstörche und immer wieder Rabenkrähen. Mindestens ein Gelege wird noch bebrütet – neben einem weiteren bei Steinen auf einer „Brutinsel“, die bisher alle Bearbeitungsschritte überstanden hat (hier werden dieser Tage Kartoffeln gelegt).

Bei Steinen-Moskau auf einer frisch gemähten Wiese >36 Wiesenschafstelzen und mindestens 8 Thunbergschafstelzen. Unweit von dieser Stelle, an der Trotzburgstraße, auf einem Zwischenfruchtfeld, das gerade gepflügt wurde, weitere ca. 15 Wiesenschafstelzen und 2 Thunbergschafstelzen.

Im Hemmerder Ostfeld noch ein ratender Gartenrotschwanz (w).

In diesem Jahr sieht man weniger Aurorafalter als sonst gewohnt. Die wechselnden Wetterextreme der zurückliegenden Wochen könnten hierfür ein Grund sein: nachdem die letzte Märzdekade bereits bis 18 °C hervorgebracht hatte (ein erster Aurorafalter flog bereits am 27.03. in unserem Garten), kam dann in den ersten Apriltagen der Winter mit fast 20 cm geschlossener Schneedecke zurück …, (Hemmerder Schelk), 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Hier döst etwas „Haariges“ in der noch schwachen Morgensonne (UN-Kessebüren) …, 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ein völlig entrückter Fuchs scheint noch von besseren Zeiten zu träumen …, 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… scheinbar widerwillig kehrt er aus dem Reich der Träume in die Wirklichkeit zurück …, 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch den „stalkenden Paparazzo“ nimmt er nur ungläubig zur Kenntnis. Füchse verlassen sich im Zweifel eher auf ihre Nase. Weht der Wind aus der falschen Richtung, sind sie bei unbeweglichen „Objekten“ oft erstmal ratlos, 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Kiebitzattacke gegen eine überfliegende Rohrweihe (w) in den Hemmerder Wiesen …, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch die Weißstörche sind als Kükenräuber gefürchtet und werden attackiert, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Zwei von mindestens 8 Thunbergschaftstelzen bei Steinen-Moskau …, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… dieses sehr dunkelköpfige Exemplar kommt einer Maskenschafselze schon sehr nahe …, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… diese hätte allerdings im Nacken eine scharf abgesetzte Grenze zum schwarzen Kopf …, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… trotzdem stiftet die farbliche Variabilität schon Verwirrung. Man beachte bei diesem Exemplar das ausgeprägte Weiß an Kehle und Wangen …, 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier ist in der Kopfplatte mehr Grau zu sehen und vor dem Auge ein winziger weißer Fleck (wie aucdh schon bei dem oben gezeigten Vogel), 29.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
„Albtraum Waschbär“: statt einer erhofften Greifvogelbrut findet man immer öfter – wie im Falle dieses Habichthorstes (Hemmerder Schelk) solche schlafenden „Fellnasen“, vor denen derzeit kaum eine Vogelbrut sicher ist, 27.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Werne: Weißstörche, 28.04.2022 (Andreas Steinweg)

Auf einer Ackerfläche an der B 54 in der Nähe der Rieselfelder Werne konnte ich gestern Abend eine Ansammlung von 10 futtersuchenden Weißstörchen beobachten. Ebenfalls im Gebiet ein zunächst rufender, dann fliegender Kuckuck. Als ich das Gebiet verlassen wollte, gesellte sich zu den 10 Weißstörchen noch ein weiterer, der aus westlicher Richtung angeflogen kam, möglicherweise einer der in Bergkamen-Heil ansässigen Brutvögel.

Selm: Weißstorch, 28.04.2022 (Erich Neumann)

Es geht doch weiter – heute als Pärchen: der Weißstorch in Selm-Bork war zwar seltener zu sehen, baute aber stetig weiter. Seit heute Morgen ist ein Zweiter auf dem Horst zu sehen, beide beklappern sich und tragen weiter Material ein. Da bin ich mal gespannt, wie es wird.

Weißstorch
Weißstörche in Selm-Bork, 28.04.2022 Foto: Erich Neumann
Weißstorch
Weißstörche in Selm-Bork, 28.04.2022 Foto: Erich Neumann
Weißstorch
Weißstörche in Selm-Bork, 28.04.2022 Foto: Erich Neumann
Weißstorch
Weißstörche in Selm-Bork, 28.04.2022 Foto: Erich Neumann

Werl: Sperber im städtischen Bereich – Werl Nord, Hausgarten, 28.04.2022 (Heinrich Ahmed)

Ich habe soeben ein Sperbermännchen bei uns in Werl-Nord fotografieren können. Kein besonders gutes Foto, aber man erkennt’s. Wahrscheinlich ist das kein ungewöhnliches Phänomen. Kann mir vorstellen, dass Biogasanlagen / Monokulturen im Feldanbau / Insektensterben / Vögelsterben diese Entwicklung begünstigen. Denn Singvögel sind hier – gefühlt – reichlich vorhanden. Dazu liest man als Erstes, dass er ein Kulturfolger sei. Trotzdem witzig, dass ihn ein paar Bäume im Garten zum Brüten ausreichen.

Sperber
Sperber im städtischen Bereich, Werl Nord, Hausgarten, 28.04.2022 Foto: Heinrich Ahmed

Fröndenberg/Kiebitzwiese: Schwarzmilane, Kanadaganspulli, Nil-, Rost- und Graugänse, Reiher-, Schnatter- und Stockenten, Kormorane, Kraniche u.a. am 27.04.2022 (A. Hünting)

Am heutigen Abend konnte ich bis kurz nach Sonnenuntergang (20:45 Uhr) vom Aussichtshügel der Kiebitzwiese folgende Beobachtungen notieren: 1 Höckerschwan stationär, später weitere überfliegend, 13 Kanadagänse, davon ein Paar mit 2 Pulli, 24 Graugänse, davon zwei Paare mit immer noch je vier Pulli, 3 Rostgänse, 18 Schnatterenten, mind. 9 Stockenten, 3 Reiherenten (1,2), 2 jagende Kormorane, 4 Graureiher, davon 3 überfliegend, 2 Weißstörche bei einem Wechsel im Brutgeschäft, 2 Rotmilane, sicher 3 Schwarzmilane, wobei zwei balzend umher flogen und der dritte im Strommast sitzend wohl eine Taube kröpfte, 1 Turmfalke, 2 Hohltauben, 1 Buntspecht, 7 Rauchschwalben, 1 Zilpzalp, >60 Stare, >6 Wiesenschafstelzen, >8 Bachstelzen, und spät, der Fotoapparat war bereits ausgeschaltet, 10 niedrig überfliegende Kraniche, die wahrscheinlich auf dem Gelände des Hammer Wasserwerks landeten.

Schwarzmilan
Einer der beiden umherfliegenden Schwarzmilane. …. am 27.04.2022 (Foto: A. Hünting)
Schwarzmilan
Abflug …. am 27.04.2022 (Foto: A. Hünting)
Schwarzmilan
…. am 27.04.2022 (Foto: A. Hünting)
Kanadaganspulli
Nachdem die Grau- und Nilgänse bereits Nachwuchs führen, ist es jetzt auch bei den Kanadagänsen soweit. …. am 27.04.2022 (Foto: A. Hünting)
Heckrinder, Wiesenschafstelze und Star
Sieht so aus, als begutachteten die Heckrinder die Wiesenschafstelze ganz genau, nach dem Motto: Was bist Du denn für ein bunter Vogel? …. am 27.04.2022 (Foto: A. Hünting)
Kranich
Und plötzlich, ohne Rufe und recht niedrig, die Kamera war bereits ausgeschaltet und der Fotograf bereit, den Heimweg anzutreten, 10 Kraniche auf dem Weg nach Osten. …. am 27.04.2022 (Foto: A. Hünting)
Kranich
Im perfekten Formationsflug… …. am 27.04.2022 (Foto: A. Hünting)
Kranich
… und hinter den Bäumen im östlichen Teil der Kiebitzwiese niedergehend und vermutlich im Hammer Wasserwerk zur Rast landend. …. am 27.04.2022 (Foto: A. Hünting)

Bönen: Nachtigall, Wiesenschafstelze, Baumpieper, Dorngrasmücke, Mönchsgrasmücke, Heckenbraunelle, Goldammer, Zilpzalp, Grünspecht etc. am 27.04.22 (C. Rethschulte)

Im Bereich des Grenzweges heute Vormittag u.a.: zwei singende Nachtigallen, zwei rufende Dorngrasmücken, ein Paar Mönchsgrasmücken, ein Paar Schafstelzen, zwei Heckenbraunellen, ein Baumpieper, ein Grünspecht und mehrere Zilpzalpe.

Im Bereich des Fuchsbaus ebenfalls eine singende Nachtigall.

Ein Paar Wiesenschafstelzen am Eckey bzw. …
… am Grenzweg (27.04.22, Fotos: C. Rethschulte).
Baumpieper am Grenzweg (27.04.22, Foto: C. Rethschulte).
Dort auch ein Paar Heckenbraunellen…
… und der weibliche Part des Mönchsgrasmücken-Paares (27.04.22, Foto: C. Rethschulte).
Zudem zwei Dorngrasmücken …
… die – wie alle Beteiligten – kräftigst sangen (27.04.22, Fotos: C. Rethschulte).
Auch dieser Goldammer-Hahn hatte seinen Einsatz im Konzert der „Großen“ (27.04.22, Foto: C. Rethschulte).

Selm: 26.04.2022 Ausgleichfläche Worth (D.Niggemann)

4 Amseln, 2 Singdrosseln, 2 Eichelhäher (schön wie Bussard rufend), Rotkehlchen, Blau und Kohlmeisen, 3 Starbruten, 2 Stockenten, 1 Mäusebussard, Buchfink, Zaunkönig, Rotkehlchen, Dohlen, Ringeltaube, 1 Dorngrasmücke, 2 Goldammern

(singend), 1 männlicher Gartenrotschwanz, > 10 Feldsperlinge, 5 Rehe und 3 Feldhasen.

Bönen/Kamen/Unna: Zu Besuch im Kreis Unna, 21.-24.04.2022 (Carsten Stiller)

Für vier Tage konnte ich als Besucher aus Jena/Thüringen (und eigentlich als Helfer einer Veranstaltung im Förderturm Bönen) die Vogelwelt im näheren Umkreis von Bönen beobachten. Schon bei der Anreise am 21.04. beäugte in der Nähe des Holzplatzes ein Jagdfasan-Hahn aus nächster Nähe unser Auto und dies sollte nicht der letzte der folgenden Tage sein. Noch am Abend, kurz vor Sonnenuntergang nutzte ich die Gelegenheit, um das nahegelegene Rückhaltebecken der Seseke zu besuchen. Dort konnte ich unter anderem beobachten: ca. 18 Graugänse, unter denen mindestens zwei sehr helle Individuen, wahrscheinlich Hybriden mit domestizierten Gänsen zu sehen waren, 14 Kanadagänse, 2 Nilgänse, 2 Schnatterenten, 2 Krickenten, mindestens 4 Stockenten, 3 Ringeltauben, 2 Kiebitze, 1 Graureiher, ca. 5 Rauchschwalben, 1 Bachstelze, 4 Bluthänflinge, 8 Stieglitze, 1 Goldammer, 1 Rohrammer. Auf dem Rückweg, noch vor der Bahnlinie waren aus dem Wäldchen unter anderem Mönchsgrasmücken, Fitisse und Zilpzalpe zu hören.

Am nächsten Vormittag folgte dann mein erster Ausflug zu den Hemmerder Wiesen, wo die Vielfalt an zu beobachtenden Vögeln noch größer war. So war zunächst noch aus der Ferne ein rastender Silberreiher zu sehen, der aber später verschwunden war und bereits kurz nach meiner Ankunft flogen 8 Weißstörche ein, die später unter anderen die anwesenden Blässhühner zu verscheuchen versuchten. Zudem gehörten zu den beobachteten Vogelarten: mindestens 10 Graugänse, mindestens 18 Höckerschwäne, mindestens 44 Nilgänse, 2 Rostgänse, 1 Höckerschwan, 1 Löffelente, 4 Krickenten, 2 Flussregenpfeifer, 1 Rohrweihe (männlich), 1 Schwarzmilan, 1 Feldschwirl, 2 Schwanzmeisen, 2 Gartenrotschwänze, 1 Stieglitz und 1 Goldammer. Kurz vor meiner Abfahrt drehte auch noch ein Rotmilan ein paar Runden über den Wiesen.

Am Nachmittag des 22.04. folgte ein weiterer Besuch des Rückhaltebeckens, dort waren die Kiebitze etwas näher zu beobachten, da zwei von ihnen auf der Wiese im süd-östlichen Teil nach Futter suchten und vom Weg aus gut zu sehen waren. Neben den bereits am Vortag zu sehenden Arten fiel dieses mal 1 Flussregenpfeifer, 1 Silberreiher, 1 Pieper (Wiesenpieper?) und mindestens 4 Mehlschwalben, die sich zu den Rauchschwalben gesellt hatten, auf. Zudem waren dieses Mal zwei Rohrammern (wahrscheinlich ein Pärchen) zu sehen, die gemeinsam durch das trockene Schilf flogen.

Am Samstag, 23.04. gesellte sich noch ein ebenfalls ornithologisch interessierter Bekannter aus Greiz/Thüringen zu meinen Beobachtungen. Am Rückhaltebecken war dieses Mal nur sehr wenig zu sehen, wahrscheinlich hatten einige Vögel aufgrund des Winds eine etwas geschütztere Zuflucht gesucht. Daher sind wir relativ schnell weiter zu den Hemmerder Wiesen gefahren. Hier konnten wir im Gegensatz zum Vortag nur noch eine Rostgans entdecken. Ein Schwarzmilan wurde von mehreren Kiebitzen gehasst, später sahen wir noch zwei Schwarzmilane gleichzeitig, von denen einer einen wohl zum Nestbau angedachten Zweig trug. Gegen 12 Uhr wurden wir auf einen Schwarzstorch aufmerksam, der nördlich des NSG in großer Höhe von West nach Ost zog. Ein einzelner Weißstorch flog gegen 12:35 ein und landete. Die Beringung konnte auf den Fotos leider nicht abgelesen werden. Weitere Beobachtungen waren unter anderem: 4 Mäusebussarde, 1 Sperber (auf dem gesperrten Weg am Ende des NSG sitzend), 3 Schafstelzen, 1 Goldammer, 7 Stieglitze, 1 überfliegender Kormoran, 1 Graureiher und erneut die 11 Kampfläufer. Nicht mehr zu sehen waren die Flussregenpfeifer, jedoch befand sich an nahezu gleicher Stelle am Anfang des NSGs auf Höhe der Schranke eine weitere Limikole, die aber aufgrund der Entfernung und des starken Hitzeflimmerns nicht genauer bestimmt werden konnte. Sehr fotogen präsentierten sich noch diverse Mönchsgrasmücken, Zilpzalpe und Bluthänflinge in und auf den Büschen entlang des Weges.

Graureiher
Graureiher, 21.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Bluthänfling
Bluthänflinge, 21.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Bluthänfling
Bluthänfling, 22.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Kanadagans
Kanadagans, 22.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Graugans
Graugans mit abweichend gefärbten Exemplar, 22.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Rostgans
Rostgänse, 22.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Silberreiher
Silberreiher, 22.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Schwarzmilan
Schwarzmilan und Kiebitz, 22.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Wiesenpieper
Wiesenpieper, 22.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Stieglitz
Stieglitz, 22.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Rohrammer
Rohrammer, 22.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Goldammer
Goldammer, 22.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Schwarzstorch
Schwarzstorch, 23.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Weißstorch
Weißstorch, 23.04.2022 Foto: Carsten Stiller
Fasan
Fasan, 23.04.2022 Foto: Carsten Stiller

Fröndenberg / Unna: Merlin, Gartengrasmücke, Gartenrotschwanz, Dunkler Wasserläufer, Grünschenkel, Flussuferläufer, Flussregenpfeifer, Uferschwalben, Thunbergschafstelze, Braunkehlchen, Steinschmätzer, Feldschwirl, Wasserverunreinigung u.a., 26.04.2022 (B.Glüer)

Bei den Heimzugbewegungen ist es dieser Tage bei vielen Arten weiter spannend. Braunkehlchen und Steinschmätzer nähern sich – wenn auch auf niedrigem Niveau – ihrem Durchzugsmaximum: beim Steinschmätzer konnten seit Sonntag (24.04.) zwischen Strickherdicker Feldflur und Wasserhochbehälter (Hemmerder Schelk) 19 Exmpl. gezählt werden, beim Braunkehlchen waren es 8 Exmpl. Auf der Kiebitzwiese (Frdbg.) zeigte sich zwischen >13 Wiesenschafstelzen auch gestern eine Thunbergschafstelze und neben dem von Brigitte & Burkhard Koll gemeldeten Gartenrotschwanz gab es auch in den Hemmerder Wiesen noch ein weiteres Männchen dieser Art als Rastvogel. Ebenda ließ sich gestern (25.04.) die für mich erste Gartengrasmücke hören (und sehen). Es hält sich im NSG auch weiterhin ein Feldschwirl. Spannend machen es im NSG die bis zu 3 Flussregenpfeifer, die ernsthafte Brutabsichten zu haben scheinen.

Highlight war heute ein männlicher Merlin auf einem frisch bestellten Kartoffelacker knapp jenseits der Kreisgrenze östlich von UN-Dreihausen.

Bei den Kiebitzen geht das „Zittern und Zagen“ um die wenigen Bruterfolge weiter: Während in den Hemmerder Wiesen mindestens 3 Paare Junge führen, ist an der B1 bei Siddinghausen auch das zweite markierte Gelege auf einer Brutinsel prädiert worden. Noch gravierender als der Verlust auch des zweiten Geleges ist hier allerdings der Fund eines geschlagenen Altvogels – bzw. der Reste von eben diesem. Auf den sehr ortstreuen Altvögeln, die alljährlich zu uns in den Kr. UN zurückkommen und bis zu 20 Jahre alt werden können, ruhen alle Hoffnungen für die Zukunft. Ohne diese „Stammhalter“ dürften sich auch kaum neue Jungvögel ansiedeln.

Eine erste Gartengrasmücke in den Hemmerder Wiesen zeigt sich auch mal relativ frei in den Höhen einer Bruchweide …, 25.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auch noch ein rastender Gartenrotschwanz …, 26.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… gleich zwei Dunkle Wasserläufer ebenfalls im NSG. Der rechte Vogel im Prachtkleid – der linke noch im Schlichtkleid (sein dünner, gerader Schnabel unterscheidet ihn vom ebenfalls anwesenden Grünschenkel) …, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… dieser Futter tragende Gartenbaumläufer am Wirtschaftsweg neben der Amecke ist bereits mit der Jungenaufzucht beschäftigt …, 26.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier zeigt die Amecke leider einen besorgniserregenden – im wahrsten Sinn des Wortes – giftgrünen Anblick: die sofort verständigte Feuerwehr berichtete, dass die Untere Wasserbehörde bereits informiert und ein Einsatzfahrzeug vor Ort sei (… Bahnhofsnähe / Hemmerde). Nach meinen Beobachtungen kam die Verunreinigung jedoch gar nicht von dort, sondern von der Rüsche, die aus Osten zufließt. Gut ein Jahr zuvor (hier gemeldet am 09.03.2021) hatten wir schon einmal eine Verunreinigung aus der Rüsche, 23.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Für dieses markierte Kiebitzgelege bei UN-Steinen ist die Welt noch in Ordnung (auch hier sind die Markierungsstäbe übigens mehr als 10 m auseinander!)…, 25.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… Bei UN-Siddinghausen allerdings sind nicht nur zwei Gelege, sondern auch ein Altvogel prädiert worden. Als relativ wahrscheinlicher Urheber sind im Falle der Gelege Rabenvögel – beim Altvogel ein Wanderfalke anzunehmen. In der offenen Feldflur ist der wendige Wanderfalke ausgesprochen erfolgreich bei der Jagd auf fliegende Beute, während etwa Habichte Vögel eher aus der Deckung heraus überraschen und auf dem freien Feld weniger Jagdglück haben, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gibt es in den Filterbecken regen Andrang an den Dreinageröhren durch Uferschwalben, die hier ihre Bruten beginnen wollen …, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
…rastender Flussuferläufer ebenda mit „Beute“, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Auf der „Durchreise“ in Fröndenberg (Kiebitzwiese): männliche Thunbergschafstelze, 25.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Ebenfalls nur „auf der Durchreise“: männlicher Merlin auf einem frisch bestellten Kartoffelacker im Nieselregen – östlich von UN-Dreihausen, 26.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Selm: Kiebitzbrut im geplanten Baugebiet, 23./24.04.2022 (Achim Sagurny, Uwe Norra)

Im Bereich des geplanten Baugebietes am Hüttenbachweg konnten ich und ein Bekannter am 23.04.22 gegen 16.00 Uhr Kiebitze beim Balzflug beobachten. Vor 2-3 Jahren waren auf dem Feld sogar 2 Kiebitzpärchen vorhanden,  nur im letzten Jahr waren sie nicht dort vorzufinden. Der Bereich war also schon mal Brutareal.

Am Rest-Bauernhof selbst war noch ein Turmfalkenweibchen sitzend auf einem alten Stromkabel zu sehen.

Kiebitze
Kiebitze auf Bauerwartungsland in Selm, 24.04.2022 Foto: Uwe Norra
Kiebitze
Kiebitze auf Bauerwartungsland in Selm, 24.04.2022 Foto: Uwe Norra
Kiebitz
Kiebitz auf Bauerwartungsland in Selm, 24.04.2022 Foto: Uwe Norra

Unna / Fröndenberg: Rohrweihe, Wanderfalke, Schwarzmilan, Weißstorch, Silberreiher, Dunkler Wasserläufer, Bekassine, Star und Braunkehlchen am 26.04.2022 (H. Knüwer)

In den Hemmerder Wiesen u.a. weiterhin ein Dunkler Wasserläufer im vollen Prachtkleid am neuen Gewässer.

Nördlich Hemmerde machte dann ein rufender Wanderfalke auf sich aufmerksam. Er fetzte sich in der Luft mit einem balzenden Rohrweihenpaar und setzte dann wiederholt einem am Boden im Zwischenfruchtfeld fressenden Mäusebussard durch stetige Flugattacken zu (Mitbeobachter G. Herber-Busch). Schließlich landete er auf einem kleinen Haus. Nachdem der Mäusebussard verschwunden war, schnappte sich der Wanderfalke wohl den letzten Fleischbrocken und zog nach Norden ab.

Am Ortsrand von Lünern ein (m) Braunkehlchen.

In der Kiebitzwiese gegen Mittag noch zwei Richtung Osten ziehende Silberreiher und 10 Fremdstörche, die nach ein paar Runden über dem Brutplatz des ansässigen Paares ebenfalls in östlicher Richtung weiterzogen. Vor dem Aussichtshügel u.a. noch 1 Bekassine. Bemerkenswert war außerdem die Beobachtung von gleichzeitig drei Schwarzmilanen. Während einer der Vögel mit Nistmaterial zum altbekannten Brutplatz flog, schafften die beiden anderen gleichzeitig ebenfalls Nistmaterial heran und bauten es an verschiedenen Stellen in einem der Hochspannungsmasten (selten auch in Bäumen am Ruhrufer) ein. Damit gibt es jetzt erstmalig im Bereich der Kiebitzwiese zwei Schwarzmilanbrutpaare. Die Wahl des Brutplatzes ist bei dem zweiten Paar offenbar noch nicht vollends entschieden. Immerhin konnten, wie auch schon von K. & A. Matull am 24.04.dokumentiert, mehrere Kopulationen beobachtet werden. Sollte tatsächlich eine Brut im Hochspannungsmasten erfolgen, so wäre dies laut Handbuch der Vögel Mitteleuropas als seltener Ausnahmefall zu betrachten.

Braunkehlchen bei Lünern am 26.04.2022
Braunkehlchen am Ortsrand von Lünern am 26.04.2022 (Foto: H. Knüwer)
Wanderfalke nördlich Hemmerde am 26.04.2022
Dieses vorjährige Wanderfalkenweibchen flog ständig Attacken gegen zwei Rohrweihen und einen Mäusebussard. (Foto: H. Knüwer)
Wanderfalke am Boden, 26.04.2022
Unklar ist, ob das Beuteobjekt am Boden vom Mäusebussard oder vom Wanderfalken erbeutet wurde. Profitiert haben sie zumindest beide davon. Den Rest holte sich schlussendlich der Wanderfalke. (Foto: H. Knüwer)
Wanderfalkenweibchen (vorjährig) auf einem Dachfirst am 26.04.2022
Wanderfalke auf dem First eines nur ca. 5 m hohen Gebäudes; ein ungewöhnlicher Anblick. (Foto: H. Knüwer)
… und nochmals in größerer Ansicht. (Foto: H. Knüwer)
10 Fremdstörche über der Kiebitzwiese am 26.04.2022
Zehn „fremde“ Weißstörche über der Kiebitzwiese am 26.04.2022. (Foto: H. Knüwer)
Stare sammeln Mauserfedern als Nistmaterial
Die jetzt überall vorhandenen Mauserfedern (oder auch Federn des verunglückten Höckerschwanes?) bieten den Staren willkommenes Nistmaterial. (Foto: H. Knüwer)
Schwarzmilan am 26.04.2022 in der Kiebitzwiese
Dieser Schwarzmilan gehört zum altbekannten Brutplatz, denn er trug anschließend Nistmaterial zum dortigen Horst. (Foto: H. Knüwer)
Schwarzmilanbrutpaar auf Hochspannungsmast Nistmaterial einbauend
Zeitgleich bauen die beiden anderen kräftig an ihrem zukünftigen Heim. Noch ist aber unklar, welche Stelle es denn sein soll (Mast oder doch besser Baum?). (Foto: H. Knüwer)
Schwarzmilane im Hochspannungsmast sowie bei der Paarung am 26.04.2022
Die Mitte des Mastes scheint für die Horstanlage attraktiv zu sein und an der Familienplanung wird auch schon gearbeitet. (Foto: H. Knüwer)