Vorgestern (27.04.) bei Frdbg.-Frömern ein weiterer Wendehals am Rand eines Wirtschaftsweges nahe dem Panthe-Hof.
Gestern (28.04.) „Am Neuenkamp“, östlich von Frdbg.-Bausenhagen, 6 Steinschmätzer. Im Hemmerder Schelk mindestens 2 Baumpieperreviere, 1 Waldlaubsängerrevier und weiterhin nur 1 singender Trauerschnäpper.
Heute in den Hemmerder Wiesen ein erster Kuckuck, 1 Grünschenkel, >3 Bruchwasserläufer und – nach einem Hinweis von Hermann Knüwer – 1 Zwergtaucher auf dem neuen Gewässer. Bemerkenswerte >9 (!) Kiebitzküken im Kerngebiet. Einen gewissen „Aderlass“ scheint es aber trotz allem auch hier schon gegeben zu haben. Die Wache haltenden Altkiebitze sind permanent dabei, potentielle „Kükendiebe“ zu attackieren – so heute eine Rohrweihe, 1 Mäusebussard, 1 Schwarzmilan, 2 Weißstörche und immer wieder Rabenkrähen. Mindestens ein Gelege wird noch bebrütet – neben einem weiteren bei Steinen auf einer „Brutinsel“, die bisher alle Bearbeitungsschritte überstanden hat (hier werden dieser Tage Kartoffeln gelegt).
Bei Steinen-Moskau auf einer frisch gemähten Wiese >36 Wiesenschafstelzen und mindestens 8 Thunbergschafstelzen. Unweit von dieser Stelle, an der Trotzburgstraße, auf einem Zwischenfruchtfeld, das gerade gepflügt wurde, weitere ca. 15 Wiesenschafstelzen und 2 Thunbergschafstelzen.
Im Hemmerder Ostfeld noch ein ratender Gartenrotschwanz (w).
Auf einer Ackerfläche an der B 54 in der Nähe der Rieselfelder Werne konnte ich gestern Abend eine Ansammlung von 10 futtersuchenden Weißstörchen beobachten. Ebenfalls im Gebiet ein zunächst rufender, dann fliegender Kuckuck. Als ich das Gebiet verlassen wollte, gesellte sich zu den 10 Weißstörchen noch ein weiterer, der aus westlicher Richtung angeflogen kam, möglicherweise einer der in Bergkamen-Heil ansässigen Brutvögel.
Es geht doch weiter – heute als Pärchen: der Weißstorch in Selm-Bork war zwar seltener zu sehen, baute aber stetig weiter. Seit heute Morgen ist ein Zweiter auf dem Horst zu sehen, beide beklappern sich und tragen weiter Material ein. Da bin ich mal gespannt, wie es wird.
Ich habe soeben ein Sperbermännchen bei uns in Werl-Nord fotografieren können. Kein besonders gutes Foto, aber man erkennt’s. Wahrscheinlich ist das kein ungewöhnliches Phänomen. Kann mir vorstellen, dass Biogasanlagen / Monokulturen im Feldanbau / Insektensterben / Vögelsterben diese Entwicklung begünstigen. Denn Singvögel sind hier – gefühlt – reichlich vorhanden. Dazu liest man als Erstes, dass er ein Kulturfolger sei. Trotzdem witzig, dass ihn ein paar Bäume im Garten zum Brüten ausreichen.
Heute am Vormittag die ersten mind. 3 Mauersegler unter Rauchschwalben und Mehlschwalben über dem Himmelmann Park/Ruhrbrücke. In der Platanenallee der Graf-Adolfstr. am Himmelmann Park 1 singender Girlitz.
Am heutigen Abend konnte ich bis kurz nach Sonnenuntergang (20:45 Uhr) vom Aussichtshügel der Kiebitzwiese folgende Beobachtungen notieren: 1 Höckerschwan stationär, später weitere überfliegend, 13 Kanadagänse, davon ein Paar mit 2 Pulli, 24 Graugänse, davon zwei Paare mit immer noch je vier Pulli, 3 Rostgänse, 18 Schnatterenten, mind. 9 Stockenten, 3 Reiherenten (1,2), 2 jagende Kormorane, 4 Graureiher, davon 3 überfliegend, 2 Weißstörche bei einem Wechsel im Brutgeschäft, 2 Rotmilane, sicher 3 Schwarzmilane, wobei zwei balzend umher flogen und der dritte im Strommast sitzend wohl eine Taube kröpfte, 1 Turmfalke, 2 Hohltauben, 1 Buntspecht, 7 Rauchschwalben, 1 Zilpzalp, >60 Stare, >6 Wiesenschafstelzen, >8 Bachstelzen, und spät, der Fotoapparat war bereits ausgeschaltet, 10 niedrig überfliegende Kraniche, die wahrscheinlich auf dem Gelände des Hammer Wasserwerks landeten.
Im Bereich des Grenzweges heute Vormittag u.a.: zwei singende Nachtigallen, zwei rufende Dorngrasmücken, ein Paar Mönchsgrasmücken, ein Paar Schafstelzen, zwei Heckenbraunellen, ein Baumpieper, ein Grünspecht und mehrere Zilpzalpe.
Im Bereich des Fuchsbaus ebenfalls eine singende Nachtigall.
Für vier Tage konnte ich als Besucher aus Jena/Thüringen (und eigentlich als Helfer einer Veranstaltung im Förderturm Bönen) die Vogelwelt im näheren Umkreis von Bönen beobachten. Schon bei der Anreise am 21.04. beäugte in der Nähe des Holzplatzes ein Jagdfasan-Hahn aus nächster Nähe unser Auto und dies sollte nicht der letzte der folgenden Tage sein. Noch am Abend, kurz vor Sonnenuntergang nutzte ich die Gelegenheit, um das nahegelegene Rückhaltebecken der Seseke zu besuchen. Dort konnte ich unter anderem beobachten: ca. 18 Graugänse, unter denen mindestens zwei sehr helle Individuen, wahrscheinlich Hybriden mit domestizierten Gänsen zu sehen waren, 14 Kanadagänse, 2 Nilgänse, 2 Schnatterenten, 2 Krickenten, mindestens 4 Stockenten, 3 Ringeltauben, 2 Kiebitze, 1 Graureiher, ca. 5 Rauchschwalben, 1 Bachstelze, 4 Bluthänflinge, 8 Stieglitze, 1 Goldammer, 1 Rohrammer. Auf dem Rückweg, noch vor der Bahnlinie waren aus dem Wäldchen unter anderem Mönchsgrasmücken, Fitisse und Zilpzalpe zu hören.
Am nächsten Vormittag folgte dann mein erster Ausflug zu den Hemmerder Wiesen, wo die Vielfalt an zu beobachtenden Vögeln noch größer war. So war zunächst noch aus der Ferne ein rastender Silberreiher zu sehen, der aber später verschwunden war und bereits kurz nach meiner Ankunft flogen 8 Weißstörche ein, die später unter anderen die anwesenden Blässhühner zu verscheuchen versuchten. Zudem gehörten zu den beobachteten Vogelarten: mindestens 10 Graugänse, mindestens 18 Höckerschwäne, mindestens 44 Nilgänse, 2 Rostgänse, 1 Höckerschwan, 1 Löffelente, 4 Krickenten, 2 Flussregenpfeifer, 1 Rohrweihe (männlich), 1 Schwarzmilan, 1 Feldschwirl, 2 Schwanzmeisen, 2 Gartenrotschwänze, 1 Stieglitz und 1 Goldammer. Kurz vor meiner Abfahrt drehte auch noch ein Rotmilan ein paar Runden über den Wiesen.
Am Nachmittag des 22.04. folgte ein weiterer Besuch des Rückhaltebeckens, dort waren die Kiebitze etwas näher zu beobachten, da zwei von ihnen auf der Wiese im süd-östlichen Teil nach Futter suchten und vom Weg aus gut zu sehen waren. Neben den bereits am Vortag zu sehenden Arten fiel dieses mal 1 Flussregenpfeifer, 1 Silberreiher, 1 Pieper (Wiesenpieper?) und mindestens 4 Mehlschwalben, die sich zu den Rauchschwalben gesellt hatten, auf. Zudem waren dieses Mal zwei Rohrammern (wahrscheinlich ein Pärchen) zu sehen, die gemeinsam durch das trockene Schilf flogen.
Am Samstag, 23.04. gesellte sich noch ein ebenfalls ornithologisch interessierter Bekannter aus Greiz/Thüringen zu meinen Beobachtungen. Am Rückhaltebecken war dieses Mal nur sehr wenig zu sehen, wahrscheinlich hatten einige Vögel aufgrund des Winds eine etwas geschütztere Zuflucht gesucht. Daher sind wir relativ schnell weiter zu den Hemmerder Wiesen gefahren. Hier konnten wir im Gegensatz zum Vortag nur noch eine Rostgans entdecken. Ein Schwarzmilan wurde von mehreren Kiebitzen gehasst, später sahen wir noch zwei Schwarzmilane gleichzeitig, von denen einer einen wohl zum Nestbau angedachten Zweig trug. Gegen 12 Uhr wurden wir auf einen Schwarzstorch aufmerksam, der nördlich des NSG in großer Höhe von West nach Ost zog. Ein einzelner Weißstorch flog gegen 12:35 ein und landete. Die Beringung konnte auf den Fotos leider nicht abgelesen werden. Weitere Beobachtungen waren unter anderem: 4 Mäusebussarde, 1 Sperber (auf dem gesperrten Weg am Ende des NSG sitzend), 3 Schafstelzen, 1 Goldammer, 7 Stieglitze, 1 überfliegender Kormoran, 1 Graureiher und erneut die 11 Kampfläufer. Nicht mehr zu sehen waren die Flussregenpfeifer, jedoch befand sich an nahezu gleicher Stelle am Anfang des NSGs auf Höhe der Schranke eine weitere Limikole, die aber aufgrund der Entfernung und des starken Hitzeflimmerns nicht genauer bestimmt werden konnte. Sehr fotogen präsentierten sich noch diverse Mönchsgrasmücken, Zilpzalpe und Bluthänflinge in und auf den Büschen entlang des Weges.
Bei den Heimzugbewegungen ist es dieser Tage bei vielen Arten weiter spannend. Braunkehlchen und Steinschmätzer nähern sich – wenn auch auf niedrigem Niveau – ihrem Durchzugsmaximum: beim Steinschmätzer konnten seit Sonntag (24.04.) zwischen Strickherdicker Feldflur und Wasserhochbehälter (Hemmerder Schelk) 19 Exmpl. gezählt werden, beim Braunkehlchen waren es 8 Exmpl. Auf der Kiebitzwiese (Frdbg.) zeigte sich zwischen >13 Wiesenschafstelzen auch gestern eine Thunbergschafstelze und neben dem von Brigitte & Burkhard Koll gemeldeten Gartenrotschwanz gab es auch in den Hemmerder Wiesen noch ein weiteres Männchen dieser Art als Rastvogel. Ebenda ließ sich gestern (25.04.) die für mich erste Gartengrasmücke hören (und sehen). Es hält sich im NSG auch weiterhin ein Feldschwirl. Spannend machen es im NSG die bis zu 3 Flussregenpfeifer, die ernsthafte Brutabsichten zu haben scheinen.
Highlight war heute ein männlicher Merlin auf einem frisch bestellten Kartoffelacker knapp jenseits der Kreisgrenze östlich von UN-Dreihausen.
Bei den Kiebitzen geht das „Zittern und Zagen“ um die wenigen Bruterfolge weiter: Während in den Hemmerder Wiesen mindestens 3 Paare Junge führen, ist an der B1 bei Siddinghausen auch das zweite markierte Gelege auf einer Brutinsel prädiert worden. Noch gravierender als der Verlust auch des zweiten Geleges ist hier allerdings der Fund eines geschlagenen Altvogels – bzw. der Reste von eben diesem. Auf den sehr ortstreuen Altvögeln, die alljährlich zu uns in den Kr. UN zurückkommen und bis zu 20 Jahre alt werden können, ruhen alle Hoffnungen für die Zukunft. Ohne diese „Stammhalter“ dürften sich auch kaum neue Jungvögel ansiedeln.
Im Bereich des geplanten Baugebietes am Hüttenbachweg konnten ich und ein Bekannter am 23.04.22 gegen 16.00 Uhr Kiebitze beim Balzflug beobachten. Vor 2-3 Jahren waren auf dem Feld sogar 2 Kiebitzpärchen vorhanden, nur im letzten Jahr waren sie nicht dort vorzufinden. Der Bereich war also schon mal Brutareal.
Am Rest-Bauernhof selbst war noch ein Turmfalkenweibchen sitzend auf einem alten Stromkabel zu sehen.
In den Hemmerder Wiesen u.a. weiterhin ein Dunkler Wasserläufer im vollen Prachtkleid am neuen Gewässer.
Nördlich Hemmerde machte dann ein rufender Wanderfalke auf sich aufmerksam. Er fetzte sich in der Luft mit einem balzenden Rohrweihenpaar und setzte dann wiederholt einem am Boden im Zwischenfruchtfeld fressenden Mäusebussard durch stetige Flugattacken zu (Mitbeobachter G. Herber-Busch). Schließlich landete er auf einem kleinen Haus. Nachdem der Mäusebussard verschwunden war, schnappte sich der Wanderfalke wohl den letzten Fleischbrocken und zog nach Norden ab.
Am Ortsrand von Lünern ein (m) Braunkehlchen.
In der Kiebitzwiese gegen Mittag noch zwei Richtung Osten ziehende Silberreiher und 10 Fremdstörche, die nach ein paar Runden über dem Brutplatz des ansässigen Paares ebenfalls in östlicher Richtung weiterzogen. Vor dem Aussichtshügel u.a. noch 1 Bekassine. Bemerkenswert war außerdem die Beobachtung von gleichzeitig drei Schwarzmilanen. Während einer der Vögel mit Nistmaterial zum altbekannten Brutplatz flog, schafften die beiden anderen gleichzeitig ebenfalls Nistmaterial heran und bauten es an verschiedenen Stellen in einem der Hochspannungsmasten (selten auch in Bäumen am Ruhrufer) ein. Damit gibt es jetzt erstmalig im Bereich der Kiebitzwiese zwei Schwarzmilanbrutpaare. Die Wahl des Brutplatzes ist bei dem zweiten Paar offenbar noch nicht vollends entschieden. Immerhin konnten, wie auch schon von K. & A. Matull am 24.04.dokumentiert, mehrere Kopulationen beobachtet werden. Sollte tatsächlich eine Brut im Hochspannungsmasten erfolgen, so wäre dies laut Handbuch der Vögel Mitteleuropas als seltener Ausnahmefall zu betrachten.