Gesehen - Gehört

Fröndenberg / Unna: Merlin, Gartengrasmücke, Gartenrotschwanz, Dunkler Wasserläufer, Grünschenkel, Flussuferläufer, Flussregenpfeifer, Uferschwalben, Thunbergschafstelze, Braunkehlchen, Steinschmätzer, Feldschwirl, Wasserverunreinigung u.a., 26.04.2022 (B.Glüer)

Bei den Heimzugbewegungen ist es dieser Tage bei vielen Arten weiter spannend. Braunkehlchen und Steinschmätzer nähern sich – wenn auch auf niedrigem Niveau – ihrem Durchzugsmaximum: beim Steinschmätzer konnten seit Sonntag (24.04.) zwischen Strickherdicker Feldflur und Wasserhochbehälter (Hemmerder Schelk) 19 Exmpl. gezählt werden, beim Braunkehlchen waren es 8 Exmpl. Auf der Kiebitzwiese (Frdbg.) zeigte sich zwischen >13 Wiesenschafstelzen auch gestern eine Thunbergschafstelze und neben dem von Brigitte & Burkhard Koll gemeldeten Gartenrotschwanz gab es auch in den Hemmerder Wiesen noch ein weiteres Männchen dieser Art als Rastvogel. Ebenda ließ sich gestern (25.04.) die für mich erste Gartengrasmücke hören (und sehen). Es hält sich im NSG auch weiterhin ein Feldschwirl. Spannend machen es im NSG die bis zu 3 Flussregenpfeifer, die ernsthafte Brutabsichten zu haben scheinen.

Highlight war heute ein männlicher Merlin auf einem frisch bestellten Kartoffelacker knapp jenseits der Kreisgrenze östlich von UN-Dreihausen.

Bei den Kiebitzen geht das „Zittern und Zagen“ um die wenigen Bruterfolge weiter: Während in den Hemmerder Wiesen mindestens 3 Paare Junge führen, ist an der B1 bei Siddinghausen auch das zweite markierte Gelege auf einer Brutinsel prädiert worden. Noch gravierender als der Verlust auch des zweiten Geleges ist hier allerdings der Fund eines geschlagenen Altvogels – bzw. der Reste von eben diesem. Auf den sehr ortstreuen Altvögeln, die alljährlich zu uns in den Kr. UN zurückkommen und bis zu 20 Jahre alt werden können, ruhen alle Hoffnungen für die Zukunft. Ohne diese „Stammhalter“ dürften sich auch kaum neue Jungvögel ansiedeln.

Eine erste Gartengrasmücke in den Hemmerder Wiesen zeigt sich auch mal relativ frei in den Höhen einer Bruchweide …, 25.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auch noch ein rastender Gartenrotschwanz …, 26.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… gleich zwei Dunkle Wasserläufer ebenfalls im NSG. Der rechte Vogel im Prachtkleid – der linke noch im Schlichtkleid (sein dünner, gerader Schnabel unterscheidet ihn vom ebenfalls anwesenden Grünschenkel) …, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… dieser Futter tragende Gartenbaumläufer am Wirtschaftsweg neben der Amecke ist bereits mit der Jungenaufzucht beschäftigt …, 26.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier zeigt die Amecke leider einen besorgniserregenden – im wahrsten Sinn des Wortes – giftgrünen Anblick: die sofort verständigte Feuerwehr berichtete, dass die Untere Wasserbehörde bereits informiert und ein Einsatzfahrzeug vor Ort sei (… Bahnhofsnähe / Hemmerde). Nach meinen Beobachtungen kam die Verunreinigung jedoch gar nicht von dort, sondern von der Rüsche, die aus Osten zufließt. Gut ein Jahr zuvor (hier gemeldet am 09.03.2021) hatten wir schon einmal eine Verunreinigung aus der Rüsche, 23.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Für dieses markierte Kiebitzgelege bei UN-Steinen ist die Welt noch in Ordnung (auch hier sind die Markierungsstäbe übigens mehr als 10 m auseinander!)…, 25.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… Bei UN-Siddinghausen allerdings sind nicht nur zwei Gelege, sondern auch ein Altvogel prädiert worden. Als relativ wahrscheinlicher Urheber sind im Falle der Gelege Rabenvögel – beim Altvogel ein Wanderfalke anzunehmen. In der offenen Feldflur ist der wendige Wanderfalke ausgesprochen erfolgreich bei der Jagd auf fliegende Beute, während etwa Habichte Vögel eher aus der Deckung heraus überraschen und auf dem freien Feld weniger Jagdglück haben, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gibt es in den Filterbecken regen Andrang an den Dreinageröhren durch Uferschwalben, die hier ihre Bruten beginnen wollen …, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
…rastender Flussuferläufer ebenda mit „Beute“, 24.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Auf der „Durchreise“ in Fröndenberg (Kiebitzwiese): männliche Thunbergschafstelze, 25.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Ebenfalls nur „auf der Durchreise“: männlicher Merlin auf einem frisch bestellten Kartoffelacker im Nieselregen – östlich von UN-Dreihausen, 26.04.2022 (Foto: Bernhard Glüer)