An den letzten 3 Tagen habe ich jeweils ab Sonnenaufgang einen etwa 7 km Rundweg auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Apricke gemacht, um einen ersten Eindruck über die besetzten Neuntöterreviere zu bekommen. Dabei konnte ich u.a. folgendes beobachten: 1 Schwarzkehlchenpaar, 4-5 Neuntötermännchen, 1 singender Baumpieper, 2 Hohltauben, 2 singende Klappergtrasmücken, 1 Dompfaffpaar, 4 singende Feldlerchen, 1 Grünspecht, mind. 4 Hausrotschwanzreviere (4:1), ca. 5 Bluthänflingpaare, >10 Goldammerreviere, >10 Dorngrasmückenreviere, > 200 Stare (meist Jungvögel), 2 Turmfalkenpärchen, 1 Sperber, 2 Rotmilane, 1 Mäusebussard, 2 Rostgänse, 2 Nilgänse sowie einige Distelfinken , Wacholderdrosseln, Singdrosseln und einzelne Fitisse. Auffallend die große Zahl an Amseln und Bachstelzen im Gebiet.
Monate: Mai 2019
Selm: Gelbspötter, Sumpfrohrsänger, Feldschwirl am 29.05.19 (Th.Prall)
Im NSG Selm konnte ich heute folgende Arten beobachten: Sumpfrohrsänger(5), Rohrammer(1), Goldammer (1), Feldschwirl(1), Mönchsgrasmücke(2),Dorngrasmücke(3), Gartengrasmücke(1), Singdrossel(3), Zilpzalp(2). Meine Suche nach einem Gelbspötter, der in den letzten Jahren immer ein Revier im Uferbereich der Lippe gehalten hat, blieb zunächst erfolglos. Sehr zu meiner Freude entdeckte ich dann ein singendes Männchen ein Stück weiter östlich in einer Hecke. Möglicherweise wurde das Revier verlagert.
Fröndenberg / Unna: Neuntöter, Grauschnäpper, Trauerschnäpper, Gelbspötter, Sumpfrohrsänger, Rohrweihe u.a., 28./29.05.2019 (B.Glüer)
Die Hoffnung, dass manch vermisster Heimkehrer unter den Langstreckenziehern doch noch – wenn auch spät – ins heimatliche Brutrevier zurückkehrt, scheint sich hier und da tatsächlich zu erfüllen: ein weiterer Neuntöter hat heute den Fröndenberger Raum erreicht (östlich Frömern). Dort auch ein Sumpfrohrsänger. Auf dem Golfplatz ist außerdem ein weiteres Grauschnäpperrevier besetzt (Gesang) – im ersten (Buschholt) ist inzwischen ein fast fertiges Nest vorhanden.
In den Hemmerder Wiesen heute unter anderem 2 (!) Gelbspötter singend, >2 Sumpfrohrsänger, ~ 100 Mauersegler und eine jagende Rohrweihe (w).
Im Hemmerder Schelk konnte gestern (28.05.) die Revierbelegung der Trauerschnäpper weitgehend geklärt werden: in zwei Nistkästen wird gefüttert (zwei Weibchen mit einem gemeinsamen Männchen). Ein Nachbarrevier wird weiterhin von einem unverpaarten Männchen „besungen“. Es handelt sich hier wohl um den ursprünglichen Partner des ersten Weibchens aus der Dreierkonstellation. In einer Naturhöhle wird noch eine dritte Brut versorgt.
Außerdem vor Ort ein Grauschnäpper (Gesang) und zwei Waldlaubsängerreviere.
Bergkamen: Kiebitze und Feldlerche bei Heil am 28.05.2019 (K. Conrad)
Auf dem großen Maisacker östlich Heil ist das kurz nach Ostern markierte Kiebitzgelege erfolgreich zum Schlupf gekommen (kleine Eierschalen). Von Pulli und zugehörigen Altvögeln war auf die Schnelle nichts zu entdecken. Auf dieser Fläche ein weiteres Paar brütender Kiebitze (3 Eier; abmarkiert), eine singende Feldlerche, eine Schafstelze sowie ein kleiner Trupp Bluthänflinge (ca. 10-15 Stk.). Zwei Weißstörche überfliegend.
In der Lippeaue zwischen dem Freibad Heil und Wethmar eine Nachtigall (Gehölzbestand nordwestlich Parkplatz zum Freibad Heil), ein Kuckuck, 2-3 Goldammern, vermutlich 2-3 Sumpfrohrsänger, 1 Rohrammer
Selm: Feldlerche, 28.05.2019 (Anke Bienengräber)
In Selm-Ondrup am 28.05.2019 nördlich der Südkirchener Straße eine singende Feldlerche.
Kamen/Unna: Buntspecht und Wespenbussard, 26.05. und 27.05.2019 (Gudrun und Günter Reinartz)
Wir beobachten in Kamen seit ein paar Tagen, gut getarnt, eine besetzte Specht-Höhle. Noch fliegen die Spechte ohne Futter und einer verbleibt immer im Nest. An anderer Stelle werden bereits flügge Spechte gefüttert.
In Unna überflog uns ein Wespenbussard Männchen.
Fröndenberg / Unna: Waldohreulen, polygame Trauerschnäpper, Gelbspötter, Sumpfrohrsänger, Kuckuck u.a, 27.05.2019 (B.Glüer)
Am heutigen Abend und auch schon gestern Abend waren am nördlichen Rand des Buschholtes (Frdbg.) Rufe junger Waldohreulen zu hören.
Im Hemmerder Schelk kam es heute zu interessanten Beobachtungen bei den Trauerschnäppern. Nachdem ich in zurückliegender Zeit bei einem registrierten Brutpaar mehrfach nicht mehr sicher war, für welche Nisthöhle sich die beiden Brutpartner eigentlich entscheiden (sie waren mehrfach scheinbar an zwei Kästen zu sehen, die ca. 150 m voneinander entfernt hängen), kam heute die Auflösung: das sehr markante, recht dunkle Männchen sorgt an beiden Nistkästen gleichzeitig mit zwei verschiedenen Weibchen für Nachwuchs! Für Trauerschnäpper wird dieses Verhalten mit „Schachtelbruten“, bei denen ein Männchen sich mit zwei Weibchen verpaart, auch in der Literatur beschrieben. Vermenschlichend betrachtet neigt man dazu, ein solches Männchen als beinahe „unmoralisch sittenwidrig“ abzuurteilen, weil es „fremdgeht“. Evolutionsbiologisch ist dieses Verhalten jedoch nicht nur ausgesprochen sinnvoll, sondern mit der vermenschlichenden „Brille“ ist unser Blick auf den Ablauf sogar faktisch falsch. Es ist nämlich (wie bei vielen Vögeln) das Weibchen, das die Partnerwahl vollzieht. Die Weibchen entscheiden sich nach Balz und körperlicher Präsenz der sich „feilbietenden“ Männchen für eines von ihnen. Im vorliegenden Fall hatte das erste Weibchen vor der Verpaarung mit dem dunklen Männchen einem sehr hellen Männchen, mit dem es zunächst verpaart war und schon an einem Nest gebaut hatte, den „Laufpass gegeben“. Es baute mit dem dunklen Männchen dann in einer anderen Nisthöhle, ca. 15 m entfernt, ein neues Nest (siehe Meldungen vom 07.05., 10.05. und 13.05.2019). Als dieses Weibchen nun auf dem fertigen Gelege brütete, interessierte sich ein weiteres Weibchen für diesen priorisierten „Super-Vererber“, während sich übrigens in direkter Nachbarschaft das erste, „abservierte“ helle Männchen vergeblich um eine neue Partnerin abmühte. Das zweite Weibchen baut mit diesem dunklen Männchen nun in geringer Entfernung ebenfalls ein Nest. Bei Trauerschnäppern, die ein sehr begrenztes Zeitfenster für die Fortpflanzung nutzen müssen und nur eine einzige Brut pro Saison machen, ist es aus evolutionsbiologischer Sicht sehr förderlich, wenn ein besonders attraktives, fittes Männchen parallel mit mehr als einem Weibchen Nachwuchs produziert. Die Weibchen müssen natürlich dann einen großen Teil der Nahrungsbeschaffung für den Nachwuchs allein stemmen, weil das Männchen seinen Beitrag auf beide verteilt. Bleibt abzuwarten, wie sich beide Bruten entwickeln.
Im Hemmerder Ostfeld heute 3 Sumpfrohrsänger im Bereich der Feldvogelschutzfläche.
In den Hemmerder Wiesen unter anderem 2 weitere Sumpfrohrsänger, ein Gelbspötter, eine Klappergrasmücke, sowie „unser“ Kuckuck.
Fröndenberg: Weitere Neuntöterreviere besetzt am 27.05.2019 (Gregor Zosel)
Heute konnte ich im NSG Obergraben westlich Wickede im Traditionsrevier ein Neuntöterpaar entdecken. Auch im NSG Kiebitzwiese hat sich im Revier in der Sperrzone nahe des Hochsitzes ein Neuntötermännchen eingefunden. Weiterhin das Neuntötermännchen am Flößergraben noch alleine.
Bergkamen: Nachtigall am Aussichtsturm der Ökologiestation am 27.05.2019 (K. Conrad)
In der Lippeaue unterhalb des Aussichtsturmes der Ökologiestation eine singende Nachtigall, mind. 2 Rohrammern, 6 Blässhühner, 2 Höckerschwäne, vermutlich ein Sumpfrohrsänger.
Unna: Schwarzkehlchen mit Bruterfolg am 26.05.2019 (H. Knüwer)
Bereits am Samstag huschte für einen kurzen Augenblick ein kleiner brauner Vogel vorbei, der verdächtig an Schwarzkehlchen erinnerte. Die Zeit reichte aber für eine eindeutige Bestimmung nicht aus. Eine erneute Kontrolle am heutigen Tag ergab dann nicht nur ein Schwarzkehlchen, sondern gleich eine ganze Familie. Sie hielten sich auf bzw. am Rande eines Maisfeldes, unweit einer straßenbegleitenden Hecke, nördlich von Westhemmerde auf. Es waren zwei flügge Jungvögel zu erkennen. Es mögen aber noch weitere Jungvögel unentdeckt geblieben sein. Glücklicherweise waren die mit Gräsern, Hochstauden und Einzelgehölzen bestandenen Grünstreifen der Straße – vermutlich hat hier die Brut stattgefunden – noch „ungeschoren“. Darin könnte auch ein Grund bestehen, weshalb hier das Paar erfolgreich Jungvögel aufziehen konnte.
Fröndenberg: Weiteres Neuntöterpaar am 26.05.2019 (Gregor Zosel)
Heute am Vormittag konnte ich im/am NSG Kiebitzwiese vom Münzenfund bis zur Rammbachmündung u.a. folgendes notieren: 2 Weißstörche, 1 Kranich, 1 Flussregenpfeifer, 2 Kiebitze + 4 Pulli, 3 Schnatterenten (2:1), 15 Reiherenten, 18 Blässrallen, 19 Kanadagänse, 1 Rostgans, 18 Nilgänse + 7 Jungvögel, 3 Graugansfamilien mit 11 Jungvögel, 1 Hybridgans (Schnee x Kanada), 2 trillernde Zwergtaucher, 4 Höckerschwäne, 1 Silberreiher, 4 Graureiher, 1 Kuckuck, 1 Neuntöter, 8 sin gende Sumpfrohrsänger, 2-4 Uferschwalben an der Spundwand am Münzenfund sowie 1 Schwarzmilan.
Am Neuenkamp, nahe des Gutes Scheda, 1 Neuntöterpaar in der Hecke im Traditionsrevier.
Werne/Hamm: Gebänderte Prachtlibelle, 26.05.2019 (Horst R. Kraft)
Diese männl. gebänderte Prachtlibelle saß etwa 8m entfernt auf Irisblättern direkt an der Lippe.
Fröndenberg / Unna / Bönen: Wespenbussard, Grauschnäpper, Nachtexkursion mit Suche nach Wachtelkönigen und Wachteln, Sumpfrohrsänger, Feldschwirle, Girlitze, Schmetterlinge u.a., 23.-25.05.2019 (B.Glüer)
Südlich des Hemmerder Schelks am Donnerstag (23.05.) ein sehr hoch kreisender – dann nach Nord abziehender Wespenbussard (m), der vermutlich sein Heimat-Brutgebiet noch nicht erreicht hat.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag – von 22.00 h bis 2.20 h morgens bei einer gemeinsamen Nachtexkursion mit Falko Prünte leider vergeblich den gesamten Haarstrang im Kr. UN, von der Strickherdicker Feldflur bis zum Hemmerder Ostfeld nach Wachtelkönigen und Wachteln abgesucht. An zuvor festgelegten 37 Kontrollpunkten wurden geeignete Feldhabitate aufgesucht. Auch die zufälligen Beobachtungen anderer Arten waren leider sehr ernüchternd: lediglich 2x Sumpfrohrsänger, 5x Nachtigall (alle rings um Hemmerde), 2x Feldschwirl (Hemmerder Wiesen und Kiebitzwiese/Frdbg.) und 3 vorüberfliegende Eulen (vermutl. 2x Waldohreule und 1x Schleiereule). Positiv fiel die vermehrte Begegnung mit Wildkaninchen und vorüberhuschenden Mäusen auf.
Gestern (24.05.) konnte auch am Tag der Feldschwirl in den Hemmerder Wiesen bestätigt werden – außerdem ebenda der schon regelmäßig dort Revier haltende Kuckuck (rufend) gemeinsam mit einem ebenfalls rufenden Weibchen (kickerndes Gluchsen).
Im Buschholt (gestern und auch heute) meine ersten Grauschnäpper (1,1). Diese Art scheint weiterhin abzunehmen. Immerhin zeigte es Balz- und Nestbauverhalten. Nördlich des Waldes, an einem Feldsaum ein singender Sumpfrohrsänger, der heute schon wieder weg war (weitergezogen?).
Ebenda außerdem erfreulich: 2 männliche Mauerfüchse auf einem sonnenbeschienenen Weg. Insgesamt erscheint die Schmetterlingsfauna in diesem Frühling allerdings besorgniserregend arten- und individuenarm. Lediglich Aurorafalter, Grünaderweißlinge oder Zitronenfalter waren bisher in nennenswerter Zahl vertreten. Von den im April zunehmend aufgetretenen Tagpfauenaugen sind trotz intensiver Nachsuche noch keinerlei Raupennester in Brennesselsäumen zu finden. Auch die Frühjahrsgeneration der Landkärtchen ist offenbar mehr oder minder völlig ausgefallen (habe kein einziges bisher finden können!). Admirale sind ausgesprochen selten und Kleine Füchse fehlen ebenfalls. Da sind die einwandernden Großen Füchse oder hier und da mal ein durchziehender Schwalbenschwanz (gestern einer nahe dem Hemmerder Bahnhof) nur ein kleiner Trost. Offenbar hat das Verbot dreier als gefährlich für Insektenbiozönosen eingestufter Neonikotinoide im vergangenen August keine erkennbare Verbesserung gebracht. Immerhin sind ja nach dem Verbot dieser Substanzen im laufenden Frühjahr 18 (!) neue Insektizide zugelassen worden … – Vielleicht kann man bei der morgigen Europa-Wahl mit einem Kreuz an der richtigen Stelle endlich eine Kehrtwende in der auf billige Massenproduktion ausgerichteten Agrarpolitik einleiten …
Fröndenberg/ Menden: Gebirgsstelzen, Wasseramsel, Eisvögel, Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger und Gelbspötter am 25.05.2019 (Gregor Zosel)
Bei meinem Spaziergang vom Himmelmann Park, vorbei an der Hönnemündung, durch die Mendener Ruhraue konnte ich u.a. folgendes notieren: 3-4 Eisvögel (2 Ex. am Himmelmann Park, 1 Ex. an der Hönnemündung und später 1 Ex. an der Ruhr in Höhe des Gelsenwasserwerkes), 4 Sumpfrohrsänger (1 Ex. im Himmelmann Park + 3 Ex. in den Ruhrauen), 1 Teichrohrsänger im Schilf an den Teichen in den Ruhrauen, 1 Rohrammer, 1 Gelbspötter, 1 Wasseramsel, mind. 3 Gebirgsstelzen ( 1 Paar an Hönnemündung/Himmelmann Park sowie 1 Weibchen an Ruhr in Höhe des Gelsenwasserwerks), 14 Reiherenten, 3 Nilgänse, 1 Teichralle, 12 Blässrallen + 6 Pulli, 2 Höckerschwäne, 2 Graureiher, 1 Rotmilan sowie u.a. unzählige singende Goldammern, Mönchsgrasmücken, Gartengrasmücken und Dorngrasmücken.
Der anschließende Abstecher in die Kläranlage Bösperde brachte dann noch 2 weitere Sumpfrohrsänger, 1 Klappergrasmücke, 1 Grünspecht, 4 Reiherenten sowie 1 Blässralle.
Lünen: Waldschnepfe, 24.05.2019 (Volker Heimel)
Am 24.05.2019 gelang auf der Lüner Halde Victoria I/II der Nachweis einer balzenden Waldschnepfe. Sonagramme liegen vor.