Gestern im Hemmerder Ostfeld u.a. ca. 20 Feldlerchen und ca. 50 Wacholderdrosseln auf einem Zwischenfruchtfeld rastend; heute in der Strickherdicker Feldflur mindestens 10 Goldammern, 5 Distelfinken und 1 vorjähriges Sperbermännchen.


Gestern im Hemmerder Ostfeld u.a. ca. 20 Feldlerchen und ca. 50 Wacholderdrosseln auf einem Zwischenfruchtfeld rastend; heute in der Strickherdicker Feldflur mindestens 10 Goldammern, 5 Distelfinken und 1 vorjähriges Sperbermännchen.


Über der Kiebitzwiese zogen vormittags 21 Saatgänse in östlicher Richtung (!). Etwas verwirrt schienen gegen Mittag 11 Kraniche, die zunächst hoch über dem Ententeich nach Westen zogen, fünf Minuten später aber über der Kiebitzwiese in entgegengesetzter Richtung zurückflogen, weit entfernt ein paar Runden drehten, und dann endlich ihren Zug östlich der Kiebitzwiese nach SW fortsetzten. Zielstrebiger waren zwei weitere Trupps mit 300 Ind. (13.20 Uhr) östlich und 120 Ind. (13.30 Uhr) westlich von Ruhne. Wenn man bedenkt, dass bei der letzten Synchronzählung in der Diepholzer Moorniederung am 13.-14.12. noch mehr als 16.000 rastende Kraniche gezählt worden sind, verwundert es nicht, wenn am 1. Weihnachtstag immer noch Kraniche nach Frankreich und Spanien unterwegs sind. Diepholz ist rund 130 km von den heutigen Beobachtungsorten entfernt. Bei einer Fluggeschwindigkeit von ca. 50-60 km/h benötigen die Vögel demnach rund zwei bis zweieinhalb Stunden Flugzeit. Es ist also anzunehmen, dass die Vögel nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Maisstoppelfeldern vormittags von dort gestartet sind.





Am Morgen saß unversehens ein Mäusebussard in einem Baum; neben sich auf einem Ast abgelegt ein Beutetier (wohl eine größere Maus). Nach einigen Minuten Umherschauen fraß er in aller Seelenruhe seine Beute. Bis hier handelt es sich um eine banale Beobachtung. Das Besondere war jedoch, dass sich dies 10 m vor meinem Bürofenster in einer Platane der gleichnamigen Allee abspielte, also im dichtbesiedelten Stadtgebiet von Unna. Die Fußgänger, Radfahrer und Autos der stark frequentierten Platanenallee störten ihn nicht. Dieser Vogel, den ich schon seit Monaten immer wieder mal im Kurpark Königsborn gesehen habe, scheint sehr abgebrüht zu sein. Vermutlich sind es solche störungstoleranten Individuen, die die Ansiedlung im innerstädtischen Bereich begründen. Auch in diesem Frühjahr gab es regelmäßig Beobachtungen von balzenden oder beutetragenden Mäusebussarden im Kurpark. Dies lässt darauf schließen, dass auch 2020 Mäusebussarde dort oder im nahen Umfeld erneut zur Brut geschritten sind.

Unmittelbar am Aussichtshügel der Kiebitzwiese 1 Schwarzkehlchen (m), ferner u.a. 2 Zwergtaucher, 1 Eisvogel, 1 Silberreiher, 7 Krickenten sowie je 1 überhin fliegender Sperber (dj.) und Wanderfalke (dj.). Unter den anwesenden Stockenten (ca. 70) befanden sich auffallend wenige Weibchen (ca. 15). Letztere hatten Mühe, sich der liebestoll balzenden Männchen zu erwehren. Bei Ruhne (Kreis SO) ein Feldlerchen jagender Merlin (dj.).



In den Hemmerder Wiesen versuchte ein Wanderfalke (ad.), einen Starenschwarm (ca. 500 Ind.) aufzumischen. Eine Starenmahlzeit war ihm jedoch nicht vergönnt. Dort auch ein Nilganspaar mit vier, erst halbwüchsigen Jungen und auf einem angrenzenden, eingesäten Acker 27 Hohltauben. Im Bereich „Am Brauck“ vier Rotmilane auf staubtrockenem Acker wurm-(?)lesend. Nördlich Westhemmerde 21 rastende Kiebitze zwischen ca. 250 Staren auf einem Rapsstoppelfeld.

Bei Sonnenaufgang auf der Kiebitzwiese u.a. 1 Eisvogel und 1 Silberreiher sowie auf der Ruhr 1 Zwergtaucher mit zwei halbwüchsigen Jungvögeln. Dort auch reger Mehlschwalbenzug. In der Strickherdicker Feldflur 3 Rotmilane, 1 Steinschmätzer und auf einer der Feldvogelschutzflächen mindestens 7 Braunkehlchen sowie ein später diesjähriger Kuckuck. Während diese Art vor allem im Mai durch Rufe auf sich aufmerksam macht, vollzieht sich der Wegzug eher heimlich, zumal die Art zu den Nachtziehern zählt. Die wenigen bei uns noch Reviere haltenden Kuckucke sind wohl weitestgehend schon vor Wochen gen Süden geflogen. Beobachtungen im September dürften daher eher nördlich beheimatete Individuen betreffen. Septemberbeobachtungen sind eher selten. Die späteste gemeldete Herbstbeobachtung aus dem Kreis Unna stammt vom 21.09. (s. Phänologie).




Auf einer der beiden Feldvogelschutzflächen in der Strickherdicker Feldflur waren heute mindestens 3 Braunkehlchen, mehrere Dorngrasmücken und eine Familie Bluthänflinge zu sehen. Auf einem Stoppelacker nahebei ein erster Steinschmätzer, 3 Turmfalken, ein rastendes Habichtmännchen sowie ein überhinfliegender Sperber.


Heute gelang die Beobachtung eines Waschbären in den Hemmerder Wiesen. Er lag bei annähernd 30 Grad offen im Licht, obwohl in dem betreffenden Baum eine große Höhle vorhanden ist. Das Tier wirkte apathisch und zeigte keinerlei Scheu. Selbst beim wankenden Herumklettern waren die Augen geschlossen. Es ist gut möglich, dass das offensichtlich kranke Tier an der Staupe litt. Diese Viruserkrankung wurde im Kreis Unna bereits bei mehreren Füchsen und zwei Waschbären nachgewiesen und endet bei Waschbären meist tödlich.


Laut Mitteilung der für unseren Bereich zuständigen Beringungszentrale (Vogelwarte Helgoland) wurde das beringte Weibchen des im NSG Kiebitzwiese brütenden Weißstorchpaares am 11.06.2018 in Wesel-Bislich nestjung beringt. Es handelt sich demzufolge um einen noch recht jungen Brutvogel. Die Distanz zwischen Beringungs- und Ableseort beträgt 103 km. Siehe hierzu auch die Meldung vom 03.07.2020.
Offenbar hält das Schwarzkehlchenpaar in der Strickherdicker Feldflur an seinem Brutplatz fest. Während gestern das Männchen zu sehen war, saß heute das Weibchen an exponierter Stelle. Vermutlich ist das Paar mit der Versorgung der Zweitbrut beschäftigt.

Der Helgoländer ELSA-Ring des beringten weiblichen Brutvogels vom Weißstorchpaar auf der Kiebitzwiese konnte heute endlich abgelesen werden. Die Beringungsdaten sind bei der Vogelwarte angefragt und werden zu gegebener Zeit an dieser Stelle nachgereicht.

Am Nachmittag rief in der Strickherdicker Feldflur auf einer der beiden Feldvogelschutzflächen eine Wachtel.
Im NSG Kiebitzwiese gelang heute die Ablesung eines markierten Graureihers. Vermutlich handelt es sich um denselben Vogel, der erstmalig 2013 und dann fortlaufend in diesem Gebiet beobachtet werden konnte, wenn auch die Codierung des weißen Farbringes nicht immer vollständig abzulesen war. Hier die Ablesedaten im Einzelnen: 05.10.2013 (M.&G. Zosel), 09.08.2015 (G. Zosel); 11.10.2015 (H.K.); 17.09.2017 (G. Zosel); 12.02.2018 (B. Wübbeke ); 08.10.2018 (G. Zosel) sowie die Ablesung von heute. TAM wurde nach Information des Koordinators des Beringungsprogramms Graureiher nestjung am 12.05.2009 am Ümminger Stausee in Bochum beringt und dort noch einmal am 26.06.2009 beobachtet. Der Vogel befindet sich also bereits im 12. Kalenderjahr. Sonstige Ablesungen andernorts liegen nicht vor.

In der Strickherdicker Feldflur hielten sich heute auf oder über einer gemähten Grünlandfläche 5 Weißstörche, 6 Rotmilane, 2 Schwarzmilane, mind. 10 Mäusebussarde und 1 Turmfalke auf. Über den Ackerflächen jagte eine Rohrweihe (Weibchen). Dort auch 3 singende Feldlerchen. An verschiedenen Stellen waren in diesem Gebiet mehr als 6 Feldhasen zu sehen. Überhaupt scheint es in diesem Jahr mehr Hasen zu geben als in vorausgegangenen Jahren. Etwas überraschend war die Beobachtung eines singenden Waldlaubsängers auf einem Unnaer Friedhof.
Nordöstlich von Lünern 2 singende Gelbspötter, 1 Braunkehlchen (0 : 1; auf Grünland) und 1 Steinkauz. Über einer gemähten Grünlandfläche 3 Turmfalken und 1 Rotmilan.



