In den vergangenen Jahren ist mir in der Strickherdicker Feldflur während der Brutzeit kein Kuckuck begegnet. Heute riefen dort gleich zwei Exemplare (1 : 1).
Autor: hk
Fröndenberg / Unna: Bienenfresser, Kuckuck, Mischsänger Garten-/Hausrotschwanz u.a.m. am 30.05.2022 (H. Knüwer)
Gegen Mittag über dem Beobachtungsstand in der Kiebitzwiese ein eilig nach Osten fliegender und dabei rufender Bienenfresser. Eine Belegaufnahme war leider nicht möglich. Dort u.a. auch drei fischende Kormorane sowie zwei Eisvögel (1:1). Am Ruhrufer auf Höhe des Ententeiches ein rufender Kuckuck. In Lünern ruft weiterhin regelmäßig der bereits am 14.05. gemeldete Mischsänger Garten-/Hausrotschwanz. Sein Verhalten deutet darauf hin, dass er noch immer unverpaart ist.

Bönen / Unna: Ringeltaube und Neuntöter am 28./29.05.2022 (H. Knüwer)
Einen etwas ungewöhnlichen Brutplatz hat sich ein Paar Ringeltauben ausgewählt. Das Nest befindet sich unter einem Überstand eines Industriegebäudes in Bönen. Eher hätte man mit Stadttauben an diesem Platz gerechnet. Im Umfeld existieren genügend Gehölzbestände, in denen eine „normale“ Nestanlage möglich gewesen wäre. Gebäudebruten der Ringeltaube gehören eher zu den Ausnahmen.
Gestern hielt sich in den Ausgleichspflanzungen für das Rückhaltebecken im Bimbergtal ein Neuntöter (m) auf.

Unna: Mischsänger Haus-Gartenrotschwanz am 14.05.2022 (H. Knüwer)
Bereits gestern fiel mir in Lünern ein von einem Dachfirst singender Rotschwanz auf, der einen nicht artreinen Hausrotschwanzgesang von sich gab. Die Anfangsstrophe glich einem Hausrotschwanz, während das Ende eher dem Gesang eines Gartenrotschwanzes entsprach. Die Entfernung zum Vogel war aber zu groß, um ihn optisch ansprechen zu können. Heute Morgen, quasi vor der Haustür, saß dieser Vogel dann auf einer Fernsehantenne und ließ sich auch vom äußeren Erscheinungsbild erkennen. Danach glich dieser Vogel vom Phänotyp her einem Gartenrotschwanz, er hatte aber einen brauneren (statt grauen) Vorderrücken. Sein Gesang war erneut nicht artrein. Dass es sich um einen Hybriden handelt, darauf deutet auch hin, dass Gartenrotschwänze meist aus Gehölzen, Hausrotschwänze hingegen meist von Gebäuden aus singen.
Einen ähnlichen Mischsänger stellte B. Glüer am 29.05.2011 in Bönen fest (s. http://archiv.01.oagkreisunna.de/2011/05/29/14683/). Ebenfalls einen Gartenrotschwanz-Hausrotschwanzhybriden, der allerdings wie ein Gartenrotschwanz sang und auch äußerlich weitgehend einem Gartenrotschwanz glich, stellten W. Pott und A. Müller am 8.5.22 in der Schmehauser Mersch (Hamm) fest (http://www.oag-hamm.de/?cat=4 ). Auch im vergangenen Jahr gab es einen Hybridnachweis, seinerzeit in Unna-Uelzen am 25.05.21. Der betreffende Vogel zeigte zugleich Gefiedermerkmale beider Arten. Mischlinge scheinen demnach gar nicht so selten vorzukommen.


Unna / Fröndenberg: Rohrweihe, Wanderfalke, Schwarzmilan, Weißstorch, Silberreiher, Dunkler Wasserläufer, Bekassine, Star und Braunkehlchen am 26.04.2022 (H. Knüwer)
In den Hemmerder Wiesen u.a. weiterhin ein Dunkler Wasserläufer im vollen Prachtkleid am neuen Gewässer.
Nördlich Hemmerde machte dann ein rufender Wanderfalke auf sich aufmerksam. Er fetzte sich in der Luft mit einem balzenden Rohrweihenpaar und setzte dann wiederholt einem am Boden im Zwischenfruchtfeld fressenden Mäusebussard durch stetige Flugattacken zu (Mitbeobachter G. Herber-Busch). Schließlich landete er auf einem kleinen Haus. Nachdem der Mäusebussard verschwunden war, schnappte sich der Wanderfalke wohl den letzten Fleischbrocken und zog nach Norden ab.
Am Ortsrand von Lünern ein (m) Braunkehlchen.
In der Kiebitzwiese gegen Mittag noch zwei Richtung Osten ziehende Silberreiher und 10 Fremdstörche, die nach ein paar Runden über dem Brutplatz des ansässigen Paares ebenfalls in östlicher Richtung weiterzogen. Vor dem Aussichtshügel u.a. noch 1 Bekassine. Bemerkenswert war außerdem die Beobachtung von gleichzeitig drei Schwarzmilanen. Während einer der Vögel mit Nistmaterial zum altbekannten Brutplatz flog, schafften die beiden anderen gleichzeitig ebenfalls Nistmaterial heran und bauten es an verschiedenen Stellen in einem der Hochspannungsmasten (selten auch in Bäumen am Ruhrufer) ein. Damit gibt es jetzt erstmalig im Bereich der Kiebitzwiese zwei Schwarzmilanbrutpaare. Die Wahl des Brutplatzes ist bei dem zweiten Paar offenbar noch nicht vollends entschieden. Immerhin konnten, wie auch schon von K. & A. Matull am 24.04.dokumentiert, mehrere Kopulationen beobachtet werden. Sollte tatsächlich eine Brut im Hochspannungsmasten erfolgen, so wäre dies laut Handbuch der Vögel Mitteleuropas als seltener Ausnahmefall zu betrachten.










Fröndenberg: Wiesenweihe, Rotmilan, Mäusebussard, Turmfalke, Schwarzkehlchen, Hausrotschwanz und Feldlerche am 15.04.2022 (H. Knüwer)
In der Strickherdicker Feldflur heute eine durchziehende Wiesenweihe (ad. W.), zwei Rotmilane, vier Mäusebussarde, drei Turmfalken, drei Schwarzkehlchen (1 Paar und ein einzelnes M.), zwei Hausrotschwänze (W.) sowie mindestens drei singende Feldlerchen.
Bönen / Unna: Feldlerche, Wiesenpieper, Schafstelze, Nachtigall, Mönchsgrasmücke, Klappergrasmücke, Steinschmätzer, Hausrotschwanz, Löffelente, Schwarzmilan, Rotmilan, Sperber und rastende Limikolen am 14.04.2022 (H. Knüwer)
Am Mühlhauser Berg morgens (zusammen mit Ute Becker) fünf Feldlerchenreviere bestätigt. Dort auf einem abgefrorenen Zwischenfruchtfeld ca. 20 Wiesenpieper zusammen mit etwa 3-5 Schafstelzen. Am Bahndamm im Bereich Bramey-Lenningsen zwei singende Nachtigallen und zahlreiche Mönchsgrasmücken (überwiegend Männchen). Auf einem angrenzenden Ackerschlag ein rastender Steinschmätzer (Männchen). In den Hemmerder Wiesen u.a. ein Schwarzmilan, ein Rotmilan, drei Sperber, ein Grünschenkel (zunächst am neuen Gewässer), 12 Kampfläufer (nachmittags), ein Waldwasserläufer, drei unbestimmte Limikolen (zu weit weg), eine Nachtigall, eine Klappergrasmücke, zwei Hausrotschwänze, zwei Wiesenpieper und mind. 10 Löffelenten. Die Laubfrösche, die bereits vor etwa zwei Wochen mit kurzen Rufen noch im Bereich der Hecken und Säume auf sich aufmerksam gemacht haben, scheinen nun in Richtung Flachgewässer zu wandern. Bei dem sonnigen Wetter waren heute mehrfach Einzelrufe aus den Wiesen im Umfeld der Gewässer zu vernehmen.




Fröndenberg: Bekassine, Blaukehlchen und Heidelerche am 02.04.2022 (H. Knüwer)
Vor dem Aussichtshügel der verschneiten Kiebitzwiese gegen Mittag u.a. ein rastendes Blaukehlchen (Männchen) sowie mindestens eine Bekassine. Bei Dreihausen vier am Straßenrand Nahrung suchende Heidelerchen. Allen Vögeln war gemeinsam, dass sie unverschneite Flächen zur Nahrungssuche nutzten.





Unna: Hermelin am 18.03./26.03.2022 (H. Knüwer)
In den Hemmerder Wiesen halten/hielten sich in den letzten Wochen offensichtlich mindestens zwei verschiedene Hermeline auf. Denn das von B. Glüer am 15.03.22 fotografierte Individuum hatte die gesamte Kopfoberseite bereits in das braune Sommerfell gewechselt (https://www.oagkreisunna.de/2022/03/18/unna-froendenberg-seeadler-hausrotschwaenze-rotdrosseln-sommergoldhaehnchen-knaekenten-u-a-18-03-2022-b-glueer/), während das heute gesehene Hermelin noch Weißanteile am Kopf aufwies. Dieses Hermelin ähnelt eher dem am 18.03. ebenfalls in den Hemmerder Wiesen gesehenen Individuum. Ausgehend von dem gelegentlich vorkommenden weißen Winterfell (s. Meldung von B. Glüer am 12.01.22 – https://www.oagkreisunna.de/2022/01/12/froendenberg-unna-schwarzspecht-kernbeisser-kornweihe-silberreiher-farbberingt-blaessgaense-graugaense-schnatterenten-bachstelzen-u-a-12-01-2022-b-glueer/) ist die Abfolge des Haarwechsels in das Sommerfell interessant. Dieser Wechsel scheint von der Rückenmitte auszugehen und sich zum Kopf, zum Schwanz und zu den Seiten auszudehnen. Ob die zwei Individuen gleichen oder verschiedenen Geschlechtern zuzuordnen sind, ließ sich nicht klären.


Unna: Kranich, Bekassine, Waldwasserläufer, Pfeifente, Krickente, Knäkente, Löffelente u.a.m. am 22.03.2022 (H. Knüwer)
In den Hemmerder Wiesen haben wohl erneut Kraniche übernachtet. Heute am frühen Morgen waren zwei Vögel anwesend. Um 9.20 Uhr verließen sie dann das Gebiet in NO-Richtung. Einer der beiden Vögel wies in beiden Flügeln erhebliche Gefiederschäden auf. Der Limikolenzug nimmt derweil weiter an Fahrt auf: Zu sehen waren mindestens 11 Bekassinen (vermutlich waren weit mehr anwesend), 2 Flussregenpfeifer, 1 Waldwasserläufer und zunächst 3 Kampfläufer (3 : 0), die nach kurzer Rast nach NO weiterzogen. Kurz darauf meldete B. Glüer weitere 22 Kampfläufer, die hier zur Rast eingefallen waren. Insgesamt 14 stationäre Kiebitze (balzend, z.T. bereits kopulierend) hielten sich im Gebiet auf, denen sich weitere ca. 20 Kiebitze von O kommend hinzugesellten. Außerdem mind. 92 Krickenten, 6 Pfeifenten (3 : 3), 4 Knäkenten (4 : 0), 2 Löffelenten (1 : 1), ungezählte Schnatterenten und Stockenten, 3 Kanadagänse, 10 Nilgänse, 2 Rostgänse, 2 Graugänse, 1 Höckerschwan, 4 Blessrallen, 8 Lachmöwen, 2 Weißstörche, 2 Mäusebussarde, 1 Rotmilan und 1 Steinkauz (rufend).





Unna: Flussregenpfeifer, Knäkente und Habicht am 19.03.2022 (H. Knüwer)
In den Hemmerder Wiesen war heute gegen Mittag (m)ein erster Flussregenpfeifer zu sehen, der immer wieder von den revierhaltenden Kiebitzmännchen gemobbt wurde. Neben den übrigen Entenarten waren insbesondere sechs Knäkenten (6 : 0) und ein vorbeifliegendes Habichtweibchen (mj.) bemerkenswert.
Unna: Pfeifenten am 17.03.2022 (H. Knüwer)
Heute Nacht zogen gegen 23.00 Uhr ungezählte Pfeifenten – sie machten ihrem Namen alle Ehre – über Lünern hinweg Richtung Nordost. Ein ziehender Trupp nach dem anderen war zu hören.
Unna: Mäusebussarde in WEA-Konzentrationszone am 09.03. u. 10.03.2022 (H. Knüwer)
Gestern gegen 14 Uhr hielten sich mindestens 12 Mäusebussarde innerhalb der Unnaer Konzentrationszone für Windräder nördlich der A 44 auf. Alle Vögel kreisten minutenlang zwischen den Mühlen, und das ausgerechnet auf Höhe und damit im Einwirkungsbereich der sich drehenden Rotoren. Gerade um diese Jahreszeit, wenn Balzflüge an der Tagesordnung sind und die Ackerflächen für die Frühjahrsbestellung vorbereitet werden, besteht für die Vögel ein erhöhtes Risiko, erschlagen zu werden. Heute flogen zwischen den Masten beispielsweise zwei Rotmilane und zwei Mäusebussarde über einem Acker, der gerade gepflügt wurde. Unter einem Windrad fanden sich die Überreste eines schon vor längerer Zeit verendeten Mäusebussards. Der Fundort der Mäusebussardknochen und -federn unmittelbar am Fuße eines der Windräder deutet darauf hin, dass auch dieser Bussard durch Kollision mit einem Rotorblatt umgekommen ist. In diesem „Windpark“ sind bereits zahlreiche Vögel (mehrere Mäusebussarde und Rotmilane, ein Wanderfalke, ein Turmfalke …) tot gefunden worden.

Unna: Waldohreule am 03.03.2022 (H. Knüwer)
Am späten Abend in Lünern eine balzrufende Waldohreule im Bereich des Vorjahresbrutplatzes.
Werne / Unna: Blässgans, Krickente, Kurzschnabelgans, Weißwangengans, Pfeifente, Blässhuhn, Kampfläufer u.a.m. am 24.02.2022 (H. Knüwer)
In den stark vernässten ehemaligen Rieselfeldern Werne rasteten gegen Mittag ca. 250 Blässgänse, denen sich weitere 70 von Westen einfliegende Blässgänse anschlossen. Dort auch 4 Kiebitze und ca. 100 Stare am Boden.
Die Zahl der in den Hemmerder Wiesen rastenden Krickenten ist auf erstaunliche 120 angestiegen. Dort außerdem bemerkenswert: 23 Blässgänse, 2 Kurzschnabelgänse, 1 Weißwangengans, 1 Pfeifente, etliche Schnatter- und Stockenten. Die Zahl der rastenden Kampfläufer hat sich auf 4 erhöht. Vier Blässhühner haben jetzt, neben 2 Rostgänsen, das neu angelegte Gewässer in Beschlag genommen.

