Autor: hk

Fröndenberg: Beobachtungen von Greifvögeln auf dem Haarstrang östlich Bausenhagen vom 07. August bis 25. September (H. Maas, B. Glüer, H. Knüwer, unter Mithilfe von U. Becker und H. Thot)

Bis auf zwei Ausnahmen wurden täglich im angegebenen Zeitraum an einem festen Beobachtungspunkt auf der Haar, östlich von Bausenhagen, an 48 Tagen alle gesehenen Greifvögel (z.T. auch andere Arten) erfasst. Die Beobachtungen fanden vormittags von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr statt. Gelegentlich starteten wir bereits früher oder dehnten die Beobachtungszeit auf den frühen Nachmittag aus. Insbesondere im August, aber auch noch im September, herrschten oft Hochdruckwetterlagen mit sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad und darüber. Bei derart guten Thermikbedingungen zogen viele Arten extrem hoch Richtung SW, so dass sie mit bloßem Auge gegen den blauen Himmel kaum oder sicher auch mal gar nicht zu entdecken waren. An Tagen mit fehlender oder geringer Thermik (bedeckter Himmel, mäßige Temperaturen) war eigentlich mit niedriger und deshalb leichter zu entdeckenden ziehenden Greifvögeln zu rechnen. Doch auch bei diesen Bedingungen blieb der Zug im Vergleich zu vorausgegangenen Jahren insgesamt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das gilt im Besonderen für den Wespenbussardzug (s.u.). Zu den einzelnen Arten nachfolgend ein paar Bemerkungen:

Mäusebussard

Im Gegensatz zum Wespenbussard ist der Mäusebussard kein Zugvogel. Zwar können sich junge Mäusebussarde mitunter weit vom Geburtsort entfernen, doch findet kein gerichteter Zug statt. Im Gebiet waren an jedem Vormittag Mäusebussarde zu sehen, im Schnitt vier Individuen, maximal 12 (21.08.). Ein heller, sehr auffällig gefärbter Altvogel hält sich bereits im dritten Jahr im Beobachtungsgebiet auf. Es konnten selten Mäusebussarde beim Ergreifen einer Maus gesehen werden. Infolge der ausgeprägten Trockenphasen waren auf den staubtrockenen Ackerflächen für die Mäusebussarde auch keine Regenwürmer greifbar. Möglicherweise erklärt das offensichtlich geringe Nahrungsangebot die im Vergleich zu vorausgegangenen Jahren niedrige Bussardzahl.

spielerische Auseinandersetzung zweier Jungvögel: Mäusebussard und Rohrweihe – 27.08.25
spielerische Auseinandersetzung zweier Jungvögel: Mäusebussard und Rohrweihe – 27.08.25 (Foto: H. Knüwer)

Rotmilan

Nur an einem Tag gab es keine Rotmilansichtung. Im Durchschnitt hielten sich täglich fünf Rotmilane im Gebiet auf, max. je 11 am 09.08. und 05.09. Überwiegend handelte es sich um Jungvögel. Es konnten viermal Jungvögel mit Flügelmarken beobachtet werden. Bei drei Vögeln ließ sich die Codierung ablesen. Die Geburtsorte dieser markierten Rotmilane liegen allesamt im Großraum Bielefeld. Einer der markierten Rotmilane konnte an zwei Tagen identifiziert werden (15.08., 21.08.) und hatte sich somit mindestens eine Woche im Gebiet aufgehalten, während die beiden anderen nicht mehr aufgetaucht sind. Dies verdeutlicht einmal mehr, dass einzelne Milane auf dem Herbstzug längere Zeit in bestimmten Gebieten verweilen können, während andere zügig weiterziehen. Der „Durchsatz“ ist also höher als das, was die täglichen Zahlen suggerieren.

Im direkten Vergleich der beiden diesjährigen Rotmilane fällt der ansonsten kaum wahrnehmbare Größenunterschied der Geschlechter auf. Bei dem größeren Vogel (links) dürfte es sich um ein Weibchen handeln. – 18.08.25 (Foto: H. Knüwer)
Im direkten Vergleich der beiden diesjährigen Rotmilane fällt der ansonsten kaum wahrnehmbare Größenunterschied der Geschlechter auf. Bei dem größeren Vogel (links) dürfte es sich um ein Weibchen handeln. – 18.08.25 (Foto: H. Knüwer)

Schwarzmilan

Der Brutbestand dieser Art in NRW ist in den letzten Jahrzehnten deutlich angewachsen. Deshalb verwundert es auch nicht, dass während der gesamten Beobachtungszeit immerhin sechs Schwarzmilane, allesamt diesjährig, an fünf Tagen registriert werden konnten (2 am 10.8., je 1 am 15.8., 18.8., 28.8., 24.09.).

diesjähriger Schwarzmilan am 28.08.25
diesjähriger Schwarzmilan am 28.08.25 (Foto: H. Knüwer)

Wespenbussard

Bis zum 24.08. waren wiederholt ausschließlich ansässige Reviervögel zu sehen, die oftmals an Gefiedermerkmalen wiedererkannt werden konnten. Üblicherweise eröffnen Altvögel den Zug, bevor sich die Jungvögel Richtung Süden aufmachen. So entpuppte sich auch der erste, eindeutig ziehende Wespenbussard am 24.08. als älteres Weibchen. Der letzte als Altvogel identifizierte Wespenbussard zog am 06.09. nach SW; es folgten in den nachfolgenden Tagen nur noch Jungvögel (soweit erkannt). Vom 24.08. (Tag mit dem ersten ziehenden Wspb.) bis zum 25.09. wurde an 31 Vormittagen nach ziehenden Wespenbussarden Ausschau gehalten. An zehn Vormittagen gelang dies auch mit insgesamt 28 Vögeln. Maximal waren es 9 am 06.09., wobei auch diese im größeren zeitlichen Abstand zogen (2 x 2, 1 x 5). Dies traf auf fast alle gesehenen Wespenbussarde zu. Meist handelte es sich um einzeln ziehende Vögel. Bedenkt man, dass allein am 24.08. in Falsterbo/Südschweden an einem einzigen Tag 675 Wespenbussarde gezählt worden sind, wären hier in der Region zwei oder drei Tage später nennenswerte Individuenzahlen zu erwarten gewesen. Doch vom 25.08. bis zum 27.08. konnte nur ein einziger ziehender Wespenbussard vormittags im Bereich Bausenhagen registriert werden. Wir hatten ohnehin den Eindruck, dass der Wespenbussardzug hier nicht sonderlich ausgeprägt war. Allerdings könnten viele Wespenbussarde bei guten Thermikbedingungen so hoch geflogen sein, dass sie nicht zu entdecken waren. Möglicherweise könnten Wespenbussarde auch nachmittags gezogen sein und sich damit der Beobachtung entzogen haben. Am 29.08., außerhalb der regulären Zählperiode, ließ sich dann auch am SO-Rand des Hemmerder Schelks zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr ein ziehender Wespenbussard um 12.30 Uhr feststellen (HM, BG, HK). Ferner könnten die Vögel auch abseits des überschaubaren Luftkorridors gezogen sein. All diese Überlegungen werden sich nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen lassen und bleiben rein spekulativ.

erster ziehender Wespenbussard am 24.08. [Weibchen]
erster ziehender Wespenbussard am 24.08. [Weibchen] (Foto: H. Knüwer)

Habicht

An 21 (von 48) Vormittagen sahen wir jeweils mindestens einen Habicht. Gelegentlich tauchten auch zwei verschiedene Habichte zu unterschiedlichen Uhrzeiten am selben Vormittag auf, was am Alter bzw. Geschlecht feststellbar war. Es handelte sich insgesamt um ein altes Männchen, ein altes Weibchen, ein diesjähriges Männchen und ein diesjähriges Weibchen. Wir gehen davon aus, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit immer um dieselben Individuen gehandelt hat. Einmal versuchte das alte Habichtmännchen ein Sperberweibchen zu schlagen. Bei dem Versuch blieb es auch.

diesjähriger Habicht (Männchen) am 30.08.25
diesjähriger Habicht (Männchen) am 30.08.25 (Foto: H. Knüwer)
spielerische Auseinandersetzung zwischen jungem Habicht und junger Rohrweihe am 30.08.25
spielerische Auseinandersetzung zwischen jungem Habicht und junger Rohrweihe am 30.08.25 (Foto: H. Knüwer)
Altes Habichtmännchen verfolgt ein Sperberweibchen. Oft genug enden solche Beuteflüge für den kleineren Vetter tödlich; in diesem Falle war die Mühe des Habichts aber umsonst. – 19.08.25
Altes Habichtmännchen verfolgt ein Sperberweibchen. Oft genug enden solche Beuteflüge für den kleineren Vetter tödlich; in diesem Falle war die Mühe des Habichts aber umsonst. – 19.08.25 (Foto: H. Knüwer)

Sperber

Sperbersichtungen gelangen an 38 Vormittagen (von 48). Ungeachtet möglicher Doppelzählungen (vornehmlich im August anzunehmen) kamen 88 Sperberbeobachtungen zustande, durchschnittlich zwei Individuen/Vormittag mit Nachweis der Art. Erst im Laufe des September nahm die Zahl der ziehenden Sperber merklich zu – mit maximal sechs am 24.09. und fünf am 21.09. Unter 57 Sperbern, deren Geschlecht sicher erkannt werden konnte, befanden sich 43 Weibchen gegen 14 Männchen. Das Verhältnis der 35 altersmäßig erkannten Vögel lag bei 1:2,5 zu Gunsten der Jungvögel. Der Durchzug der Art ist auch mit Beendigung der Registrierung am 25.09. längst nicht abgeschlossen. Allein am 21.09. wurden in Falsterbo/Südschweden an einem einzigen Tag mehr als 1900 Sperber gezählt, und in den Folgetagen lagen die Zahlen noch immer im dreistelligen Bereich. Weiterer Zuzug bis in den Oktober hinein ist also auch in der hiesigen Region zu erwarten. Sehr eindrucksvoll waren einige spektakulär ausgeführte Beuteflüge auf Kleinvögel, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt waren. Nicht selten „spielten“ Sperber im Flug mit anderen Greifvogelarten (Turmfalken, Rohrweihen, Mäusebussarden) oder auch mit Rabenkrähen und Kolkraben.

Dieses junge Sperberweibchen unterscheidet sich in der Färbung und Musterung deutlich vom Jungvogel auf dem nächsten Foto. – 25.09.25
Dieses junge Sperberweibchen unterscheidet sich in der Färbung und Musterung deutlich vom Jungvogel auf dem nächsten Foto. – 25.09.25 (Foto: Harald Maas)
diesjähriger Sperber – vermutlich Männchen – 17.08.25
diesjähriger Sperber – vermutlich Männchen – 17.08.25 (Foto: H. Knüwer)
Sperber jagt hinter einer Goldammer her. – 14.09.25
Sperber jagt hinter einer Goldammer her. – 14.09.25 (Foto: H. Knüwer)

Fischadler

Insgesamt waren acht Fischadler an sechs Vormittagen zu sehen, je zwei am 14.08. und am 20.09.. Alle hielten strikt Süd- bis Südwest-Kurs ein.

Rohrweihe

An 33 Vormittagen (von 48) waren jagende beziehungsweise ziehende Rohrweihen zu sehen. In der Summe ergaben sich 76 Beobachtungen einzelner Weihen. Darunter sind sicherlich etliche Doppelzählungen enthalten, da insbesondere zu Beginn der Zählperiode oft Rohrweihen desselben Alters/Geschlechts an aufeinanderfolgenden Tagen jagend über einem Rübenacker gesehen wurden. Eine Größenordnung von 50 verschiedenen Individuen dürfte der Realität nahekommen. Die durchschnittliche Anzahl gesehener Rohrweihen lag an Vormittagen mit Nachweisen der Art bei etwa zwei bis drei Vögeln. Maximal zogen acht Rohrweihen am Vormittag des 06.09. durch. Die Zahl der gesehenen Jungvögel lag bei 26.

diesjährige Rohrweihe – 02.09.25
diesjährige Rohrweihe – 02.09.25 (Foto: H. Knüwer)
Rohrweihe, älteres Männchen – 06.09.25
Rohrweihe, älteres Männchen – 06.09.25 (Foto: H. Knüwer)

Wiesenweihe

Wir sahen drei ziehende Wiesenweihen; ein mehrjähriges Weibchen am 10.08. und je ein mehrjähriges Männchen am 23.08. und 29.08..

Kornweihe

Relativ früh im Jahr tauchte am 27.08. eine ziehende Kornweihe auf. Das Weibchen befand sich noch in der Mauser. Gelegentlich kommt es vor, dass einzelne Kornweihen auch im Sommer bei uns anzutreffen sind. Bei dem gesehenen Vogel muss es sich deshalb nicht zwangsläufig um ein Individuum aus dem hohen Norden oder weiten Osten gehandelt haben. Bis zum Ende der Zählperiode (25.09.) gab es keine weitere Kornweihen-Sichtung.

ziehende, noch mausernde weibliche Kornweihe – 27.08.25
ziehende, noch mausernde weibliche Kornweihe – 27.08.25 (Foto: H. Knüwer)

Steppenweihe

Wunderschön anzuschauen war eine relativ nahebei, eiligst und niedrig vorbeifliegende männliche Steppenweihe am 05.09. Ausgefärbte Steppenweihenmännchen haben im Gegensatz zu Kornweihenmännchen als besonderes Merkmal den Schwarzanteil der Handschwingen keilförmig ausgeprägt. Die Steppenweihennachweise aus dem Kreis Unna scheinen in den letzten Jahren zugenommen zu haben. Im Archiv der OAG gibt es von 2020 an immerhin zehn Meldungen: 1 K2-Vogel bei Bausenhagen am 04.05.24 (R. Hirschberg, F. Holthoff, H. Vollmer), 1 diesj. Vogel in den Hemmerder Wiesen am 07.10.23 (A. Langer, B. Glüer), 1 am 29.09.23 bei Hohenheide (R. Hirschberg), 1 ausgefärbtes Männchen über der Kiebitzwiese am 20.04.23 (C. Stiller), 1 diesj. Vogel ebenda am 17.09.22 (K. & A. Matull), 1 diesj. Vogel am 11.09.22 in der Uelzener Heide bzw. im Hemmerder Ostfeld (C. Rethschulte, H. Brecher), 1 diesj. Vogel über der Kiebitzwiese am 14.09.22 (M. Lebéus), 1 ausgefärbtes Männchen ebenda am 11.04. 22 (A. Hünting), 1 ausgefärbtes Männchen im Gelände der Hammer Wasserwerke am 20.04.20 (G. Zosel), 1 ausgefärbtes Männchen in den Hemmerder Wiesen am 12.04.20 (M. Lebéus).

Highlight war sicherlich diese männliche Steppenweihe am 05.09.25
Highlight war sicherlich diese männliche Steppenweihe am 05.09.25 (Fotos: Harald Maas)
derselbe Vogel einen Augenblick später
derselbe Vogel einen Augenblick später (Foto: Harald Maas)

Turmfalke

An allen Vormittagen waren Turmfalken anwesend, im Durchschnitt etwa drei Vögel pro Vormittag. Maximal ließen sich fünf am 13.08., oft auch vier Turmfalken gleichzeitig beobachten. Wie beim Mäusebussard war auffällig, dass Turmfalken häufig erfolglos Sturzflüge auf den Boden machten. Mäuse wurden nur sehr selten erbeutet.

älterer, weiblicher Turmfalke am 07.09.25
älterer, weiblicher Turmfalke am 07.09.25 (Foto: H. Knüwer)

Baumfalke

Insgesamt beobachteten wir an fünf Vormittagen jeweils einen Baumfalken (25.08., 27.08., 30.08., 06.09., 21.09.).

ziehender, diesjähriger Baumfalke – 21.09.25 Foto: Harald Maas)
ziehender, diesjähriger Baumfalke – 21.09.25 (Foto: Harald Maas)

Wanderfalke

Wir beobachteten zweimal je einen Wanderfalken am 08.08. und am 21.09..

Merlin

Zwei Merline, beide diesjährig, tauchten auf; einer am 13.09. und einer am 25.09..

Sonstige Arten (Auszug):

Kolkrabe – regelmäßig 2-4, max.12 am 31.08.; Kormoran – insgesamt 194 an 10 Tagen, max. ca. 60 am 04.09.; Silberreiher – 1 am 08.09.; Weißstorch – 5 am 15.08., 4 am 24.08., 19 rastend am 27.08. (s.a. Meldung unter https://www.oagkreisunna.de/2025/08/28/froendenberg-grauammer-weissstorch-und-kormoran-h-maas-h-knuewer/); Kiebitz – 1 am 22.08., 2 rastend am 28.08., 4 am 07.09., 24 am 08.09., 2 am 15.09., 4 am 20.09., ca. 50 am 25.09.; Brachvogel – 3 am 21.08. (s.a. Meldung unter https://www.oagkreisunna.de/2025/08/22/froendenberg-wespenbussard-rotmilan-mit-fluegelmarken-sperber-und-brachvogel-15-08-22-08-2025-h-maas-h-knuewer/), 1 am 29.08.; Regenbrachvogel – 6 am 05.09. (s.a. Meldung unter https://www.oagkreisunna.de/2025/09/05/froendenberg-unna-braunkehlchen-steinschmaetzer-bluthaenfling-misteldrossel-regenbrachvogel-und-weissstorch-am-05-09-2025-h-maas-h-knuewer/); Bekassine – 1 am 08.09.; Schwarzspecht – 1 am 12.08., 1 am 27.08.; Misteldrossel – mehrmals auffällig große Trupps mit max. mind. 20 am 08.09., Neuntöter – 1 Jungvogel noch am 14.09.; Mauersegler – 2 sehr späte am 15.09.; Schafstelze – an 14 Vormittagen mit max. mind. 20 am 18.08. u. 20.08. auf angrenzendem Acker; Steinschmätzer – an 18 Vormittagen mit max. 4 auf angrenzendem Acker am 04.09., 13.09., 17.09. u. 18.09.; Gartenrotschwanz – 2 am 31.08. u. 13.09., 1 am 14.09. im Randbereich eines Maisfeldes in der Nähe; Bluthänfling – regelmäßig mit bis zu max. 120 am 21.08. auf angrenzendem Acker, Grauammer – 1 am 28.08. (s.a. Meldung unter https://www.oagkreisunna.de/2025/08/28/froendenberg-grauammer-weissstorch-und-kormoran-h-maas-h-knuewer/); Braunkehlchen – an 22 Tagen mit bis zu max. 10 am 31.08. u. 17.09. (zu Misteldrossel, Steinschmätzer, Braunkehlchen und Bluthänfling s.a. Meldung unter https://www.oagkreisunna.de/2025/09/05/froendenberg-unna-braunkehlchen-steinschmaetzer-bluthaenfling-misteldrossel-regenbrachvogel-und-weissstorch-am-05-09-2025-h-maas-h-knuewer/)

Selten zuvor waren (für die Beobachter) so viele Braunkehlchen auf dem Haarstrang zu sehen wie in diesem Herbst. – 04.09.25
Selten zuvor waren (für die Beobachter) so viele Braunkehlchen auf dem Haarstrang zu sehen wie in diesem Herbst. – 04.09.25 (Foto: H. Knüwer)
Auch Steinschmätzer ließen sich in stattlicher Zahl beobachten. – 29.08.25 (Foto: H. Knüwer)
Auch Steinschmätzer ließen sich in stattlicher Zahl beobachten. – 29.08.25 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg / Unna: Braunkehlchen, Steinschmätzer, Bluthänfling, Misteldrossel, Regenbrachvogel und Weißstorch am 05.09.2025 (H. Maas, H. Knüwer)

Vor dem täglich bezogenen Beobachtungsposten auf dem Haarstrang befindet sich ein (zwischenzeitlich eingesätes) Rapsstoppelfeld. Hier können aktuell u.a. regelmäßig Braunkehlchen, Steinschmätzer sowie (max. ca. 120) Hänflinge und gelegentlich einige Schafstelzen beobachtet werden. Auf diesem Acker erschienen die ersten zwei Braunkehlchen am 13.08., maximal waren es bislang am 31.08. 10 und heute sechs. Der Hauptdurchzug der Art scheint also in vollem Gange zu sein. Mit vier Exemplaren war das bisherige Maximum beim Steinschmätzer gestern erreicht. Heute ließen sich dort immerhin zwei Individuen blicken. (Mitbeobachter B. Glüer)

In den letzten Tagen konnten auch immer wieder größere überhinfliegende Trupps von Misteldrosseln beobachtet werden. Heute bestand ein solcher Trupp aus etwa 15 Exemplaren.

Ein Highlight waren heute u.a. sechs ziehende Regenbrachvögel, die zunächst durch ihre Rufe, dann aber auch anhand der im Fernglas deutlich wahrnehmbaren relativ kurzen Schnäbel als solche zu erkennen waren.

Gegen Abend rasteten nahe der B1 auf Höhe von Westhemmerde 14 völlig durchnässte Weißstörche auf einem Acker. Die mehrfachen Gewitterschauer zu dieser Zeit dürften ein Grund für die Zugunterbrechung gewesen sein.

Auf der Spitze von stehengebliebenen Rapsstoppeln oder - wie hier - auf erhöhten Erdklumpen halten Braunkehlchen gern Ausschau nach fressbarem Kleingetier.
Auf der Spitze von stehengebliebenen Rapsstoppeln oder – wie hier – auf erhöhten Erdklumpen halten Braunkehlchen gern Ausschau nach fressbarem Kleingetier. (Foto: H. Knüwer)
immer wieder schöner Anblick - männlicher Steinschmätzer
ein immer wieder schöner Anblick – männlicher Steinschmätzer (Foto: H. Knüwer)
Die beiden Misteldrosseln (links ein Jungvogel) mögen sich wohl nicht.
Die beiden Misteldrosseln (links ein Jungvogel) mögen sich wohl nicht. (Foto: H. Knüwer)
fünf von 14 am 05.09. nahe der B1 rastenden Weißstörche
fünf von 14 am 05.09. nahe der B1 rastenden Weißstörchen (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Grauammer, Weißstorch und Kormoran – 27.08./28.08.2025 (H. Maas, H. Knüwer)

Die letzte Meldung auf dieser Seite der Grauammer im Kreis Unna liegt schon ein paar Jahre zurück. Mitte Mai 2021 stellte Falko Prünte eine singende Grauammer am Westrand des VSG Hellwegbörde fest (https://www.oagkreisunna.de/2021/05/14/froendenberg-grauammer-12-05-2021-falko-pruente/ – dort auch weitere Angaben zum Vorkommen der Art im Kreis Unna). Heute gelang eine weitere Beobachtung einer einzelnen Grauammer östlich von Bausenhagen. Wohl im Wesentlichen bedingt durch die vielfältigen Maßnahmen in den Feldfluren der Soester Hellwegbörde hat die Grauammer im Kreis Soest deutlich im Bestand zugenommen, nachdem sie dort jahrelang verschollen war. Die letzten Brutnachweise aus dem Kreis Unna liegen mehr als zwei Jahrzehnte zurück. Möglicherweise profitiert jetzt auch der Kreis Unna von den im Nachbarkreis durchgeführten Maßnahmen.

Gestern rasteten frühmorgens – ebenfalls östlich Bausenhagen – 19 Weißstörche auf den staubtrockenen Ackerflächen. Gegen 10 Uhr schraubten sie sich hoch und zogen in SW-Richtung ab. Im selben Gebiet auch 41 ziehende Kormorane.

selten gewordener Anblick: Grauammer in der Hellwegbörde des Kreises Unna – 28.08.25, Bausenhagen
selten gewordener Anblick: Grauammer in der Hellwegbörde des Kreises Unna – 28.08.25, Bausenhagen (Foto: H. Knüwer)
Die Weißstörche lassen sich durch den Großmaschineneinsatz in keinster Weise von der Nahrungssuche abhalten. Bausenhagen, 27.08.25
Die Weißstörche lassen sich durch den Großmaschineneinsatz in keinster Weise von der Nahrungssuche abhalten. Bausenhagen, 27.08.25 (Foto: H. Knüwer)
Kormorane auf dem Zug über Bausenhagen – 27.08.25
Kormorane auf dem Zug über Bausenhagen – 27.08.25 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Wespenbussard, Rotmilan mit Flügelmarken, Sperber und Brachvogel – 15.08.-22.08.2025 (H. Maas, H. Knüwer)

Während der stationären Greifvogelzugbeobachtungen auf dem Haarstrang östlich Bausenhagen gelang heute endlich die Beobachtung eines Wespenbussardweibchens. Dieser Vogel kam flach aus nördlicher Richtung und flog direkt über uns hinweg in südöstliche Richtung. Da er nicht in SW-Richtung unterwegs war, nehmen wir an, dass es sich nicht um einen ziehenden Wespenbussard, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Vogel aus der hiesigen Gegend gehandelt hat. Nachdem in letzter Zeit wiederholt mehrere Männchen und am 18.08. zwei Jungvögel beobachtet werden konnten (s. Meldung von B. Glüer unter dem 19.08.), verdichtet sich immer mehr der Verdacht, dass im Großraum Bausenhagen Wespenbussarde (wohl erfolgreich) gebrütet haben. Ein eindeutiger Brutnachweis wird aber erst durch eine erfolgreiche Horstsuche im Winter zu erbringen sein. Benutzte Wespenbussardhorste lassen sich dann noch gut als solche erkennen.

Bemerkenswert war u.a. die Ablesung eines mit Flügelmarken ausgestatteten diesjährigen Rotmilans (15.08., Mitbeobachter B. Glüer). Dieser junge Rotmilan ließ sich auch am 21.08. am selben Ort blicken, hat sich also bislang schon mindestens eine knappe Woche lang im Gebiet aufgehalten. Junge Rotmilane werden von Mitarbeitern der Uni Bielefeld mit Flügelmarken ausgestattet. Es ist deshalb davon auszugehen, dass der Jungvogel auch aus dem Großraum Bielefeld stammt. Die Beringungsdaten sind angefragt.

Nebenbei gibt es auch immer wieder Interessantes zu entdecken, so gestern (21.08.) drei auf NW-Kurs vorbeifliegende Brachvögel. Ein sich nähernder Sperber (diesjähriges Weibchen) war vielleicht bei Wahrnehmung zweier herumlungernder und mit Ferngläsern ausgestatteter Rentner so irritiert, dass er schon im Fliegen würgen musste und sich eines Gewölles entledigte. Normalerweise geschieht dies nicht im Fliegen. Das sollte uns zu denken geben…

Obwohl dieser Wespenbussard nicht mausert, kann man ihn anhand der gelben Augen und der fehlenden gelben Wachshaut als Altvogel und anhand der Schwanzbänderung als Weibchen erkennen.
Obwohl dieser Wespenbussard nicht mausert, kann man ihn anhand der gelben Augen und der fehlenden gelben Wachshaut als Altvogel und anhand der Schwanzbänderung als Weibchen erkennen. (Foto: H. Maas)
Auf diesem Foto sieht man deutlicher, dass das Dunkle in den Handschwingenspitzen nur diffus vom Rest der Federn abgesetzt ist. Es kann sich deshalb nur um ein Weibchen handeln.
Auf diesem Foto sieht man deutlicher, dass das Dunkle in den Handschwingenspitzen nur diffus vom Rest der Federn abgesetzt ist. Es kann sich deshalb nur um ein Weibchen handeln. (Foto: H. Knüwer)
Derzeit sammeln sich bereits viele Rotmilane auf dem Haarstrang und verweilen hier einige Zeit, bis sie dann irgendwann zu den Überwinterungsgebieten nach Frankreich oder Spanien abziehen. Unter den überwiegend aus Jungvögeln bestehenden Rastbeständen befand sich auch dieser im Großraum Bielefeld flügelmarkierte Jungvogel.
Derzeit sammeln sich bereits viele Rotmilane auf dem Haarstrang und verweilen hier einige Zeit, bis sie dann irgendwann zu den Überwinterungsgebieten nach Frankreich oder Spanien abziehen. Unter den überwiegend aus Jungvögeln bestehenden Rastbeständen befand sich auch dieser im Großraum Bielefeld flügelmarkierte Jungvogel. (Foto: H. Knüwer)
Zunächst nur durch ihre Rufe, dann auch mit Sichtkontakt im Gegenlicht erkannt, drei Brachvögel am 21.08. (Foto: H. Knüwer)
Vor lauter Schreck würgte dieser Sperber (diesjähriges Weibchen) und spuckte im Flug ein Gewölle aus [15.08.].
Vor lauter Schreck würgte dieser Sperber (diesjähriges Weibchen) und spuckte im Flug ein Gewölle aus [15.08.]. (Fotos: H. Maas)

Unna / Fröndenberg: Rohrweihe, Neuntöter, Hohltaube, Kolkrabe, Schwarzspecht und Grünspecht am 23./26.07.2025 (H. Knüwer)

In den Hemmerder Wiesen am 23.07. eine jagende Rohrweihe (M).

Bei einem Gang heute am und im Bausenhagener Schelk waren u.a. zu hören bzw. zu sehen: ein Paar Neuntöter mit mind. drei Jungvögeln auf einer Aufforstungsfläche, in einem Buchenbestand rufende Hohltauben, eine knapp über den Baumwipfeln fliegende Kolkrabenfamilie (2 ad.+4 dj.), zusätzlich 12 weitere hoch kreisende Kolkraben (meist Diesjährige), ein Schwarzspecht sowie ein Grünspecht. Ein weiterer, leider toter Grünspecht (dj.) zwischen Ostbüren und B1 an einer stark befahrenen Straße.

älteres Rohrweihenmännchen am 23.07. in den Hemmerder Wiesen
älteres Rohrweihenmännchen am 23.07. in den Hemmerder Wiesen (Foto: H. Knüwer)
sich neckende Kolkraben über dem Bausenhagener Schelk
sich neckende Kolkraben über dem Bausenhagener Schelk (Foto: H. Knüwer)
Schwarzspecht im Bausenhagener Schelk am 26.07.25
Schwarzspecht im Bausenhagener Schelk am 26.07.25 (Foto: H. Knüwer)
junger Grünspecht als Straßenverkehrsopfer – Wenn Grünspechte an kurzgeschorenen Straßenrändern Ameisen nachstellen, sind sie besonders gefährdet.
junger Grünspecht als Straßenverkehrsopfer – Wenn Grünspechte an kurzgeschorenen Straßenrändern Ameisen nachstellen, sind sie besonders gefährdet. (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: farbmarkierter Graureiher am 19.07.2025 (H. Knüwer)

Der mit Codering gekennzeichnete Graureiher, der erstmalig 2013 in der Kiebitzwiese abgelesen werden konnte, ließ sich auch heute wieder im NSG blicken. Dieser Vogel war als Nestling 2009 in einer Kolonie in Bochum beringt worden. Der Reiher befindet sich mittlerweile im 17. Kalenderjahr, hat also bereits ein stolzes Alter erreicht. Seit 2013 taucht der Vogel fast alljährlich nach der Brutzeit im Gebiet auf. Ablesungen gelangen 2013, 2015, 2017, 2018, 2020, 2021, 2022 und 2023. Möglicherweise war er auch in Jahren ohne Ablesung vor Ort.

Ein alter Bekannter: farbberingter Graureiher in der Kiebitzwiese am 19.07.25
Ein alter Bekannter: farbberingter Graureiher in der Kiebitzwiese am 19.07.25 (Foto: H. Knüwer)

Unna: Grünspecht und Wespenbussard am 24.06.2025 (H. Knüwer)

Mittlerweile sind zahlreiche Jungvögel unterwegs und erkunden die große, weite Welt. Das taten nördlich Steinen heute auch zwei flügge Grünspechte vom Asphalt eines Wirtschaftsweges aus.

Die Beobachtung eines vermeintlichen Wespenbussardpaares nördlich des Hemmerder Schelks wirft Fragen auf. Handelt es sich um ein Brutpaar und wenn ja, wo brütet es? Dies herauszufinden, gestaltet sich mehr als schwierig. Vielleicht schaffen weitere Beobachtungen, bestenfalls mit Beutetransport, oder eine Horstsuche im Winterhalbjahr mehr Klarheit.

Schön anzuschauen war ein ungespritztes Feld voller Klatschmohn, Kornblumen und Kamille im Norden von Hemmerde; ein leider nicht mehr gewohntes Bild in unseren Feldlandschaften.

Junger Grünspecht, kenntlich an dem gesprenkelten Gefieder.
Junger Grünspecht, kenntlich an dem gesprenkelten Gefieder. (Foto: H. Knüwer)
Dieser Wespenbussard (Weibchen) kreiste zusammen mit einem weiteren Wespenbussard und einem Mäusebussard minutenlang in großer Höhe über einem Wald nördlich vom Hemmerder Schelk.
Dieser Wespenbussard (Weibchen) kreiste zusammen mit einem weiteren Wespenbussard und einem Mäusebussard minutenlang in großer Höhe über einem Wald nördlich vom Hemmerder Schelk. (Foto: H. Knüwer)
Der zweite Wespenbussard, wahrscheinlich ein Männchen, zeigt Gefiedermerkmale, die eher an ein Weibchen denken lassen. Die breite, abgesetzte Endbinde am Fügelhinterrand sprechen aber doch für ein Männchen.
Der zweite Wespenbussard, wahrscheinlich ein Männchen, zeigt Gefiedermerkmale, die eher an ein Weibchen denken lassen. Die breite, abgesetzte Endbinde am Fügelhinterrand sprechen aber doch für ein Männchen. (Foto: H. Knüwer)
Ein solches Feld findet sich heutzutage nur noch selten.
Ein solches Feld findet sich heutzutage nur noch selten. (Foto: H. Knüwer)

Unna / Fröndenberg: Kuckuck, Rotmilan, Rohrweihe und Neuntöter am 17.06.2025 (H. Knüwer)

In den Hemmerder Wiesen kam es am frühen Morgen immer wieder zu Verfolgungsflügen von vier (!!) gleichzeitig anwesenden Kuckucken. Alle Vögel trugen ein graues Federkleid. Dort auch ein Rotmilan, der am Rande der gemähten Wiesen in einem Baum wohl die Nacht verbracht hatte (gestern ebenda ein Schwarzmilan).

In der Strickherdicker Feldflur ein Neuntöter (M) am Rande einer der beiden Feldvogelschutzflächen und erneut eine jagende Rohrweihe (W).

Hier verfolgen sich drei der vier in den Hemmerder Wiesen am 17.06.25 anwesenden Kuckucke.
Hier verfolgen sich drei der vier in den Hemmerder Wiesen am 17.06.25 anwesenden Kuckucke. (Foto: H. Knüwer)
Gelegentlich verfolgten sich auch nur zwei.
Gelegentlich verfolgten sich auch nur zwei. (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg / Unna: Neuntöter, Baumfalke, Rohrweihe, Silberreiher, Weißstorch, Waldwasserläufer, Flussregenpfeifer, Zwergtaucher, Steinkauz u.a.m. – 10.06.-13.06.2025 (H. Knüwer)

Im östlichen Bereich der Kiebitzwiese war u.a. ein Neuntöter (M) auf hoher Warte zu sehen. Im selben Bereich, aber auch über der Ruhr und über dem Betriebsgelände der Hammer Wasserwerke, ein jagender Baumfalke. Bemerkenswert waren auch mehrere Raupennester des Tagpfauenauges auf Brennesseln am Ruhrdamm sowie ein umherfliegender Schönbär. (10.06.)

Während am 10.06. bei den beiden in diesem Gebiet anwesenden Weißstorchpaaren alles beim Alten zu sein schien (beide Brutpaare anwesend, Jungstörche des Mastpaares wohlauf), muss gegenwärtig vom Verlust eines der drei Jungstörche ausgegangen werden. Der vermutlich nicht mehr lebende Jungvogel befindet sich noch im Nest, bewegte sich heute (13.06.) aber die ganze Zeit nicht, selbst als der zweite Altstorch Futter brachte. Und auch der Kopf des Jungvogels war während der Beobachtungszeit (etwa 1 Std.) nicht zu sehen. Auf die Schwierigkeiten, die die Weißstörche in diesem Jahr mit der Jungenaufzucht haben, wiesen A.&K. Matull bereits hin (s. ihre Meldung – 30.05.-02.06.).

Die zusehends austrocknenden Gewässer legen immer mehr Schlammfluren frei. Dies kommt den Ansprüchen diverser Watvögel entgegen. So hielten sich heute vor dem alten Aussichtshügel der Kiebitzwiese ein Flussregenpfeifer und ein Waldwasserläufer auf. Ein weiterer Waldwasserläufer ging heute am Rande des ebenfalls trockenfallenden Beobachtungsgewässers in den Hemmerder Wiesen der Nahrungssuche nach. Sollte der Wasserstand bei den derzeitigen Temperaturen (heute Mittag über 31 Grad) weiter rapide sinken, dürfte es das hier brütende Zwergtaucherpaar schwer haben, Nachwuchs aufzuziehen.

Bemerkenswert waren heute gleich vier an selbiger Stelle anwesende Silberreiher. War diese Art früher ein reiner Wintergast, nehmen die Sommerbeobachtungen auch im Kreis Unna stetig zu. Mittlerweile kann die Art bei uns ganzjährig beobachtet werden. Jetzt stehen in geeigneten Gebieten nur noch Brutversuche und Bruten aus.

In den Hemmerder Wiesen flogen am 12.06. zeitgleich zwei Rohrweihen (M und W) umher. Verhaltensweisen, die auf eine Paarbindung oder gar auf eine mögliche Brut im weiteren Umfeld hätten hindeuten können, ergaben sich nicht. Das Männchen ist auch recht jung und dürfte sich im vierten Kalenderjahr befinden.

Östlich der Hemmerder Wiesen scheint ein dort ansässiges Steinkauzpaar in diesem Jahr statt in einer vorhandenen Niströhre unter einem Eternitdach gebrütet zu haben. Zumindest einer der beiden Altvögel ist beringt.

Neuntöter in der Kiebitzwiese am 10.06.25
Neuntöter in der Kiebitzwiese am 10.06.25 (Foto: H. Knüwer)
Vermutlich leben von den drei Jungstörchen auf der Kiebitzwiese gegenwärtig nur noch zwei.
Vermutlich leben von den drei Jungstörchen auf der Kiebitzwiese gegenwärtig nur noch zwei. (Foto: H. Knüwer)
Waldwasserläufer und Flussregenpfeifer – Kiebitzwiese am 13.06.25
Waldwasserläufer und Flussregenpfeifer – Kiebitzwiese am 13.06.25 (Foto: H. Knüwer)
Zwei von vier Silberreihern in den Hemmerder Wiesen am 13.06.25
Zwei von vier Silberreihern in den Hemmerder Wiesen am 13.06.25 (Foto: H. Knüwer)
Dieses Rohrweihenmännchen trägt noch Teile des an ein Weibchen erinnernden Jugendkleides….
Dieses Rohrweihenmännchen trägt noch Gefiederpartien, die denen eines alten Weibchens oder eines Jungvogels ähneln….
Unterseits sind die bereits im vergangenen Jahr erneuerten grauen Armschwingen des ersten Alterskleides zu erkennen.
Unterseits sind die bereits im vergangenen Jahr erneuerten grauen Armschwingen des ersten Alterskleides zu erkennen. Der Vogel weist eine insbesondere für Männchen typische helle Iris auf. (Foto: H. Knüwer)
Steinkauz östlich der Hemmerder Wiesen – 12.06.25
Steinkauz östlich der Hemmerder Wiesen – 12.06.25 (Foto: H. Knüwer)
Normalerweise sind die Füße des Mauerseglers im Flug nicht zu sehen. Dieses Exemplar macht es, aus welchen Gründen auch immer, anders. – Kiebitzwiese, 13.06.25
Normalerweise sind die Füße des Mauerseglers im Flug nicht zu sehen. Dieses Exemplar macht es, aus welchen Gründen auch immer, anders. – Kiebitzwiese, 13.06.25 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Schwarzkehlchen, Turmfalke, Mäusebussard und Rohrweihe am 28.05.2025 (H. Knüwer)

Das Schwarzkehlchenpaar, das auf einer der Feldvogelschutzflächen in der Strickherdicker Feldflur gebrütet hat, versorgt gegenwärtig mindestens einen flüggen Jungvogel. Turmfalken und Mäusebussarde waren im Gebiet nur mit je einem Individuum vertreten. Eine Rohrweihe (mj. W.) jagte mehr als 30 Minuten im Gebiet, ohne ein einziges Mal zuzustoßen. Etwas später flog eine zweite Rohrweihe hoch über das Gebiet hinweg. Wegen des starken Gegenlichtes war eine Geschlechtszuordnung nicht möglich.

jagende Rohrweihe in der Strickherdicker Feldflur am 28.05.25
jagende Rohrweihe in der Strickherdicker Feldflur am 28.05.25 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg, Unna, Bönen: Schwarzkehlchen, Steinkauz und Wanderfalke am 23./24.05.2025 (H. Knüwer)

Im NSG Kiebitzwiese hat das dortige Schwarzkehlchenpaar erfolgreich gebrütet. Gestern waren mindestens drei flügge Jungvögel zu sehen (Mitbeobachter Harald Maas). Ein weiteres Schwarzkehlchenpaar hält sich im Raum Steinen-Moskau auf.

Nachwuchs dürfte sich auch bei den meisten Steinkauzpaaren eingestellt haben. Um den Hunger der Jungvögel zu stillen, bleibt es dann nicht aus, dass die Altvögel häufiger auch tagsüber der Nahrungsbeschaffung nachgehen. So heute einer in Bönen nordwestlich der Hoflage Louven.

Junges Schwarzkehlchen bettelt das elterliche Weibchen an. Kiebitzwiese – 23.05.25
Junges Schwarzkehlchen bettelt das elterliche Weibchen an. Kiebitzwiese – 23.05.25 (Foto: H. Knüwer)
Jungvögel ähneln den braun gefärbten Weibchen, weisen aber ein fleckiges Gefieder auf.
Jungvögel ähneln den braun gefärbten Weibchen, weisen aber ein fleckiges Gefieder auf. (Foto: H. Knüwer)
An der Betreuung und Versorgung der Jungvögel beteiligt sich auch das Männchen.
An der Betreuung und Versorgung der Jungvögel beteiligt sich auch das Männchen. (Foto: H. Knüwer)
Zunächst von einem Telegrafenmast, dann von einem Dach eines Schuppens hielt dieser Steinkauz Ausschau nach Beute.
Zunächst von einem Telegrafenmast, dann von einem Dach eines Schuppens hielt dieser Steinkauz Ausschau nach Beute. (Foto: H. Knüwer)
Ein Wanderfalke (adultes Weibchen) war erfolgreich und transportiert seine Beute (Taube) Richtung Brutplatz.
Ein Wanderfalke (adultes Weibchen) war erfolgreich und transportierte seine Beute (Taube) Richtung Brutplatz. (Fotos: H. Knüwer)

Unna: Kornweihe, Rohrweihe, Braunkehlchen, Nachtigall, Klappergrasmücke und Kuckuck – 14.04.-16.04.2025 (H. Knüwer)

Am 14.06. ein Braunkehlchen (m) auf einem blühenden Rapsfeld bei Westhemmerde und in den Hemmerder Wiesen bereits drei singende Nachtigallen. Am 15.04. dort auch ein rufender Kuckuck und ebenda am 16.04. eine Klappergrasmücke (beide Male für mich Erstnachweise in diesem Jahr). Heute dann im Hemmerder Ostfeld eine nach Osten ziehende Kornweihe (wf) sowie eine jagende Rohrweihe (mj m) bei Westhemmerde.

Ließ sich auch heute blicken und hören. - Kuckuck in den hemmerder Wiesen, 16.04.25
Ließ sich auch heute blicken und hören. – Kuckuck in den Hemmerder Wiesen; 16.04.25 (Foto H. Knüwer)

Fröndenberg: Silberreiher, Weißstorch, Fischadler, Rotmilan, Schwarzmilan, Krickente, Bekassine, Waldwasserläufer, Kolkrabe, Schafstelze, Mehl- und Rauchschwalbe am 09.04.2025 (H. Knüwer)

Im Bereich der Kiebitzwiese halten sich noch immer zwei Silberreiher auf. Neben den beiden Weißstorchpaaren waren zwei weitere Weißstörche anwesend, die sich zeitweilig auf einem der Strommasten niederließen. Ein Fischadler, der am Ruhrufer auf der Spitze einer Fichte übernachtet hatte, zog kurze Zeit später Richtung Nordost ab. Die beiden bekannten Rotmilan- und Schwarzmilanpaare sammelten fleißig Nistmaterial. Vor dem alten Beobachtungshügel tummelte sich noch ein Krickentenpaar; außerdem mindestens sieben Bekassinen und drei zeitweilig anwesende Waldwasserläufer. Drei Schafstelzen begleiteten die Heckrindherde. Außerdem waren ca. 10 Rauchschwalben sowie die für mich erste Mehlschwalbe im Gebiet zu sehen.

Immer mehr Silberreiher übersommern auch in unserer Region. Ob die beiden heute in der Kiebitzwiese anwesenden Silberreiher hier ausharren, werden die nächsten Wochen zeigen.
Immer mehr Silberreiher übersommern auch in unserer Region. Ob die beiden heute in der Kiebitzwiese anwesenden Silberreiher hier ausharren, werden die nächsten Wochen zeigen. (Foto: H. Knüwer)
Fischadler über der Kiebitzwiese am 09.04.25
Fischadler setzt seinen Zug über der Kiebitzwiese fort und …
dler und Rabenkrähe über der Kiebitzwiese am 09.04.25
… erhält von einer Rabenkrähe Begleitschutz. (Fotos: H. Knüwer)
Rotmilan über der Kiebitzwiese am 09.04.25
Rotmilan über der Kiebitzwiese am 09.04.25 (Foto: H. Knüwer)
Schwarzmilan mit Nistmaterial über der Kiebitzwiese am 09.04.25
Schwarzmilan mit Nistmaterial über der Kiebitzwiese am 09.04.25 (Foto: H. Knüwer)
Kolkrabe an einem Vogelkadaver in der Kiebitzwiese am 09.04.25
Kolkrabe an einem Vogelkadaver in der Kiebitzwiese am 09.04.25 (Foto: H. Knüwer)
Waldwasserläufer (WWL) und Bekassinen (BEK) in der Kiebitzwiese am 09.04.25
Waldwasserläufer (WWL) und Bekassinen (BEK) in der Kiebitzwiese am 09.04.25 (Foto: H. Knüwer)

Unna: Blässgans, Waldwasserläufer, Alpenstrandläufer, Bekassine und Kiebitz am 22.03.2025 (H. Knüwer)

Der Limikolenzug nimmt immer mehr Fahrt auf. So waren heute in den Hemmerder Wiesen u.a. zu sehen: ≥ 4 Waldwasserläufer, 2 Kampfläufer (M), 2 Alpenstrandläufer, ≥ 3 Bekassinen sowie ~ 80-85 Kiebitze. Noch immer halten sich 14 Blässgänse im Gebiet auf.

Kiebitze, einer von zwei Kampfläufern und zwei Alpenstrandläufer, von denen einer erste Kennzeichen des Brutkleides aufweist. – Hemmerder Wiesen am 22.03.2025
Kiebitze, einer von zwei Kampfläufern und zwei Alpenstrandläufer, von denen einer erste Kennzeichen des Brutkleides aufweist. – Hemmerder Wiesen am 22.03.2025 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg / Unna: Schwarzkehlchen, Feldlerche, Rohrammer, Kiebitz, Krickente, Weißstorch und Seidenreiher am 25.02.2025 (H. Knüwer)

Über Monate waren in der Strickherdicker Feldflur keine Schwarzkehlchen zu entdecken. Andernorts sah es wohl nicht wesentlich besser aus. Heute waren dann auf einer der beiden Feldvogelschutzflächen ein Männchen und ein Weibchen zu sehen. Ob es sich um Durchzügler oder ein Revierpaar handelt, muss offenbleiben. In der dortigen Feldflur auch mindestens drei singende und einzelne, überhinfliegende Feldlerchen sowie 12 zunächst rastende und dann durch einen Spaziergänger aufgescheuchte und in östlicher Richtung wegfliegende Kiebitze.

Zahlreiche Kiebitze rasteten heute auch in den Hemmerder Wiesen, überschlägig waren es 160-180. Einzelne Männchen waren bereits am Flaggen. Möglicherweise handelte es sich um einen Teil der gestern auf einem Acker „Am Brauck“ rastenden 240 Kiebitze.

Auf dem Storchenest am NSG standen heute (erstmals?) zwei Störche. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass sich der am 17.02. in NSG-Nähe abgelesene und hier seit 2021 brütende weibliche Storch (mit Hiddensee-Ring) am 20.02. auf einem Nest in Werl-Hilbeck mit einem Männchen gepaart hat (Ablesung und Mitt. von Herrn Kiko, Werl; s.a. https://www.youtube.com/watch?v=jYkDb62kpcI). Bereits im vergangenen Jahr hatte dieser Vogel zu Beginn der Brutzeit dem Brutpaar auf der Kiebitzwiese einen kurzen Besuch abgestattet (https://www.oagkreisunna.de/2024/02/21/froendenberg-kiebitzwiese-weissstoerche-und-rastender-kranich-u-a-am-21-02-2024-k-matull/). Spannend wird sein, ob es bei dem einmaligen tête-à-tête in Werl geblieben ist und ob das Weibchen zu seinem alten Brutplatz zurückkehrt.

Heute in den Hemmerder Wiesen auch eine singende Rohrammer und als kleines Bonbon: ein Seidenreiher (Mitbeobachter hier: B. Glüer).

Schwarzkehlchenpaar in der Strickherdicker Feldflur (hier das Männchen) am 25.02.25
Schwarzkehlchenpaar in der Strickherdicker Feldflur (hier das Männchen) am 25.02.25 (Foto: H. Knüwer)
Ausschnitt aus einem großen Kiebitztrupp in den Hemmerder Wiesen am 25.02.25
Ausschnitt aus einem großen Kiebitztrupp in den Hemmerder Wiesen am 25.02.25 (Foto: H. Knüwer)
Nachdem sich bereits ein Seidenreiher vom 23.10.-02.11.24 in den Röllingwiesen aufgehalten hatte und gleich drei in der Kiebitzwiese am 18.05.24 zu sehen waren (s. https://www.oagkreisunna.de/2024/11/10/schwerte-seidenreiher-und-kranich-rueckblick-23-10-02-11-2024-k-a-matull/), gelang heute ein weiterer und erstmaliger Nachweis für die Hemmerder Wiesen.
Nachdem sich bereits ein Seidenreiher vom 23.10.-02.11.24 in den Röllingwiesen aufgehalten hatte und gleich drei in der Kiebitzwiese am 18.05.24 zu sehen waren (s. https://www.oagkreisunna.de/2024/11/10/schwerte-seidenreiher-und-kranich-rueckblick-23-10-02-11-2024-k-a-matull/), gelang heute ein weiterer und erstmaliger Nachweis für die Hemmerder Wiesen. (Foto: H. Knüwer)
Im Vergleich zum Silberreiher wirkt der Seidenreiher wie ein Zwerg.
Im Vergleich zum Silberreiher wirkt der Seidenreiher wie ein Zwerg. (Foto: H. Knüwer)
Der Größenunterschied wird auch deutlich beim Vergleich mit einer Graugans.
Der Größenunterschied wird auch deutlich beim Vergleich mit einer Graugans. (Foto: H. Knüwer)
Erst bei der Bildbearbeitung entdeckt: zwei sich paarende Krickenten. Leider wird wohl auch dieses Paar neben den übrigen Artgenossen die Hemmerder Wiesen bald verlassen.
Erst bei der Bildbearbeitung entdeckt: zwei sich paarende Krickenten. Leider wird wohl auch dieses Paar neben den übrigen Artgenossen die Hemmerder Wiesen bald verlassen. (Foto: H. Knüwer)