In Fortsetzung zur Meldung vom 29.10. lässt sich sagen, dass die dort genannte(n) Ringdrossel(n) sich weiterhin im Umfeld der Beeren tragenden Ebereschen nördlich von Frdbg.-Hohenheide aufhalten, bzw. durch weitere Individuen ergänzt wurden. Wie viele Vögel exakt vor Ort waren/sind, lässt sich nur indirekt ermitteln, indem die meist einzeln und nur kurz zur „Beerenernte“ erscheinenden Individuen durch Gefiedermerkmale (Alters- und Geschlechtsmerkmale) voneinander abgegrenzt werden. Nur einmal waren definitiv 2 Exmpl. gleichzeitig zu sehen. Es waren somit mindestens 2 – möglicherweise jedoch auch doppelt so viele oder (wahrscheinlich) sogar mehr Ringdrosseln anwesend. In jeweils mehrstündigen Beobachtungen aus dem Auto heraus gab es insgesamt eine ganze Reihe interessanter Dinge zu sehen. Die Drosseln (neben den Ringdrosseln noch bis zu 15 Rotdrosseln, >10 Amseln, 2 Singdrosseln, 1 Wacholderdrossel, 1 Misteldrossel) fraßen hastig jeweils ca. 5 Beeren, verschwanden dann im Umfeld und kehrten nach etwa 20 – 30 Minuten zurück, um erneut eine Ration Beeren aufzunehmen. Das ermöglichte zusätzlich eine indirekte Zahlenabschätzung. Denn erschien zum Beispiel innerhalb von 5 Minuten zweimal eine Ringdrossel und fraß jeweils vielleicht mehr als 5 Beeren, dürfte es sich um verschiedene Individuen gehandelt habe.
Aber auch andere bemerkenswerte Vogelarten tauchten auf (heute): zweimal fielen größere Trupps von Kernbeißern in Flugsamen tragende Bergahornbäume ein (1x ~15 und 1x >35(!) Exmpl.). Ein gemischter Meisentrupp zog durch das Strauchwerk (>6 Schwanzmeisen, >5 Blaumeisen, >3 Kohlmeisen). Die Kerne in den Vogelbeeren der Ebereschen wurden von diversen Buch- und auch Bergfinken geerntet und Trupps derselben Arten flogen Richtung SW auch immer wieder zu je mehreren Dutzend überhin. Aus der Ferne riefen mehrfach Kolkraben. Ein Habicht flog in ein nahes Feldgehölz und sorgte für ein geradezu explosionsartiges Herausstieben von mehreren Dutzend Ringeltauben, die dort geruht hatten. Begleitet wurde das Treiben von laut lärmenden Rabenkrähen, was insgesamt dazu führte, dass für eine längere Weile überhaupt kein Vogelleben mehr wahrnehmbar war.
Weiterhin nutzen Ringdrosseln das Beerenangebot zweier Ebereschen nördlich von Frdbg.-Hohenheide…, 01.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… jedoch ist die genaue Anzahl der meist nur einzeln und kurz auftauchenden Ringdrosseln schwer zu ermitteln …, 31.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… hier sind definitiv zwei Exemplare vor Ort …, 30.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… individuelle Alters- und Geschlechtsmerkmale helfen bei der Zahlenabschätzung der erscheinenden Vögel. – Hier im Bild zeigt die Kehlstrichelung: diesjähriger Jungvogel – der schwach ausgeprägte Halsring spricht für „weiblich“ …, 30.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… auch hier wohl ein diesjähriger Jungvogel (Kehlstrichelung!) – jedoch spricht der schon hell ausgeprägte Halsring für „männlich“ …, 31.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… hier mal in Begleitung einer Rotdrossel …, 31.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… Singdrosseln erscheinen nur ausnahmsweise (maximal 2 Exmpl.) …, 01.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… auch diese Wacholderdrossel erschien jeweils nur allein – möglicherweise war auch keine weitere vor Ort…, 01.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… die anwesenden Amseln dürften zweistellige Summen zustande bringen, 30.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Weiterhin ist der Vogelzug schwach und es zeigen sich sowohl von den Durchzugsgästen als auch von ansässigen Standvögeln nur wenige Arten und auch wenige Individuen. Immerhin hält sich als kleines Highlight seit mindestens 3 Tagen nördlich von Frdbg.-Hohenheide eine diesj. Ringdrossel auf. Gemeinsam mit ~10 Amseln, einzelnen Rotdrosseln, 2 Singdrosseln (28.10.), gelegentlich einzelnen Staren, 2-5 Bergfinken konzentrieren sich dieser Vögel auf zwei Beeren tragende Ebereschen.
Gemeinsam mit den hier bereits gemeldeten großen Kranichtrupps gab es am vergangenen Samstag (26.10.) vermehrt Kleinvogeldurchzug. Besonders auffallend waren teils artreine Bergfinkentrupps mit jeweils mehreren Dutzend Individuen (alter Golfplatz/Frdbg.) neben immer wieder auch durchziehenden Buchfinken. Ebenda auch mehrere kleine Trupps Kernbeißer und Erlenzeisige.
Einer von vielen Kranichtrupps über dem Haarstrang bei Frdbg.-Hohenheide in dreistelliger Kopfstärke. – Hier ungeordnet kreisend, um Höhe zu gewinnen…, 26.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… teils in Trupps von mehreren Dutzend Individuen rastende und Nahrung suchende Bergfinken ebenda (hier ein Männchen)…, 26.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… viele der Bergfinken untersuchen die Blattunterseiten eines Bergahorn und picken immer wieder etwas auf…, 26.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… in Trupps von 3 – 5 Individuen zeigen sich auch mehrfach rastende Kernbeißer…, 26.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… mindestens 15 Erlenzeisige bei der Samenernte in einem Erlengehölz nördlich des alten Golfplatzes, 26.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Zu einem besonderen Anziehungspunkt werden zwei Beeren tragende Ebereschen (Frdbg.-Hohenheide) – hier mit Amsel…, 29.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… als seltener Gast über mindestens schon drei Tage hier auch eine Ringdrossel …, 29.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… sie trägt noch nicht das typische Federkleid…, 29.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… der Namen gebende halbmondförmige Halsring ist nur blass ausgebildet. Die feine Strichelung der Kehle kennzeichnet sie als diesj. Jungvogel…, 29.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … ebenfalls am „Beerenbuffet“ – in diesem Herbst und schon im Spätsommer relativ selten zu sehen: eine von hier zwei Singdrosseln …, 28.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… eine von nur 3 Rotdrosseln …, 28.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… und einer von nur 2 kurz einfallenden Staren, 28.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)In der Strickherdicker Feldflur nach der Beobachtung vom 12.10. nun ein weiteres Mal eine männliche Kornweihe (Mitbeobachter: Hermann Knüwer), 23.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Am Schmetterlingsköder im heimischen Garten (Frdbg.-Hohenheide) mal eine nächtliche Schönheit: Grüne Eicheneule (Griposia aprilina) – für mich eine Erstbeobachtung, 20.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Der gestrige Samstag brachte eine leichte Belebung des Vogelzuges mit erkennbar höheren Durchzugszahlen. Insgesamt stellt sich jedoch – wie schon von H. Knüwer beschrieben – das Zuggeschehen eher schwach dar, was unter anderem vermutlich an der weiter milden Witterung und dem Ausbleiben von deutlichen Temperaturstürzen liegt. Immerhin zogen gestern und auch heute Feldlerchen in Summe vieler Trupps mit insgesamt dreistelliger Individuenstärke. Maximale Truppstärke zum Beispiel heute nahe UN-Stockum, südlich der B1, mit >80 rastenden Lerchen. Auch Buchfinken mit vereinzelten Bergfinken ziehen verstärkt und bilden dank reichlicher Bucheckerfrucht Rastbestände unter Rotbuchen oder auch auf Äckern – vor allem auf frisch abgeernteten Maisfeldern. Gestern über der Strickherdicker Feldflur unter anderem auch 1300 ziehende Ringeltauben in mehreren Trupps. Dort auch eine durchziehende männliche Kornweihe, die von einem Wanderfalken vermutlich wegen einer frischen Beute gemobbt wurde (Mitbeobachter: Hermann Knüwer). Wiesenpieper treten weiterhin nur in geringer Zahl auf. – Immerhin zeigte sich im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede ein erster Bergpieper.
Unspektakulär verlief heute die zweite landesweite Wasservogelzählung für das Wassergewinnungsgelände Halingen/Langschede: Reiherente (28), Stockente (71), Nilgans (36). Blässhuhn (64), Zwergtaucher (6), Haubentaucher (1), Kormoran (3), Graureiher (3), Waldwasserläufer (1). Ebenda noch 3 Rauchschwalben, 1 Gebirgsstelze und 16 Bachstelzen.
Einer der letzten Trupps rastender Rauchschwalben mit fast ausschließlich diesj. Jungvögeln. Lediglich der dritte Vogel von unten ist adult – kenntlich vor allem an den längeren Schwanzfedern (Frdbg.-Ostbüren) …, 06.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… eine von 3 späten Rauschwalben (diesj.) im Wassergewinnungsgelände / Frdbg.-Langschede…, 13.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenda als einzige Limikole bei der heutigen Wasservogelzählung dieser Waldwasserläufer, 13.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Eine kurz verweilende, männliche Kornweihe in der Strickherdicker Feldflur über der nördlichen Feldvogelschutzfläche …, 12.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… ein Wanderfalke (links im Bild) belästigte die Kornweihe durch ständiges Umkreisen – wohl um eine Beute abzujagen. Als diese dann endlich ungstört ihren Fang verzehrt hatte, schraubte sie sich in die Höhe und zog in westlicher Richtung ab…, 12.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenda auch noch auffällig viele durchstreifende Zilpzalps. Neben den im Bild sichtbaren zwei Vögeln ist nur knapp dahinter (hier nicht sichtbar) sogar ein dritter, 12.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… nur sehr sporadisch auf dem Wegzug wahrnehmbar – aber immerhin mit hier insgesamt 19 rastenden Vögeln auf einem frisch abgeernteten Maisfeld: Heidelerchen. Bei genauem Hinsehen kann man 4 Exmpl. entdecken …, 07.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… im Feld fallen die Heidelerchen nur auf, wenn sie sich bewegen oder durch ihren melodischen Ruf auf sich aufmerksam machen (Strickherdicker Feldflur), 07.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Rabenkrähe bei der Walnussernte (Frdbg.-Ostbüren). Die klugen Vögel haben allerlei Strategien, um die harte Nussschale zu knacken – zum Beispiel das Abwerfen aus großer Höhe auf eine harte Bodenfläche, 13.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Auch Schmetterlinge müssen die kalte Jahreszeit überwinden. Diese 4 Tagpfauenaugen haben sich ins Dunkle unseres Schleiereulennistkastens zurückgezogen. Erstaunliche 23 (!) Exmpl. haben in diesen Tagen unseren Dachboden zum Überwintern aufgesucht – außerdem auch ein C-Falter, 13.10.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Zum Stichwort Klimawandel: diese Eulenart (Dottergelbe Graseule, Mythimna vitellina) stammt aus dem Mittelmeerraum und galt bei uns einst als äußerst selten. Selten ist sie noch immer, doch sie gilt inzwischen als „heimisch“. Am 06.10.2024 zeigte sich dieses Exmpl. an unserer Haustürbeleuchtung (Foto: Bernhard Glüer)
Bei der heutigen Wasservogelzählung gab es im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede insgesamt zwar eher „bescheidene“ Zahlen, doch ein unerwartetes Highlight brachte mit einem vermutlich diesj. Wachtelkönig (?!) dann gewisserweise noch redensartlich „Salz in die Suppe“. Ansonsten ergab sich folgende Artenliste: Kanadagans (32),Stockente (52), Schnatterente (8), Reiherente (~15), Haubentaucher (2), Zwergtaucher (4), Blässhuhn (~35), Kormoran (6). Bemerkenswert waren darüber hinaus ~60 Rauchschwalben, ~20 Mehlschwalben, 3 Gebirgsstelzen.
Der Fund des Wachtelkönigs ergab sich völlig zufällig und unerwartet in einem teils zugewucherten Filterbecken bei der Beobachtung eines Hausrotschwanzes aus dem Auto heraus. Der nur wenige Meter entfernte Vogel schien überhaupt keine Bewegung gemacht zu haben und war plötzlich einfach im Blickfeld – wie aus der dichten Vegetation „herausgewachsen“. Eine spätere Auswertung der Metadaten einer Fotoserie ergab, dass zwischen dem ersten und dem letzten Bild ein Zeitraum von 21 Minuten lag. Dabei hat sich der Vogel nur kaum wahrnehmbar bewegt und verschwand am Schluss spurlos in der krautigen Vegetation – genauso mystisch, wie er aufgtaucht war.
Wachtelkönig in krautiger Vegetation eines teils zugewachsenen Filterbeckens im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede ist plötzlich wenige Meter entfernt „auf der Bildfläche“ …, 15.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… nur kaum wahrnehmbar kommt es zu winzigen Bewegungen …, 15.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… gut 20 Minuten später taucht er buchstäblich in der Vegetation ab und ist augenblicklich spurlos verschwunden, 15.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Das sonnige Wetter lockt ebenda trotz relativ niedriger Temperaturen (16 °C) einige Schmetterlinge auf Rainfarnblüten (männlicher Hauhechelbläuling) …, 15.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenso auch diese paarungwilligen Sonnenröschenbläulinge …, 15.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… tags zuvor fand sich bei nur 14 °C nahe Frdbg.-Strickherdicke sogar dieser Schwalbenschwanz mit vielen Tagpfauenaugen auf einem Buddleja …, 14.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Auf einer Pferdekoppel im Norden der Strickherdicker Feldflur noch ein einzelner Rotfußfalke (diesj.) …, 13.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … einige Hundert Meter davon entfernt 3 Tage zuvor ebenfalls „nur noch“ ein einzelner Rotfußfalke. – Indem er einen Brennesselstengel als Ansitz wählt, demonstriert er, welch ein „Leichtgewicht“ er doch ist, 10.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Die letzten Tage standen und stehen im Zeichen des bereits hier und da beschriebenen Rotfußfalkeneinflugs, der auch bei uns inzwischen Dimensionen annimmt, wie es sie bisher kaum je gegeben hat. Seit dem vergangenen Wochenende tauchen täglich – vor allem in der Strickherdicker Feldflur – verschiedene Individuen auf, die in der Summe am heutigen Freitag mit 12 (!!!) Vögeln ihren vorläufigen Höhepunkt fanden. Freute man sich am vergangenen Sonntag noch über 2 verschiedene Exmpl. (1x K1, 1x W. ad.), so waren es am Mittwoch bereits (von Hermann Knüwer entdeckt) >4 Exmpl. (alle diesj.), am gestrigen Donnerstag dann >5 Diesjährige und am heutigen Morgen zählte Hermann Knüwer sogar 11 Exmpl. (alle diesj.) und gegen 10.45 h war dann schließlich ein adultes Weibchen zu sehen, was in der Addition mit den K1-Vögeln mindestens 12 Vögel ergab. Da es jedoch insgesamt ein „Kommen und Gehen“ war, wobei nie klar war, ob immer dieselben Individuen vor Ort waren, können es sogar noch mehr als 12 Vögel gewesen sein. Relativ unspektakulär erbeuten die Falken in erster Linie auf vegetationsarmen Feldern Regenwürmer und sind dann teils mit auffällig lehmverklumpten Füßen unterwegs. Immer wieder gibt es Flugspiele mit mehreren Turmfalken oder auch mit Krähen, wobei die Rollen von „Jägern“ und „Gejagten“ sich immer wieder mal umkehren (Mitbeobachter teils auch Björn Nikula).
Mehrere Rotfußfalken bei der Gefiederpflege auf einer vegetationsarmen Ackerfläche in der Strickherdicker Feldflur …, 06.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… überwiegend sind stets diesjährige Jungvögel zu sehen, die in der Einzelbetrachtung immer wieder interessante Farbunterschiede zeigen. So ist hier der linke Vogel wesentlich dunkler als der rechte …, 06.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… dieser Vogel hingegen ist auffallend hell …, 06.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… entlang der Wegränder werden Hochstauden als Sitzwarten angeflogen …, 06.09.2024 (Foto: Hermann Knüwer) … oder auch mal Baumwipfel …, 06.09.2024 (Foto: Hermann Knüwer)… in Ermangelung von Sitzwarten verschafft auch mal ein Rüttelflug Überblick …, 06.09.2024 (Foto: Hermann Knüwer)… ein so schöner Pfosten …, 04.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… lockt schnell noch einen „Neider“ an …, 04.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… es geht doch nichts über eine friedliche Einigung …, 04.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… Start zu einem Beuteflug …, 04.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… diesmal geht es nicht um einen Regenwurm, sonden um ein größeres Insekt …, 04.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… immer wieder kommt es zu Flugspielen mit mehr oder weniger freiwilligen Partnern…, 06.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… hier sieht man wegen der großen Entfernung zwar nicht viel – doch ist ein wichtiges Detail trotzdem zu erkennen: endlich ist zwischen den „Youngstern“ mal ein Altvogel zu sehen! Ganz rechts sitzt ein adultes Weibchen, 06.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Der hier und da wahrnehmbare Vogelzug mit dem einen oder anderen unverhofften Highlight täuscht nicht darüber hinweg, dass zum Sommerende insgesamt Fauna und Flora ein eher trauriges Bild abgeben. So waren zwar heute in der Strickherdicker Feldflur (Frdbg.) zweistellige Anzahlen von Steinschmätzern (~ 15/- ein erstes Exmpl. am 28.08.), Wiesenschafstelzen in 2 Trupps (~ 50), Braunkehlchen (>6/- ein erstes Exmpl. am 26.08.), Feldlerchen (>5) – die erhofften Rotfußfalken blieben heute jedoch aus (gestern vormittags ein Diesj. und nachmittags noch ein adultes Weibchen von H. Brecher). Insgesamt hingegen gibt es wenig zu beobachten. Hinzu kommt, dass die Feldfluren nach der Ernte teils wie leergeräumte Wüsten wirken. Nicht nur die kahlen Felder, sondern die meist anschließend ebenfalls kurzgeschorenen Feldränder, Raine, Weg- und Straßensäume oder Gräben erzeugen ein teils trostloses Bild.
Diesj. Rotfußfalke vormittags in der Strickherdicker Feldflur (Frdbg.). Nachmittags ebenda ein zweiter Vogel (W. ad.) von H. Brecher beobachtet. Derzeit findet offensichtlich ein nennenswerter Einflug statt. Allein in den letzten 3 Tagen (Doppelmeldungen derselben Vögel durch unterschiedliche Beobachter überschlägig herausgerechnet) wurden in den Kreisen UN und SO annähernd 20 Vögel gesehen …, 01.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … noch deutlicher tritt auf dem Wegzug die Rohrweihe in Erscheinung. Hier ein rastendes Männchen auf der Büdericher Haar (Kr. SO) …, 27.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… imposant hier und da durchziehende oder auch rastende Fischadler. Hier ein diesj. Exemplar mit ablesbarem Ring (09 – CY) im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede. Rückmeldung der Beringungsdaten liegen noch nicht vor …, 18.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … sehr verhalten spielt sich bisher der Wegzug der Wespenbussarde ab. Hier 3 adulte Weibchen, die üblicherweise die Brutreviere eher verlassen, östlich von Frdbg.-Bausenhagen. Eventuell zieht sich wegen des weitgehend stabil sonnigen Wetters der Wegzug über viele Tage hin und bleibt dann unauffällig…, 21.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … das Braunkehlchen als ehemals prägnante Erscheinung unter den bei uns auf dem Zug rastenden Kleinvögeln muss man derzeit schon intensiv suchen. Tagesmaxima von 6-7 Vögeln sind bereits bemerkenswert. Kaum zu glauben, dass vor mehr als einem Jahrzehnt ohne viel suchen zu müssen auch schon mal 60 Vögel an nur zwei Standorten zu sehen waren (http://archiv.01.oagkreisunna.de/2011/09/09/16995/). Hier eines von 4 Exmpl. auf der Büdericher Haar (Kr. SO)…, 28.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … einer von 4 Steinschmätzern sucht mühselig auf dieser mit Herbizid behandelten Fläche nach Fressbarem (Frdbg.)…, 01.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … leider lädt eine Feldflur, die vielfach jetzt im Spätsommer von jeglichem Wildwuchs leergeräumt ist, kaum einen Vogel zur Rast ein …, 25.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … insektenreiche Hochstaudensäume an Feldrändern wie hier sind seltene Ausnahmen …, 25.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … hier wurde sogar in einem Geschützten Landschaftsbestandteil (UN-Dreihausen) die gesamte Vegetation mit einem Mulcher dem Erdboden gleichgemacht …, 28.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … dass es auch anders geht, zeigt ein Landwirt in der Strickherdicker Feldflur. Hier wurden parallel über Hunderte Meter Hochstaudensäume in der Feldflur angelegt. Ein kilometerlanges Netz solcher Säume bietet vielen größeren und kleineren Bewohnern Deckung und Nahrung – gleichzeitig sind die Säume auch noch ein wirkungsvoller Erosionsschutz, 01.09.2024 (Foto: Bernhard Glüer) Zu den inzwischen ebenfalls seltenen Durchzugsgästen gehören Gartenrotschwänze. Hier ein Männchen in der Hellkammer (Frdbg.-Bausenhagen) …, 19.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) Auch Baumpieper gehören bereits zu den Ausnahmegästen. Hier ein einzelner Rastvogel in der Büdericher Haar (Kr. SO). Ein weiterer Durchzügler heute in der Strickherdicker Feldflur…, 27.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … der Trauerschnäpper ist mit wenigen Einzelbeobachtungen ebenfalls bereits eine Seltenheit. Hier einer von zwei Vögeln in UN-Dreihausen …, 22.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) Einen kleinen „Lichtblick“ liefern vielleicht diese beiden Landkärtchen im NSG „Hemmerder Wiesen“, die entlang der Amecke reichlich blühende Hochstauden (wie hier den Wasserdost) und auch Brennesseln für ihre Raupen finden. In der sonst schmetterlingsarmen Saison `24 haben die Landkärtchen hier und da sogar eine dritte Sommergeneration hervorgebracht, 21.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Offenbar stehen wir auch im Kreis UN vor dem endgültigen Erlöschen unserer Feuersalamander-Bestände. Schon am 25.08.23 hatte Falko Prünte auf gesicherte Nachweise der tödlichen Pilzerkrankung „Bsal“ (auch Salamanderpest genannt) in Holzwickede hingewiesen (https://www.oagkreisunna.de/2023/08/28/kreis-unna-holzwickede-salamanderpest-bsal-nachweise-25-08-2023-f-pruente/). Wenig später schien in Fröndenberg die Welt noch in Ordnung zu sein, als in einem Top-Lebensraum um den Stromberg am 13.09.2023 bei einer nächtlichen Suche auf einer ca. 1,2 km langen Wegstrecke noch 67(!) gesunde Feuersalamander gefunden wurden (selbstverständlich sind alle gebotenen Hygiene- und Abstandsregeln zum Schutz der Salamander eingehalten worden). Inzwischen konnte jedoch bei einer nächtlichen Kontrolle (gestern, 13.08.) unter optimalen Bedingungen (22,3 °C, warmer Gewitterregen) derselben Wanderwegtrasse kein einziger Salamander mehr ausgemacht werden. Eine erste Suche am 16.07.24 war ebenfalls bereits ohne Fund geblieben.
Vermutlich einer der letzten noch gesunden Feuersalamander im Südkreis UN (Fröndenberg) aus dem vergangenen Jahr, 13.09.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Auf Initiative der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe läuft derzeit ein landesweites Fledermausmonitoring. Nachdem der NABU unter anderem auf dem Haarstrang mehr als 30 ha Wald kaufen konnte, war die Idee geboren, schwerpunktmäßig in diesem Areal Fledermausdaten für das landesweite Monitoring zu sammeln. Technisches Equipment und „Know-How“ wurde unter anderem vom „Institut für Tierökologie und Naturbildung GmbH“ aus Gonterskirchen beigesteuert. Es galt von 13 ausgewählten Probequadranten mindestens 8 auf Fledermausvorkommen zu untersuchen. Es wurden schließlich 10 Quadranten mit einem sogenannten Batcorder jeweils über 3 Nächte (also: 30 Nächte) auf Fledermaussignale überprüft. Dieses Gerät zeichnete durch einen Timer gesteuert jeweils von 20.00 Uhr abends bis 7.00 Uhr morgens Ultraschallsignale auf, die später mit einer speziellen Software ausgelesen und nach Fledermausarten analysiert werden. Von Anfang an wurde mit Spannung darauf geschaut, wo jeweils die besten Ergebnisse und die höchsten Signaldichten auftraten. Nach einer ersten Bereinigung der aufgezeichneten Signale (auch diverse Insekten erzeugen Ultraschallsignale) kamen pro Standort zwischen 129 und 1774 (!) Signale nach je 3 Nächten zusammen. In der Summe waren nach 30 Nächten 5 742 Signale aufgezeichnet. Natürlich entspricht diese Zahl nicht 5 742 Fledermäusen, denn es lässt sich nicht herausfiltern, ob an einem Standort nicht endlos oft immer dasselbe Tier vorbeigekommen ist. Trotzdem ist die Unterschiedlichkeit der Datendichte bemerkenswert. Parallel zur automatischen Aufzeichnung des Batcorders traf sich ein knappes Dutzend Fledermaussucher mehrmals im Untersuchungsgebiet, um ebenfalls mit spezieller Technik die geheimnisvollen Flattertiere aufzuspüren.
Bemerkenswert aus der Schmetterlingsfauna und der Vogelwelt: an mindestens 3 Stellen um Frdbg.-Bausenhagen gab es dieser Tage Beobachtungen von Mauerfüchsen (offenbar baut sich in der zweiten Sommerhälfte wieder ein kleiner Bestand auf). In den Hemmerder Wiesen bei aller sonst tristen Gesamtsituation der Schmetterlinge erfreuten mindestens 2 Postillone (= Wandergelbling), im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) an Weidenröschen 9 Raupen des Mittleren Weinschwärmers. Östlich Frdbg.-Bausenhagen 2 Grauschnäpper (ad).
Über 30 Nächte wurde auf dem Haarstrang um Frdbg.-Ostbüren akribisch nach Fledermäusen gesucht. – Hier im Bild ein Abendsegler in der Pflegestation von Sabrina Schreiter (Kamen), die bei der nächtlichen Suche tatkräftig mithalf …, 07.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Als erfahrener Experte erklärt hier Rainer Nowak, wie man mit sensibler Technik den Fledermäusen auf die Spur kommt …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… bei fortschreitender Dunkelheit ist dem Ultraschall-Sonar der Fledermäuse nur noch mit „Hightech“ beizukommen …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … als stationäre Technik für jeweisl 3 Nächte pro Standort wird dieser Batcorder eingesetzt, der Ultraschall-Signale aufzeichnet, die später ausgelesen werden können …, 22.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … einer der ausgewählten Standorte mit Wiese und Waldrandstrukturen, die auf nächtlichen Fledermausbesuch hoffen lassen …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … eine vorläufige Analyse der hier gesammelten Signale (voriges Foto) ergibt später, dass der Fledermausbesuch tatsächlich zumindest respektabel war. Die eingesetzte Software liefert Ergebnisse unter Vorbehalt. Doch schon reine Zahlen beeindrucken: 464 aufgezeichnete Fledermaussignale (unterer Grafikrand) und eine Stufe darüber werden >4 Gattungen angegeben. Die darüber ausgelesenen Arten sind vermutlich fehlerbehaftet und bedürfen noch einer genaueren Überprüfung …, August `24 (Ausarbeitung: Rainer Nowak)
… die Karte zeigt das gesamte Untersuchungsgebiet um Frdbg.-Ostbüren. Alle 10 Einsatzorte des Batcorders sind eingetragen. Es sind jeweils die Nr. des Standortes, das Datum von Auf- und Abbau und die Summe der jeweils aufgezeichneten Fledermausdateien ablesbar, August `24 (Ausarbeitung B.Glüer u. R. Nowak)Wie „Phönix aus der Asche“ … – lange vermisst – jetzt an mehreren Stellen um Frdbg.-Bausenhagen mit einigen Exmpl. wieder aufgetaucht: Mauerfuchs. Hier ein männlicher Falter beim Sonnenbaden, 05.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … als weiterer „Überraschungsgast“ in den Hemmerder Wiesen: mindestens 2 Postillone (Wandergelbling). Links ist ein Weibchen an den gelben Einschlüssen im schwarzen Flügelrand zu erkennen, während die Männchen einen komplett schwarzen Flügelrand besitzen. Leider zeigen sie die Flügelinnenseite ausschließlich im Flug, 08.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) Einer von 2 adulten Grauschnäppern östlich von Frdbg.-Bausenhagen, 08.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
In der Vogelwelt ist es inzwischen schon recht still geworden – sowohl, weil mauserbedingt die meisten Arten nicht mehr singen und das Brutgeschäft erledigt ist, als auch, weil vertraute „Protagonisten“ weiter sinkende Bestände haben oder aber das Brutgebiet Richtung Süden bereits verlassen haben. Unter den Spätbrütern gilt es derzeit vielleicht doch noch Baumfalken oder Wespenbussarde „dingfest“ zu machen. Beide Arten sind bei uns weiterhin rückläufig. Heute überflog ein Baumfalke die Hemmerder Wiesen (einen Brutverdacht im näheren Umfeld gibt es nicht). Gestern hielten sich 2 Baumfalken im Ruhrtal/Holzwickede auf (evtl. ein letztes Brutvorkommen im Südkreis). Ebenda auch ein Wespenbussardpaar mit ausgiebigen Balzspielen. Die Balzaktivitäten sprechen Anfang August leider für einen vorausgegangenen Brutverlust. Normalerweise sind um diese Zeit fast flügge Jungvögel im Horst, die ihre Elternvögel „auf Trab halten“, weil sie jetzt viel Nahrung brauchen. Paarspiele und Balz sind demgegenüber eher so etwas wie ein Verzweiflungsprogramm, denn 4 Wochen vor dem bevorstehenden Wegzug wird in keinem Fall mehr eine Brut begonnen. Leider konnten auch im mehrfach erwähnten Raum Frdbg.-Bausenhagen keine neuen Anhaltspunkte für eine Wespenbussardbrut gefunden werden.
Auch die Suche nach einem weiteren „Sorgenfall“ – den Grauschnäppern, die einst regelmäßig zum Sommerende mit Familienverbänden an Waldrändern, auf Weidezäunen, Telefondrähten etc. zu finden waren, ist meist vergeblich. Heute fand sich ein Familienverband in UN-Dreihausen mit mindestens 2 noch zu versorgenden Jungvögeln. Je ein Exmpl. am Backenberg (Frdbg.-Frömern) und östlich des alten Golfplatzes „Am Winkelshof“. Auf diesem Golfplatz vorgestern ein Familienverband mit mindestens 4 Exmpl.
Erfreulich zeigt sich in diesen Tagen immerhin der Weißstorch mit teils beeindruckenden Rastbeständen und bereits abzieheden Trupps. 25 Vögel rasteten vormittags in den Hemmerder Wiesen. Im Ruhrtal/Holzwicke gestern in zwei Trupps insgesamt 48 Störche westwärts ziehend.
Regelrechte Bestandszusammenbrüche gibt es offensichtlich in der Schmetterlingsfauna. Selbst einst häufige Arten (alle Weißlinge, Kl. Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral, div. Bläulinge u.a.) sind kaum zu finden.
Synchronfliegen eines Wespenbussardpaares südlich Holzwickede (links oben M. und rechts unten W.) …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… bei optimaler Thermik lassen sie sich ausgiebig beobachten – hier nochmals das Männchen …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… und in ständiger Begleitung auch das Weibchen …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… das Männchen landet schließlich sogar in einem Baum. – So verhält sich kein Brutpaar, das fast erwachsenen Nachwuchs zu versorgen hat, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Grauschnäpper – in früheren Jahren deutlich häufiger anzutreffen. Hier auf hoher Sitzwarte in einem alten Hartriegel (UN-Dreihausen) …, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… die wohl spärliche Insektenkost wird durch Beeren des Hartriegels aufgestockt …, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… immerhin zeugen mindestens 2 noch zu fütternde Jungvögel in einem nahen Strauch von einer erfolgreichen Brut, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Beachtliche Ansammlung von Weißstörchen (insgesamt 25 Exmpl.) in den Hemmerder Wiesen, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Ein einsamer Distelfalter in einem Rotkleefeld bei Frdbg.-Frömern. Immerhin lässt das makellose Äußere darauf schließen, dass es sich um einen bei uns geschlüpften F1-Falter handelt. Distelfalter überwintern in unseren Breiten nicht und können nur durch Einwanderung aus dem Mittelmeerraum und darüber hinaus alljährlich Bestände aufbauen. Erste Falter waren vereinzelt bereits im Juni bei uns – dies ist offensihtlich ein Nachkömmling davon …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenfalls auf einem Rotkleefeld (Frdbg.-Bentrop) dieser schon fast sensationelle Schwalbenschwanz. Als recht mobile Falterart könnte er aus dem Ruhrtal oder auch dem Sauerland eingeflogen sein. Insgesamt sind inzwischen die Lebensbedingungen für diesen Edelfalter ebenfalls deutlich verschlechtert …, 30.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… noch etwas verbreiteter findet sich das Tagpfauenauge (Bild 1 / Hemmerder Wiesen). Auf dem zweiten Bild ist die Eiablage auf der Blattunterseite einer Brennessel zu sehen, während sich auf Bild 3 die geschlüpften Jungraupen zur Spätsommergeneration entwickeln. Die ab September schlüpfenden Falter überwintern und sorgen hoffentlich im kommenden Jahr für den Fortbestand der Art, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
In diesen Tagen geht die Saison der meisten Mauersegler bereits wieder zu Ende. Bei längerer Beobachtung fällt auf, dass die lauten und spektakulären Flugspiele vor allem in der Nähe der Brutstätten kürzer und scheinbar hektischer werden – so als „säße man abreisebereit auf gepackten Koffern“. Auch die Versorgungsflüge für die noch in den Nestern sitzenden Jungen gehen deutlich zurück. Dadurch verlieren die Jungvögel beim Erreichen der Flugfähigkeit bis zu 10 g an Gewicht – als ginge es darum, das „ideale Wettkampfgewicht“ zu bekommen. Bekanntlich verlassen die Jungvögel sofort nach dem Ausfliegen vollkommen auf sich allein gestellt ihre Brutheimat Richtung Mittelmeer. Trotz des Insektenmangels halten sich die meisten Mauerseglerpopulationen auf niedrigem, aber stabilem Niveau. Problematisch ist allerdings das durch energetische Gebäudesanierungen weiter rückläufige Brutplatzangebot, so dass künstliche Nisthöhlen an Bedeutung gewinnen.
Für die Mauersegler (hier ein Altvogel mit prall gefülltem Kehlsack für den Nachwuchs) geht der Sommer schon bald zu Ende … (Frdbg.-Hohenheide), 26.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… an den ca. 140 künstlichen Nisthöhlen der Fröndenberger Innenstadt herrschte dieser Tage noch reges Treiben …, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… vor allem die unverpaarten Nichtbrüter, die in jeder Kolonie 40 – 60 % ausmachen können, sorgen für Unruhe und versuchen teils recht aggressiv einen Brutplatz schon jetzt für die nächste Saison zu besetzen …, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… es finden sich dann potentielle Paare zusammen, die jetzt zum Saisonende eine künftige Bruthöhle als Schlafplatz aufsuchen und diesen erbittert verteidigen …, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer).. von den hier angebrachten 8 Nisthöhlen sind allerdings alle bereits besetzt …, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… auch unter dem eigenen Dach (Frdbg.-Hohenheide) versuchen an der Nistplatzbatterie immer wieder „Trittbrettfahrer“ lautstark ein „Bein in die Tür“ zu bekommen …, 26.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… die Höhleneigentümer geben dem „Besucher“ aus dem Innern jedoch ebenso lautstark zu verstehen, dass hier kein Platz mehr frei ist …, 26.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… in 8 Nisthöhlen steht inzwischen der Nachwuch (kenntlich an den hell gesäumten Gesichtsfedern) unmittelbar vor dem Ausfliegen …, 13.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… in älteren, noch nicht komplett wärmeisolierten Gebäuden finden Mauersegler gelegentlich noch „traditionelle“ Bruthöhlen in Mauerlöchern oder Dachtraufen – wie hier in einem Natursteinhaus in UN-Hemmerde. Hier verlässt ein Altvogel nach der Fütterung rückwärts die Bruthöhle …, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… absolut erstaunlich fand sich im selben Haus auch die niedrigste, jemals von mir gefundene Mauerseglerbruthöhle in rund 2,6 m über dem Boden. Bekanntlich brauchen Mauersegler als Hochgeschwindigkeitsflieger für jeden Flugstart eine gewisse Fallhöhe, die ihnen den Abflug erleichtert, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Männlicher Wespenbussard nördlich von Frdbg.-Hohenheide mit einem Nahrungshappen für den Nachwuchs. Die Flugrichtung (Frdbg.-Bausenhagen) reiht sich in andere Beobachtungen ein und lässt im Bereich des Bausenhagener Schelks einen Brutplatz vermuten. Die Wespenbussarde des Kreises UN sind ganz offensichtlich weiter rückläufig. Neben dem von C. Rethschulte mehrfach aus Bönen gemeldeten Vorkommen ist dies bisher der zweite relativ sichere Brutnachweis. Da für die Wespenbussarde die meiste Arbeit der Jungenaufzucht mit dann zunehmenden Versorgungsflügen jetzt erst beginnt, besteht noch Hoffnung auf bisher unentdeckte weitere Paare, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Interessantes aus der Schmetterlingswelt: das Bild zeigt zwei unterschiedlich alte Landkärtchen (Hemmerder Wiesen). Bekanntlich unterscheidet man bei dieser Art eine helle Frühjahres- und eine dunkle Sommergeneration. In Abhängigkeit von der Tageslänge (helle Sonnenstunden) nimmt der Braunanteil in der Farbverteilung zu oder ab. Der obere, schon sehr abgeflogene Falter (ohne Braun) stammt noch aus dem Juni mit langen Tagen und kurzen Nächten, während der frische, untere Falter in der zweiten Juliwoche geschlüpft ist. Man erkennt, dass schon diese geringfügig abgenommene Tagessonnenscheindauer weniger Wochen beim unteren Falter den Braunanteil erhöht! 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Eine zweite Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche erbrachte heute nach den sehr ernüchternd schlechten Zahlen der ersten Kontrolle am 01. Juni `24 leider nicht den erhofften Anstieg der niedrigen Zahlen durch späte Zusatzbruten, sondern – im Gegenteil – einen weiteren alarmierenden Einbruch! Von den erschreckend wenigen 14 Bruten des 01.06. (vgl. https://www.oagkreisunna.de/2024/06/05/froendenberg-unna-flussregenpfeiferbruterfolg-weitere-waldohreulen-erste-bilanz-der-mauerseglerkolonie-in-der-stiftskirche-baumpieper-brutverlust-kiebitze-u-a-05-06-2024-b-glueer/) waren heute nur noch 5 (!) Bruten mit insgesamt 10 Jungvögeln (5×2) übrig. Hinzu kommen zwei Spätbruten mit 1×1 und 1×2 Eiern. Mit insgesamt also nur 7 Bruten ist das die schlechteste Bilanz seit Beginn der Aufzeichnungen aller Bruten in der Stiftskirche im Jahre 1997. Die bisher niedrigste Brutpaarzahl lag bei immerhin 17 erfolgreichen Bp, so dass man in diesem Jahr von einem regelrechten Zusammenbruch der Brutkolonie sprechen muss!
Ein bei der heutigen Kontrolle/Stiftskirche leider typisches Bild in den Brutnischen der Mauersegler: leere Nestmulden und herumliegende Eier. Die eingefügten Bilder zeigen dieselbe Nische bei der Erstkontrolle am 01.06.24 (brütender Altvogel verlässt die Nistschale mit 1 Ei). Eine plausible Erklärung für die Verluste lässt sich nicht geben. Die wenigen erfolgreichen Bruten haben gut genährte Junge. Prädatoren hätten sicher die Eier gefressen bzw. andere Reste und Spuren zurückgelassen, 03.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Freud und Leid liegen gerade in der Hauptbrutzeit der Vögel oft nah beieinander. Vor allem bei rückläufigen Arten erfreut jeder Fund und erst recht jeder Bruterfolg – und es schmerzt ganz besonders, wenn Bruten dann doch scheitern. Die Kiebitzsaison hat ihren Höhepunkt überschritten und eine vorläufige Bilanz – etwa für die Hemmerder Wiesen – ist doch ernüchternd. Ein gutes Dutzend Gelege (im Grünland teils nicht einsehbar) hätte rechnerisch mit je 4 Eiern in der Summe >40 Jungkiebitze hervorgebracht. Tatsächlich ist wohl nur ein halbes Dutzend flügge geworden. Eines von mehreren Nachgelegen (nach Verlust der Erstbrut) steht noch im besonderen Fokus (siehe Fotos unten).
Im Wassergewinnungsgelände (Frdbg.-Langschede) hat es bisher nur ein Flussregenpfeifer-Paar (von drei Paaren) bis zur Halbwüchsigkeit von 4 Jungen geschafft.
Im Bausenhagener Schelk verläuft die Brutsaison für die Baumpieper (vgl. Meldung vom 30.05.) weniger erfreulich: eine besiedelte Aufforstungsfläche wurde dieser Tage mit Freischneidern von einem sechsköpfigen Arbeitstrupp kahlgeschoren. Mitbetroffen waren/sind hier unter anderem auch Bruten von Goldammern, Neuntöter, Dorngrasmücken, Fitissen u.a.. Im Gespräch mit dem während der Arbeiten herbeigerufenen Förster und dem Waldbesitzer konnte zwar eine Vereinbarung gefunden werden, die verbliebene Bereiche für vier Wochen schont, doch grundsätzlich sind solche Arbeiten im Zuge von Wiederaufforstungen üblich und absolut legal. Bezugnehmend auf den Kommentar von A. Steinweg (vgl. seine Meldung vom 30.05.) sei hier gesagt, dass es eine häufig gemachte Erfahrung ist, dass Gespräche mit Verantwortlichen für verhängnisvolle Pflege- oder Mäharbeiten zwar den einen oder anderen kleinen Erfolg bringen, doch die Problematik grundsätzlich nicht aus der Welt schaffen.
Eine unter Mithilfe von Hermann Knüwer durchgeführte erste Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche ist auch nur „eingeschränkt“ erfreulich. So konnte eine seltene Vierer-Brut gefunden werden (=4 Eier!). Der Abwärtstrend der Brutpaarzahlen insgesamt setzt sich andererseits jedoch fort: so gibt es nur 14 begonnene Bruten (gegenüber zunächst 18 Bruten im letzten Jahr). Alle Bruten wurden spät begonnen (wie auch in den Vorjahren). Das heißt, es war erst ein einziger Jungvogel am Tag der Kontrolle geschlüpft – ansonsten gab es nur Eier. Insgesamt lagen 7 Eier neben den Nestern, was für Stress und Konkurrenzkämpfe spricht. In einer Brutnische lag ein toter Altvogel.
Als uneingeschränkt erfreulich sei am Schluss der Nachweis einer fünften Waldohreulenbrut (vgl. auch Meldung von H. Knüwer und anderen am 31.05.) im Unnaer Stadtgebiet genannt (gemeldet durch Janett Kate vom „Orni-Stmmtisch“/Frdbg.). Mindestens 2 flügge Jungvögel ließen gestern, 04.06., ihre Bettelrufe hören.
„Halbstarker“ Nachwuchs bei den Flussregenpfeifern im Wassergewinnungsgelände in Frdbg.-Langschede …, 02.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)… trotz schon weitreichender Befiederung muss „Mama“ immer wieder wärmen. Aber maximal schafft sie es nur bei 3 ihrer 4 Sprösslinge, sie zu bedecken (im kühlen Nass ohnehin nicht wirklich zielführend), 02.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)Mauersegler schaut in seiner Brutnische im Turmkegel der Stiftskirche/Frdbg. über die Mauerkante nach unten in die Tiefe …, 01.06.2024, (Foto: Hermann Knüwer)… auf der künstlichen Schwegler-Nistschale wird auch hier noch gebrütet. Nur in einem von 14 Mauersegler-Gelegen ist bisher ein einziger Jungvogel geschlüpft. Beachtlich ist hingegen der Lausfliegenbefall, 01.06.2024, (Foto: Hermann Knüwer)Futter tragender Baumpieper auf dem Weg zu seinen Jungen im Nest (Bausenhagener Schelk) …, 01.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)… drei Tage später bietet sich hier dieser Anblick! Es gab eine nicht unübliche und absolut legale Pflegearbeit, 04.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)… das Baumpieper-Paar ist auf einer Nachbarfläche zu sehen. Das Männchen (rechts) – fast ununterbrochen singend – versucht das Weibchen zu einer Nachbrut zu stimulieren, denn die Erstbrut ist offensichtlich verloren. 04.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)Redensartlich hat der Wald überall Augen, die jeden Besucher (heimlich) beobachten. Hier gehören sie einem Waldkauz in seinem Tagesversteck (Bausenhagener Schelk), 04.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)Mit Augenmaß wird schweres Gerät bei der Feldbestellung am markierten Kiebitz-Nachgelege vorbeigelenkt (Hemmerder Wiesen) …, 04.06.2024, (Foto: Hermann Knüwer)… die Mühe führte (vorläufig) zu einem befriedigenden Ergebnis: Der Mais ist nach langen Regenperioden endlich im Boden und das Kiebitzweibchen brütet unbeirrt auf seiner ausgesparten Brutinsel (Pfeil), 05.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
„Alle Vögel sind schon da …“ (???) Der Titel des Volkslied-Klassikers, der einst schwärmerisch den vogelkundlichen Zauber des Frühlings besang, stellt sich in der heutigen Vogelbeobachtung inzwischen längst eher als bange Frage!
Zwei „Großereignisse“, die unsere schwindende Artenvielfalt thematisieren, haben jüngst immerhin auch die Medienlandschaft beschäftigt. So hat der NABU ein weiteres Mal mit der viel beachteten Aktion „Stunde der Gartenvögel“ unsere Vogelwelt durch 58 000 teilnehmende Beobachter erfasst (die Ergebnisse liegen jetzt vor). Und zum zweiten wurde für NRW durch Oliver Krischer (Umweltministerium) eine aktualisierte Rote Liste, die gern als „Fieberthermometer des Patienten Natur“ bezeichnet wird, vorgestellt.
Auch wenn die „Stunde der Gartenvögel“ als sogenannte Citizen Science (=Bürgerforschung durch Laien) methodische Schwächen hat, so zeigen die Ergebnisse doch interessante Trends oder sogar Alarmzeichen, die aufhorchen lassen. In diesem Jahr etwa ist im Häufigkeits-Ranking wieder der Haussperling unter 1,2 Mio. gemeldeten Vögeln der „Sieger“ (jedoch mit einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um -5 %). Auch Platz 2 und 3 (Amsel und Kohlmeise) halten ihre Position – jedoch mit je -7 % Einbuße. Andere Artzahlen sind noch alarmierender: die bekanntesten Finken (Buchfink, Stieglitz, Gimpel, Grünfink) zeigen durchweg zweistellige Prozentzahlen im Rückgang. Kernbeißer sogar –55 % (!). Die Goldammer –38 %, Sumpfmeise –40 %, Rauchschwalbe –26 %, Mehlschwalbe –20 % … – Unter wenigen „Gewinnern“ legen der Zilpzalp mit 14 % zu und der Zaunkönig mit 8 %.
Kein Wunder, dass die neue „Rote Liste“ von 43 000 gelisteten Tier- und Pflanzenarten fast die Hälfte als gefährdet einstuft. Die erfreuliche mediale Aufmerksamkeit (etwa in einem Fernseh-Nachrichten-Beitrag, den ich gesehen habe) löste trotzdem hier und da auch Kopfschütteln aus: da wurde zum Beispiel der dramatische Einbruch der Feldsperlinge ausführlich kommuniziert und im Bild mit einem Foto illustriert, das jedoch eine Feld l e r c h e (!) zeigte. Ich befürchte, dass dieser Nachrichtenbeitrag (vielleicht nur schlecht recherchiert?) im Hintergrund neben dem beschriebenen Artenschwund ein weiteres, noch gravierenderes Problem beinhaltete: Dass nämlich die Artenvielfalt, die ins Bewusstsein gerückt werden sollte, schon derart in Vergessenheit geraten ist, dass etwa der Unterschied zwischen Feldsperling und Feldlerche schon gar nicht mehr als Unterschied wahrgenommen wird. Die rückläufigen Arten sterben also nicht nur draußen in der Natur, sondern schon längst auch in den Köpfen.
Im südlichen Kr. UN scheint sich derweil unter anderem auch der Trauerschnäpper als heimischer Brutvogel zu verabschieden. Eine intensive Suche in zwei seiner letzten Kleinstvorkommen (Hemmerder Schelk und NSG „Bahnwald“/Howi) blieb bislang erfolglos. Auch andere dieser Tage intensiv gesuchte Arten haben bedenklich niedrige Bestände bzw. sind lokal verschwunden – wie etwa Baumpieper mit 3 Revieren im Bausenhagener Schelk und nur einem im Hemmerder Schelk. Grauschnäpper konnten im Bausenhagener Schelk mit 4 Revieren gefunden werden.
Die Liste der vom NABU ermittelten „Gartenvögel“ führt auch in diesem Jahr der Haussperling als häufigster Vogel an – jedoch mit einem weiteren Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 5 %. Im Bild ein Männchen an einem Gehöft nahe dem Hemmerder Ostfeld (Werl-Holtum), 29.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Deutlich im Aufwind ist weiterhin der Weißstorch. – Auch für unsere Verhältnisse zusätzlich „rekordverdächtig“ – dieser Brutplatz am Hofe Louven (Bönen-Lenningsen) mit erstaunlichen 5 Jungvögeln, 27.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Bei vielen weniger auffälligen Kleinvögeln, wie etwa den Goldammern, vollzieht sich ein wenig bemerkter Schwund. Die NABU-Zahlen ermitteln innerhalb eines Jahres einen Rückgang um 38 %. Hier ein Futter tragendes Weibchen im Bausenhagener Schelk …, 23.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… mit annähernd gleichbleibenden Beständen (-2 %) ist die Mönchsgrasmücke gelistet. Hier ein Futter tragendes Weibchen im Bausenhagener Schelk, 23.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… immer schwieriger sind inzwischen die einst häufigen Grauschnäpper zu finden. Lichte Fichten-Kalamitätsflächen, die windgeschützt viele Sitzwarten und hinter loser Rinde zahlreiche Nistmöglichkeiten bieten, werden offenbar (noch) gern besiedelt (Bausenhagener Schelk), 29.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenfalls nahe Frdbg.-Bausenhagen zeigten sich diese drei Wespenbussarde. In der Foto-Betrachtung ist selbst ein unscharfes Bild zur Individualerkennung unter Umständen interessant. Auf dem mittleren Bild ist ein Weibchen zu sehen, das gleichzeitig mit dem zwischen Baumkronen nur unscharf erwischten Männchen (links) überhinflog. Das sehr helle Männchen (rechts) tauchte an selbser Stelle 4 Tage später auf. Heute (30.05.) auch ein balzendes Wespenbussardmännchen (Schmetterlingsflug) nahe dem Bahnwald (Howi), 27.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Rohrweihen (hier ein Männchen über den Hemmerder Wiesen) halten sich in geringer Zahl durch sehr aufwendige Schutzmaßnahmen der Brutplätze weiterhin im Kr. UN, 28.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Auf sehr niedrigem Niveau halten sich im Kr. UN Flussregenpfeifer – meist in Sekundärbiotopen, wie hier in einem Filterbecken des Wassergewinnungsgeländes bei Frdbg.-Langschede. Häufig gehen Gelege durch steigende Wasserstände verloren. Eines von ebendort 3 Paaren hat gerade Nachwuchs (außerhalb des Bildes noch 3 weitere Jungvögel), 27.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Ständiger „Sorgenfall“ – die intensiv genutzte Feldflur mit oft fragwürdigen Pflegemaßnahmen. Hier werden in der Hauptbrutzeit Wegsäume (Hemmerder Ostfeld) auf Streichholzlänge heruntergemäht. Das eingefügte Bild links zeigt am gemähten Saum „Am Dörgänger“ ein männliches Schwarzkehlchen und ein männliches Rebhuhn, Bild Mitte: Raupennest des Tagpfauenauges auf Brennesselsaum, Bild rechts: Schafstelzenpaar auf gerade abgemähtem Saum „Am Dörgänger“, hinter dem Mähfahrzeug (Pfeil) sammelt bereits eine Rabenkrähe das gemetzelte Kleingetier, vor dem Mähfahrzeug (Pfeil) fängt eine Rauchschwalbe herausgescheuchte Insekten, alle Bilder entstanden am 29.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Bei der morgendlichen „Hunderunde“ kam es heute um 8.15 Uhr zu einer seltenen Begegnung nördlich von Frdbg.-Hohenheide: bei wolkenverhangenem Himmel und Windstille meldete sich über mehrere Minuten als „Solist“ und derzeit einziger Sänger ein Zwergschnäpper. Er sang aus den dicht belaubten Wipfeln von Alleebäumen (Linden) entlang der Ostbürener Straße – vor einer Gehölzkulisse des benachbarten Golfplatzes „Am Winkelshof“. Leider war er im dichten Blattwerk nicht zu sehen, obwohl er nur wenige Meter über mir war. Der Zwergschnäpper kommt schwerpunktmäßig im Nordosten Deutschlands und im Alpenraum als Brutvogel vor und wurde in NRW bisher nur ca. 45 mal nachgewiesen. Das hängt wohl auch mit seinen Zugrouten zusammen, die nach SO ausgerichtet sind. Er überwintert nämlich nicht – wie die meisten unserer Zugvögel – im Mittelmeerraum, bzw. in Afrika, sondern in Pakistan und Indien.
Nach 2020, 2022 und 2023 wurde am Pfingstsamstag, 18.05.24, zum vierten Mal per Zufallserfassung der gesamte Vogelbestand (alle sichtbaren und hörbaren Arten und Individuen) entlang des als Radweg ausgebauten Bahndammes zwischen HAM-Kump und UN-Königsborn auf einer Strecke von 10,5 km dokumentiert. Alle aktuell ermittelten Arten mit Individuenzahlen (absteigend nach Häufigkeit) und in Klammern den Zahlen vom 18.05.2023, 18.05.2022 und dem 23.05. 2020 sind unten gelistet. Bei einzelnen Arten scheint sich über den Fünfjahreszeitraum ein Trend abzuzeichnen, bzw. die aktuelle Situation hebt sich signifikant ab. So setzt sich der negative Trend bei der Dorngrasmücke auch in diesem Jahr fort. Deutlich rückläufig scheinen auch Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Mauersegler oder sogar Mäusebussard und Goldammer zu sein. Manche Arten wurden trotz intensiver Suche nicht gefunden: Feldsperling, Sumpfmeise, Wiesenschafstelze, Hausrotschwanz, Schwanzmeise, Klappergrasmücke (durch derzeitige Jungenaufzucht möglicherweise eher heimlich – kommen auf der Zählstrecke vermutlich mit einzelnen Revieren vor – außer dem Feldsperling oder der Weidenmeise, die schon lange nicht mehr gemeldet wurden). Auffällig stark vertreten waren Amsel (nach zurückliegenden Einbrüchen durch Usutu-Epidemien?), Buchfink oder der Buntspecht (Profiteur sterbender Wälder?). Manche Arten treten akustisch möglicherweise auch stärker in Erscheinung, weil sie wegen des warmen Frühjahrs schon früh eine erste Brut gemacht haben und nun vermehrt wieder singen, um die zweite auf den Weg zu bringen. In Bönen-Lenningsen gibt es neben dem „Louven-Paar“ ein weiteres Storchenpaar in den Sesekewiesen nahe dem Hof Stemper.
Gezählt wurde zwischen 8.35 Uhr und 13.05 Uhr mit ca. 75 % Sonnenscheindauer, 11,4 °C – 21,6 °C und kaum Wind. Mit diesjährig 53 gefundenen Arten liegt das Ergebnis im Rahmen einer Zufallserfassung nahe an den Vorjahressummen 50, 45, bzw. 55 Arten. Nur 19 der 53 Arten konnten mit zweistelligen Individuensummen ausgemacht werden.
Zum vierten Mal seit 2020 wurde die exakt selbe Strecke der als Radweg ausgebauten Bahntrasse zwischen UN-Königsborn und HAM-Kump nach sämtlichen Vogelarten abgesucht, 18.05.2024Mit immerhin zwei Revieren ist der Grauschnäpper vertreten (leider nur im Gegenlicht auf einem trockenen Eichenast erwischt)…, 18.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … Nachwuchs fütternde Arten – wie hier die Kohlmeisen – sind bei der „Volkszählung“ eher heimlich und unauffällig …, 18.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer) …. mancher Nistplat zwird auch „zweckentfremdet“ – hier wohnt ein individuenstarkes Baumhummelvolk …, 18.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … ein weiteres Storchenpaar in Bönen-Lenningsen…, 19.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… nicht mehr so häufig wie einst: Mäusebussard – hier an Fallwild bei UN-Mühlhausen auf der stark befahrenen Bahntrasse Unna/Hamm, 18.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … nicht im Zählgebiet, sondern NO von UN-Dreihausen. Aber erst die zweite Sichtung der Saison: männlicher Wespenbussard auf einem Feld rastend, 18.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer) Ebenfalls nicht im Zählgebiet, doch als Sommerbeobachtung allemal eine freudige Überraschung: eines von zwei Rebhühnern östlich von Frdbg.-Bausenhagen (beide männlich) auf Ackerbrache. Auch deshalb eine Überraschung, weil im Rahmen der landesweiten Rebhuhnzählung dasselbe Gebiet im Februar vergeblich durchsucht worden war, 16.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer) Auch dieser Teichrohrsänger als einer von zwei Revierhaltern in einem kleinen Schilfgebiet (Kamen-Heeren) liegt nicht im Zählgebiet – aber bereichert das sonst „magere“ Artenspektrum, 19.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)