Monate: Oktober 2023

Bönen: Rotdrossel, Wacholderdrossel, Misteldrossel, Stieglitz, Eichelhäher, Graureiher, Turmfalke, Mäusebussard, Schwanzmeise, Zaunkönig, Buntspecht am 27./30.10.2023 (C. Rethschulte)

Heute Vormittag an der Seseke nahe der Feldflur Kleykamp ca. fünf Rotdrosseln …
… diese Misteldrossel …
… dieser Stieglitz …
… ein Eichelhäher …
… und ein kreisender Mäusebussard (30.10.23, Fotos: C. Rethschulte).
Im HRB Seseke selbst nur drei Graureiher, zwei Nilgänse …
… und ein Turmfalkenpaar auf einem Weidenstamm ruhend (30.10.23, Fotos: C. Rethschulte).
Am Telgenbusch nördlich von Altenbögge ca. zwanzig Wacholderdrosseln …
… auf einer Obstwiese (30.10.23, Fotos: C. Rethschulte).
Im eigenen Garten zwei bis drei Schwanzmeisen (27.10.23) …
… ein Zaunkönig auf der Terrasse …
… und seit einiger Zeit wieder ein Buntspecht an der Fütterung (30.10.23, Fotos: C. Rethschulte).

Filmtipp (B.Glüer)

Zur Abwechslung mal kein Hinweis auf beobachtetes Federvieh, sondern auf einen sehenswerten, bei 3sat ausgestrahlten Film (Tipp von Clemens Rethschulte) über uns selbst: die Zunft der Vogelgucker – über die Faszination und Leidenschaft der Vogelbeobachtung mit unterschiedlichsten Protagonisten und Motivationen. Von Mario Kreuzer, „Magie der Vögel – was Birdwatcher begeistert“.

https://www.3sat.de/dokumentation/tiere/die-magie-der-voegel-was-birdwatcher-begeistert-100.html

Kreis Unna/Bönen: Kranich, Zilpzalp, Grünspecht, Kleiber, Rotkehlchen, Star, Turmfalke, Goldammer, Feldlerche, Bluthänfling, Rotmilan etc. 21. – 23.10.23 (C. Rethschulte)

Vorab: Am letzten Samstag (21.10.23) überflogen ca. 50 Kraniche Altenbögge in südwestlicher Richtung.

Gestern ausdauernd im Garten anwesend: dieser Zilpzalp, hier einmal im Blasenstrauch …
… hier im Cotoneaster; bei der Futtersuche fast immer in Bewegung (22.10.23, Fotos: C. Rethschulte).
Von der Terrasse aus im angrenzenden NSG Lettenbruch ist dieser Grünspecht zu beobachten (22.10.23, Foto: C. Rethschulte).
„Unser“ Rotkehlchen sitzt vermutlich etwas wehmütig auf dem Futterhäuschen, denn dort ist schon monatelang kein Körnchen mehr zu finden – dem Waschbären sei Dank für seine weiterhin bestehende Anhänglichkeit (23.10.23, Foto: C. Rethschulte).
Hier gibt es weiterhin Körner für Meise, Spatz, Kleiber und Co. – der Waschbär hat diese Futterstelle noch nicht gefunden – oder ignoriert er sie?(22.10.23, Foto: C. Rethschulte).
Gestern in der Feldflur am Grenzweg in Bönen ca. 20 Stare, 25 Buchfinken, 20 Bachstelzenund einige Feldlerchen (22.10.23, Foto: C. Rethschulte).
In Rottum ließ sich dieser Turmfalke „bei seiner Arbeit“ fotografieren – dankeschön! (22.10.23, Foto:C. Rethschulte).
Heute Vormittag waren am Mühlhauser Berg sieben Goldammern
… ca. 50 Feldlerchen und ca. 50 überfliegende Kormorane zu sehen (23.10.23, Fotos: C. Rethschulte).
Südlich der B1 (Höhe Stockum) zehn Bluthänflinge
… und ein Rotmilan (23.10.23, Fotos: C. Rethschulte).

Fröndenberg: Bergpieper, Bergfinken, Bekassinen, Krickenten, Habicht, Schwarzkehlchen u.a. am 22.10.2023 (K.&A.Matull)

Vormittags konnten wir vom Aussichtshügel der Kiebitzwiese u.a. folgendes beobachten:

12 Graugänse, 2 Rostgänse (Überflug), unter >120 Stockenten insgesamt 6 Krickenten, 3 Silberreiher, 3 Graureiher, 6 Bekassinen, ein Schwarzkehlchen, >30 Stieglitze und >10 Bluthänflingen.

Ebenda (→ wie bei B.Glüer im Wassergewinnungsgebiet Frdbg.-Langschede) auch die (für uns persönlich) ersten (>3) Bergpieper.

Nebenher beim nicht detailliert erfassten Kleinvogelzug u.a. Wocholderdrosseln, Buchfinken, Bergfinken (Finken teils auch rastend), unbestimmte Pieper (ein Großteil auch aus der Kiebitzwiese abfliegend), Erlenzeisige Stare und Feldlerchen.

Schwarzkehlchen am 22.10.2023 auf der Kiebitzwiese. (Foto: Andre Matull)
Ebenda auch die (für uns persönlich) ersten Bergpieper nahrungssuchend am 22.10.2023 (Foto: Andre Matull)
Dieser junge Habicht verfolgte einen Schwarm Dohlen und schaffte es auch eine aus dem Schwarm herauszutreiben. Der weitere Verlauf dieser Szene spielte sich dann allerdings außerhalb unseres Sichtfeldes ab. 22.10.2023 (Foto: Andre Matull)
Ideale Bedingungen für Krickenten und Bekassinen auf der Kiebitzwiese am 22.10.2023. (Foto: Andre Matull)
Rastende Buchfinken genauer zu beobachten kann sich derzeit lohnen. Dazwischen können sich, wie hier, auch rastende Bergfinken befinden. 22.10.2023 (Foto: Andre Matull)

Fröndenberg: Großer Finkenschwarm, erste Bergpieper, Waldwasserläufer, Heidelerchen, Feldlerchen, Hausrotschwänze u.a., 22.10.2023 (B.Glüer)

In Frdbg.-Ostbüren hat ein mehrere Hektar großes Sonnenblumenfeld offenbar einen stetig wachsenden Schwarm von Finken angelockt. Auf Grundlage von inzwischen vielen Fotos lässt sich die Individuenzahl auf 1500 – 2000 schätzen. Den größten Anteil bilden Stieglitze mit ca. 800 – 1000 Vögeln. Es folgen Buchfinken mit >400, Grünfinken mit >300 und Bergfinken mit >200. Obwohl die Sonnenblumen in der letzten Woche zur Gewinnung von Bio-Öl gedroschen worden sind, finden die Finken wohl weiterhin noch reichlich herausgefallene Kerne auf dem Boden. Der Schwarm zeigt interessante und zugleich spannende Verhaltensmuster. Selten sind alle Vögel gleichzeitig auf dem Acker. Ein großer Teil hält sich stets in angrenzenden Hecken und Gehölzen auf. Die Vögel sind dabei ständig sehr nervös, fliegen immer wieder panikartig auf, ballen sich in der Luft zusammen oder – im Gegenteil – zerstreuen sich und verschwinden in angrenzenden Gehölzen. Der Grund sind regelmäßig und urplötzlich auftauchende Sperber, die versuchen, aus dem Schwarm heraus einzelne Finken zu erbeuten.

Im angrenzenden Ort halten sich nahe diverser Pferdestallungen und –koppeln noch bis zu 6 Hausrotschwänze auf.

Im Wassergewinnungsgelände (Frdbg.-Langschede) heute die für mich ersten Bergpieper (4). Dort noch erwähnenswert: 2 Waldwasserläufer.

In der Strickherdicker Feldflur neben einigen Dutzend nach SW ziehenden Feldlerchen auch mindestens 3 ziehende Heidelerchen. Ansonsten nur schwacher Kleinvogelzug mit Buchfinken, Bergfinken und auch immer wieder kleinen Trupps Erlenzeisigen und nur gelegentlich Wiesenpiepern.

Teil eines riesigen Finkenschwarmes über einem abgeernteten Sonnenblumenfeld bei Frdbg.-Ostbüren …, 22.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… die äußerst nervösen und ruhelosen Vögel wechseln ständig ihren Standort …, 22.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… innerhalb des Schwarmes scheinen Artgenossen jeweils die Nähe zueinander zu suchen, so dass schonmal Grünfinken, an anderer Stelle Bergfinken dominieren …, 22.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… insgesamt aber sind es Stieglitze, die die Masse des Schwarmes bilden …, 22.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… wo viele hungrige Kleinvögel zusammentreffen, sind auch deren ebenso hungrige Jäger nicht fern (hier ein diesjähriges Sperbermännchen, das den Schwarm belauert und auf seine Chance für einen erfolgreichen Beutestoß wartet) …, 20.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… leider nur unscharf festgehalten: hier ist es ein weiblicher Sperber, der einen Finken in wilden Schleifen verfolgt und aus dem Schwarm getrieben hat – ihn aber am Schluss nicht erwischt, 21.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Diese eher seltenen „Jäger“ gönnen sich eine Rast in der Strickherdicker Feldflur: zwei von – an diesem Tag – drei Merlinen. Der kleine Falke bildete wohl am Ende der ersten Oktoberdekade auf dem Haarstrang ein Durchzugsmaximum mit noch 2 weiteren Exemplaren tags zuvor und >5 Exemplaren am 08.10. durch Hermann Knüwer und Harald Maas ebenda beobachtet (und hier gemeldet), 10.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Inzwischen auch im Kr. UN angekommen – einer von mindestens 4 Bergpiepern im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede …, 22.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ein anderes Exemplar ebenda …, 22.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenfalls regelmäßig im Gelände: Eisvogel (hier ein diesj. Männchen am Einlauf eines Filterbeckens), 22.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Nach wie vor als besonderer Gast im eigenen Garten an der Fütterung: ein einsamer Feldsperling (weiterhin ohne einen einzigen Artgenossen!) – hier gemeinsam mit einem männlichen Haussperling …, 19.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda am selben Tag auf Kurzbesuch: eines von drei Wintergoldhähnchen, 19.10.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Schwerte/Holzwickede/Fröndenberg/Iserlohn (Kreis MK): Blässgänse, Bergfinken, Wacholderdrosseln, Rotdrosseln, Silberreiher (farbberingt) u.a. am 19.10.2023 (K.&A.Matull)

Heute Morgen im Ruhrtal zwischen den o.g. Städten vom Wellenbad (Schwerte) bis nördlich der Schoofsbrücke (Holzwickede/Fröndenberg) u.a. insgesamt 116 Blässgänse, davon die meisten als artreiner Trupp hinter >200 Graugänsen auf der Ruhr nahe der Schoofsbrücke einfliegend.

Entlang des genannten Weges mindestens 300 Wacholderdrosseln in mehreren Trupps ständig Standorte zwecks Nahrungsaufnahme wechselnd. Immerhin konnten zwischen einen kleineren rastenden Schwarm auch 2 Rotdrosseln ausgemacht werden.

Ebenda zwischen Buchfinken insgesamt 7 Bergfinken.

Nördlich der Ruhr auf den umgebenden Feldern bei Fröndenberg und Holzwickede zwischen Silberreihern seit mindestens 2 Wochen auch ein Ex. mit einen roten Farbring, welcher bis jetzt leider noch nicht abgelesen werden konnte.

In den Wiesen nur einige wenige Blässgänse. 19.10.2023 (Foto: Andre Matull)
Die meisten Blässgänse flogen auf die Ruhr. 19.10.2023 (Foto: Andre Matull)
Ausschnitt eines von mehreren Trupps, mutmaßlich nahezu ausnahmslos, Wacholderdrosseln beim Standortwechsel im Ruhrtal am 19.10.2023 (Foto: Andre Matull)
Entlang der Wege lassen sie sich ein reichhaltiges Angebot an Beeren schmecken. 19.10.2023 (Foto: Andre Matull)
Zwischen einen kleinen rastenden Schwarm Wacholderdrosseln 2 Rotdrosseln (kleines Kästchen), welche sich optisch recht zügig durch den breiten weißen Übergangstreif, den weißen Wangenstreif und der rostroter Flanke unterscheiden lassen. (Foto: Andre Matull)
Ebenda zwischen Buchfinken auch 7 Bergfinken. 19.10.2023 (Foto: Andre Matull)
Silberreiher mit roten Farbring, welcher bis jetzt noch nicht abgelesen werden konnte. 19.10.2023 (Foto: Klaus Matull)
Ein ehemaliges, zum Storchenmast umfunktioniertes, Windrad in Hengsen. Hier wurden dieses Jahr 2 Weißstörche flügge. 19.10.2023 (Foto: Andre Matull)

Kreis Unna/Bönen: Schwarzkehlchen, Stieglitz, Rotmilan, Mäusebussard, Sperber, Turmfalke, Singdrossel, Misteldrossel, Schwanzmeise, C- Falter und Tagpfauenauge (13.-18.10.23, C. Rethschulte)

Heute Vormittag in den Feldfluren nördlich und südlich der A44 (Höhe Stockum) neben ca. 50 Staren, ca. 50 Feldlerchen, ca. 150 Ringeltauben, fünf Mäusebussarden, zwei Turmfalken und einem von Rabenkrähen gemobbten Sperber dieses männliche Schwarzkehlchen ….
… und ein Stieglitz. Insgesamt waren es sechs (18.10.23, Fotos: C. Rethschulte).
Gestern im eigenen Garten diese Singdrossel auf Futtersuche (17.10.23, Foto: C. Rethschulte).
Bereits vor einigen Tagen zeigten sich im Bereich des Grenzweges diese Misteldrossel auf einem gegrubberten Acker …
… dazu ca. zehn Schwanzmeisen
… ein schöner C-Falter an einer späten Sommerfliederblüte …
… und ein ebenso schönes Tagpfauenauge (13.10.23, Fotos: C. Rethschulte).

Bönen: Erste Kraniche über Bönen am 17.10.2023

von Janine Teuppenhayn

Gestern hörte ich um 14.54 Uhr trotz Baustellenlärms in unserer Straße und geschlossenen Fenstern das laute Trompeten von Kranichen über unserem Haus im Birnenweg in Bönen. Als ich auf die Terrasse trat, konnte ich ca. 90 Kraniche zählen, die eine Zeit lang direkt über unserem Garten kreisten und machte ein kurzes Video davon, welches sich hier aber nicht hochladen ließ.

Holzwickede: Pressemitteilung – Der Vogel des Jahres 2024 ist hier schon Geschichte – Kiebitz (NABU HOWI)

 

Deutschland hat einen neuen Jahresvogel: 2024 wird der Kiebitz Vogel des Jahres sein und damit das Braunkehlchen, Vogel des Jahres 2023,  ablösen. Bei der vierten öffentlichen Wahl des NABU und seinem Partner in Bayern, haben insgesamt 119.921 Menschen mitgemacht. 33.289 (27,8 Prozent) Stimmen entfielen dabei auf den Kiebitz.

Knapp 120.000 Menschen haben an der Wahl des Jahresvogels teilgenommen. Mit dem Kiebitz haben die Menschen einen Vogel gewählt, dessen Bestände durch die Trockenlegung von Feuchtwiesen und eine intensive Landwirtschaft in vielen Gegenden massiv zurückgegangen ist. Der neue Jahresvogel wird in der Roten Liste als stark gefährdet geführt.

In Holzwickede ist der Kiebitz, wie der örtliche NABU-Sprecher und Vogelkundler Thomas Griesohn-Pflieger weiß, schon seit vielen Jahren “Geschichte”: “Der ehemals weit verbreitete Bewohner von landwirtschaftlichen Flächen ist in Holzwickede als Brutvogel schon seit Jahren verschwunden. Ein schlechtes Zeugnis für die Biodiversität in der Emschergemeinde!” 

Nach den Daten der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft für den Kreis Unna, wurde das letzte Revierpaar in Holzwickede im Jahr 2013 im Ruhrtal festgestellt.  Kiebitze brüteten ursprünglich in Mooren und auf Feuchtwiesen. Nachdem diese durch Trockenlegung verschwanden, brüten sie auch auf Äckern und Wiesen. Aber selbst diese neuen Lebensräume sind heute nicht mehr für erfolgreiche Bruten geeignet. Kiebitze brüten auf dem Boden, aber dort werden viele Nester durch die intensive Bewirtschaftung zerstört. Ihr Nest besteht aus einer Bodenmulde, meist legen sie vier Eier. 

Thomas Griesohn-Pflieger: ”Viele Vogelarten, die einst von der Landwirtschaft profitierten,  sind dabei zu verschwinden. Das Schicksal des Kiebitzes teilen Feldlerchen, Wiesenpieper, Braunkehlchen, Schafstelzen, Rebhühner und andere.”

Kiebitze sind Teilzieher: Einige überwintern bei milder Witterung in Deutschland und ein anderer Teil zieht zur Überwinterung nach Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden. Auf dem Zug sind sie auch noch in Holzwickede zu sehen etwa bei der Rast im Ruhrtal oder beim Durchzug auf Weiden und Äckern des Haarstrangs. “Die Renaturierung von Feuchtwiesen und Mooren könnte den Rückgang der Art aufhalten. Helfen kann man dem Kiebitz auch, indem man ökologisch und regional erzeugte Lebensmittel kauft”, so der NABU. 

Weitere Infos:

Medieninfoseite mit Grafiken, Fotos und Vogelstimmen: www.NABU.de/medieninfos-vogelwahl

Im Flug wirken die Kiebitze mit ihren runden Flügeln mehr oder weniger schwarz-weiß Foto: NABU Holzwickede
Strahlt die Sonne den Kiebitz direkt an, wird aus dem Schwarz der Flügel eine irisierende Buntheit: Violett, Grün, Blau schillern im Licht Foto: NABU Holzwickede
Die Federn auf dem Kopf des Kiebitzes werden — wie z.B. beim Wiedehopf — „Holle“ genannt. Beim männlichen Vogel ist die Holle besonders lang Foto: NABU Holzwickede

Unna: Zugvogelzählung mit steigendem Zuggeschen; darunter Heidelerchen, Bergfinken, Erlenzeisige, Stare, Misteldrosseln, Birkenzeisig, Sperber und Kornweihe am 14.10.2023 (Marvin Lebéus & Bernhard Glüer)

Eine zweite Zugvogelzählung am Hemmerder Schelk verlief interessanter als erwartet. Während Arten wie Buchfink und Star nun spürbar durchziehen, lassen Feldlerchen und Wiesenpieper noch immer auf sich warten. Zumindest hofft man „dass da noch mehr kommt“. Die Bedingungen waren besser als angekündigt. Bei anfänglichen 11°C war es überwiegend sonnig, der Himmel war nur locker bewölkt. Es wehte ein auffrischender Wind aus NW mit einzelnen Böen dazwischen. Gezählt wurde wie bereits letzte Woche zwischen 07:15-11:15.

Nachfolgend die gezählten Vogelarten (28) in absteigender Reihenfolge:

Buchfink (1324), Star (507), Ringeltaube (225), Bachstelze (99), Erlenzeisig (82), Feldlerche (81), Wiesenpieper (64), Heidelerche (28), Rotmilan (9), Rabenkrähe (6), Goldammer (6), Bluthänfling (5), Bergfink (5), Eichelhäher (4), Kohlmeise (4), Misteldrossel (4), Hohltaube (4), Heckenbraunelle (3), Distelfink (2), Kornweihe (1dj.), Dohle (1), Zilpzalp (1), Grünspecht (1), Buntspecht (1), Elster (1), Blaumeise (1), Birkenzeisig (1), Wacholderdrossel (1).

Stationär hier im Gebiet 2 Turmfalken, 1 Mäusebussard und 1 Sperber.

Fröndenberg: Sumpfohreule am 14.10.2023 (H. Knüwer)

Während der heutigen Zugvogelbeobachtung in der Strickherdicker Feldflur tauchte gegen Mittag eine hoch am Himmel fliegende Sumpfohreule auf. Vermutlich handelte es sich um denselben Vogel, der von Björn Nikula und Bernhard Glüer bereits am 9.10. an selbiger Stelle gesehen worden war. Sie flog etwa zehn Minuten lang über eine Kuppe und interessierte sich offenbar für einen Grünstreifen, schraubte sich anschließend so hoch, dass sie kaum noch zu erkennen war, und entschwand in südlicher Richtung. Wenn es denn die zuvor schon gesehene Sumpfohreule gewesen sein sollte, dann hat sie sich bereits seit mindestens sechs Tagen im Gebiet aufgehalten. Dies unterstreicht einmal mehr die Bedeutung dieser Feldflur auch für durchziehende und rastende Vogelarten innerhalb des Vogelschutzgebietes Hellwegbörde, soweit es den Kreis Unna betrifft. Die letzte auf dieser Seite gemeldete Beobachtung einer Sumpfohreule liegt schon einige Jahre zurück. Rüdiger Sandfort sah eine am 18.03.2019 im Hemmerder Ostfeld (https://www.oagkreisunna.de/2019/03/18/unna-sumpfohreule-am-18-03-2019-ruediger-sandfort/). Auch diese Feldflur ist Bestandteil des Vogelschutzgebietes.

Diese Sumpfohreule wurde wiederholt von Saatkrähen gemobbt.
Diese Sumpfohreule wurde wiederholt von Saatkrähen gemobbt. – Strickherdicker Feldflur, 14.10.2023 (Foto: H. Knüwer)
Die gelbe Iris, die schwärzlich Flügelspitze und die im Wesentlichen auf den Brustbereich beschränkte Strichelung kennzeichnen diese Eule als Sumpfohreule.
Die gelbe Iris, die schwärzlich Flügelspitze und die im Wesentlichen auf den Brustbereich beschränkte Strichelung kennzeichnen diese Eule als Sumpfohreule. (Foto: H. Knüwer)
Trotz des herrschenden Herbstwindes handelt es sich nicht um einen Drachen, der steigen gelassen wurde, sondern um eine sich erleichternde Sumpfohreule.
Trotz der heute passenden Windverhältnisse handelt es sich nicht um einen Drachen, der steigen gelassen wurde, sondern um eine sich erleichternde Sumpfohreule. (Foto: H. Knüwer)
einige Flugsituationen der heute beobachteten Sumpfohreule
einige Flugsituationen der heute beobachteten Sumpfohreule (Fotos: H. Knüwer)

Unna: Sperber mit Beute am 12.10.2023 (H. Knüwer)

Dass Sperberweibchen in der Lage sind, gelegentlich auch mal eine Ringeltaube zu erbeuten, ist nichts Ungewöhnliches. Dass sie aber in der Lage sind, diese schwere Beute auch fliegend zu transportieren, erstaunt doch sehr. Heute sah ich in Lünern ein adultes Sperberweibchen, das mit fast gleich großer Beute das Wohnhaus im leichten Steigflug überquerte. Anschließend saß es dann mit der Beute auf einer Rasenfläche auf der gegenüberliegenden Hausseite. Leider wurde der Vogel durch Passanten aufgeschreckt und kam auch nicht mehr zurück. Die bis auf ein paar Federn unversehrte Ringeltaube brachte 610 g auf die Waage. Zu dieser Jahreszeit sind Ringeltauben mit den angefressenen Fettreserven am schwersten. Geht man mal von einem Durchschnittsgewicht von 270 g für ein Sperberweibchen aus, dann hat dieses Sperberweibchen mehr als das Doppelte des eigenen Körpergewichtes transportiert.  

Ringeltaube, die von einem Sperberweibchen fliegend transportiert wurde. – 12.10.2023
Ringeltaube, die von einem Sperberweibchen fliegend transportiert wurde. – 12.10.2023 (Foto: H. Knüwer)
Die Taube brachte ein Gewicht von über 600 g auf die Waage.
Die Taube brachte ein Gewicht von über 600 g auf die Waage. (Foto: H. Knüwer)