Bei meinem Besuch der Kiebitzwiese am späten Nachmittag bis kurz vor dem Sonnenuntergang konnte ich vom Aussichtshügel aus zunächst die erfolglosen Fangversuche des 5. Heckrindkalbes beobachten. Der neue Bachlauf/die Fischtreppe machte das Unterfangen für den Halter der Heckrinder nicht eben leichter, die gesamte Herde büxte immer wieder aus, sodass das Kälbchen zumindest für dieses Mal ohne Ohrmarke blieb. Eigentlich wollte ich die Kiebitzwiese direkt wieder verlassen, denn durch den Einsatz eines großen Traktors und das Hin- und Herfahren auf der Wiese waren natürlich alle bevorzugten „Beobachtungsobjekte“ in Aufregung, dann in der Luft und dann auf und davon. Nachdem dann wieder Ruhe eingekehrt war, füllte sich die Kiebitzwiese wieder, sodass ich doch noch etliche Arten notieren konnte:
8 Höckerschwäne, 10 Kanadagänse, 3 Graugänse, >60 Nilgänse, 2 Rostgänse, rund 20 Schnatterenten und ebenso viele Stockenten, 1 Graureiher, 1 Weißstorch (brütend), 1 Rotmilan, 1 Schwarzmilan, 1 Steppenweihe (Dank an G. Zosel, B. Glüer und H. Knüwer für die Bestimmungshilfe), 1 Turmfalke, 1 Flussregenpfeifer, >6 Bekassinen, 2 Waldwasserläufer (rufend und abfliegend beim herannahenden Traktor), 2 Hohltauben, 1 Eisvogel, 1 Buntspecht, 3 ziehende Rauchschwalben, 1 singender Zilpzalp, >20 Stare, 1 Wacholderdrossel, 2 Singdrosseln, 1 Hausrotschwanz (singend im angrenzenden Industriegebiet), 2 Wiesenpieper, >10 Bachstelzen u.a.
Um dem 5. Heckrindkalb die vorgeschriebene Marke ans Ohr anzubringen, nutzte der Rinderhalter seinen großen Traktor und sorgte damit nicht nur unter den Rindern für große Aufregung. Lediglich die nahe des Rammbachs sich aufhaltenden Gänse und Enten verließen die Kiebitzwiese nicht. … am 11.04.2022 (Foto: A. Hünting)Um dieses bei seiner Mutter Schutz suchende Kalb ging es. Es ließ sich aber, auch durch den Schutz der gesamten Herde nicht einfangen. …. am 11.04.2022 (Foto: A. Hünting)Auch die Bekassinen duckten sich nicht einfach nur weg, sondern wechselten zum Teil ihre Standorte. … am 11.04.2022 (Foto: A. Hünting)Flussregenpfeifer im Größenvergleich zur Kanadagans. …. am 11.04.2022 (Foto: A. Hünting)Auch der Feldhase suchte das Weite. Oder ist es ein Osterhase im vorösterlichen Stress? …. am 11.04.2022 (Foto: A. Hünting)Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, nahm sich diese Bekassine Zeit für ein Bad und für die Gefiederpflege. …. am 11.04.2022 (Foto: A. Hünting)Einer von zwei Wiesenpiepern auf der Suche nach Futter. …. am 11.04.2022 (Foto: A. Hünting)Erneut für Aufregung sorgte dann diese jagende Steppenweihe. Abgesehen von den Gänsen waren wieder alle Vögel in der Luft! Auch der Fotograf war aufgeregt, vor allem bei der Auswertung der Fotos am heimischen PC! …. am 11.04.2022 (Foto: A. Hünting)Steppenweihen sind in Mitteleuropa seltene Durchzügler, die fast ausschließlich in der Ukraine, in Russland, Kasachstan bis hin nach Nordwestchina und in der Mongolei verbreitet sind. (Quelle: Gejl, Lars; Europas Greifvögel) …. am 11.04.2022 (Foto: A. Hünting)Der weltweite Bestand wird auf 9.000 bis 15.000 Paare geschätzt, davon leben zwischen 600 und 2.300 Paare in Europa, fast ausschließlich in Russland (Quelle: ebenda). …. am 11.04.2022 (Foto: A. Hünting)