

junge Höckschwäne, Beversee Bergkamen, 28.06.2025 Karl Heinz Lindemann



Turmfalke im Flug, Rieselfelder Werne. 29.06.2025, Karl Heinz Lindemann

Turmfalke im Flug, Rieselfelder Werne. 29.06.2025, Karl Heinz Lindemann
Die momentane Sommerhitze lässt uns zwar ächzen, doch bringt sie gleichzeitig auch interessante und jahreszeitlich typische Phänomene hervor. Zu den besonders spektakulären Ereignissen gehören derzeit sicher die Flugspiele in der Mauerseglerbalz. Alljährlich zum Monatswechsel Juni/Juli wird es vor allen an den vorhandenen Mauerseglerbrutplätzen unruhig. In der Literatur wird ein Verhalten beschrieben, das (aus dem Englischen) als „bangen“ (eingedeutscht: bängen) bezeichnet wird. Es bezieht sich auf das Verhalten von nicht brütenden – oft jüngeren Seglern, potenzielle Bruthöhlen durch heftiges Anfliegen regelrecht abzuklopfen. Oft sind es von anderen Mauerseglern besetzte Höhlen, in denen gebrütet, bzw. Nachwuchs aufgezogen wird. Die Brutpaare bleiben dabei gewöhnlich in der Höhle, um diese laut rufend zu verteidigen, denn die „Banger“ können sehr aggressiv werden und werfen unter Umständen vorhandene Gelege oder Jungvögel aus der attackierten Höhle heraus. Dabei ist es zwar jetzt für einen Brutbeginn zu spät, doch durch eine potenziell geeignete und vielleicht „freigeboxte“ Höhle binden sich jetzt junge Paare für die nächste Saison. Heute zeigte sich für mich erstmals ein Verhalten während der Flugspiele, das offenbar zusätzlich Paarbindungen für die nächste Saison festigt. Auf einzelnen heute „geschossenen“ Fotos war bei der späteren Bildbearbeitung zu erkennen, dass es während der Flugspiele offenbar zu paarbindenden Flugkopulationen (!) kommt. Vermutlich sind die Flugspiele insgesamt ein Ritual, das unerfahrene „Nichtbrüter“ einerseits an vorhandene Brutkolonien bindet und andererseits über diese Ortsbindung und die Flugbalz künftige Brutpaare zusammenbringt.
Ein in der Landwirtschaft eingesetztes Fungizid (Tebuconazol) beeinträchtigt den Fortpflanzungserfolg von Spatzen.
Dies legt eine im Fachblatt Environmental Research veröffentlichte französische Studie nahe https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0013935125005729.
Das Fungizid wirkt sich nachteilig auf Wachstum und Mortalität des Nachwuchses aus, besonders weibliche Jungvögel seien betroffen. Damit verbunden wären erhebliche Folgen für Vogelpopulationen in landwirtschaftlich geprägten Lebensräumen.
Mittlerweile sind zahlreiche Jungvögel unterwegs und erkunden die große, weite Welt. Das taten nördlich Steinen heute auch zwei flügge Grünspechte vom Asphalt eines Wirtschaftsweges aus.
Die Beobachtung eines vermeintlichen Wespenbussardpaares nördlich des Hemmerder Schelks wirft Fragen auf. Handelt es sich um ein Brutpaar und wenn ja, wo brütet es? Dies herauszufinden, gestaltet sich mehr als schwierig. Vielleicht schaffen weitere Beobachtungen, bestenfalls mit Beutetransport, oder eine Horstsuche im Winterhalbjahr mehr Klarheit.
Schön anzuschauen war ein ungespritztes Feld voller Klatschmohn, Kornblumen und Kamille im Norden von Hemmerde; ein leider nicht mehr gewohntes Bild in unseren Feldlandschaften.
Kurz nach Sonnenaufgang starten wir unsere morgentliche Exkursion durch das Mühlenbachtal auf den Echthauser Berg, kurz hinter der Grenze Fröndenbergs auf Wickeder Seite. Leider vergebens auf der Suche nach Hirschkäfern. Dafür konnten wir u.a. folgendes beobachten: 2 Mittelspechte, 3 Buntspechte, 1 Kolkraben, 2 Hohltauben, 2 Grauschnäpper, 2 Goldammern, 3 Dompfaffe, 3 Sommergoldhähnchen, 5 Fitisse, 9 Kleiber, 6 Schwanzmeisen, 2 Tannenmeisen, 2 Gartengrasmücken, 2 Eichelhäher, ca. 20 Mauersegler, 1 Turmfalke, 2 Mäusebussarde sowie 2 Zwergtaucher (1 ad.+ 1dj. auf dem gr. Angelteich). Als Highlights in der Insektenwelt konnten wir 3 Kleine Eisvögel, 5-6 Landkärtchen sowie 1 Falkenlibelle beobachten.
Grauschnäpper am Echthauser Berg….am 21.06.2025 (Foto: Andre Matull)
Kleiner Eisvogel im Mühlenbachtal……am 21.06.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Oberseite des Kleinen Eisvogels……am 21.06.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Landkärtchen (Sommergeneration)….am 21.06.2025 (Foto: Andre Matull)
Distelfalter mit vielen Flugstunden……am 21.06.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Falkenlibelle oder auch Gemeine Smaragdlibelle (Cordulia aenea) am Angelteich……am 21.06.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Plattbauchweibchen auf Ansitz……am 21.06.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Blauflügelprachtlibelle ….am 21.06.2025 (Foto: Andre Matull)
Gemeine Becherjungfer……am 21.06.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Rüssel-Rotdeckenkäfer am Wegesrand……am 21.06.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Kleiner Schmalbock……am 21.06.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Auf dem Echthauser Berg mit Insekten am Wegesrand……am 21.06.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Blick ins Sauerland……am 21.06.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Angelteich im Mühlenbachtal. Hier viele Libellen und auch 3 Kleine Eisvögel (typischer und seltener Auwaldschmetterling)……am 21.06.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Gestern Abend landete ein Sperber-Männchen auf dem Dach des Nachbarn nachdem er im rasanten Tiefflug unseren Garten durchstreifte.
Die Mauersegler lieben das warme Sommerwetter und drehen laut kreischend ihre Runden. Immer wieder kommen Segler an unsere Brutkästen um vielleicht doch noch eine unbesetzte Höhle zu finden, leider vergeblich, alles besetzt.
Die Steinkäuze haben in diesem Jahr in einem auf dem Boden liegenden hohlen Baum gebrütet.
Schlechte Bildqualität da ich die Fotos mit meiner alten Digitalkamera gemacht habe.
Seit dem 19.06.2025 hat sich ein Zilpzalp die Eiche in unserem Ardeyer Garten ausgewählt und „erzählt“ uns unermüdlich von seinen Erlebnissen.
Drei junge Buntspechte bemühen sich eigenständig an diversen Tothölzern den täglichen Nahrungsbedarf zu decken.
Konkurrenten wie der Kleiber werden energisch vertrieben. Der Grünspecht bevorzugt an den seit Jahren bekannten Stellen sein Ameisenmenü.
Rotmilane und Mäusebussarde kreisen bei excellenter Thermik über der sommerlichen „Idylle“, unterbrochen von Krähenattacken, die offenbar nur nerven. Sperlings-, Meisen- und Amselbrut scheinen in diesem Jahr zahlenmäßig geringer geworden zu sein.