

Am 25.7.25 ein Libellen jagender Baumfalke über der Kiebitzwiese sowie 2 flügge Weißstörche auf der Nisthilfe.
Seit mindestens Donnerstag, den 31.7.25 am Grenzgebiet im Fröndenberger Westen bis zu 50 nahrungssuchende Weißstörche mit regelmäßigen Standortwechsel sowie ein ruhender Schwarzmilan und gut ein Dutzend Wiesenschafstelzen am 03.08. Noch bis mindestens vorgestern, den 3.8., hielt sich nach wie vor ein noch nicht flügger Weißstorch mit intensiven Flugübungen auf dem Nest am Gutshof Wellenbad auf.
In den Schwerter Röllingwiesen am 3.8.25 die ersten 11 Krickenten, welche möglicherweise hier noch nicht ihr Endziel erreicht haben.
Wie uns erst mit zeitlicher Verzögerung bekannt wurde, verstarb Rolf Prothmann im Alter von 85 Jahren am 14. März 2025. Rolf war von seiner Persönlichkeit her jemand, den man als Urgestein bezeichnen könnte. Er hatte mitreißende und begeisternde Wesens-Elemente, wenn es um Naturbeobachtung und Naturschutz ging. Als etwa 15-jähriger lernte ich Rolf damals kennen. Wir wohnten in Lünen-Alstedde. Rolf war da schon eine stadtbekannte Größe. Eigentlich kam er von der Reiterei. War damit auch der Sankt Martin hoch zu Roß auf den Umzügen zu dieser Feierlichkeit. Widmete sich dann aber zunehmend der Naturfotografie. Hielt im Ort im Team Prothmann-Krause Vorträge über heimische Orchideen. So wurde er meiner Mutter und mir bekannt. Er war der erste Erwachsene, wo mir vom Elternhaus erlaubt wurde, gemeinsam in die Natur zu ziehen. Das haben wir auch reichlich genutzt. 1971, an meinem Geburtstag, Schleiereulenfotografie bei einer Brut auf einem Bauernhof. Damals riefen noch Wachtelkönige in den Wiesen. Fotografie von Kammmolchen, die es zu der Zeit noch in jedem Bombentrichter gab. Rolf war 17 Jahre älter als ich und wir haben viel zusammen unternommen. Ich fand das Nest einer Heckenbraunelle, wo ein junger Kuckuck drin groß wurde. Ich fand als Schüler gut Nester, als hätte ich ein Auge dafür; und Rolf hat dann fotografiert. Das war Arbeitsteilung. Ich baute das Tarnzelt auf, während Rolf noch auf seiner Schicht war. Rolf hatte noch keinen Führerschein. In meiner Jugend ging alles noch mit dem Fahrrad. Die knapp 60 km in die Rieselfelder Münster waren für uns eher ein Katzensprung. So großflächig waren wir in der Natur unterwegs. Mit vielen unvergesslichen Sternstunden. Unter der Leitung von Helmut July, von der VHS Bergkamen, waren wir 1972 mit einer Gruppe zum Pfingstkurs der Schutzstation Wattenmeer auf Hallig Hooge, wo Rolf und ich ein Zimmer auf der Westerwarft teilten. Rolf hat mich zu vielen Vorträgen mitgenommen. Auch zur Gründungssitzung des Lüners Vereins „Arbeitskreis für Umwelt und Heimat“, sodass ich da als Gründungsmitglied mit in den Unterlagen stehe. Eines weiß ich aus meiner Jugend noch ganz genau. Im Haus von Rolf saß mal eine Florfliege am Fenster. Rolf rief: „Kuck mal da, eine Florfliege!“ Alleine der Klang seiner Stimme übertrug Begeisterung für die Natur. Das war sagenhaft. Das habe ich bei keinem anderen Menschen sonst so erlebt. Noch heute, bei jeder Florfliege die ich sehe, denke ich daran zurück!
So bestand in meiner Jugend eine enge Verbindung zwischen Rolf und mir. Das ging erstmal auseinander, als ich nach dem Abitur Polizeibeamter wurde und auswärts in Ausbildung und Dienst war. Während Rolf vom Lippewerk gefördert Dozent für Arbeitssicherheit wurde und ebenfalls auswärts arbeitete, um Mitarbeiter größerer Unternehmen zu beschulen. Diese Phase der Trennung dauerte fast 35 Jahre. Bis wir über das Vogelfestival am Kemnader See und den NABU Unna wieder zueinander fanden. Rolf war inzwischen Witwer und saß im Rollstuhl. Und ich hatte Zeit. So machten wir eben da weiter, wo wir aufgehört hatten: mit gemeinsamen Unternehmungen. Als Helfer mit dem Rollstuhl waren wir ein Team. Rieselfelder Münster. Herbstzug der Kraniche im Gebiet Dümmer und Diepholzer Moorniederung. Bis nach Holland gingen viele gemeinsame Ausflüge. Mit Rollstuhl und Auto als Tarnzelt waren Futterstellen für Wintervögel geeignete Ansitze. Und viel Schmetterlingsfotografie. Großer Schillerfalter und Kleiner Eisvogel im Cappenberger Wald. Daran erinnere ich mich nur zu gut. Rolf eröffnete mir Welten, wo ich doch eher ornithologisch bewandert war. Das kleine Buch „Gaukler der Lüfte“, das Rolf zusammen mt Jochen Heinrich und Manfred Bußmann herausgegeben hat; über die Schmetterlinge der Bergehalde Bergkamen; das habe ich Korrektur gelesen. Das war auch ein Anliegen von Rolf, Menschen für Schmetterlinge zu begeistern. Er war Dozent und kannte das Handwerk von der Seite. Mehrfach war ich mit ihm in Grundschulen, wo er Schmetterlingsunterricht gab. Ich kann nur sagen, sowas habe ich sonst nie erlebt. Rolf im Rollstuhl vor einer ganzen Klasse voller Kinder ist aufgeblüht und hat die Kinder zwei Stunden lang begeistert und regelrecht in den Bann gezogen, dass die Augen der Kinder glühten. Diese Kinder werden alle wie ich an ihn denken, wie ich jedesmal an ihn denke, wenn ich eine Florfliege sehe.
Am letzten Freitag konnte ich an der Nord/Ost-Seite des Steiner Holzes -an der Kreisgrenze zu Soest – 2 ad. sowie mindestens 2 diesjährige Grauschnäpper, die bereits auf Insektenjagd gingen, beobachten.
Heute Nachmittag (03.08.2025) konnte ich für einen kurzen Augenblick im Bausenhagener Schelk einen nach Süden – durch heftige Windböen begünstigt – ziehenden Fischadler beobachten.
Highlight war für mich an diesem Tag allerdings ein wabentragender männlicher Wespenbussard. Er kam aus nördlicher Richtung des Bausenhagener Schelks und flog in südwestliche Richtung – zwischen dem Sportplatz Bausenhagen und Ostbüren. Eine halbe Stunde zuvor hatte ich den selben Wespenbussard im „Applaudierflug“ über den Wald des Bausenhagener Schelk fliegen sehen.
In den letzten 3 Tagen konnte ich von unserer Terrasse aus (Unna-Hemmerde) allabendlich noch 6 Mauersegler über den angrenzenden Feldern zwecks Beuteflug beobachten.
Am 03.08.2025 nach Süden ziehender Fischadler über dem Bausenhagener Schelk Foto: Hartmut Brecher
Wabentragendes Wespenbussardmännchen am 03.08.2025 über dem Bausenhagener Schelk (Foto: Hartmut Brecher)
Wespenbussardmännchen am 03.08.2025 über dem Bausenhagener Schelk (Foto: Hartmut Brecher)
Weitgehend unbemerkt hat sich in der hauseigenen Mauerseglerkolonie ein letztes Brutpaar gehalten, das noch Junge versorgt. Wetterbedingt dürften die Fütterungsintervalle ohnehin weit gestreckt sein (3-Stundenabstände sind nicht ungewöhnlich). Es ist andererseits auch normal, dass kurz vor dem Ausfliegen der Jungvögel diese weniger gefüttert werden und sie deshalb sogar deutlich an Gewicht verlieren. Da ihr Nestlingsgewicht zuletzt gewöhnlich höher ist als das durchschnittliche Adultgewicht, macht eine Gewichtsreduzierung beim Erlangen der Flugfähigkeit Sinn. So gesehen ist es nicht verwunderlich, dass die Anwesenheit eines Paares mit eingeschränktem Fütterungsbetrieb von mir nicht mehr bemerkt wurde – bis heute Vormittag(!), als ein Altvogel in eine der Nisthöhlen zielstrebig einflog.
Bei Frdbg.-Ardey, über der Tonabgrabung, heute 2 Wespenbussarde (2,0) offenbar bereits auf dem Wegzug gen Afrika.
Im Ruhrtal westlich Fröndenbergs in einem Traditionsrevier auch in diesem Jahr eine erfolgreiche Baumfalkenbrut mit 3 ausgeflogenen Jungvögeln.
Nördlich Frdbg.-Hohenheide gelang der Nachweis einer erfolgreichen Grauschnäpperbrut mit mindestens 3 flüggen Jungvögeln.
Dieses Jahr gab es im benachbarten Märkischen Kreis den ersten Brutnachweis für Seidensänger. Grundsätzlich war bzw. ist dieser in Europa ein Brutvogel des Mittelmeerraumes, welcher schwerpunktmäßig in der Nähe von Gewässern vorkommt. Der Seidensänger gehört generell zu den Teilziehern; in Südeuropa meist Standvogel, in östlichen Populationen Zugvogel mit Überwinterung in Südasien und Nordostafrika. Im 20. Jahrhundert hat sich jedoch diese Art in mehreren Phasen nach Norden bis nach Großbritannien (1961) und Irland (2013) ausgebreitet. Die Populationsentwicklung ist stets wetterabhängig. Die kalten Winter der 70er und 80er Jahre führten zu einem Einbruch der Brutarealerweiterung im Mittelmeerraum. Seit 2015 hat die Ausbreitung des Seidensängers stark zugenommen. Diese Ausbreitungswelle in NRW hängt mit der starken Zunahme der Niederländischen Population zusammen, wo der Seidensänger nahezu flächendeckend vorzufinden ist. Erst 2006 hatte sich eben jener im Süden der Niederlande wieder angesiedelt. (Quellenangabe: www.avi-fauna.info) Falko Prünte hatte —-> hier im Juni diesen Jahres bereits auf die allgemeine Lage des Seidensängers im Kreis Unna aus der Vergangenheit und der Gegenwart hingewiesen. Dabei ist offiziell bis zum jetzigen Zeitpunkt aus den diesjährigen Beobachtungen zwar noch kein Brutnachweis bekannt, allerdings ist dieses auch durch die Lebensweise dieser Art alles andere als einfach nachzuweisen und deshalb trotzdem selbstverständlich möglich.
Daraus resultierend wird nachfolgend alternativ an dieser Stelle über den Verlauf von der Erstbeobachtung des Seidensängers im benachbarten Märkischen Kreis bis hin zum ersten Brutnachweis ebenda aus diesem Jahr berichtet.
Ab der Erstbeobachtung in Iserlohn für den Märkischen Kreis am 26.04.2025 wurde das Revier flexibel mindestens einmal wöchentlich regelmäßig immer in den frühen Morgenstunden aufgesucht.
Der Gesang sowie einige weitere Lautäußerungen wurden mit dem Smartphone als Tonaufnahme aufgenommen. Gewohnheiten und Aktivitäten wurden u.a. mit dem Fernglas kennengelernt und beobachtet. Darüber hinaus ergab sich zwischenzeitig vereinzelnd die Möglichkeit den Vogel mit Kamera und Teleobjektiv zu fotografieren, was sich aufgrund der quirligen und agilen arttypischen Verhaltensweise in der verwachsenen Ufervegetation als große Herausforderung beschreiben lässt. Durch die Lage am Gewässer mit einen stark frequentierten Weg musste viel Zeit und Geduld investiert werden, da ein Standortwechsel an einen ruhigeren Standort zur Beobachtung aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich gewesen ist. Das Revier verläuft entlang am Ufergewässer, welches u.a. mit Schilf, Binsen,Weiden, Erlen, Brombeeren sowie Brennnesseln verwachsen ist. Das Nest selbst befand sich hingegen nicht unmittelbar am Wasser. (Anmerkung: Genau so wird es auch in dem Buch „Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands“ in der 1.überarbeiteten Auflage beschrieben )
Nach der Erstbeobachtung am 26.04.25 war ein exakt zu lokalisierender Wiederfund aufgrund des laut und explosiv vorgetragenen Gesangs niemals schwierig, wenngleich sich dieses stets zügig ändern konnte. Der Gesang wurde in den morgendlichen Beobachtungszeitraum anfangs flexibel in Abständen von wenigen Minuten entlang einer Ufervegetation in einer Länge von 300 Metern vorgetragen und konzentrierte sich innerhalb der nächsten Wochen in den östlichen Teil.
Auch wenn ab spätestens Anfang Mai sich die subjektive Wahrnehmung intensivierte, dass ein zweiter Seidensänger zugegen sein könnte (Mitbeobachter Andreas Hünting), blieb dieses Gefühl mit Restzweifeln behaftet. Am 07.05.2025 wurden erstmalig zweifelsfrei zwei Seidensänger im beschriebenen Revier durch Andreas Welzel, Bernhard Koch und Heinrich König beobachtet. In den nächsten Wochen verhielt sich zumindest ein Seidensänger sehr heimlich, während ein weiterer gewohnt das Revier lautstark und energisch mit seinem Gesang absteckte.
Am 13.06.25 konnten bei einer umherstreifenden Katze erstmalig intensive Warnlaute vernommen werden. Ein Seidensänger verfolgte diese in exponierter Lage.
Am 23.6.2025 wurde mindestens ein Altvogel Nistmaterial tragend beobachtet. Die Artbestimmung ließ aufgrund einer guten Sicht keinen Zweifel aufkommen. Wie über verschiedene Quellen beschrieben wird, beteiligte sich der männliche Vogel beim Nestbau nicht, bei der späteren Jungenaufzucht sporadisch. Zeitgleich zum Nestbau konnte stets der Gesang oder Warnrufe aus der näheren Umgebung vernommen werden während das Weibchen das Nest baut. Auch aufgeregt klingende Lautäußerungen konnten dabei entdeckt werden.
Spätestens ab dem 28.06.25 konnte während des Gesangs vom Männchen regelmäßig eine akustische Reaktion darauf aus dem exakten Ort des Nests verhört werden, so dass eine Brut als sehr wahrscheinlich galt. Am 14.07.25 wurden als eindeutiger Brutnachweis intensive Anflüge zum Brutplatz mit Futter durch mindestens einen Altvogel beobachtet. Darüber hinaus wurde am 18.07.25 ein Futter tragender Seidensänger belegtechnisch fotografiert. Dieser wurde bei dem Abflug aus dem Nest stets mit der Entsorgung des Kotsacks gesichtet.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass wir in den nächsten Jahren noch häufigere Beobachtungen des Seidensängers zu erwarten haben. Man beachte dazu —> hier den aktuellen Feedback-Bericht des DDA für die ADEBAR 2 Kartierungen 2025 , in denen auf Seite 4 speziell auch auf den Seidensänger eingegangen wird, bei dem die Beobachtungsmeldungen 2025 „durch die Decke“ gegangen sind.
Auf den Weideflächen in der Lippeaue in Alstedde gibt es stellenweise zahlreiche Nickende Disteln. Jetzt sind die Fruchtstände natürlich Anziehungspunkt für Samenfresser. Heute waren zahlreiche Trupps Stieglitze zu sehen, insgesamt sicher 100 Exemplare.