





Über der Heckrindfläche Langern ein niedrig fliegender Schwarzstorch.
Anders als in Bönen/Kamen (vgl. heutige Meldung von Clemens Rethschulte) sorgten Baumfalken im Süden durch den Fund eines dritten (!) Brutreviers ein weiteres Mal für Freude – wenn auch jenseits der Ruhr (Kr. MK). Am Sonntag (17.08.) fiel bei einer Wanderung im Raum Barge zunächst ein adulter Baumfalke in der Spitze einer freistehenden Lärche auf. Später konnten durch deutlich hörbare Bettelrufe mindestens zwei flügge Jungvögel bei Flugspielen ausgemacht werden.
Auch die intensiv beobachteten Wespenbussarde um Bausenhagen (hier mehrfach berichtet) sorgten zumindest für verhaltene Freude. Zunächst konnte Hermann Knüwer gestern einen ersten flüggen Jungvogel südwärts ziehend ausmachen. Wenig später gelang die Beobachtung eines weiteren Jungvogels im südlichen Bausenhagener Schelk. Dieser Vogel könnte evtl. die endgültige Bestätigung für eine Brut nahebei sein, denn er hob sich aus den Baumkronen eines Buchenbestandes kommend in die Luft – war also vor Ort gestartet.
Bemerkenswert ist auch der deutlich einsetzende Kleinvogelzug. Allein in der Strickherdicker Feldflur konnten rastende Braunkehlchen in zweistelliger Anzahl angetroffen werden. Dort auch >7 Steinschmätzer, >8 Schwarzkehlchen, >5 Wiesenschafstelzen, zahlreiche durchstreifende Dorngrasmücken, 5 Neuntöter, 2 Rohrweihen. Am Backenberg und auf der Landwehr je ein rastender Gartenrotschwanz (2x m) und auch 3 Grauschnäpper (2x ad, 1x juv).
Eine gestrige Kontrolle der Mauersegler-Spätbrut im Turm der Fröndenberger Stiftskirche erbrachte auch hier ein positives Ergebnis: Ein wohlgenährter Jungvogel saß im Nest – jedoch ist mit dem Ausfliegen nicht vor September (!) zu rechnen.
Der Endspurt in der Suche nach Wespenbussard- oder auch Baumfalkenbruten wie schon von Clemens Rethschulte oder am 07. u. 08.08. von Hartmut Peitsch für Bönen/Kamen beschrieben wird auch auf dem Haarstrang unvermindert täglich fortgesetzt. Vor allem Hermann Knüwer und Harald Maas investierten dieser Tage Stunde um Stunde auf der Haarhöhe östlich Bausenhagen, um aus dem kühlen Schatten einer Feldhecke den Horizont nach Wespenbussarden und anderen Vögeln abzusuchen. Gestern tauchte aus dem Westen Bausenhagens tatsächlich erneut ein Wespenbussard auf, doch nichts deutete auf Versorgung einer Brut hin – bzw. die Entfernung war zu groß, um eine evtl. transportierte Wespenwabe zu erkennen. In Arbeitsteilung wurde diesem Wespenbussard per PKW nachgespürt – zunächst Richtung Hemmerder Schelk (wo er verschwunden war), dann Richtung Westen (von wo er gekommen war) – bis maximal Bimbergtal bei UN-Kessebüren. Interessanterweise stiegen über dem Bimbergtal später zwei Wespenbussarde und unter anderem auch zwei Baumfalken auf und entfernten sich. Eine Nachkontrolle am heutigen Morgen ergab leider keine Wespenbussardbestätigung – jedoch erfreulicherweise eine unbemerkt hier erfolgreich verlaufene Baumfalkenbrut mit mindestens zwei flüggen Jungvögeln.
Die Notizen der letzten beiden Tage von Hermann Knüwer erbrachten als „Beifang“ am Beobachtungspunkt östlich Bausenhagen noch andere interessante Beobachtungen: 9x Mäusebussard, 11 x Rotmilan, 1 Habicht (diesj.), 5x Rohrweihe, 1x Wiesenweihe (m), 7x Turmfalke, 1x Fischadler, >3 Kolkraben, 1x Schwarzspecht und heute (erstmals!! auf dem Wegzug) 2 Braunkehlchen.
Gegen 20 Uhr flogen noch 2 Mauersegler in Fröndenberg im Mühlenberg-Bereich in Richtung Ruhr herum.
Der Wespenbussard (Pernis apivoris, in etwa zu übersetzen mit „ Biene essender Habicht“) gleicht einem Mysterium – punktuell sichtbar, aber nicht häufig, insb. dann nicht, wenn wir ihn gern erblicken würden. Auch der Zeitraum, ihn in seinen Habitaten bei uns zu beobachten, ist nicht besonders lang, über den Daumen gepeilt gute drei Monate von Mitte Mai bis Ende August, von späteren Durchzüglern einmal abgesehen.
In dieser relativ kurzen Präsenz im Brutrevier hat das Wespenbussardpaar viel zu tun: den Althorst vom letzten Jahr renovieren bzw. gleich einen neuen Horst bauen, balzen und sich verpaaren, die Eiablage durch das Weibchen, 30-35 Tage brüten (hauptsächlich das Weibchen, ab und an abgelöst durch das Männchen) und anschließend bis zu 58 Tage Fütterung des Nachwuchses. Somit haben beide Elternteile ein straffes Intermezzo zwischen ihren strapaziösen Langstreckenflügen ins Brutrevier bzw. ins Winterdomizil im tropischen Afrika zu absolvieren. Es bleibt nicht viel Zeit, um sehnsüchtigen Fotografen ausgiebig zur Verfügung zu stehen.
Ab und an aber, und mit etwas Glück gibt es auch für Hobby-Ornithologen Gelegenheiten diesen wunderschönen Greifvogel ausgiebiger zu beobachten. Dabei hilft es, wenn das Epizentrum des potentiellen Brutplatzes ungefähr bekannt ist und genügend Geduld und Sitzfleisch aufgebracht werden, um auf die Nahrungsflüge für den Nachwuchs zu warten.
Ich hatte das Glück zwei Tage zu haben, an denen ich das Sandbochumer Revierpaar ausgiebig erleben konnte. Dabei war ich an dem von mir gewählten Standort gestern und heute nicht zum ersten Mal – bis dato ohne Erfolg. Er blieb dennoch interessant, weil ich über den Zeitraum von Juni bis August punktuell Flüge von beiden Altvögeln in die Waldgebiete um das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Pelkumer Bach gesehen hatte und einfach hoffte.
Gestern blieb ich ca. zwei Stunden und sah beide Vögel über dem HRB starten, aber nicht (mit Wabe) zurückkehren. Deshalb bin ich heute erneut hin und konnte in der Zeit von 8.45 – 12.30h sechsmal das revierhaltende Weibchen und dreimal das dazu gehörige Männchen beobachten. Darüber hinaus tauchte kurzfristig ein ortsfremdes Weibchen auf. Ihre Anwesenheit im Revier führte dazu, dass das ansässige Weibchen territorial reagierte, minutenlang rief und erst aufhörte, als das andere Weibchen verschwunden war.
Was habe ich gesehen? Flüge aus nächster Nähe, aufsteigend kreisende Segelflüge, in denen die ganze Eleganz und die Schönheit der Wespenbussarde zu erkennen war. Was habe ich nicht gesehen: einen Rückflug mit Nahrung in den Fängen. Also kein deutlicher Brutnachweis – wie z.B. im NSG Lettenbruch. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Brut in den Wäldern um das genannte HRB nicht gering.
Bei unsere heutigen Exkursion im Stephanopler Tal bei Hemer war die erweiterte Suche nach dem Tannenhäher wieder vergebens. Dafür konnten wir bei traumhaften Wetter trotzdem einige schöne Beobachtungen machen, u.a.: 1 Wespenbussard (m), 1 ziehende Rohrweihe (weibchenfarbig), 3 Mäusebussarde, mind. 10 Fichtenkreuzschnäbel in 3 Trupps, 1 Gartenrotschwanz (w), 2 Trauerschnäpper, 3 stationäre Baumpieper + immer wieder Zugrufe von überfliegenden Baumpiepern, 1 Schwarzspecht, 1 Kolkrabe, mind. 4 Haubenmeisen, mind. 11 Tannenmeisen, 2 Kernbeißer, 1 Dompfaff, 6 Distelfinken, einzelne Wintergoldhähnchen, 2 Misteldrosseln, nicht gezählte Rauch- und Mehlschwalben sowie 2 Graureiher. An Schmetterlingen war der Zitronenfalter eindeutig die häufigste Art heute mit fast 100 Ex.. Des weiteren stand u.a. auf unserer Tagschmetterlingsliste Kaisermantel, Landkärtchen, Kleiner Feuerfalter, Faulbaumbläuling, Hauhechelbläuling, Distelfalter, Admiral, Tagpfauenauge, Grünader-Weißling sowie unbestimmte Weißlinge. Dazu mehrere tagaktive Nachtfalter.
Wespenbussard über dem Höhenweg….am 11.08.2025 (Foto: Andre Matull)
Männlicher Fichtenkreuzschnabel…..am 11.08.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Weiblicher Fichtenkreuzschnabel…..am 11.08.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Weiblicher Gartenrotschwanz am Rande einer Kahlfläche….am 11.08.2025 (Foto: Andre Matull)
Baumpieper in einem Baumwipfel. In den frühen Morgenstunden hörten wir immer wieder Rufe von ziehenden Baumpiepern….am 11.08.2025 (Foto: Andre Matull)
Trauerschnäpper auf seinem Ansitz….am 11.08.2025 (Foto: Andre Matull)
Deutlich ist der Flügelspiegel erkennbar…..am 11.08.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Haubenmeise in einem jungen Fichtenbestand…..am 11.08.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Sie sucht zwischen den Nadeln der Fichten nach kleinen Insekten und Spinnen….am 11.08.2025 (Foto: Andre Matull)
In den Baumkronen schwer zu entdecken, die Wintergoldhähnchen….am 11.08.2025 (Foto: Andre Matull)
Kleiner Feuerfalter auf dem zarten Grün der Fichte…..am 11.08.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Alle Kaisermäntel, die wir heute beobachteten, sahen sehr mitgenommen aus….am 11.08.2025 (Foto: Andre Matull)
Auf den niedrigen Wiesenbeständen mit verschiedenen Kleesorten waren doch einige Hauhechel-Bläulinge zu entdecken…..am 11.08.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Landkärtchen (Sommergeneration)…..am 11.08.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Graubinden-Labkrautspanner (Epirrhoe alternata), ein tagaktiver Nachtfalter…….am 11.08.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Der etwas seltenere Fleckleib-Labkrautspanner (Epirrhoe tristata)…….am 11.08.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar) am Wegesrand …….am 11.08.2025 (Foto: Gregor Zosel)
Früh morgens ab Sonnenaufgang konnten wir im Ruhrtal (Fröndenberger Westen) 2 diesjährige Schwarzstörche bei der Nahrungssuche beobachten. Des weiteren u.a. 14 Graugänse, 86 Nilgänse, 6 Weißstörche, ein Rotmilan, ein Waldwasserläufer, ein Eisvogel, 3 rastende Kernbeißer, mindestens 50 Bachstelzen (vom Sperber aufgemischt) und 2 Silberreiher. Bei den Silberreihern fiel erst später bei der Bildbearbeitung auf, dass einer rechts einen roten Farbring und links einen Metallring trägt. Zwar konnte dieser aufgrund der Entfernung nicht abgelesen werden, aber es ist zumindest naheliegend, dass es der gleiche Silberreiher wie vor fast 2 Jahren an gleicher Stelle sein könnte. Hier bekamen wir seinerzeit nach der erfolgreichen Ablesung eine Rückmeldung von einem Beringungsprojekt in Ungarn.
Heute Morgen konnten bei einer Nachkontrolle die Schwarzstörche nicht erneut angetroffen werden. Dafür wurden heute Morgen u.a. 9 Waldwasserläufer und dutzende Weißstörche beobachtet. Diese sind in mehreren Gruppen im gesamten Ruhrtal verteilt und tauchen dann als „Nahrungsnutznießer“ in einer sehr hohen Anzahl an Stellen auf wo aktuell die entsprechenden Felder geerntet werden.
Für die Wespenbussarde, die mit ihrer hochspezialisierten Lebensweise sicher zu den interessantesten Arten unter unseren heimischen Greifvögeln gehören, läuft gewissermaßen der Countdown. Hier und da dürfte der Wegzug Richtung Afrika schon begonnen haben. Gleichzeitig werden die jetzt fast flüggen Jungvögel in den letzten verbleibenden Nestlingstagen noch reichlich mit Wespenbrut gefüttert, denn schon nach dem Verlassen des Horstes sind sie sofort auf sich selbst gestellt und treten ohne weitere Unterstützung der Elternvögel ebenfalls die lange Reise in die Überwinterungsgebiete Zentralafrikas an. Die intensive „Endversorgung“ während der jetzt angebrochenen Schlussphase der Brutsaison mit besonders regen Versorgungsflügen verschafft gleichzeitig die vielleicht besten Beobachtungsmöglichkeiten der Saison und noch den einen oder anderen Brutnachweis. In den vergangenen Tagen wurde deshalb unterstützt – vor allem von Hartmut Brecher, Hermann Knüwer, Harald Maas, Andre & Klaus Matull und Clemens Rethschulte nach Wespenbussarden Ausschau gehalten. Vier Brutverdachtsreviere konnten ausgemacht werden: das westliche Ruhrtal im Raum Holzwicke, das östliche Fröndenberg, Bönen und die Sandbochumer Heide im Grenzbereich Bergkamen/Hamm. Hauptsächlich wurden männliche Vögel beobachtet, von denen sicher nicht alle auch verpaart waren. Sehr hilfreich erweisen sich immer wieder Fotos, die individuelle Unterscheidungen der Einzelvögel ermöglichen und gleichzeitig auch lokale Zuordnungen erlauben. So hat man dann immer mal „alte Bekannte“ vor sich – aber auch fremde Rastvögel fallen auf.
Bemerkenswert sind dieser Tage auch die sich schon lichtenden Schwalbenbestände. Die letzten Mauersegler (unter dem eigenen Dach) flogen am 06.08. aus. Am selben Tag noch 11 Mauersegler im Hemmerder Ostfeld mit mehreren Dutzend Mehlschwalben und Rauchschwalben nach Insekten jagend. Ebenda auch 10 rastende Kiebitze.
In Werne im Evenkamp landeten am 08.08.2025 gegen 17.30 Uhr über 100 Weißstörche.
Inspiriert von meiner gestrigen Baumfalkenbeobachtung bei uns in Altenbögge habe ich heute Morgen mal im Traditionsrevier Rottum nach den Falken gesucht und tatsächlich auch einen Altvogel ganz oben auf einem Stromasten gefunden. Von Jungvögeln allerdings (noch) keine Spur.