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Fröndenberg: Neben Blaumeisen- auch verstärkter Tannenmeiseneinflug, Haubenmeise, Sumpfmeisen, Birkenzeisige, Ringdrossel, Rotdrosseln, Wacholderdrosseln, Hausrotschwänze, Kraniche, Schwarzkehlchen u.a., 29.10.2025 (B.Glüer)

Neben dem am Vortag von Hermann Knüwer beschriebenen starken Blaumeiseneinflug findet derzeit – wenn auch weniger auffällig – auch bei den Tannenmeisen ein außergewöhnlicher Einflug statt. Am frühen Morgen suchten teils 6 Tannenmeisen gleichzeitig vor unserer Haustür auf einem Schotterweg nach Samenkörnern. Zu späterer Zeit des Tages fiel am Gartenteich auf, dass fast minütlich 1 – 3 Tannenmeisen zum Baden bzw. Trinken erschienen. Da es sicher nicht immer dieselben Individuen gewesen sind, dürften die Vögel insgesamt in mindestens zweistelligen Truppstärken unseren Garten (Frdbg.-Hohenheide) passiert haben. Auch in den vergangenen Tagen waren verschiedentlich immer wieder Tannenmeisen aufgefallen. Ein Blick auf die Zugvogelstatistik in Falsterbo/Südschweden bestätigt den Eindruck. Bis einschließlich gestern (28.10.25) wurden dort auf dem diesjährigen Herbstzug 13 630 Tannenmeisen erfasst. Im langjährigen Durchschnitt seit 1973 erschienen bis zum jeweils selben Datum nur 830 Tannenmeisen. Damit liegen die diesjährigen Zahlen um das 16fache(!) über diesem Durchschnittwert.

Die Beobachtungen am eigenen Gartenteich erbrachten auch in anderer Hinsicht interessante „Badegäste“: >6 Birkenzeisige, x Erlenzeisige, 3 Stieglitze, >1 Grünfink, 1 Kernbeißer, x Bergfinken, x Buchfinken, ~20 Haussperlinge, >4 Heckenbraunellen, 1 Zaunkönig, 1 Zilpzalp, 2 Singdrosseln, >7 Amseln, 30-50 Blaumeisen, 20-30 Kohlmeisen, >1 Haubenmeise, 2 Sumpfmeisen, >4 Rotkehlchen, 1 Buntspecht, 2 Kleiber, 1 Turmfalke erbeutete (untypischerweise) zwischen Büschen nahebei vermutlich eine Tannenmeise.

Auch andernorts fand sich heute relativ reiches Vogelleben: in vielen Beeren tragenden Hecken Hunderte Rotdrosseln, südlich Frdbg.-Ostbüren auch ~70 Wacholderdrosseln und auffallend viel Amseln, an einem Pferdestall ebenda noch 3 Hausrotschwänze. In Frdbg.-Landwehr eine Ringdrossel und in der Strickherdicker Feldflur unter anderem 7 rastende Kraniche.

In emsiger Hektik suchen bis zu 6 Tannenmeisen gleichzeitig auf dem Boden nach Fressbarem (Frdbg.-Hohenheide) …, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… das Interesse gilt offenbar kleinen, massenhaft herumliegenden Samenkörnern …, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… über den ganzen Tag hinweg tauchen auch am nahen Gartenteich (nicht zählbar!) teils im Minutentakt Tannenmeisen zum Trinken und Baden auf …, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… wie auch mal eine Haubenmeise …, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… oder hier im „Suchbild“: 1 Kohlmeise, 1 Erlenzeisig und 5 Birkenzeisige …, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… Birkenzeisig mit Drang zum Wasser …, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… wie auch dieser weibliche Erlenzeisig…, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch hier an einer Pfütze bei Frdbg.-Ostbüren wird zum Baden „angestanden“ (2 Amseln, 3 Rotdrosseln, 1 Singdrossel)…29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier sind es gleich 8 Rotdrosseln. Die Enge erzeugt ständig Stress und Fluchtbereitschaft…, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… manche „Aspiranten“ halten sich einzeln im Abseits…, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… auf einem Stalldach (Frdbg.-Osbüren) einer von noch 3 späten Hausrotschwänzen, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
In Frdbg.-Landwehr eine einzelne Ringdrossel …, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… die hier mit einer Schlehenfrucht einen Futterneider (Amsel) auf den Plan ruft, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Diesen in der Strickherdicker Feldflur rastenden Kranichen kann man nur wünschen, dass sie keine H5N1-Viruslast „im Gepäck“ haben…, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda beinahe konstant anzutreffen: Schwarzkehlchen – hier mal als Paar direkt nebeneinander, 29.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)

Kreis Unna: OAG-Treffen online am 04.11.2025 um 19 Uhr

Das nächste OAG-Treffen findet online per Zoom am kommenden Dienstag, 04.11.2025 um 19 Uhr statt. Die wie immer noch offene Tagesordnung:

  1. Wiesenbrüter-Gelegeschutz durch Zäunung – Infogespräch mit Christian Härting von der ABU Soest und Christian Kipp von der Biologischen Station Kreis Steinfurt
  2. Sammelbericht für den Kreis Unna (Roben Hirschberg)
  3. ADEBAR 2 – Neuer Brutvogelatlas Deutschland ab 2025 (Malte Busch)
  4. Kartierungen 2026: Graureiher, Rebhuhn, Kiebitz (Tag für den Kiebitz 28.03.2026, Ergänzungskartierung), Schwarzkehlchen
  5. Verschiedenes (u.a. Jahrestagung der AG Greifvögel der NWO am 09.11.2025)

Wir freuen uns über weitere Ideen und Beiträge zur Tagesordnung!

Falls Sie noch keine Zoom-Einladung erhalten haben, schicken Sie bitte eine Mail an info@oagkreisunna.de

Fröndenberg / Unna: vermehrtes Vorkommen von Blaumeisen – 28.10.2025 (H. Knüwer)

Gestern waren auffällig viele, kopfstarke Blaumeisentrupps in der Strickherdicker Feldflur unterwegs. Sie bewegten sich allesamt entlang einer Gehölzreihe, um an deren Ende auf SW-Kurs die nächsten Gehölze anzusteuern. Es mögen während des einstündigen Aufenthaltes etwa 100 – 200 Blaumeisen gewesen sein. Von ähnlichen Beobachtungen gestern berichtete auch B. Glüer aus den Hemmerder Wiesen. Und Gregor Zosel teilte mit, dass er bereits um den 12.10. auffallend viele Blaumeisen sowohl an den Rändern Hammer Wälder als auch in der Lippeaue feststellen konnte. Vielleicht gibt es ja auch aus anderen Bereichen des Kreisgebietes vergleichbare Feststellungen? In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass unter dem 21.10. für Helgoland mehr als 1000 Blaumeisen angegeben wurden. Auch am Folgetag sollen „viele Meisen“ dort gewesen sein . Zeichnet sich da ein intensiver Einflug nordischer Blaumeisen ab?

Fröndenberg: Blässgänse, Gänsesäger, Erlenzeisige, Schwarzkehlchen, Habicht, Kernbeißer, Rostgänse u.a sowie diverse Zugvögel am 19.10.2025 (K.&A.Matull)

Heute Morgen konnten wir ab Sonnenaufgang bis mittags zwischen beiden Aussichtshügeln auf der Kiebitzwiese u.a. folgende stationäre Vogelarten beobachten:

36 Blässgänse (davon 5 diesjährige), 112 Stockenten, 10 Krickenten, ein Schwarzkehlchen, 8 Nilgänse, 2 Rostgänse, 6 Kanadagänse, ein Eisvogel, 3 Graureiher, ein keckernder Habicht, ein Kernbeißer, 3 Erlenzeisige, eine Rohrammer, ein Buntspecht, ein Mäusebussard, 2 Eichelhäher und 4 Bekassinen. Darüber hinaus überflogen 32 Rostgänse den alten Aussichtshügel Richtung Hammer Wasserwerk und ein männlicher Gänsesäger sehr hoch südwestlich.

„Nebenbei“ entstand eine nicht geplante, lockere und nicht detaillierte Zugvogelzählung mit der nachfolgenden Angabe von Mindestanzahlen. Die Zahlen der Feldlerchen (siehe auch dazu die meldung von H.Knüwer heute) und verschiedene Drosselarten werden wohl bedeutend höher sein. Bis auf die Kraniche, Rotmilane, Kormorane und Sperber (Süd und Südwest) alle Richtung Westen, teils sehr hoch, ziehend. Hier konnten u.a. mindestens folgende Arten beobachtet werden:

4000 Ringeltauben, 380 Stare, 260 Feldlerchen, 145 Dohlen, 49 Kormorane, 35 Wacholderdrosseln, 29 Kiebitze, 20 Rotdrosseln, 16 Bachstelzen, 10 Wiesenpieper, 8 Kraniche, 8 Buchfinken, 4 Rotmilane, 3 Silberreiher, 2 Heidelerchen, ein Sperber (1,0), ein Mäusebussard, eine Goldammer sowie vereinzelnd rufende Bergfinken.

Einer von mehreren mittelgroßen Richtung Westen strebenden Schwärmen von Ringeltauben entlang der Kiebitzwiese am 19.10.2025 (Foto: Andre Matull)
Wie bereits erwähnt: Viele Feldlerchen über der Kiebitzwiese am 19.10.2025 (Foto: Andre Matull)
Eine kleine Gruppe Kraniche überflog sehr flach den alten Aussichtshügel am 19.10.2025. (Foto: Andre Matull)
Insgesamt befanden sich heute 36 Blässgänse (davon 5 diesjährige) auf der Kiebitzwiese. Die Schlafplatzauflösung bei Sonnenaufgang aus der gesamten näheren Umgebung lässt aber aktuell eine dreimal so hohe Anzahl an rastenden Blässgänsen vermuten. 19.10.2025 (Foto: Klaus Matull)
Männliches Schwarzkehlchen auf der Kiebitzwiese am 19.10.2025 (Foto: Klaus Matull)
Rostgans mit einer Bekassine im Vordergrund. Kiebitzwiese, 19.10.2025 (Foto: Klaus Matull)

Fröndenberg: Feldlerchen (in Massen), Wiesenpieper, Schwarzkehlchen, Feldsperling, Kiebitz, Sperber und Merlin am 19.10.2025 (H. Knüwer, Mitbeobachter: B. Glüer)

Der Feldlerchenzug scheint jetzt richtig Fahrt aufzunehmen. Diesen Eindruck vermittelte ein längerer Aufenthalt am heutigen Vormittag in der Strickherdicker Feldflur. Trupp nach Trupp fiel zur kurzzeitigen Rast auf den frisch eingesäten Ackerflächen ein, um dann den Zug fortzusetzen. Obwohl keine Zählung vorgenommen wurde, schätzen wir, dass sich zwischen 9.00 Uhr und 12.00 Uhr überschlägig weit mehr als 3.000 Feldlerchen allein in dieser Feldflur aufgehalten haben. Die etwa 30 gesehenen Wiesenpieper stellen sicherlich nur einen Bruchteil des tatsächlich anwesenden Rastbestandes dar. In den bereits begrünten Zwischenfruchtflächen, auf denen sie sich gern aufhalten, fallen sie nicht auf.

An einem mit Hochstauden bestandenen Graben, der glücklicherweise von einer Mulchmahd verschont geblieben ist, hielten sich insgesamt 6 Schwarzkehlchen (3:3) sowie einzelne Rohrammern auf. Außerdem ein überhinfliegender Feldsperling, der anhand seiner Rufe bestimmt werden konnte.

Das reichliche Beuteangebot in Form von Kleinvögeln war wohl auch für einen Sperber (ad. M.) und einen diesjährigen Merlin verlockend. Sie versuchten, sich am Buffet zu bedienen.

Außerdem noch erwähnenswert zwei ziehende Kiebitztrupps mit 18 und 10 Individuen.

Heute waren in der Strickherdicker Feldflur mehrere Tausend Feldlerchen zu bestaunen.
Heute waren in der Strickherdicker Feldflur mehrere Tausend Feldlerchen zu bestaunen. (Foto: H. Knüwer)
Zwei Wiesenpieper zeigten sich ausnahmsweise mal am Wegesrand. (Foto: B. Glüer)
Zwei Wiesenpieper zeigten sich ausnahmsweise mal am Wegesrand. (Foto: B. Glüer)
Mit mehreren Exemplaren in der Strickherdicker Feldflur anwesend: Schwarzkehlchen (hier ein Männchen). (Foto: B. Glüer)
Mit mehreren Exemplaren in der Strickherdicker Feldflur anwesend: Schwarzkehlchen (hier ein Männchen). (Foto: B. Glüer)

Von einer Bodenkuppe hatte dieser junge Merlin einen guten Rundumblick auf das große, sich ihm bietende Nahrungsangebot.
Von einer Bodenkuppe hatte dieser junge Merlin einen guten Rundumblick auf das große, sich ihm bietende Nahrungsangebot. (Foto: H. Knüwer)
Kaum ein anderer Greifvogel ist so blitzschnell unterwegs wie dieser kleine Falke. Bisher gibt es nur vergleichsweise wenige Meldungen von Merlinen aus diesem Herbst.
Kaum ein anderer Greifvogel ist so blitzschnell unterwegs wie dieser kleine Falke. Bisher gibt es nur vergleichsweise wenige Meldungen von Merlinen aus diesem Herbst. (Foto: H. Knüwer)

Unna / Fröndenberg: Systematische Zugvogelzählung mit u. a. Birkenzeisig, starkem Ringeltaubenzug und später am Nachmittag Kranichmassenzug, 18.10.2025 (B.Glüer, A. Haberschuss, A. Hünting, H. Maas, B. Nikula, M. Stahl)

Bei geradezu traumhaftem Zugwetter trafen sich schon vor Sonnenaufgang (7.56 Uhr) zur dritten Zugvogelzählung am Wasserhochbehälter/Hemmerder Schelk 6 Beobachter. Der Wetterwechsel mit trockener Hochdruckluft, Temperaturabsenkung auf 6,8 °C, Ostwind mit schließlich weitgehend wolkenlosem Himmel und Sonne ließ auf intensives Zuggeschehen hoffen. Ab 7:30 h -11:30 h konnten dann exakt 40 ziehende Vogelarten erfasst werden. Heute dominierte die Ringeltaube mit 4020 Individuen das Geschehen. Der Zug von Buch- und Bergfinken hatte offensichtlich beim letzten Zähltermin (12.10.) mit 9320 Vögeln seinen Höhepunkt (heute nur 86). Erfreulich unter anderem heute 1 Birkenzeisig. Insgesamt blieben die Zahlen hinter den Erwartungen zurück.

Im Folgenden alle Ergebnisse nach absteigender Häufigkeit: Ringeltaube (4020), Feldlerche (241), Star (176), Dohle (87), Buch-/Bergfink (86), Kormoran (84), Kranich (35), Rotmilan (24), Rotdrossel (22), Wacholderdrossel (14), Heidelerche (10), Kiebitz (10), Graugans (8), Goldammer (7), Mäusebussard (6), Wiesenpieper (5), Bachstelze (4), Graureiher (4), Rabenkrähe (4), Rohrammer (4), Wintergoldhähnchen (4), Grünfink (3), Kohlmeise (3), Bluthänfling (2), Hohltaube (2), Misteldrossel (2), Sperber (2), Straßentaube (2), Turmfalke (2), Zilpzalp (2), Amsel (1), Birkenzeisig (1), Blaumeise (1), Eichelhäher (1), Erlenzeisig (1), Fasan (1), Grünspecht (1), Heckenbraunelle (1), Stieglitz (1).

Am Nachmittag setzte schließlich noch intensiver Kranichzug ein. Bereits in der WhatsApp-Chatgruppe des Fröndenberger Ornithologen-Stammtisches wurden ab 13.22 Uhr die ersten Trupps gemeldet, denen dann ständig weitere folgten. In einem Zeitfenster von 14.55 h – 15.10 h zogen über Frdbg.-Hohenheide in ununterbrochener Folge ca. 3650 Kraniche. Mit Rückenwind aus Nordost waren alle Trupps zwar relativ schnell, doch ließ sich nur schwer eine konstante Flughöhe halten, so dass es immer wieder zu spektakulären Stopps mit langem Kreisen kam, wobei sich Kette um Kette zu sehr großen Ansammlungen ineinanderschoben.

Am Beobachtungspunkt für die Zugzählung auf dem Haarkamm (Wasserhochbehälter / Hemmerder Schelk) richtet sich alle Aufmerksamkeit bei optimaler Weitsicht ständig Richtung Nordost …, 18.10.2025 (Foto: Marvin Stahl)
… in oft dreistelliger Truppstärke dominieren heute die Ringeltauben…, 18.10.2025 (Foto: Bernahrd Glüer)
… in mehreren Ketten bringen es Kormorane auf beachtliche 84 Vögel…, 18.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… mit 24 Individuen schlagen auch Rotmilane noch beachtlich zu Buche …, 18.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… Erfreuliches am Rande: trotz recht frischer Herbsttemperaturen macht noch dieser späte Mauerfuchs (m) seinem Namen alle Ehre und wärmt sich auf dem Mauerwerk des Wasserhochbehälters…, 18.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… am Nachmittag beherrschen dann überall am Himmel massenhaft durchziehende Kraniche das Bild (Frdbg.-Hohenheide) …, 18.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… der starke Rückenwind aus NO macht die Kraniche zwar sehr schnell, lässt sie jedoch auch immer wieder schnell an Höhe velieren, so dass sie ihre Formation auflösen, um kreisend wieder höher zu kommen, 18.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)

Unna: Rebhühner, Feldlerchen, Schwarzkehlchen, 16.10.2025 (B.Glüer)

Nach immer wieder vergeblichem Suchen konnten in den vergangenen Tagen mehrfach im Hemmerder Ostfeld wieder Rebhühner gesichtet werden: eine erstaunlich große Kette mit 13(!) Tieren und abseits davon eine Kleingruppe mit nochmal 3 Tieren (2:1). Außerdem hier wie auch anderswo inzwischen verstärkt Feldlerchen. Heute einmal 24 Exmpl. westwärts überhinziehend und vereinzelt rufende Rastvögel ebenda. Mindestens auch 1 Schwazkehlchen.

Allen Unkenrufen zum Trotz – es gibt sie noch: Rebhühner! – Hier eine Dreiergruppe (2 Hähne mit Henne) im Hemmerder Ostfeld …, 14.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… nicht weit davon entfernt: Teil einer 13er Kette …, 14.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… heute ebenda in merkwürdiger Allianz: die 13er Kette (rechts) zusammen mit Fasanen …, 16.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… plötzlich kommt Unruhe auf …, 16.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… da sind es auf einmal 15 Vögel! – Offenbar haben die beiden „externen“ Hähne die Kette aufgemischt, 16.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Derzeit hier und da in verschiedenen Feldfluren mit teils mehreren Exemplaren anzutreffen: Schwarzkehlchen – hier ein Weibchen nahe UN-Kessebüren…, 11.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… ein männliches Pendant wenige Meter entfernt. 11.10.2025 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Wasserralle und Bergfinken am 08.10. / 14.10.25 (H. Knüwer)

Eine Wasserralle ließ sich am Spätnachmittag (08.10.) erneut vor dem neuen Aussichtshügel in der Kiebitzwiese bei der Nahrungssuche beobachten.

Nach Feststellungen in den letzten Wochen waren in den Trupps ziehender Buchfinken auffallend viele Bergfinken zu sehen bzw. zu hören. In der Meldung über die zweite Zugvogelzählung vom 12.10. am Rande des Hemmerder Schelks wurde bereits der Verdacht auf einen möglicherweise größeren Einflug der Art geäußert. Dafür spricht auch eine aktuelle Beobachtung nördlich von Unna-Stockum. Heute hielten sich dort auf einer gemulchten Stilllegungsfläche 300 bis 400 Bergfinken auf. Es handelte sich zu 99 Prozent um einen artreinen Schwarm. Lediglich der eine oder andere Grünfink hatte sich den Bergfinken angeschlossen. Gestern und in den Tagen zuvor waren auf diesem Stoppelacker nicht ganz so viele Bergfinken zu sehen.

Wasserralle am 08.10.25 in Fröndenberg – Kiebitzwiese
Wasserralle am 08.10.25 in Fröndenberg – Kiebitzwiese (Foto: H. Knüwer)
Manchmal muss man sich strecken, um an Leckerbissen zu gelangen.
Manchmal muss man sich strecken, um an Leckerbissen zu gelangen. (Foto: H. Knüwer)
Immer wieder suchten die Bergfinken Schutz in einer Baumreihe. Im Blattwerk fallen die insgesamt 15 hier zu sehenden Bergfinken kaum auf. – 14.10.25
Immer wieder suchten die Bergfinken Schutz in einer Baumreihe. Im Blattwerk fallen die insgesamt 15 hier zu sehenden Bergfinken kaum auf. – 14.10.25 (Foto: H. Knüwer)
Zweimal mischte ein Sperber den Schwarm auf. Erwischt hat er keinen der Finken. (Foto: H. Knüwer)
Zweimal mischte ein Sperber den Schwarm auf. Erwischt hat er keinen der Finken. (Foto: H. Knüwer)
Auf diesem Foto ist vor den zahlreichen Bergfinken verschwommen ein Grünfink zu erahnen. – 14.10.25
Auf diesem Foto ist vor den zahlreichen Bergfinken verschwommen ein Grünfink zu erahnen. – 14.10.25 (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg/Menden&Iserlohn (Kreis MK) /Wickede (Kreis So): Singschwan, Bruchwasserläufer, Kiebitze, Gartenrotschwanz, Mandarinente, Löffelente und NWO Wasservogelzählung (im MK) mit Seidensängern, Wasserrallen, Knäkente und Rauchschwalbe u.a. vom 05.10.2025-12.10.2025 (K.&A.Matull)

Letzte Woche Sonntag (05.10.) hätte das Motto auf der Kiebitzwiese in Fröndenberg „Schon lange hier nicht mehr gesehen“ lauten können. Denn neben einen rastenden Gartenrotschwanz und 5 Kiebitzen konnten wir darüber hinaus nach einer langen Zeit einen Fuchs ebenda sichten.

Heute Vormittag (und laut ornitho seit mindestens gestern Abend) hielt sich einer der beiden Singschwäne, welcher Bernhard Koch bereits seit mindestens Ende Juni (!) regelmäßig östlich von Fröndenberg im Kreis Soest beobachten konnte, unter dem alten Aussichtshügel der Kiebitzwiese auf. Bemerkenswert an gleicher Stelle ein extrem spät in diesem Jahr überfliegender Bruchwasserläufer. Seine Flugrufe machen ihn unverwechselbar. Etwas Farbe in das derzeitige triste Wetter brachte eine männliche Mandarinente und etwas Abwechslung eine Löffelente.

Ansonsten gelangen zwischen beiden Aussichtshügeln u.a. folgende Beobachtungen (nur stationäre Vögel-Mehr und Details auf ornitho.de):

194 Graugänse, 14 Nilgänse, 2 Rostgänse, 108 Stockenten, 14 Krickenten, ein Silberreiher, 2 Graureiher, eine Bekassine und 2 Eisvögel,

Durch die detaillierte Zugvogelzählung heute im Kreis UN seien an dieser Stelle nur 7 nach SW ziehende Rotmilane und 4 nach Westen hoch ziehende Silberreiher zu erwähnen.

Bei einen sicherlich stets sinnvollen aktuellen „Blick über den Tellerrand“ in die direkte Nachbarregion gab es folgende Beobachtungen:

(Kreis Soest)

Am 05.10. hielt sich der Singschwan, welcher heute auf der Kiebitzwiese gewesen ist, auf der Ruhr in Wickede auf. (Mitbeobachter Andreas Hünting) Dieser lässt sich gut an einen offensichtlichen Handicap? am rechten Auge wiedererkennen. Weiter versuchte eben jener Singschwan bei den anwesenden Höckerschwänen Anschluss zu finden, welche wiederum offensichtlich so gar nichts mit diesen anzufangen wussten.

(Märkischer Kreis)

Im Rahmen der NWO Wasservogelzählung konnten südlich von Fröndenberg an den Oeseteichen in Menden gestern (am 11.10.) folgende dafür relevanten Arten beobachtet werden:

2 Höckerschwäne (durch Wassermangel im Frühjahr dieses Jahr kein Bruterfolg), 142 Schnatterenten, 2 Krickenten, 79 Stockenten, eine Knäkente, 10 Reiherenten, 12 Zwergtaucher (mit bettelnden Jungvögeln), 2 Kormorane, ein Graureiher, 2 Wasserrallen, 4 Teichrallen, 6 Blässrallen, eine Gebirgsstelze und ein Eisvogel.

Darüber hinaus eine rastende Rauchschwalbe mit Nahrungsflügen.

Bei der NWO Wasservogelzählung am Seilersee in Iserlohn (11.10.) ist die interessanteste Beobachtung sicherlich jene nicht dafür relevante Art mit nach wie vor 2 singenden Seidensängern. Nach der erfolgreichen Brut bleibt hier abzuwarten wie lange diese hier verweilen. Theoretisch wäre, je nach Witterung, auch eine Überwinterung möglich. Hoffentlich werden die verwachsenen Ufer und die dadurch perfekt entstanden Habitate für diese Art hier nicht „totgepflegt.“

Kategorie „Schon lange hier nicht mehr gesehen“ (1) : ein rastender Gartenrotschwanz auf der Kiebitzwiese am 05.10.2025 (Foto: Klaus Matull)
Kategorie „Schon lange hier nicht mehr gesehen“ (2) : Rastende Kiebitze zwischen Gänsen auf der Kiebitzwiese am 05.10.2025 (Foto: Klaus Matull)
Kategorie „Schon lange hier nicht mehr gesehen“ (3) : Fuchs auf der Kiebitzwiese am 05.10.2025 (Foto: Klaus Matull)
Nach 6 Jahren wieder ein Singschwan (hier zusammen mit einem Höckerschwan) auf der Kiebitzwiese. Das rechte Auge ist oft geschlossen und wirkt geöffnet trüb. 12.10.2025 (Foto: Klaus Matull)
Genau diese Merkmale zeigte auch der Singschwan letzte Woche in Wickede auf der Ruhr. Somit ist sicher, dass dieser nicht nur der gleiche von der Kiebitzwiese heute ist, sondern dass genau dieser auch einen kurzen Ausflug am 03.10.2025 zum Phoenixsee (Dortmund) unternommen hat. 05.10.2025 (Foto: Andre Matull)
Letzte Woche suchte der Singschwan in Wickede bei den Höckerschwänen Anschluss. Diese schauten aber alle recht überfordert und ratlos ob des seltsamen Schwans drein . 05.10.2025
Wie auch immer: Auf der Kiebitzwiese fühlt er sich wohl. 12.10.2025 (Foto: Klaus Matull)
Und findet hier hervorragende Rastgrundlagen für sich vor. 12.10.2025 (Foto: Andre Matull)
Ebenfalls nach 6 Jahren tauchte heute mal wieder eine farbenfrohe männliche Mandarinente in der Vernässungsfläche der Kiebitzwiese auf. 12.10.2025 (Foto: Andre Matull)
Auf den Oeseteichen in Menden rastete gestern noch eine späte Knäkente. Die weibchenfarbigen oder Weibchen dieser Art fallen während der Zugzeit im Spätsommer/Herbst zwischen größeren Entenansammlungen fast gar nicht auf. 11.10.2025 (Foto: Andre Matull)
Rastende Rauchschwalbe an den Oeseteichen in Menden am 11.10.2025. (Foto: Andre Matull)
Bekanntlich sind Wasserrallen öfters zu hören als zu sehen. Oeseteiche (Menden), 11.10.2025 (Tonaufnahme: Andre Matull)
Exakt die gleiche Situation ist regelmäßig bei Seidensängern vorzufinden: Wie lange werden Sie noch in Iserlohn bleiben? Der Kontergesang (im Hintergrund) auf den im Vordergrund zu hörenden Seidensänger erfolgt bei Sekunde 20. (Viel besser mit Kopfhörern zu vernehmen) Seilersee (Iserlohn), 11.10.2025 (Tonaufnahme: Andre Matull)

Unna: Zweite Zugvogelzählung für diesen Herbst am 12.10.25 mit Heidelerchen, Fichtenkreuzschnäbeln, Kiebitzen, Rohrammern, Rauchschwalbe, Rotmilanen, Sperbern, Rohrweihe und massenhaft (!) Buch- und Bergfinken (B. Glüer, R. Hirschberg, A. Hünting, H. Knüwer, B. Nikula, G. Zosel und M. Stahl)

Die zweite Zugvogelzählung für diesen Herbst verlief sehr erfolgreich, zumindest für zwei Arten. In Massen zogen große wie kleine Trupps Buch- und Bergfinken über uns hinweg. Der Ruf beider Arten war omnipräsent, heisst es waren nicht nur einzelne, es waren gleichermaßen Buch- wie Bergfinken in den gemischten Trupps, vermutlich sogar mehr Bergfinken. Womöglich kündigt sich hier ein Einflug an?! Leider auch auffällig, wenn auch negativ, die geringe Anzahl ziehender Feldlerchen und Wiesenpieper. Seit Jahren stellen wir hier leider einen absoluten Negativtrend fest. Welcher wohl nicht zuletzt auf erschwerte Bedingungen in den Brutgebieten, z.B. Lebensraumverlust zurückzuführen ist. Bei beiden Arten handelt es sich um Bodenbrüter die offene Landschaften, wie Äcker und Wiesen bevorzugen. Gut können wir uns noch alle an Zeiten erinnern, an denen Buch- und Bergfinken in gleichen Größenordnungen zogen wie Wiesenpieper und Feldlerchen.

Gezählt wurde bei anfänglichen 11,5°C, bedecktem Himmel, nahezu keinem Wind von 7:30-11:30 traditionsgemäß am Südrand des Hemmerder Schelks. Die Zahlen folgen in absteigender Reihenfolge, teilweise auch mit Arten die hier sicher stationär sind. Insgesamt wurden 48 verschiedene Arten festgestellt.

Buch-und Bergfink (9320!), Star (460), Ringeltaube (307), Feldlerche (236), Wiesenpieper (91), Bachstelze (71), Dohlen (40), Kiebitz (35), Rotdrossel (30), Kanadagans (24), Bluthänfling (12), Goldammer (11), Wacholderdrossel (10), Heidelerche (8), Sperber (7), Wintergoldhähnchen (7), Rotmilan (6), Kormoran (6), Graugans (6), Rabenkrähe (6), Misteldrossel (5), Blaumeise (5), Hohltaube (5), Fichtenkreuzschnabel (5), Distelfink (5), Singdrossel (4), Rohrammer (4), Heckenbraunelle (3), Mäusebussard (3), Turmfalke (3), Amsel (3), Fasan (3), Kolkrabe (1), Zilpzalp (1), Grünspecht (1), Habicht (1), Eichelhäher (1), Dompfaff (1), Kohlmeise (1), Rohrweihe (1x dj.), Buntspecht (1), Rauchschwalbe (1), Graureiher (1), Erlenzeisig (1), Elster (1), Gebirgsstelze (1), Hausrotschwanz (1).

Eine von heute ebenfalls nur acht Heidelerchen überfliegt unseren Zählpunkt am Hemmerder Schelk am 12.10.2025 Foto: Bernhard Glüer

Fröndenberg: Alpenstrandläufer, Blässgänse, Knäkente, Schwarzkehlchen, Bergfinken, Bekassinen u.a. am 02.u.03.10.2025 (B.Nikula, K.&A.Matull)

Als Update für den Bereich Kiebitzwiese in Fröndenberg bleibt festzuhalten, dass sich die umherziehenden Gänseschwärme im Ruhrtal in der Anzahl (Trupps u. Individuen) innerhalb von wenigen Tagen deutlich erhöht haben.

Gestern rastete ein Alpenstrandläufer auf der Kiebitzwiese (Beobachter: K.Matull), welcher heute nicht erneut gesichtet werden konnte.

Heute konnten wir zusammen mit Björn Nikula zwischen beiden Aussichtshügeln folgendes beobachten, wobei alle nachfolgenden Daten sich prägnant auf stationäre Vogelarten beziehen (detailliert und ausführlich wie immer auf ornitho.de) :

3 Höckerschwäne (einmal diesjährig), 7 Blässgänse (davon eine diesjährig), 184 Graugänse + ein Hybrid weiß gescheckt, 58 Nilgänse, 4 Rostgänse (Ein Paar vertreibt ein weiteres), 14 Krickenten, > 108 Stockenten, eine Knäkente, 3 Graureiher, 6 Bekassinen, ein Eisvogel, > 3 Zilpzalps, eine Mönchsgrasmücke, 2 Wintergoldhähnchen, 5 Singdrosseln, 2 Schwarzkehlchen (1,1), 2 Gebirgsstelzen und eine Rohrammer.

Überfliegend u.a.: 23 Kormorane (SW), > 10 Rotmilane (S bzw. SW), ein Sperber (von Krähe gemobbt), sowie Ringeltauben, Bachstelzen, Dohlen, Saatkrähen, Rabenkrähen, Feldlerchen, Buch-/Bergfinken gemischt, Bluthänflinge und Wiesenpieper in unterschiedlicher überschaubarer Anzahl.

Größenvergleich von Alpenstrandläufer und Graugans auf der Kiebitzwiese am 02.10.2025. (Foto: Klaus Matull)
Rastende Knäkenten sind, wenn überhaupt, in NRW im Oktober nur noch ganz vereinzelt vorzufinden. Diese verweilt bereits seit Ende August auf der Kiebitzwiese. 03.10.2025 (Foto: Andre Matull)
Blässgänse mit einer Graugans im Vordergrund. Bei den Blässgänsen ist es jetzt (idealerweise in großen Schwärmen) immer interessant auf diesjährige Exemplare zu achten. Diese können Rückschlüsse auf deren Bruterfolge in der Brutregion (Schwerpunkt Arktische Tundra) liefern. Links im Landeanflug befindet sich eine diesjährige im Anflug. ( Ohne weiße Befiederung am Schnabelgrund und ohne Bauchbänderung. Schnabel matt rosa mit dunklem Nagel.)
Zwischen den Graugänsen fällt die Bekassine in der Mitte nicht unbedingt sofort auf. 03.10.2025 (Foto: Klaus Matull)
Für den Durchfahrtsverkehr müssen die emsigen Bekassinen kurzfristig die Nahrungssuche unterbrechen. 03.10.2025 (Foto: Klaus Matull)