Autor: ms

Unna/Bönen: Nachtigallen, Schwarzkehlchen, Kuckucke, Feldschwirl, Rohrweihe und Drosselrohrsänger (!) auf Stippvisite am 27.04.2025 (Marvin Stahl)

Auf einer Fahrradtour durch den Unnaer Osten, konnten heute erfreulicherweise viele Nachtigallen (10Ex.) gehört werden. Offenkundig erreichen dieser Tage etliche Nachtigallen ihre Brutgebiete. Ganz nach dem Motto „Wer zu spät kommt dem bestraft das Leben“ werden jetzt auch tagsüber vehement Reviere besungen. Immer in der Hoffnung von den ziehenden Weibchen als erster gehört zu werden. Im Hemmerder Ostfeld neben mind. 3 revierhaltenden männlichen Schwarzkehlchen, auch 1 weibchenfarbene Rohrweihe und 1 Kuckuck. In den Hemmerder Wiesen 1 weiterer Kuckuck und 1 für mich erster singender Feldschwirl.

Entlang des Fahrradweges am alten Bahndamm, südlich Bönen Bramey ein zaghaft singender Drosselrohrsänger. Erstaunlich ist hierbei vor allem das Habitat, so ist der Fahrradweg hier klassisch mit Bäumen und Sträuchern gesäumt und eben nicht mit einem breiten Röhrichtgürtel wo man diese Art hätte eher erwarten können. So spannend kann Vogelzug sein!

Rasthabitat des Drosselrohrsängers, direkt neben dem Fahrradweg „am alten Bahndamm“ auf Höhe Bönen Bramey am 27.04.2025 Foto: Marvin Stahl
Kurze, verhaltene Gesangspassagen verraten ihn. Versteckt sitzt er irgendwo im dichten Strauchwerk, sehen konnte ich ihn nicht. Sein markanter Gesang bleibt aber nicht unentdeckt. 27.04.2025, Tonaufnahme: Marvin Stahl

Fröndenberg/Unna/ Wickede: Rauchschwalben, Schafstelze, Kornweihe, Schwarzmilan, Flussregenpfeifer, viele Schwarzkehlchen u. Bekassinen vom 23.-29.03.2025 (Marvin Stahl)

Am 23.03.2025 unter eine Schafherde in Wickede, knapp hinter der Grenze zu Fröndenberg, eine sehr frühe Schafstelze, mitunter >35 Bachstelzen. An der Ruhrbrücke auch bereits 2 Flussregenpfeifer. Diese Art hat hier im letzten Jahr, nach abgeschlossener Renaturierung bereits erfolgreich gebrütet (s. Beitrag)

Am 25.03.2025 ein balzrufender Schwarzmilan über der Fröndenberger Kiebitzwiese, der auch in Folgetagen wieder beobachtet werden konnte.

Am 26.03.2025 meine ersten 3 Rauchschwalben über der Fröndenberger Ruhrbrücke, Nähe Himmelmannpark.

Heute am 29.03.2025 gemeinsam mit H. Stahl im Hemmerder Ostfeld möglicherweise 5 Schwarzkehlchenreviere. Davon 2-3 Reviere in der Straße „Zum Dörgänger“ und 2 Reviere in der Straße „Reesenufer“, insgesamt 9Ex. (5:4). Außerdem hier noch 1 rufender Steinkauz und >38 Wiesenpieper. Im Anschluss in den Hemmerder Wiesen noch u.a.: >60 Kiebitze, >32 Bekassinen, 6 Rauchschwalben, 2 Flussregenpfeifer, 1 Kampfläufer, 1 Waldwasserläufer, 1 Weisswangengans und 1 männliche Kornweihe (von den Kiebitzen vertrieben).

Unna: Zugvogelzählung mit Rotkehlpieper, Rotmilanen, Wanderfalke, Staren, Girlitz, Kernbeißer und Bergfinken am 20.10.2024 (Marvin Stahl & Stefan Helmer)

Milde Temperaturen bescherten heute leider nur niedrige Zahlen bei der Zugvogelzählung. Ein -kurz vor Feierabend- überfliegender Rotkehlpieper sorgte dann aber doch noch für ein tolles Tageshighlight!
Zwischen 7:30-11:30 wurden bei anfänglichen 10,5°C, schwachem Wind und lockerer Bewölkung folgende 34 Arten gezählt: Star (728), Feldlerche (241), Buch/-Bergfink (198), Ringeltaube (110), Kiebitz (55), Dohle (39), Wiesenpieper (33), Kormoran (19), Rohrammer (14), Goldammer (11), Bachstelze (8), Nilgans (6), Wacholderdrossel (5), Rotmilan (5), Kohlmeise (4), Distelfink (4), Blaumeise (4), Grünfink (3), Rotdrossel (3), Kernbeißer (2), Dompfaff (2), Baumläufer unbestimmt (1), Misteldrossel (1), Bluthänfling (1), Silberreiher (1), Wanderfalke (1), Erlenzeisig (1), Elster (1), Rabenkrähe (1), Mäusebussard (1), Turmfalke (1), Girlitz (1) und 1 Rotkehlpieper um 10:58 nach SW.


Zuerst hört man drei Wiesenpieper-Rufe, dann folgen zwei Rotkehlpieper-Rufe, 20.10.2024 Tonaufnahme: Stefan Helmer
Das Sonagramm der Aufnahme veranschaulicht den dünnen, abfallenden und charakteristischen Ruf des Rotkehlpiepers, 20.10.2024 Sonagramm: Stefan Helmer

Fröndenberg/Unna/Soest: Rotmilanschlafplatzzählung, Rotfußfalken, Rohrweihen, Baumfalke, Wespenbussard, Braunkehlchen, Steinschmätzer, Baumpieper und Brachpieper am 01.-07.09.2024 (Marvin Stahl u.v.a.)

Mehrere abendliche Stippvisiten mit dem Fahrrad nach Vierhausen und Ruhne zeigten doch alle dasselbe Bild. Die aktuell bei uns rastenden Zugvögel konzentrieren sich hier auf zwei Gemüsefelder. Ringsum nur ausgeräumte Feldfluren mit übertrieben „gepflegten“ Wegrändern, eine Landschaft die der einer Steppe ähnelt. Immerhin auf diesen beiden Gemüsefeldern (Peak am 01.09.): >22 Steinschmätzer, >8 Braunkehlchen, >6 Schafstelzen und 2 Brachpieper.

Die gestrige alljährliche Rotmilanschlafplatzzählung (06.09.) brachte dieses Mal wieder zufriedenstellende Ergebnisse, zumindest im eigenen Zählgebiet. Eine erste Suche im Raum Hemmerde war leider erfolglos, also haben wir (mit Jens Brune) unseren Standort Richtung Siddinghausen verlagert. Von hier konnten mind. 21 Rotmilane gezählt werden. Der überwiegende Teil hat sich hier zum schlafen eine Pappelreihe ausgesucht. Außerdem hier noch 1-2 wf. Rohrweihen und vorher im NSG Hemmerder Wiesen noch 1 Baumfalke.

Eine heutige Fahrradtour (07.09.) durch die Feldfluren von Fröndenberg und Wickede (ca. 45km) war „unterm Strich“ ernüchternd. Von Schlückingen, über Dreihausen, Bausenhagen, Ostbüren, Frömern, nach Strickherdicke und zurück über die Hohenheide und Bentrop waren nur wenige der jetzt zu erwartenden Zugvögel zu sehen. Bei Bausenhagen 1 überfliegender dj. Rotfußfalke und in der Strickherdicker Feldflur weiterhin mind. 3 dj. Rotfußfalken. Hier im Gebiet (zeitweise mit H. Stahl, H. Knüwer, B. Nikula, H. Maas) auch mind. 16 Rotmilane, 1 Sperber, 1 Wespenbussard tief nach Süd überfliegend, 2 jagende Rohrweihen (dj. + ad.m) und 2 Kiebitze. Auf der gesamten Fahrradtour lediglich 9 Braunkehlchen, >8 Schafstelzen, 8 Baumpieper, 6 Hausrotschwänze, 6 Steinschmätzer und 1 Bekassine am Acker auffliegend.

Alle heutigen entdeckten Braunkehlchen (9Ex.) halten sich am Rande des Vogelschutzgebietes in der Strickherdicker Feldflur auf, von hier wechseln sie zwischenzeitlich auch auf diesen benachbarten Stoppelacker, 07.09.2024 Foto: Marvin Stahl
Ansitzendes Braunkehlchen, 07.09.2024 Foto: Marvin Stahl
Der aktuelle Rotfußfalkeneinflug ist das sprichwörtliche Salz in der Suppe. Es macht natürlich jede Menge Spaß, jetzt zu dieser Zeit gezielt nach diesen kleinen flinken Jägern zu suchen. In der Strickherdicker Feldflur sind heute immerhin noch drei dj. Vögel zu sehen. Lange verbringen sie die Zeit damit den Acker nach Regenwürmer abzusuchen, 07.09.2024 Foto: Marvin Stahl
Mit steigenden Temperaturen ändern sie schließlich ihre Jagdmethode und suchen den Luftraum nach Fluginsekten ab, 07.09.2024 Foto: Marvin Stahl
Jetzt werden auch mal die namensgebenden roten Füße sichtbar, 07.09.2024 Foto: Marvin Stahl

Wickede: Bruterfolg bei Flussregenpfeifern am 03.06.2024 (Marvin & Hannah Stahl)

Eine erfreuliche Nachricht vom frisch renaturierten Flussabschnitt in Wickede. Die großzügig angelegten Kiesbänke, unmittelbar vor der Ruhrpromenade, wurden in diesem Jahr prompt von Flussregenpfeifern in Beschlag genommen. Bereits am 16.04. konnten in diesem Bereich mind. 3 balzende Vögel beobachtet werden. Heute ergab eine sporadische Nachkontrolle dann tatsächlich mind. 2 (eher 3) Jungvögel. Während der Altvogel mit seinem gelben Augenlid noch relativ auffällig schien, waren die Jungvögel inmitten der Kieselsteine nahezu unsichtbar, lediglich die Bewegung verriet ihren Standort. Nach einem kurzen Ausflug an der frischen Luft, huschten die kleinen Flussregenpfeifer wieder unter die wärmenden Federn ihrer Mutter. Übrigens geht das auch andersrum, an heißen Tagen durchtränken die Altvögel ihr Bauchgefieder mit Wasser, laufen schnell zu den Jungen und kühlen sie damit.

Erstaunlich wie schnell die Renaturierung hier einen ersten nennenswerten Erfolg zu Tage gefördert hat.

Frisch renaturierter Ruhrabschnitt östlich der Ruhrbrücke, hier auf der ersten Kiesbank haben Flussregenpfeifer dieses Jahr erfolgreich gebrütet, 23.05.2024 Foto: Marvin Stahl
Eine Belegaufnahme mit dem Handy dokumentiert den Erfolg. Der Altvogel hudert mind. 2 halbstarke Jungvögel, 03.06.2024 Foto: Marvin Stahl

Wickede: Zugstau bei den Schwalben, Klappergrasmücke, balzende Flussregenpfeifer und früher Mauersegler am 16.-17.04.2024 (Marvin u. Hannah Stahl)

Die kühle und anhaltend nasse Witterung sorgt für einen regelrechten Zugstau bei den Schwalben. Bei einem Spaziergang entlang des neu renaturierten Ruhrabschnittes in Wickede, vom ersten Wehr zur Ruhrbrücke und weiter zum nächsten Wehr (1,5km), tummeln sich derzeit hunderte Schwalben. Dicht an dicht jagen die geschickten Flugkünstler nur knapp über der Wasseroberfläche. Ein grandioses Schauspiel, dieses scheinbar -ungeordnete Durcheinander- zu beobachten. Bedenkt man allerdings dass es nie zu Kollisionen untereinander kommt, kann es nicht so ungeordnet sein wie es scheint. Anhaltende Rufe mehrerer Schwalben kündigten einen Sperber an, der hier den Fluss querte. Die Warnungen wurden sofort umgesetzt, ein Teppich aus umherschwirrenden Schwalben erhob sich fast gleichzeitig gut 50m in die Höhe, bevor die Gefahr vorbei war, es wieder leiser wurde und die Schwalben wieder sanken.

Für die Schätzung der Individuen haben wir den 1,5km langen Weg in 10 Abschnitte a 150m geteilt. Mal mehr, mal weniger Individuen, waren es doch immer mind. 80 Rauchschwalben pro Abschnitt. Insgesamt also hier heute mind. 800 (!) Rauchschwalben. Außerdem noch darunter >60 Uferschwalben und >10 Mehlschwalben. Gestern hier noch 1 erster früher Mauersegler und am neuen aufgeweiteten Flussbett am Fuße der Ruhrbrücke 3 balzende Flussregenpfeifer. Am Wegesrand eine singende Klappergrasmücke.

Fröndenberg: Gleitaar am 11.04.2024 (Marvin Stahl)

Der gestern von Andreas Hünting entdeckte Gleitaar war auch am heutigen Morgen noch anwesend. Im äußersten Südosten Fröndenbergs hatte er es hier auf die großräumigen Ackerflächen abgesehen. Welche über die letzten Monate hinweg bereits eine magnetische Wirkung auf diverse Mäusejäger hatten (dutzende Grau- und Silberreiher, Weißstörche, Rotmilane, Kornweihe). Kurze Rüttelphasen unterbrach er immer wieder mit längeren Ruhephasen auf der angrenzenden Telefonleitung. Im Vergleich zu einem Turmfalken rüttelt der Gleitaar langsamer aber auffällig kraftvoller, verbunden mit einem direkterem Flug. Es verging nicht viel Zeit ehe er bereits erfolgreich eine Maus erbeutet hat. Diese wurde kurzerhand nach Osten, Richtung Kläranlage Wickede abtransportiert. Eine Nachsuche -von verschiedenen Beobachtern- blieb im Tagesverlauf erfolglos.

Ein Foto wie es auch in Spanien hätte entstehen können, Gleitaar sitzt arttypisch exponiert -hier auf einer Telefonleitung- und beobachtet sein Umfeld…11.04.2024 Foto: Marvin Stahl
…sein grau- weißes Erscheinungsbild ist auffällig…11.04.2024 Foto: Marvin Stahl
…und in Verbindung mit den roten Augen wohl einzigartig, 11.04.2024 Foto: Marvin Stahl

Unna: Leichtes Schneetreiben mit Blässgänsen, Zilpzalpe, Silberreihern, Zwergtaucher und Bekassinen am 07.01.2024 (Marvin Stahl)

Ein kurzes Schneegestöber in den Morgenstunden war mal wieder eine willkommene Abwechslung zu dem dieser Tage eher regenreichem „Grau in Grau“. Eine erstaunlich große Anzahl Reiher erwartete mich kurz nach meiner Ankunft, bestehend aus insgesamt >24 Silberreihern und >12 Graureihern. Eine -vermutlich größere Schar- Blässgänse startete kurz darauf und machte lautstark auf sich aufmerksam.

Außerdem noch hier: >34 Graugänse, 18 Kanadagänse, 9 Rostgänse, >10 Bachstelzen, 2 Bekassinen, 2 Zilpzalpe, 1 Misteldrossel und 1 Zwergtaucher.

Leichter Schneefall am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen, -oder so ähnlich. Die Amecke in den Hemmerder Wiesen ist gezeichnet von den regenreichen letzten Wochen, 07.01.2024 Foto: Marvin Stahl
Immerhin konnten 22 der mind. 24 anwesenden Silberreiher auf einem Foto festgehalten werden, 07.01.2024, Foto: Marvin Stahl

Unna: Zugvogelzählung mit steigendem Zuggeschen; darunter Heidelerchen, Bergfinken, Erlenzeisige, Stare, Misteldrosseln, Birkenzeisig, Sperber und Kornweihe am 14.10.2023 (Marvin Lebéus & Bernhard Glüer)

Eine zweite Zugvogelzählung am Hemmerder Schelk verlief interessanter als erwartet. Während Arten wie Buchfink und Star nun spürbar durchziehen, lassen Feldlerchen und Wiesenpieper noch immer auf sich warten. Zumindest hofft man „dass da noch mehr kommt“. Die Bedingungen waren besser als angekündigt. Bei anfänglichen 11°C war es überwiegend sonnig, der Himmel war nur locker bewölkt. Es wehte ein auffrischender Wind aus NW mit einzelnen Böen dazwischen. Gezählt wurde wie bereits letzte Woche zwischen 07:15-11:15.

Nachfolgend die gezählten Vogelarten (28) in absteigender Reihenfolge:

Buchfink (1324), Star (507), Ringeltaube (225), Bachstelze (99), Erlenzeisig (82), Feldlerche (81), Wiesenpieper (64), Heidelerche (28), Rotmilan (9), Rabenkrähe (6), Goldammer (6), Bluthänfling (5), Bergfink (5), Eichelhäher (4), Kohlmeise (4), Misteldrossel (4), Hohltaube (4), Heckenbraunelle (3), Distelfink (2), Kornweihe (1dj.), Dohle (1), Zilpzalp (1), Grünspecht (1), Buntspecht (1), Elster (1), Blaumeise (1), Birkenzeisig (1), Wacholderdrossel (1).

Stationär hier im Gebiet 2 Turmfalken, 1 Mäusebussard und 1 Sperber.

Fröndenberg: Zugvogelzählung mit geringem Zuggeschehen; Erlenzeisige, Bergfinken, Rotdrosseln, Rauchschwalben, Zilpzalpe, Schwarzspecht, Rotmilane, Sperber und Habicht am 07.10.2023 (Marvin Lebéus & Stefan Helmer)

Eine erste Zugvogelzählung am Hemmerder Schelk verlief sehr ruhig. Die Bedingungen waren mäßig, bedeckter Himmel mit anfänglichen 14°C, sowie lebhaftem Wind aus SW mit spürbaren Böen. Gezählt wurde von 7:15 – 11:15.

Nachfolgend die gezählten Vogelarten (23) in absteigender Reihenfolge:

Buchfink (251), Star (95), Erlenzeisig (15), Feldlerche (13), Bachstelze (9), Wiesenpieper (7), Blaumeise (4), Goldammer (3), Rauchschwalbe (3), Rotdrossel (3), Misteldrossel (3), Rabenkrähe (3), Rotmilan (3), Zilpzalp (2), Grünfink (2), Kohlmeise (2), Bergfink (2), Dohle (2), Amsel (1), Heckenbraunelle (1), Singdrossel (1), Buntspecht (1) und Bluthänfling (1).

Aus dem Hemmerder Schelk ruft noch 1 Schwarzspecht. Stationär hier 1 Sperber, 1 Habicht, 2 Turmfalken und 3 Mäusebussarde.

Rotmilan mit leichten Schwierigkeiten entgegen der Windrichtung zu fliegen; am 07.10.2023 Foto: Marvin Lebéus
Die Habicht-Silhouette ist auf dem Weg zurück in das Hemmerder Schelk; am 07.10.2023 Foto: Marvin Lebéus

Kreis Soest -Ruhne/Gerlingen: Rotfußfalke, Wiesenweihe, Rohrweihen, Wanderfalke, Wachtel, Braunkehlchen, Steinschmätzer und Schwarzkehlchen am 27.08.2023 (Marvin Lebéus & Stefan Helmer)

In Feldfluren nördlich Ruhne bis westlich Gerlingen folgende Beobachtungen am frühen Morgen: 3 Rohrweihen (1x dj., 1x 2Kj. wf, 1x wf.) und 1 ad. weibliche Wiesenweihe westwärts durchfliegend, 1 dj. Wanderfalke erfolglos eine Taube jagend, 2 Turmfalken und 1 dj. Rotfußfalke. Nachdem der Rotfußfalke länger am Boden döste, flog er schließlich auf und zog immer wieder tief über den Acker. Er rüttelte kurz und stieß dann gezielt zu Boden. Erbeutete Insekten wurden sofort zerteilt und gefressen, danach flog er prompt wieder auf. Im Spektiv konnten wir sehen dass er beidseitig beringt ist, leider konnte die vollständige Kennzeichnung nicht eindeutig abgelesen werden. Wir vermuten aktuell folgende Kombination: rechts weiß unbeschriftet, links hellgrün „PA..“, wobei „A“ unsicher. Metallring möglicherweise rechts über Weiß.

Außerdem hier noch u.a.: >22 Schafstelzen, 16 Rauchschwalben durchziehend, >8 Braunkehlchen, 8 Bluthänflinge, 3 Schwarzkehlchen, 2 Baumpieper, 1 Dorngrasmücke und vor Sonnenaufgang noch 1 schlagende Wachtel.

Dösender diesjähriger Rotfußfalke westliche von Gerlingen…, 27.08.2023 Foto: Marvin Lebéus
…neben der kompakten Gestalt, ist das weißliche Halsband ein gutes Bestimmungsmerkmal im Gelände. Sowohl im Flug als auch am Boden kontrastiert es auffällig zum Rest des Körpers…, 27.08.2023 Foto: Marvin Lebéus
…die Unterseite ist der des Turmfalken ähnlicher, jedoch schließt sie bei dem Rotfußfalken mit einem dunklen Hinterrand ab…, 27.08.2023 Foto: Marvin Lebéus
…auf kurze Flugphasen folgen kurze Rüttelphasen die meist auch erfolgreich enden, einfach zu fangende Insekten werden bevorzugt…, 27.08.2023 Foto: Marvin Lebéus
…entschlossener Richtungswechsel führt schließlich zum Erfolg, 27.08.2023 Foto: Marvin Lebéus

Fröndenberg/Unna: Nachtexkursion mit Waldohreulen, Schleiereulen, Waldkäuze, Steinkauz und Wachteln am 23.06.2023 (Marvin Lebéus & Stefan Helmer)

Auf einer Nachtexkursion im Kreis Unna (Strecke 73,4km) konnten in der Nacht zu Samstag einige erfreuliche Beobachtungen gemacht werden. Zwischen 22:15 – 04:15 waren die Temperaturen relativ mild, zwischen 15-20°C Grad, es wehte nur ein leichter Wind. Auf der gesamten Strecke keinerlei Wachtelkönige, auch nicht an den zwei bereits bekannten Stellen zwischen Hemmerde und Westhemmerde sowie nördlich der Wilhelmshöhe.


Dafür an selber Stelle zwischen Hemmerde und Westhemmerde 1 Wachtel und östlich des Hemmerder Ostfeldes an der Grenze zum Kreis Soest 1 weitere Wachtel, hier auch 1 rufender Steinkauz.


Nordöstlich der Hemmerder Wiesen 2-3 bettelrufende Waldohreulen und 1 Schleiereule rufend. Südöstlich des Hemmerder Schelks weitere 2 bettelrufende Waldohreulen. Am Backenberg/Fröndenberg Ostbüren noch eine einzelne überfliegende Waldohreule, hier auch 1 ansitzende Schleiereule.

Im Fröndenberger Osten 1 ad. Waldkauzweibchen rufend und überfliegend. Kurz darauf ein zaghaft rufender Jungvogel, vermutlich ein Männchen.

Erfreulich waren neben dem Wasserfrosch-Konzert im NSG Kiebitzwiese und im NSG Hemmerder Wiesen, auch einige wenige Laubfrösche .Auf der gesamten Untersuchungsstrecke nur noch 4 Sumpfrohrsänger zu hören.


Bettelrufende Waldohreulen bei Hemmerde, am 24.06.2023 Tonaufnahme: Stefan Helmer

Unna/Soest: Sichler (!), Wiesenweihen, Rohrweihen, Wespenbussarde, Neuntöter, Gelbspötter, Feldschwirle, Kuckucke, Schwarzkehlchen und Rebhühner am 08.-09.05.2023 (Marvin Lebéus, Hartmut Brecher, Björn Nikula u.a.)

Gestern am 08.05.23 in den Hemmerder Wiesen neben dem bekannten rufenden Kuckuckmännchen, nun auch mal das zugehörige Weibchen kurz zu sehen. Außerdem hier -nach längerer Abwesenheit- mal wieder ein Paar Schwarzkehlchen.

Heute am 09.05.23 ebenfalls in den Hemmerder Wiesen dann zwei Sichler in der Kernzone. Die beiden Sichler hielten sich erst gut versteckt hinter hohem Gras auf. Dadurch waren sie immer wieder nahezu unsichtbar unterwegs. Im Laufe des Vormittags erweitertern sie ihren Radius, wodurch man sie auch schön frei beobachten konnte. Eine kurze Abfrage bei ornitho.de ergab dass es sich wohl aktuell/2023 um die einzigen Individuen innerhalb NRW handelt. Im Kreis Unna wurde ein Sichler zuletzt vor neun Jahren, am 02.01.2014 im NSG Kiebitzwiese gemeldet.

Außerdem im NSG noch erwähnenswert: 8 Grünschenkel, 2 Bruchwasserläufer, 2 Feldschwirle, 1 Gelbspötter, 1 Neuntöter, 1 Schwarzkehlchen, 1 Kuckuck, 2 Rohrweihen (m+w) und 2 Wespenbussarde nach Nord überfliegend.

Im Südwesten des Kreises Soest eine männliche Wiesenweihe -vermutlich einem Weibchen Beute übergebend-, leider war eine längere Beobachtung verkehrstechnisch nicht möglich. Ebenfalls hier zwei Rebhühner eine Schnellstraße querend.

Männlicher Kuckuck ansitzend in den Hemmerder Wiesen; 08.05.2023 Foto: Marvin Lebéus
Abflug zur nächsten Singwarte; 08.05.2023 Foto: Marvin Lebéus
Das weibliche Pendant etwas entfernter stumm ansitzend und beobachtend; 08.05.2023 Foto: Marvin Lebéus
Das breite klar abgegrenzte Hinterflügelband kennzeichnet diesen Wespenbussard als Männchen; 09.05.2023 Foto: Marvin Lebéus
Kurz darauf folgt dieser Vogel, welcher sich in der Nachbearbeitung als -wohl weiblicher- Wespenbussard entpuppt, das Hinterflügelband ist diffus und nicht so klar abgegrenzt wie bei dem ersten Vogel; 09.05.2023 Foto: Marvin Lebéus
Ein aufmerksames Eichhörnchen folgt dem Weg entlang des NSG; 09.05.2023 Foto: Marvin Lebéus
Sichler im NSG Hemmerder Wiesen; 09.05.2023 Foto: Marvin Lebéus
Für das Gebiet sehr wahrscheinlich ein Erstnachweis dieser Art, was wohl nochmal deutlich die Qualität dieses NSG hervorhebt; 09.05.2023 Foto: Marvin Lebéus
Auf dieser -wenn auch schlechten Digiskopie- erkennt man dennoch sehr schön das rotbraune teils schimmernde Prachtkleid des Vogel; 09.05.2023 Digiskopie: Marvin Lebéus
Der Vormittag wurde ausgiebig genutzt um die Wiesen nach fressbarem abzulesen; 09.05.2023 Digiskopie: Marvin Lebéus

Unna: Sichelstrandläufer, Temminckstrandläufer, Kampfläufer, Grünschenkel, Bruchwasserläufer, Flussregenpfeifer, Feldschwirle, viele Nachtigallen, Kuckuck, Wiesenweihe, Rohrweihen, erste Wespenbussarde und Schwarzstorch am 06.05.2023 (M. Lebéus, S. Helmer, H. Brecher, B. Glüer, G. Herber-Busch, R. Hirschberg, H. Vollmer, F. Holthoff, H. G. Heine u.a.)

Nach dem für „Unnaer Verhältnisse“ schon massenhaften Auftreten von >110 Limikolen am Mittwoch (s. Meldung) und auch bereits schon nennenswerten Zahlen Tage davor, ist die Lage in den Hemmerder Wiesen weiterhin sehr spannend. Es ist spürbar Bewegung im Gebiet, so zeichnet sich fast schon im Stundentakt ein neues Bild mit anderen Zahlen und Sichtungen. Nach den gestrigen, teils kräftigen Regenfällen, war es also denkbar, dass sich einige Durchzügler eine notgedrungene Pause gönnen.

Limikolen: >37 Bruchwasserläufer, 10 Kampfläufer (3 Männchen davon 2 weit im PK, 7 Weibchen), 8 Grünschenkel, 7 Temminckstrandläufer (!), 1 Sichelstrandläufer und 1 Flussregenpfeifer.

Singvögel: satte 15 Nachtigallen, 2 Feldschwirle, 1 Rohrammer, 1 Kuckuck, 1 Wacholderdrossel mit Fluggesang, >8 Mönchs-, 5 Dorn-, 3 Garten- und 2 Klappergrasmücken.

In der Luft: 2 Wespenbussarde (1m), 1 Schwarzstorch und 1 m Wiesenweihe hoch nach Nord durchfliegend/oder ziehend; außerdem hier mind. 2 wf. Rohrweihen, 1 Weißstorch und 1 Habicht.

Feldschwirl in den Hemmerder Wiesen; 06.05.2023 Foto: Marvin Lebéus
Kurz nach dem Buchfink stimmt der Feldschwirl ein; 06.05.2023 Tonaufnahme: Marvin Lebéus
Zwei konkurrierende Nachtigallen schmettern sich ihre Strophen um die Ohren, dabei sind die beiden nur wenige Meter auseinander. Die besten Plätze werden hart umkämpft; 06.05.2023 Tonaufnahme: Marvin Lebéus
Auch die Gartengrasmücke ist mittlerweile mit mind. 3 Ex. vertreten; 06.05.2023 Tonaufnahme: Marvin Lebéus
Kiebitzküken in der Schutzzone des NSG, in ständiger Begleitung ihrer Eltern die etwas abseits stehen. In diesem Alter sind sie leichte Beute; 06.05.2023 Digiskopie: Marvin Lebéus
Sichelstrandläufer als besonderer Überraschungsgast an diesem Tag. Mit seinem fast vollständig gemauserten ziegelroten Prachtkleid lässt er den Bruchwasserläufer ziemlich alt aussehen; 06.05.2023 Digiskopie: Marvin Lebéus
Im Profil erkennt man auch den leicht abwärts gebogenen Schnabel noch ganz gut; Sichelstrandläufer sind mittelhäufige Durchzügler, wenn überhaupt sieht man sie an den Küsten, aber eher selten im Binnenland. Ihr Brutplatz liegt im arktischen Sibirien; 06.05.2023 Digiskopie: Marvin Lebéus
Solche „Tankstellen“ an denen diese Limikolen ihre Reserven auffüllen können, wie eben hier im NSG, sind sehr wichtige Trittsteine. Der Sichelstrandläufer hat nämlich noch einige tausend Kilometer vor sich. Im Hintergrund bahnt sich bereits die nächste Sensation an; 06.05.2023 Digiskopie: Marvin Lebéus
Einer von insgesamt sieben stolzen Temminckstrandläufern, die ebenfalls Rast machen. Noch kleiner als der Zwergstrandläufer ist der Temminckstrandläufer. Im Gelände vor allem an seiner eher buglastigen Körperhaltung, seiner gräulichen und zu den Flanken hin weiß abgesetzten Brust und seines eher niedlichen Erscheinungsbildes gut erkennbar; 06.05.2023 Digiskopie: Marvin Lebéus
Im Vergleich zum Bruchwasserläufer dahinter ist diese Limikole ein echter Zwerg. Temminckstrandläufer sind nicht immer einfach zu entdecken, nicht zuletzt weil sie sich viel unscheinbarer verhalten, die kriechenden Bewegungen erinnern auch nicht sofort an einen Watvogel; 06.05.2023 Digiskopie: Marvin Lebéus
Und im Vergleich zum Grünschenkel ist er ein echter Winzling. Der Temminckstrandläufer gehört zu den seltenen Durchzüglern, sein Brutgebiet fängt aber, anders als beim Sichelstrandläufer, bereits in Norwegen an. Sehr wahrscheinlich bleiben viele Beobachtungen aufgrund seiner Größe und seines Verhaltens einfach unentdeckt; 06.05.2023 Digiskopie: Marvin Lebéus
Schwarzstorch überfliegt das Gebiet hoch Richtung Nord, daneben ein Mäusebussard; 06.05.2023 Foto: Hartmut Brecher
Der erste Wespenbussard des Jahres überfliegt den Kreis Unna bei Hemmerde. Dieses Männchen scheint den Heimzug immerhin ohne Einschüsse überstanden zu haben; 06.05.2023 Foto: Hartmut Brecher
Gegen Abend bahnt sich dann die nächste Regenfront an, möglicherweise mit weiteren Gästen im Schlepptau?! 06.05.2023 Foto: Marvin Lebéus

Unna: Limikolenzug auf dem Höhepunkt (!) mit Zwergschnepfe, Grünschenkeln, Kampfläufer, Dunkler Wasserläufer, Bekassinen und etlichen Bruchwasserläufern; außerdem Gartengrasmücke, Kuckuck, Habicht und früher Gelbspötter am 01.-03.05.2023 (Marvin Lebéus und Hannah Stahl)

Am 01.05.2023 ein -lt. Unnaer Phänologie- sehr früher Gelbspötter in den Hemmerder Wiesen (mit B. Glüer). Zuletzt in 2012 von S. Kolbe und H. Künemund ein früher Gelbspötter am selben Tag. Normalerweise trift diese Art erst am Ende des ersten Maidrittels bei uns ein. Am selben Tag auch 1 rufender Kuckuck und mehrere Nachtigallen.

Heute am 03.05.2023 ein sehr hohes Aufkommen rastender Limikolen in den Hemmerder Wiesen: >92 Bruchwasserläufer (!), 9 Grünschenkel, 7 Bekassinen, 1 weiblicher Kampfläufer, 1 dunkler Wasserläufer (weitestgehend PK) und 1 Zwergschnepfe. Weiterhin erwähnenswert sind 6 Löffelenten (3w+3m), 2 Schnatterenten (1w+1m), mind. 1 wenige Tage altes Kiebitzküken in der Kernzone, 1 singende Gartengrasmücke und 1 abfliegender Habicht.

Erst schlägt die Nachtigall einmal, dann grätscht in der Mitte der Gelbspötter dazwischen; 01.05.23 Tonaufnahme: Marvin Lebéus