Autor: hk

Wir trauern um Reinhard Wohlgemuth

Reinhard Wohlgemuth bei der Untersuchung eines Abendseglers im NSG Bahnwald am 05.03.2022
Am 02.07.2022 verstarb nach langer Krankheit Reinhard Wohlgemuth. Das Foto zeigt Reinhard bei der Kontrolle eines von ihm vor Jahren markierten Abendseglers am 05.03.22 anlässlich einer Winterkastenkontrolle im NSG Bahnwald.

Reinhard Wohlgemuth hat die Bühne des Lebens verlassen. Er hinterlässt eine große Lücke im Natur- und Artenschutz und nicht nur die OAG-Gemeinde verliert mit ihm einen liebenswerten, warmherzigen und insbesondere bescheidenen Menschen.

Mit Leidenschaft und Hingabe hat er sich, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Irmgard Devrient, Jahrzehnte lang vor allem dem Schutz und der Erforschung von Fledermäusen gewidmet. Als gelernter Dachdecker (seine Zimmermannshose und Zollstock waren sein Markenzeichen) hatte er sich autodidaktisch ein fundamentales Wissen angeeignet, das er zusammen mit Irmgard in zahllosen Exkursionen und bei Besuchen von Kindergärten und Schulen an junge Menschen weitergab. In der Fachwelt galt er, weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus, als ausgesprochener Fledermausexperte. Eine eigens eingerichtete Wochenstube auf dem Flachdach des Wohnhauses in Holzwickede lieferte durch Reinhard’s akribische Beobachtung immer wieder Erstaunliches und Neues über die Lebensgewohnheiten von Abendseglern. Dazu nahm er schlaflose Nächte in Kauf. Bereits gesundheitlich angeschlagen, stieg er mit 82 Jahren noch immer auf die Leiter, um die von ihm angebrachten Fledermauskästen zu kontrollieren. Reinhard war immer zur Stelle, wenn Hilfe und Rat bei Hausrenovierungen, bei forstlichen Maßnahmen oder der Betreuung von Findlingen gefragt waren.

Aber nicht nur Fledermäuse begeisterten ihn. Untersuchungen an Dohlen und Turmfalken (inkl. Beringung), die Zählung von Saatkrähen, Wasservögeln, die Erfassung von Kormoranbrutpaaren sind nur einige weitere Schwerpunkte seines Wirkens für den Natur- und Artenschutz. In der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft arbeitete er engagiert mit und lieferte u.a. wichtige Beiträge bei der Erarbeitung des Brutvogelatlasses Kreis Unna.

Für all seine Bemühungen wurden er und Irmgard Devrient im Juni 2016 mit dem Bundesverdienstorden durch den damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck ausgezeichnet. Wir vermissen Dich, Reinhard, als Freund, langjährigen Weggefährten und wahren Naturschützer. Wir werden Dein Wirken stets in Erinnerung behalten.

OAG Kreis Unna

Unna: Neuntöter und Steinkauz am 30.06.2022 (H. Knüwer)

In den Hemmerder Wiesen hat das dortige Neuntöterpaar bereits flügge Jungvögel. Zwei waren heute zu sehen. Möglichweise sind es aber mehr. Recht mühselig gestaltete sich die Ablesung eines beringten Steinkauzes nördlich von Hemmerde. Die kleine Eule genoss die Morgensonne, schaute lange Zeit lediglich hin und her, ohne sich umzudrehen. Die Ringnummer konnte deshalb zunächst nicht erkannt werden. Als dann aber Putzen und Strecken angesagt war, gelang das Ablesen der Ringnummer. Eine Meldung an die Vogelarte Helgoland ist erfolgt. Urplötzlich landete ein Ringeltaubenpaar neben dem Steinkauz. Erst bei der Bildbearbeitung war zu erkennen, dass eine der Tauben die Schale eines offenbar frisch geschlüpften Taubennestlings entsorgen wollte.

Junge Neuntöter in den Hemmerder Wiesen am 30.06.2022.
Flügge Neuntöter in den Hemmerder Wiesen am 30.06.2022 (Foto: H. Knüwer)
Steinkauz beim Putzen und Strecken am 30.06.2022.
Steinkauz bei der Gefiederpflege und Streckübungen am 30.06.2022 (Fotos: H. Knüwer)
Steinkauz schaut nach Ringeltaube im Landeanflug.
Der Steinkauz war von der anfliegenden Taube mit Eischale im Schnabel wohl genauso verdutzt wie der Fotograf. (Foto: H. Knüwer)

Unna / Fröndenberg: Kuckuck, Wachtel, Rohrweihe und Mehlschwalbe am 23./24.06.2022 (H. Knüwer)

Wie am Vortag rief heute erneut eine Wachtel aus einem Weizenfeld am Rande der Hemmerder Wiesen. Gestern dort noch immer ein rufender Kuckuck. Kuckucksrufe waren heute gegen Mittag ebenso im Nahbereich der Ruhr am NSG Kiebitzwiese zu hören (s. dazu auch die Meldung von G. Zosel). Über dem dortigen Beobachtungsgewässser flogen bei Regen ca. 30 Mehlschwalben niedrig über das Wasser. Außerdem hielt sich über und in der Sichlerbucht längere Zeit eine jagende Rohrweihe (mj. W.) auf. Nach einer kurzen Rast auf einer Hecke entschwand sie in westlicher Richtung.

Rohrweihe (W.) in der Kiebitzwiese am 24.06.2022
Rohrweihe (Weibchen) jagend in der Kiebitzwiese am 24.06.2022. (Foto: H. Knüwer)
Rohrweihe (W.) in der Kiebitzwiese am 24.06.2022
Individuen beider Geschlechter können enorme Gefiedervariationen aufweisen. Das heute gesehene Weibchen hat sehr große Unterarmflecken. Diese und auch die Kopfoberseite sind sehr hell und erscheinen hier fast schneeweiß. Andere Vögel weisen öfter eine dunklere und gelbbraune Färbung auf. Die erste und zweite Handschwinge ist bereits vermausert, die dritte noch nicht vollständig erneuert. (Foto: H. Knüwer)
rastende Rohrweihe in der Kiebitzwiese am 24.06.2022
Rohrweihe schüttelt Regen aus dem Gefieder, … (Foto: H. Knüwer)
Rohrweihe verrichtet ihr "Geschäft" in der Luft
… um dann noch eine Runde zu drehen, bevor sie das Gebiet verlässt. Auch Rohrweihen müssen mal „müssen“ dürfen. (Foto: H. Knüwer)

Unna: Kolkrabe, Neuntöter, Kuckuck, Rotmilan u.a. am 16.06.2022 (H. Knüwer) 

In den Hemmerder Wiesen hielten sich heute drei Kuckucke auf (zweimal grau und einmal braun) und vollführten mehrfach wilde Verfolgungsflüge. Außerdem dort u.a. eine Kolkrabenfamilie (zwei Alt- und zwei Jungvögel), ein Neuntöter (m), 14 Kiebitze – darunter auch flügge Jungvögel, ein Rotmilan und mindestens fünf Graureiher. Auch unter diesen befanden sich zwei Jungvögel.

Kuckuck am 16.06.22 in den Hemmerder Wiesen
Rufender Kuckuck der grauen Morphe in den Hemmerder Wiesen am 16.06.2022. Beachte die im Vergleich zum Körper sehr kleinen Füße. Das Hängenlassen der Flügel gehört zum normalen Verhaltensrepertoire. (Foto: H. Knüwer)
Kuckuck in den hemmerderwiesen am 16.06.2022
Dort auch ein Kuckuck der braunen Morphe. Solche braunen Vögel müssen nicht unbedingt Weibchen sein, weil gelegentlich auch braune Männchen vorkommen. (Foto: H. Knüwer)
Neuntöter in den Hemmerder Wiesen am 16.06.2022
Neuntöter nutzt die Heu-Rundballen als Ansitzplatz in den Hemmerder Wiesen am 16.06.2022. (Foto: H. Knüwer)
junger Graureiher in den Hemmerder Wiesen am 16.06.2022
Junger Graureiher, der sich wohl erst wenige Tage vom Geburtsort entfernt hat. Auf dem Kopf sind noch Reste des Dunenkleides zu erkennen. – Hemmerder Wiesen; 16.06.2022 (Foto: H. Knüwer)

Unna: Mischsänger Garten-/Hausrotschwanz mit Nachwuchs am 15.06.2022 (H. Knüwer)

Wenn bei der warmen Witterung die Maden aus der Biotonne krabbeln, dann ist dies für viele Kleinvögel ein willkommenes Fressen. So auch für den Mischsänger aus Lünern (s. Meldung vom 14.05.), der eventuell doch noch eine Partnerin gefunden hat. Vielleicht ist er aber auch nur ein „Helfer“, der den Nachwuchs eines reinen Hausrotschwanzpaares mitfüttert, er also nicht zwingend der genetische Vater sein muss. Heute versorgte dieser Mischsänger jedenfalls einen flüggen Jungvogel mit reichlich Biomüll-Maden. Obwohl das Männchen weitgehend einem Gartenrotschwanz gleicht, sieht der Nachwuchs, so es denn der des Mischsängers ist, wie ein junger Hausrotschwanz aus.

Mischsänger Garten-/Hausrotschwanz am 15.06.2022
Mischsänger Garten-/Hausrotschwanz in Lünern wartet auf die nächste Made, die aus der grünen Tonne hervorkommt; 15.06.2022 (Foto: H. Knüwer)
Mischsänger mit Fliegenmaden
Heute gibt es eiweißreiche Fliegenmaden. (Foto: H. Knüwer)
Garten-/Hausrotschwanz-Männchen mit Jungvogel, der wie ein reiner Hausrotschwanz aussieht. (Foto: H. Knüwer)
Der Jungvogel versucht dem Altvogel nachzueifern. Das Problem: Falsche Tonne; … (Foto: H. Knüwer)
… immerhin kann man auch am Boden fündig werden. (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg / Unna: Bienenfresser, Kuckuck, Mischsänger Garten-/Hausrotschwanz u.a.m. am 30.05.2022 (H. Knüwer)

Gegen Mittag über dem Beobachtungsstand in der Kiebitzwiese ein eilig nach Osten fliegender und dabei rufender Bienenfresser. Eine Belegaufnahme war leider nicht möglich. Dort u.a. auch drei fischende Kormorane sowie zwei Eisvögel (1:1). Am Ruhrufer auf Höhe des Ententeiches ein rufender Kuckuck. In Lünern ruft weiterhin regelmäßig der bereits am 14.05. gemeldete Mischsänger Garten-/Hausrotschwanz. Sein Verhalten deutet darauf hin, dass er noch immer unverpaart ist.

Eisvogel würgt Gewölle hervor.
Dieser Eisvogel verschluckt kein Ei, sondern entledigt sich eines aus Fischgräten bestehenden Gewölles. (Foto: H. Knüwer)

Bönen / Unna: Ringeltaube und Neuntöter am 28./29.05.2022 (H. Knüwer)

Einen etwas ungewöhnlichen Brutplatz hat sich ein Paar Ringeltauben ausgewählt. Das Nest befindet sich unter einem Überstand eines Industriegebäudes in Bönen. Eher hätte man mit Stadttauben an diesem Platz gerechnet. Im Umfeld existieren genügend Gehölzbestände, in denen eine „normale“ Nestanlage möglich gewesen wäre. Gebäudebruten der Ringeltaube gehören eher zu den Ausnahmen.

Gestern hielt sich in den Ausgleichspflanzungen für das Rückhaltebecken im Bimbergtal ein Neuntöter (m) auf.

Ringeltaubennest an einem Gebäude am 29.05.2022
Dieses Ringeltaubenpaar „turtelt“ in einem Nest, das sich an einem Gebäude befindet. (Foto: H. Knüwer)

Unna: Mischsänger Haus-Gartenrotschwanz am 14.05.2022 (H. Knüwer)

Bereits gestern fiel mir in Lünern ein von einem Dachfirst singender Rotschwanz auf, der einen nicht artreinen Hausrotschwanzgesang von sich gab. Die Anfangsstrophe glich einem Hausrotschwanz, während das Ende eher dem Gesang eines Gartenrotschwanzes entsprach. Die Entfernung zum Vogel war aber zu groß, um ihn optisch ansprechen zu können. Heute Morgen, quasi vor der Haustür, saß dieser Vogel dann auf einer Fernsehantenne und ließ sich auch vom äußeren Erscheinungsbild erkennen. Danach glich dieser Vogel vom Phänotyp her einem Gartenrotschwanz, er hatte aber einen brauneren (statt grauen) Vorderrücken. Sein Gesang war erneut nicht artrein. Dass es sich um einen Hybriden handelt, darauf deutet auch hin, dass Gartenrotschwänze meist aus Gehölzen, Hausrotschwänze hingegen meist von Gebäuden aus singen.

Einen ähnlichen Mischsänger stellte B. Glüer am 29.05.2011 in Bönen fest (s. http://archiv.01.oagkreisunna.de/2011/05/29/14683/). Ebenfalls einen Gartenrotschwanz-Hausrotschwanzhybriden, der allerdings wie ein Gartenrotschwanz sang und auch äußerlich weitgehend einem Gartenrotschwanz glich, stellten W. Pott und A. Müller am 8.5.22 in der Schmehauser Mersch (Hamm) fest (http://www.oag-hamm.de/?cat=4 ). Auch im vergangenen Jahr gab es einen Hybridnachweis, seinerzeit in Unna-Uelzen am 25.05.21. Der betreffende Vogel zeigte zugleich Gefiedermerkmale beider Arten. Mischlinge scheinen demnach gar nicht so selten vorzukommen.

Mischsänger Haus- / Gartenrotschwanz am 14.05.22 in Lünern.
Mischsänger Haus- und Gartenrotschwanz am 14.05.22 in Lünern. (Foto: H. Knüwer)
Mischsänger Haus- / Gartenrotschwanz am 14.05.22 in Lünern
Mischsänger Haus- und Gartenrotschwanz am 14.05.22 in Lünern. (Foto: H. Knüwer)

Unna / Fröndenberg: Rohrweihe, Wanderfalke, Schwarzmilan, Weißstorch, Silberreiher, Dunkler Wasserläufer, Bekassine, Star und Braunkehlchen am 26.04.2022 (H. Knüwer)

In den Hemmerder Wiesen u.a. weiterhin ein Dunkler Wasserläufer im vollen Prachtkleid am neuen Gewässer.

Nördlich Hemmerde machte dann ein rufender Wanderfalke auf sich aufmerksam. Er fetzte sich in der Luft mit einem balzenden Rohrweihenpaar und setzte dann wiederholt einem am Boden im Zwischenfruchtfeld fressenden Mäusebussard durch stetige Flugattacken zu (Mitbeobachter G. Herber-Busch). Schließlich landete er auf einem kleinen Haus. Nachdem der Mäusebussard verschwunden war, schnappte sich der Wanderfalke wohl den letzten Fleischbrocken und zog nach Norden ab.

Am Ortsrand von Lünern ein (m) Braunkehlchen.

In der Kiebitzwiese gegen Mittag noch zwei Richtung Osten ziehende Silberreiher und 10 Fremdstörche, die nach ein paar Runden über dem Brutplatz des ansässigen Paares ebenfalls in östlicher Richtung weiterzogen. Vor dem Aussichtshügel u.a. noch 1 Bekassine. Bemerkenswert war außerdem die Beobachtung von gleichzeitig drei Schwarzmilanen. Während einer der Vögel mit Nistmaterial zum altbekannten Brutplatz flog, schafften die beiden anderen gleichzeitig ebenfalls Nistmaterial heran und bauten es an verschiedenen Stellen in einem der Hochspannungsmasten (selten auch in Bäumen am Ruhrufer) ein. Damit gibt es jetzt erstmalig im Bereich der Kiebitzwiese zwei Schwarzmilanbrutpaare. Die Wahl des Brutplatzes ist bei dem zweiten Paar offenbar noch nicht vollends entschieden. Immerhin konnten, wie auch schon von K. & A. Matull am 24.04.dokumentiert, mehrere Kopulationen beobachtet werden. Sollte tatsächlich eine Brut im Hochspannungsmasten erfolgen, so wäre dies laut Handbuch der Vögel Mitteleuropas als seltener Ausnahmefall zu betrachten.

Braunkehlchen bei Lünern am 26.04.2022
Braunkehlchen am Ortsrand von Lünern am 26.04.2022 (Foto: H. Knüwer)
Wanderfalke nördlich Hemmerde am 26.04.2022
Dieses vorjährige Wanderfalkenweibchen flog ständig Attacken gegen zwei Rohrweihen und einen Mäusebussard. (Foto: H. Knüwer)
Wanderfalke am Boden, 26.04.2022
Unklar ist, ob das Beuteobjekt am Boden vom Mäusebussard oder vom Wanderfalken erbeutet wurde. Profitiert haben sie zumindest beide davon. Den Rest holte sich schlussendlich der Wanderfalke. (Foto: H. Knüwer)
Wanderfalkenweibchen (vorjährig) auf einem Dachfirst am 26.04.2022
Wanderfalke auf dem First eines nur ca. 5 m hohen Gebäudes; ein ungewöhnlicher Anblick. (Foto: H. Knüwer)
… und nochmals in größerer Ansicht. (Foto: H. Knüwer)
10 Fremdstörche über der Kiebitzwiese am 26.04.2022
Zehn „fremde“ Weißstörche über der Kiebitzwiese am 26.04.2022. (Foto: H. Knüwer)
Stare sammeln Mauserfedern als Nistmaterial
Die jetzt überall vorhandenen Mauserfedern (oder auch Federn des verunglückten Höckerschwanes?) bieten den Staren willkommenes Nistmaterial. (Foto: H. Knüwer)
Schwarzmilan am 26.04.2022 in der Kiebitzwiese
Dieser Schwarzmilan gehört zum altbekannten Brutplatz, denn er trug anschließend Nistmaterial zum dortigen Horst. (Foto: H. Knüwer)
Schwarzmilanbrutpaar auf Hochspannungsmast Nistmaterial einbauend
Zeitgleich bauen die beiden anderen kräftig an ihrem zukünftigen Heim. Noch ist aber unklar, welche Stelle es denn sein soll (Mast oder doch besser Baum?). (Foto: H. Knüwer)
Schwarzmilane im Hochspannungsmast sowie bei der Paarung am 26.04.2022
Die Mitte des Mastes scheint für die Horstanlage attraktiv zu sein und an der Familienplanung wird auch schon gearbeitet. (Foto: H. Knüwer)

Bönen / Unna: Feldlerche, Wiesenpieper, Schafstelze, Nachtigall, Mönchsgrasmücke, Klappergrasmücke, Steinschmätzer, Hausrotschwanz, Löffelente, Schwarzmilan, Rotmilan, Sperber und rastende Limikolen am 14.04.2022 (H. Knüwer)

Am Mühlhauser Berg morgens (zusammen mit Ute Becker) fünf Feldlerchenreviere bestätigt. Dort auf einem abgefrorenen Zwischenfruchtfeld ca. 20 Wiesenpieper zusammen mit etwa 3-5 Schafstelzen. Am Bahndamm im Bereich Bramey-Lenningsen zwei singende Nachtigallen und zahlreiche Mönchsgrasmücken (überwiegend Männchen). Auf einem angrenzenden Ackerschlag ein rastender Steinschmätzer (Männchen). In den Hemmerder Wiesen u.a. ein Schwarzmilan, ein Rotmilan, drei Sperber, ein Grünschenkel (zunächst am neuen Gewässer), 12 Kampfläufer (nachmittags), ein Waldwasserläufer, drei unbestimmte Limikolen (zu weit weg), eine Nachtigall, eine Klappergrasmücke, zwei Hausrotschwänze, zwei Wiesenpieper und mind. 10 Löffelenten. Die Laubfrösche, die bereits vor etwa zwei Wochen mit kurzen Rufen noch im Bereich der Hecken und Säume auf sich aufmerksam gemacht haben, scheinen nun in Richtung Flachgewässer zu wandern. Bei dem sonnigen Wetter waren heute mehrfach Einzelrufe aus den Wiesen im Umfeld der Gewässer zu vernehmen.

Schwarzmilan in den Hemmerder Wiesen, 14.04.2022
Schwarzmilan in den Hemmerder Wiesen am 14.04.2022. (Foto: H. Knüwer)
"fischender" Schwarzmilan am 14.04.2022
Wie ein Fischadler versuchte der Schwarzmilan mehrfach, ein vermeintliches Beuteobjekt aus dem neu angelegten Gewässer zu fischen. Der Versuch misslang. (Foto: H. Knüwer)
Schwanzmeise in den hemmerder Wiesen am 14.04.2022
Obwohl das Nest bereits weitgehend fertig gebaut worden ist, schleppen zwei („normalgefärbte“) Schwanzmeisen noch immer Nistmaterial heran; Hemmerder Wiesen am 14.04.2022. (Foto: H. Knüwer)
Faulbaumbläuling in den Hemmerder Wiesen am 14.04.2022
Ein wohl frisch geschlüpfter, makelloser Faulbaumbläuling in den Hemmerder Wiesen, mein erster in diesem Frühjahr. (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg: Bekassine, Blaukehlchen und Heidelerche am 02.04.2022 (H. Knüwer)

Vor dem Aussichtshügel der verschneiten Kiebitzwiese gegen Mittag u.a. ein rastendes Blaukehlchen (Männchen) sowie mindestens eine Bekassine. Bei Dreihausen vier am Straßenrand Nahrung suchende Heidelerchen. Allen Vögeln war gemeinsam, dass sie unverschneite Flächen zur Nahrungssuche nutzten.

Bekassine in verschneiter Landschaft
Bekassine im Schnee am 02.04.2022. (Foto: H. Knüwer)
Blaukehlchen in verschneiter Landschaft
Ein eher ungewohnter Anblick: Blaukehlchen in winterlich verschneiter Landschaft am 02.04.2022. (Foto: H. Knüwer)
Blaukehlen in der Kiebitzwiese am 02.04.22
Dieses Blaukehlchen nutzte ausschließlich den Windschatten und die unverschneiten Stellen hinter den Binsenbulten, um nach Fressbarem zu suchen. (Foto: H. Knüwer)
Heidelerchen am Wegrand
Drei (von vier) Heidelerchen an einem südexponierten und schon weitgehend schneefreien Straßenrand Nahrung suchend am 02.04.2022. (Foto: H. Knüwer)
Zwei Heidelerchen als „Tippelbrüder“; im Hintergrund eine Goldammer. (Foto: H. Knüwer)

Unna: Hermelin am 18.03./26.03.2022 (H. Knüwer)

In den Hemmerder Wiesen halten/hielten sich in den letzten Wochen offensichtlich mindestens zwei verschiedene Hermeline auf. Denn das von B. Glüer am 15.03.22 fotografierte Individuum hatte die gesamte Kopfoberseite bereits in das braune Sommerfell gewechselt (https://www.oagkreisunna.de/2022/03/18/unna-froendenberg-seeadler-hausrotschwaenze-rotdrosseln-sommergoldhaehnchen-knaekenten-u-a-18-03-2022-b-glueer/), während das heute gesehene Hermelin noch Weißanteile am Kopf aufwies. Dieses Hermelin ähnelt eher dem am 18.03. ebenfalls in den Hemmerder Wiesen gesehenen Individuum. Ausgehend von dem gelegentlich vorkommenden weißen Winterfell (s. Meldung von B. Glüer am 12.01.22 – https://www.oagkreisunna.de/2022/01/12/froendenberg-unna-schwarzspecht-kernbeisser-kornweihe-silberreiher-farbberingt-blaessgaense-graugaense-schnatterenten-bachstelzen-u-a-12-01-2022-b-glueer/) ist die Abfolge des Haarwechsels in das Sommerfell interessant. Dieser Wechsel scheint von der Rückenmitte auszugehen und sich zum Kopf, zum Schwanz und zu den Seiten auszudehnen. Ob die zwei Individuen gleichen oder verschiedenen Geschlechtern zuzuordnen sind, ließ sich nicht klären.

Hermelin im Haarwechsel
Hermelin in den Hemmerder Wiesen am 18.03.2022 … (Foto: H. Knüwer)
Hermelin im haarwechsel am 26.03.22
… und gut eine Woche später am 26.03.2022, sofern es sich um dasselbe Tier handelt. (Foto: H. Knüwer)