In der Kiebitzwiese drehten heute Mittag zwei Jungvögel des dortigen Weißstorchpaares ihre Runden. Wo der dritte Jungvogel abgeblieben ist, war nicht zu ergründen. Später landeten auch beide Elternvögel auf der Nisthilfe und klapperten langanhaltend. Über dem Ostteil des NSG dann noch ein Silberreiher, drei kreisende Schwarzmilane, ein Rotmilan und ein rasant jagender Baumfalke. An der „Großen Wand“ saß am Straßenrand ein Rotmilan (Altvogel) auf einem Hasen, der wohl durch den Autoverkehr umgekommen ist. Für den Kadaver interessierte sich auch ein zweiter Rotmilan (Jungvogel), traute sich aber nicht zu landen.
diesjähriger Weißstorch vom Brutpaar in der Kiebitzwiese am 26.07.2022 (Foto: H. Knüwer) Baumfalke über der Kiebitzwiese am 26.07.2022 (Foto: H. Knüwer)
Rotmilan auf einem toten Hasen am 26.07.2022 (H. Knüwer)
In den vergangenen Tagen waren in den Hemmerder Wiesen immer wieder zwei diesjährige Weißstörche zu sehen; so auch heute. Es ist anzunehmen, dass es sich um die Nachkommen des im Nahbereich ansässigen Brutpaares gehandelt hat. Am 13.07. kreisten dann vier Jungstörche über den Hemmerder Wiesen, von denen einer im Gebiet landete, die übrigen zogen nach NO ab. Zu meinem Erstaunen kreisten dann wenig später neun Weißstörche über Steinen, die dann zielgerichtet die Hemmerder Wiesen ansteuerten. Von diesen neun Störchen waren acht diesjährig, was am noch nicht vollständig ausgefärbten Schnabel gut erkennbar war. Offenbar gibt es jetzt schon Zusammenschlüsse junger Störche, bevor es auf den Zug in den Süden geht. Am 13.07. außerdem ein Schwarzmilan über dem Steiner Holz sowie in den Hemmerder Wiesen ein Kolkrabe und ein Rotmilan.
Während der Brutzeit war ein Abschnitt des Weges entlang der Amecke in den Hemmerder Wiesen mit Flatterband wegen einer „störempfindlichen Vogelart“ über mehrere Wochen gesperrt worden. Die Maßnahme diente dem Schutz eines unmittelbar am Weg brütenden Sperberpaares. Eine fortwährende Nutzung des Weges hätte während der Ei-Phase und vor Laubaustrieb unweigerlich zur Aufgabe des Geleges geführt. Da allseits die Absperrung respektiert worden ist, kann jetzt vermeldet werden, dass zwei junge Sperber ausgeflogen sind und jetzt die weite Welt erkunden. Von drei weiteren Sperberpaaren (in Unna u. Fröndenberg) war nur eines ebenfalls erfolgreich mit mindestens 4 Jungvögeln (B. Glüer mdl.).
Die im April (Foto vom 14.04.22) bis Ende Juni angebrachte Wegesperrung in den Hemmerder Wiesen … … hat dazu beigetragen, dass eine Sperberbrut erfolgreich verlaufen ist. Im Bild einer der ausgeflogenen Jungvögel am 13.07.22 (Fotos: H. Knüwer)
Ein Amselpaar startet gegenwärtig mit einer zweiten, vielleicht auch schon dritten Brut. Gestern wurde Nistmaterial in eine Eibe vor der eigenen Haustür eingetragen. Während das Weibchen „schuftete“ und das Nest baute, saß das Männchen meist abseits und gab allenfalls Warnrufe von sich. Intensive Bauphasen gab es vormittags und am späten Nachmittag bis zum Einbruch der Dunkelheit. Die Menge des eingetragenen Materials lässt darauf schließen, dass der Nestbau in gut einem Tag abgeschlossen war. Zumindest gab es heute am frühen Morgen keine Nestbauaktivitäten mehr. Praktisch minütlich schleppte das Weibchen Nistmaterial heran. Alles was sich formen lässt, war gut genug. Außer trockenen Halmen, Pflanzenfasern, Wurzeln, Moos, gelegentlich vermengt mit frischem Gras, waren auch Textil- und Plastikfetzen darunter. Moos wurde aus dem Rasen gerupft und Moospolster von einem nahen Wellblechdach gesammelt. Überhaupt waren es immer nur kurze Transportwege. Als „Kitt“ diente feuchte Erde und vermodertes Laub, was aus einer Dachrinne geholt worden war.
Amselweibchen mit unterschiedlichen Baumaterialien für das zukünftige Nest (Fotos: H. Knüwer)Sogar Stoffreste und Plastikteile wurden verbaut. (Fotos: H. Knüwer)
Das Institut für Vogelforschung/Vogelwarte Helgoland, Olaf Geiter, hat den für das Institut tätigen Beringerinnen und Beringern die Fertigstellung des neuen Bird Migration Atlas mitgeteilt:
Vor Kurzem ist nach vielen Jahren Planung und Vorbereitung der Eurasian African Bird Migration Atlas fertig gestellt worden. Er ist über das Internet für alle frei zugänglich (https://www.migrationatlas.org) und bietet interaktive Karten zu den Ortsbewegungen von 300 Vogelarten sowie ergänzende Texte und Statistiken dazu. Der Atlas basiert vor allem auf den in den europäischen Beringungszentralen vorliegenden Beringungs- und Wiederfunddaten aus 120 Jahren Vogelmarkierung. Für etwa 100 Arten werden diese Informationen durch Track-Daten aus der Movebank animal-tracking database ergänzt. Im Gegensatz zu den gedruckten Ringfundatlanten ist geplant, diesen Atlas regelmäßig mit neuen Daten zu aktualisieren.
Ohne die Mitarbeit von Ihnen, den Beringerinnen und Beringern, wäre ein solches Werk nicht denkbar. Wir danken Ihnen und allen anderen Beringerinnen und Beringern der letzten 120 Jahren für ihre unermüdliche und tatkräftige Mitarbeit. So ist ein großes Gemeinschaftswerk entstanden, an dem viele Personen aus vielen Ländern beteiligt waren. Dies ist ein besonderes Beispiel für erfolgreiche Citizen science im internationalen Rahmen.
Die riesige Menge an Informationen in dem Atlas wird zu einem noch besseren Verständnis von Ökologie und Verhalten unserer Vogelarten führen. Dies ist auch für den Naturschutz im nationalen wie internationalen Rahmen wichtig. Dabei wird im Gegensatz zu den bereits vorliegenden nationalen Ringfundatlanten ein Kontinent übergreifender, großer geografischer Raum umfassend abgedeckt. So kann auch die Bedeutung der verschiedenen Flyways besser verstanden werden.
Das Institut für Vogelforschung mit seiner Markierungszentrale hat in Zusammenarbeit mit EURING und anderen Zentralen einen entscheidenden Anteil an der Konzeption und Realisierung dieses Atlasses. Wir freuen uns daher besonders über das Erscheinen dieses Werkes und hoffen, Sie haben auch Freude daran.
Schauen Sie einfach mal in den Atlas. Es ist auch Ihr Werk.
Am 02.07.2022 verstarb nach langer Krankheit Reinhard Wohlgemuth. Das Foto zeigt Reinhard bei der Kontrolle eines von ihm vor Jahren markierten Abendseglers am 05.03.22 anlässlich einer Winterkastenkontrolle im NSG Bahnwald.
Reinhard Wohlgemuth hat die Bühne des Lebens verlassen. Er hinterlässt eine große Lücke im Natur- und Artenschutz und nicht nur die OAG-Gemeinde verliert mit ihm einen liebenswerten, warmherzigen und insbesondere bescheidenen Menschen.
Mit Leidenschaft und Hingabe hat er sich, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Irmgard Devrient, Jahrzehnte lang vor allem dem Schutz und der Erforschung von Fledermäusen gewidmet. Als gelernter Dachdecker (seine Zimmermannshose und Zollstock waren sein Markenzeichen) hatte er sich autodidaktisch ein fundamentales Wissen angeeignet, das er zusammen mit Irmgard in zahllosen Exkursionen und bei Besuchen von Kindergärten und Schulen an junge Menschen weitergab. In der Fachwelt galt er, weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus, als ausgesprochener Fledermausexperte. Eine eigens eingerichtete Wochenstube auf dem Flachdach des Wohnhauses in Holzwickede lieferte durch Reinhard’s akribische Beobachtung immer wieder Erstaunliches und Neues über die Lebensgewohnheiten von Abendseglern. Dazu nahm er schlaflose Nächte in Kauf. Bereits gesundheitlich angeschlagen, stieg er mit 82 Jahren noch immer auf die Leiter, um die von ihm angebrachten Fledermauskästen zu kontrollieren. Reinhard war immer zur Stelle, wenn Hilfe und Rat bei Hausrenovierungen, bei forstlichen Maßnahmen oder der Betreuung von Findlingen gefragt waren.
Aber nicht nur Fledermäuse begeisterten ihn. Untersuchungen an Dohlen und Turmfalken (inkl. Beringung), die Zählung von Saatkrähen, Wasservögeln, die Erfassung von Kormoranbrutpaaren sind nur einige weitere Schwerpunkte seines Wirkens für den Natur- und Artenschutz. In der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft arbeitete er engagiert mit und lieferte u.a. wichtige Beiträge bei der Erarbeitung des Brutvogelatlasses Kreis Unna.
Für all seine Bemühungen wurden er und Irmgard Devrient im Juni 2016 mit dem Bundesverdienstorden durch den damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck ausgezeichnet. Wir vermissen Dich, Reinhard, als Freund, langjährigen Weggefährten und wahren Naturschützer. Wir werden Dein Wirken stets in Erinnerung behalten.
In den Hemmerder Wiesen hat das dortige Neuntöterpaar bereits flügge Jungvögel. Zwei waren heute zu sehen. Möglichweise sind es aber mehr. Recht mühselig gestaltete sich die Ablesung eines beringten Steinkauzes nördlich von Hemmerde. Die kleine Eule genoss die Morgensonne, schaute lange Zeit lediglich hin und her, ohne sich umzudrehen. Die Ringnummer konnte deshalb zunächst nicht erkannt werden. Als dann aber Putzen und Strecken angesagt war, gelang das Ablesen der Ringnummer. Eine Meldung an die Vogelarte Helgoland ist erfolgt. Urplötzlich landete ein Ringeltaubenpaar neben dem Steinkauz. Erst bei der Bildbearbeitung war zu erkennen, dass eine der Tauben die Schale eines offenbar frisch geschlüpften Taubennestlings entsorgen wollte.
Flügge Neuntöter in den Hemmerder Wiesen am 30.06.2022 (Foto: H. Knüwer)Steinkauz bei der Gefiederpflege und Streckübungen am 30.06.2022 (Fotos: H. Knüwer)Der Steinkauz war von der anfliegenden Taube mit Eischale im Schnabel wohl genauso verdutzt wie der Fotograf. (Foto: H. Knüwer)
Wie am Vortag rief heute erneut eine Wachtel aus einem Weizenfeld am Rande der Hemmerder Wiesen. Gestern dort noch immer ein rufender Kuckuck. Kuckucksrufe waren heute gegen Mittag ebenso im Nahbereich der Ruhr am NSG Kiebitzwiese zu hören (s. dazu auch die Meldung von G. Zosel). Über dem dortigen Beobachtungsgewässser flogen bei Regen ca. 30 Mehlschwalben niedrig über das Wasser. Außerdem hielt sich über und in der Sichlerbucht längere Zeit eine jagende Rohrweihe (mj. W.) auf. Nach einer kurzen Rast auf einer Hecke entschwand sie in westlicher Richtung.
Rohrweihe (Weibchen) jagend in der Kiebitzwiese am 24.06.2022. (Foto: H. Knüwer)Individuen beider Geschlechter können enorme Gefiedervariationen aufweisen. Das heute gesehene Weibchen hat sehr große Unterarmflecken. Diese und auch die Kopfoberseite sind sehr hell und erscheinen hier fast schneeweiß. Andere Vögel weisen öfter eine dunklere und gelbbraune Färbung auf. Die erste und zweite Handschwinge ist bereits vermausert, die dritte noch nicht vollständig erneuert. (Foto: H. Knüwer)Rohrweihe schüttelt Regen aus dem Gefieder, … (Foto: H. Knüwer)… um dann noch eine Runde zu drehen, bevor sie das Gebiet verlässt. Auch Rohrweihen müssen mal „müssen“ dürfen. (Foto: H. Knüwer)
In den Hemmerder Wiesen hielten sich heute drei Kuckucke auf (zweimal grau und einmal braun) und vollführten mehrfach wilde Verfolgungsflüge. Außerdem dort u.a. eine Kolkrabenfamilie (zwei Alt- und zwei Jungvögel), ein Neuntöter (m), 14 Kiebitze – darunter auch flügge Jungvögel, ein Rotmilan und mindestens fünf Graureiher. Auch unter diesen befanden sich zwei Jungvögel.
Rufender Kuckuck der grauen Morphe in den Hemmerder Wiesen am 16.06.2022. Beachte die im Vergleich zum Körper sehr kleinen Füße. Das Hängenlassen der Flügel gehört zum normalen Verhaltensrepertoire. (Foto: H. Knüwer)Dort auch ein Kuckuck der braunen Morphe. Solche braunen Vögel müssen nicht unbedingt Weibchen sein, weil gelegentlich auch braune Männchen vorkommen. (Foto: H. Knüwer)Neuntöter nutzt die Heu-Rundballen als Ansitzplatz in den Hemmerder Wiesen am 16.06.2022. (Foto: H. Knüwer)Junger Graureiher, der sich wohl erst wenige Tage vom Geburtsort entfernt hat. Auf dem Kopf sind noch Reste des Dunenkleides zu erkennen. – Hemmerder Wiesen; 16.06.2022 (Foto: H. Knüwer)
Wenn bei der warmen Witterung die Maden aus der Biotonne krabbeln, dann ist dies für viele Kleinvögel ein willkommenes Fressen. So auch für den Mischsänger aus Lünern (s. Meldung vom 14.05.), der eventuell doch noch eine Partnerin gefunden hat. Vielleicht ist er aber auch nur ein „Helfer“, der den Nachwuchs eines reinen Hausrotschwanzpaares mitfüttert, er also nicht zwingend der genetische Vater sein muss. Heute versorgte dieser Mischsänger jedenfalls einen flüggen Jungvogel mit reichlich Biomüll-Maden. Obwohl das Männchen weitgehend einem Gartenrotschwanz gleicht, sieht der Nachwuchs, so es denn der des Mischsängers ist, wie ein junger Hausrotschwanz aus.
Mischsänger Garten-/Hausrotschwanz in Lünern wartet auf die nächste Made, die aus der grünen Tonne hervorkommt; 15.06.2022 (Foto: H. Knüwer)Heute gibt es eiweißreiche Fliegenmaden. (Foto: H. Knüwer)Garten-/Hausrotschwanz-Männchen mit Jungvogel, der wie ein reiner Hausrotschwanz aussieht. (Foto: H. Knüwer)Der Jungvogel versucht dem Altvogel nachzueifern. Das Problem: Falsche Tonne; … (Foto: H. Knüwer)
… immerhin kann man auch am Boden fündig werden. (Foto: H. Knüwer)
Vor dem Aussichtshügel im NSG Kiebitzwiese rief am späten Nachmittag anhaltend eine Wachtel. Sie muss dann ihren Standort gewechselt haben, denn später meldete sie sich mit ihren markanten Rufreihen aus einem Weizenfeld im Nahbereich.
In den vergangenen Jahren ist mir in der Strickherdicker Feldflur während der Brutzeit kein Kuckuck begegnet. Heute riefen dort gleich zwei Exemplare (1 : 1).
Gegen Mittag über dem Beobachtungsstand in der Kiebitzwiese ein eilig nach Osten fliegender und dabei rufender Bienenfresser. Eine Belegaufnahme war leider nicht möglich. Dort u.a. auch drei fischende Kormorane sowie zwei Eisvögel (1:1). Am Ruhrufer auf Höhe des Ententeiches ein rufender Kuckuck. In Lünern ruft weiterhin regelmäßig der bereits am 14.05. gemeldete Mischsänger Garten-/Hausrotschwanz. Sein Verhalten deutet darauf hin, dass er noch immer unverpaart ist.
Dieser Eisvogel verschluckt kein Ei, sondern entledigt sich eines aus Fischgräten bestehenden Gewölles. (Foto: H. Knüwer)
Einen etwas ungewöhnlichen Brutplatz hat sich ein Paar Ringeltauben ausgewählt. Das Nest befindet sich unter einem Überstand eines Industriegebäudes in Bönen. Eher hätte man mit Stadttauben an diesem Platz gerechnet. Im Umfeld existieren genügend Gehölzbestände, in denen eine „normale“ Nestanlage möglich gewesen wäre. Gebäudebruten der Ringeltaube gehören eher zu den Ausnahmen.
Gestern hielt sich in den Ausgleichspflanzungen für das Rückhaltebecken im Bimbergtal ein Neuntöter (m) auf.
Dieses Ringeltaubenpaar „turtelt“ in einem Nest, das sich an einem Gebäude befindet. (Foto: H. Knüwer)
Bereits gestern fiel mir in Lünern ein von einem Dachfirst singender Rotschwanz auf, der einen nicht artreinen Hausrotschwanzgesang von sich gab. Die Anfangsstrophe glich einem Hausrotschwanz, während das Ende eher dem Gesang eines Gartenrotschwanzes entsprach. Die Entfernung zum Vogel war aber zu groß, um ihn optisch ansprechen zu können. Heute Morgen, quasi vor der Haustür, saß dieser Vogel dann auf einer Fernsehantenne und ließ sich auch vom äußeren Erscheinungsbild erkennen. Danach glich dieser Vogel vom Phänotyp her einem Gartenrotschwanz, er hatte aber einen brauneren (statt grauen) Vorderrücken. Sein Gesang war erneut nicht artrein. Dass es sich um einen Hybriden handelt, darauf deutet auch hin, dass Gartenrotschwänze meist aus Gehölzen, Hausrotschwänze hingegen meist von Gebäuden aus singen.
Einen ähnlichen Mischsänger stellte B. Glüer am 29.05.2011 in Bönen fest (s. http://archiv.01.oagkreisunna.de/2011/05/29/14683/). Ebenfalls einen Gartenrotschwanz-Hausrotschwanzhybriden, der allerdings wie ein Gartenrotschwanz sang und auch äußerlich weitgehend einem Gartenrotschwanz glich, stellten W. Pott und A. Müller am 8.5.22 in der Schmehauser Mersch (Hamm) fest (http://www.oag-hamm.de/?cat=4 ). Auch im vergangenen Jahr gab es einen Hybridnachweis, seinerzeit in Unna-Uelzen am 25.05.21. Der betreffende Vogel zeigte zugleich Gefiedermerkmale beider Arten. Mischlinge scheinen demnach gar nicht so selten vorzukommen.
Mischsänger Haus- und Gartenrotschwanz am 14.05.22 in Lünern. (Foto: H. Knüwer)Mischsänger Haus- und Gartenrotschwanz am 14.05.22 in Lünern. (Foto: H. Knüwer)
In den Hemmerder Wiesen u.a. weiterhin ein Dunkler Wasserläufer im vollen Prachtkleid am neuen Gewässer.
Nördlich Hemmerde machte dann ein rufender Wanderfalke auf sich aufmerksam. Er fetzte sich in der Luft mit einem balzenden Rohrweihenpaar und setzte dann wiederholt einem am Boden im Zwischenfruchtfeld fressenden Mäusebussard durch stetige Flugattacken zu (Mitbeobachter G. Herber-Busch). Schließlich landete er auf einem kleinen Haus. Nachdem der Mäusebussard verschwunden war, schnappte sich der Wanderfalke wohl den letzten Fleischbrocken und zog nach Norden ab.
Am Ortsrand von Lünern ein (m) Braunkehlchen.
In der Kiebitzwiese gegen Mittag noch zwei Richtung Osten ziehende Silberreiher und 10 Fremdstörche, die nach ein paar Runden über dem Brutplatz des ansässigen Paares ebenfalls in östlicher Richtung weiterzogen. Vor dem Aussichtshügel u.a. noch 1 Bekassine. Bemerkenswert war außerdem die Beobachtung von gleichzeitig drei Schwarzmilanen. Während einer der Vögel mit Nistmaterial zum altbekannten Brutplatz flog, schafften die beiden anderen gleichzeitig ebenfalls Nistmaterial heran und bauten es an verschiedenen Stellen in einem der Hochspannungsmasten (selten auch in Bäumen am Ruhrufer) ein. Damit gibt es jetzt erstmalig im Bereich der Kiebitzwiese zwei Schwarzmilanbrutpaare. Die Wahl des Brutplatzes ist bei dem zweiten Paar offenbar noch nicht vollends entschieden. Immerhin konnten, wie auch schon von K. & A. Matull am 24.04.dokumentiert, mehrere Kopulationen beobachtet werden. Sollte tatsächlich eine Brut im Hochspannungsmasten erfolgen, so wäre dies laut Handbuch der Vögel Mitteleuropas als seltener Ausnahmefall zu betrachten.
Braunkehlchen am Ortsrand von Lünern am 26.04.2022 (Foto: H. Knüwer)Dieses vorjährige Wanderfalkenweibchen flog ständig Attacken gegen zwei Rohrweihen und einen Mäusebussard. (Foto: H. Knüwer)Unklar ist, ob das Beuteobjekt am Boden vom Mäusebussard oder vom Wanderfalken erbeutet wurde. Profitiert haben sie zumindest beide davon. Den Rest holte sich schlussendlich der Wanderfalke. (Foto: H. Knüwer)Wanderfalke auf dem First eines nur ca. 5 m hohen Gebäudes; ein ungewöhnlicher Anblick. (Foto: H. Knüwer)… und nochmals in größerer Ansicht. (Foto: H. Knüwer)Zehn „fremde“ Weißstörche über der Kiebitzwiese am 26.04.2022. (Foto: H. Knüwer)Die jetzt überall vorhandenen Mauserfedern (oder auch Federn des verunglückten Höckerschwanes?) bieten den Staren willkommenes Nistmaterial. (Foto: H. Knüwer)Dieser Schwarzmilan gehört zum altbekannten Brutplatz, denn er trug anschließend Nistmaterial zum dortigen Horst. (Foto: H. Knüwer) Zeitgleich bauen die beiden anderen kräftig an ihrem zukünftigen Heim. Noch ist aber unklar, welche Stelle es denn sein soll (Mast oder doch besser Baum?). (Foto: H. Knüwer)Die Mitte des Mastes scheint für die Horstanlage attraktiv zu sein und an der Familienplanung wird auch schon gearbeitet. (Foto: H. Knüwer)