Mit einiger Überraschung und völlig unerwartet zeigten sich heute auf dem Kiebitzbrutfeld im Bönener Gewerbegebiet bereits erste Kiebitzküken. Bei einer anzunehmenden Brutdauer von gut 4 Wochen und einem Legeabstand von jeweils >1 Tag pro Ei muss also das verantwortliche Elternpaar bereits in der ersten Märzwoche mit der Eiablage begonnen haben. Jetzt bleibt abzuwarten, ob die kritischen ersten Lebenstage in der aktuell extrem trockenen Wetterlage von den Küken überstanden werden. Erst für die kommende Woche ist wechselhaftes Wetter mit evtl. Regen angekündigt, was die Nahrungssituation (Regenwürmer!) für die Küken verbessern würde.
In der Strickherdicker Feldflur gestern (08.04.) ein erstes Braunkehlchen. Ebenda auch 5 Steinschmätzer. Heute ebenda nochmal 2 Steinschmätzer.
Im Bausenhagener Schelk gestern auch erste Revier haltende Baumpieper mit Gesang. Am selben Tag südlich des Hemmerder Schelks ein männlicher Gartenrotschwanz. Ein weiteres Exmpl. heute auf dem alten Fröndenberger Golfplatz (Am Winkelshof).
Am Abend erreicht mich durch Burkhard Vrede die Nachricht, dass gestern in UN-Siddinghausen ein Wiedehopf beobachtet und per Handy auch fotografiert werden konnte.
Drei von vier bereits geschlüpften Kiebitzküken mit ihrer Mama (links) auf dem Brutfeld im Bönener Gewerbegebiet, 09.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer) Trotz wiederholter intensiver Mahd während der Brutsaison `24 haben >3 Baumpieper wieder dieselbe Aufforstungsfläche im Bausenhagener Schelk besiedelt und markieren mit Reviergesang ein Territorium, 08.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer) Wie schon von Andre Matull beschrieben, ging es auch mir beim Anblick des Gartenrotschwanzes (Bildmitte zwischen zwei Hausrotschwänzen) südlich des Hemmerder Schelks: die leider selten gewordene Begegnung bereitet immer wieder Freude! 08.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer) Ebenfalls bereitet natürlich dieser Wiedehopf Freude (auch wenn ich ihn selbst nicht gesehen habe). Auf einer Rasenfläche vor einem Wohnhaus in UN-Siddinghausen lässt er sich relativ entspannt eine Weile bei der Nahrungssuche beobachten und per Handy fotografieren, 08.04.2025 (Beobachtung und Foto: Sebastian Vrede / Michael Grohmann)
Die Zugvögel – wie auch heute das von Andreas Hünting entdeckte Blaukehlchen (siehe seine Meldung vom Tage!) sind derzeit das „Salz in der Suppe“ bei der Vogelbeobachtung. Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede am heutigen Vormittag wieder stetig ansteigende Individuenzahlen von Schwalben – aber auch von Wiesenschafstelzen. Bis zu 70 Rauchschwalben, ~20 Mehlschwalben, ~10 Uferschwalben machten über einer Wiese Jagd auf zahlreiche Fluginsekten, die trotz nur einstelliger Temperaturen reichlich in der Luft waren. In der Wiese selbst bis zu 42 (!) Wiesenschafstelzen, >6 Wiesenpieper, ~25 Bachstelzen. Außerdem im Gebiet erwähnenswert: 7 Waldwasserläufer, > 5 Flussregenpfeifer, >2 Bergpieper.
In der Strickherdicker Feldflur heute eine durchziehende Rohrweihe (w) – dort jedoch keine Steinschmätzer.
Trotz niedriger Temperaturen am heutigen Vormittag sehr viele Schwalben im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede, die auf Massen von kleinen Fluginsekten Jagd machen. Hier eine Rauchschwalbe mit einer Uferschwalbe (unscharf dahinter) …, 06.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… auch bereits mindestens 20 Mehlschwalben beteiligen sich an der Jagd …, 06.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… sowie >10 Uferschwalben …, 06.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenda auf einer Wiese zwischen Bachstelzen und einigen Wiesenpiepern eine auf mindestens 42 Individuen anwachsende Zahl von Wiesenschafstelzen …, 06.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… der Trupp besteht ausschließlich aus männlichen Vögeln …, 06.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… in einem Filterbecken einer von zwei Bergpiepern (weitgehend schon im Prachtkleid)…, 06.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… dort auch zwei von insgesamt 7 Waldwasserläufern …, 06.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… und einer von 5 Flussregenpfeifern, die noch keine Anstaltungen für einen Brutbeginn machen, 06.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Östlich Frdbg.-Bausenhagen für mich am Freitag erste Steinschmätzer (links ein Weibchen, rechts ein Männchen), 04.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Eine Bruterfolgskontrolle gemeinsam mit Clemens Rethschulte dieses Uhugeleges in einem stark von Wildschweinen frequentierten Gelände (Frdbg.) ergab am 02.04. leider einen Negativbefund: das Gelege war zwischenzeitlich prädiert worden, 16.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Auch dieser Waldkauz auf dem Haarweg bei Frdbg.-Frömern fand ein unglückliches Ende im Straßenverkehr, 03.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Diese Waldohreule in Bönen wird hoffentlich mehr Glück haben. Sie hat ein traditionelles Brutrevier besetzt, 01.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Vergleichsweise erfreulich zeigt sich hier und da die Tagfalterfauna: ein Landkärtchen der Frühjahrsform im eigenen Garten (Frdbg.) – 2 weitere Exemplare in den Hemmerder Wiesen mit einem Waldbrettspiel, am selben Tag in Bönen-Flierich ein Faulbaumbläuling und bereits >3 Aurorafalter. Nördlich Frdbg.-Hohenheide heute zum wiederholten Male ein Großer Fuchs (diese Falter können über längere Zeit sehr standorttreu sein), 06.04.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Viele Heimkehrer unter den Zugvögeln sorgen derzeit bei uns für Spannung und gleichzeitig starten bereits viele Arten ins Brutgeschäft. An erster Stelle wären hier vielleicht die Kiebitze zu nennen, die am kommenden Wochenende wieder traditionell kreisweit gezählt werden. Im Südkreis präsentieren sich die Hemmerder Wiesen für diese Art als absoluter Hotspot mit ungewöhnlich hohen Beständen. Es ist jedoch nicht abzuschätzen, ob – wie in Vorjahren – der größte Teil der noch über 80 Vögel als vorübergehende Rastvögel uns noch in andere Brutgebiete Nord- und Osteuropas verlassen oder ob sie weiterhin im Kr. UN bleiben. Gleichzeitig balzen die als „Stammvögel“ einzuschätzenden „eigenen“ Bestände (ca. 2 Dutzend Individuen) relativ verhalten und haben bis dato noch kein Gelege zustande gebracht. Vergleichsweise ist die Bönener Kiebitzpopulation im Gewerbegebiet „Am Mersch“ (hier jüngst schon mehrfach von Hartmut Peitsch beschrieben) deutlich weiter: gestern (29.03.) konnte ich auf zwei benachbarten Feldern 17 Individuen zählen mit bereits 7 (!) bebrüteten Gelegen.
Unter den Heimziehern sind und waren in diesen Tagen vor allem erste Schwalben auffällig (heute neben Rauchschwalben im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede auch bereits die ersten Uferschwalben und mindestens auch eine frühe Mehlschwalbe). Wie schon K.&A. Matull in Höhe des Himmelmann-Parks konnte auch ich im Fröndenberger Westen größere Ansammlungen von Rauchschwalben (>60 Exmpl.) feststellen, die offensichtlich dem Lauf des Ruhrtales folgten und minütlich neue Gesamtzahlen erbrachten. Ebenda unter anderem auch 6 Waldwasserläufer und 2 Flussregenpfeifer. Mitte der vergangenen Woche fielen auch Rotdrosseln durch hohe – oft dreistellige – Rastbestände auf. Auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ ließen sich am Mittwochabend auf einem Grün >280 Vögel bei der Nahrungssuche zählen, während rings herum aus vielen Baumwipfeln Hunderte weitere Rotdrosseln sangen, so dass insgesamt vermutlich mehr als 500 Individuen gleichzeitig vor Ort waren. In den Hemmerder Wiesen wären neben hier bereits gemeldeten diversen Limikolen für den Wochenbeginn noch erstaunlich hohe Bekassinenbestände erwähnenswert (24.03. >50 Exmpl.). Ebenda zu den gestrigen Beobachtungen von Marvin und Hannah Stahl sei unbedingt auch ein rastender Wiedehopf genannt, den leider auch ich nicht gesehen habe, weil ich ein paar Minuten zu spät vor Ort gewesen war, der jedoch unmittelbar zuvor von Gisbert Herber-Busch und Björn Nikula beobachtet worden war (im NSG Erstnachweis). Am selben Tag dort auch bereits 3 singende Mönchsgrasmücken. Am Dienstag (25.03.) ebenda eine weibliche Rohrweihe und auch ein Männchen zuvor nahe UN-Westhemmerde. Einen Tag darauf bei UN-Dreihausen eine weibchenfarbene Kornweihe.
Unter den „Heimkehrern“ dieser Tage (m)eine erste Rohrweihe (m) nahe UN-Westhemmerde, 25.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Eine von derzeit teils zu Hunderten rastenden Rotdrosseln – hier auf dem Fröndenberger Golfplatz „Am Winkelshof“, 27.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Auch nur kurz und sehr unauffällig zu Gast: Sommergoldhähnchen im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide), 28.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Respektabler „Aufmarsch“ von insgesamt mehr als 60 Rauchschwalben im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede…, 30.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… immer wieder fallen einzelne Uferschwalben auf (insgesamt >5 Exmpl.). Die nasskalte Witterung mit oft stürmischen Böen hielt die Schwalben zwar lange vor Ort, jedoch ließ vielstimmiger Gesang und häufiges Putzen und Gefiederpflege vermuten, dass alle Vögel bei guter Kondition waren…, 30.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… unter ca. 40 Bachstelzen auch (wie schon von Marvin Stahl für Wickede gemeldet) eine erste Wiesenschafstelze 30.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… als Farbtupfer am Einlauf in ein Filterbecken lauert ein männlicher Eisvogel auf Beute, 30.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Als „Frühstarter“ erweisen sich hier Fröndenberger Habichte, die bereits ein Gelege haben. Der über den Horstrand herausragende Schwanz verrät das brütende Weibchen, 30.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… demgegenüber wirken die Kiebitze der Hemmerder Wiesen mit weiterhin hohen Beständen eher unentschlossen…, 27.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer).. durch häufige Standortwechsel zwischen benachbarten Flächen ist ihre Gesamtzahl manchmal schwer zu ermitteln. Insgesamt sind es jedoch weiterhin >80 Vögel (hier als „Winzling“ mittig unter den Kiebitzen ein mitfliegender Alpenstrandläufer)…, 29.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… am selben Tag sitzen in der Bönener Brutkolonie von 17 anwesenden Kiebitzen bereits 7 Vögel auf Nestern. In Gesprächen mit der die Flächen bewirtschaftenden Landwirtin konnte vereinbart werden, dass der erneut geplante Maisanbau aus Rücksicht auf die Kiebitze erst Ende April erfolgen soll, 29.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Auf einer Ackerbrache bei UN-Siddinghausen eines von zwei Schwarzkehlchen-Paaren…, 29.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… dort auch mindestens eine der insgesamt rar gesäten Feldlerchen mit einem Revier, 29.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Nachdem der Februar `25 insgesamt kühler als der Februar `24, aber mit nur 20 % der sonst üblichen Niederschlagsmenge auch recht trocken war, hat die erste Märzwoche mit sonnigem Vorfrühlingswetter und deutlich zweistelligen Temperaturen in Flora und Fauna schon spürbare Veränderungen angeschoben. Die meisten Kraniche dürften den Kr. UN schon Richtung Brutheimat passiert haben (heute um 18.05 h nochmals ~210 Exmpl. über Frdbg.-Hohenheide Richtung NO), viele Zilpzalpe sind zurück, Weißstörche, Rotmilane …, ebenso Schwarzkehlchen. – Gestern, 06.03., 3 Männchen in der Feldflur südlich UN-Stockum, 2 Männchen im Hemmerder Ostfeld und auf einer Ackerbrache SW von UN-Siddinghausen heute sogar 5 Exmpl. (3, 2) – die Männchen immer wieder singend mit Revierkämpfen.
Da auch die Rebhühner mit Revierbildungen die Brutsaison einläuten, ist in diesen Tagen die Zählung der Revierpaare angelaufen. Nachdem noch in der zweiten Januardekade bei Frdbg.-Ostbüren mehrfach eine 14er Kette beobachtet werden konnte, war meine jetzige Suche an fünf Standorten des Haarstranges zwischen Frdbg.-Strickherdicke und UN-Dreihausen leider mit nur einem einzigen gefundenen Hahn ernüchternd.
In den Hemmerder Wiesen gesellen sich derzeit große Ansammlungen rastender Kiebitze zu „unseren“ heimischen, die bereits intensiv balzen. Bis zu 300 Kiebitze wechseln zwischen dem NSG und umliegenden Feldern. Heute und schon gestern auch 3 Kampfläufer, bis zu 9 Bekassinen, gestern 2 Goldregenpfeifer ebenfalls im NSG, während die großen Gänsescharen (nur noch 10 Blässgänse vor Ort) und auch die respektablen Krickententrupps (im Februar bis 140 Krickenten – heute noch ca. 50 Exmpl) allmählich abziehen.
Im Bausenhagener Schelk Anfang der Woche (03.03.) noch eine Waldschnepfe. Leider verlässt auch diese Art die meisten Winterhabitate und bleibt nicht zur Brut.
Deutlich zweistellige Temperaturen mit intensiver Sonne rufen bereits einige Falter auf den Plan, die als Imago überwintern und bei passender „Betriebstemperatur“ sofort „startklar“ sind. – Bönen, 05.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Die hier noch hohen Winterbestände der Krickenten von bis zu 140 Vögeln in den Hemmerder Wiesen gehen bereits deutlich zurück …, 20.02.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… in diesen Tagen werden sie abgelöst durch teils ungewöhnlich große Ansammlungen von rastenden Kiebitzen mit bis zu 300 (!) Vögeln. Vereinzelnd gesellen sich durchziehende Limikolen hinzu – wie hier ein Kampfläufer (Pfeil), 06.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Jetzt im März kehren hier und da auch die Schwarzkehlchen zurück. Auf dieser Ackerbrache bei UN-Siddinghausen heute gleich 5 (!) Exmpl. mit Gesang und Revierkämpfen. Das kleine Bild zeigt 3 rastende Männchen in einem Feldsaum südlich UN-Stockum, 07.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)„Nur eine Maus“ – jedoch eine, die eher selten mal ans Tageslicht kommt: eine Schermaus. Als Wurzelfresser lebt sie fast ständig unsichtbar in ihren Erdgängen. Die gedrungene Gestalt mit kaum sichtbaren Ohren, kleinen Augen, kurzem Schwanz sind Anpassungen an ihr Leben im „Untergrund“. Mit 80 – 270 g ist sie dabei wesentlich größer als eine Feldmaus (18 – 40 g). Bönen, 05.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer) Leider inzwischen auch eine seltene Erscheinung – männlicher Kleinspecht im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede an einem morschen und hohlen Pappelzweig, den er als idealen Resonanzkörper für seine Trommelsignale nutzt, 02.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Möglicherweise derzeit nicht ganz so selten wie in anderen Jahren – eine Tannenmeise, die im Umfeld unseres Gartens (Frdbg.-Hohenheide) seit Wochen ein Revier besetzt (mit Partner). Bei mehreren Kontrollgängen am bewaldeten Nordrand der beiden Fröndenberger Golfplätze ließen sich mindestens 7 Gesangsreviere finden, 05.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Offenbar bestandsstabil erweisen sich in diesen Tagen die weitgehend wiederbesetzten Reviere von Singdrosseln auf einem über mehrere Jahre kontrollierten Teil des Golfplatzes „Am Winkelshof“ / Frdbg., 07.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… fast auf den Tag genau vor 6 Jahren im selben Gebiet ebenfalls 10 Gesangsreviere der Singdrossel – wenn auch nicht exakt an denselben Stellen, 08.03.2019 (Foto: Bernhard Glüer)In diesen Tagen ebenfalls intensiv mit Vorbereitungen der Brutsaison beschäftigt: männlicher Habicht im Fröndenberger Westen. Derzeit wird an den Horsten gebaut und immer wieder sind bei der Balz die keckernden Rufe aus den Revieren zu hören, 02.03.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Zunächst sei eine vierbeinige Rarität erwähnt, die seit einigen Tagen an der hauseigenen Vogelfütterung (Frdbg.-Hohenheide) immer wieder zu sehen ist (zuletzt am 24.01.): eine Zwergmaus. Zwergmäuse fallen – wenn man sie überhaupt zu sehen bekommt – vor allem durch ihre Winzigkeit auf. Mit nur wenigen Zentimetern Körperlänge und einem Gewicht von ~ 6-8 Gramm ist die Zwergmaus das kleinste Nagetier Europas. Am ehesten werden Zwergmausvorkommen durch ihre gut tennisballgroßen Kugelnester entdeckt, die in krautiger Vegetation etwa 30 – 50 cm über dem Erdboden gebaut werden. Dort wo Zwergmäuse vorkommen, sind sie nie häufig, weil sie territorial sind und ein kleines Revier gegen Artgenossen verteidigen.
Wie jetzt von Clemens Rethschulte für Bönen nachgewiesen, konnte auch im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede heute erneut der hier überwinternde und schon mehrfach gemeldete, männliche Hausrotschwanz beobachtet werden. Dort noch erwähnenswert 9 Gänsesäger (4 : 5).
Am Abend Am Stromberg (Frdbg.) ein balzendes Uhu-Paar und eine überhinfliegende Waldschnepfe.
Nur äußerst selten vor die „Foto-Linse“ zu bekommen – eine nur wenige Zentimeter große Zwergmaus nahe der hauseigenen Vogelfütterung (Frdbg.-Hohenheide). Die Sonnenblumenschalen geben im Größenvergleich eine ungefähre Vorstellung von der Winzigkeit des Tieres …, 20.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… neben der rehbraunen Körperfärbung mit weißer Bauchseite stellt der relativ lange Schwanz eine Besonderheit dar: anders als bei allen anderen Mäusen ist er bei Zwergmäsusen mit Muskeln versehen und wird beim Klettern in Pflanzenstängeln sehr geschickt als Greiforgan eingesetzt…, 20.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… beinahe exakt drei Jahre zuvor konnte – ebenfalls im eigenen Garten – dieses gut tennisballgroße Zwergmausnest in krautiger Vegetation entdeckt werden. Solche Nester werden nur während der Sommermonate genutzt. Jede Zwergmaus baut mehrere solcher kunstvollen Nester, in denen auch der Nachwuchs aufgezogen wird. Während der Wintermonate werden andere Versteckplätze aufgesucht, 30.01.2022 (Foto: Bernhard Glüer)Das schon mehrfach gemeldete, überwinternde Hausrotschwanzmännchen im Wassergewinngsgelände bei Frdbg.-Langschede, 26.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Endlich gelang nach monatelang vergeblicher Suche wieder ein nennenswerter Rebhuhnnachweis mit sogar beachtlichen 14 (!) Exemplaren (nahe Frdbg.-Ostbüren). Damit erfüllte sich einerseits die Hoffnung, dass trotz vieler Negativnachweise die Art irgendwo versteckt (noch) vorhanden ist und andererseits ist die große Kopfstärke der hier gefundenen Kette ein indirekter Nachweis für Bruterfolg in der Saison `24. Das lässt hoffen, dass auch andere Traditionsreviere vielleicht mehr Rebhühner aufweisen als beobachtet werden. Meine eigene letzte (und einzige!) Beobachtung in der zweiten Jahreshälfte `24 (bis jetzt) war ebenfalls bei Frdbg.-Ostbüren am 30.11.24, wo lediglich ein einziger Vogel zu sehen gewesen war. Nennenswerte Anzahlen hatte noch Ute Becker mit 5 Exmpl. am 08.09.24 bei UN-Lünern und Hartmut Brecher mit 7 Exmpl. (25.08.24) und 5 Exmpl. (08.08.24) im Hemmerder Ostfeld. Die 14er Kette zeigte sich jetzt erstmals am 17.01. in einem Zwischenfruchtfeld südlich der A 44 bei Frdbg.-Ostbüren und war nur deshalb aufgefallen, weil zwei bis drei Hähne aneinandergeraten und mehrfach kurz aus der Deckung hochgeflogen waren. Unweit dieser Stelle an einem großen Viehstall eine sehr frühe (oder überwinternde?) Singdrossel.
Am 18.01. am Stromberg vor noch blutrotem Abendhimmel (17.38 Uhr / Sonnenuntergang: 16.56 Uhr) eine über einer Waldlichtung umherstreifende Waldschnepfe. Am selben Abend dort auch erstmals eindeutig neben einem ausdauernd rufenden Uhu-Männchen ein antwortendes Uhu-Weibchen.
Im Wassergewinnungsgelände hält weiterhin das schon mehrfach gemeldete Hausrotschwanz-Männchen trotz Frost und Schnee durch.
In frostiger Raureif-Kulisse zusammen mit Krähen beachtliche 14 (!) Rebhühner bei Frdbg-Ostbüren …, 19.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… monatelang haben sie sich nicht so offen wie hier gezeigt …, 19.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… zwei Tage zuvor ebenda neben einem Zwischenfruchtfeld auf Raps. Hier sind sie nur schwer zu entdecken – im Bild 8 der insgesamt 14 Exemplare…, 17.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… in sicherem Vertrauen auf ihre Tarnung verharren sie regungslos …, 17.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… in der winterlichen Feldflur immer wieder auch Rehe. Ältere Böcke haben bereits weit entwickelte neue Gehörne, 19.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Nur selten mal sitzend anzutreffen – hier in größerer Entfernung – ein weiblicher, junger Habicht (K2) im Bausenhagener Schelk, 17.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Bei Frost und einigen Schneeresten weiterhin im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede durchhaltend: männlicher Hausrotschwanz, 19.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Neben den zuletzt von Hartmut Brecher aus UN-Hemmerde gemeldeten Feldsperlingen gelang heute auch für Fröndenberg seit meiner letzten Beobachtung am 16. Juni `24 wieder ein Nachweis. Unter ca. 25 Haussperlingen zeigte sich ein Einzelexemplar vor dem Fenster an der Ganzjahresfütterung.
In den Hemmerder Wiesen steigerten sich die von Hermann Knüwer in seiner letzten Meldung dargestellten enormen Gänsezahlen nochmals deutlich: am 13.01. waren es allein bei den Blässgänsen 264 (!) Vögel und auch bei den Tundrasaatgänsen kam es zu einem beeindruckenden neuen Höchstwert mit 132 (!) Vögeln (zufällig genau die Hälfte der Blässganssumme). Am selben Tag unter anderem auch ein durchziehender Rotmilan und vom „Gut Horst“ laut herüberschallender Vollgesang einer Misteldrossel.
Ganzjahresfütterung vorm Küchenfenster (Frdbg.-Hohenheide) noch mit Restschneeflächen: (Maximalzahlen – nicht alle Vögel im Bild) >25 Haussperlinge, 1 Feldsperling, 6 Amseln, 2 Ringeltauben, >6 Kohlmeisen, >9 Blaumeisen, 1 Sumpfmeise, 1 Tannenmeise, >4 Buchfinken, 1 Goldammer, 2 Kleiber, 2 Rotkehlchen, 2 Heckenbraunellen, 2 Buntspechte …, 15.01.2025 (Handyfoto: Bernhard Glüer)… Haussperlinge stellen die größte Gruppe am Körnerbuffet …, 15.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… doch der „Star des Tages“ ist dieser einsame Feldsperling, 15.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)In den Hemmerder Wiesen teilweise nicht leicht zu zählen – die Gänsescharen. Hier dominieren neben den Rostgänsen und wenigen Graugänsen die Blässgänse. Wenn die Köpfe im Rückengefieder „verschwinden“, wie es in den Ruhephasen oft passiert, sind die Arten oft nicht auseinander zu halten …, 13.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… ein großer, artreiner Trupp Tundrasaatgänse fällt ein …, 13.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… hier ist der Tundrasaatgansschwarm nicht wirklich „artrein“ – zwei Graugänse haben sich untergemischt (vor allem Kopf- und Schnabelfärbung machen den Unterschied)…, 13.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… Suchbild – finde die beiden Graugänse …, 13.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… hier auf einem dem NSG benachbarten Feld eine nun wieder artreine Ansammlung von Tundrasaatgänsen und fast perfekt zum Durchzählen aufgestellt …, 13.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… auf demselben Feld gibt es unter diesen beiden Regenwürmer suchenden Mäusebussarden (beide vorjährig) erbitterten Streit um die „Wurmfläche“, 13.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Höhlenreiche Kopfweide mit Steinkauz (Bönen-Lenningsen), 13.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede hat der bereits hier gemeldete Hausrotschwanz auch die schneereichen Tage der letzten Woche überstanden. Ebenda noch erwähnenswert: 1 Bergpieper, 1 Gebirgsstelze, 6 Gänsesäger (2:4), 6 Zwergtaucher, 3 Haubentaucher, 89 Blässhühner, 2 Waldwasserläufer, 24 westwärts überhinfliegende Kiebitze.
Gestern (11.01.) konnte im NSG Kiebitzwiese auch das dort schon mehrfach gemeldete Schwarzkehlchenpaar trotz Schnee als weiter erfolgreich ausharrend angetroffen werden. Dort außerdem unter anderem >5 Bergpieper, >1 Wiesenpieper, >3 Bachstelzen.
Auch der starke Schneefall der letzten Tage konnte den Hausrotschwanz bei Frdbg.-Langschede aus dem Wassergewinnungsgelände nicht vertreiben. Inzwischen sind bereits wieder viele Flächen abgetaut und schneefrei, 12.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
In diesen ersten Januartagen hat sich der Sonnenuntergang bereits um 15 Min. nach hinten verschoben (statt 16. 20 h am 17.12. heute 16.35 h), doch der Winter zeigt trotz teils hoher Temperaturen auch hier und da ein paar Schneeflocken. Heutiges Temperatur-Karussell: 0,3 °C mit geschlossener Schneedecke am Morgen und 10,3 °C am Abend
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede heute unter anderem ein bis dato erfolgreich überwinternder Hausrotschwanz (m. ad.). Außerdem 2 ebenfalls ausharrende Bachstelzen. Ansonsten wenig Vögel – u.a. 3 Gänsesäger (1:2), ~20 Schnatterenten, ~15 Reiherenten, ~50 Stockenten, ~75 Blässhühner, 6 Kormorane, 7 Höckerschwäne, 2 Haubentaucher, 1 Waldwasserläufer, >1 Bergpieper.
Im Bereich des Stromberges/Frdbg. heute unter anderem >38 (!) Kernbeißer. Ebenda in den zurückliegenden Tagen Trupps von bis zu 400 Bergfinken in Buchen-Hochwaldparzellen mit reichlich Bucheckern auf dem Waldboden. Bemerkenswert in den Waldbereichen ebenda inzwischen seit dem 14. Nov. bis zum 02. Jan. insgesamt 12 Sichtungen von Waldschnepfen, wobei der 28.12 mit allein 5 Exmpl. besonders herausragte. Hier erwies sich eine Wildschweinrotte als indirekte Helfer. Die Wildschweine durchstreiften einen feuchten Siepen, den ich von erhöhter Position einsehen konnte. Dabei scheuchten sie für mich gut sichtbar nacheinander 4 Waldschnepfen auf – eine fünfte flog auf meinem Heimweg vor mir vom Boden auf. Am selben, zwar frostigen aber recht sonnigen Tag dort für mich auch der erste Vollgesang einer Misteldrossel.
Überwinternder Hausrotschwanz (hier noch mit Schnee) im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede …, 05.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… in Wassernähe (hier in einem Filterbecken) scheint er sein Auskommen zu finden …, 05.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… gleiches gilt auch für diese Bachstelze, die einen gefluteten Mauerpfeffer untersucht, 05.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenda 4 von insgesamt 5 Gänsesägern (am heutigen Tag, 05.01.2025, nur noch 3 Exmpl.) …, 29.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… als stiller Beobachter am Rande ebenda dieses mehrjährige Sperbermännchen, 05.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… auch der mehrfach erwähnte Biber zeigt weiterhin, was er kann …, 29.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)In hohen Wipfeln von Rotbuchen (Stromberg/Frdbg.) ein insgesamt 38köpfiger Trupp von Kernbeißern …, 05.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… ebenda ein nach Hunderten zählender Schwarm von Bergfinken …, 03.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… in Bodennähe zeigen sie teils wenig Scheu – hier ein Männchen …, 03.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… hier ein Weibchen, das eine Buchecker knackt, 03.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)… die Anwesenheit von „Schwarzkitteln“ ist zwar häufig durch deren auffällige Spuren zu erahnen, doch auch hier bei dieser Beobachtung zeigen sie ihre Kunst, sich schnell unsichtbar zu machen. Anders als z. B. Rehe poltern sie bei Entdeckung des „Paparazzos“ nicht in wilder Flucht davon, sondern „tauchen“ in dichter Vegetation buchstäblich ab und sind von einer Sekunde auf die nächste scheinbar nicht mehr da, 28.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)In den letzten beiden Jahren gab es Hinweise auf eine mögliche Brut von Wespenbussarden bei Frdbg.-Bausenhagen. Eine gezielte Suche nach einem Horst erbrachte nun durch diesen Fund eine indirekte und rückwirkende Bestätigung. Viele verbaute – einst belaubte – Zweige sprechen dafür, dass es sich hier um einen Wespenbussardhorst handelt, 03.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)Der in UN-Steinen an einem alten Schuppen viel fotografierte Steinkauz hat evtl. nach dem Abriss des alten Gemäuers vorübergehend eine neue Bleibe gefunden, 04.01.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Der dunkelste Tag des Jahres (gestern: Wintersonnenwende!) ist überstanden, doch das nasskalte Nieselwetter am heutigen 4. Advent lädt trotzdem eher zum Rückzug ins warme Wohnzimmer bei Tee und Kerzenlicht ein. Ein kurzer Ausflug ins Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede erbrachte dann auch nur wenige Beobachtungen. – Erwähnenswert: 3 Waldwasserläufer, 1 einzelner Gänsesäger (w), 3 Silberreiher, 1 Habicht, 1 Gebirgsstelze – ansonsten eher wenige Vögel. Ein Blick auf das Biberrevier ergab, dass es weiter besetzt ist und dort auch weiter „gearbeitet“ wird.
Bis mindestens gestern waren in den Hemmerder Wiesen unter anderem weiterhin > 37 Tundrasaatgänse, ein gutes Dutzend Blässgänse, nicht zählbare Krickenten, x Stockenten, 10 Schnatterenten, > 30 Rostgänse, x Graugänse, x Kanadagänse, > 100 Nilgänse, > 20 Graureiher sowie ein flugrufender Schwarzspecht anzutreffen.
Eine Suche nach überwinternden Hausrotschwänzen war gestern im Indupark UN-Ost ergebnislos.
Nachzutragen: bei der heutigen Abend-Hunderunde um 16.52 Uhr auf dem Fröndenberger Golfplatz „Am Winkelshof“ die für mich in diesem Winterhalbjahr zweite Waldschnepfe niedrig vorbeifliegend. Kalendarischer Sonnenuntergang: 16.22 Uhr. Typischerweise vollziehen die tagsüber meist sehr versteckt lebenden Waldschnepfen in dieser Phase der Dämmerung gern mal in schnellem, relativ geradlinigen Flug einen Standortwechsel. Um 17.08 Uhr aus Richtung des benachbarten zweiten Fröndenberger Golfplatzes „Gut Neuenhoff“ ein rufender Uhu.
Vögel, die „…wasser …“ schon im Namen tragen, machen sich natürlich wenig aus dem heutigen Dauerregen. Waldwasserläufer im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede …, 22.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… auch der Biber fühlt sich dort weiterhin wohl und lässt im Zeitvergleich erkennen, dass die Ufergehölze an der Ruhr intensiv bearbeitet werden …, 22.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… wenige Meter weiter ist ein weiteres „Großprojekt“ in Arbeit, 22.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Tatsächlich gab es für die Tundrasaatgänse in den Hemmerder Wiesen auch mal ein paar Sonnenstunden. Rechts im Bild zwei Blässgänse, 1 Rostgans und eher unscheinbar dazwischen etliche Krickenten …, 20.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… einfallende Blässgänse über den Hemmerder Wiesen, 21.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Wenn das Wetter schon nicht winterlich ist, kann man auch gleich den Frühling einläuten … – Dohlenpaar inspiziert in UN-Ülzen einen Schornstein hinsichtlich seiner Brutplatztauglichkeit, 21.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Auch ohne ornithologische Ambitionen auf der Suche nach Vögeln: diesj. Sperberweibchen im Indupark UN-Ost, 21.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
In diesen trüben und dunklen Tagen sind gewohnheitsgemäß wenig Vögel draußen anzutreffen. In diesem Spätherbst scheinen jedoch nochmals weniger Vögel als in zurückliegenden Jahren vorhanden zu sein. Wenige „Hotspots“ oder schon mit Balz auffallende Arten sind hier und da Lichtblicke. So riefen am heutigen Abend im Fröndenberger Nordwesten sehr ausdauernd zwei Uhu-Männchen (ca. 1,5 km voneinander entfernt). Auf dem Golfplatz “Am Winkelshof“ ein ebenfalls balzrufendes Waldkauz-Paar.
In den Hemmerder Wiesen mit angrenzenden Feldern (wie schon von H. Knüwer oder H. Brecher gemeldet) halten sich weiterhin teils große Anzahlen von diversen Wasservögeln auf. Heute (für mich neu) unter anderem auch 32 Tundrasaatgänse. Außerdem erwähnenswert ca. 100 Krickenten, >100 Nilgänse, ~150 Graugänse, ~120 Kanadagänse, 5 Blässgänse, >30 Rostgänse, >60 Stockenten, 7 Schnatterenten, 23 Graureiher.
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede offenbar eine Neubesiedlung durch Biber. Bereits vor knapp 2 Jahren (05.02.2023) waren eindeutige Spuren von Bibern vorhanden. Allerdings wurde das Revier wohl schnell wieder verlassen. Ansonsten wenig Vögel im Gelände. Bemerkenswert vielleicht rund 70 Blässhühner, 1 Waldwasserläufer, balzrufende Habichte und 1-2 Eisvögel. Die Eisvögel profitieren ganz offensichtlich von den bis dato sehr milden Temperaturen. Abseits der traditionellen Reviere entlang von Fließgewässern werden auch viele „Sekundärlebensräume“ besiedelt. So taucht schon seit Wochen regelmäßig ein „Revier haltendes“ Männchen an unserem Gartenteich auf und nutzt in der Nachbarschaft diverse Folienteiche auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“.
Ausschnitt des regen Wasservogeltreibens in den Hemmerder Wiesen, die durch den inzwischen erreichten Maximal-Wasserstand immer attraktiver werden …, 17.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)…zu den kleinsten und unauffälligsten Arten gehört wohl die Krickente, die teilweise in dichter Vegetation kaum zu sehen ist (im Bildausschnitt annähernd 70 Individuen – von insgesamt rund 100 Exmpl. im NSG)…, 17.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … die meist lärmenden Nilgänse fallen da schon mehr auf! Heute dürften sich über 100 Exmpl. im NSG eingefunden haben …, 17.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … zum „festen Inventar“ gehören auch schon seit Wochen mehr als 20 Graureiher. Heute 23 Exmpl. – wovon 22 Vögel im Bild sind …, 17.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … exklusivere und seltenere Gäste sind auf einer westlich angrenzenden Feldfläche diese Tundrasaatgänse (insgesamt 32 Exmpl.). Sie fallen durch den sehr dunklen Kopf und ebenfalls dunklen Schnabel mit heller Spitze auf. Auch die Beinfarbe unterscheidet sich durch leuchtendes Orange von eher Rosa – etwa bei Graugänsen, 17.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) An der selben Stelle wie schon im Februar 2023 finden sich im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede frische Nagespuren von Bibern…, 15.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … „Erdarbeiten“ am Ruhrufer lassen auf einen besetzten Bau schließen …, 15.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … auch am gegenüberliegenden Mendener Ruhrufer finden sich unübersehbare Biberspuren…, 15.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … ebenda Kurioses zum Thema „Klimawandel mit Wetterkapriolen“: blühende Brombeere, die vergeblich auf Bestäuber wartet, …, 15.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … den künstlichen „Lebensraum aus zweiter Hand“ nutzt auch der eine oder andere Eisvogel. – Hier mit Ansitz am Einlauf eines Filterbeckens …, 15.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … in dem Betonkasten unterhalb des Einlaufs finden sich immer wieder Stichlinge, die hier „gefangen“ sind. Ein „Dreistachliger“ samt „Salatbeilage“ wird zur Beute …, 15.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) .. die vielen gefangenen Stichlinge hinterlassen viel Unverdauliches, das als Gewölle wieder ausgwürgt wird …, 15.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … auch den heimischen Gartenteich sucht seit Wochen ein Eisvogel regelmäßig auf …, 13.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … der Beuteerwerb ist hier jedoch deutlich schwieriger. Meist werden Rückenschwimmer oder Libellenlarven gefangen. Die reichlich vorhandenen Moderlieschen halten sich gern in unerreichbarer Tiefe auf …, 13.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … so wird dann mit einem schwimmenden „Inspektionsnetz“ (80 x 40 x 30 cm) ein etwas bequemeres Zusatzangebot geschaffen, das gern angenommen wird …, 08.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … Beutestoß…, 13.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … obwohl der Jagderfolg keineswegs garantiert ist, lohnt sich der Einsatz …, 13.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … hier gelingt sogar der Fang von gleich zwei Moderlieschen …, 13.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … an anderer Stelle das Teiches wird nach frostiger Nacht deutlich, dass der Name „Eisvogel“ doch sehr irreführend ist! – Eis ist das Letzte, was dieser Vogel brauchen kann …, 13.12.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Während noch der Schreck über den ersten Wintereinbruch mit Schnee und Eiseskälte nicht ganz abgeklungen ist, herrscht am heutigen Sonntag mit Frühlingstemperaturen um die 17°C schon wieder T-Shirt-Wetter. Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede deshalb nicht verwunderlich: unter anderem ein Tagpfauenauge, das sein Winterversteck für einen Ausflug verlassen hatte und ein überwinternder Hausrotschwanz (m, ad). In der Umgebung ein balzrufender Habicht. Ansonsten wenig Vögel – 2 Bergpieper, 1 Eisvogel erwähnenswert.
Ein Kleinvogelschwarm an Samenständen in einer Birkengruppe (UN-Dreihausen) lässt gleich eine bestimmte Erwartungshaltung aufkommen …, 22.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… die insgesamt rund 60 Vögel erweisen sich jedoch bei genauerem Hinsehen nicht als die erhofften Birkenzeisige, sondern als Bluthänflinge…, 22.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… dieser Feldhase erlebt gerade einen ersten Wintereinbruch (UN-Hemmerde) …, 22.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… während dieser männliche Hausrotschwanz sein beharrliches Verbleiben in unseren Gefilden bei jetzt wieder frühlinghaften Temperaturen (noch) nicht bereuen muss (Frdbg.-Langschede), 24.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Am Samstag des zurückliegenden Wochenendes, dem 16.11., sind nun bereits im 12. Jahr in Folge Freunde des NSGs „Kiebitzwiese“/Fröndenberg zur Pflege derselben angetreten. Um 9.00 Uhr fanden sich 17 Helfer mit Hacken, Spaten etc. ein, um den unerwünschten Aufwuchs von Gehölzen (vor allem von Erlen!) aus den Freiflächen zu entfernen. Es galt die Verbuschung, die durch Samenflug immer wieder neu in Gang kommt, in Grenzen zu halten. Die schweißtreibende Arbeit fand wie üblich im Heckrindunterstand mit zünftigem Frühstück ihren gemütlichen Ausklang. Neben der Arbeit wurde – wie immer – auch ein ständiger Blick auf die Vogelwelt und andere Bewohner des NSGs gerichtet. Absolutes Highlight des Tages war ein Raubwürger (entdeckt von Björn Nikula), der in den vergangenen 5 Jahren im Kr. UN nur 6x beobachtet werden konnte. Bis einschließlich heute (18.11.) konnte er weiterhin im NSG bzw. dem benachbarten Wassergewinnungsgelände bestätigt werden. Auffällig war allerdings auch das Fehlen mancher Art, die normalerweise bei den Arbeiten in zurückliegenden Jahren gefunden wurden – wie etwa die Zwergschnepfe (kein einziges Exemplar!). Mit nur zwei Exemplaren waren auch die Bekassinen schwach vertreten. Erwähnenswert waren noch 2 Bergpieper, 7 Krickenten, 1 Spießente neben dem regelmäßig anzutreffenden Artenspektrum (vgl. auch ornitho.de). Auch konnten wieder mehrere Kugelnester (5x) der Zwergmaus gefunden werden, sowie gut ein halbes Dutzend recht zutraulicher Nutrias, die möglicherweise zur Eindämmung des unerwünschten Rohrkolbens beitragen.
Nach getaner Arbeit: 15 von insgesamt 17 Helfern und Helferinnen im NSG Kiebitzwiese, 16.11.2024 (Foto: Hermann Knüwer)Als besondere „Belohnung“ nebenbei und als Erstnachweis für den Kreis UN in diesem Jahr – ein Raubwürger, 16.11.2024 (Foto: Andreas Basse)Auch am Folgetag ist er noch im NSG – jetzt nur aus großer Distanz von außen zu sehen …, 17.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Ein diesj. Sperbermännchen, das zum wiederholten Mal vor dem heimischen Küchenfenster (Frdbg.-Hohenheide) sein Jagdglück am Futterplatz für Kleinvögel versucht hat, gönnt sich ein Sonnenbad auf dem Gartentor, 17.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
In den Hemmerder Wiesen auch heute – wie schon in zurückliegenden Tagen – mindestens 1 Zilpzalp (vorgestern ebenda sogar 2 sich jagende Exmpl.). Neben dem sonst „üblichen“ Artenspektrum bemerkenswert >4 Rohrammern, >1 Kernbeißer, 2 Wintergoldhähnchen, 23 (!) Graureiher, 18 (!) Silberreiher. Die Reiher ernähren sich derzeit schwerpunktmäßig auf umliegenden Äckern von Regenwürmern. Insgesamt fällt auf, dass es offenbar sehr wenig Feldmäuse gibt. So sieht man dann auch in den Feldfluren kaum noch Mäusejäger wie etwa Turmfalken. Bei einer längeren Überlandfahrt zwischen Fröndenberg und UN-Hemmerde fanden sich heute gerade mal 3 Exmpl.
Gestern Abend, um 17.06 Uhr auf dem alten Fröndenberger Golfplatz „Am Winkelshof“, eine für mich erste Waldschnepfe in dieser Wintersaison (niedrig vorbeistreifend). In der Regel werden im Kr. UN Waldschnepfen vor allem als Überwinterer oder Durchzügler beobachtet.
Im Norden Fröndenbergs ist für den interessierten Beobachter seit ein paar Monaten (ausnahmsweise) mal eine sehr erfreuliche Entwicklung für den Natur- und Artenschutz zu sehen. Der NABU hatte hier (wie schon berichtet) mehr als 30 ha Land – vor allem Wald – für den Artenschutz erworben. In diesen Tagen nimmt dort auch ein Streuobstwiesen-Komplex Gestalt an. Auf Intensiv-Ackerland entstehen auf fast 5 ha Fläche Lebensräume für Steinkauz, Neuntöter & Co..
Ein Teil von zurzeit oft mehr als 20 Graureihern in den Hemmerder Wiesen – hier bei der Gefiederpflege, 15.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Anstelle von „November-Blues“ verbreiten diese Haussperlinge trotz Dauerniesel „gute Laune“ und veranstalten in UN-Hemmerde in einer Pfütze auf dem Asphalt einen Badetag, 14.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Diese Schwanzmeise hingegen macht einen kranken Eindruck (Hemmerder Wiesen). Relativ apathisch zeigt sie kaum noch Fluchtverhalten und ist untypischerweise auch völlig allein. Gerade im Winterhalbjahr sind Schwanzmeisen meist in Gruppen – auch mit anderen Meisenarten vergesellschaftet – unterwegs…, 08.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… auch diese junge Saatkrähe (Frdbg.-Ostbüren) ist möglicherweise krank. Zahlreiche Artgenossen um sie herum scheinen sie bei meiner Annäherung zur Flucht und zum Aufbruch animieren zu wollen, doch auch sie verhält sich recht apathisch und bleibt schließlich allein zurück – ohne erkennbare Fluchtbereitschaft, 12.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Einer von drei Bergpiepern im Ruhrtal bei Frdbg.-Langschede, 08.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Mal eine erfreuliche Erfolgsgeschichte: Wo noch vor einem Jahr Mais wuchs, lässt der NABU auf fast 5 ha Fläche Lebensräume für Steinkauz, Neuntöter & Co entstehen …, 14.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… eine große Streuobstwiese wird von mehreren Hundert Metern Hecke eingefasst …, 08.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… mehr als 1500 speziell ausgewählte Gehölze werden gepflanzt …, 08.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… eine beauftragte Firma bringt mit Profi-Gerätschaft im Sekundentakt …, 08.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… die Pflanzen für die künftige Hecke ein …, 08.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… da der offene und sonnenexponierte Charakter der Fläche erhalten werden soll, werden nur im Norden – einem angrenzenden Wald vorgelagert – auf 11 isolierten Pflanzinseln auch einzelne Schatten werfende Großgehölze wie Vogelkirschen, Ebereschen u.ä gepflanzt …, 14.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)… als weitere Besonderheit sind im Mittelbereich dieser Hecke, die das Weidegebiet trennt (rechts grasen demnächst Schottische Hochlandrinder und links Pferde), mit großen Lücken nur einzelne Solitärbüsche (Hundsrose, Weißdorn) gepflanzt. Hier sollen dauerhaft auch blütenreiche Hochstauden einen „Platz an der Sonne“ haben. Durch samenreiche Mahdgutübertragung aus der Region wurden hier bereits entsprechende Vorbereitungen getroffen, 14.11.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
In den frühen Morgenstunden heute um 5.45 Uhr hörte man aus dem Fenster unseres Wohnhauses (Frdbg.-Hohenheide) bei idealen Bedingungen (völlige Windstille – keinerlei Störgeräusche) zwei Uhu-Männchen ausdauernd rufen. Eines rief aus ca. 500 – 700 m Entfernung (westl.), während der „Rufrivale“ ca. 600 – 800 m vom ersten Männchen entfernt aus südlicher Richtung immer wieder antwortete. Vier Waldkäuze „mischten“ mit (3x männlich, 1x weiblich). Am Abend war dann bei der obligatorischen „Hunderunde“ um 17.28 Uhr ca. 800 m nördlich unseres Hauses ein Uhu-Männchen zu hören (nahebei auch ein rufender Steinkauz). Vermutlich handelte es sich um das Uhu-Männchen Nr. 1 vom Morgen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass insgesamt 3 (!) „Revieranwärter“ aktiv sind. Bereits am 24.10. hatte ein Uhu-Männchen ausdauernd am Küchenberg (nahe Frdbg.-Ardey) gerufen, so dass von 3 – 4 Revieren allein im nordwestlichen Fröndenberg ausgegangen werden kann.