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Kreis Unna und umzu: Bestimmungshilfe Sperber – Habicht von Hermann Knüwer, 2023

Bestimmungshilfe Sperber – Habicht von Hermann Knüwer 2023

Auf 32 Seiten hat uns Hermann Knüwer eine mit exzellenten Fotos bebilderte, umfangreiche Ausarbeitung zur Unterscheidung der beiden Arten, ihren Geschlechts- und Alterskennzeichen geschenkt. Er schreibt dazu:

Sperber und Habicht sind tiersystematisch nahe miteinander verwandt. Deshalb kann man bei nur oberflächlicher Betrachtung beide Arten leicht miteinander verwechseln. Denn sie ähneln sich sowohl vom äußeren Erscheinungsbild als auch vom Verhalten sehr. Beide Arten sind eher den „Sprintertypen“ unter den Greifvögeln zuzuordnen, die sich wegen der hohen Fluggeschwindigkeit dann auch meist schnell dem Blick entziehen. In diesen kurzen Momenten die Art richtig anzusprechen, gehört zur hohen Schule der Greifvogelbestimmung. Da ist es hilfreich zu wissen, worauf bei einer Sichtbeobachtung besonders zu achten ist. Das gilt im gleichen Maße für Beobachtungen im Nahbereich. Handelt es sich bei einem im Garten auf dem Rasen sitzenden und eine Ringeltaube rupfenden Greifvogel um einen Habicht oder um einen Sperber? Manche Beobachter/Beobachterinnen fertigen von solchen Situationen gelegentlich Fotos an, um so eine nachträgliche Bestimmung der Art zu ermöglichen. Auch hier sind Detailkenntnisse erforderlich, wenn die Art nicht bereits auf den ersten Blick eindeutig erkennbar ist.

Wer nicht nur die Art bestimmen will, sondern auch etwas über das Geschlecht oder
das Alter des beobachteten Vogels wissen möchte, muss noch weiter ins Detail einsteigen. Dafür gibt es zahlreiche und gute Bestimmungsbücher, die man zu Rate ziehen kann. Hier werden die wichtigsten Merkmale in Text und Zeichnung oder in Bildern dargestellt. Manche Bestimmungsbücher leiden aber daran, dass nur der Vogel in Gänze abgebildet ist, vielleicht sogar differenziert nach Männchen, Weibchen, Jugend- und Alterskleid, aber Details gehen hierbei oft unter. Außerdem wird nur selten auf die artspezifische Variationsbreite eingegangen. Diese ist bei Habicht und Sperber enorm groß. Jeder Vogel sieht anders aus, egal ob im Jugend- oder Alterskleid, ob Männchen oder Weibchen. Wenn diese Variationsmöglichkeiten nicht bekannt sind, kann auch das zu einer nicht korrekten Bestimmung führen.

Die hier nachfolgend aufgeführten Hinweise zur Bestimmung von Habicht und Sperber können das „Lernen“ der richtigen Bestimmung im Gelände nicht ersetzen. Es empfiehlt sich, öfter mal draußen mit einem Kenner der Materie unterwegs zu sein, um von dessen Wissen zu profitieren. So kann man auch seine eigene „Erfahrung“ steigern und mit etwas Übung Habicht und Sperber nach Art, Geschlecht und Alter richtig ansprechen.

Fröndenberg: Kraniche, 16.11.2023 (Burkhard Koll)

Seit 09:30 Uhr intensiver Kranichzug über dem NSG Strickerdicker Bachtal. Bislang ca. 1000.

Kaum geschrieben, schon „Schnee von gestern „. Die nächste Welle, die aus Richtung Wilhelmshöhe heranzieht, bringt uns in der Summe auf ca. 2000. Die einzige „Flüchtlingswelle“ die uns mit Freude erfüllt und uns ehrfürchtig werden lässt.

Kreis Unna: Aufruf zur Meldung von Beobachtungen zu Feldsperling und Weidenmeise, 12.11.2023

Seit dem Gründungstreffen der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft verdanken wir Achim Pflaume den wachsamen Blick und zahlreiche Hinweise auf wichtige Veränderungen nicht nur der Vogelwelt.

Seit Jahren hat er uns beispielsweise über die Bestandsentwicklung des Feldsperlings in Lünen und im Kreis informiert und dabei sowohl positive als auch negative Entwicklungen protokolliert. Insbesondere durch die Aufzeichnungen zur Entwicklung der vom AK Umwelt und Heimat in Lünen-Alstedde betreuten Nistkastenpopulation ist das Auf und Ab der Feldsperlinge vor Ort dokumentiert worden:

Jahr2013201520162017201820192020202120222023
Kastenzahl181518273435383940
Meisen755711182227<21
Feldsperlinge810913141111410

Dass die Art größeren Bestandsschwankungen unterliegt, ist auch bereits im Archiv der OAG ablesbar. Schon 2007 hat Michael Dorenkamp auf die offensichtliche Abnahme der Feldsperlingspopulation hingewiesen. Inzwischen liegen nach einer relativ guten Phase aber kaum mehr Beobachtungen der Art vor.

Feldsperling, 19.12.2021 Foto: Bernhard Glüer
Inzwischen in dieser Zahl ein seltenes Bild: Feldsperlinge, 19.12.2021 Foto: Bernhard Glüer

Eine zweite Art mit derzeit wohl ähnlich drastischen Bestandseinbrüchen über den Kreis Unna hinaus ist die Weidenmeise – nicht nur von Bernhard Glüer wurde darauf bereits häufiger hingewiesen. Im Jahr 2023 gibt es erst eine gemeldete Beobachtung für den Kreis Unna von Stefan Helmer aus dem Elsebachtal (Stefan Helmer auf Ornitho.de).

Auf dem letzten OAG-Treffen waren diese Bestandsrückgänge Thema. Wo im Kreis Unna gelingen überhaupt noch Beobachtungen dieser beiden Arten? Wo haben sie 2023 noch gebrütet?

Weidenmeise, 17.02.2008 Foto: Bernhard Glüer

Lünen: Gänsesäger, 06./07.11.2023 (Volker Heimel)

Mit Daten vom 06.11.23 und heute, 07.11.23 ist/war ein männlicher Gänsesäger im Schlichtkleid, wohl ins Brutkleid umfärbend, auf dem Horstmarer See anwesend.

Dies ist nicht der erste Nachweis dieser Art von diesem Ort.

Gänsesäger Mann, Schlichtkleid, umfärbend ins Prachtkleid, Horstmarer See, Lünen, 07.11.2023 Foto: Volker Heimel
Gänsesäger, Nahrungssuche, Horstmarer See, Lünen, 07.11.2023 Foto: Volker Heimel
Gänsesäger kurz auffliegend, Horstmarer See, Lünen, 07.11.2023 Foto: Volker Heimel
Gänsesäger, SK, Flügelschütteln, Horstmarer See, Lünen, 07.11.2023 Foto: Volker Heimel
Gänsesäger ruhend, Gefiederpflege, Horstmarer See, Lünen, 07.11.2023 Foto: Volker Heimel

NRW/Kreis Unna: Jahrestagung AG Greifvögel in Schwerte, 05.11.2023 (Mitt.: Jens Brune)

Am Sonntag, 05.11.2023 findet wieder die traditionelle Tagung der AG Greifvögel der NWO im Naturfreundehaus am Ebberg 1 in Schwerte statt. Ab 10 Uhr beginnt das reichhaltige Programm. Leider muss der geplante Vortrag zu Windenergie und Artenschutz der Landesvorsitzenden des Naturschutzbundes NRW, Heide Naderer, krankheitsbedingt ausfallen und wird zu einem späteren Termin nachgeholt werden.

Geplantes Programm:

  1. Vorstellung der Ergebnisse 2023
  2. Ein neues Gleichgewicht der Greifvogelarten im Teutoburger Wald (Oliver Krüger)
  3. Zweiter Frühling für eine Ü-7-Dame: Beobachtungen an einem Sperberpaar 2023 (Hermann Knüwer)
  4. ****Fällt aus: Windenergie und Artenschutz – Stand und Entwicklungsszenarien (Heide Naderer)****
  5. Der Rotmilan im Kr. Coesfeld (Matthias Olthoff)
  6. Telemetrierte Habichte in den NL (Gerard Müskens)
  7. Westfälisches Weihenschutz-Programm: ein langfristiger Rückblick und die Brutsaison 2023 (H. Illner u. P. Hundorf)

Die Aufzählung muss nicht unbedingt der wirklichen Reihenfolge der Vorträge entsprechen. Das Ende der Veranstaltung liegt gegen 16.30 Uhr.

Kamen: Vogeldaten, 26.10.2023 (Karl-Heinz Kühnapfel)

Kamen- Methler im eigenen Garten und Umgebung: Eine kurze Schönwetterperiode brachte die Vögel zurück. Ein Sperber W landete in Nachbars Birken. Sofort „kümmerten“ sich 6 Elstern und 4 Rabenkrähen um diesen Vogel. Die Begegnungen waren blitzschnell und der Sperber versteckte sich in Feigenbaum und Efeu. Auch auf dem frisch eingesäten Acker landete er kurzzeitig an einer Wasserlache. Ferner besuchten die Futterstelle 2 Eichelhäher, 2 Rotkehlchen, 2 Kohlmeisen und auch Blaumeisen, 1 Grünspecht M , 1 Buntspecht W, 2 Heckenbraunellen, 1 Buchfink M, 1 Zaunkönig, 3 Stare (eine Staren-Rupfung vermutlich vom Sperber fand ich unterm Efeu), 6 Ringeltauben flogen vorbei, 1 M Jagdfasan kam in den Garten und suchte seinen Schlafplatz in unserer Kiefer auf. Ferner flogen 2 Wacholderdrosseln vorbei, ebenso 1 Mäusebussard und ich hörte mehrmals ziehende Feldlerchen. Abends suchte ein Gartenbaumläufer unter dem Dach seinen Schlafplatz auf. Anbei einige Fotos.

Elster im Feigenbaum, Kamen, 26.10.2023 Foto: Karl-Heinz Kühnapfel
Elster Abflug, Kamen, 26.10.2023 Foto: Karl-Heinz Kühnapfel
Eichelhäher auf totem Kirschbaum, Kamen, 26.10.2023 Foto: Karl-Heinz Kühnapfel
Eichelhäher auf Totholz, Kamen, 26.10.2023 Foto: Karl-Heinz Kühnapfel
Eichelhäher an Futterstelle, Kamen, 26.10.2023 Foto: Karl-Heinz Kühnapfel
Grünspecht M in Wiese, Kamen, 26.10.2023 Foto: Karl-Heinz Kühnapfel
Buntspecht an Totholz mit Nachtkerze, Kamen, 26.10.2023 Foto: Karl-Heinz Kühnapfel
Buntspecht W am Totholz, Kamen, 26.10.2023 Foto: Karl-Heinz Kühnapfel
Buntspecht W im Gebüsch, Kamen, 26.10.2023 Foto: Karl-Heinz Kühnapfel
Jagdfasan im Garten, Kamen, 26.10.2023 Foto: Karl-Heinz Kühnapfel

Holzwickede: Vogelzug-Spaziergang der NABU-Ortsgruppe, 01.10.2023 (Thomas Griesohn-Pflieger)

Holzwickede, Ostendorfer Haar, Vogelzug-Spaziergang der NABU-OG Holzwickede, ca. zwei Stunden: Leider war der Himmel sehr schnell knallblau und von der Sonne überstrahlt.  18 Eichelhäher ziehen nach NWW, ca. 80 Buchfinken in ca. 10 Trupps, mind. 4 Bergfinken dabei. 1 Sperber ♂, nur 5 Wiesenpieper, 3 Bachstelzen zogen. 4 Admirale zogen auch.
Stationär war mehr los: 1 Habicht ♀, vier Hausrotschwänze, 100 Saatkrähen, mind. 8 Amseln, die in den beerenvollen Hecken rasten, 2 Turmfalken und 2 Mäusebussarde, ca. 80 Stare, ca. 100 Ringeltauben, 4 Bluthänflinge, 1 Goldammer, 1 Misteldrossel, Bunt- u. Grünspecht.

Man muss lernen dankbar zu sein…

Selm: Wiedehopf, 28.08.2023 (J. Dresken, R. Ebert, U. Norra)


In Selm sucht bereits mindestens seit dem 14.08.23 ein Wiedehopf zur Nahrungssuche immer wieder die kurzgeschnittenen Rasenflächen eines Gartens in Cappenberg auf.

Wiedehopf
Wiedehopf in Selm, 28.08.2023 Foto: Roland Ebert
Wiedehopf
Wiedehopf in Selm, 28.08.2023 Foto: Roland Ebert
Wiedehopf
Wiedehopf in Selm, 28.08.2023 Foto: Roland Ebert
Wiedehopf
Wiedehopf in Selm, 28.08.2023 Foto: Roland Ebert
Wiedehopf in Selm, 28.08.2023 Foto: Roland Ebert
Wiedehopf
Wiedehopf in Selm, 28.08.2023 Foto: Roland Ebert

Kreis Unna/Holzwickede: Salamanderpest – Bsal-Nachweis, 25.08.2023 (F. Prünte)

Totfund eines Bsal-befallenen Feuersalamanders in Holzwickede, 16.08.2023

Der als „Salamanderpest“ bekannte Pilz Batrachochytrium salamandrivorans, kurz Bsal, ist jetzt auch im Kreis Unna in Holzwickede zweifelsfrei durch Laboranalysen des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen (Arnsberg) bestätigt worden. Damit hat sich der von der AGON Schwerte zurückliegend geäußerte Verdacht bewahrheitet.

Auf der Internetseite der Biologischen Station Kreis Unna | Dortmund sind dazu weitere Informationen veröffentlicht worden.

Aufgrund der für Feuersalamander tödlich verlaufenden Infektion und der Bedrohung des Gesamtbestandes in unserem Raum bittet Matthias Mause von der Biostation um die Einhaltung besonderer Vorsichtsmaßnahmen:

Was kann ich tun? Hygienemaßnahmen! 

Die Sporen des Pilzes befinden sich sowohl auf befallenen Tieren als auch in deren Lebensraum. Sie werden demnach durch direkten Kontakt mit befallenen Tieren aber auch durch Kontakt mit ihrem Lebensraum z.B. durch Anhaften an Schuhsohlen, Hundepfoten, Fahrradreifen, Autoreifen, etc. verschleppt. 

Um die Ausbreitung zu verhindern, sind folgende Hygienemaßnahmen sinnvoll, die von jedem umgesetzt werden können und sollten:

  • Es ist wichtig insbesondere Feuersalamander und Molche nicht anzufassen. 
  • Nutzen sie ausschließlich Wege und betreten sie weder die Land- (insbesondere Laubwälder) noch die Wasserlebensräume (insbesondere Bäche und Tümpel) der Tiere.
  • Bitte leinen Sie ihren Hund in Amphibienlebensräumen an.
  • Reinigen sie Schuhsohlen, Reifenprofile, etc. an Ort und Stelle gründlich von anhaftender Erde (z.B. mit einer Wurzelbürste) und desinfizieren sie diese anschließend (z.B. mit einem 70-prozentigen Alkoholgemisch aus Wasser (30 %) und Brennspiritus (70 %). 
  • Suchen sie nach Möglichkeit nicht an einem Tag hintereinander mehrere Bachtäler oder voneinander unabhängige Kleingewässerlebensräume auf, um den Pilz nicht in bisher unbelastete Systeme zu verschleppen.“

Bergkamen: Steinschmätzer, 11.08.2023 (Horst R. Kraft)

Am 11.08.2023 dieser Steinschmätzer auf dem westlichen Teil der Bergehalde Großes Holz.

Weibchenfarbiger Steinschmätzer auf der Bergehalde Großes Holz in Bergkamen, 11.08.2023 Foto: Horst R. Kraft
Weibchenfarbiger Steinschmätzer auf der Bergehalde Großes Holz in Bergkamen, 11.08.2023 Foto: Horst R. Kraft

Lünen: Uferschwalben, Schwarzkehlchen, 09.08.2023 (Volker Heimel)

Ich wiederhole die Thematik um die Uferschwalben in Lünen-Schwansbell. Wie von mir berichtet, hatten sich die Uferschwalben vom Lippeufer zur Inertstoffdeponie Lünen verlagert. Der Standort wurde von der Kreis-Umweltbehörde registriert, jedoch vom Betreiber der Anlage beseitigt, so dass Ersatz-Steilwände geschaffen werden sollten. Nach neuer Erkenntnis gab es 2023 keinen adäquaten Ersatz für die zerstörte Uferschwalben-Kolonie. Bis Juli 2023 konnten nahezu keine Uferschwalben während der Brutzeit am Horstmarer See festgestellt werden. Eine neue Kolonie mit 90 Röhren, von denen etwa 50 beflogen waren, gibt es aktuell nicht. Der Erhaltungszustand der lokalen Population wurde deutlich verschlechtert. Eine politische Aufarbeitung des Geschehens gibt es derzeit nicht.

An der Stadtgrenze zu Unna kann es eine Brut des Schwarzkehlchens südwestlich des Pleckenbrink gegeben haben. Dort heute mindestens 2 Schwarzkehlchen warnend, davon einer von mir als Jungvogel angesprochen.

Bönen/Unna: Weiß- und Schwarzstorch, 02.08.2023 (Andreas Janke)

Am 02.08.2023  gegen 7.15 Uhr im Naturschutzgebiet Horster Mühle 2 Schwarzstörche unter mindestens 7 Weißstörchen.


 

Schwarzstörche unter Weißstörchen, NSG Horster Mühle an der Ortsgrenze Bönen/Unna, 02.08.2023 Belegfoto: Andreas Janke
Schwarzstörche unter Weißstörchen, NSG Horster Mühle an der Ortsgrenze Bönen/Unna, 02.08.2023 Belegfoto: Andreas Janke