Zwar hat der Wegzug vieler Brutvögel längst eingesetzt, so dass bei uns zunehmend auch mit Rastvögeln und Durchzüglern aus Nord- und Osteuropa gerechnet werden kann (Hermann Knüwer hat auf das spannende Phänomen bereits hingewiesen), doch sind es bisher nur wenige Arten und Individuen, die den Kr. UN erreichen. Gleichzeitig schließen auch die Spätbrüter wie Wespenbussarde oder Baumfalken die Brutsaison ab, so dass hier und da noch ein Nachweis dieser seltenen Arten gelingt, wenn Jungvögel ausfliegen und sich bemerkbar machen. So gelang nun auch im Ruhrtal westlich Frdbg. der Nachweis einer Baumfalken-Brut (4 Jungvögel), nachdem bereits bei Kamen-Rottum von Hartmut Peitsch und Clemens Rethschulte ein Traditionsrevier von Baumfalken bestätigt werden konnte. Auf ein drittes Brutpaar kann noch im Südosten des Kreises gehofft werden.
Westlich Frdbg. sorgte die unerwartete Begegnung mit gleich drei Wespenbussarden (2 : 1) gestern für eine freudige Überraschung. Eines der Männchen trug eine Wabe, was als Brutnachweis zu werten ist. Auch heute zeigte sich im fraglichen Gebiet ein Wespenbussard (w). Gestern außerdem ein weiblicher Wespenbussard nördlich von Frdbg.-Bentrop ein Waldgebiet ansteuernd – vermutlich in der Absicht, dort nach Wespennestern zu suchen. Auch diese Beobachtung lässt auf eine mögliche Brut in der Richtung schließen, aus der das Weibchen kam. Der bereits mehrfach erwähnte Brutplatz im Osten von UN hat inzwischen zwei stattliche Jungvögel („Ästlinge“) hervorgebracht. Bei der Bewertung aller Beobachtungen im Südkreis UN bis zur Linie Kamen-Bönen können inzwischen günstigstenfalls 5 – 6 Brutpaare angenommen werden.
Als erfreuliche Gäste im Kr. UN konnten heute in der Strickherdicker Feldflur ein einzelnes Braunkehlchen (diesj.), im NSG Hemmerder Wiesen gestern ein Blaukehlchen (w), zwischen Frdbg.-Hohenheide und Frdbg.-Ostbüren gestern 2 Trauerschnäpper und 1 Grauschnäpper, 1 weiterer Trauerschnäpper knapp jenseits der Kreisgrenze bei Holtum – ebenda gestern auch ein Schwarzkehlchenpaar beobachtet werden.
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gestern unter anderem 4 Flussuferläufer, 4 Waldwasserläufer, 1 Bruchwasserläufer (bei der Kontrolle der Vorwoche waren es 4 Exmpl.), 3 Kiebitze, 2 Weißstörche, 1 Silberreiher, 2 Haubentaucher, 1 Zwergtaucher und zwei noch Brutröhren mit Futter anfliegende Uferschwalbenpaare.
Im Hemmerder Ostfeld gestern ein einzelnes Rebhuhn.
Bei Frdbg.-Dellwig heute noch 3 diesj. Neuntöter und ein hier jagender Baumfalke.