Gesehen - Gehört

Fröndenberg / Unna / Bönen: (weitere) Baumfalkenbrut, Wespenbussarde, Blaukehlchen, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Trauerschnäpper, Grauschnäpper, Sumpfrohrsänger, Neuntöter, Flussuferläufer, Waldwasserläufer, Bruchwasserläufer, Kiebitze, Rebhuhn, Schmetterlinge u.a., 07.-15.08.2022 (B.Glüer)

Zwar hat der Wegzug vieler Brutvögel längst eingesetzt, so dass bei uns zunehmend auch mit Rastvögeln und Durchzüglern aus Nord- und Osteuropa gerechnet werden kann (Hermann Knüwer hat auf das spannende Phänomen bereits hingewiesen), doch sind es bisher nur wenige Arten und Individuen, die den Kr. UN erreichen. Gleichzeitig schließen auch die Spätbrüter wie Wespenbussarde oder Baumfalken die Brutsaison ab, so dass hier und da noch ein Nachweis dieser seltenen Arten gelingt, wenn Jungvögel ausfliegen und sich bemerkbar machen. So gelang nun auch im Ruhrtal westlich Frdbg. der Nachweis einer Baumfalken-Brut (4 Jungvögel), nachdem bereits bei Kamen-Rottum von Hartmut Peitsch und Clemens Rethschulte ein Traditionsrevier von Baumfalken bestätigt werden konnte. Auf ein drittes Brutpaar kann noch im Südosten des Kreises gehofft werden.

Westlich Frdbg. sorgte die unerwartete Begegnung mit gleich drei Wespenbussarden (2 : 1) gestern für eine freudige Überraschung. Eines der Männchen trug eine Wabe, was als Brutnachweis zu werten ist. Auch heute zeigte sich im fraglichen Gebiet ein Wespenbussard (w). Gestern außerdem ein weiblicher Wespenbussard nördlich von Frdbg.-Bentrop ein Waldgebiet ansteuernd – vermutlich in der Absicht, dort nach Wespennestern zu suchen. Auch diese Beobachtung lässt auf eine mögliche Brut in der Richtung schließen, aus der das Weibchen kam. Der bereits mehrfach erwähnte Brutplatz im Osten von UN hat inzwischen zwei stattliche Jungvögel („Ästlinge“) hervorgebracht. Bei der Bewertung aller Beobachtungen im Südkreis UN bis zur Linie Kamen-Bönen können inzwischen günstigstenfalls 5 – 6 Brutpaare angenommen werden.

Als erfreuliche Gäste im Kr. UN konnten heute in der Strickherdicker Feldflur ein einzelnes Braunkehlchen (diesj.), im NSG Hemmerder Wiesen gestern ein Blaukehlchen (w), zwischen Frdbg.-Hohenheide und Frdbg.-Ostbüren gestern 2 Trauerschnäpper und 1 Grauschnäpper, 1 weiterer Trauerschnäpper knapp jenseits der Kreisgrenze bei Holtum – ebenda gestern auch ein Schwarzkehlchenpaar beobachtet werden.

Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gestern unter anderem 4 Flussuferläufer, 4 Waldwasserläufer, 1 Bruchwasserläufer (bei der Kontrolle der Vorwoche waren es 4 Exmpl.), 3 Kiebitze, 2 Weißstörche, 1 Silberreiher, 2 Haubentaucher, 1 Zwergtaucher und zwei noch Brutröhren mit Futter anfliegende Uferschwalbenpaare.

Im Hemmerder Ostfeld gestern ein einzelnes Rebhuhn.

Bei Frdbg.-Dellwig heute noch 3 diesj. Neuntöter und ein hier jagender Baumfalke.

Baumfalke westlich Frdbg., 15.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Ton in Ton zeichnet sich in der Morgensonne ein Braunkehlchen in der von Dürre und Hitze der letzten Wochen geprägten Strickherdicker Feldflur ab, 15.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Nur mäßige Bildnachweise eines Blaukehlchens in den Hemmerder Wiesen. Ein „blaues Kehlchen“ ist nur andeutungsweise vorhanden, so dass von einem weiblichen Vogel ausgegangen werden kann, 14.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Fliegend sind drei Wespenbussarde aus dem Fröndenberger Westen zu sehen . Oben zwei Männchen – das rechte trägt eine Wespenwabe. Unten links sieht man einen ungwöhnlich dunklen Jungvogel nach Verlassen des Horstes im Unnaer Osten. Er wird hoffentlich in den nächsten Tagen die gefährliche Reise nach Zentralafrika antreten und günstigstenfalls in zwei Jahren nach Mitteleuropa zu einer ersten Brut zurückkehren, 12/14.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Protagonisten aus dem Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede. Von links: Flussregenpfeifer, Bruchwasserläufer, Flussuferläufer, 07/14.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenfalls im Wassergewinnungsgelände zunächst mit großer Freude als diesjährige Erstbeobachtung entdeckt: Kleiner Feuerfalter – eine Woche später bereits mit einem halben Dutzend Individuen. Ebenda auch zwei männlichen Postillone (neben noch einem dritten Exmpl.), 7/14.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch eine Woche nach Entstehung dieser Aufnahme füttern noch zwei weitere Uferschwalbenpaare im Wassergewinnungsgelände je eine späte Brut in Dreinageröhren, 07.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Rastender Trauerschnäpper an der Kreisgrenze bei Werl-Holtum, 14.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Die kurzschwänzige Gestalt verrät: dieser junge Sumpfrohrsänger wird noch von seinen Eltern gefüttertgemeinsam mit mindestens noch zwei Geschwistern (Hemmerder Wiesen), 15.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)