Gesehen - Gehört

Reaktion auf Artikel von B. Glüer vom 30.05.2024 (A. Steinweg)

Lieber Bernhard Glüer,
zunächst vielen Dank dafür, dass du zum wiederholten Male und völlig zurecht auf die übertriebenen und unzeitgemäßen „Pflegemaßnahmen“ an Feldrainen hinweist. Ich rege mich darüber auch immer wieder auf. In diesem Zusammenhang frage ich mich allerdings, ob du oder andere Mitstreiter der OAG schon einmal die Verantwortlichen auf ihr unsinniges Tun hingewiesen hast, damit dies in Zukunft nicht mehr passiert. Dass eine direkte Ansprache manchmal durchaus zielführend sein kann, habe ich selbst vor zwei Jahren erfahren. Bei einem Spaziergang durch den Sandforter Forst habe ich mich sehr darüber aufgeregt, dass die Hochstaudenflur (überwiegend Brennessel) entlang der Wege meterbreit abrasiert war. Ich habe daraufhin Kontakt zur gräfischen Verwaltung aufgenommen, allerdings ohne große Hoffnung auf Erfolg. Ein paar Tage später rief mich der Graf persönlich zurück und wir hatten ein langes Gespräch über unterschiedliche Naturschutzthemen. Ich konnte ihn davon überzeugen, dass ein Stehenlasssen der Brennessel-Hochstaudenflur insbesondere den Schmetterlingen zugutekomme, von denen es im Sandforter Forst noch zahlreiche gibt (Kaisermantel, kleiner Eisvogel etc.). Seitdem werden die Pflegemaßnahmen nur noch sehr zurückhaltend durchgeführt.
Man sieht, es kann sich lohnen mit den Leuten zureden.
Ich schreibe diese Zeilen natürlich ohne die Situation bei euch vor Ort zu kennen. Möglicherweise haben ja Gespräche in der Vergangenheit zu keinem Erfolg geführt.
Meine Bitte wäre aber, es trotzdem weiter zu versuchen.
In diesem Sinne
viel Erfolg
A. Steinweg