Gesehen - Gehört

Fröndenberg/Unna: Neues von der Insektenkartierung im Hemmerder Schelk am 18.10.2022 (Fabian u. Gregor Zosel)

Nun haben wir die ersten 4 Monate der einjährigen Insektenkartierung im Hemmerder Schelk schon hinter uns gebracht. Etliche Tage (auch Nächte) und unzählige Stunden haben wir bereits bei der Suche nach den kleinen Lebewesen in diesem Waldgebiet verbracht. So spannend und interessant haben wir uns anfangs das Projekt nicht vorgestellt. Heute möchten wir einige der bisher 34 Wanzenarten hier vorstellen, die wir bei den Exkursionen entdecken konnten. Sie gehören neben den Schmetterlingen und Zikaden wohl zu den farbenprächtigsten Insekten unserer Heimat.

Wanzen
Bild 1 (Foto: Gregor Zosel): Nymphe der Ameisen-Sichelwanze auch Kurzhorn-Buschräuber (Himacerus mirmicoides): Die Sichelwanzen ernähren sich ausschließlich räuberisch meist von Insekten und anderen Gliedertieren. Der Name „Ameisensichelwanze“ wurde ihr aufgrund der Ähnlichkeit ihrer Nymphen mit Ameisen gegeben. Bild 2 (Foto: Fabian Zosel): Langhorn-Buschräuber auch Baumsichelwanze (Himacerus apterus): Sie ernährt sich von Spinnentieren, Krebstieren, Tausendfüßler, kleineren Insekten und deren Larven.
Wanzen
Bild 1 (Foto: Gregor Zosel) : Braunschwarze Nesselweichwanze (Plagiognathus (Plagiognathus): Sie lebt wenig spezialisiert an krautigen Pflanzen,wo sie bevorzugt an Blütenknospen, Blüten und unreifen Früchten der Wirtspflanzen saugt. Gelegentlich werden aber auch Blattläuse angestochen oder Honigtau aufgenommen. Bild 2 (Foto: Gregor Zosel) : Die Weißrand-Wanze (Legnotus limbosus) bevorzugt Galium-Arten (Labkraut), aber auch an andere krautige Pflanzen.

Wanzen
Bild 1 (Foto: Gregor Zosel): Bunte Blattwanze (Elasmostethus interstinctus) aus derFamilie der Stachelwanzen. Sie lebt auf sonnenbeschienenen Gebüschen und Laubbäumen, vor allem auf Birke aber auch auf Erle und Weißdorn. Hier saugt sie gerne an Blüten und Kätzchen der Birke oder Erle, Bild 2 (Foto: Gregor Zosel): Die Fleckige Brutwanze (Elasmucha grisea) lebt ebenfalls auf Birken und Erlen, aber auch auf Ulmen,
Wanzen
Bild 1 (Foto: Gregor Zosel): Die Gemeine Doldenwanze (Orthops basalis) aus der Familie der Weichwanzen lebt an verschiedenen Doldenblütlern. Bild 2 (Foto: Gregor Zosel): Rote Weichwanze auch Gemeiner Nimrod (Deraeocoris ruber). Von der Roten Weichwanze werden die Kraut-, Strauch- und Baumschichten besiedelt,wo sie sich räuberisch von verschiedenen kleinen Gliederfüßern, insbesondere von Blattläusen ernährt.
Wanzen
Bild 1 (Foto: Gregor Zosel): Die Punktierte Porenwanze (Stictopleurus punctatonervosus) gehört genauso wie (Bild 2 :Foto: Gregor Zosel) die Helle Porenwanze (Stictopleurus abutilon) zur Familie der Glasflügelwanzen, Beide Arten saugen an verschiedenen Korbblütlern, bewohnen sonnige und trockene Wiesen, Weg- und Waldränder und sind dort vorwiegend auf Margeriten, Beifuß und Schafgarbe zu finden.
Wanzen
Bild 1 (Foto: Fabian Zosel): Langhaarige Dolchwanze ( Leptopterna dolabrata) saugt an verschiedenen Gräsern. Bild 2 (Foto: Gregor Zosel): Die Schillerwanze auch Dunkler Dickwanst (Eysarcoris venustissimus) gehört zur Familie der Baumwanzen, Man findet die Tiere in der Krautschicht an verschiedenen Ziest-Arten und an der Weißen Taubnessel.
Wanzen
Bild 1 (Foto: Gregor Zosel): Zweizähnige Dornwanze oder Zweispitzwanze (Picromerus bidens) aus der Familie der Baumwanzen, Die Zweizähnige Dornwanze lebt räuberisch von Schmetterlingsraupen, Käferlarven und Blattläusen. Zweizähnige Dornwanzen fressen zwei bis fünf Beutetiere pro Tag und werden daher zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Da die Wanzen und ihre Nymphen resistent gegen einige Pflanzenschutzmittel sind, können sie im Pflanzenschutz eine Rolle spielen. Bild 2 (Foto: Gregor Zosel): Die Rotbeinige Baumwanze (Pentatoma rufipes) lebt auf Laubbäumen. Hier saugt sie an Baumfrüchten, aber auch räuberisch an lebenden und toten Insekten.