Gesehen - Gehört

Fröndenberg: Kanadagans, Pfeifente, Krickente, Bekassine, Alpenstrandläufer, Rohrammer u.a.m. am 19.09. 2022 (H. Knüwer; zeitweilig mit B. Nikula)

Gestern (19.09.) fiel in der Kiebitzwiese – zunächst B. Nikula, dann auch mir – eine auffällige Kanadagans auf. Sie war deutlich kleiner, dunkler und mit einem andersartigen Kopfprofil (steilere Stirn) versehen als die übrigen Kanadagänse. Die kleine Gans hatte Ähnlichkeit mit einer Zwergkanadagans, die in der Systematik als eigene Art von der Kanadagans abgetrennt worden ist. Zu den Belegfotos äußerte sich Axel Müller (Lippetal) dahingehend, dass wegen der zahlreichen Unterarten beider Arten mit einer großen Variationsbreite innerhalb beider „Arten“ eine sichere Trennung häufig kaum möglich sei. Einige Merkmale des gezeigten Vogels deuten zwar auf eine mögliche Zwergkanadagans, doch sei eine sichere Bestimmung anhand der Fotos nicht möglich. Außerdem komme es gar nicht selten zu Hybridisierungen zwischen beiden Arten und/oder zur Vermischung verschiedener Unterarten. Im Feld fielen solche Hybriden zwischen den Unterarten der Kanadagans oder mit der als Art definierten Zwergkanadagans oft gar nicht auf. Insofern ist eine eindeutige Zuordnung der beobachteten kleinen Gans nicht möglich.

Es bleibt also bei einer „kleinen“ Kanadagans.

Außerdem waren vom Aussichtshügel aus u.a. zu sehen: 2 Pfeifenten (1:1), 4 Krickenten, 4 Lachmöwen, 1 Alpenstrandläufer, 5 Bekassinen, 2 Eisvögel, 1 Gartenrotschwanz, 2 Grauschnäpper, 1 Braunkehlchen, 2 Zilpzalpe, mind. 5 Rohrammern, 2 Turmfalken, 3 Mäusebussarde und 1 Sperber (dj. W.).

Kleine Kanadagans auf der Kiebitzwiese am 19.09.2022
Im Vergleich ist der Größenunterschied zwischen den beiden Kanadagänsen deutlich zu erkennen. Das Gefieder ist bei der kleineren Gans (rechts) deutlich dunkler. (Foto: H. Knüwer)
Kleine Kanadagans auf der Kiebitzwiese am 19.09.2022
Der Vogel hat auch einen vergleichsweise kürzeren Hals und auch das Kopfprofil unterscheidet sich von dem der anderen anwesenden Kanadagänse. (Foto: H. Knüwer)
Rabenkrähe und Sperberweibchen (Jungvogel) lieferten sich spielerische Verfolgungsflüge über der Kiebitzwiese. (Foto: H. Knüwer)
Auch wenn es den Anschein hat, solche Manöver stellen keine ernst gemeinten Beuteflüge dar. Derartige Attacken dienen eher dazu, die Geschicklichkeit bei der Jagd auf Beutetiere passender Größe zu verbessern. (Foto: H. Knüwer)