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Unna / Fröndenberg: Rebhuhnerfassung, März 2022 (Ute Becker, Hartmut Brecher, Malte Busch, Bernhard Glüer, Alfred Haberschuss, Hermann Knüwer, Falko Prünte, Clemens Rethschulte)

Angeregt durch eine von der ABU (Soest) für das gesamte „Vogelschutzgebiet Hellwegbörde“ vorgesehene Rebhuhnkartierung wurde auf der letzten OAG-Sitzung, am 15.02.2022, beschlossen, dass man sich auch im Kreis Unna dieser Kartierung anschließt. Der „Löwenanteil“ der Kartierarbeit für das gesamte Gebiet, das sich über die Kreise Unna, Soest und Paderborn erstreckt, wird von der ABU übernommen. Für 16 Kartiergebiete dieser Fläche, die im Kreis Unna liegen, fanden sich 8 interessierte OAG-Beobachter. Aufbauend auf Beobachtungserfahrungen zurückliegender Jahre wurden die 16 Kartiergebiete um drei weitere ergänzt, die nicht im „Vogelschutzgebiet Hellwegbörde“ liegen – wo aber Rebhühner zu erwarten waren. Alle 19 Flächen sind seit dem 03.03. (teils mehrfach) nach den methodischen Vorgaben der „Göttinger Rebhuhnerfassung“ (https://www.rebhuhnschutzprojekt.de/kartierung.html) bearbeitet worden. Die Methode kann als recht zuverlässig bewertet werden, so dass sowohl Rebhuhnfunde gelangen, als auch Negativnachweise in Gebieten, wo einst mal Rebhunvorkommen gewesen waren. Insgesamt zeigte sich, dass alle Vorkommen südlich der A 44 erloschen sind. Die positiven Nachweise gelangen mit 9 rufenden Männchen in einem weitgehend zusammenhängenden Gebiet im Dreieck: UN-Mühlhausen, Frdbg.-Ostbüren, UN-Hemmerde (in der Karte unten als „Kerngebiet“ ausgewiesen). Dieses Ergebnis blieb ein wenig hinter den Erwartungen zurück, da im fraglichen Raum während des Winters insgesamt etwa 25 Rebhühner in mehreren Ketten immer wieder beobachtet werden konnten. Die Auflösung der Winterketten und die einsetzende Revierbildung durch einzelne Hähne scheint offenbar auch mit geringer Abwanderung einher zu gehen.

Es wäre sicher spannend, wenn sich bis Ende März – dem besonders sensiblen Zeitfenster für die Rebhuhnerfassung – auch noch in anderen Teilen des Kreises interessierte Beobachter fänden.

Bei der Rebhuhnerfassung ergaben insgesamt 19 kontrollierte Habitate ausschließlich in der hier als Kernzone markierten Fläche besetzte Reviere mit 9 rufenden Hähnen. Die Kartierflächen Nr. 17, Nr. 18 und Nr. 19 liegen außerhalb des blassgelb unterlegten „Vogelschutzgebietes Hellwegbörde“, März 2022