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Fröndenberg: Mauerseglerbruterfolg, Turmfalken, Baumfalke, Habicht, Neuntöter u.a., 10.07.2021 (B.Glüer)

In diesen Tagen sind Mauersegler rings um die traditionellen Brutplätze auffallend aktiv. Das liegt vor allem an den „Nichtbrütern“, die zum Ende ihrer Anwesenheit noch versuchen, eine Bruthöhle für die Saison 2022 zu besetzen. Dabei wird teils sehr aggressiv vorgegangen. Bei einer zweiten Kontrolle der Brutkolonie im Turm der Stiftskirche (Frdbg.) – gemeinsam mit Hermann Knüwer – spiegelte sich diese Unruhe in der vorgefundenen Situation wider. Zunächst wurden schon im Glockenraum (die Brutplätze befinden sich genau darüber) 3 frischtote Altvögel gefunden, die vermutlich bei Kämpfen ins Turminnere gedrängt worden waren. Den Mauerseglern ist es dann nicht möglich, in einem derart geschlossenen Raum wieder nach oben und ins Freie zu gelangen. Ungewöhnlich war außerdem, dass in zwei Nestern, die bei der Erstkontrolle am 07.06. bebrütete Eier enthielten auch jetzt Eier waren, auf denen gebrütet wurde (Brutdauer: 19 Tage!). Vermutlich haben neue Paare die Nester übernommen und ein neues Gelege angelegt. Trotzdem blieb die Gesamtzahl der bis dato erfolgreichen Brutpaare mit 23 gleich. Allerdings war die Entwicklung des Nachwuchses in den Nestern erstaunlich ungleich: während in zwei Fällen noch Eier vorhanden waren, sind in anderen Nestern Jungvögel fast flügge. Die „Spätstarter“ werden vermutlich – wie schon in den vergangenen Jahren – bis in den September hinein mit der Brut beschäftigt sein, während ein Großteil der Nichtbrüter in der übernächsten Woche mit dem Wegzug beginnen wird.

Die Mauerseglerkolonie unter dem eigenen Dach (Frdbg.-Hohenheide) ist mit 9 Paaren zwar ebenfalls relativ groß, doch werden vermutlich auch hier nicht alle erfolgreich sein. Ebenda zeigte sich gestern und auch heute jeweils ein jagender Baumfalke. Auch die in diesen Tagen ausgeflogenen „eigenen“ Turmfalken haben sich bereits von 6 flüggen Jungvögeln auf 4 reduziert. Gestern und heute hat ein Habichtsterzel jeweils einen Jungvogel erbeutet.

Vor allem in sonnigen Zeitfenstern am Vormittag vollführen Mauersegler rings um die Brutkolonien in der sich jetzt dem Ende zuneigenden Brutsaison ihre rasanten Flugspiele (Frdbg.-Hohenheide) …, 10.07.2021 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch im rasend schnellen Kurvenflug lässt ihre weitgehend gleichbleibenden Kopfhaltung erkennen, dass sie jederzeit wissen, „wo oben und wo unten“ ist …, (Frdbg.-Hohenheide) …, 10.07.2021 (Foto: Bernhard Glüer)
… vor den Bruthöhlen kommt es immer wieder zu beinah tumultartigen Szenen – hier interessieren gleich drei Vögel für eine Höhle (Frdbg.-Hohenheide) …, 10.07.2021 (Foto: Bernhard Glüer)
… in jeden Hohlraum wird immer wieder reingeschaut und die eigene Chance gesucht (Frdbg.-Hohenheide) …, 10.07.2021 (Foto: Bernhard Glüer)
… sicherheitshalber bleiben die „Hauseigentümer“ bei diesen „Besuchen“ verteidigungsbereit im Innern der Bruthöhle und signalisieren durch Rufe, dass hier nichts zu holen ist …, (Frdbg.-Hohenheide) …, 10.07.2021 (Foto: Bernhard Glüer)
… trotzdem haben vermutlich genau solche Auseinandersetzungen diese Vögel in eine letztlich tödliche Situation gebracht (Stiftskirche) …, 10.07.2021 (Foto: Hermann Knüwer)
… in exakt diesem Nest waren auch schon bei der Erstkontrolle am 07.06. zwei Eier – vermutlich jedoch von anderen Eltern (Stiftskirche) …, 10.07.2021 (Foto: Hermann Knüwer)
Der fortschreitende Sommer lässt hier und da auch die ausgedünnte Schmetterlingsfauna wieder etwas anwachsen: der makellose Distelfalter dürfte als Folgegeneration der eingewanderten Eltern kürzlich geschlüpft sein – hinter ihm: ein Großes Ochsenauge im Anflug (Hemmerder Schelk) …, 09.07.2021 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch dieser Kleine Perlmutterfalter sieht sehr frisch aus (Frdbg.-Bausenhagen) …, 09.07.2021 (Foto: Bernhard Glüer)
Auf dieser Blüte einer Anatolischen Riesenskabiose im eigenen Garten zeigt sich ein ungleiches Trio: links ein Trauerrosenkäfer und rechts eine Krabbenspinne mit frisch erbeuteter Honigbiene (Frdbg.-Hohenheide) …, 09.07.2021 (Foto: Bernhard Glüer)
„Hummel am Spieß“ – in typischer Neuntötermanie hat dieses Weibchen sich einen „Happen“ als Vorrat zurückgelegt (Frdbg.-Bausenhagen) …, 09.07.2021 (Foto: Bernhard Glüer)