Gesehen - Gehört

Fröndenberg / Unna: Wanderfalke, Habicht, Distelfinken, Goldammern, Schwanzmeisen, Rebhühner, Kiebitze, Wacholderdrosseln, Waldwasserläufer u.a. – bei sonst allgemeiner „Vogelflaute“, 17.12.2019 (B.Glüer)

Nachdem die in der Tat ungewöhnliche Meldeflaute nun schon (endlich) unterbrochen worden ist, will auch ich noch ein paar Beobachtungen beisteuern. Allerdings denke ich, dass die augenzwinkernde Mutmaßung,  „Glühwein oder Regenwetter“ in der Vorweihnachtszeit könnten die Beobachtungsintensität draußen im Gelände beeinträchtigt haben, nur zum Teil als Erklärung herhalten kann. Vielmehr spiegeln die wenigen Meldungen sicher auch eine auffällige Armut an normalerweise anzutreffenden Vogelarten der Wintermonate wider. Bei Autofahrten „über Land“ ist mir in diesen Tagen mehrfach aufgefallen, dass man teilweise über mehrere gefahrene Kilometer keinen einzigen Vogel sieht. Besonders auffällig erscheint mir das vielfache Fehlen von Buchfinken, Bergfinken, Grünfinken, Amseln – aber auch von Erlenzeisigen, Distelfinken, Goldammern oder anderen sonst häufigen (Winter-)Arten. Konsequenterweise kommt es angesichts des Kleinvogelmangels auch relativ selten zu Beobachtungen ihres wichtigsten Prädators – des Sperbers. Wenn man gedanklich mal durchspielt, dass ein Sperber für einen erfolgreichen Beuteflug durchschnittlich etwa zehn Fehlversuche fliegt, hat man vielerorts selbst schon Probleme, diese 10 potentiellen Beutevögel überhaupt zu entdecken. Erfreulicherweise konnten ja A. und K. Matull heute einen überfliegenden Sperber an der Kiebitzwiese beobachten. – Vor dem Hintergrund, dass in Falsterbo gegenüber dem langjährigen Mittel von 18 720 Sperbern (seit 1973) auf dem herbstlichen Wegzug in diesem Jahr dort mit 28 904 (!) gezählten Exemplaren es zu einer Steigerung um 54,4  % kam, bleibt die Frage: wo sind diese Vögel alle geblieben? Buchfinken und Bergfinken hatten sich mit diesjährigen Rekordzahlen in Falsterbo (1, 9 Mio Vögel gegenüber durchschnittlich nur 0,8 Mio) mit 127,8 % Steigerung sogar mehr als verdoppelt … – Trotzdem scheinen sie unsere Region zu meiden!? Bei den Finken könnte eventuell das völlige Fehlen von Bucheckern in unseren Wäldern eine mögliche Erklärung für ihr Ausbleiben zu sein.

An der hauseigenen Ganzjahres-Vogelfütterung bot sich heute folgendes Bild: 1 Buchfink, 2 Dompfaffe, 1 Amsel, 1 Rotkehlchen, 1 Heckenbraunelle, 5 Blaumeisen, 7 Kohlmeisen, 5 Schwanzmeisen, 2 Sumpfmeisen, 2 Kleiber, 1 Buntspecht, 26 Haussperlinge, 2 Feldsperlinge.

Bei einer Fahrt von Frdbg. Richtung UN-Hemmerde bemerkenswert: 39 Wacholderdrosseln auf einem Feld nördlich Frdbg.-Ostbüren, dort auch wieder die Zwölfer-Rebhuhnkette. Bei Frdbg.-Bausenhagen ein weiblicher Rothabicht. Im Hemmerder Ostfeld ein adulter Wanderfalke. Gestern ebenda 9 Kiebitze.

Im Wassergewinnungsgelände (vorgestern, 15.12.) unter anderem 3 Waldwasserläufer, 4 Bergpieper, ~80 Stockenten, 48 Reiherenten, 2 Schnatterenten, 2 Krickenten, 1 Silberreiher, 3 Graureiher, 1 Grünspecht.

Am selben Tag in der Strickherdicker Feldflur ein Trupp von ca. 15 Goldammern und 8 Distelfinken, 4 wurmlesende Mäusebussarde, 2 Turmfalken.

Derzeit ein eher seltener Anblick: Kleinvogeltrupp mit Distelfinken, Goldammern (Strickherdicker Feldflur), 15.12.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
An der Vogelfütterung in der Häufigkeit heimischer Meisen auf Rang 1: Kohlmeise …, 17.12.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
… gefolgt von der Blaumeise auf Rang 2 (hier 2 Männchen) …, 17.12.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
… deutlich seltener: Sumpfmeise …, 17.12.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
… ungebetener „Mitesser“: Wanderratte …, 17.12.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Eine von vier Elstern in Frdbg.-Ostbüren, 17.12.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Ein „einsamer“ – und tatsächlich einzelner Star in Frdbg.-Ostbüren, 17.12.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Weiblicher Rothabicht bei Frdbg.-Bausenhagen, 17.12.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Adulter – vermutlich männlicher Wanderfalke nahe Holtum im Hemmerder Ostfeld, 17.12.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Rebhühner nahe UN-Lünern überqueren Wirtschaftsweg, 17.12.2019 (Foto: Bernhard Glüer)