Gesehen - Gehört

Fröndenberg / Unna: Wespenbussarde (Brutnachweis), Wachtel, späte Nachtigallen, Grünspechte. u.a., 19.07.2019 (B.Glüer)

Bei den Wespenbussarden wird es in diesen Tagen spannend. Jungvögel sind inzwischen mehr als zwei Wochen alt, so dass deren Versorgung den Altvögeln bereits viel Arbeit macht und diese sich deshalb durch vermehrte Aktivität öfter zeigen.  Bleibt die Frage, inwieweit denn irgendwo überhaupt Bruten stattfinden … – Leider ist die Unsicherheit bei den Wespenbussarden alljährlich sehr groß. Zum einen kommen sie als Zugvögel sehr spät in die Brutreviere zurück (Mitte Mai), wo Vorjahresbrutplätze oft bereits von anderen Arten übernommen worden sind (dann muss ein neuer Horst an anderer Stelle gebaut werden). Zum anderen kommen viele der standortreuen Vögel allerdings auch gar nicht wieder bei uns an, weil sie zu Tausenden rings ums Mittelmeer von skrupellosen Freizeitjägern abgeschossen werden. So war auch ein in Bönen-Nordbögge mindestens drei Jahre hintereinander besetzter Horst (bis 2018) in dieser Saison nicht mehr besetzt, weil Mäusebussarde ihn frühzeitig in Beschlag genommen hatten. Ob das Paar überhaupt wieder vor Ort ist, konnte bisher nicht geklärt werden. Die verschiedenen, bisher hier gemeldeten Beobachtungen von hauptsächlich männlichen Vögeln gaben ebenfalls noch keine Hinweise auf Bruten. Auch im Winter aufgefundene Horste erwiesen sich bei jüngsten Kontrollen alle als unbewohnt. Heute nun gab es endlich einen sicheren Anhaltspunkt, der auf eine Brut im Südosten des Kreises hindeutet: ein weiblicher Wespenbussard schraubte sich nördlich des Hemmerder Schelks mit schwerer Last in die Höhe und entschwand in östlicher Richtung. Der Vogel trug relativ große Wespenwaben, die für die Nachwuchsfütterung abtransportiert wurden. Auf Fotos war später zu erkennen, dass es zwei Wabenteller waren. Zuvor hatte sich nördlich Frdbg.-Hohenheide erneut ein Männchen gezeigt, dass bereits am 13.07. in diesem Raum gesehen worden war. Dieser Vogel kann jedoch durchaus unverpaart sein.

Im Hemmerder Ostfeld heute (und auch bereits gestern) noch mindestens 2 Nachtigallen im Bereich von Seseke und Bahnlinie. Gestern war auch die Wachtel vor Ort noch zu hören. In der Feldvogelschutzfläche außerdem gestern ein Schwalbenschwanz. Heute ein Schwalbenschwanz über der B1 in der Durchfahrt /UN-Hemmerde.

Über dem eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) gestern 4 (!) überfliegende Grünspechte – vermutlich ein Familienverband.

Gegen Morgen (9.37 h) ein Wespenbussardmännchen (links) nördlich des Buschholts (Frdbg.), das unweit dieser Stelle bereits am 13.07. beobachtet wurde (rechts), 19.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Technisch kein perfektes Bild – trotzdem Anlass zur Freude: weiblicher Wespenbussard nahe dem Hemmerder Schelk (10.37 h) transportiert Wespenwaben, was als Nachweis einer Brut gewertet werden kann …, 19.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
… die Größe der Waben lässt auf ein ca. handballgroßes Wespennest schließen, das bis zur vollständigen Ausräumung mehrmals aufgesucht werden muss …, 19.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
… trotz der leider nur mäßigen Bildqualität ist zu erkennen, dass sandwichartig zwei Wabenteller zusammenhängen, 19.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Vermutlich diesjährige Nachtigall im Hemmerder Ostfeld …, 18.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
… die intensive Kopfmauser dieser Nachtigall an gleicher Stelle zeigt, dass es sich um einen zweiten Vogel handelt, 19.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Diesjähriger Grünspecht nahe Wickede-Schlückingen macht einen Feldsperling neugierig …, 19.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
… aber nur er weiß bereits in jugendlichem Alter (ohne es je gelernt zu haben), wie man die proteinhaltige Ameisenbrut aus dem Boden holt, 19.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)
Ein seltener Moment: Faulbaumbläuling in Bönen-Flierich mal mit halb geöffneten Flügeln, 18.07.2019 (Foto: Bernhard Glüer)