Eine sicherlich ungewöhnliche Nestanlage einer Rauchschwalbe in Lünen. Aus diesem offenen Napfnest sind gestern die vier Jungvögel ausgeflogen.

In Feldfluren nördlich Ruhne bis westlich Gerlingen folgende Beobachtungen am frühen Morgen: 3 Rohrweihen (1x dj., 1x 2Kj. wf, 1x wf.) und 1 ad. weibliche Wiesenweihe westwärts durchfliegend, 1 dj. Wanderfalke erfolglos eine Taube jagend, 2 Turmfalken und 1 dj. Rotfußfalke. Nachdem der Rotfußfalke länger am Boden döste, flog er schließlich auf und zog immer wieder tief über den Acker. Er rüttelte kurz und stieß dann gezielt zu Boden. Erbeutete Insekten wurden sofort zerteilt und gefressen, danach flog er prompt wieder auf. Im Spektiv konnten wir sehen dass er beidseitig beringt ist, leider konnte die vollständige Kennzeichnung nicht eindeutig abgelesen werden. Wir vermuten aktuell folgende Kombination: rechts weiß unbeschriftet, links hellgrün „PA..“, wobei „A“ unsicher. Metallring möglicherweise rechts über Weiß.
Außerdem hier noch u.a.: >22 Schafstelzen, 16 Rauchschwalben durchziehend, >8 Braunkehlchen, 8 Bluthänflinge, 3 Schwarzkehlchen, 2 Baumpieper, 1 Dorngrasmücke und vor Sonnenaufgang noch 1 schlagende Wachtel.
Der Greifvogelzug nimmt allmählich Fahrt auf. Dies war Anlass, im Bereich der „Großen Wand“ in Fröndenberg mal gezielt Ausschau zu halten, zumal jetzt ja auch mit durchziehenden Wespenbussarden zu rechnen ist. Immerhin wurden in Falsterbo (SW-Schweden) bis zum 25.08. bereits über 700 ziehende Wespenbussarde gezählt. An der Großen Wand war lediglich einer zu sehen, der aber kein Zugverhalten zeigte, sondern zum Hemmerder Schelk flog. Möglicherweise wollte er sich dem länger anhaltenden Dauerregen am heutigen Vormittag entziehen (deshalb auch die Zählunterbrechung).
Insgesamt waren (mind.) 60-65 Vögel in neun Arten zu sehen. Dabei zeigten Sperber und auch Rohrweihen gerichtetes Zugverhalten (auf SW- bzw. topographiebedingt W-Kurs). Bei Rotmilan, Mäusebussard und Turmfalke ließ sich die tatsächliche Zahl nicht exakt ermitteln. Die von Osten/Nordosten einfliegenden Vögel könnten die Lücken aufgefüllt haben, die durch nach Westen abziehende Vögel hinterlassen wurden. Insofern sind in nachfolgender Übersicht lediglich Mindestzahlen angegeben. Die reale Anzahl mag bei den zuvor genannten Arten höher anzusetzen sein.
Gestern Nachmittag konnte ich an einem Feldweg südöstlich der B1 (gleiche Stelle wie bereits von mir am 17.07.2023 gemeldet) wieder 9 Rebhühner beobachten. Zudem noch 2 kreisende Rotmilane und ein Hermelin am Feldweg. Am Vormittag konnte ich bereits mindestens 10 Rebhühner im Süden von Büderich – direkt am östlichen Teil der A44 Raststätte „Am Haarstrang Süd“ – beobachten.
Rebhühner an einem Feldweg südlich der B1 am 26.08.2023 (Foto: Hartmut Brecher)
Dieses Rebhuhn folgte der Gruppe mit großem Abstand
Rotmilan in unmittelbarer Nähe der Rebhühner am 26.08.2023 (Foto: Hartmut Brecher)
Rotmilan im Südosten von Unna-Hemmerde am 26.08.2023 (Foto: Hartmut Brecher)
Rebhuhn auf Augenhöhe mit dem Beobachter (südlich von Büderich) am 26.08.2023 Foto: Hartmut Brecher
Südwestlich von UN-Lünern kam es heute zu einer sehr nahen und bemerkenswerten Begegnung mit einem weiblichen Wespenbussard. Bei der Suche und Ausbeute von Wespennestern zeigen sich Wespenbussarde immer wieder sehr entschlossen und manchmal auch wenig scheu, wenn ein Wespennest in einem Hausgarten oder direkt – wie vermutlich in diesem Fall – neben stark befahrenen Straßen ist. Unmittelbar im Einmündungsbereich der Nordlünener Landstraße in die B1 schien dieser Wespenbussard wenige Meter neben der Straße ein Wespennest ausgespäht zu haben. Es bleibt offen, ob es sich um einen heimischen Reviervogel oder einen rastenden Wespenbussard handelte, der bereits auf dem Wegzug war.
Vor drei Tagen zogen 2 andere, weibliche Wespenbussarde über den Hemmerder Wiesen in südliche Richtung überhin. Grundsätzlich verlassen Weibchen die Brutreviere als erste.
Gestern – ebenfalls über den Hemmerder Wiesen – ein westwärts ziehender Fischadler.
Am Morgen auf einer kleinen Runde durch die Halinger Ruhrwiesen neben überfliegenden Nil- und Kandagänsen: In den die Feldflur umgebenden Heckengehölzen ein Braunkehlchen (vielen Dank für das Ausräumen meiner anfänglichen Zweifel an die helfenden OAGler im Chat) und eine Goldammer. Im weiteren Verlauf dann ein Schwarzstorch der – ebenfalls überfliegend – ins Wassergewinnungsgelände Langschede zur Landung ansetzte.
In den sieben Nächten vom 19. bis zum 26.08.2023 konnte ich auf meiner Terrasse mit der normalen Außenlampe und einer zusätzlichen Schwarzlicht-Party-Birne neben Hornisse, Rotbeiniger Baumwanze und einzelnen Köcherfliegen 65 verschiedene Nachtfalterarten feststellen, mit der App. Obsidentify bestimmen und bei der Observation.Org (Naturkundemuseum Münster) hochladen.
In den Hemmerder Wiesen heute neben den von Clemens Rethschulte gemeldeten Arten noch als weiteres Highlight eine diesj. Turteltaube, die kurz auf dem Ameckeweg landete, um hier etwas aufzupicken – dann aber unauffindbar verschwand. Die letzte hier dokumentierte Turteltaubenbeobachtung aus dem Kr. UN stammt von Björn Nikula, vom 11.05.2021. Außerdem erneut ein großer Weißstorchtrupp von ~50 Vögeln, der offenbar westlich des NSGs auf Getreidestoppeln genächtigt hatte und am späten Morgen in mehreren Gruppen aufflog und dann in südwestlicher Richtung abzog. Weiterhin unter anderem ein diesj. Grauschnäpper, 1 Gartenrotschwanz, 2 Silberreiher, 5 Graureiher im Gebiet. Wie auch schon von H. Knüwer beobachtet (vgl. Meldung vom 16.08.) war auch heute noch immer das ortsansässige Weißstorchbrutpaar im NSG und nahm vom Spektakel des großen Storchenschwarms keinerlei Notiz.
Bei UN-Dreihausen eine diesj. Rohrweihe in südlicher Richtung überhinfliegend.
Gestern westlich Frdbg.-Bausenhagen ein Wespenbussard (w) nach SW ziehend.
Wie bereits von B.Glüer gemeldet, halten sich in den Hemmerder Wiesen sowie am Steiner Holz etliche „Durchzügler“ auf. Gestern konnte ich in den Hemmerder Wiesen einen Gartenrotschwanz, ein Braunkehlchen, mindestens 1 Trauerschnäpper, mindestens 2 Grauschnäpper, einige Garten- Mönchs- und Dorngrasmücken, 6 Bluthänflinge und mindestens 3 Neuntöter beobachten. Zwei Tage zuvor am Steiner Holz 3 Rotmilane (davon mind. 1 diesjähriger) zahlreiche Mäusebussarde und 1 Kolkrabe.
Trauerschnäpper in den Hemmerder Wiesen am 20.08.2023 (Foto: Hartmut Brecher)
Grauschnäpper in den Hemmerder Wiesen am 20.08.2023 (Foto: Hartmut Brecher)
Die roten Beeren sind derzeit sehr beliebt bei den Durchzüglern: vermutlich juv.Dorngrasmücke in den Hemmerder Wiesen
Rote Heidelibelle in den Hemmerder Wiesen am 20.08.2023 (Foto: Hartmut Brecher)
Rohrweihe am Steiner Holz am 18.08.2023 (Foto: Hartmut Brecher)
Diesjähriger Rotmilan am Steiner Holz am 18.08.2023 (Foto: Hartmut Brecher)
Gestern konnte ich auf dem Weg einer Beobachtungsrunde im Bereich Frömern einen Wiedehopf auf seinem Zug beobachten. Da es sich um eine sensible Art handelt kommt die Meldung erst heute, nachdem ich ihn bei einer Nachsuche nicht wieder auffinden konnte.
Ein Wespenbussard (M) flog am Nachmittag südlich von Lenningsen flach über ein abgeerntetes Weizenfeld und landete auf einer Strohreihe. Minutenlang schaute er hin und her, bevor er sich, teils laufend, teils kurze Strecken fliegend, einem Graben näherte, wo er in einem randständigen Brennesselbestand verschwand. Offensichtlich war er auf der Suche nach Wespennestern. Diese können Wespenbussarde auch in dichter und hoher Vegetation auffinden.
Der Wegzug vieler Vögel in südlichere Winterquartiere beschert uns inzwischen den einen oder anderen interessanten Gast, der auf der „Durchreise“ im Kr. UN Rast macht. So gab es (für mich) in den Hemmerder Wiesen heute die ersten Braunkehlchen (4 Exmpl.), >3 Grauschnäpper, mehrere Gartengrasmücken, >1 Gartenrotschwanz, 1 unbestimmten Rohrsänger (vermutl. Teichrohrsänger), als absolutes Highlight: 2 Wendehälse (wovon leider einer zur Beute eines unbekannten Prädators geworden war), außerdem unter anderem noch zwei (!) sehr späte Nachtigallen (gleichzeitig ~10 m voneinander entfernt laut warnend), 1 Klappergrasmücke, >2 Neuntöter, 1 weibliche Rohrweihe.
Östlich der Hemmerder Wiesen dieser Tage mehrfach >3 Schwarzkehlchen (vermutlich ein Familienverband aus einer Brut vor Ort)
Auch in UN-Dreihausen 2 Gartenrotschwänze, sowie ein weiterer am Ostrand des Hemmerder Schelks und auf Pfahlreihen ebenda ein männlicher Steinschmätzer.