







Am heutigen Samstagvormittag trafen sich die oben genannten Mitglieder des erweiterten Ornithologischen Stammtisches Fröndenberg in der Zeit von 09.00 – 13.00h zu einer Exkursion in das NSG Kleiberg. Das NSG Kleiberg, ein ca. 230 Hektar großes Schutzgebiet, wurde bis 2004 als Truppenübungsplatz genutzt. Es liegt an der Nordseite des Haarstrangs, hoch über der Stadt Soest, deren Kirchtürme gut zu sehen sind. Das Gebiet durchziehen drei schluchtartige Trockentäler (Schledden) von Nord nach Süd. Die dazwischen liegenden Hochflächen werden seit 2013 als Ganzjahresweide für halbwilde Taurus-Rinder und Konik-Pferde genutzt. In Teilen des Gebietes unterstützt eine Schaf- und Ziegenherde die Offenhaltung. Auf diese Weise entstehen Stauden durchsetzte Weidelandschaften mit Grasfluren und eingestreuten Gebüschkomplexen. Mit den sie umgebenen Laubmischwäldern bilden sie ein Refugium für bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Hauptgrund für die Ausweisung als NSG im Jahre 2004 war die im Schutzgebiet vorkommende Gelbbauchunke.
Auf unserem Rundgang durch das Schutzgebiet waren folgende Vogelarten (aves) zu sehen und zu hören: Zwei Wespenbussarde, ein Mäusebussard, ein Rotmilan, zwei bis drei Turmfalken, ein Kolkrabe, 22 Saatkrähen, eine Rabenkrähe, drei Grünspechte, ein Buntspecht, zwölf Neuntöter, zwei Baumpieper, zwei Feldlerchen, mehrere Goldammern, zwei Schwarzkehlchen, drei Mauersegler, ein Dompfaff, zwei Singdrossel, 20 Mehlschwalben, fünf Rauchschwalben, zwei Ringeltauben, 20 Stare, zwei Amseln, eine Mönchsgrasmücke, eine Gartengrasmücke und ein Zilpzalp.
Schmetterlinge (lepidoptera) waren wegen der vergleichsweise kühlen Temperaturen am Vormittag nur verhalten unterwegs. Gesehen haben wir dennoch viele Große Ochsenaugen, ebenso viele Braune Waldvögel, mehrere Braunkolbige Braun-Dickkopffalter, einige Admirale und Tagpfauenaugen, Landkärtchen, Raupen des Jakobskrautbären, Kleine Kohlweißlinge, Große Kohlweißlinge, Grünader-Weißlinge und einen Faulbaum-Bläuling.
Dazu gab es noch folgende Käfer (coleoptera), einen Vierbindigen Schmalbock, einen Roten Weichkäfer, einen bereits arg malträtierten Lederlaufkäfer und – last but not least zwei Schwebfliegen: eine Hornissen- und eine Gartenschwebfliege.
In diesen Tagen geht die Saison der meisten Mauersegler bereits wieder zu Ende. Bei längerer Beobachtung fällt auf, dass die lauten und spektakulären Flugspiele vor allem in der Nähe der Brutstätten kürzer und scheinbar hektischer werden – so als „säße man abreisebereit auf gepackten Koffern“. Auch die Versorgungsflüge für die noch in den Nestern sitzenden Jungen gehen deutlich zurück. Dadurch verlieren die Jungvögel beim Erreichen der Flugfähigkeit bis zu 10 g an Gewicht – als ginge es darum, das „ideale Wettkampfgewicht“ zu bekommen. Bekanntlich verlassen die Jungvögel sofort nach dem Ausfliegen vollkommen auf sich allein gestellt ihre Brutheimat Richtung Mittelmeer. Trotz des Insektenmangels halten sich die meisten Mauerseglerpopulationen auf niedrigem, aber stabilem Niveau. Problematisch ist allerdings das durch energetische Gebäudesanierungen weiter rückläufige Brutplatzangebot, so dass künstliche Nisthöhlen an Bedeutung gewinnen.
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Auf dem RRB Fuchsbach heute eine Reiherente mit 4 Jungen.
Am 18.06. war auf dem größeren Teich am Fuchsbach eine Nilgansfamilie mit 11 Jungtieren zu sehen. Alle 11 Jungen haben bis heute überlebt, sicherlich ein recht guter Aufzchterfolg.
Nach einem heftigen Regenschauer landete eine ziemlich durchnässte männliche Rohrweihe am 02.07. im Hemmerder Ostfeld, um das Gefieder zu trocknen.
Das im Nahbereich der Kiebitzwiese ansässige Schwarzmilanpaar hat erfolgreich gebrütet. Mindestens ein Jungvogel ist ausgeflogen und drehte bereits gekonnt seine Kreise. Auf der Ruhr auch einige Reiherenten, von denen ein Weibchen fünf Küken führte (08.07.).
In den Hemmerder Wiesen hielten sich heute fünf Weißstörche nahrungsuchend auf (4 dj, 1 ad.). Vermutlich handelte sich um die Störche des Horstes im nahen Umfeld. Eine quiekende Wasserralle war ebenfalls vor Ort zu hören.
Am 04.07. auf der Röllingwiese in Schwerte insgesamt 27 Schnatterenten Pulli gleichzeitig. (5 Weibchen mit 1,4,5,7 und 10 )
Ebenda auch mittlerweile für dieses Jahr der erste Reiherenten Nachwuchs.
Am 08.07. kurzfristig für 15 Minuten eventuell die gleiche Trauerseeschwalbe wie am 30.06. (Zur Erinnerung: https://www.oagkreisunna.de/2024/07/02/schwerte-trauerseeschwalbe-schnatterenten-silberreiher-u-a-am-30-06-2024-k-a-matull/ )
Gestern wie heute am Rande der Röllingwiese ein Wespenbussard.
Eine zweite Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche erbrachte heute nach den sehr ernüchternd schlechten Zahlen der ersten Kontrolle am 01. Juni `24 leider nicht den erhofften Anstieg der niedrigen Zahlen durch späte Zusatzbruten, sondern – im Gegenteil – einen weiteren alarmierenden Einbruch! Von den erschreckend wenigen 14 Bruten des 01.06. (vgl. https://www.oagkreisunna.de/2024/06/05/froendenberg-unna-flussregenpfeiferbruterfolg-weitere-waldohreulen-erste-bilanz-der-mauerseglerkolonie-in-der-stiftskirche-baumpieper-brutverlust-kiebitze-u-a-05-06-2024-b-glueer/) waren heute nur noch 5 (!) Bruten mit insgesamt 10 Jungvögeln (5×2) übrig. Hinzu kommen zwei Spätbruten mit 1×1 und 1×2 Eiern. Mit insgesamt also nur 7 Bruten ist das die schlechteste Bilanz seit Beginn der Aufzeichnungen aller Bruten in der Stiftskirche im Jahre 1997. Die bisher niedrigste Brutpaarzahl lag bei immerhin 17 erfolgreichen Bp, so dass man in diesem Jahr von einem regelrechten Zusammenbruch der Brutkolonie sprechen muss!
Am Sonntag konnten wir vormittags bei strömenden Regen in Schwerte (Röllingwiese) weit entfernt über einen längeren Zeitraum eine Trauerseeschwalbe beobachten. Bei einsetzender Trockenheit und einer intensiven Gefiederpflege zog diese mittags in unbekannter Richtung ab. Da aus unserer Sicht bei der Artbestimmung Restzweifel bestanden haben wir letztendlich durch A.Müller (Lippetal) eine fachkundige Hilfe erhalten. Er bestätigte unsere Beobachtung als adulte Trauerseeschwalbe.
Darüber hinaus ebenda 2 weibliche Schnatterenten mit 7 und 5 Pulli gleichzeitig und ein Silberreiher.
Bei traumhaften Wetter trafen sich 5 Mitglieder des Ornithologischen Stammtisches Fröndenberg zu einer Exkursion rund um das Kloster Oelinghausen. Auf dem Rundweg wurden u.a. 1 Wespenbussard, 1 Habicht, 1 Rotmilan, 2 Turmfalken, ca. 25-30 Neuntöter (!), 3 Baumpieper, 3 Kolkraben, 7 Goldammern, 3 Sumpfrohrsänger, 2 Feldlerchen, 1 Kernbeißer, 10 Hausrotschwänze, 20 Mauersegler sowie Mehl-und Rauchschwalben notiert. Die Schmetterlingsausbeute war in diesem Jahr sehr bescheiden,wobei auf der Rückfahrt nahe der Exkursionsroute bei Holzen ein Großer Schillerfalter von B. Glüer entdeckt wurde. Ansonsten wenigstens mal 2 Kleine Füchse.
Wespenbussard am Kloster Oelinghausen am 29.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Männlicher Wespenbussard am Kloster Oelinghausen am 29.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer der vielen Neuntöter…..am 29.06.2024 (Foto: Andre Matull)
Kolkrabe im Überflug…..am 29.06.2024 (Foto: Andre Matull)
Haussperlinge an den Weiden am Kloster…..am 29.06.2024 (Foto: Gregor Zosel)
Junge Rauchschwalbe auf einer Leitung…..am 29.06.2024 (Foto: Gregor Zosel)
Kleiner Fuchs…..am 29.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Rostfarbiger Dickkopffalter…..am 29.06.2024 (Foto: Gregor Zosel)
Landkärtchen (Sommergeneration)…..am 29.06.2024 (Foto: Gregor Zosel)