Auf einem waldrandbegleitenden Weg am Hemmerder Schelk flog heute ein männlicher Großer Schillerfalter (Apatura iris) umher und nahm schließlich am Boden sitzend Mineralien auf. Dieser wunderschöne und mit 5,5 – 7 cm Spannweite sehr große Falter fliegt in einer Generation von Mitte Juni bis Mitte August. Die Paarung findet ausschließlich im Bereich der Baumkronen statt („Treetopping“), während die Eier vornehmlich in niedrigeren Höhen, vorzugsweise an Salweiden, abgelegt werden. Die Raupen überwintern als Puppe meist an Weidenzweigen. Die schillernde blaue Farbe weisen nur die Männchen auf. Durch Luftkammern, die den Weibchen fehlen, zwischen den Flügelschuppen entstehen aus bestimmten Betrachtungswinkeln Lichtbrechungseffekte, die die Flügeloberseite der Männchen blau erscheinen lassen.
Große Schillerfalter sind nicht gerade häufig, lassen sich aber doch – mit etwas Glück – im Kreis Unna gelegentlich beobachten. (Foto: H. Knüwer)Meist sind es Männchen des Großen Schillerfalters, die sich auf dem Boden an Waldrändern und Waldlichtungen beobachten lassen. (Foto: H. Knüwer)Nur selten saugen Große Schillerfalter Nektar; viel lieber sind ihnen übelriechende Substanzen (Hundekot, sonstige Exkremente, auch Benzinflecken und menschlicher Schweiß), um Mineralien und Feuchtigkeit aufzunehmen. (Foto: H. Knüwer)
Heute habe ich das große Mendener Waldgebiet „Waldemei“ erwandert, um zu schauen, ob der von St.Kostyra-Ketscher (siehe Meldung 10.u.11.6) entdeckte Schlagschwirl noch im Revier ist. Dank den Hinweisen von St. Kostyra-Ketscher (den ich überings heute vor Ort traf), gelang es mir, die Stelle im Waldgebiet ausfindig zu machen. Schon von weitem erklang sein typischer „Nähmaschinenruf“. Ich hatte sogar das große Glück, einige Minuten den Vogel bei seinem Gesangsdarbietungen zu beobachten. Während seines Gesangs wurde er immer wieder von einem „schwirlförmigen“ Vogel umflogen. (möglicherweise sogar ein Weibchen im Revier!!). Insgesamt konnte ich heute während bei meiner 6 stündigen Wanderung (dabei nur ein Teil des Waldgebietes besucht) u.a. folgendes beobachten: mind. 1 Schlagschwirl, 1 Feldschwirl, 3 Fichtenkreuzschnäbel, 3 Waldlaubsänger mit Gesang, 2 singende Baumpieper, 2 Hohltauben, 1-2 Schwarzspechte, ungezählte Buntspechte, Tannenmeisen, Dompfaffe, Sommergoldhähnchen und viele Eichelhäher. An Schmetterlingen zählte ich entlang des Weges lediglich: 2 Kaisermäntel, 1 C-Falter, 11 Waldbrettspiele, 4 Admirale, 3 Rostfarbige Dickkopffalter, 5 kleine Füchse, 3 Große Ochsenaugen, 3 Weißlinge unbestimmt sowie 1 Moorwald-Adlerfarnspanner.
Schlagschwirl in einer Stechpalme, die als „Gesangsbühne“ diente……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Die „Alte Nähmaschine“ singt in den frühen Morgenstunden……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Hier war an diesem Morgen sein Lieblingsgesangsplatz.……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Das Schlagschwirlrevier; unauffällig mitten im Wald……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Nicht weit davon entfernt, liegt das Revier des Feldschwirls……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Durch den typischen Ruf wurde ich auf die drei Fichtenkreuzschnäbel aufmerksam……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Hohltaube auf der Spitze einer toten Fichte……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
Junger Buntspecht im Eichenwald……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
Ob das wohl das richtige Loch ist? ……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
C-Falter sonnt sich auf dem Farn……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Waldbrettspiel in der Morgensonne……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Er hat schon einige Flugkilometer hinter sich: der Admiral……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
Startklarer Rostfarbener Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus)……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
Großes Ochsenauge auf Brennesseln……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Wo viele Farne zu finden sind, ist er auch nicht weit: der Moorwald-Adlerfarnspanner (Petrophora chlorosata)……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
Raupen des Tagpfauenauges am Wegesrand……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
Neben einigen Königslibellen und Blaugrünen Mosaikjungfern flogen auch wenige Große Blaupfeile umher……am 27.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
Heute konnte ich im NSG Kiebitzwiese vom Himmelmann Park bis hin zur Rammbachmündung u.a. folgendes notieren: 2 Bruchwasserläufer, 1 Waldwasserläufer, 3 Weißstörche (1 ad. + 2 Jungvögel), 2 Schnatterenten, 1 Krickente (M), 34 Reiherenten, 3 Stockentenfamilien mit 6,8 u. 10 Pulli, 2 Nilgänse+ 8 Pulli am Münzenfund, nicht zählbare Nilgänse und Graugänse im hohen Gras, 13 Blässrallen, 2 Höckerschwäne, keine Zwergtaucher, 4 Graureiher, 1 Eisvogel, ca. 20 Uferschwalben an Spundwand am Münzenfund + ca. 30 Uferschwalben an Spundwand am Wehr, 1 Rohrammer, noch 7 singende Sumpfrohrsänger sowie 1 Neuntöter (M). Zusammen mit A. Hünting konnte wir einen stetigen Vogelruf aus den hohen Wiesen (Richtung Sichlerbucht) vernehmen, den wir nicht einordnen konnten. Auch zu Hause brachte meine Reserche nichts. Es waren aber nicht die typischen Rufe von Wachtelkönig oder Wachtel.
Die zwei Jungstörche sind kurz vorm Ausfliegen….am 26.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Altstorch auf der Jagd….am 26.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
Rohrammer am Flößergraben….am 26.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
Junge Heckenbraunelle am Aussichtshügel….am 26.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
Die Industriebrache an der Zeche Werne ist ein Lebensraum aus zweiter Hand, doch die Artenfielfalt zeigt einmal mehr, wie wichtig solche Ruderalflächen sind. Neben aktuellen Brutvögeln wie Nachtigall und Baumpieper, hier ein wirklich kleiner Ausschnitt der Insektenvielfalt.
Blutzikade Zeche Werne 6/21 Foto: Klaus Nowack Hauhechelbläuling Zeche Werne 6/21 Foto: Klaus NowackSeidenbiene Zeche Werne 6/21 Foto: Klaus NowackGoldwespe Zeche Werne 6/21 Foto: Klaus Nowack Feldsandlaufkäfer Zeche Werne 6/21 Foto: Klaus NowackBlauflügelige Ödlandschrecke ( Nymphe) Zeche Werne 6/21 Foto: Klaus Nowack
Heute Abend hatten meine Frau und ich noch ein schönes Naturerlebnis im Garten. Eine Waldrohreule ließ sich in unserem Wallnussbaum nieder. Erstaunlich, wie einfach die Fotos zu machen waren. Die Eule harrte ca. 1/2 Stunde im Baum aus.
Waldohreule in Werne, 25.06.2021 Foto: Peter LöfflerWaldohreule in Werne, 25.06.2021 Foto: Peter Löffler
Während einer Fahrradtour durch das Hemmerder Ostfeld hörte ich den unverkennbaren, zackig-schnell vorgetragenen Ruf (Pickperwick) einer Wachtel. Sie befand sich am Rande eines Gerstenfeldes, kurz vor einem Grünstreifen. Nach längerem Zuhören stellte ich fest, dass eine weitere Wachtel in ca. 50 Meter Entfernung rief. Ein Blickkontakt, geschweige denn ein Foto, blieb mir leider verweht. Zudem sind noch die folgenden Vogelarten erwähnenswert: 1 Rohrweihe (M), 2 Mäusebussarde, 2 Turmfalken, 2 Gelbspötter und ein Sumpfrohrsänger (an der Kreisgrenze zu Soest), etliche Schaf- und Bachstelzen, zahlreiche Bluthänflinge, Dorngrasmücken, Mehl- und Rauchschwalben sowie 2 noch singende Feldlerchen.
Gestern Abend konnte ich nördlich der Bahnlinie zwischen Hemmerde und Westhemmerde mindestens 20 Stieglitze (darunter mindestens 8 – diesjährige) an den Feldrändern beobachten.
Rohrweihe (M) im Hemmerder Ostfeld am 25.06.2021 (Foto: Hartmut Brecher)Diesjährige Stieglitze in Unna-Hemmerde am 24.06.2021 (Foto: Hartmut Brecher)Und hier die ältere Generation der Stieglitze am 24.06.2021 (Foto: Hartmut Brecher)
Abends am Traffohaus Ternsche gegen 22.30 Uhr wurden die Jungen Schleiereulen schon draussen gefüttert. Einige Tage davor konnte ich sie im Kasten durchzählen und kam auf 7 Eulen. Vom angrenzendem Wäldchen riefen 3 juv. Waldohreulen und ein Altvogel und vom nahen Reiterhof etwas später noch 2 Steinkäuze. Muss ein gutes Mäusejahr sein.
Bekanntlich ist Oswald Schwarz am 07.05.2021 im Alter von 88 Jahren von uns gegangen. Das läßt sich nüchtern dahersagen. Aber seitdem drängt es mich, ihm zu Ehren aus meinem Nähkästchen zu plaudern.
Nun, es sind nur Facetten aus einem reichhhaltigen Leben, von denen ich hier berichten kann. Aber Oswald war mehr, als einfach nur soundsoviel Jahre hier und da aktiv. Für mich so sehr ein Leitbild, mehr aus meinem Leben zu machen, als der in Job, TV und Konsum verstrickte Alltag vieler Zeitgenossen.
Bevor ich 1956 geboren wurde ist Oswald aus kulturellem Interesse schon mit dem Fahrrad in Richtung Bulgarien, Griechenland und Türkei unterwegs gewesen. Lebhaft habe ich seine Erzählungen in meiner Erinnerung. Nichts zu essen in Bulgarien und das Glück, ein von einem Bauern, der zum Markt fuhr, ein vom Pferdewagen verlorenes Brot auf der Straße zu finden. Die Unfreundlichkeit mancher Grenzer damals. Wo nur der türkische Grenzer sie wegen ihrer ungewöhnlichen Herkunft zum Tee einlud. Geschichten, die sich auf Radtouren bis Afghanistan und Indien fortsetzten. Wie gesagt, mit dem Fahrrad, vor ca. 60 Jahren.
Wenn Oswald erzählte wurde man still und hat andächtig zugehört. Ich habe ihn mal eingeladen, mit zu kommen, zum Uhu-Brutplatz an der Stadthalle Hagen. Unterwegs entdeckten wir einen Roten Holunder vom fahrenden Auto aus. An der B 236 nahe Freischütz. Und Oswald erzählte, wie die Schwarzwälder Kirschtorte vor Jahrzehnten hier bekannt und eingeführt wurde. Wie er Bäckermeister bei der Firma Kanne war. Wie es zur Auseinandersetzung mit dem Chef kam, wegen der Rezeptur, wo er sich durchsetzte. Wo sie mit seiner Idee grad die erforderliche Nasenlänge der Konkurrenz voraus waren, um im Freischütz Fuß zu fassen. Was damals als beliebtes Ausflugsziel mit der wichtigste Absatzmarkt war. Bei all seinen Erzählungen blieb Oswald herzerfrischend, human, war nie überheblich. So ein außergewöhnlicher, liebenswerter Charakter.
Seine besondere Hingabe galt den Pflanzen. Standorte von Orchideen, Glockenblumen, einem besonders altem und großwüchsigem Pfaffenhütchen. Und vor allem vom Dornigen Hauhechel hat er mir gezeigt. Davon lebt in mir sein Bemühen weiter, diese in unserer Kulturlandschaft selten gewordene Pflanze wieder zu vermehren.
Wie gesagt, ich kann nur einzelne Facetten aus seinem Leben schildern, keinen umfassenden Bericht erstatten. Erwähnen möchte ich abschließend noch, wie Oswald zu seinem 80. Geburtstag auf Geschenke verzichtete; und stattdessen zu Spenden für die NAJU des Kreises Unna aufrief. Ich durfte mit organisieren und ihn fahren, als es zum Treffen mit der NAJU kam, zur Spendenübergabe.. Es war mir immer eine Ehre, mit Oswald zusammen zu sein. Und um es nochmal zu erwähnen, war er mir ein Vorbild, in seiner Bescheidenheit und Menschenfreundlichkeit, mehr aus dem eigenen Leben zu machen, als die breite Masse um uns herum.
Spendenübergabe an die NAJU im Feb. 2013, Foto: Uwe Norra
Einem glaubwürdigen Hinweis auf flügge junge Waldohreulen vom 01.06.2021 konnten wir erst Tage später folgen. Statt der erhofften Waldohreulen entdeckten wir einen Grünspecht und zwei rufende Rebhühner in der Feldflur unmittelbar nördlich des Selmer Stadtrandes.
Kammbläßhuhn im Naturpark s´Albufera (Mallorca) am 01.06.2021, Foto: Uwe NorraKorallenmöwe hautnah am Strand von Port de Pollença (Mallorca) am 02.06.2021, Foto: Uwe NorraZwergschnäpper Männchen im Urwald von Bialowieza (Polen) am 15.06.2021, Foto: Uwe Norra
Am 19.06.2021 kreisten über unserer Siedlung an der Grenze zu Horstmar 7 Störche und ein Mäusebussard. Sie nutzen relativ lange die gute Thermik und zogen in großer Höhe ihre Bahnen. Daher Aufnahmen mit starkem Crop.
Das Findelkind an unserem Segler- und Schwalben-freundlichen Haus meiner Mutter ist wieder ins Eigenheim eingezogen und bis jetzt auch darin geblieben.
2 von 7 kreisenden Weißstörchen, Lünen, 19.06.2021 Foto: Andreas NickelMäusebussard, Lünen, 19.06.2021 Foto: Andreas NickelMauersegler-Findelkind, Lünen, 19.06.2021 Foto: Andreas NickelEigenheim in Lünen, 19.06.2021 Foto: Andreas Nickel
Bei meiner ca. 15 km langer ornithologischen Wanderung durch den Hochwald bei Hemer/Deilinghofen konnte ich u.a. folgendes beobachten: 1 Tannenhäher, 2 Schwarzspechte (ob Paar oder Altvogel mit Jungvogel war nicht erkennbar), 4 Kolkraben (1 Ex. ruft am Ortsrand aus dem Wald + 3 Kolkraben (Familienverband?) im Flugkampf mit einem Mäusebussard über dem Stephanopler Tal), 2 singende Baumpieper, 2 Birkenzeisige (1:1, mit Fluggesang), 3 singende Tannenmeisen, 2 Haubenmeisenreviere (1 x mit flüggen Jungvögeln im Familienverband), an mind. 20 Stellen Sommergoldhähnchen, mind. 2 Dompfaffreviere, > 10 singende Fitisse, ca. 10 singende Dorngrasmücken (meist in den Schonungen), >5 singende Singdrosseln, einzelne Buntspechte mit flüggen Jungvögeln sowie 1 Rotmilan.
Tannenhäher in einem „noch“ intakten Teil des Hochwaldes bei Deilinghofen….am 19.06.2021 (Foto:Gregor Zosel)„Frühstückszeit“….am 19.06.2021 (Foto:Gregor Zosel)Zwischen den Zapfen ist der Tannenhäher gut getarnt….am 19.06.2021 (Foto:Gregor Zosel)Mittlerweile auch ein seltener Anblick: Birkenzeisigmännchen auf seiner Singwarte….am 19.06.2021 (Foto:Gregor Zosel)Heute hatte ich das Gefühl, dass durch den großen Verlust an Fichtenwaldbeständen, die Sommergoldhähnchen in den übriggebliebenden Waldgebieten „enger“ zusammenrücken.….am 19.06.2021 (Foto:Gregor Zosel) Haubenmeise im Hochwald.….am 19.06.2021 (Foto:Gregor Zosel)
Das frühe Aufstehen hat sich alleine schon gelohnt, wenn man Auge in Auge vor einem Rehbock steht. Nach einem gegenseitigem Betrachten, ging dann jeder seines Weges ..….am 19.06.2021 (Foto:Gregor Zosel)
Leider bleiben dem Besucher der OAG-Seite diese 2 folgenden Bilder nicht ersparrt. Hier stand einst ein alter Hochwald, teilweise aus Uralt-Fichten. Vor dem Fichtensterben war hier der Lebensraum von einem zweiten Tannenhäherpaar, Kolkrabe, Schwarzspecht sowie Wespenbussard. Diese Mondlandschaft ist nun wieder aus wirtschaftlichen Aspekten nur mit reinen Nadelhölzern aufgeforstet. Der Mensch lernt nicht dazu!.….am 19.06.2021 (Foto:Gregor Zosel)Soweit das Auge reicht: Setzlinge von Nadelbäumen.….am 19.06.2021 (Foto:Gregor Zosel)
Bei meiner heutigen Wanderung bei Hemer/Deilinghofen habe ich ab etwa Sonnenaufgang (5.15 Uhr) bis ca. 11 Uhr nebenbei grob die Schmetterlinge direkt am Wegesrand erfasst. Dabei notierte ich, ohne gezielte Suche, alle „größeren“ Falter, die ich bis zu ca. 3 Meter Abstand zum Weg entdeckte. Kleinere Nachtfalter wie z.B. Motten oder Wickler, habe ich nicht gezählt. Hier lag die Zahl der umherfliegenden Insekten zu hoch bzw. war zu unübersichtlich für eine „beiläufige“ Bestandserfassung. Denn mein Hauptaugenmerk lag natürlich bei der Vogelwelt!. Im Ganzen war die Beobachtungsliste auf dem ca. 15 km langem Wanderweg doch ernüchternd. Die etwas höheren Zahlen einiger Schmetterlingsarten darf nicht hinüber hinwegtäuschen, dass auch im Hochwald das Artensterben zu beobachten ist. So stand auf besagter Liste am Ende folgende Minimumzahlen: 17 Kleine Füchse, 3 Distelfalter, nur 3 unbestimmte Weißlinge, 10 Rostfarbige Dickkopffalter, 2 Hauhechelbläulinge, 2 Kleine Wiesenvögelchen, 12 Pantherspanner, 9 Rotkragen-Flechtenbärchen, 1 Hartheuspanner, 1 Moorwald-Adlerfarnspanner, 1 Labkrautspanner (unbestimmt), 14 Nachfalter (nicht bestimmbar im Flug) sowie 3 Schmetterlinge, wo ich nicht erkennen konnte , ob Nacht- oder Tagfalter. Die ornithologischen Beobachtungen folgen in einer Extra-Meldung!
Einer von 3 Distelfalter….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Sie gehörten zu den „häufigeren“ Arten am heutigen Tag: die Rostfarbigen Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus)….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Mindestens stolze 17 Exemplare vom Kleinen Fuchs durfte ich heute notiren. Alleine 6 Ex. in einem einzigen blühenden Brombeerbusch….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Nur 2 Hauhechelbläulinge waren eine sehr magere Ausbeute….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Bei den Nachtfalter war er der Sieger: der tagaktive Pantherspanner….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Wie dieser Nachtfalter zu seinem Namen kam, kann man auf dem Bild gut erkennen: Rotkragen-Flechtenbärchen (Atolmis rubricollis). Er bevorzugt Misch- und Nadelwälder mit hohem Fichtenanteil. Sein Bestand wird sicherlich mit dem Fichtensterben in den nächsten Jahren einbrechen….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Er saß mitten auf dem Weg: ein Hartheu-Spanner (Siona lineata)….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Bei diesem Labkrautspanner bin ich mir nicht sicher, ob es sich um den Graubinden- oder um den Breitbinden-Labkrautspanner handelt….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Noch soeben mit Teleobjektiv im Unterholz erwischt: ein Moorwald-Adlerfarnspanner (Petrophora chlorosata)….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Auch die Zahl der „größeren“ Käfer war heute sehr „übersichtlich. Hier zwei Rüssel-Rotdeckenkäfer (Lygistopterus sanguineus) beim Liebesspiel….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Gefleckter Schmalbockkäfer (Leptura maculata) auf einer Margarite….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Er leuchtet besonders schillernd in der Morgensonne: der Grüne Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis)….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)Männchen der veränderlichen Krabbenspinne (Misumena vatia)wartet auf Beute….am 19.06.2021 (Foto: Gregor Zosel)
Im Kreis Unna gibt es an verschiedenen Orten Mäusebussard-, Habicht- und Rotmilan-Nachwuchs zu beobachten; hinzu kommt ein zweites Wespenbussard-Brutrevier.
Junger Habicht im Lettenbruch-Nord am 18.06.21 (Foto: C. Rethschulte).Mäusebussard-Nachwuchs in Dortmund (12.06.21, Foto: C. Rethschulte).Junge Habichte im Kreis Unna am 16.06.21 (Foto: C. Rethschulte).Rotmilan-Nestling im Kreis Unna am 14.06.21 (Foto. C. Rethschulte).Rotmilan-Nestling im Osten von Bönen am 19.06.21 (Foto. C. Rethschulte).Adulter Rotmilan im Osten von Bönen am 19.06.21 (Foto: C. Rethschulte).Wespenbussard auf dem Horst im Osten von Bönen am 19.06.21 (Foto: C. Rethschulte).Steinkauz in Altenbögge, auch er sollte Nachwuchs haben (16.06.21, Foto: C. Rethschulte).Juvenile Bachstelze im NSG Lettenbruch am 18.06.21 (Foto: C. Rethschulte).Kleiner Heufalter im NSG Lettenbruch am 18.06.21 (Foto: C. Rethschulte).Gebänderte Prachtlibelle im NSG Lettenbruch am 18.06.21 (Foto: C. Rethschulte).
Im HRB der Seseke fiel mir unter den >8 Graureihern ein sehr dunkel gefärbter Reiher auf, wahrscheinlich ein Jungvogel, der etwas aus der Art geschlagen erscheint, ein Purpurreiher dürfte eher brauner gefärbt sein. Über dem Becken >25 Mauersegler, ~10 Rauch- und ~10 Mehlschwalben. Am Ufer 6 Kiebitze, 2 Waldwasserläufer und 6 Bachstelzen. In der Seseke Teichhühner mit 6 Küken.
Sehr dunkler, wohl junger Graureiher. 19.06.21 Foto: Hartmut PeitschDer Unterscheid zum alten Graureiher ist sehr deutlich… 19.06.21 Foto: Hartmut PeitschMauersegler mit vollem Kehlsack, 19.06.21 Foto: Hartmut PeitschTeichhühner in der Seseke. 19.06.21 Foto: Hartmut Peitsch
Wie schon von Gregor Zosel beschrieben, ist der Höhepunkt der Brutzeit bei vielen Vögeln erreicht oder überschritten. In den Hemmerder Wiesen heute noch Gesang von Gartengrasmücken, Dorngrasmücken, >3 Sumpfrohrsängern, 1 Gelbspötter, 1 Nachtigall, 1 Kuckuck. Gestern, 17.06., ebenda sogar noch 3 Kuckucke (2,1), wobei das Weibchen diesmal der grauen Morphe angehörte – also nicht identisch mit dem zuletzt hier beobachteten Weibchen (braune Morphe), >2 Kiebitze. Die 4 (!) Jungstörche im Grenzbereich zur Horster Mühle sind inzwischen fast ausgewachsen.
Am Mittwoch, 16.06., über Frdbg.-Hohenheide ein kreisender, männlicher Wespenbussard. Der Vogel erinnerte vom Färbungstyp sehr an ein Männchen, das am 29.05.21 über dem Hemmerder Schelk kreiste und schließlich nach SO abflog. In den Bielenbüschen bei Frdbg.-Frömern flügger Waldkauznachwuchs (> 2 Jungvögel)
Aus dem Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gibt es vom Besuch am letzten Wochenende, 13.06., zu berichten, dass das mehrfach gemeldete Flussregenpfeifer-Paar die Brut in einem Filterbecken erfolgreich zu Ende gebracht hat: 4 muntere Jungvögel! Ebenda erwähnenswert – ein nach Libellen jagender Baumfalke.
Abschließend einige Bemerkungen zu den vielfach zu beobachtenden alarmierenden Bestandseinbrüchen oder Totalausfällen bei vielen Schmetterlingen. Auch die von Gregor Zosel gemeldeten Falter trösten nur wenig über die geringen Individuen- und Artenzahlen hinweg. Nach meinen Beobachtungen scheinen neben den fortbestehenden negativen Einflüssen wie Lebensraumzerstörung und Pestizideinsätzen zunehmend auch Temperatur-Extreme eine Rolle zu spielen. Ein entscheidender Zeitabschnitt ist hier das Winterhalbjahr, das Schmetterlinge als Ei, Puppe, Raupe oder Falter in einem Ruhezustand überstehen. Sinkende Temperaturen leiten die Winterpause ein – steigende Temperaturen beenden sie schließlich. Unter Zuchtbedingungen kann man die Winterruhe einer Schmetterlingspuppe durch künstliche Kälte- und dann Wärmereize von mehreren Monaten auf wenige Wochen verkürzen. Gerade im vergangenen Winter hatten wir nach eigenen Wetteraufzeichnungen mehrfache Wechsel zwischen Phasen mit starken Frösten und anschließenden Warmperioden mit zweistelligen Temperaturen. „Falsche“ Temperaturanreize können eine optimale Synchronisation der Lebenszyklen mit der für die Fortpflanzung nötigen Entwicklung der Vegetation empfindlich stören. Auch tödliche Krankheiten oder Pilzbefall treten in feuchtwarmen Wintern gehäuft auf.
Noch immer sind bis zu drei Kuckucke in den Hemmerder Wiesen sehr aktiv. Hier ein Männchen, das ein Weibchen begleitet, 17.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer) … beachtlich im dortigen Storchenhorst ist auch die stolze Zahl von 4 (!) fast flüggen Jungvögeln …, 17.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer)… auch wenn die Flügel längst noch nicht tragen, wird die Flugmuskulatur schon fleißig trainiert …, 17.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer)… kurz nacheinander bringen beide Altvögel reichlich „Kraftfutter“ (vermutlich Mäuse), 17.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer)Kreisender Wespenbussard-Mann über Frdbg.-Hohenheide. Die Bildmontage zeigt zwar große Ähnlichkeit mit einem Männchen über dem Hemmerder Schelk am 29.05., lässt aber doch kleine Unterschiede erkennen, 16.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer)Nach Libellen jagender Baumfalke im Ruhrtal bei Frdbg.-Langschede …, 13.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer)Die „Zitterpartie“ der langen Brutzeit im Filterbecken des Wassergewinnungsgeländes (Frdbg.-Langschede) ist erfolgreich überstanden. Der schon sehr mobile Nachwuchs wird jetzt von beiden Altvögeln umsorgt, 13.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer)Mit wenigen derzeit fliegenden Exemplaren der zweiten Generation ist der einstige „Allerweltsfalter“ Kleiner Fuchs auch in diesem Jahr „dünn gesät“ (Frdbg.-Hohenheide) ..,14.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer)… das für mich erste Raupennest einer anderen Allerweltsart im Brennesselsaum: Tagpfauenauge, 17.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer)… eine Schönheit aus der Gilde der Nachfalter: Perlglanzspanner (Campaea margarita), an der Haustürbeleuchtung (Frdbg.-Hohenheide), 17.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer)In eigenen Wetteraufzeichnungen (graphische Umsetzung: Hermann Knüwer) zeigen die täglichen Minimum- und Maximumtemperaturen von November 2020 – April 2021 immer wieder Wechsel zwischen sehr warmen und sehr kalten Phasen. Besonders extrem fallen sechs „Eistage“ (konstant unter Null) im Februar auf – mit einem Temperaturtiefststand von minus 17,5 °C, dem schon wenige Tage später Tagesmaxima bis plus 17,8 °C folgen. Auch vor Weihnachten liegen „frühlinghafte“ Tage mit zweistelligen Tageswerten – nach einem frostigen Novemberende. Schwierige Verhältnisse für Überwinterer, die es gern konstant kalt haben, 18.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer / Hermann Knüwer)Als kleiner Hoffnungsschimmer zeigt sich dieser stark abgeflogene Distelfalter in den Hemmerder Wiesen, der als wanderaktiver Falter schon Hunderte Kilometer hinter sich haben dürfte. Vielleicht sorgt diese Art durch nachwachsende Generationen für mehr Schmetterlinge im Spätsommer. Auch aus anderen Teilen des Landes gibt es Meldungen von Distelfaltereinflügen, 18.06.2021 (Foto: Bernhard Glüer)