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Großer Schillerfalter

von Janine Teuppenhayn, Bönen

Heute, am 17. Juni, entdeckte ich erstmals in unserem Hausgarten einen Großen Schillerfalter. Er saß am Teich auf einem Stein und trank. Es handelte sich um ein Männchen. Damit ist die 36. Schmetterlingsart in unserem kleinen Garten fotografisch dokumentiert. Erst kürzlich, am 1. Juni, fand ich nachts beim Schneckensammeln einen Mittleren Weinschwärmer.

Fotos von Herbert und Janine Teuppenhayn

Großer Schillerfalter – Flügelunterseite
In dieser Position war noch nicht zu erkennen, dass es sich um ein Männchen handelt
Erst beim Öffnen der Flügel wurde das markante Blau erkennbar.
Noch einmal von vorne
Handy-Fotos von einem Mittleren Weinschwärmer, gefunden am 1. Juni

Bönen: Brutnachweis Mittelspecht im Mergelwald, 09.06.2024

von Janine Teuppenhayn

Wie am 23. Mai berichtet, konnten wir neben zwei fütternden Buntspechtpaaren mit Jungen auch einen Mittelspecht futtertragend in unserem Garten beobachten, was bereits als indirekter Bruthinweis zu deuten war.
Am 5.6. folgte nun erstmals ein junger Mittelspecht seinem Elternteil (Mutter oder Vater ?) in unseren Garten, wo wir die Fütterung direkt beobachten konnten. Leider bekamen wir ausgerechnet ab dem Tag neue Fenster, sodass von den lauten Arbeiten für die Mittelspechte wohl eine Störung ausging und sie seitdem nicht wieder gesichtet wurden.

Fotos von Herbert und Janine Teuppenhayn

5.6. Mittelspecht am Knödel
5.6. Mit Futter in der Gleditschie
5.6. Mittelspecht-Junges dort in Warteposition
5.6. Elternteil und Junges
5.6. Fütterung
5.6. Fütterung
Zum direkten Vergleich: Fütterung bei den Buntspechten (Männchen und Junges) am 30.5.
30.5. Die jungen Buntspechte haben schnell von den Eltern gelernt, wo es das Futter gibt. Inzwischen sind sie schon „Selbstversorger“

Kreis Unna/NSG Lettenbruch: Habicht- und Mäusebussard-Nachwuchs – ein Nachtrag (07.06.2024, C. Rethschulte)

Nach der vorausgehenden, grausigen Meldung über die willentliche Tötung von mehreren Wanderfalken in Lünen, Lengerich und Hagen, kann es vielleicht ein wenig trösten (oder auch nicht), wenn anderenorts über erfolgreiche Greifvogelbruten berichtet werden kann. Wie bereits am 05.06.24 auf dieser Seite gemeldet, gibt es Habicht-Nachwuchs im NSG Lettenbruch. Dieser zeigt sich von bekannter Stelle aus auch heute wieder…
… Doch nach einem Perspektivenwechsel des Chronisten ergibt sich unverhofft dieses Bild: Nebeneinander stehend, zwei propere Habicht-Nestlinge. Damit ist die noch offene Frage geklärt: Es gibt zwei Geschwister – wie übrigens auch im letzten Jahr im gleichen Revier – allerdings in einem anderen (Nachbar-)Horst (07.06.24, Fotos: C. Rethschulte).
Bei den Mäusebussarden im Kreis Unna ist eine weitere Brut in den Wäldern bei Bergkamen-Overberge von Erfolg gekrönt: Heute zeigt sich auch hier zumindest ein Pullus in einem noch immer stark begrüntem Horst. Die Geschwisterfrage dazu bleibt noch offen (07.06.24, Foto: C. Rethschulte).
Hier (bei Kamen-Rottum) wird ein adulter Mäusebussard von einer Rabenkrähe bedrängt …
… Dieser Bedrängung kann er sich jedoch nach kurzer Zeit entziehen (07.06.24, Fotos: C. Rethschulte).

Werne/Rieselfelder: Löffler, Baumfalke, Kiebitz, Sumpfrohrsänger etc. am 06.06.2024 (A. Steinweg)

In den Rieselfeldern gab es heute zur Mittagszeit als Highlight 3 Löffler (!) auf einer der in diesem Jahr zahlreichen Flachwasserstellen zu beobachten. Nachdem sie mich bemerkt hatten, flogen sie eine Ehrenrunde, ließen sich dann aber etwas weiter weg erneut nieder. Außerdem erwähnenswert ein ausdauernd und erfolgreich nach Großinsekten jagender Baumfalke sowie im südlichen Teil ein Kiebitzpaar, welches energisch überfliegende Bussarde vertrieb. Jungtiere waren aber aufgrund der Entfernung und des Bewuchses nicht auszumachen. Zudem noch 2 Sumpfrohrsänger, mindestens 3 singende Rohrammern, mindestens 3 Dorngrasmücken, 4 Wiesenschafstelzen, 1 rufender Kuckuck, 1 Silberreiher, 2 Graureiher, 1 überfliegender Weißstorch und 2 Mäusebussarde. In weiterer Entfernung war ein etwa 10 Exemplare starker Kiebitztrupp zu sehen, der in nordöstliche Richtung abflog.
Aufgrund der zahlreichen Wasserflächen sind in diesem Jahr besonders viele Großlibellen im Gebiet, v. a. Blaupfeil, Plattbauch und auch Vierfleck.

Bönen: Neuntöter, Gebirgsstelzen u.a. am 06.06.2024 (H. Peitsch)

Im HRB der Seseke sehr wenige sichtbare Vögel. Bis auf 3 Nilgänse, 2 Blässhuhner, 3 Graureiher, 2 Kuckucke und einige singende Rohrammern und Sumpfrohrsängern nichts los. Ob der Fuchs da am Werke ist?

Dazu passt eigentlich nicht, dass eine Ricke dort zwei Kitze aufzieht, die zudem noch recht zutraulich erscheint.

Am gegenüberliegenden Kleykamp haben 2 Neuntöterpaare ein Revier, heute waren dort auch 2 Hohltauben und eine fünfköpfige Gebirgsstelzen-Familie zu sehen.

Ricke mit zwei Kitzen, 06.06.24 Foto: Hartmut Peitsch
Ricke mit zwei Kitze, 06.06.24 Foto: Hartmut Peitsch
Neuntöter auf Wachposten, 06.06.24 Foto: Hartmut Peitsch
Neuntöter auf Wachposten, 06.06.24 Foto: Hartmut Peitsch
Wohl junge Gebirgsstelze am Sesekeweg. 06.06.24 Foto: Hartmut Peitsch
Wohl junge Gebirgsstelze am Sesekeweg. 06.06.24 Foto: Hartmut Peitsch
Hohltauben am Kleykamp. 06.06.24 Foto: Hartmut Peitsch
Hohltauben am Kleykamp. 06.06.24 Foto: Hartmut Peitsch
Ein Junghase voller Lebensfreude auf dem Sesekeweg. 06.06.24 Foto: Hartmut Peitsch
Ein Junghase voller Lebensfreude auf dem Sesekeweg. 06.06.24 Foto: Hartmut Peitsch

Bönen/NSG Lettenbruch: Habicht- und Mäusebussard-Nachwuchs, Rotmilan, Sperber, Neuntöter, Grauschnäpper etc. am 02./05.06.2024 (C. Rethschulte)

Auch von den (frühen) Greifvogelarten ist Nachwuchs zu vermelden: Hier ein Habicht-Pullus aus dem nördlichen Teil des NSG Lettenbruch. Ob sich noch ein Geschwisterteil im Horst befindet, muss sich noch zeigen. Im Umfeld des Horstes auch ein unbestimmter Baumläufer und ein Grauschnäpper-Paar …
… der Mäusebussard-Pullus ist wohl noch ein bisschen jünger. Auch hier bleibt die Frage nach Geschwistern noch offen (05.06.24, Fotos: C. Rethschulte).
Dieser Rotmilan fand sich beim Überflug über die Werstoffaufbereitungsanlage in Bönen direkt von Vertretern der sich dort aufhaltenden Krähenschar attackiert und ergriff die Flucht (05.06.24, Foto: C. Rethschulte).
Männlicher Neuntöter in seinem Revier am Kleykamp …
… weiblicher Neuntöter im westlichen Teil des NSG Lettenbruch. Diese zwei Fotos wurden bereits am 02.06.24 aufgenommen (Fotos: C. Rethschulte).
Neuntöter-Männchen im zentralen Teil des NSG Lettenbruch (05.06.24, Foto: C. Rethschulte).
Und zum guten Schluss: Auch der Buntspecht-Nachwuchs hat – nachdem er von seinen Eltern bestens mit Fettfutter aus unserem Garten genährt wurde – nunmehr selbst die Gartenfütterung erkannt und erreicht. In diesem Fall hat der Jungspecht jedoch etwas Pech. Die Fütterung ist bereits geleert worden (30.05.24, Foto: C. Rethschulte).

Fröndenberg / Unna: Flussregenpfeiferbruterfolg, weitere Waldohreulen, erste Bilanz der Mauerseglerkolonie in der Stiftskirche, Baumpieper-Brutverlust, Kiebitze u.a., 05.06.2024 (B.Glüer)

Freud und Leid liegen gerade in der Hauptbrutzeit der Vögel oft nah beieinander. Vor allem bei rückläufigen Arten erfreut jeder Fund und erst recht jeder Bruterfolg – und es schmerzt ganz besonders, wenn Bruten dann doch scheitern. Die Kiebitzsaison hat ihren Höhepunkt überschritten und eine vorläufige Bilanz – etwa für die Hemmerder Wiesen – ist doch ernüchternd. Ein gutes Dutzend Gelege (im Grünland teils nicht einsehbar) hätte rechnerisch mit je 4 Eiern in der Summe >40 Jungkiebitze hervorgebracht. Tatsächlich ist wohl nur ein halbes Dutzend flügge geworden. Eines von mehreren Nachgelegen (nach Verlust der Erstbrut) steht noch im besonderen Fokus (siehe Fotos unten).

Im Wassergewinnungsgelände (Frdbg.-Langschede) hat es bisher nur ein Flussregenpfeifer-Paar (von drei Paaren) bis zur Halbwüchsigkeit von 4 Jungen geschafft.

Im Bausenhagener Schelk verläuft die Brutsaison für die Baumpieper (vgl. Meldung vom 30.05.) weniger erfreulich: eine besiedelte Aufforstungsfläche wurde dieser Tage mit Freischneidern von einem sechsköpfigen Arbeitstrupp kahlgeschoren. Mitbetroffen waren/sind hier unter anderem auch Bruten von Goldammern, Neuntöter, Dorngrasmücken, Fitissen u.a.. Im Gespräch mit dem während der Arbeiten herbeigerufenen Förster und dem Waldbesitzer konnte zwar eine Vereinbarung gefunden werden, die verbliebene Bereiche für vier Wochen schont, doch grundsätzlich sind solche Arbeiten im Zuge von Wiederaufforstungen üblich und absolut legal. Bezugnehmend auf den Kommentar von A. Steinweg (vgl. seine Meldung vom 30.05.) sei hier gesagt, dass es eine häufig gemachte Erfahrung ist, dass Gespräche mit Verantwortlichen für verhängnisvolle Pflege- oder Mäharbeiten zwar den einen oder anderen kleinen Erfolg bringen, doch die Problematik grundsätzlich nicht aus der Welt schaffen.

Eine unter Mithilfe von Hermann Knüwer durchgeführte erste Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche ist auch nur „eingeschränkt“ erfreulich. So konnte eine seltene Vierer-Brut gefunden werden (=4 Eier!). Der Abwärtstrend der Brutpaarzahlen insgesamt setzt sich andererseits jedoch fort: so gibt es nur 14 begonnene Bruten (gegenüber zunächst 18 Bruten im letzten Jahr). Alle Bruten wurden spät begonnen (wie auch in den Vorjahren). Das heißt, es war erst ein einziger Jungvogel am Tag der Kontrolle geschlüpft – ansonsten gab es nur Eier. Insgesamt lagen 7 Eier neben den Nestern, was für Stress und Konkurrenzkämpfe spricht. In einer Brutnische lag ein toter Altvogel.

Als uneingeschränkt erfreulich sei am Schluss der Nachweis einer fünften Waldohreulenbrut (vgl. auch Meldung von H. Knüwer und anderen am 31.05.) im Unnaer Stadtgebiet genannt (gemeldet durch Janett Kate vom „Orni-Stmmtisch“/Frdbg.). Mindestens 2 flügge Jungvögel ließen gestern, 04.06., ihre Bettelrufe hören.

„Halbstarker“ Nachwuchs bei den Flussregenpfeifern im Wassergewinnungsgelände in Frdbg.-Langschede …, 02.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… trotz schon weitreichender Befiederung muss „Mama“ immer wieder wärmen. Aber maximal schafft sie es nur bei 3 ihrer 4 Sprösslinge, sie zu bedecken (im kühlen Nass ohnehin nicht wirklich zielführend), 02.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
Mauersegler schaut in seiner Brutnische im Turmkegel der Stiftskirche/Frdbg. über die Mauerkante nach unten in die Tiefe …, 01.06.2024, (Foto: Hermann Knüwer)
… auf der künstlichen Schwegler-Nistschale wird auch hier noch gebrütet. Nur in einem von 14 Mauersegler-Gelegen ist bisher ein einziger Jungvogel geschlüpft. Beachtlich ist hingegen der Lausfliegenbefall, 01.06.2024, (Foto: Hermann Knüwer)
Futter tragender Baumpieper auf dem Weg zu seinen Jungen im Nest (Bausenhagener Schelk) …, 01.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… drei Tage später bietet sich hier dieser Anblick! Es gab eine nicht unübliche und absolut legale Pflegearbeit, 04.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
… das Baumpieper-Paar ist auf einer Nachbarfläche zu sehen. Das Männchen (rechts) – fast ununterbrochen singend – versucht das Weibchen zu einer Nachbrut zu stimulieren, denn die Erstbrut ist offensichtlich verloren. 04.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
Redensartlich hat der Wald überall Augen, die jeden Besucher (heimlich) beobachten. Hier gehören sie einem Waldkauz in seinem Tagesversteck (Bausenhagener Schelk), 04.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)
Mit Augenmaß wird schweres Gerät bei der Feldbestellung am markierten Kiebitz-Nachgelege vorbeigelenkt (Hemmerder Wiesen) …, 04.06.2024, (Foto: Hermann Knüwer)
… die Mühe führte (vorläufig) zu einem befriedigenden Ergebnis: Der Mais ist nach langen Regenperioden endlich im Boden und das Kiebitzweibchen brütet unbeirrt auf seiner ausgesparten Brutinsel (Pfeil), 05.06.2024, (Foto: Bernhard Glüer)

Unna/Fröndenberg: VSG Hellwegbörde, 03./04.06.2024 (F. Prünte)

Anders als in der Lippeaue im Kreis Unna, in der BeobachterInnen bereits an zwei verschiedenen Orten Nachweise des Wachtelkönigs in dieser Saison erbrachten, war die zweite nächtliche Kontrolle des Vogelschutzgebiets Hellwegbörde im Kreis Unna zwischen Fröndenberg-Strickherdicke und Unna-Hemmerde wieder nachweisfrei. Leider war in der Nacht vom 03. auf den 04.06.2024 auch keine Wachtel zu hören.

Die bereits von Hermann Knüwer bzw. Ute Becker und Bernhard Glüer gemeldeten zwei jungen Waldohreulen bei Lünern fiepten noch immer. An 11 Stellen im VSG waren singende Sumpfrohrsänger zu hören. Im Vergleich zum ersten Kartierdurchgang vor zwei Wochen mit 5 Sängern dürften die Brutbestände der Art jetzt weitestgehend aufgefüllt sein.

Im Gegensatz dazu waren die drei noch im Mai festgestellten Nachtigallen jetzt still (oder abwesend).

Neben rufenden Laubfröschen nördlich der Bahnlinie Unna-Soest waren auch wieder rufende Exemplare im Hemmerder Ostfeld aus einem Getreideschlag mit einer Vernässungsstelle zu hören.

Fröndenberg/Schwerte: Flussregenpfeifer, Haubenmeise, Baumfalke, Rohrweihe, 02.&04.06.2024 (K.&A.Matull, P.Krüger)

Seit einigen Tagen taucht auf der Kiebitzwiese in Fröndenberg zu unterschiedlichen Zeiten regelmäßig ein Flussregenpfeifer auf, welcher im weiteren Verlauf stets in östliche Richtung abfliegt. Ebenda am Sonntag (02.06.) mit einer Haubenmeise am alten Aussichtshügel eine recht seltene und ungewöhnliche Beobachtung.

An der Röllingwiese in Schwerte heute für einige Minuten ein jagender Baumfalke. Im letzten Jahr konnten zumindest wir hier erstmalig seit vielen Jahren während der Brutzeit keine einzige Beobachtung dieser Art verzeichnen. Darüber hinaus, fast zeitgleich, erneut die bereits bekannte weibliche Rohrweihe.

Flussregenpfeifer auf der Kiebitzwiese am 02.06.2024. Im gesamten Frühjahr konnten wir hier seit Jahren keinen einzigen beobachten. (Foto: Klaus Matull)
Ungewöhnlich am alten Aussichtshügel: Eine rufende Haubenmeise am 02.06.2024. (Foto: Andre Matull)


Nach langer Abstinenz erfreulicherweise ein jagender Baumfalke über der Röllingwiese in Schwerte am 04.06.2024. (Foto: Peter Krüger)
Ebenda die bekannte Rohrweihe. 04.06.2024 (Foto: Peter Krüger)

Bergkamen/Ökologiestation und Umland: Weißstorch, Teichrohrsänger, Neuntöter, Rohrweihe etc. am 04.06.2024 (A. Steinweg)

Bei einem kurzen morgendlichen Besuch der Ökologiestation konnte ich zunächst einen Mittelspecht und einen lautstarken Buntspecht-Familienverband beobachten. Vom Beobachtungsturm aus waren auf der Weißstorchplattform ein Altvogel mit mindestens 3, eher 4 Jungvögeln zu sehen. Am und im Teich 2 singende Teichrohrsänger, ein Paar Blässhühner mit 4 Jungen, ein weiterer Altvogel auf einem Nest. Dort außerdem noch 2 Singdrosseln, mehrere Dorngrasmücken und eine kurz singende Nachtigall.
In der Feldflur westlich der Ökologiestation waren aus den Getreidefeldern unzählige Wiesenschafstelzen zu hören und kurz zu sehen. Ein Nest muss sich offensichtlich im Mittelstreifen des Feldweges befinden, denn als ich diesen Weg entlangging, flog plötzlich ein Weibchen auf und versuchte mich lautstark mit einer schauspielerischen Glanzleistung zu verleiten. Dort auch mindestens eine kurz singende Feldlerche.
Im anschließenden Heckenkomplex konnte ich noch ein Neuntötermännchen beobachten, außerdem ein überfliegendes, Beute tragendes Rohrweihenmännchen.
Auf dem Rückweg noch ein Habichtmännchen, welches mit hohen Tempo in ein Feldgehölz schoss und die dort anwesenden Rabenkrähen aufscheuchte.
Nachtrag: Später am Nachmittag konnte ich vermutlich dasselbe Rohrweihenmännchen minutenlang bei der schließlich auch erfolgreichen Jagd (Feldmaus) beobachten.
Es scheint damit offensichtlich, dass in der Lippeaue eine Brut stattfindet.

Wickede: Bruterfolg bei Flussregenpfeifern am 03.06.2024 (Marvin & Hannah Stahl)

Eine erfreuliche Nachricht vom frisch renaturierten Flussabschnitt in Wickede. Die großzügig angelegten Kiesbänke, unmittelbar vor der Ruhrpromenade, wurden in diesem Jahr prompt von Flussregenpfeifern in Beschlag genommen. Bereits am 16.04. konnten in diesem Bereich mind. 3 balzende Vögel beobachtet werden. Heute ergab eine sporadische Nachkontrolle dann tatsächlich mind. 2 (eher 3) Jungvögel. Während der Altvogel mit seinem gelben Augenlid noch relativ auffällig schien, waren die Jungvögel inmitten der Kieselsteine nahezu unsichtbar, lediglich die Bewegung verriet ihren Standort. Nach einem kurzen Ausflug an der frischen Luft, huschten die kleinen Flussregenpfeifer wieder unter die wärmenden Federn ihrer Mutter. Übrigens geht das auch andersrum, an heißen Tagen durchtränken die Altvögel ihr Bauchgefieder mit Wasser, laufen schnell zu den Jungen und kühlen sie damit.

Erstaunlich wie schnell die Renaturierung hier einen ersten nennenswerten Erfolg zu Tage gefördert hat.

Frisch renaturierter Ruhrabschnitt östlich der Ruhrbrücke, hier auf der ersten Kiesbank haben Flussregenpfeifer dieses Jahr erfolgreich gebrütet, 23.05.2024 Foto: Marvin Stahl
Eine Belegaufnahme mit dem Handy dokumentiert den Erfolg. Der Altvogel hudert mind. 2 halbstarke Jungvögel, 03.06.2024 Foto: Marvin Stahl

Lünen: Besondere Drohne am zukünftigen NSG Horstmaer See, 30.05.2024 (Volker Heimel)

Man staunt als Ornithologe nicht schlecht, die erste Adler-Drohne am Horstmarer See zu erleben. Mit mindesten 1,20 m Spannweite hat das Fluggerät einen Frontpropeller und ein Rechteck-Kastenprofil im Querschnitt des Buges. Die Drohne verfügt über ein vertikales, V-förmiges Steuer, das sie von jedem Vogel unterscheidet. In großer Höhe sind der Propeller und das V-Steuer wohl nicht immer zu erkennen. Die Drohne fliegt ausschließlich wie ein Flugzeug im Segelflug. Flügelbewegungen gibt es nicht. Ein piependes Geräusch verrät das technische Gerät.

Ob durch die beinahe echte Adler-Silhouette Wasservögel gestört werden, kann noch nicht geklärt werden. Manche scheinen das Ufer zu verlassen und sich ins Wasser zu begeben.

Adlerdrohne
Flugobjekt in Adlerform, Horstmarer See Lünen, 30.05.2024 Belegfoto: Volker Heimel
Adlerdrohne
Flugobjekt in Adlerform, Horstmarer See Lünen, 30.05.2024 Belegfoto: Volker Heimel
Adlerdrohne
Flugobjekt in Adlerform, Horstmarer See Lünen, 30.05.2024 Belegfoto: Volker Heimel
Adlerdrohne
Flugobjekt in Adlerform, Horstmarer See Lünen, 30.05.2024 Belegfoto: Volker Heimel

Unna: weitere erfolgreiche Bruten der Waldohreule (U. Becker, A. Bienengräber, H. Knüwer)

Den von Falko Prünte in der Nacht vom 20. auf den 21. Mai nachgewiesenen Waldohreulenbruten in Bausenhagen (mind. 2 Jungv.) und Lünern (mind. 3 Jungv.) können nun zwei weitere erfolgreiche Bruten hinzugefügt werden. Eine fand in Hemmerde statt (2 flügge Jungv.) [A.B.], die andere in Mühlhausen (3 flügge Jungv.) [U. B.]. Von den drei Jungvögeln in Lünern rufen gegenwärtig noch zwei [H.K]. Auch wenn die nächtlichen Standortlaute der jungen Eulen manchem Anwohner den Schlaf rauben mögen, so sollte uns das Vorkommen dieser nicht gerade häufigen Eulenart doch freuen.

drei junge Waldohreulen in Mühlhausen am 31.05.24
drei junge Waldohreulen in Mühlhausen am 31.05.24 (Foto: U. Becker)
Ein Altvogel hält nahebei Wache.
Ein Altvogel hält nahebei Wache. (Foto: U. Becker)
eine von zwei jungen Waldohreulen in Lünern am 31.05.24
eine von zwei jungen Waldohreulen in Lünern am 31.05.24 (Foto: H. Knüwer)

Reaktion auf Artikel von B. Glüer vom 30.05.2024 (A. Steinweg)

Lieber Bernhard Glüer,
zunächst vielen Dank dafür, dass du zum wiederholten Male und völlig zurecht auf die übertriebenen und unzeitgemäßen „Pflegemaßnahmen“ an Feldrainen hinweist. Ich rege mich darüber auch immer wieder auf. In diesem Zusammenhang frage ich mich allerdings, ob du oder andere Mitstreiter der OAG schon einmal die Verantwortlichen auf ihr unsinniges Tun hingewiesen hast, damit dies in Zukunft nicht mehr passiert. Dass eine direkte Ansprache manchmal durchaus zielführend sein kann, habe ich selbst vor zwei Jahren erfahren. Bei einem Spaziergang durch den Sandforter Forst habe ich mich sehr darüber aufgeregt, dass die Hochstaudenflur (überwiegend Brennessel) entlang der Wege meterbreit abrasiert war. Ich habe daraufhin Kontakt zur gräfischen Verwaltung aufgenommen, allerdings ohne große Hoffnung auf Erfolg. Ein paar Tage später rief mich der Graf persönlich zurück und wir hatten ein langes Gespräch über unterschiedliche Naturschutzthemen. Ich konnte ihn davon überzeugen, dass ein Stehenlasssen der Brennessel-Hochstaudenflur insbesondere den Schmetterlingen zugutekomme, von denen es im Sandforter Forst noch zahlreiche gibt (Kaisermantel, kleiner Eisvogel etc.). Seitdem werden die Pflegemaßnahmen nur noch sehr zurückhaltend durchgeführt.
Man sieht, es kann sich lohnen mit den Leuten zureden.
Ich schreibe diese Zeilen natürlich ohne die Situation bei euch vor Ort zu kennen. Möglicherweise haben ja Gespräche in der Vergangenheit zu keinem Erfolg geführt.
Meine Bitte wäre aber, es trotzdem weiter zu versuchen.
In diesem Sinne
viel Erfolg
A. Steinweg