Autor: bg

Unna: Rebhühner, 22.11.2022 (B.Glüer)

Kurz nach Sonnenuntergang („blaue Stunde“) mindestens 5 Rebhühner auf einer gedachten Achse von ca. 400 Metern Länge mit teils intensiven (!) Rufen in Höhe von UN-Stockum, zwischzen B1 und A44. Drei Exmpl. waren gut zu sehen – aufgeregt auf Wintergetreide laufend. Rechts und links davon riefen in größerer Entfernung, jeweils in Zwischenfruchtflächen, mindestens zwei weitere Hähne. Offenbar kommt es bereits zur Kettenauflösung und territorialen Auseinandersetzungen.

Fröndenberg: Kraniche, Alpenstrandläufer, Waldwasserläufer, Wacholderdrosseln, Feldlerchen, Bergpieper, Eisvogel u.a., 20.11.2022 (B.Glüer)

Der erste deutliche Kälteeinbruch mit – 4,2°C (Frdbg.-Hohenheide) als Tiefsttemperatur der letzten Nacht brachte zwar gestern noch viele Kraniche als „Kälteflüchtlinge“ in den Kr. UN, doch nennenswerter Zuzug anderer Arten aus Nordost war nicht zu verzeichnen. Wie auch schon von Burkhard Koll berichtet, passierten vor allem am späten Vormittag / frühen Nachmittag Hunderte Kraniche, die ich (ans Haus gebunden) größtenteils nur hören konnte, den Haar-Kamm bei Frdbg. in Richtung SW.

Heute im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg-Langschede unter anderem 1 Alpenstrandläufer, 6 Waldwasserläufer, >5 Bergpieper (gegenüber noch 16 Exmpl. vor einer Woche), 2 Gebirgsstelzen, ~12 Bachstelzen, 1 Eisvogel.

Nördlich Frdbg.-Hohenheide ~100 Wacholderdrosseln. In der Strickherdicker Feldflur 25-30 rastende Feldlerchen.

Teil eines kleinen Trupps rastender Feldlerchen in der Strickherdicker Feldflur auf frostig „bezuckerter“ Wintersaat, 20.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer von inzwischen nur noch ~5 Bergpiepern im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede …, 20.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auch ein einzelner Alpenstrandläufer …, 20.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… die rötlich gesäumten Deckfedern des Jugendkleides kennzeichnen ihn als diesjährig …, 20.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auf der Füllstandsanzeige eines Filterbeckeneinlaufs ein weiblicher Eisvogel, 20.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Kraniche, Mönchsgrasmücke, Hausrotschwänze, Schwarzkehlchen, Bergpieper, Wiesenpieper, Feldlerchen, Wacholderdrosseln, Rotdrosseln, Misteldrosseln, Wanderfalke, Sperber, Steinkauz u.a., 10.11.2022 (B.Glüer)

Da der Herbst auch am Ende der ersten Novemberdekade sich noch nicht wirklich einstellen will, zeigen sich offenbar auch viele Vögel bei weitgehend sommerlichem Wetter eher untypisch. Heute über Frdbg.-Hohenheide und über Frdbg.-Warmen jeweils nochmal ein Kranichtrupp westwärts ziehend (14.55 h, bzw. 16.00 h mit insgesamt ~300 Vögeln). In der vergangenen Woche war ein anderer Trupp auch bereits wieder in östlicher Richtung unterwegs. Auch die sonst üblichen Gäste oder Rastvögel sind nur in geringer Zahl anzutreffen: Gestern zum wiederholten Mal ein einzelnes Schwarzkehlchen (m) in der Strickherdicker Feldflur. Am 04.11. ebenfalls ein Einzelvogel (m) im Hemmerder Ostfeld. Am 02.11. ein Schwarzkehlchen-Paar östlich von UN-Hemmerde und ein einzelner Vogel (m) bei UN-Steinen. Zur selben Zeit vor einem Jahr (08.11.2021) konnte man im Hemmerder Ostfeld auf Zwischenfruchtflächen bis zu 8 (!) Schwarzkehlchen zählen (https://www.oagkreisunna.de/2021/11/08/unna-schwarzkehlchen-hausrotschwanz-zilpzalp-silberreiher-sperber-u-a-08-11-2021-b-glueer/). Am 04.11. östlich von Frdbg.-Bausenhagen und im Hemmerder Ostfeld in zwei Trupps mehrere Hundert Feldlerchen rastend. Bei Frdbg.-Ostbüren im Umfeld von Pferdeställen gestern noch 3 Hausrotschwänze. An der Amecke (Hemmerder Wiesen) am selben Tag noch eine weibliche Mönchsgrasmücke. Die sonst in dreistelliger Kopfstärke „üblichen“ Schwärme von Wacholderdrosseln und Rotdrosseln an Beeren tragenden Heckengehölzen fallen deutlich kleiner aus als gewohnt: maximal 40-50 Rotdrosseln und ebenso viele (oder wenige) Wacholderdrosseln in den Hemmerder Wiesen. Gestern ca. 25 Wacholderdrosseln bei UN-Kessebüren an Beeren von Ebereschen. Bemerkenswert, immerhin, im Wassergewinnungsgelände, am 07.11., stattliche 15 Bergpieper.

In fast frühlinghafter Kulisse: männliches Schwarzkehlchen in der Strickherdicker Feldflur, 09.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

… einer von drei Hausrotschwänzen in Frdbg.-Ostbüren, denen es bei uns noch gut gefällt …, 09.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

… auch Wiesenpieper sind nicht gerade in großer Zahl auf Südkurs – meist finden sich nur kleine Rasttrupps von weniger als 10 Vögeln (Frdbg.-Ostbüren) …,06.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

… und den bei uns normalerweise in großer Zahl überwinternden Drosselschwärmen scheint es im Norden noch gut zu gehen – Beeren tragende Gehölze wie diese Eberesche bei UN-Kessebüren hängen noch voller Früchte, so dass diese Wacholderdrossel buchstäblich aus dem Vollen schöpft …, 09.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

… die Misteldrossel an selber Stelle hat alle Zeit der Welt, um sich die schönsten Früchte auszusuchen …, 09.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

… genauso gelassen sieht es diese Rotdrossel an der Amecke (Hemmerder Wiesen) …, 06.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

… diese zwei von insgesamt drei Sperbern (Hemmerder Wiesen) verbringen die Zeit mit spielerischem Toben …, 09.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

… während dieser Wanderfalke (m, diesj.) aus luftiger Höhe seinen Blick über die Strickherdicker Feldflur schweifen lässt …, 06.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

… und dieser Steinkauz lässt es sich vor seinem Domizil im Fröndenberger Osten scheinbar ebenfalls in der spätsommerlichen Wärme gut gehen, 09.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg: Birkenzeisige (mit sich offenbar anbahnendem starken Einflug), 23.10.2022 (B.Glüer)

Manchmal lassen sich spannende Vogelbeobachtungen auch aus dem Fernsehsessel machen (es gab übrigens eine gut gemachte Dokumentation über illegalen Fang bzw. Vergiftung von Greifvögeln etc. unter Mitwirkung des „Komitees gegen Vogelmord“ https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-tod-in-der-wildnis-100.html): vor dem Fenster – draußen im heimischen Garten – fiel ein Vogelschwarm auf, der hinter der Terrasse zum Trinken am Gartenteich landete. Er erwies sich als fast artreiner Birkenzeisigtrupp mit > 20 (evtl. ~35!) Vögeln. Im Schwarm waren noch 4 – 6 Erlenzeisige und 3 Stieglitze.

Nachdem noch am Vortag bei der Zugvogelzählung schon einige Birkenzeisigrufe (ohne Sichtkontakt) nach langer, weitgehender Abwesenheit dieser Art Begeisterung ausgelöst haben, schien mir angesichts der heutigen Beobachtung eine Recherche zur Situation der Birkenzeisige insgesamt interessant. Bei „ornitho.de“ finden sich für Oktober (außer in Norddeutschland) Beobachtungen mit meist nur einstelliger Individuenzahl. In Südschweden (Falsterbo) lassen die dort veröffentlichten Zähldaten allerdings schon aufhorchen: Bis zum 22.10. (gestern) liegen die aktuell ermittelten Migrationszahlen (1590 Exmpl.) um mehr als das Achtfache über dem langjährigen Mittel bis zum selben Datum (189 Exmpl.) – seit 1973. Die Maximalzahl bis ebenfalls zum selben Datum liegt mit 1946 Exmpl. nur wenig über der schon jetzt erreichten Zahl der laufenden Saison. Im vergangenen Jahr (2021) betrug die Gesamtsumme der Zählsaison gerade mal 840 Exmpl. – gegenüber dem Maximalwert aus fast 50 Jahren von 44 343 (!!!) Exmpl. im Jahr 2017. Es ist also damit zu rechnen, dass die kommenden Wochen möglicherweise wieder einen starken Einflug bescheren!

Mindestens 14 Birkenzeisige (nicht alle im Schärfenbereich) an Birkensamen im heimischen Garten (Frdbg.-Hohenheide) …, 23.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ein paar Bäume weiter geht es an die Samen von Erlen …, 23.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auf dem Weg zum Trinken, im Faulbaum hinter dem Gartenteich …,, 23.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… in voller Pracht hinter der Terrasse im Kirschbaum …, 23.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Haarstrang / Unna: OAG-Zugvogelzählung mit 12 Beobachtern, 22.10.2022 (B.Glüer)

Bei der für heute angesetzten OAG-Zugvogelzählung trafen sich 12 (!) Beobachter, um von der Haarstrangkuppe am Wasserhochbehälter / Hemmerder Schelk die über das ostwestfälische Tiefland herannahenden Zugvögel zu zählen. Von 7.30 Uhr – 11.00 Uhr war mit 37 registrierten Arten die Ausbeute zwar „nicht schlecht“, jedoch blieben die Individuenzahlen hinter den Erwartungen zurück. Wetter: mit 12,3 – 16,2°C für die Jahreszeit zu warm, lückige Bewölkung mit sonnigen Abschnitten, teils steifer Wind aus Süd – Südwest. Bemerkenswert war immerhin die Feldlerche als „Topart des Tages“ mit 1352 Individuen. Weiterhin erfreute der Kiebitz in vier Trupps mit insgesamt 462 Individuen oder (endlich auch mal wieder) Birkenzeisige – wenn auch ungezählt nur rufend. Für Begeisterung sorgten weiterhin eine weit entfernt vorbeiziehende Kornweihe, mehrere Heidelerchen oder mindestens 1 rufender Girlitz. Eher enttäuschend mit weniger als Tausend Individuen war der Buchfink. Ebenso brachte auch die Ringeltaube mit nur 156 Individuen noch keine nennenswerten Massen zustande.

Die Zahlen im Einzelnen nach absteigender Häufigkeit: Feldlerche (1352), Buchfink (877), Kiebitz (462), Star (434), Ringeltaube (156), Dohle (69), Saatkrähe (45), Kohlmeise (19), Rabenkrähe (18), Blaumeise (17), Heidelerche (13), Wiesenpieper (13), Distelfink (11), Hohltaube (10), Bachstelze (8), Nilgans (5), Rotmilan (5), Rotdrossel (4), Kormoran (2), Kornweihe (1), Hausrotschwanz (1), Zilpzalp (1).

Nur rufend (ungezählt): Birkenzeisig (x), Girlitz (x), Erlenzeisig (x), Bergfink (x).

Vor Ort immer wieder Nahrung suchend, bzw. ungerichtet überhinfliegend (teils nicht zählbar): Goldammer (>15), Rohrammer (x), Bluthänfling (x), Grünfink (>3), Grünspecht (1), Kolkrabe (>1), Turmfalke (1), Sperber (1), Mäusebussard (>1), Kernbeißer (>1), Misteldrossel (>1).

Teutoburger Wald (rechts im Hintergrund) und der Haarstrang (Vordergrund) führen als geografische Leitstrukturen Zugvogelströhme über dem ostwestfälischen Tiefland in einen „Korridor“, so dass diese dann – teils in sehr niedrigem Flug – über der Haarkuppe westwärts vorbeikommen. 12 Beobachter zählen alles, was überhinfliegt …, 22.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… „Tagessieger“ mit 1352 Individuen: die Feldlerche…, 22.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… Highlight und das avifaunistische „Salz in der Suppe“: kleine Trupps von Heidelerchen …, 22.10.2022 (Foto: Marvin Lebéus)



… als „unbeteiligter Zaungast“ – immer wieder rufend, mit vermutlich mehreren Individuen vor Ort Nahrung suchend auf einer Ackerbrache: Rohrammer, 22.10.2022 (Foto: Marvin Lebéus)

Fröndenberg / Unna: Kornweihe, Feldlerche, Kiebitze, Schwarzkehlchen, Mönchsgrasmücke, Rohrammern, Zilpzalp, (noch) wenige Rotdrosseln, Waldwasserläufer, späte Haubentaucherbrut, Schmetterlinge u.a., 19.10.2022 (B.Glüer)

Bei weiterhin stockendem Zuggeschehen gibt es tageweise einen stetigen Wechsel der Situation: so gab es am Montag, dem mit 20°C wärmsten Tag der Woche, einen vergleichsweise intensiven Kleinvogelzug. Während eines mehrstündigen Arbeitseinsatzes in den Hemmerder Wiesen waren immer wieder Rufe von Feldlerchen, Buchfinken, Bergfinken, Erlenzeisigen etc. zu hören. Am neblig-trüben Folgetag kam das Zuggeschehen völlig zum Erliegen – jedoch fanden sich vielerorts beachtliche Rastbestände diverser Durchzügler: von annähernd 1000 Feldlerchen allein ca. 350 Exmpl. in der Strickherdicker Feldflur. Ebenda auch 2000 Stare, 68 Kiebitze, 15 Wiesenpieper. Am selben Tag auch im Hemmerder Ostfeld ~250 Feldlerchen, 82 Kiebitze, sowie eine männliche Kornweihe. Weiterhin in den Hemmerder Wiesen gestern >4 Zilpzalpe und noch eine weibliche Mönchsgrasmücke in den Beeren tragenden Büschen entlang der Amecke. Ebenda nur 2 Rotdrosseln, kaum Wacholderdrosseln und noch >5 Singdrosseln.

Heute war der gestrige, nebelbedingte Zugstau aufgelöst und „Nachschub“ nicht in Sicht, so dass kaum Zugvögel anzutreffen waren – jedoch immerhin ein Schwarzkehlchen (m) in einer kleinen Gemüseparzelle der Strickherdicker Feldflur. Diese Art ist in der laufenden Saison scheinbar nur in geringen Zahlen anzutreffen.

Bei der DDA-Wasservogelzählung vom Wochenende (siehe „ornitho.de“) sind vor allem beachtliche 8 Waldwasserläufer und ein noch 2 Junge führendes Haubentaucherpaar im Bereich des Langscheder Wassergewinnungsgeländes erwähnenswert.

Endlich erkennbarer Durchzug von Feldlerchen mit teils großen Rastbeständen am neblig-trüben Dienstag. Hier ein Teil eines Schwarmes mit ~250 Feldlerchen im Hemmerder Ostfeld …, 18.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch Kiebitze unterbrachen in nennenswerter Truppstärke ihren Zug – hier ein Teil eines 68-köpfigen Schwarms in der Strickherdicker Feldflur …, 18.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auch große Ansammlungen von Staren …, 18.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… zwei Tage zuvor am selben Ort bei strahlendem Sonnenschein mit Badefreuden in einer Pfütze…, 16.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… offenbar auch im Zugstau mit mindestens 4 Exemplaren recht nah beieinander in herbstlicher Kulisse des Strauchwerks entlang der Amecke (Hemmerder Wiesen): Zilpzalp …, 18.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… begleitet von dieser Mönchsgrasmücke am Buffet der Weißdorn-Beeren …, 18.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auch eine von mehreren Rohrammern. Der schwach ausgeprägte dunkle Kehlfleck kennzeichnet sie als Männchen im Schlichtkleid …, 18.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Diese „Kollegen“ könnten durchaus heimisch sein: Zwei von >4 Hausrotschwänzen im Umfeld von Pferdeställen am Ortsrand von Frdbg.-Ostbüren, 19.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
hingegen ist dieses männliche Schwarzkehlchen im Gemüsefeld (Strickherdicker Feldflur) derzeit ein eher seltener Gast …, 19.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… und dieser Kleine Feuerfalter auf jeden Fall in der zweiten Oktoberhälfte ein recht später Schmetterling (Frdbg.-Langschede / Wassergewinnungsgelände), 19.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Unna: ZUGVOGELZÄHLUNG am Samstag, 22.10.2022 (B.Glüer)

Wie bereits mehrfach angekündigt, ist für den kommenden Samstag, dem 22.10., eine systematische Zugvogelzählung angedacht, zu der alle OAG-ler und Interessierte eingeladen sind. Treffpunkt und Start ist um 7.30 Uhr am Wasserhochbehälter (siehe Karte) südlich des Hemmerder Schelks. Gezählt wird voraussichtlich bis 10.30 Uhr (Ende allerdings grundsätzlich – je nach Situation und Wetter – offen).

Fröndenberg / Unna: (Erste) Bergfinken, Heidelerchen, Wiesenpieper, Schwarzkehlchen, Kiebitze, Baumfalke, Kolkrabe, Schwarzspecht, Hohltauben, Rauchschwalben, Mehlschwalben, Waldwasserläufer, Haubenmeisen, Wintergoldhähnchen, Schmetterlinge u.a., 03.10.2022 (B.Glüer)

Wie schon von Marvin Lebéus und Stefan Helmer beschrieben, ist das Zuggeschehen weiterhin noch verhalten. Immerhin aber heute aus durchziehenden Buchfinkentrupps auf dem Haarstrang bei Frdbg.-Ostbüren auch Rufe von ersten Bergfinken. Ebenda auch Rufe von Heidelerchen, >1 Baumpieper, >1 Rohrammer und vereinzelt Rufe von Erlenzeisigen. Kaum Feldlerchen. Ein überfliegender Kolkrabe. In den Bielenbüschen ein Schwarzspecht.

Auf Bio-Gemüsefeldern nahe Frdbg.-Ostbüren unter anderem 2 Schwarzkehlchen, ~15 Goldammern, ~20 Bluthänflinge, >6 Türkentauben, >2 Hausrotschwänze (Herbstgesang), 2 westwärts überhinziehende Rauchschwalben und ein Trupp von 15 ziehenden Kormoranen. Immer wieder ziehende Wiesenpieper (>100 Exmpl. Nahrung suchend in der Strickherdicker Feldflur). – Ebenda gestern noch ein Baumfalke, sowie 8 westwärts ziehende Kiebitze und ~30 Nahrung suchende Bachstelzen. – Bei UN-Westhemmerde gestern 70-80 rastende Kiebitze.

Im Wassergewinnungsgelände gestern unter anderem 4 Waldwasserläufer, ~30 Rauchschwalben und ~15 Mehlschwalben.

Südlich von UN-Stockum am 01.10. auf einer abgeernteten Maisfläche ~170 (!) Hohltauben.

Als Nadelholzbewohner ist die Haubenmeise nach dem großflächigen Verschwinden von Fichtenwäldern spürbar zurückgegangen. In einer Weihnachtsbaumkultur innerhalb des „Buschholts“ (Frdbg.-Frömern) sind immer wieder mal >2 Vögel zu sehen (möglicherweise ein Paar) …, 03.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auch eines von 3 Wintergoldhähnchen. – Auch dieser Nadelholzspezialist ist deutlich zurück gegangen …, 03.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… Rotkehlchen hingegen sind bei derzeit spätsommerlichem Wetter mit ihren Herbstgesängen vielerorts zu hören, 03.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Nahe einem Pferdestall in Frdbg.-Ostbüren 3 von insgesamt 6 Nahrung suchenden Türkentauben, 03.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Am Rande eines Luzerne-Feldes bei Frdbg.-Ostbüren einer von mindestens noch 3 Postillonen. Bei zwischenzeitlich wolkenverhangenem Himmel am Boden ruhend …, 03.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auch noch ein Kleiner Perlmuttfalter in der Nähe der wichtigsten Nahrungspflanze für seine Raupen – dem Ackerstiefmütterchen, das auf Intensivackerflächen kaum noch zu finden ist, 03.10.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Baumfalke, Gartenrotschwänze, Grauschnäpper, Trauerschnäpper, (Halsbandschnäpper?), Waldwasserläufer, Schwarzkehlchen, Haubentauchernachwuchs, Windenschwärmer u.a., 18.09.2022 (B.Glüer)

Bei weiter mäßigem Zuggeschehen sind einerseits die verweilenden Rastvögel – andererseits die uns verlassenden Arten interessant. Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede hielten sich bei Dauerregen und teils einstelligen Temperaturen noch ca. 50 Schwalben auf (~35 Rauchschwalben, ~15 Mehlschwalben). Ebenda im Rahmen der Wasservogelzählung (siehe „ornitho.de“) bei insgesamt geringer Arten- und Individuendichte besonders erwähnenswert 4 Waldwasserläufer und 7 Haubentaucher (ein Paar mit noch 3 halb erwachsenen Jungvögeln). Bei Frdbg.-Frömern in einem Hochspannungsmast ein rastender Baumfalke.

Im NSG Mühlhauser Mark auch heute noch >3 Gartenrotschwänze und >2 Grauschnäpper. Ebenda in den vergangenen Tagen bis zu 5 Gartenrotschwänze und bis 4 Grauschnäpper gleichzeitig. Am 12.09. dort auch noch ein Trauerschnäpper. Auch in den Hemmerder Wiesen heute >1 Grauschnäpper.

Nachtrag aus der Schmetterlingswelt: eine am 11.08. von Björn Nikula von der Straße aufgesammelte Raupe eines Windenschwärmers konnte kontrolliert zur Verpuppung und inzwischen auch zum Schlupf eines Falters gebracht werden (am 08.09. wurde ein weiblicher Windenschwärmer freigelassen).

Einer von noch mindestens 3 Gartenrotschwänzen im NSG Mühlhauser Mark. Unterschiedliche „Kleider“ erlauben interessante – nicht ganz einfache – Vergleiche der Geschlechter und Altersstufen (hier vermutlich ein Weibchen) …, 18.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier ein adultes Männchen im Prachtkleid …, 11.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier ein frisch vermausertes, möglicherweise noch junges Männchen (kenntlich an der rötlichen Bauchfärbung). Die schwarze Gesichtsmaske und die weiße Stirn werden nach gewisser Zeit durch Abnutzen der Federspitzen sichtbar (hier nur schwach durchschimmernd) …, 12.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… dasselbe Männchen von vorn …, 12.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… und nochmal ein anderer, vermutlich weiblicher Vogel …, 11.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… und noch ein ausgefärbtes Männchen …, 12.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… vom selben Tag ebenda auch noch ein Trauerschnäpper …, 12.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… und bei heute kühlem Regenwetter ebenda noch einer von zwei Grauschnäppern, der mindestens einmal eine Wespe im Flug erbeutete und auch verspeiste, 18.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Auch in diesem Jahr ist auf dem Bausenhagener Sportplatz wieder ein kontrastreich gefärbter „Trauerschnäpper“ mit Merkmalen eines Halsbandschnäppers aufgefallen. Ansatzweise besitzt er die für Halsbandschnäpper typische zweite Flügelbinde und einen kommaähnlichen Fleck oberhalb der Handschwingen, der allerdings nicht bis zum Flügelrand reicht. An selber Stelle konnte am 18.09.2015 erstmals ein Halsbandschnäpper nachgewiesen werden. Auffällige Vögel gab es auch am 07.09.2020 und am 24.08.021 (vgl. Meldungen zu diesen Daten), 10.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Schwarzkehlchen auf Feldvogelbrachfläche im Hemmerder Ostfeld, 10.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Frisch geschlüpftes Windenschwärmerweibchen startet in die Freiheit. Erfahrungsgemäß fliegen hier geschlüpfte Falter im Spätsommer nach Süden und überqueren innerhalb weniger Tage die Alpen. Das heißt, dieser „Hochgeschwindigkeitsfalter“ (durchnschnittlich 60 km/h werden über Stunden durchgehalten) könnte bereits am Mittelmeer sein, 08.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna / Kr. SO: „Wochenrückblick“ mit Brachpiepern, Mornellregenpfeifer, Trauerschnäppern, Gartenrotschwänzen, Grauschnäppern, Steinschmätzern, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Zwergtauchern (Bruterfolg), Baumfalken, Schmetterlingen u.a., 30.08. – 07.09.2022 (B.Glüer)

Von kleinen Durchzugs-Hochs bei wenigen Arten abgesehen zeigt sich die Vogelwelt arten- und individuenarm. Deshalb hier nur einige Beobachtungen aus jüngster Vergangenheit erwähnenswert: Steinschmätzer (nur zweimal mit zweistelliger Anzahl), am 02.09. mit 15 und am 03.09. mit 21 Exmpl. jeweils in der Strickherdicker Feldflur. Braunkehlchen ebenda mit nicht mehr als 5 Exmpl. am 07.09., 4 Exmpl. am 04.09., 1 einzelnes Exmpl. am 07.09. im Hemmerder Ostfeld. Am 02.09. ebenfalls in der Strickherdicker Feldflur 2 Brachpieper! Am 04.09. dort ein einzelnes Schwarzkehlchen und in der gesamten ersten Septemberwoche auf Rapsstoppeln ebenda ein Trupp von <40 Wiesenschafstelzen. Trauerschnäpper mit einem Tagesmaximum von 9 Exmpl. am 05.09. (4 Exmpl. auf dem Bausenhagener Sportplatz, 3 Exmpl. im eigenen Garten/Frdbg.-Hohenheide, 1 Exmpl. Golfplatz Winkelshof und 1 Exmpl. HAM-Kump). Gartenrotschwanz mit einem „Tagesmaximum“ am 05.09. mit nur 2 Exmpl. (Bausenhagener Sportplatz und eigener Garten/Frdbg.-Hohenheide je 1 Exmpl.). Baumfalke mit einem rastenden Vogel bei UN-Steinen am 05.09. und 2 südwärts überhinfliegenden Exmpl. (ziehend) am 06.09.  Auch Grauschnäpper mit kaum mehr als 2 Exmpl. pro Tag (2 Exmpl. im NSG Ülzener Heide am 03.09. und je 1 Exmpl. am 04.09. im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg-Langschede und auf dem Bausenhagener Sportplatz).

Bei den Tagfaltern fielen 4 Arten in jüngster Vergangenheit auf, die offenbar in besonderer Weise von intakten Raupen-Habitaten profitieren und dann in „Inselpopulationen“ respektable Bestände hervorbrachten: Goldene Acht und Postillon auf Luzerneflächen, Kleiner Feuerfalter auf extensivem Grünland mit Ampferbeständen, Kleiner Perlmuttfalter mit punktuell mehreren Exmpl. (Raupen sind vor allem auf Ackerstiefmütterchen).

Einer von insgesamt 21 Steinschmätzern in der Strickherdicker Feldflur, 03.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Inzwischen seltener Durchzugsgast: Gartenrotschwanz (hier auf dem Bausenhagener Sportplatz) …, 05.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda einer von 4 Trauerschnäppern …, 05.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… den Sportplatz überfliegend – dieser Schwarzspecht, 05.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch durchziehende Grauschnäpper sind ausgesprochen rar – hier im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede, 04.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Mornellregenpfeifer machten in diesem Jahr wieder einen Bogen um den Kr. UN. Dieses Einzelexemplar zeigte sich südlich von Werl (Kr. SO), 30.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Erfreulicher Bruterfolg bei den Zwergtauchern auf einem Folienteich des Golfplatzes „Am Winkelshof“ (Frdbg.) mit 3 Jungen. Es handelt sich um die dritte Jahresbrut – eine zweite war prädiert worden, 02.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Erfreuliches auch bei wenigen Tagfalterspezialisten wie der Goldenen Acht …, 02.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier gleich mit 3 einander verfolgenden Exmpl. auf einem Luzernefeld bei Frdbg.-Ostbüren, 02.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda auch einer von mehreren Postillonen (kenntlich an dem dottergelben Grundfarbton und dem breiten schwarzen Rand, der leider nur im Flug zu sehen ist). Auch bei Bönen-Bramey sind die beiden „Gelblingsarten“ auf einem Luzernefeld in nennenswerter Zahl anzutreffen, 04.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch der Kleine Perlmuttfalter erscheint auf derselben Fläche mit mehreren Exmpl. – hier wird ein ruhender Falter von einem zweiten umschwirrt …, 04.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… mit zwei Exmpl. auf einem Rotkleefeld bei Frdbg.-Ostbüren: Schwalbenschwanz, 06.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… in zweistelliger Individuenstärke im Wassergewinnungsgelände: Kleiner Feuerfalter, 04.09.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna / Kr. SO: Merlin, Fischadler, Wespenbussarde, Rohrweihe, Rotmilane, Trauerschnäpper, Grauschnäpper, Schafstelzen, Steinschmätzer, Braunkehlchen, Klappergrasmücke, Mauersegler, Zwergtaucherbrut, Wendehals, Schmetterlinge u.a., 28.08.2022 (B.Glüer)

Verstärkter Vogelzug bringt in die größtenteils öde und leblos wirkende heimische Feldflur wieder etwas Leben. In der Strickherdicker Feldflur – einschließlich der Haar zwischen Frdbg.-Ostbüren und Frdbg.-Frömern >11 Steinschmätzer, >3 Braunkehlchen, 1 Klappergrasmücke, >60 Wiesenschafstelzen und gewissermaßen in deren „Gefolge“ ein auf sie Jagd machender Merlin (weibchenfarben). Außerdem in der Strickherdicker Feldflur >9 Rotmilane, sowie (überhinziehend) >3 Wespenbussarde, 1 Fischadler (diesj.), 1 Rohrweihe (w/ad).

Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede unter anderem 1 Schwarzstorch, >2 Silberreiher, >2 Flussuferläufer. Erfreulich hier: ein deutlich angewachsener Bestand des Kleinen Feuerfalters mit mehr als einem Dutzend angetroffenen Exemplaren.  Hier auch >2 Postillone, sowie > 3 Goldene Achten.

Am Abend auf dem Fröndenberger Golfplatz „Am Winkelshof“ 3 Grauschnäpper und >2 Trauerschnäpper. Hier erfreulich: das schon mehrfach erwähnte Zwergtaucherpaar auf einem großen Folienteich hat in einer dritten Brut (die zweite wurde prädiert / vgl. hierzu auch die Meldung vom 30.06.2022) 4 Junge. Unter dem eigenen Dach (Frdbg.-Hohenheide) auch heute noch das schon hier erwähnte Mauerseglerpaar fütternd.

Vorgestern (26.08.) bei der vergeblichen Suche nach Mornells südlich von Werl (Kr. SO) unter anderem erneut 1 Wendehals an einem Wirtschaftsweg in der Feldflur.

Sie sind wieder da: Durchziehende Steinschmätzer in der sonst eher leblosen Feldflur – hier eines von 7 Exemplaren auf der Strickherdicker Haar …, 28.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… vor allem die Rapsstoppelfelder bieten mit minimalem Grün auch das eine oder andere Insekt als „Proteinhappen“ …, 28.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… eine von ca. 60 Wiesenschaftstelzen ebenda mit einer großen Raupe …, 28.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… am Himmel darüber diese ungewöhnliche Kombination eines Fischadlers (Mitte) mit Wespenbussarden …, 28.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… der direkte Vergleich ermöglicht ein paar Studien der Flugbilder von Wespenbussard und Fischadler. Das noch weitgehnd fehlende dunkle Längsband auf der Flügelunterseite des Fischadlers (oben) kennzeichnet ihn als diesjährig, 28.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
In einem Filterbecken des Wassergewinnungsgeländes bei Frdbg.-Langschede ein rastender Schwarzstorch zwischen Graureihern und Silberreiher …, 28.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… erfreulich hier – die zum Spätsommer deutlich angewachsene Zahl der Kleinen Feuerfalter …, 28.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch auf dieser kreiseigenen Grünfläche bei Frdbg.-Bausenhagen zeigt sich, dass eine reich ausgestattete Landschaft viel „Leben“ hervorbringen kann. Auch anderswo wäre eine deutlich größere Artenfülle möglich, wenn nicht sämtliche Raine, Böschungen, Weg- und Straßenränder gerade jetzt, in der blüharmen Sommerzeit, restlos kahlgeschoren würden. Von links: Kleiner Perlmuttfalter, Kleine Feuerfalter, Distelfalter, Hauhechelbläuling (w), Goldene Acht. Nicht auf dem Foto abgebildet: zahlreiche Heuschrecken verschiedener Arten, mehrere Postillone u.a., 28.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna / Werl-Holtum: Wendehals, Wespenbussard, Rohrweihe, Trauerschnäpper-Wegzug, Grauschnäpper, Gartenrotschwanz, Baumpieper, Steinschmätzer, Braunkehlchen, Mauersegler, 21./22.08.2022 (B.Glüer)

Auf dem Bausenhagener Sportplatz heute 2 Trauerschnäpper, 1 Gartenrotschwanz, 6 Hausrotschwänze, mindestens 1 Baumpieper (mehrfach rufend), 2 Bachstelzen, >1 Gartenbaumläufer. Derzeit zeigen Trauerschnäpper deutliche Durchzugstendenzen. Insgesamt ließen sich heute zwischen Fröndenberg und UN-Mühlhausen mindestens 11 Exmpl. finden (2x 3, 2x 2 und 1x 1). Beobachtungstipp: Ähnlich wie Grauschnäpper suchen Trauerschnäpper gern Gehölzsäume, Obstwiesen etc. auf, sitzen jedoch meist nicht so exponiert und offen, sondern eher auf herabhängenden Zweigen oder in den Gehölzen selbst. Sie verraten ihre Anwesenheit vor allem durch oft minutenlang vorgetragene Erregungslaute (bit – bit – bit), die jeweils mit einem aufgeregten Flügelschlag ausgestoßen werden. Sie erbeuten Insekten auch weniger wie Grauschnäpper im Flug, sondern meist durch einen Flug zum Boden oder picken sie fliegend vom Laub der Gehölze, in denen sie sich aufhalten.

Knapp hinter der östlichen Kreisgrenze, südwestlich Werl-Holtum, ein Wendehals von der Asphaltkante eines Wirtschaftsweges in eine angrenzende Hecke abfliegend. Im Hemmerder Ostfeld ein Wespenbussard – offenbar auch bereits auf dem Wegzug (so wie möglicherweise die von A. Matull und C. Rethschulte gemeldeten Exmpl.). Er mühte sich kreisend ab, einen Thermikschlauch zu finden, der ihn in größere Höhen brachte. Erst nach mehreren Versuchen gelang dies auch und ließ ihn dann Richtung Süd-West gleiten.

Gestern in der Strickherdicker Feldflur ein für mich erster Steinschmätzer und ein einzelnes Braunkehlchen, sowie eine nach SW durchziehende Rohrweihe. Im Bereich des Backenberges (Frdbg.-Frömern) gestern 5 Grauschnäpper (1x 4, 1x 1).

Trauerschnäpper lauert im Geäst einer alten Eiche auf Beute (Bausenhagener Sportplatz)…, 22.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier hat er wohl zwischen Hunderten herabgefallenden Eicheln die verpuppungsreife Larve eines Eichelbohrers gefunden, 22.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Kreisender Wespenbussard östlich UN-Hemmerde versucht an Höhe zu gewinnen, 22.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Weiterhin versorgt ein Mauersegler-Paar unter dem Dach unseres Hauses noch eine Brut. Hier schaut einer der Altvögel nach der Fütterung aus der Einflugöffnung der Nisthöhle, bevor er abfliegt, 22.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Braunkehlchen, Baumpieper, Grauschnäpper, Trauerschnäpper, Neuntöter, späte Nachtigall, 19./20.08.2022 (B.Glüer)

Gestern, 19.08.22, noch eine späte Nachtigall (Warn- und Erregungslaute) in den Hemmerder Wiesen.

Heute im NSG Mühlhauser Mark unter anderem 3 Trauerschnäpper, >3 Grauschnäpper, 2 Baumpieper, 3 Braunkehlchen.

Bei Frdbg.-Bausenhagen 3 weitere Braunkehlchen, am Rande eines Maisfeldes und 2 Grauschnäpper. Im Hemmerder Schelk 2 weitere Grauschnäpper, 1 Baumpieper.

Bei Frdbg.-Frömern noch 4 diesj. Neuntöter (Panthe-Wiese).

Einer von mindestens 3 Trauerschnäppern im NSG „Mühlhauser Mark“ …, 20.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenda eines von 3 Braunkehlchen …, 20.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… zwei Baumpieper …, 20.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… sowie schon seit Tagen einer von mehreren Grauschnäppern, 18.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Reife Holunderbeeren erfreuen sich derzeit bei vielen Kleinvögeln großer Beliebtheit. Hier nähert sich eine Dorngrasmücke (Hemmerder Wiesen), 19.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Späte Mauersegler, Trauerschnäpper, Grauschnäpper, 18.08.2022 (B.Glüer)

Eines von 8 Mauerseglerbrutpaaren unter dem eigenen Dach (Frdbg.-Hohenheide) füttert noch Jungvögel. Bei einer gestrigen Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche erwiesen sich auch dort noch vier Brutnischen als beflogen (3x 2 und 1x 1 Jungvogel). Damit wird es fast schon zur Regel, dass späte Bruten bis in den August oder sogar in den September hinein versorgt werden. Auch zieht sich das Brutgeschehen der Mauersegler innerhalb der letzten Jahre tendenziell insgesamt in die Länge. Immer öfter kommt es noch im Juli zu sehr späten Gelegen. Siehe hierzu auch https://www.oagkreisunna.de/2022/07/09/froendenberg-unna-menden-halingen-kr-mk-mauersegler-wespenbussarde-habichte-zwergtaucher-wasserralle-grauschnaepper-schmetterlinge-u-a-09-07-2022-b-glueer/  Bei 11 Gelegen war es in der Stiftskirche zu Unregelmäßigkeiten gekommen (Verlust / Aufgabe, verspäteter Legebeginn oder unterbrochenes Brutgeschehen). Über die Gründe für dieses veränderte Verhalten kann man nur spekulieren. Einerseits lagen schon die mittleren Ankunftsdaten der Mauersegler im April/Mai in verschiedenen europäischen Ländern nach Auswertung mehrerer Beobachtungsportale in der Saison 2022 wegen einer ungünstigen Ostwindwetterlage und kühler Witterung im Mittelmeerraum mit über fünf Tagen deutlich verspätet (C. König, S. Stübing, J. Wahl, „Der Falke“, 69. Jg., August 2022). Danach sind in Südfrankreich (Perpignan) erst am 06. Mai 12 000, am 07. Mai 30 000 und noch am 08. Mai über 68 000 durchziehende Mauersegler gezählt worden.  Andererseits scheinen kühle Witterung und Insektenmangel in der ersten Maihälfte, wie es jetzt in mehreren aufeinanderfolgenden Jahren zu beobachten war, zusätzlich den Brutbeginn zu verzögern.

Nördlich UN-Mühlhausen (NSG „Mühlhauser Mark“) eine späte Grauschnäpperfamilie noch fütternd (>3 Vögel) und >1 Trauerschnäpper.

Eine von 4 extrem späten Mauersglerbruten im Turm der Fröndenberger Stiftskirche mit fast flüggen Jungvögeln noch in der Nistschale …, 17.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch diese beiden Mauersegler in einer weiteren Nistschale sind durch die „schuppige“ Gefiederstruktur als Jungvögel zu erkennen. Ihr Entwicklungsstand lässt vermuten, dass sie noch gut eine Woche bis zum Ausfliegen benötigen, 17.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna / Bönen: (weitere) Baumfalkenbrut, Wespenbussarde, Blaukehlchen, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Trauerschnäpper, Grauschnäpper, Sumpfrohrsänger, Neuntöter, Flussuferläufer, Waldwasserläufer, Bruchwasserläufer, Kiebitze, Rebhuhn, Schmetterlinge u.a., 07.-15.08.2022 (B.Glüer)

Zwar hat der Wegzug vieler Brutvögel längst eingesetzt, so dass bei uns zunehmend auch mit Rastvögeln und Durchzüglern aus Nord- und Osteuropa gerechnet werden kann (Hermann Knüwer hat auf das spannende Phänomen bereits hingewiesen), doch sind es bisher nur wenige Arten und Individuen, die den Kr. UN erreichen. Gleichzeitig schließen auch die Spätbrüter wie Wespenbussarde oder Baumfalken die Brutsaison ab, so dass hier und da noch ein Nachweis dieser seltenen Arten gelingt, wenn Jungvögel ausfliegen und sich bemerkbar machen. So gelang nun auch im Ruhrtal westlich Frdbg. der Nachweis einer Baumfalken-Brut (4 Jungvögel), nachdem bereits bei Kamen-Rottum von Hartmut Peitsch und Clemens Rethschulte ein Traditionsrevier von Baumfalken bestätigt werden konnte. Auf ein drittes Brutpaar kann noch im Südosten des Kreises gehofft werden.

Westlich Frdbg. sorgte die unerwartete Begegnung mit gleich drei Wespenbussarden (2 : 1) gestern für eine freudige Überraschung. Eines der Männchen trug eine Wabe, was als Brutnachweis zu werten ist. Auch heute zeigte sich im fraglichen Gebiet ein Wespenbussard (w). Gestern außerdem ein weiblicher Wespenbussard nördlich von Frdbg.-Bentrop ein Waldgebiet ansteuernd – vermutlich in der Absicht, dort nach Wespennestern zu suchen. Auch diese Beobachtung lässt auf eine mögliche Brut in der Richtung schließen, aus der das Weibchen kam. Der bereits mehrfach erwähnte Brutplatz im Osten von UN hat inzwischen zwei stattliche Jungvögel („Ästlinge“) hervorgebracht. Bei der Bewertung aller Beobachtungen im Südkreis UN bis zur Linie Kamen-Bönen können inzwischen günstigstenfalls 5 – 6 Brutpaare angenommen werden.

Als erfreuliche Gäste im Kr. UN konnten heute in der Strickherdicker Feldflur ein einzelnes Braunkehlchen (diesj.), im NSG Hemmerder Wiesen gestern ein Blaukehlchen (w), zwischen Frdbg.-Hohenheide und Frdbg.-Ostbüren gestern 2 Trauerschnäpper und 1 Grauschnäpper, 1 weiterer Trauerschnäpper knapp jenseits der Kreisgrenze bei Holtum – ebenda gestern auch ein Schwarzkehlchenpaar beobachtet werden.

Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gestern unter anderem 4 Flussuferläufer, 4 Waldwasserläufer, 1 Bruchwasserläufer (bei der Kontrolle der Vorwoche waren es 4 Exmpl.), 3 Kiebitze, 2 Weißstörche, 1 Silberreiher, 2 Haubentaucher, 1 Zwergtaucher und zwei noch Brutröhren mit Futter anfliegende Uferschwalbenpaare.

Im Hemmerder Ostfeld gestern ein einzelnes Rebhuhn.

Bei Frdbg.-Dellwig heute noch 3 diesj. Neuntöter und ein hier jagender Baumfalke.

Baumfalke westlich Frdbg., 15.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Ton in Ton zeichnet sich in der Morgensonne ein Braunkehlchen in der von Dürre und Hitze der letzten Wochen geprägten Strickherdicker Feldflur ab, 15.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Nur mäßige Bildnachweise eines Blaukehlchens in den Hemmerder Wiesen. Ein „blaues Kehlchen“ ist nur andeutungsweise vorhanden, so dass von einem weiblichen Vogel ausgegangen werden kann, 14.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Fliegend sind drei Wespenbussarde aus dem Fröndenberger Westen zu sehen . Oben zwei Männchen – das rechte trägt eine Wespenwabe. Unten links sieht man einen ungwöhnlich dunklen Jungvogel nach Verlassen des Horstes im Unnaer Osten. Er wird hoffentlich in den nächsten Tagen die gefährliche Reise nach Zentralafrika antreten und günstigstenfalls in zwei Jahren nach Mitteleuropa zu einer ersten Brut zurückkehren, 12/14.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Protagonisten aus dem Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede. Von links: Flussregenpfeifer, Bruchwasserläufer, Flussuferläufer, 07/14.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenfalls im Wassergewinnungsgelände zunächst mit großer Freude als diesjährige Erstbeobachtung entdeckt: Kleiner Feuerfalter – eine Woche später bereits mit einem halben Dutzend Individuen. Ebenda auch zwei männlichen Postillone (neben noch einem dritten Exmpl.), 7/14.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch eine Woche nach Entstehung dieser Aufnahme füttern noch zwei weitere Uferschwalbenpaare im Wassergewinnungsgelände je eine späte Brut in Dreinageröhren, 07.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Rastender Trauerschnäpper an der Kreisgrenze bei Werl-Holtum, 14.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Die kurzschwänzige Gestalt verrät: dieser junge Sumpfrohrsänger wird noch von seinen Eltern gefüttertgemeinsam mit mindestens noch zwei Geschwistern (Hemmerder Wiesen), 15.08.2022 (Foto: Bernhard Glüer)