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Fröndenberg / Holzwickede / Bönen / Bergkamen: Wespenbussarde, Mauersegler, Mehlschwalben, Rauchschwalben, Uferschwalben, Schmetterlinge u. a., 10.08.2025 (B.Glüer)

Für die Wespenbussarde, die mit ihrer hochspezialisierten Lebensweise sicher zu den interessantesten Arten unter unseren heimischen Greifvögeln gehören, läuft gewissermaßen der Countdown. Hier und da dürfte der Wegzug Richtung Afrika schon begonnen haben. Gleichzeitig werden die jetzt fast flüggen Jungvögel in den letzten verbleibenden Nestlingstagen noch reichlich mit Wespenbrut gefüttert, denn schon nach dem Verlassen des Horstes sind sie sofort auf sich selbst gestellt und treten ohne weitere Unterstützung der Elternvögel ebenfalls die lange Reise in die Überwinterungsgebiete Zentralafrikas an. Die intensive „Endversorgung“ während der jetzt angebrochenen Schlussphase der Brutsaison mit besonders regen Versorgungsflügen verschafft gleichzeitig die vielleicht besten Beobachtungsmöglichkeiten der Saison und noch den einen oder anderen Brutnachweis. In den vergangenen Tagen wurde deshalb unterstützt – vor allem von Hartmut Brecher, Hermann Knüwer, Harald Maas, Andre & Klaus Matull und Clemens Rethschulte nach Wespenbussarden Ausschau gehalten. Vier Brutverdachtsreviere konnten ausgemacht werden: das westliche Ruhrtal im Raum Holzwicke, das östliche Fröndenberg, Bönen und die Sandbochumer Heide im Grenzbereich Bergkamen/Hamm. Hauptsächlich wurden männliche Vögel beobachtet, von denen sicher nicht alle auch verpaart waren. Sehr hilfreich erweisen sich immer wieder Fotos, die individuelle Unterscheidungen der Einzelvögel ermöglichen und gleichzeitig auch lokale Zuordnungen erlauben.  So hat man dann immer mal „alte Bekannte“ vor sich – aber auch fremde Rastvögel fallen auf.

Bemerkenswert sind dieser Tage auch die sich schon lichtenden Schwalbenbestände. Die letzten Mauersegler (unter dem eigenen Dach) flogen am 06.08. aus. Am selben Tag noch 11 Mauersegler im Hemmerder Ostfeld mit mehreren Dutzend Mehlschwalben und Rauchschwalben nach Insekten jagend. Ebenda auch 10 rastende Kiebitze.

Wespenbussardweibchen über dem NSG Lettenbruch in Bönen. Trotz schlechter Bildqualtität liefern diese Fotos doch interessante Informationen: die verwaschenen (nicht scharf dunkel abgesetzten) Flügelspitzen und ebenso die Schwanzspitze mit schwacher Bänderung weisen diesen sonst ungewöhnlich dunklen Vogel als weiblich aus. Er kreiste in sehr großer Höhe über dem Bönener Brutrevier und löste dort lang anhaltende Erregungsrufe der Revierinhaber aus. Erst die spätere Bildbearbeitung machte deutlich, dass es sich hier um einen „Fremden“ und nicht um einen der Brutpartner handelt, 04.08.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Völlig anderer Färbungstyp eines männlichen Wespenbussards bei Frdbg.-Bausenhagen. Hier fallen die scharf abgesetzt dunklen Flügelhinterränder und Handschwingenspitzen als männliche Geschlechtsmerkmale auf. Wahrscheinlich handelt es sich um das drei Tage zuvor von Hartmut Brecher an gleicher Stelle fotorafierte Männchen, das eine Wespenwabe trug und somit vemutlich Nachwuchs versorgte (vgl. auch die Meldung vom 03.08.)…, 06.08.2025 (Foto: Bernhard Glüer)

… derselbe Vogel im Überflug lässt hier erkennen, dass er im Großgefieder keinerlei Mauser aufweist – allenfalls wurde evtl. H1 erneuert. Er wurde zwei Tage nach dieser Aufnahme (Bausenhagener Schelk) auch von Hermann Knüwer östlich von Bausenhagen beobachtet …, 06.08.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… im Gegensatz dazu zeigt dieses Wespenbussardmännchen östlich von Frdbg.-Bausenhagen ein völlig anderes Mauserbild. Sowohl im Schwanz wie auch bei den Handschwingen werden Federn erneuert. Warum die Mauser uneinheitlich verläuft (größtenteils vollzieht sie sich im afrikanischen Überwinterungsgebiet), ist völlig unklar…, 07.08.2025 (Foto: Hermann Knüwer)
… dasselbe Männchen präsentiert sich demselben Fotografen an selber Stelle am Folgetag und nochmals drei Tage später erneut. Hinweise auf eine Verpaarung oder Brutrevierzugehörigkeiten ergaben sich leider nicht…10.08.2025 (Foto: Hermann Knüwer)
Auch bei dieser Uferschwalbe im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede verraten Gefiedermerkmale mehr als nur die Artzugehörigkeit. Die hell gerandeten Federn kennzeichnen sie als diesj. Jungvogel …, 03.08.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… adulte Uferschwalben haben diese helle Federumrandungen nicht mehr… , 03.08.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… den diesj. Mehlschwalben fehlt noch der stahlblaue Gefiederglanz …, 03.08.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… der bei den Altvögeln intensiv ausgeprägt ist. Eine Woche nach Entstehung dieser Bilder haben viele Schwalben das Ruhrtal bereits Richtung Süden verlassen, 03.08.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
Einige Schmetterlinge führt der Migrationstrieb offenbar mit den steigenden Temperaturen noch nach Norden: der Wandergelbling oder Postillion konnte dieser Tage bereits dreimal in Fröndenberg angetroffen werden. Hier im Bild ein Weibchen (kenntlich an den hellen Einschlüssen im schwarzen Flügelrand) bei Frdbg.-Ostbüren …, 07.08.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… für Freude sorgte auch dieser nicht mehr oft anzutreffende Falter im Wassergewinnungsgelände (Frdbg.-Langschede) mit >5 Exemplaren: Kleiner Feuerfalter auf Jakobskreuzkraut …, 10.08.2025 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenso wie dieses späte Landkärtchen der Sommermorphe im NSG Hemmerder Wiesen. Ganz offensichtlich gehört es einer dritten Generation an, 07.08.2025 (Foto: Bernhard Glüer)