Eine Wasserralle ließ sich am Spätnachmittag (08.10.) erneut vor dem neuen Aussichtshügel in der Kiebitzwiese bei der Nahrungssuche beobachten.
Nach Feststellungen in den letzten Wochen waren in den Trupps ziehender Buchfinken auffallend viele Bergfinken zu sehen bzw. zu hören. In der Meldung über die zweite Zugvogelzählung vom 12.10. am Rande des Hemmerder Schelks wurde bereits der Verdacht auf einen möglicherweise größeren Einflug der Art geäußert. Dafür spricht auch eine aktuelle Beobachtung nördlich von Unna-Stockum. Heute hielten sich dort auf einer gemulchten Stilllegungsfläche 300 bis 400 Bergfinken auf. Es handelte sich zu 99 Prozent um einen artreinen Schwarm. Lediglich der eine oder andere Grünfink hatte sich den Bergfinken angeschlossen. Gestern und in den Tagen zuvor waren auf diesem Stoppelacker nicht ganz so viele Bergfinken zu sehen.
Wasserralle am 08.10.25 in Fröndenberg – Kiebitzwiese (Foto: H. Knüwer)
Manchmal muss man sich strecken, um an Leckerbissen zu gelangen. (Foto: H. Knüwer)
Immer wieder suchten die Bergfinken Schutz in einer Baumreihe. Im Blattwerk fallen die insgesamt 15 hier zu sehenden Bergfinken kaum auf. – 14.10.25 (Foto: H. Knüwer)Zweimal mischte ein Sperber den Schwarm auf. Erwischt hat er keinen der Finken. (Foto: H. Knüwer)Auf diesem Foto ist vor den zahlreichen Bergfinken verschwommen ein Grünfink zu erahnen. – 14.10.25 (Foto: H. Knüwer)
Letzte Woche Sonntag (05.10.) hätte das Motto auf der Kiebitzwiese in Fröndenberg „Schon lange hier nicht mehr gesehen“ lauten können. Denn neben einen rastenden Gartenrotschwanz und 5 Kiebitzen konnten wir darüber hinaus nach einer langen Zeit einen Fuchs ebenda sichten.
Heute Vormittag (und laut ornitho seit mindestens gestern Abend) hielt sich einer der beiden Singschwäne, welcher Bernhard Koch bereits seit mindestens Ende Juni (!) regelmäßig östlich von Fröndenberg im Kreis Soest beobachten konnte, unter dem alten Aussichtshügel der Kiebitzwiese auf. Bemerkenswert an gleicher Stelle ein extrem spät in diesem Jahr überfliegender Bruchwasserläufer. Seine Flugrufe machen ihn unverwechselbar. Etwas Farbe in das derzeitige triste Wetter brachte eine männliche Mandarinente und etwas Abwechslung eine Löffelente.
Ansonsten gelangen zwischen beiden Aussichtshügeln u.a. folgende Beobachtungen (nur stationäre Vögel-Mehr und Details auf ornitho.de):
194 Graugänse, 14 Nilgänse, 2 Rostgänse, 108 Stockenten, 14 Krickenten, ein Silberreiher, 2 Graureiher, eine Bekassine und 2 Eisvögel,
Durch die detaillierte Zugvogelzählung heute im Kreis UN seien an dieser Stelle nur 7 nach SW ziehende Rotmilane und 4 nach Westen hoch ziehende Silberreiher zu erwähnen.
Bei einen sicherlich stets sinnvollen aktuellen „Blick über den Tellerrand“ in die direkte Nachbarregion gab es folgende Beobachtungen:
(Kreis Soest)
Am 05.10. hielt sich der Singschwan, welcher heute auf der Kiebitzwiese gewesen ist, auf der Ruhr in Wickede auf. (Mitbeobachter Andreas Hünting) Dieser lässt sich gut an einen offensichtlichen Handicap? am rechten Auge wiedererkennen. Weiter versuchte eben jener Singschwan bei den anwesenden Höckerschwänen Anschluss zu finden, welche wiederum offensichtlich so gar nichts mit diesen anzufangen wussten.
(Märkischer Kreis)
Im Rahmen der NWO Wasservogelzählung konnten südlich von Fröndenberg an den Oeseteichen in Menden gestern (am 11.10.) folgende dafür relevanten Arten beobachtet werden:
2 Höckerschwäne (durch Wassermangel im Frühjahr dieses Jahr kein Bruterfolg), 142 Schnatterenten, 2 Krickenten, 79 Stockenten, eine Knäkente, 10 Reiherenten, 12 Zwergtaucher (mit bettelnden Jungvögeln), 2 Kormorane, ein Graureiher, 2 Wasserrallen, 4 Teichrallen, 6 Blässrallen, eine Gebirgsstelze und ein Eisvogel.
Darüber hinaus eine rastende Rauchschwalbe mit Nahrungsflügen.
Bei der NWO Wasservogelzählung am Seilersee in Iserlohn (11.10.) ist die interessanteste Beobachtung sicherlich jene nicht dafür relevante Art mit nach wie vor 2 singenden Seidensängern. Nach der erfolgreichen Brut bleibt hier abzuwarten wie lange diese hier verweilen. Theoretisch wäre, je nach Witterung, auch eine Überwinterung möglich. Hoffentlich werden die verwachsenen Ufer und die dadurch perfekt entstanden Habitate für diese Art hier nicht „totgepflegt.“
Kategorie „Schon lange hier nicht mehr gesehen“ (1) : ein rastender Gartenrotschwanz auf der Kiebitzwiese am 05.10.2025 (Foto: Klaus Matull)Kategorie „Schon lange hier nicht mehr gesehen“ (2) : Rastende Kiebitze zwischen Gänsen auf der Kiebitzwiese am 05.10.2025 (Foto: Klaus Matull)Kategorie „Schon lange hier nicht mehr gesehen“ (3) : Fuchs auf der Kiebitzwiese am 05.10.2025 (Foto: Klaus Matull)Nach 6 Jahren wieder ein Singschwan (hier zusammen mit einem Höckerschwan) auf der Kiebitzwiese. Das rechte Auge ist oft geschlossen und wirkt geöffnet trüb. 12.10.2025 (Foto: Klaus Matull)Genau diese Merkmale zeigte auch der Singschwan letzte Woche in Wickede auf der Ruhr. Somit ist sicher, dass dieser nicht nur der gleiche von der Kiebitzwiese heute ist, sondern dass genau dieser auch einen kurzen Ausflug am 03.10.2025 zum Phoenixsee (Dortmund) unternommen hat. 05.10.2025 (Foto: Andre Matull)Letzte Woche suchte der Singschwan in Wickede bei den Höckerschwänen Anschluss. Diese schauten aber alle recht überfordert und ratlos ob des seltsamen Schwans drein . 05.10.2025 Wie auch immer: Auf der Kiebitzwiese fühlt er sich wohl. 12.10.2025 (Foto: Klaus Matull)Und findet hier hervorragende Rastgrundlagen für sich vor. 12.10.2025 (Foto: Andre Matull)Ebenfalls nach 6 Jahren tauchte heute mal wieder eine farbenfrohe männliche Mandarinente in der Vernässungsfläche der Kiebitzwiese auf.12.10.2025 (Foto: Andre Matull)Auf den Oeseteichen in Menden rastete gestern noch eine späte Knäkente. Die weibchenfarbigen oder Weibchen dieser Art fallen während der Zugzeit im Spätsommer/Herbst zwischen größeren Entenansammlungen fast gar nicht auf.11.10.2025 (Foto: Andre Matull)Rastende Rauchschwalbe an den Oeseteichen in Menden am 11.10.2025. (Foto: Andre Matull) Bekanntlich sind Wasserrallen öfters zu hören als zu sehen. Oeseteiche (Menden), 11.10.2025 (Tonaufnahme: Andre Matull)Exakt die gleiche Situation ist regelmäßig bei Seidensängern vorzufinden: Wie lange werden Sie noch in Iserlohn bleiben? Der Kontergesang (im Hintergrund) auf den im Vordergrund zu hörenden Seidensänger erfolgt bei Sekunde 20. (Viel besser mit Kopfhörern zu vernehmen) Seilersee (Iserlohn), 11.10.2025 (Tonaufnahme: Andre Matull)
Die zweite Zugvogelzählung für diesen Herbst verlief sehr erfolgreich, zumindest für zwei Arten. In Massen zogen große wie kleine Trupps Buch- und Bergfinken über uns hinweg. Der Ruf beider Arten war omnipräsent, heisst es waren nicht nur einzelne, es waren gleichermaßen Buch- wie Bergfinken in den gemischten Trupps, vermutlich sogar mehr Bergfinken. Womöglich kündigt sich hier ein Einflug an?! Leider auch auffällig, wenn auch negativ, die geringe Anzahl ziehender Feldlerchen und Wiesenpieper. Seit Jahren stellen wir hier leider einen absoluten Negativtrend fest. Welcher wohl nicht zuletzt auf erschwerte Bedingungen in den Brutgebieten, z.B. Lebensraumverlust zurückzuführen ist. Bei beiden Arten handelt es sich um Bodenbrüter die offene Landschaften, wie Äcker und Wiesen bevorzugen. Gut können wir uns noch alle an Zeiten erinnern, an denen Buch- und Bergfinken in gleichen Größenordnungen zogen wie Wiesenpieper und Feldlerchen.
Gezählt wurde bei anfänglichen 11,5°C, bedecktem Himmel, nahezu keinem Wind von 7:30-11:30 traditionsgemäß am Südrand des Hemmerder Schelks. Die Zahlen folgen in absteigender Reihenfolge, teilweise auch mit Arten die hier sicher stationär sind. Insgesamt wurden 48 verschiedene Arten festgestellt.
Auch heute ließen sich in Alstedde wieder Blässgänse sehen. Ich zählte 42 . Einigermaßen bemerkenswerte Zahlen hatten noch die Nilgänse mit 60 ,und die Krickenten mit 65.
Als Update für den Bereich Kiebitzwiese in Fröndenberg bleibt festzuhalten, dass sich die umherziehenden Gänseschwärme im Ruhrtal in der Anzahl (Trupps u. Individuen) innerhalb von wenigen Tagen deutlich erhöht haben.
Gestern rastete ein Alpenstrandläufer auf der Kiebitzwiese (Beobachter: K.Matull), welcher heute nicht erneut gesichtet werden konnte.
Heute konnten wir zusammen mit Björn Nikula zwischen beiden Aussichtshügeln folgendes beobachten, wobei alle nachfolgenden Daten sich prägnant auf stationäre Vogelarten beziehen (detailliert und ausführlich wie immer auf ornitho.de) :
3 Höckerschwäne (einmal diesjährig), 7 Blässgänse (davon eine diesjährig), 184 Graugänse + ein Hybrid weiß gescheckt, 58 Nilgänse, 4 Rostgänse (Ein Paar vertreibt ein weiteres), 14 Krickenten, > 108 Stockenten, eine Knäkente, 3 Graureiher, 6 Bekassinen, ein Eisvogel, > 3 Zilpzalps, eine Mönchsgrasmücke, 2 Wintergoldhähnchen, 5 Singdrosseln, 2 Schwarzkehlchen (1,1), 2 Gebirgsstelzen und eine Rohrammer.
Überfliegend u.a.: 23 Kormorane (SW), > 10 Rotmilane (S bzw. SW), ein Sperber (von Krähe gemobbt), sowie Ringeltauben, Bachstelzen, Dohlen, Saatkrähen, Rabenkrähen, Feldlerchen, Buch-/Bergfinken gemischt, Bluthänflinge und Wiesenpieper in unterschiedlicher überschaubarer Anzahl.
Größenvergleich von Alpenstrandläufer und Graugans auf der Kiebitzwiese am 02.10.2025. (Foto: Klaus Matull) Rastende Knäkenten sind, wenn überhaupt, in NRW im Oktober nur noch ganz vereinzelt vorzufinden. Diese verweilt bereits seit Ende August auf der Kiebitzwiese. 03.10.2025 (Foto: Andre Matull) Blässgänse mit einer Graugans im Vordergrund. Bei den Blässgänsen ist es jetzt (idealerweise in großen Schwärmen) immer interessant auf diesjährige Exemplare zu achten. Diese können Rückschlüsse auf deren Bruterfolge in der Brutregion (Schwerpunkt Arktische Tundra) liefern. Links im Landeanflug befindet sich eine diesjährige im Anflug. ( Ohne weiße Befiederung am Schnabelgrund und ohne Bauchbänderung. Schnabel matt rosa mit dunklem Nagel.) Zwischen den Graugänsen fällt die Bekassine in der Mitte nicht unbedingt sofort auf. 03.10.2025 (Foto: Klaus Matull)Für den Durchfahrtsverkehr müssen die emsigen Bekassinen kurzfristig die Nahrungssuche unterbrechen. 03.10.2025 (Foto: Klaus Matull)